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Historisches, märchenhaftes, eindringliches und ärgerliches im Kino

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Vier Rezensionen zu neuen Filmen im Kino und eine Empfehlung zu einer Sonderveranstaltung.

"TULPENFIEBER" Historiendrama von Justin Chadwick.

Mit Alicia Vikander, Dane DeHaan, Christoph Waltz, Judi Dench u.a.

seit 24. August 2017 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Amsterdam 1636. Die Waise Sophia (Alicia Vikander) verlässt den Ort ihrer Kindheit, das ehrwürdige Kloster St. Ursula. Die Äbtissin (Judi Dench) schickt die junge Frau in den sicheren Hafen der Ehe. Sie soll dem wesentlich älteren Gewürzhändler Cornelis Sandvoort (Christoph Waltz) einen Erben gebären.

Obwohl steinreich, fehlt Sandvoort zu seinem Glück der ersehnte Stammhalter. Nach dem schmerzlichen Tod seiner ersten Ehefrau und seiner beiden Kinder, ist der Wunsch stärker denn je. Auch wenn Sophia in einem stattlichen Herrenhaus lebt und Sandvoort sie offensichtlich wirklich liebt, fühlt sie sich nicht gerade wohl. Sie kommt sich wie eine Gefangene in einem goldenen Käfig vor. Mit der ersehnten Schwangerschaft hat es immer noch nicht geklappt, obwohl Cornelis „seinem kleinen Soldaten“ immer wieder gut zuredet.

Traurig beobachtet Sophia die leidenschaftliche Liebe zwischen ihrer Magd Maria (Holliday Grainger) mit dem Fischhändler Willem. Als Cornelis beschließt, sich mit Sofia in einem Gemälde verewigen zu lassen, entsteht während der lang andauernden Sitzungen zwischen dem jungen Maler Jan van Loos (Dane Dehaan) und Sofia ganz heimlich eine brisant stürmische Affaire.

Während draußen, im Amsterdam des frühen 17. Jahrhunderts, ein reger Handel mit einer aus dem Osmanischen Reich importierten Blume tobt, und die völlig überteuerten Tulpenzwiebeln die Menschen regelrecht in einen Rausch nach dem großen Geld versetzten, ist auch Jan dem „Tulpenfieber“ verfallen und versucht an der Börse Gewinn zu machen, um mit seiner Geliebten nach Westindien durchzubrennen. In den Gasthäusern blühte die Spekulation mit Zertifikaten und anrüchigen Optionen. Man scheute sich nicht, sich zu verschulden, um an dem Boom teilzuhaben. Als sich herausstellt, dass Maria schwanger ist, entwickelt Sofia mit der Magd einen perfiden Plan.

Die Ausstattung dieses Historienfilms ist eine wahre Pracht. Beinah jede Szene gleicht einem opulenten Gemälde holländischer Künstler. Regisseurin Justin Chadwick (die Schwester der Königin) lässt das Amsterdam des Goldenen Zeitalters in perfekt ausgeleuchteten Bildern wieder auferstehen. Geschickt verknüpft er den Spekulationswahnsinn mit dem persönlichen Schicksal seiner Hauptfiguren. Erfreulich… endlich sieht man Waltz mal wieder in einer zurückgenommenen Rolle.

Ulrike Schirm

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"HAMPSTEAD PARK - Aussicht auf Liebe" Romanze von Joel Hopkins.

Mit Diane Keaton, Brendan Gleeson, Lesley Manville u.a.

seit 24. August 2017 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Die leicht spleenige Amerikanerin Emily Walters (Diane Keaton) lebt in einer Luxuswohnung in Hampstead in einem exklusiven Viertel Londons, gegenüber dem berühmten Park Hampstead Heath. Eigentlich kann sie sich die teure Wohnung kaum noch leisten, bewahrt aber vor ihren hochgestochenen Nachbarn die Contenance. Ihr verstorbener Mann hat sie nicht nur betrogen, sondern ihr auch eine Menge Schulden hinterlassen.

Ehrenamtlich arbeitet sie in einem Oxfam-Laden, dessen Erlös an wohltätige Einrichtungen geht. Innerlich ist sie ziemlich angeschlagen. Sie müsste sich um ihre Finanzen kümmern und die Wohnung müsste auch renoviert werden. Gerne betrachtet sie von ihrem Dachboden aus, mit einem Fernglas bewaffnet , den malerischen Park. Sie entdeckt einen etwas behäbigen Mann, der sich in einem Teich abseift, unweit von einer selbst gezimmerten Hütte. Irgendwie erweckt der Fremde ihre Neugier.

Als sie einige Tage später beobachtet wie der Einsiedler von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen wird, ruft sie die Polizei. Am nächsten Tag beschließt sie, den Mann unter einem Vorwand aufzusuchen. Nach längerem Suchen findet sie die versteckt gelegene Hütte, umgeben von einem gepflegten Gemüsegarten. Der Einsiedler ist nicht da. Sie entdeckt ihn aber auf einem nahegelegenen Friedhof. Er gibt sich brummig und ist misstrauisch. Als sie ihm erklärt, dass sie es war, die am Abend zuvor die Polizei gerufen hat, bessert sich seine Laune etwas.

Der Fremde ist ein gewisser Donald Horner (Brendan Gleeson) der seit 17 Jahren zurückgezogen in der Hütte haust und ein einfaches und sich selbstversorgendes Leben führt und den ein offensichtlich schweres Schicksal aus der Bahn geworfen hat. Die beiden auf den ersten Blick ungleichen Menschen, lernen sich kennen und lieben. Donald, dessen idyllisches Heim von der Gentrifizierung bedroht ist, hat in Emily eine starke Frau an seiner Seite, die mit ihm zusammen, nach längerer Überredungskunst, den Kampf gegen seine Vertreibung auf sich nimmt.

Der Ire Harry Hallowes lebte tatsächlich von 1987 bis zu seinem Tod 2016 in seiner Hütte in dem Park. Der anberaumte Gerichtsprozess, der sich mit dem Bleiberecht des Mr. Hallowes in „Hampstead Park“ beschäftigte, galt für Regisseur Joel Hopkins als Inspiration für diese märchenhaft romantische Komödie zweier sympathischer Außenseiter, besetzt mit der hochkarätigen Diane Keaton und dem großartigen Charakterdarsteller Brendan Gleeson. Eine fröhliche Seniorenromanze, gespickt mit schwarzem Humor, die etwas betulich vor sich hin plätschert.

Ulrike Schirm

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"EIN SACK VOLL MURMELN" Drama von Christian Duguay.

Mit Dorian Le Clech, Batyste Fleurial, Patrick Bruel u.a.

seit 17. August 2017 im Kino. Hier der Trailer:

Unsere Kurzkritik:

Schon seit mehr als einer Woche läuft in erstaunlich vielen Arthaus-Kinos mit großem Erfolg das jüdische Drama "Ein Sack voll Murmeln". Das Werk ist mitnichten ein Kinderfilm, auch wenn die beiden Hauptdarsteller im Alter zwischen kindlicher Naivität und jugendlichem Teenager-Gehabe angesiedelt sind. Bereits Anfang Juli, zum jüdischen Filmfestival, hatten wir auf den Film aufmerksam gemacht, obwohl er gar nicht auf dem Festival gezeigt worden war. Dafür gewann "Un sac de billes", wie der Film im Original heißt, Mitte Juni auf dem 28. Internationalen Filmfest Emden-Norderney gleich mehrere Preise.

Der kanadische Regisseur Christian Duguay hatte zwei Jahre zuvor mit der Fortsetzung des Kinderabenteuerfilms "Belle et Sébastien" bewiesen, wie einfühlsam er mit Kindern inszenieren kann. Doch diese Geschichte um zwei Buben, die vor den Nazis fliehen müssen, war ungleich schwerer zu vermitteln. Den jungen Darstellern, die von ihren Eltern getrennt wurden und sich alleine im besetzten Frankreich durchschlagen sollten, musste erst behutsam beigebracht werden, wie sie auf Provokationen durch die Nazis reagieren müssen. Das Ergebnis ist beindruckend und dürfte noch lange für Gesprächsstoff in den Arthaus-Kinos sorgen.

W.F.

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"ATOMIC BLONDE" Actionthriller von David Leitch.

Mit Charlize Theron, James McAvoy, Sofia Boutella u.a.

seit 24. August 2017 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Als eine Art weiblicher James Bond macht die britische eiskalte Agentin M16 Lorraine Broughton (Charlize Theron) Berlin der achtziger unsicher und gerät in ein verwobenes Netz voller Geheimnisse.

1989, kurz vor dem Mauerfall. In dem rasanten Action – Spionage – Thriller soll sie eine Liste mit den Namen aller Agenten, die in Berlin im Einsatz sind und für verschiedene Geheimdienste arbeiten, finden. Die brisante Liste ist bei einem Mord an einem Agenten in die falschen Hände geraten. Auf der Suche, enttarnt sie nebenbei mehrere Doppelagenten. Wir sehen Theron in ihrer bisher härtesten Rolle. Ich möchte nicht wissen, wie viele Blessuren sie einstecken musste, die von der Maske teilweise überschminkt wurden. Acht Trainer standen ihr zur Seite, um die Kampfchoreografien mit ihr einzustudieren. Sie kämpft mit allem, was ihr in die Finger kommt. Action, Blut und Sex pflastern ihren Weg. Brougton, eine Frau, die bis an die Grenzen ihrer physischen Kräfte gelangt und sich danach in seelenruhig einen Wodka mit viel Eis runterkippt.

Großartig die Kamera mitten im Setting von Berlin. Der kalte Krieg nähert sich seinem Ende. Gleich zu Anfang sieht man Ronald Reagan, wie er „Tear down this wall“ gen Osten ruft. Die Straßen Ost-Berlins voller Demonstranten, ein wahres Eldorado , in dem sich Agenten wunderbar verstecken können. Dazwischen M16, die dem KGB und gleichzeitig dem US-Geheimdienst CIA zudienen scheint.

Um die maroden Straßen Ost-Berlins stilecht in Szene zu setzen musste die Crew allerdings nach Budapest ausweichen. Echt sind jedoch der Fernsehturm, vor dem ein erschossener West-Agent mal eben in die Spree gekippt wird, das Kino International, in dem sowjetische Agenten die strahlend blonde Gegenspielerin gefangen halten wollen. Stimmig ist der gesamte Cast. Neben Superweib Theron brilliert James McAvoy mit starker Präsenz als Doppelagent David Percival, auf dessen Tisch ein Tagesspiegel liegt, doch die Zeit zum Lesen hat er nicht.

Til Schweiger in einer prägnanten kurzen Nebenrolle, spielt bemerkenswert zurückgenommen. John Goodman als undurchsichtiger CIA-Agent, natürlich gut wie immer. Der Achtziger – Jahre – Soundtrack von Bowie über The Clash bis hin zu Nena lohnt sich allemal zum runterladen. Was der Film gar nicht will, ist eine perfekte historische Authentizität zu liefern und das nimmt man Regisseur David Leitch (John Wick) auch gar nicht übel. Mein Lieblingssatz: „David Hasselhoff ist in der Stadt, mit der Stadt geht es bergab“. Ab 31. August auch im Cinestar IMAX ( OV und DF) zu sehen.

Ulrike Schirm

Oben rezensierter Film hat leider etliche stilistische Fehler. An die Qualität der zitierten Bond Filme gereicht er bei weitem nicht. Zudem platzte der in Babelsberg geplante Dreh, sodass die lokale Filmförderung entfiel. Die in Budapest gedrehten Szenen, sind zwar schön anzusehen, jedoch der Story mangelt es an Logik, weshalb wir vom BAF e.V. von dem Werk nicht überzeugt sind - ärgerlich.

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Veranstaltung:

Am Montag, den 28. August 2017 um 20:00 Uhr im Literarischen Colloquium Berlin e.V. (LCB)

Am Sandwerder 5

14109 Berlin-Wannsee

"MENSCHEN AM SONNTAG" Dokumentarfilm von Robert Siodmak (1930) nach einem Drehbuch von Billy Wilder. Hier der komplette Clip des restaurierten Films:

Über den Film:

Junge Filmbegeisterte drehen in den Jahren 1929-30 in Berlin und Umgebung (Bahnhof Zoo, am 'Großen Fenster' am Ufer des Wannsees und auf den Straßen Berlins) einen Film mit Darstellern, die spontan auf der Straße angesprochen wurden. Er zählt zu den späten Vertretern der „Neuen Sachlichkeit“.

Isolde Arnold

„Die Arbeit mit Laien und an realen Schauplätzen versteht man als Vorläufer des Neorealismus, auch verzaubert der unbeschwerte, von kommerziellen Interessen scheinbar unberührte Blick Siodmaks auf das Lebensgefühl des Berlins der zwanziger Jahre, auf eine Großstadtkultur, die kurz darauf von Nationalsozialisten erstickt wurde. Nicht zuletzt schließen die Cinephilen den Film auch deswegen ins Herz, weil sie glauben, er sei gegen die Filmindustrie entstanden; er scheint somit die 'politique des auteurs' vorwegzunehmen.“ (Deutsche Kinemathek).

Über den Film „Menschen am Sonntag“ sprechen im Anschluss an die Vorführung im Literarischen Colloquium Berlin Hanns Zischler, der bereits im Februar zwei Filmabende zur Neuausgabe seines Kult-Buchs „Kafka geht ins Kino“ präsentierte, und Martin Fass, Direktor der Liebermann-Villa am Wannsee. Dort in der Colomierstr. 3 in 14109 Berlin-Wannsee ist noch bis 3. Oktober 2017 die Ausstellung „Streit am Wannsee - von noblen Villen und Strandbadfreuden“ zu sehen, die ebenfalls Gesprächsthema sein wird.

Eintritt 8 € / 5 €*(*ermäßigt)


74. Filmfestival von Venedig - Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica

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Schauspielerin Annette Bening übernimmt die Leitung der Venedig-Jury.

Die 74. FILMFESTSPIELE VON VENEDIG, La Biennale di Venezia, werden vom 30. August bis zum 9. September 2017 auf dem Lido von Venedig veranstaltet. Das Ziel des Festivals ist es, das Bewusstsein zu schärfen und die verschiedenen Aspekte des internationalen Kinos in all seinen Ausprägungen zu fördern: als Kunstform, zur Unterhaltung und als Wirtschaftsfaktor in einem Geist der Freiheit und des Dialogs.

In diesem Jahr stehen die Festspiele im Zeichen strenger Sicherheitsvorkehrungen zur Vorbeugung von Terroranschlägen. Gäste und Journalisten werden erstmals strengen Kontrollen unterzogen. Sogar Spürhunde sollen auf der Suche nach Sprengkörpern eingesetzt werden, Taucher werden die Gewässer um den Lido kontrollieren und Scharfschützen auf den Dächern für die Sicherheit der VIPs sorgen, berichtete die Polizei in Venedig am Mittwoch.

Im Gegensatz zu Cannes waren die Festspiele von Venedig eher familiär ausgerichtet und relativ lasch in ihren Kontrollen. Doch schon im Vorfeld wurden Journalisten intensiver als zuvor zu ihren Akkreditierungen befragt. Im Zweifel von Legitimation soll es auch schon vermehrt zu Ablehnungen gekommen sein, wie uns berichtet wurde.

Trotzdem wird auch in diesem Jahr wieder mit einer Starparade am Lido gerechnet, denn während der jährlichen "Mostra internazionale d'arte cinematografica di Venezia" herrscht absolute Hochsaison. Dann sind die Top-Hotels ausgebucht, die Plätze in den Restaurants reserviert und die Vaporetti auf den Kanälen noch überfüllter als sonst. Für den roten Teppich werden Stars erwartet wie Sienna Miller, Kirsten Dunst, Helen Mirren, Charlotte Rampling, Vince Vaughn, Ethan Hawke und Jim Carrey.

Zu den großen Namen, die in Venedig eintreffen, zählt auch George Clooney, der mit der schwarzen Komödie „Suburbicon“ (nach einem Skript der Coen-Brüder) seinen sechsten Spielfilm als Filmemacher vorstellt. Die Hauptrollen spielen Matt Damon, Julianne Moore, Oscar Isaac und Noah Jupe. Hier der Trailer:

Matt Damon ist auch der Protagonist der Science-Fiction-Satire „Downsizing“ bei der auch der Österreicher Christoph Waltz mit von der Partie ist. Der Streifen eröffnet die diesjährigen Filmfestspiele. Matt Damon spielt darin unter der Regie von Alexander Payne einen Ergotherapeuten, der sich, um Ressourcen zu sparen, auf knappe zehn Zentimeter schrumpfen lässt. Das sozialkritische Werk, welches auf das Problem der Überbevölkerung auf der Erde aufmerksam machen will, wird bei dem Festival am 30. August 2017 seine Weltpremiere feiern. Payne drehte in der Vergangenheit Komödien wie „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“ sowie „Nebraska“.

Jennifer Lawrence und Javier Bardem sind die Hauptdarsteller von Darren Aronofskys Horrorfilm „Mother!“ und Guillermo del Toro („Pacific Rim“) hat „The Shape of Water“ mit Michael Shannon, Octavia Spencer und der britischen Schauspielerin Sally Hawkins besetzt.

Der derzeit in Berlin lebende Chinese Ai Weiwei hält mit seinem Dokumentarfilm „Human Flow“ die deutsche Fahne hoch. Er setzt sich mit der weltweiten Flüchtlingsproblematik auseinander und hat dafür in mehr als 20 Ländern gedreht.

Hohe Erwartungen werden auch in Abdellatif Kechiches Liebesdrama „Mektoub, My Love: Canto uno“, eine Literaturadaption, gesetzt, dessen letzter Film,"Blau ist eine warme Farbe", in Cannes die Goldene Palme gewann. Aus Italien kommen vier Produktionen, darunter „The Leisure Seeker“ von Paolo Virzi („Die süße Gier“, „Die Überglücklichen“) mit Helen Mirren und Donald Sutherland sowie Ziad Doueiris im Beirut von heute angesiedeltes Drama „L’insulte“.

Darüber hinaus befinden sich im Kampf um die Löwen "Three Billboards Outside of Ebbing, Missouri" von Martin McDonagh mit Frances McDormand, "La Villa" von Robert Guediguian, "Lean on Pete" von Andrew Haigh, der zuletzt in Berlin mit "45 Jahre" seinen Durchbruch gefeiert hatte, "Sandome No Satsujin" von Hirokazu Koreeda, "Jusqu'à la Garde" von Xavier Legrand, das neapolitanische Musical "Ammore e malavita" von den Manetti-Brüdern, "Hannah" von Andrea Pallaoro, "Foxtrot" von Samuel Maoz, "Jia Nian Hua" von Vivian Qu, "Una Famiglia" von Sebastiano Riso, "First Reformed" von Paul Schrader mit Ethan Hawke und Amanda Seyfried sowie "Sweet Country" von Warwick Thornton mit Sam Neill und Bryan Brown.

Insgesamt wurden 3492 Filme für die 74. Ausgabe des 1932 gegründeten ältesten A-Filmfestivals der Welt gesichtet. Davon laufen 21 Filme im Wettbewerb, darunter zwei Dokumentationen - „Ex Libris – The New York Public Library“ von Frederick Wiseman („Titicut Follies“) ist der zweite Dokumentarfilm im Wettbewerb.

19 Werke in der Reihe Orizzonti.

Insgesamt 19 Werke laufen in der Reihe Orizzonti, die – vergleichbar mit dem Forum der Berlinale – neue Trends sucht und gerne unkonventionelle Arbeiten vorstellt. Dort ist auch der deutsche Filmemacher Rick Ostermann vertreten, dessen zweiter Langfilm "Krieg" in Venedig seine Weltpremiere feiern wird.

Die Orizzonti-Filme im Überblick:

Eröffnungsfilm: "Nico 1988" (Regie: Susanna Nicchiarelli)

"Disappearence" (Regie: Ali Asgari)

"Espèces Menacées" (Regie: Gilles Bourdos)

"The Rape Of Recy Taylor" (Regie: Nancy Buirski)

"Caniba" (Regie: Lucien Castaing-Taylor, Verena Paravel)

"Les Bienheureux" (Regie: Sofia Djama)

"Marvin" (Regie: Anne Fontaine)

"Invisible" (Regie:Pablo Giorgelli, dt. Koproduzent: Augenschein Filmproduktion)

"Brutti E Cattivi" (Regie: Cosimo Gomez)

"The Cousin" (Regie: Tzahi Grad)

"The Testament" (Regie: Amichai Greenberg)

"No Date, No Signature" (Regie: Vahid Jalilvand)

"Los Versos Del Ovido" (Regie: Alireza Khatami, dt. Koproduzent: Endorphine Production)

"La Nuit Ou J'ai Nagé" (Regie: Damien Manivel, Igarashi Kohei)

"Krieg" (Regie:Rick Ostermann)

"West Of Sunshine" (Regie: Jason Raftopoulos)

"Under The Tree" (Regie: Hafsteinn Gunnar Sigurdsson)

"La Vita In Commune" (Regie:Edoardo Winspeare)

"Gatta Cenerentola" (Regie: Alessandro Rak, Ivan Cappiello, Marino Guarnieri, Dario Sansone)

Über Rick Ostermanns "Krieg".

Der WDR Fernsehfilm "Krieg", die einzige rein deutsche Produktion in Venedig, die ihre Premiere in der Orizzonti-Reihe feiert, ist ein vielschichtiges und spannendes Drama. Rick Ostermann inszenierte den Film über eine ungewöhnliche Trauerarbeit, die in einen Kampf auf Leben und Tod mündet. In den Hauptrollen sind Ulrich Matthes, Barbara Auer und Jördis Triebel zu sehen.

Schon Rick Ostermanns Debutfilm "Wolfskinder" war 2013 beim Internationalen Film Festival Venedig zu Gast und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Das Drehbuch für den WDR Fernsehfilm für Das Erste schrieb Grimme-Preisträgerin Hannah Hollinger, basierend auf dem gleichnamigen und vielbeachteten Roman von Jochen Rausch. Die Kamera

führte Leah Striker. "Krieg" ist eine Produktion der Schiwago Film GmbH (Produzent: Marcos Kantis, Producerin: Louise von Johnston), unterstützt von Cine Tirol Film Commission, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks Köln für Das Erste. Die Redaktion hat Corinna Liedtke (WDR).

Zum Inhalt:

Arnold (Ulrich Matthes) und seine Frau Karen (Barbara Auer) sind schockiert, als ihr gemeinsamer Sohn Chris (Samuel Schneider) ihnen mitteilt, dass er sich für die Bundeswehr verpflichtet hat und der Einsatz bereits kurz bevorsteht. Der Auslandseinsatz des Sohnes ist der Beginn einer zermürbenden Zeit für Arnold und Karen. Und in der Tat ereilt das Ehepaar eines Tages die ebenso gefürchtete wie fürchterliche Nachricht, dass ihr Sohn gefallen ist. Karen zerbricht an dem Tod von Chris. Arnold will alles hinter sich lassen und zieht sich mit seinem letzten gebliebenen Gefährten, seinem Hund, auf eine einsame Berghütte zurück. Doch kaum in den Bergen angekommen, ist er einem unbekannten Feind ausgesetzt, einem Mann, der Arnolds Besitz verwüstet und seinen Hund lebensgefährlich verletzt. Arnold führt einen Krieg gegen diesen gesichtslosen Fremden, dessen Identität ein Geheimnis bleibt. In Anne (Jördis Triebel) begegnet Arnold einem Menschen, der ihm wieder einen

Blick für etwas jenseits seines Einsiedlerlebens ermöglicht. Doch dann kommt es zu einem alles entscheidenden Kampf zwischen Arnold und dem unbekannten Fremden. Ein Kampf auf Leben und Tod.

Neunköpfige Jury unter Vorsitz von Annette Bening.

Die amerikanische Schauspielerin Annette Bening („American Beauty“, "Jahrhundertfrauen") übernimmt die Leitung der neunköpfigen Wettbewerbsjury der 74. Filmfestspiele von Venedig. Damit ist nach sehr langer Zeit wieder eine Frau an der Spitze der Jury - zuletzt bekleidete Catherine Deneuve diesen Posten im Jahr 2006, davor wiederum kamen Gong Li (2002) und Jane Campion (1997) zum Zuge.

Festivalchef Alberto Barbera freut sich: "Es war längst Zeit, mit der langen Liste an männlichen Präsidenten zu brechen und eine brillante, talentierte und inspirierende Frau auf den Entscheiderposten der Wettbewerbsjury zu setzen."

In einem ersten Statement sagte die vier Mal für den Oscar nominierte Schauspielerin: "Ich fühle mich sehr geehrt, dass mir dieses Amt angeboten wurde. Ich freue mich auf alle Filme, die ich dort sehen werde, und auf die gemeinsame Arbeit mit den anderen Jury-Mitgliedern. Wir werden gemeinsam die besten aktuellen Produktionen aus aller Welt feiern."

Annette Bening zur Seite stehen unter anderem der Regisseur Edgar Wright („Baby Driver“), die Berlinale-Siegerin Ildiko Enyedi („Körper und Seele“), die US-Darstellerin Rebecca Hall („Vicky Cristina Barcelona“) sowie der renommierte britische Filmkritiker David Stratton an.

Erste Gewinner stehen bereits fest.

Goldene Löwen fürs Lebenswerk bekommen Jane Fonda und Robert Redford.

Festivalchef Alberto Barbera würdigt Fonda als "Schauspielerin mit außerordentlichem Erfolg", deren Schaffen von "Leidenschaft" und "Unabhängigkeit" gekennzeichnet sei.

Redford habe sein Publikum mit "Strenge, Intelligenz und unvergleichlicher Anmut durch 50 Jahre US-Geschichte be-

gleitet".

Jane Fonda und Robert Redford spielen die Hauptrollen in der Netflix-Produktion "Our Souls At Night" von Ritesh Batra, die anlässlich der Gala in Venedig am 1. September 2017 im Palazzo del Cinema außer Konkurrenz läuft. Erzählt wird die Geschichte von zwei Nachbarn, die bereits Jahrzehnte lang im selben kleinen Städtchen in Colorado wohnen, bevor sich ihre Wege das erste Mal kreuzen.

Gemeinsam sind die beiden auch noch einmal in Sydney Pollacks „Der elektrische Reiter“ (1979) in der Retrospektive zu sehen.

Den Jaeger-LeCoultre-Award erhält Stephan Frears, der außer Konkurrenz sein biographisches Drama „Victoria and Abdul“ mit Judi Dench als englischer Königin vorstellen wird.

Frears ist kein seltener Gast am Lido: Im Jahr 2000 lief dort sein Film "Liam", für den Schauspielerin Megan Burns den Marcello Mastroianni Award gewonnen hat. Zwei Jahre später feierte sein "Dirty Pretty Things" Premiere im Wettbewerb der Mostra. 2006 lud ihn das Festival dann mit "Die Queen" ein, der Hauptdarstellerin Helen Mirren den Volpi Cup als beste Schauspielerin bescherte (sowie später auch den Oscar). Zuletzt war er mit "Philomena" am Lido vertreten, der dort für das beste Drehbuch ausgezeichnet wurde.

"Profiliert und unvorhersehbar, eklektisch und provokant - Stephen Frears lechzt danach, die monolithische Definition seines Kinos herauszufordern. Neben Ken Loach und Mike Leigh zählt er zu den dynamischsten und repräsentativsten Stimmen des aktuellen britischen Kinos", sagt Festivalchef Alberto Barbera über die Auszeichnung des zwei Mal für den Oscar nominierten Filmemachers.

Weitere Filme, die außer Konkurrenz laufen.

Außer Konkurrenz laufen auch der Zombiewestern "Brawl in Cell Block 99" von S. Craig Zahler mit Vince Vaughn, "Ourage Coda" von Takeshi Kitano, "Our Souls at Night" mit Ritesh Batra und „Loving Pablo“über das Leben des berüchtigten kolumbianischen Drogenbosses Pablo Escobar mit den auch privat liierten spanischen Hollywood-Größen Javier Bardem und Penélope Cruz in den Hauptrollen.

Dazu ein dreistündiger Film über die New Yorker Stadtbibliothek und die Dokus "Cuba and the Cameraman" von Jon Alpert, "My Generation" mit Michael Caine und "The Devil and Father Amorth", eine Studie über einen berühmten Teufelsaustreiber von „Exorzist“-Regisseur William Friedkin sowie "Jim & Andy: The Great Beyond. Jim Carrey, Andy Kaufman and Tony Clifton" von Chris Smith.

Link: www.labiennale.org/en/cinema

Quellen: Tagesspiegel | 3sat | Blickpunkt:Film | Presseportal | dpa | Südtirol.it | Manager Magazin | Stuttgarter Zeitung

13. Festival des deutschen Films diesmal im Spätsommer

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Verlegung des Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen wegen Wetterkapriolen.

 

Das Festival des deutschen Films in Ludwigshafen mit seiner Festival-Location auf der Parkinsel am Rhein findet nicht nur in diesem Jahr, sondern auch künftig nicht mehr Ende Juni/Anfang Juli, sondern rund zwei Monate später statt. Mit einem Festivalstart am 30. August 2017 kollidiert es allerdings erstmals mit dem viel bedeutsameren, internationalen A-Filmfestival von Venedig, das am selben Tag beginnt, aber bereits am 9. September 2017 seine Preise vergibt, während in Ludwigshafen bis zum 17. September 2017 weitergefeiert wird.

"Der Grund für die Verlegung ist die zunehmende Unberechenbarkeit der Wetterlage im Frühsommer in Form der drohenden Überschwemmungen der Parkinsel durch das Hochwasser des Rheins", erklärt Festivalleiter Michael Kötz. Dies habe dazu geführt, dass man das Festival 2013 kurzfristig habe verlegen müssen und im Juni vergangenen Jahres nur wenige Zentimeter gefehlt hätten, dass das Festival in der ersten Woche "buchstäblich abgesoffen" wäre, so Kötz. Daraus entstehe ein hohes finanzielles Risiko; der durch Ticketverkäufe hohe Eigenanteil am Festivalbudget könne im schlimmsten Falle zu einer Insolvenz der gesamten Veranstaltung führen.

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen, Eva Lohse, begrüßt die Entscheidung: "Sie sichert den Bestand dieses für die Stadt wichtigen Kulturereignisses, ohne irgendwelche Einbußen hinnehmen zu müssen. Ich bin mir sicher, unser Filmfestival wird sich auch im Spätsommer bewähren und seine großartige Sympathiewerbung für die Stadt Ludwigshafen ungebrochen fortsetzen."

Als weitere Neuerung wird das Festival des deutschen Films bei seiner 13. Ausgabe in diesem Jahr erstmals unter dem Titel Festival des deutschen Films - Ludwigshafen am Rhein stattfinden. "Es ist längst überfällig, dass die Stadt Ludwigshafen im Namen auch offiziell genannt wird", so Festivalleiter Michael Kötz.

Vorverkaufsrekord beim Festival des deutschen Films Ludwigshafen.

Dem Publikumsinteresse hat die Verlegung offenbar keinen Abbruch getan - im Gegenteil. Für das erste Wochenende des Vorverkaufs vermelden die Veranstalter an den verschiedenen Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketing eine Rekordzahl von mehr als 12.000 verkaufte Tickets. Im letzten Jahr besuchten 120.000 Besucher das Festival auf der Parkinsel Ludwigshafen in einer Zeltlandschaft am Rhein.

Eröffnet wird das Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am 30. August 2017 mit Alexandra Sells "Die Anfängerin", den die Regisseurin dort zusammen mit ihren Darstellern Ulrike Krumbiegel, Annekathrin Bürger, Christine Stüber-Errath, Maria Rogozina und Stephan Grossmann vorstellen wird. Kötz erwartet hierzu 800 geladene Gäste wie die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und die Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen, Eva Lohse. Der Film über den Kindheitstraum einer Frau, noch einmal als Eiskunstläuferin auf den Kufen von Schlittschuhen zu stehen, kommt erst im Januar in die Kinos.

21 Filme im Rennen um den Filmkunstpreis 2017

Insgesamt gehen 21 Filme aus dem 54 Filme umfassenden Hauptprogramms ins Rennen um den Filmkunstpreis 2017. Der Preis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert, wovon jeweils 10.000 Euro für Regie und Produktion vergeben werden; 30.000 Euro gehen an den Verleih des Films.

Festivalleiter Michael Kötz erklärt zur Auswahl der Filme: "Wir haben ausnahmslos Filme im Programm, die wir sehr sorgfältig ausgewählt haben, Stück für Stück, und von denen wir wissen, dass sie den Zuschauern echte Abenteuer für die Seele bereiten werden. Vielleicht auch deshalb, weil Sie diese Filme nicht auf dem Bildschirm daheim, sondern auf einer riesigen Leinwand sehen werden, in einem großen dunklen Saal, in dem alle gemeinsam durch ein Fenster der Phantasie hinaus blicken - und das manchmal ganz weit hinein in Unbekanntes und Ergreifendes, aber oft auch sehr Witziges."

Für den Filmkunstpreis 2017 sind nominiert:

"Die Anfängerin" (Regie: Alexandra Sell)

"Casting" (Regie: Nicolas Wackerbarth)

"Das Leben danach" (Regie: Nicole Weegmann)

"Die Habenichtse" (Regie: Florian Hoffmeister)

"Es war einmal in Deutschland... " (Regie: Sam Garbarski)

"Fremde Tochter" (Regie: Stephan Lacant)

"Geschwister" (Regie: Markus Mörth)

"Happy" (Regie: Carolin Genreith)

"Helle Nächte" (Regie: Thomas Arslan)

"Ich war eine glückliche Frau" (Regie: Martin Enlen)

"Life - Saaraba - Illegal" (Regie: Peter Heller)

"Luft" (Regie: Anatol Schuster)

"Maybe, Baby" (Regie: Julia Becker)

"Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte " (Regie: Corinna Belz)

"Rückkehr nach Montauk" (Regie: Volker Schlöndorff)

"Therapie" (Regie: Felix Charin)

"Western " (Regie: Valeska Grisebach)

"Zuckersand" (Regie: Dirk Kummer)

"Gleißendes Glück " (Regie: Sven Taddicken)

"Tatort: Goldbach" (Regie: Robert Thalheim)

"Tatort: Stau" (Regie: Dietrich Brüggemann)

Alle 54 Filme des Hauptprogramms des Festival des deutschen Films konkurrieren auch um den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis.

Neu aufgelegte Reihe „Spätschicht“.

In der neu aufgelegten Reihe „Spätschicht“ präsentiert das 13. Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein 18 aktuelle Produktionen für Nachtschwärmer. Ab 22:30 Uhr laufen diese Filme entweder im Open Air-Kino oder im riesigen Festivalkinozelt mit 1.200 Plätzen. Mit einem Ticketpreis von 6 Euro soll eine breite Schicht kinobegeisterter Festivalbesucher angesprochen werden.

Gezeigt werden folgende Produktionen:

"Denk ich an Deutschland in der Nacht" - Spielfilm von Romuald Karmakar

"Der lange Sommer der Theorie" - Spielfilm von Irene von Alberti

"Der wüste Gobi Gobi / Ein Tatort" - Spielfilm von Ed Herzog

"Die Habenichtse" - Spielfilm von Florian Hoffmeister

"Einsamkeit und Sex und Mitleid" - Spielfilm von Lars Montag

"Fremde Tochter" - Spielfilm von Stephan Lacant

"El Viaje / Ein Musikfilm mit Rodrigo González" - Spielfilm von Nahuel Lopez

"Freddy / Eddy" - Spielfilm von Tini Tüllmann

"Free Lunch Society" - Dokumentarfilm von Christian Tod

"Gaza Surf Club" - Dokumentarfilm von Philip Gnadt & Mickey Yamine

"Millennials" - Spielfilm von Jana Bürgelin

"Luft" - Spielfilm von Anatol Schuster

"Maybe, Baby!" - Spielfilm von Julia Becker

"Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes" - Spielfilm von Julian Radlmaier

"Silly / Frei von Angst" - Dokumentarfilm von Sven Halfar

"Therapie" - Spielfilm von Felix Charin

"Strawberry Bubblegums" - Spielfilm von Benjamin Teske

"Tiger Girl" - Spielfilm von Jakob Lass

Erstmals Preisvergabe an Filmkritiker und Filmjournalisten.

Das Ludwigshafener Festival fungiert in diesem Jahr erstmals als neuer Partner des Siegfried Kracauer Preises. Mit dem 3.000 Euro dotierten Preis zur Stärkung der deutschen Kinolandschaft wird die Arbeit von Filmkritikern und Filmjournalisten honoriert. Der nach dem deutschen Filmtheoretiker Siegfried Kracauer benannte Preis für Filmkritik wird von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg und der Medienstiftung NRW am 16. September 2017 im Rahmen des Festivals für die beste Filmkritik aus den Reihen des Verbandes der deutschen Filmkritik (VDFK) verliehen. Darüber hinaus wird ein Stipendium in Höhe von 12.000 Euro vergeben, mit dem die umfassende Recherche für eine Essay-Reihe zum Thema "Zukunft des Kinos" ermöglicht werden soll.

Preis für Schauspielkunst an Matthias Brandt und Martina Gedeck.

Das Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein vergibt den diesjährigen Preis für Schauspielkunst an Matthias Brandt und zeichnet damit einen der besten Schauspieler Deutschlands aus.

Sie geben dem deutschen Film Charakter und Persönlichkeit – sie lassen ihn leben und atmen. Es gibt eine große Anzahl ausgezeichneter Schauspielerinnen und Schauspieler im Land, und das Filmfestival will darauf hinweisen: „Matthias Brandt ist zu einem der ganz Großen des deutschen Films herangereift“, so Festivaldirektor Dr. Michael Kötz. „Ich freue mich sehr, den „Mann für alle Fälle“ den diesjährigen Preis für Schauspielkunst zu verleihen.“

Die Preisverleihung findet am 9. September 2017 im Rahmen einer Galaveranstaltung statt. Im Anschluss präsentiert das Festival den Spielfilm „Männertreu“ von Hermine Huntgeburth.

Die bisherigen Preisträger für Schauspielkunst des Festival des deutschen Films:

Hanna Schygulla (2005)

Klaus Maria Brandauer (2006)

Katja Riemann (2007)

Nina Hoss / Devid Striesow (2008)

Hannelore Elsner (2009)

Moritz Bleibtreu (2010)

Andrea Sawatzki (2011)

Sandra Hüller / Otto Sander (2012)

Bruno Ganz (2013)

Anna Loos / Jan Josef Liefers (2014)

Corinna Harfouch / Mario Adorf (2015)

Maria Furtwängler / Ulrich Tukur (2016).

Ludwigshafen ehrt Martina Gedeck.

Das 13. Festival des deutschen Films Ludwigshafen zeichnet neben Matthias Brandt auch Schauspielerin Martina Gedeck mit dem Preis für Schauspielkunst aus.

"Martina Gedeck ist auf der Leinwand eine Ausnahmeerscheinung", so Festivaldirektor Michael Kötz. "Als grandiose Schauspielerin mit Herz und Verstand verdient sie unseren Preis wie keine Zweite." Der Preis wird am 31. August im Rahmen einer Galaveranstaltung verliehen. Im Anschluss präsentiert das Festival das Meisterwerk "Gleißendes Glück" von Sven Taddicken.

Ludwigshafen ehrt Drehbuchautor Markus Busch.

Der Ludwigshafener Drehbuchpreis 2017 geht an Markus Busch. Die Verleihung findet im Rahmen einer Galavorstellung des Films "Am Abend aller Tage" von Regisseur Dominik Graf am 13. September 2017 statt.

Zu Buschs Arbeiten zählen neben zahlreichen Dominik-Graf-Filmen auch Drehbücher für Regisseure wie Horst Königstein, Matti Geschonneck oder Didi Danquart.

"Seine Charaktere sind lebendig und lebensecht", so Festivaldirektor Michael Kötz. "Ich bin begeistert von seiner Arbeit und freue mich sehr, dass wir ihn dieses Jahr auf der Parkinsel am Rhein für seine Arbeiten auszeichnen können."

Sechs Kandidaten für "Goldenen Nils".

Das Festival des deutschen Films in Ludwigshafen hat insgesamt sechs Produktionen benannt, die um den Goldenen Nils für den besten Kinderfilm des Festivals konkurrieren: Tobias Wiemanns "Amelie rennt", "Auf Augenhöhe" von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf, Joya Thomes "Die Königin von Niendorf", Lancelot von Nasos "Das doppelte Lottchen", Martin Baltscheits "Nur ein Tag" und Ali Samadi Ahadis "Pettersson und Findus - Das schönste Weihnachten überhaupt".

Über den Gewinner entscheiden Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren, die Mitglied des Nils-Nager-Clubs der Tageszeitung "Rheinpfalz" sind, sowie Redakteure der "Rheinpfalz" und der Kurator des Kinderfilm-Programms beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen, Rolf-Rüdiger Hamacher. Die Preisverleihung findet am 17. September 2017 statt.

Festival des deutschen Films

Ludwigshafen am Rhein gGmbH

Luitpoldstraße 56

67063 Ludwigshafen am Rhein

Link: www.festival-des-deutschen-films.de

Quellen: ZOOM Medienfabrik GmbH | Blickpunkt:Film

Coffi - Italian Musik, Art & Shortfilmfestival Berlin im Kühlhaus am Gleisdreieck

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COFFI Festival Berlin 2017. Das Programm ist online. Der Vorverkauf ist eröffnet.

Zum dritten Mal präsentiert das COFFI Festival Berlin italienische Kunst und Kultur in Berlin. Vom 1. bis 3. September 2017 stellen über 60 italienische Künstler*innen ihre Arbeiten zum Festivalthema CONTAMINAZIONE im Kühlhaus Berlin vor. Die Besucher*innen erwartet ein interdisziplinäres Programm mit Kunstausstellung, performativen Künsten wie Theater und Tanz sowie Konzerten, Filmen und Workshops.

Im letzten Jahr fand das Festival für italienisches Lebensgefühl noch Mitte Juli auf dem Gelände der ehemaligen Willner Brauerei in Pankow statt. Doch mittlerweile wurde der Gebäudekomplex an einen neuen Investor verkauft, der anstelle von Kulturevents offenbar andere Pläne im Sinn hat. Es sollen Büros, Ateliers und Handelsflächen entstehen. Was aus dem zu DDR-Zeiten florierenden Biergarten wird, der seit 2013 als „Emils Biergarten“ neu belebt wurde und um die italienische Pizzeria L’Antica Dogana im Erdgeschoss des ehemaligen Zollhauses ergänzt wurde, ist ungewiss.

In diesem Jahr eröffnet das Festival deshalb im Kühlhaus Berlin am Freitagabend, den 1. September 2017, um 18.30 Uhr mit einer Vernissage. Um 19.15 Uhr folgt das erste Highlight: Das Siciliano Contemporary Ballet wird mit einer ortsspezifischen Adaption seines Tanzstücks R O M A auftreten. Es untersucht die komplexen Ursprünge einer Stadt, die brutal und schön zugleich, immerwährende Inspirationsquelle für die Kunst ist. Zum Ausklang des Abends entführt das Musikerduo Evil Twin mit orientalischen Klängen in weite Welten, die dank der Sprache der elektronischen Musik mit Europa kommunizieren.

Am Samstag, 2.9.2017 gibt es von 13 bis 22 Uhr ein volles Programm mit Dokumentarfilmen, Performances und Konzerten. Die Regisseure der gezeigten Filme sind vor Ort und beantworten Fragen. Der Pianist Luis Berra aus Florenz, der mittlerweile in Bayern lebt, erzählt mit seinen „Piano Creatures“ berührende Geschichten ohne Worte zu gebrauchen. Die Band Fernweh aus La Spezia verbindet in ihrer Hommage an die Avantgarde-Regisseurin Maya Deren elektronische und akustische Musik mit original Filmsequenzen und die Compagnia Matroos erschafft in ihrer Performance „Cute“ ein lebendes Gemälde, in dem die Grenzen zwischen Innen und Außen verschwimmen.

Die Beziehung von Körper und Außenwelt erforscht auch Roberto Rossini in seiner ortsspezifischen Performance „Locus Solus“. Die Tänzerin und Choreografin Nicoletta Cabassi, die im Vorfeld des Festivals vom 30.08. - 01.09.2017 einen Workshop für Performer und Interessierte im Tatwerk Berlin (Hasenheide 9, 10967 Berlin) anbietet, schafft in ihrer Performance „Beech_against intolerance (?)“ einen mehrdeutigen Körper, der sich gegen menschliche Unmenschlichkeit richtet.

Der dritte Festivaltag beginnt mit Kurzfilmen, die über den diesjährigen Call for entries ausgewählt wurden. In einer Spezialsektion werden außerdem prämierte Animationsfilme des diesjährigen Partner Festivals RabbitFest aus Italien gezeigt. Die ClownLoveShow mit Willy dem Clown bietet herzergreifendes Theater für Groß und Klein. Persönliche Geschichten werden bei Story for food in Musik transformiert, während Filippo D'Agostino und Amedeo Martini in „Infection“ anhand von Fotografien aus der post-industriellen Stadt Detroit und futuristischen Klängen die Geschichte von Konsumgesellschaft und Rastlosigkeit erzählen. Die Ausstellung mit Videokunst, Installationen und Fotografie ist während der gesamten drei Tage geöffnet.

Mehr Informationen zum Programm unter: www.coffi-festival.de

Das COFFI Festival Berlin ist ein Projekt des gemeinnützigen Vereins fandujo komunumo e.V.. Die Schirmherrschaft hat das Italienische Kulturinstitut Berlin übernommen. Partner und Sponsoren RabbitFest – International Animation Festival | Centro Italia – Das italienische Kaufhaus | Raum Italic – Spazio Corsivo | Caffè Sant’Angelo | Theaterhaus Berlin Mitte | Tatwerk Performative Forschung | Le balene possono volare | Euro.Com Trasporti Srl. | Amstel House – Hostel Berlin | Jugendgästehaus Nordufer | Balera Weinhandlung | amavido Medienpartner Yanez Magazin

Veranstaltungsort KühlhausBerlin

Luckenwalder Str. 3

10963 Berlin

Programm und Tickets: www.coffi-festival.de

IFA - Internationale Funkausstellung Berlin 2017

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IFA sieht gutes Konsumklima für Unterhaltungselektronik.

Die IFA Berlin ist die global führende Messe für Consumer Electronics und Home Appliances. Sie findet vom 1. - 6. September 2017 wie immer unter dem Berliner Funkturm am Messedamm statt.

Die Vernetzung im smarten Heim ist eines der ganz großen Themen, die sowohl in den oberen Etagen der Messehallen bei den Ausstellern von Audio und Fernsehprodukten relevant ist, wie auch in den unteren Etagen der neueren Hallen, wo die Küchen- und Haushaltsexperten ihr angestammtes Domizil haben.

Allerdings trifft die Trennung nicht mehr auf alle Hersteller zu. Firmen wie LG, Philips, Panasonic und Samsung bieten ihre Präsentationen als Gesamtshow an und trennen deshalb die sogenannte »Weiße Ware« wie Kühlschränke und Waschmaschinen nicht mehr auf ihrer Ausstellungsfläche von Fernsehgeräten und Computern ab, denn es soll auf den TV-Geräten bewusst demonstriert werden, wenn andere im Haus vernetzte Geräte Alarm schlagen.

Im vernetzten Haus wird alles überwacht.

Egal ob es der Rauchmelder ist, das Babyphone, die nicht verschlossene Haustür, der leere Kühlschrank oder ein Leck an der Waschmaschine, alles soll überwacht oder kontrolliert werden können.

Bisher hatte die Vernetzung im Haus oft Probleme bereitet. Abhilfe schafft AVM mit neuen Fritz Routern und komplett neuer Software, die erstmals eine WLAN Mesh Technologie ermöglicht. Doch was ist Mesh? Dazu ein Video:

Bei der Mesh Technologie können weitere Adapter wie Powerline Extender oder WLAN Repeater jetzt untereinander kommunizieren und sich sogar miteinander verbinden. Somit könne auch Repeater im Haus erreicht werden, deren Empfangssignal zu schwach war, um bis zum Router, der Fritz Box, zu reichen. Die Verlängerung oder Erweiterung des Signals von einem Repeater zu einem weiteren Repeater war bisher von AVM nicht supportet worden. Mit der Mesh Funktion und neuer Software ist dies aber jetzt mit einer neuen Fritz Box möglich.

Der Signalweg kann alternativ auch über das Stromnetz erfolgen. Die neuen Powerline Adapter haben neben dem LAN-Anschluss auch WLAN integriert und können somit das Signal vom Router über das Stromnetz empfangen und zusätzlich über WLAN an einen weiteren WLAN-Repeater im Haus weitergeben. Dabei erhalten alle Geräte die selbe Kennung der Fritz Box, die dann an die Endgeräte wie Smartphone, Tablet, Computer oder Fernsehgerät auch vom Repeater übermittelt wird.

Sollte eine Gerät kurzzeitig ausfallen, so kann durch Mesh der Signalweg über einen anderen Knotenpunkt automatisch wieder aufgenommen werden.

Ohne Internetanschluss gibt es keine Updates.

Experten sehen beim Smart Home in Deutschland große Wachstumssprünge. Obwohl das nicht ungefährlich ist, dürfte am Ende alles mit allem vernetzt sein. Tatsächlich funktioniert ein aktuelles Smart-TV-Gerät ohne Internetanschluss nicht mehr ordnungsgemäß, denn die Hersteller liefern heute schon bei aktuellen Fernsehgeräten regelmäßig neue Updates nach. Ohne Internetanschluss ist deren Installation quasi nicht möglich. Im schlimmsten Falle lassen sich dann keine neuen Programme mehr empfangen.

Gerade dieser Tage hatte Unitymedia in Nordrhein-Westfalen die analogen Programme im Kabelnetz für immer abgeschaltet. In Gebäuden mit älteren Hausverteileranlagen klappt aber die Senderplatzumstellung plötzlich nicht wie geplant, denn es kam zu Fehlermeldungen. Der Kabelnetzbetreiber wollte den Fehler schnell beheben, doch zahlreiche Kunden sprachen Kunden teilweise von einem TV-Totalausfall oder berichten von erheblichen Schwierigkeiten mit dem Sendersuchlauf.

Andere Kunden berichteten vor einiger Zeit von Problemen mit Blu-ray Playern, die manch ältere DVDs nicht mehr abspielen wollten. Auch in diesem Fall half nur ein Firmware-Update, für das der entsprechende Blu-ray Player am Internet angeschlossen sein musste. Wir könnten weitere Beispiele aufführen, die verdeutlichen sollen, wofür ein Internetanschluss auch in Haushalten ohne Computer nahezu unabdingbar geworden ist.

Auf der traditionsreichen Elektronikmesse IFA, dessen Geschichte 1924 als internationale Funkausstellung begann, werden auch in diesem Jahr Weltneuheiten und Highlights aus den Bereichen Unterhaltungs- und Gebrauchselektronik präsentiert. Auch die Konjunkturerwartung habe Aufwind. Im ersten Halbjahr legte die Branche insgesamt um 2,4 Prozent zu. Wichtige Treiber waren etwa das Geschäft mit Smartphones und TV-Geräten. 13% der Nutzer wären sogar bereit, deutlich mehr Geld für gute Bildschirmqualität eines neuartigen Ultra-HD-Fernseher auszugeben, als sie es bislang tatsächlich tun. Das Marktforschungsunternehmen GfK erwartet für das Jahr 2017 einen Gesamtumsatz von 180 Milliarden Euro.

Vor allem Smartphones sind einer der größten Wachstumsmotoren im Bereich technischer Konsumgüter. Aber auch die Nachfrage nach Wearables, wozu unter anderem Smartwatches, Health- und Fitnesstracker sowie Wrist Sport Computer wie GPS Pulsuhren gehören, gewinnen an Popularität.

Acer setzt auf Virtual Reality (VR).

Natürlich sind auch PC-Hersteller wie die taiwanesische Firma Acer wieder auf der IFA vertreten. Acer startete bereits gestern im Rahmen einer Pressekonferenz, ein regelrechtes «Produktfeuerwerk». Auch in Sachen Virtual Reality (VR) wird Acer zur IFA Neuigkeiten mitbringen. In Kooperation mit Microsoft sind Steam-kompatible VR-Headsets angekündigt, die auf Microsofts Mixed-Reality-Plattform basieren. Damit können ohne Einsatz von zusätzlichen Sensoren im Raum virtuelle Bestandteile in die reale Umgebung eingeblendet werden. Auch von Dell, HP und Lenovo wird es VR-Headsets geben und Dank Steam VR-Unterstützung sollte bald reichlich Spiele-Content folgen.

Dass die 3D-Brillen nicht nur Spielerei sind, davon sind sogar die Internationalen Filmfestspiele in Venedig überzeugt. Nichts sei mehr so, wie es war, weshalb die Mostra den Blick in die Zukunft wagt und in diesem Jahr eine extra Insel geschaffen hat, in der die Zuschauer in fremde Welten abtauchen können.

Panasonic mit OLED 4K-TV und HDR.

Panasonic dagegen mag es dagegen bodenständiger und kündigte eine Kooperation mit der Twentieth Century Fox Film Corporation an. Um nicht nur im Kino, sondern auch zu Hause das beste Bilderlebnis zu haben, werden zukünftig OLED TVs mit HDR-Technologie einen breiteren Raum in der Produktpalette von Panasonic einnehmen. Die Geräte können nicht nur problemlos 4K-Streams darstellen, sondern verfügen darüber hinaus mit HDR über einen höheren Farb- und Kontrastumfang. Zusammen mit Samsung hat man sich zudem bei High Dynamic Range auf eine Norm geeinigt, die als Firmware-Update nachgereicht werden soll.

Darüber hinaus soll die neue Panasonic Lumix DC-GH5 Systemkamera ebenfalls mit dem Update versorgt werden, um bestmögliche 4K-Filmaufnahmen sowie hochauflösende HDR-Standbilder normgerecht auf den hauseigenen OLED-Bildschirmen wiedergeben zu können.

Link: www.ifa-berlin.de

Stadtlichter Filmnacht auf der Insel mit Festivalkino aus Ungarn

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Das junge Berliner Kultur- und Filmfestival Stadtlichter präsentiert ungarischen Spielfilm.

Nach dem Auftakt mit dem türkischen Film "Rauf" von Soner Caner und Barış Kayaim im Zirkus Cabuwazi am 5. August 2017 zieht das junge Kultur- und Filmfestival Stadtlichter weiter auf die Insel der Jugend und legt seinen Fokus nun auf #Ungarn und die Partnerstadt Veszprém des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick.

Am 2. September 2017 wird der ungarische Festivalhit "IT’S NOT THE TIME OF MY LIFE" unter freiem Himmel im Garten vom Kulturhaus Insel auf der Insel der Jugend gezeigt. Hier der Trailer:

Das Werk hatte 2016 große Beachtung auf dem osteuropäischen Filmfestival im tschechischen Karlovy Vary (Karlsbad) gefunden.

"IT’S NOT THE TIME OF MY LIFE"

(OT: "ERNELLÁÉK FARKASÉKNÁ") von Szabolcs Hajdu

81’, Ungarn, 2016

Synopsis:

Farkas und Eszter haben wieder Streit wegen Bruno. Sie wirft ihm vor, er würde den Sohn nicht lieben. Er fühlt sich als Ehemann seit der Geburt Brunos vernachlässigt. Dann schneit auch noch Eszters Schwester mit ihrem Mann Albert und Tochter Laura bei den beiden herein: Sie waren nach Schottland ausgewandert und mussten dort die Zelte nach einem Jahr wieder abbrechen. Schnell entstehen erste Spannungen, alte Familienzwistigkeiten brechen wieder auf…

Auf der sogenannten „Liebesinsel“ zeigt Stadtlichter. Internationale Filmnächte erst den Treptower Kurzfilm „THE GALLEON OF THE GALLEY“ (OT: „LE RADEAU DE LA CAMBUSE“) von Catherine Ricoul (13’, Frankreich / Deutschland, 2015), ehe Szabolcs Hajdus Kammerspiel, das unter anderem 2016 beim FilmFestival Cottbus mit dem Spezialpreis für die Beste Regie ausgezeichnet wurde, einen eingehenden Blick ins Innenleben einer ungarischen Familie wirft.

Hajdus Werk begeisterte die Kritik. "Spuren von Ingmar Bergman in Ungarn" erkannte Bert Rebhandl im tip Berlin (Ausgabe 23/2016), Tagesspiegel-Redakteurin Nadine Lange erkannte Parallelen „eine ungarische Variation auf Polanskis Yasmina-Reza-Adaption 'Gott des Gemetzels'“ (im Tagesspiegel vom 13.11.2016) und Teresa Vena schwärmte auf Berliner Filmfestivals von einem „wahrlich außergewöhnlichen ungarischen Beitrag (…), der sich durch eine Meisterschaft in der technischen Umsetzung als auch in der Dichte und Relevanz des Drehbuchs auszeichnet.“

Stadtlichter-Kuratorin Juliane Springsguth wählte den Film aus, weil "IT’S NOT THE TIME OF MY LIFE" nicht nur durch seine findige Produktion überzeugt sondern auch über Europa erzählt. Die Familie diskutiert in einer Altbauwohnung über universelle Probleme, denen sich junge Europäer ausgesetzt sehen – in Ungarn und Veszprém genau wie in Berlin und überall in Europa.

Bei Stadtlichter treffen die Partnerstädte aufeinander. Kultur verbindet und schafft die Grundlage für Dialog. Stadtlichter zeigt alle Filme in Programm in Orginalversion mit englischen Untertiteln.

Ort: Kulturhaus Insel Berlin, Insel der Jugend, Alt-Treptow 6, 12435 Berlin

Wann: Samstag, 2. September 2017 - Beginn: 20.30 Uhr

Eintritt frei!

(Achtung! Bei Regen wird ausgewichen in die KungerKiezInitiative, Kiefholzstr. 20, 12435 Berlin – Bekanntgabe am Veranstaltungstag via Homepage und Facebook.)

Web: www.stadtlichter.berlin

Facebook: www.facebook.com/FilmnachtBerlin

Quo vadis, Rundfunkbeitrag & Frauenbeschäftigungsquote beim ZDF?

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Aktuell liegt der monatliche Rundfunkbeitrag bei 17,50 Euro - doch er soll womöglich steigen.

 

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD, ZDF und Deutschlandradio machen sich offenbar für eine automatische Anpassung des Rundfunkbeitrags stark. Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete, soll der derzeitige monatliche Haushaltsabgabe von 17,50 Euro auf 21 Euro im Jahr 2029 ansteigen. Dies entspräche einem jährlichen Anstieg um 1,75 Prozent. Einen entsprechenden Vorschlag wollen die Öffentlich-Rechtlichen den Bundesländern, die sich bis dato ihrerseits für einen stabilen Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro stark gemacht hatten, dem Bericht zufolge im September vorlegen.

Es besteht Handlungsbedarf wenn man die Zukunftsfähigkeit der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland erhalten und verbessern will, denn die Digitalisierung der Kommunikation hat massive Auswirkungen auf die Medien. Zwar schalten laut Marktforschung in Deutschland immer noch 69 Prozent der Bevölkerung täglich das lineare Fernsehen ein, doch die Sender müssen Wege finden, um auch junge Menschen wieder stärker für ihre Fernseh- und Radioprogramme zu begeistern.

Man wolle sich gegen die zunehmende Konkurrenz von Streamingdiensten wie Netflix, Amazon & Co. wappnen und die Mediathek durch personalisierte Angebote enorm ausweiten, was weitere Kosten verursachen würde.

"Da schlummern ungeheure Programmschätze, für welche die Zuschauer schließlich auch bezahlt haben", so ARD-Generalsekretärin Susanne Pfab.

Wir hatten bereits am 3. August 2017 zu Forderungen der Produzentenallianz nach höheren Rundfunkbeiträgen, Stellung genommen. Dies würde unserer Meinung nach nichts an der Situation des deutschen Films verändern. Vielmehr standen Verhandlungen von ARD & ZDF mit dem US-Medienkonzern Discovery zur Übernahme von sehr teuren Sportrechten kurz vor dem Abschluss, wofür frisches Geld benötigt wird.

Da die Preise in einigen Bereichen drastisch gestiegen sind, können ARD und ZDF trotz ihrer Milliarden-Gebühreneinnahmen oft nicht mehr mithalten. Nach zähen Verhandlungen mit dem Rechteinhaber Discovery konnten sich erst vor wenigen Tagen die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf eine Sublizenzierung für die Olympischen Sommer- und Winterspiele von 2018 bis 2024 überraschend für 1,3 Milliarden Euro einigen. Dieses Geld muss jedoch entweder an anderer Stelle eingespart werden oder durch eine höhere Beitragsabgabe wieder reinkommen.

Laut "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" begründen die Öffentlich-Rechtlichen ihre Forderung nach einer Beitragserhöhung damit, dass das bis 2024 geforderte Einsparvolumen von 2,2 Mrd. Euro nicht zu bewältigen sei. Auch ZDF-Intendant Thomas Bellut nahm dazu Stellung:

"Es ist wirklich keine Überraschung, dass es auch für die Herstellung öffentlich-rechtlicher Programme Preissteigerungen gibt. Wie hoch die sind, ermittelt die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) schon viele Jahre. Ob es in Zukunft eine daran gekoppelte ständige Anpassung gibt, ist völlig offen", so Bellut.

Für Marco Wanderwitz, kultur- und medienpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, steht hingegen fest:

"Eine Gebührenerhöhung um rund 20 Prozent für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bis 2029 ist im Wahljahr kaum vermittelbar. Vielmehr schlummert bei den internen Strukturreformen von ARD und ZDF nach wie vor noch großes Einsparungspotenzial", so Wanderwitz.

ZDF nimmt Einsparungen bei Frauensendung vor.

Dass just zur Gebührendebatte das ZDF an dem Frauenmagazin "Mona Lisa" Einsparungen vornimmt und die beliebte Sendung sogar komplett streicht, regt unsere Korrespondentin Katharina Dockhorn auf, die für uns schon öfters filmpolitische Beiträge beigesteuert hat.

Unter dem süffisanten Titel "Wie Männer die Welt erklären", kommentiert sie in der Tageszeitung "Neues Deutschland" vom 28. August 2017 eine Studie zu Rollenklischees und den Frauenanteil im deutschen Fernsehen.

"Trotz Anne Will, Maybrit Illner und Caren Miosga – sind Frauen vor und hinter der Kamera sowohl im deutschen Fernsehen als auch im Film nach wie vor unterrepräsentiert, obwohl die angestrebte Frauenquote eigentlich in den Unternehmen steigen sollte, um das Ziel zur Gleichstellung der Frau erreichen zu können", so Katharina Dockhorn bei uns am Telefon.

Allerdings rangieren bei der Lohndiskriminierung am Arbeitsplatz homosexuelle Männer noch vor lesbischen Frauen, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt im Schnitt einen deutlich geringeren Stundenlohn als heterosexuelle Männer bekommen, während laut einer Studie, des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) lesbische Frauen sogar ein wenig mehr verdienen als heterosexuelle Frauen.

Was der Beitrag von Katharina Dockhorn im "Neuen Deutschland"übrigens nicht explizit erklärt, ist die Tatsache, dass gerade in den Medienberufen und vor allem bei Schauspielern*innen am Set oftmals nur eine Kurzzeitbeschäftigung herrscht, von der die Frauen meist noch mehr betroffen sind als die Männer. Zur näheren Erläuterung war dies in dem Artikel auch ausführlich beschrieben worden, wurde aber angeblich von der Redaktion eingekürzt.

Tatsache ist, dass weniger Arbeitstage aber weniger Anwartschaftszeit für den Bezug von Arbeitslosengeld bedeuten. Für eine Änderung der Anwartschaft hatte sich connexx.av, die Interessenvertretung von Medienschaffenden der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di schon vor etlichen Jahren mit dem Projekt "5 statt 12" stark gemacht. Auf Drängen der ver.di FilmUnion wurde der Zugang zu ALG I ab August 2012 etwas erleichtert, damit der Abstieg in Hartz IV nicht ganz so schnell droht. Dennoch beklagte ver.di, dass die Regierungskoalition die Chance zur deutlichen Verbesserung einer verkürzten Anwartschaft in den Medienberufen seinerzeit vergeben hat.

Mit Kettenverträge wollen die Sender Sozialabgaben sparen.

Jüngster Coup des ZDF ist der Rauswurf von Markus Böttcher und Pierre Sanoussi-Bliss, die angeblich über sogenannte Kettenverträge seit mehr als 20 Jahren beim Sender vor der Kamera standen. Geklagt haben die beiden Schauspieler allerdings nicht gegen das ZDF, sondern gegen die Produktionsfirma, denn sie wollten rückwirkend als durchversichert gelten. Doch das Bundesarbeitsgericht hat laut Spiegel die Klage am Mittwoch den 30.08.2017 abgeschmettert.

Wie es heißt, wurden die Beiden für jede einzelne Folge neu angestellt und danach wieder entlassen, womit die Produktionsfirma Sozialabgaben spart. Die Frage, die von den Richtern geklärt werden musste, ist die, ob es sich um befristete- oder Dauerbeschäftigungen handelte. Auch dazu hier mehr Infos im ND Feuilleton von unserer Kollegin Katharina Dockhorn.

Schulz erlaubt sich Fehltritt bei Wahlkampf.

Bei dem bisher seicht dahinplätschernden Bundestagswahlkampf waren übrigens bisher keinerlei Fehltritte der beiden Spitzenkandidaten von Union und SPD, Angela Merkel und Martin Schulz, zu beobachten.

Doch Schulz, der mit Sozialkompetenz punkten wollte, wurden jetzt verbale Entgleisungen am Rande eines Wahlkampfauftritts im westfälischen Unna nachgesagt, als er sich despektierlich über eine weibliche Interviewpartnerin äußerte. Allerdings hätte sich Schulz mit seiner womöglich frauenfeindlichen Äußerung, nicht als rasende Wildsau zu erkennen gegeben wie seinerzeit der FDP-Abgeordnete Rainer Brüderle, sagte Thorsten Wagner, Chefredakteur bei Antenne Unna.

Quellen: Horizont | ND | FAZ | Blickpunkt:Film | BAF | ver.di | Kölner Stadtanzeiger | FTV | Kameramann | Spiegel

100 Jahre UFA im Kino, im Internet und im TV

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Ufa: Filmklassiker im Internet: UFA GmbH launcht gemeinsam mit Exklusivpartner Telekom die VoD-Plattform UFA Film.

Anlässlich ihres Jubiläums zum hundertjährigen Bestehen stellt die Babelsberger Filmproduktion Ufa ihre Filmklassiker ins Internet. Jeden Monat seien 30 Filme zu sehen, teilte das Unternehmen mit. Zum Start wurden unter anderem "Der Mustergatte" (1937) und "Der brave Sünder" (1931) mit Heinz Rühmann und der Mehrteiler "Der Tunnel" (2000) ins Netz gestellt.

Das Angebot, das exklusiv auf der VoD Plattform Entertain der Telekom zu sehen ist, werde jeden Tag um einen weiteren Film erweitert, der 30 Tage lang abgerufen werden kann. Das Probe-Abonnement ist für die ersten 30 unentgeltlich.

Auf YouTube gibt es allerdings zahlreiche weitere kostenfreie Kopien mit Untertiteln in verschiedene Landessprachen zu sehen. Die Filme stehen jedoch nicht immer in bester, digital aufbereiteter Qualität zur Verfügung.

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Auch das Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin zeigt in den nächsten Wochen eine umfassende UFA Retrospektive auf der großen Leinwand, zum Teil begleitet von Live-Musik.

Die Eröffnung fand am Donnerstag, den 31.08.2017 mit "METROPOLIS" von Fritz Lang im ausverkauften Haus statt, begleitet vom Metropolis Orchester Berlin. Deutschlands einzigartigem KinoOrchester, dirigiert vom Burkhard Goetze. Am heutigen Sonntag, den 3. September 2017 gibt es eine Wiederholung um 15:00 Uhr sowie am 9. September 2017 um 19:30 Uhr. Wie zur Uraufführung vor 90 Jahren erklingt live und synchron zum Film Gottfried Huppertz großartige Originalmusik.

Karten können unter Kinoheld für 25,- € online sowohl für heute wie auch für nächsten Samstag noch online gebucht werden. Hier der Trailer:

Heute noch beeindruckt der berühmteste aller deutschen Stummfilme über die Schreckens-Zukunftsvision einer streng getrennten Klassengesellschaft durch ausgefeilte Tricktechnik, monumentale Ausstattung und Massenszenen.

Die Ufa ist ein Kriegskind. 1917 als Propagandawaffe gegründet, als nichts mehr zu gewinnen war, beschloss sie knapp 30 Jahre später ihre Karriere ebenso: mit filmischen Durchhalteparolen in Agfacolor, als Deutschland einem Trümmerhaufen glich.

Dazwischen liegen drei Jahrzehnte, in denen das Studio zunächst durch potente Geldgeber und herausragende künstlerische Leistungen zu einem der weltweit führenden Filmkonzerne aufstieg, später unter Kontrolle des NS-Staates geriet, um Unterhaltung und Propaganda zu produzieren. Der Rest ist bekannt...

100 Jahre Ufa 100 Filme im Kino BABYLON:

ALLE STUMMFILME LIVE BEGLEITET!

"Der letzte Mann" (1924) am 8.9.17 um 21:30 Uhr

"Geheimnisse einer Seele" (1925/26) bei Stummfilm um Mitternacht: am 9.9.17 um 24:00 - Null Uhr, Null Euro

"Metropolis" (1927) LIVE mit Orchester So, 3.9.2017 um 15:00 + Sa, 9.9.17 um 19:30 Uhr

"Der blaue Engel" (1930) am 8.9.17 um 19:30 + 16.9.17 um 21:30 Uhr

"Abschied" (1930) am 8.9.17 um 22:00 + 11.9.17 um 20:00 Uhr

"Die Drei von der Tankstelle" (1930) am 3.9.17 um 18:00 + 9.9.17 um 16:30 Uhr

"Der Kongress tanzt" (1931) am 3.9.17 um 16:15 + 8.9.17 um 18:00 Uhr

"Emil und die Detektive" (1931) am So. 3.9. + Sa. 9.9. + So. 10.9.17 jeweils 14:00 Uhr

"Hitlerjunge Quex" (1933) am 10.9.17 im 18:15 Uhr

"Viktor und Viktoria" (1933) am 7.9.17 um 21:30 Uhr

"Der Postmeister" (1939/40) am 7.9.17 um 21:30 Uhr

"Münchhausen" (1943) am 10.9. um 15:30 + 16.9.17 um 19:30 Uhr

"Unter den Brücken" (1945) am 4.10.17 um 20:00 Uhr

• DEFA: "Die Mörder sind unter uns" (1946) am 3.9. um 18:00 + 24.9. um 16:00 + 1.10.17 um 18:00 Uhr

Link: www.babylonberlin.de/100jahreufa100filme.htm

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Auch ARTE zeigt anlässlich des 100. Gründungsjubiläums der UFA eine repräsentative Filmreihe, die den großen Bogen von der Stummfilmzeit bis heute schlägt.

Der UFA-Schwerpunkt umfasst 14 Spielfilme und zwei neu produzierte Dokumentarfilme. In drei Sendestaffeln, im August, September und Dezember, dazu begleitend auf der Homepage von ARTE, stellt die Reihe die wichtigsten Regisseure der UFA vor, Filmemacher wie Georg Wilhelm Pabst, Friedrich Wilhelm Murnau, Douglas Sirk, Josef von Sternberg, Robert Siodmak, Helmut Selpin und Veit Harlan. Filme mit den größten Stars der UFA zeigen die ganze Vielfalt. Alle Genres sind in dieser Filmreihe vertreten: Kostüm- und Revuefilm, Screwball-Comedy, Krimi und Melodram, Kulturfilm, Stummfilm und auch Propagandafilm.

100 Jahre UFA - Ein Rückblick unter dem Titel "Im Maschinenraum des deutschen Films"

nur noch bis zum 4. September 2017hier online:

Inhalt:

Die Dokumentation erzählt die Geschichte des ältesten deutschen Filmkonzerns als Unternehmensgeschichte. Fünfmal flaggte das UFA-Schiff im Laufe seiner Geschichte um: vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und die NS-Zeit bis zur Adenauer-Ära und zur Bertelsmann Fernsehproduktion. Wer waren die Kapitäne, wohin steuerten sie das Schiff, welche Machtkämpfe spielten sich ab?

Die UFA wird 100. Sie ist jünger als Persil und älter als Volkswagen. Die UFA – „un film allemand“, wie die Franzosen sagen: ein deutscher Konzern, der Filmgeschichte geschrieben hat. Was macht die UFA aus, diesen riesigen Tanker, der in den letzten hundert Jahren in so schwere Fahrwasser geraten ist? Die Dokumentation erzählt die Geschichte des größten und ältesten deutschen Filmkonzerns als Unternehmensgeschichte von staatstragender Bedeutung. General Ludendorff nutzt die UFA und das neue Medium Film von Anfang an als Propagandainstrument für den deutschen Kaiser.

In der Weimarer Republik ist die UFA dazu da, mit innovativen Werken den deutschen Mythos zu festigen, nationale Filme schaufeln am Grab der Demokratie. Der Tonfilm macht die UFA erst richtig groß, bevor Goebbels die totale Unterwerfung propagiert. Heute glänzt die UFA auf dem Studiogelände in Babelsberg vor allem aber mit ihren historischen Hochglanz-Mehrteilern. Der Konzern, der sich immer wieder übernimmt, für den die Deutsche Bank, Bosch und die AEG Geld locker machten, wurde mehrfach vom deutschen Staat gerettet. Wohin steuerten die Kapitäne das Schiff, welche Intrigen und Machtkämpfe spielten sich im Maschinenraum des deutschen Films ab? Der Film macht sich auf die Suche nach der DNA der UFA und betrachtet ein Jahrhundert deutsche Filmgeschichte mit Ausschnitten aus berühmten, aber auch aus vergessenen Filmen, mit aufschlussreichem Archivmaterial, Zitaten aus UFA-Protokollen und Gesprächen mit früheren UFA-Stars wie Gunnar Möller – bis zu seinem Tod im Mai 2017 der älteste UFA-Schauspieler – oder Mario Adorf und jungen Gesichtern wie Tom Schilling, Claudia Michelsen, aber auch mit Filmhistorikern und -kritikern.

100 Jahre UFA – Ganz großes Kino! - 14 Spielfilme auf ARTE:

"Münchhausen" - bis 26.11.17 online

"Titanic" - ab 15.09.17 online

"Glückskinder" - ab 27.09.17 online

"Viktor und Viktoria" - ab 15.09.17 online

"Der letzte Mann" von Friedrich Wilhelm Murnau - nur online hier bis 01.12.2017.

Synopsis:

Der Portier des Hotels "Atlantic", der seine Anerkennung und sein Selbstwertgefühl seiner prächtigen Uniform verdankt, wird eines Tages seines Postens enthoben und zum Toilettenwärter degradiert. Verlacht und gedemütigt zieht sich der alte Mann in den Waschraum der Hoteltoilette zurück. Doch eines Tages stirbt ein reicher Hotelgast in den Armen des Alten und vermacht ihm sein Vermögen. Der Toilettenmann kann nun selbst als Gast im Hotelrestaurant speisen und erlebt nach seiner Deklassierung einen heiteren gesellschaftlichen Aufstieg.

"Der Mann, der Sherlock Holmes war"

"Der blaue Engel"

"Zu neuen Ufern"

"Der Mann, der seinen Mörder sucht"

"Kurzfilme - Werbefilme - Dokumentationen"

"Hitlers Hollywood"

"Verbotene Filme: Das Erbe des Nazi-Kinos"

"Wege zur Kraft und Schönheit– Ein Film über moderne Körperkultur" von F.W. Murnau - bis 26.11.17 hier online.

DIE LIEBE DER JEANNE NEY - Aufzeichnung des Livestreams von den UFA Filmnächten am 22.08.2017 im Kolonnadenhof auf der Berliner Museumsinsel - mit einer Einführung von Maria Furtwängler. - bis 24.11.2017hier online:

Synopsis:

DIE LIEBE DER JEANNE NEY, ein hochmodernes Filmdrama aus dem Jahre 1924 von Georg-Wilhelm Pabst, erzählt eine Liebesgeschichte in politisch bewegten Zeiten zwischen der Krim und Paris. Der Film entstand nach einem Bestseller der damaligen Zeit, dem gleichnamigen Roman von Ilja Ehrenburg, und ging  mit seiner revolutionären Schnitt-Technik in die Filmgeschichte ein. Ein Klassiker des Weimarer Kinos in einer brillanten Restaurierung.

Die UFA Filmnächte führten im August 2017 erstmalig die digital restaurierte Fassung von "Die Liebe der Jeanne Ney" auf. Die ZDF/ARTE - Filmredaktion hat die Rekonstruktion der Musik in Auftrag gegeben. Maria Furtwängler gab als Filmpatin des Stummfilmklassikers eine Einführung in das Werk. ARTE übertrug in Zusammenarbeit mit dem rbb den Eröffnungsabend als Livestream.

Eine Veranstaltung von Bertelsmann und UFA – in Kooperation mit Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, WDR und ZDF/ARTE. 


Neues Bildungsprogramm - VR FUTURE STORYTELLING

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MIZ - Medieninnovationszentrum Babelsberg startet neues Virtual-Reality-Bildungsprogramm.

Mit VR Future Storytelling startet im Oktober 2017 das erste Virtual Reality‐Bildungsprogramm im Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ), einer Einrichtung der Medienanstalt Berlin‐Brandenburg (mabb).

Das Angebot des MIZ richtet sich insbesondere an Journalisten, Studierende, Online‐Entwickler, Producer und weitere Kreative aus den Bereichen Rundfunk, Kommunikation und Bildung. Es umfasst zehn Basis‐ und Intermediate‐Workshops sowie einen mehrteiligen Praxisblock.

Innovative Techniksysteme für die Konzeption unterschiedlicher Geschichten kennenlernen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren unter anderem, wie sie Virtual Reality, Augmented Reality, 360°‐Video und Co. effektiv für die innovative Vermittlung von Inhalten einsetzen können.

„Wer interaktive Plattformen und neue Zielgruppen mit innovativer Technik erschließen möchte, muss interaktive, immersive Geschichten entwickeln, die Nutzer nachhaltig beeindrucken und visuell überzeugen“, so mabb‐Direktorin Dr. Anja Zimmer.

„Entwickler stehen jedoch häufig vor der Herausforderung, mit den technischen Voraussetzungen noch nicht ausreichend vertraut zu sein. Im Rahmen von VR Future Storytelling unterstützen wir im MIZ‐Babelsberg gemeinsam mit Kooperationspartnern aus der Region den Informations‐ und Wissenstransfer im technischen Bereich und fördern Produktionsansätze für innovative Inhalte.“

Kooperationspartner des MIZ Babelsberg im Programm VR Future Storytelling sind die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Illusion Walk, der Verein Virtual Reality Berlin‐Brandenburg (VRBB) und Wonderlamp Industries.

Ab sofort bewerben und innovative Technik für die Konzeption unterschiedlicher Geschichten und Inhalte mit Virtual Reality & Co. kennenlernen.

Das MIZ‐Bildungsprogramm VR Future Storytelling erläutert die Vor‐ und Nachteile innovativer Techniksysteme im Hinblick auf die Konzeption unterschiedlicher Inhalte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvieren zahlreiche Übungen, lernen erfolgreiche Praxisbeispiele kennen und besichtigen das „Immersive Deck“ von lllusion Walk. Umfassende Informationen zu Projektplanung und Produktionsabläufen runden den theoretischen Teil ab, bevor im Praxisblock eigene Projekte realisiert werden.

Interessierte können sich ab sofort für das Programm VR Future Storytelling bewerben. Die Workshops können einzeln, im Teilmodul oder als Gesamtprogramm belegt werden.

Weitere Informationen sind verfügbar unter:

Link: www.miz‐babelsberg.de/vr‐future‐storytelling

Über das MIZ Babelsberg:

Das Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ) vermittelt als Einrichtung der Medienanstalt Berlin‐Brandenburg Medienkompetenz und fördert innovative Projekte mit Rundfunkbezug. Die Angebote des MIZ Babelsberg richten sich an kreative Medienschaffende, insbesondere Studierende, Start‐ups, Medienprofis und Journalisten. Zu den Partnern des MIZ gehören Hochschulen, Forschungsinstitute, Technologie‐ und Medienunternehmen sowie Sender, Rundfunkanstalten und

Produktionsfirmen.

Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ)

Stahnsdorfer Str. 107

14482 Potsdam

Web: www.miz‐babelsberg.de

Unsere Filmkritiken der ersten September-Woche

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Mehr als fünf neue Filme waren am 31. August 2017 im Kino gestartet - darunter zwei sehenswerte Dokus.

"DAVID LYNCH: THE ART OF LIFE"

Doku von Jon Nguyen · Olivia Neergaard-Holm · Rick Barnes.

Hier der Trailer:

David Keith Lynch wurde am 20. Januar in Massoula, Montana, geboren. In der Dokumentation „David Lynch: The Art of Life“, mehr Interviewcollage als gewohnt übliche Doku, sieht man ihn rauchend, bildermalend, ab und zu im Bild, seine spielende kleine Tochter Lula neben sich, während er aus seiner Kindheit und seinem Studium an der Kunsthochschule erzählt. Er beschreibt seine idyllischen Kindheitsjahre in einer amerikanischen Kleinstadt. Die Schule hasste er abgrundtief. Schon in frühster Kindheit war er ein absoluter Freigeist. Durch die Arbeit seines Vaters, ein Agrarwissenschaftler, kam er mit der organischen Welt in Berührung.

Sein Interesse galt dem Verfall, der Anatomie von Kleintieren und Insekten mit denen er „Verwesungsexperimente“ durchführte, sowie tiefe Abgründe und Träume. Diese bizarre Welt prägte den jungen Lynch auf seltsame Weise und spiegelte sich in seinen späteren Arbeiten wieder. Auch wenn er immer wieder betont, in einer perfekten Familie aufgewachsen zu sein und eine glückliche Kindheit hatte, glaubt man ihm das nicht so ganz. Mit Schaudern erinnert man sich noch an den Schwarz-Weiß-Film, der 1977 in die Kinos kam, in dessen furchterregenden Albtraumbildern eine völlig deformierte kleine Frau hinter einer Heizung wohnt und vor sich hinsingt, an das ständig jammernde beinlose, schleimige Mutantenbaby und den rollenden Kopf eines Protagonisten, der auf die Straße rollt. Ein Junge, der den Kopf findet, bringt ihn in eine Fabrik, die aus dem Schädel Radiergummis für Bleistiftenden macht. Titel des surrealen Films: „Eraserhead“.

Es ist schon erstaunlich wie locker und teilweise amüsant dieses Filmgenie aus seiner Kindheit und seinem Studium an der Kunsthochschule „Pennsylvania Academyof Fine Arts“ mit dem Schwerpunkt Malerei, Skulptur und Fotografie, erzählt. Die drei! Filmemacher Rick Barnes, John Nguyen und Olivia Neerggaard-Holm hatten Zugang zu seinem Archiv. Beeindruckend seine überwiegend düsteren Bilder.

„Farbe ist für mich zu real. Sie lässt wenig Platz Für Träume. Je mehr schwarz man zu einer Farbe mischt, um so mehr Traumqualität bekommt sie. Schwarz hat Tiefe. Schwarz ist wie eine kleine Pforte. Man tritt ein und weil es dahinter immer noch dunkel ist, setzt die Phantasie ein und vieles, was da drinnen vor sich geht, manifestiert sich. Man sieht das, wovor man Angst hat“.

Auf seinen Bildern sieht man grob gezeichnete Figuren in grau-schwarzen Farbtönen mit verzerrten Gesichtern, übergroße Insekten und verstümmelte Körperteile. Bilder zwischen Realismus und Albtraum, Angst und Schrecken. Während Lynch in seinem Tonstudio, rauchend und bedächtig seine Kindheits-und Jugendgeschichte erzählt, entdeckt man wie seine Kunst und seine Filme von seinen Erfahrungen und Empfindungen geprägt sind. Auch neue Ideen sind immer von der Vergangenheit geprägt. Eines seiner Bilder trägt den Titel: „Schalt um du Arschgesicht“.

Ulrike Schirm

"THE LIMEHOUSE GOLEM" von Juan Carlos Medina.

Mit Olivia Cooke, Bill Nighy, Douglas Booth u.a. Hier der Trailer:

Das victorianische London wird von einem Serienkiller in Angst und Schrecken versetzt. Inspektor John Kildare (Bill Nighy) von Scotland Yard wird auf diesen scheinbar unlösbaren Fall angesetzt. Kildare, ein ausgezeichneter Polizist, dem das Gerücht anhängt schwul zu sein, was im London des Jahres 1880 als Makel galt, werden - man kann es fast als Strafe bezeichnen - die Fälle zu lösen, die unlösbar erscheinen, aufgebürdet.

„The Limehouse Golem“, ein Monster, das einen jüdischen Gelehrten, eine Prostituierte und eine gesamte Familie bestialisch ermordet hat, ist immer noch auf freiem Fuss. Und weil sich niemand an diesem mysteriösen Fall, die Finger dreckig machen will, fällt Inspektor Kildare diese Aufgabe zu. Sein Unwesen treibt das Killer-Monster im Londoner Limehouse-Bezirk, ein Viertel mit einem düster anmutendem Nachtleben. Verdächtig scheint ihm ein gewisser John Cree (Sam Reid). Es stellt sich jedoch ganz schnell heraus, dass der selbst umgebracht wurde. Da seine Frau, die Schauspielerin Lizzie Cree (Olivia Cooke) für diesen Mord an ihrem Mann gehängt werden soll, muss sich Kildare mächtig ins Zeug legen, denn er hält Lizzie für unschuldig.

Der Horrorfilm von Juan Carlos Medina (PAINLESS – DIE WAHRHEIT IST SCHMERZHAFT 2012) besticht durch seine grandiose Ausstattung. Aufwendig wurde das düstere und schmuddelige London der 1880er Jahre mit viel Detailbesessenheit rekonstruiert. Man kann Medina attestieren, dass er visuell enorm begabt ist. Leider bleibt die Spannung auf der Strecke. Dem Zuschauer werden derartig viele falsche Fährten gelegt, dass man ermüdet das Interesse an der Suche nach dem wahren Golem verliert. Ohne des souveränen und herrlich trockenen Spiels des wunderbaren Bill Nighy, wäre dieser Gothic-Horror-Thriller ziemlich belanglos.

Ulrike Schirm

"ALS PAUL ÜBER DAS MEER KAM" - Tagebuch einer Begegnung

Doku von Jakob Preuss. Hier der Trailer:

Der Dokumentarfilmer Jakob Preuss begleitet einen Kameruner Flüchtling auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft.

„Paul René Nkamani, geb. 1979 in Douala, Kamerun, studierte von 1997 bis 1999 Jura und Politikwissenschaften an der Universität in Douala und war dort Mitglied im Studentenrat. Nach einem Streik wurde er von Universität ausgeschlossen. Danach erhielt er ein Stipendium am Collége April-Fortier in Montreal, jedoch kein Visum für Kanada.

Bis 2011 arbeitete Paul in seinem Heimatdorf als selbständiger Züchter von Ölpalmen, wurde aber aufgrund seiner Stammeszugehörigkeit zunehmend im Dorf angefeindet. Im Dezember 2011 verließ er ohne Visum sein Heimatland, um Europa zu erreichen. Nach Durchquerung der Sahara arbeitete er drei Jahre auf Baustellen in Algerien und Marokko. Im Dezember 2014 erreichte er in einem Schlauchboot die spanische Küste“. Die Überfahrt endet tragisch. Die Hälfte seiner Mitreisenden stirbt.

2014 besuchte Preuss die Flüchtlingscamps vor Melilla um Material für eine Dokumentation über die EU-Außengrenzen zu sammeln. Bei seiner Recherche begegnete ihm Paul. “Ich weiß nicht, ob ich Paul gefunden habe oder er mich“. Paul erzählt ihm seinen Werdegang. Plötzlich ist Paul verschwunden. Als er ihn zufällig in den Fernsehnachrichten unter den Bootsflüchtlingen wiedersieht, nimmt er den Kontakt mit ihm wieder auf und ist an seiner Seite bis zu seiner Ankunft in Europa.

Während der Dreharbeiten stellt sich Preuss immer wieder die Frage, ob und wann er seine Beobachtungsrolle aufgibt und ins Geschehen eingreifen soll und darf. Spätestens dann, als sich zwischen Paul und Jakob eine Freundschaft entwickelt hat und Jakobs Vater Paul bei sich aufnimmt, ihm Deutsch beibringt, verlässt Preuss den klassischen Ansatz des Dokumentarfilms und wird persönlich, indem er eine Verantwortung für seinen Protagonisten übernimmt. Nach viereinhalbjähriger Odyssee, zieht Paul zu Jakobs Eltern in dessen ehemaliges Kinderzimmer. Seine Zukunft ist damit noch längst nicht besiegelt. Der Weg bis zu einer Asylentscheidung ist lang. Aber das wäre ein Thema für einen weiteren Film. Obwohl er einen festen Job hat, wurde sein Antrag abgelehnt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ulrike Schirm

"KILLER'S BODYGUARD" Aktion-Komödie von Patrick Hughes (II).

Mit Ryan Reynolds, Samuel L. Jackson, Gary Oldman u.a. Hier der Trailer:

Bodyguard versus Auftragskiller. Best Buddys sind die beiden nicht. Beide haben schon mehrmals versucht sich gegenseitig abzumurksen. Wie das Leben so spielt, Bodyguard Michael Bryce (Ryan Reynolds) hat den Auftrag erhalten den Auftragskiller Darius Kincaid (Samuel L. Jackson) zu beschützen. Kincaid muss vor dem internationalen Gerichtshof in Den Haag gegen den osteuropäischen Diktator Vladislay Dukhovich (Gary Oldman) in einem großangelegten Prozess aussagen. Bryce muss ihn unbedingt lebend abliefern. Das Dukhovich alles dran setzt, um das zu verhindern, kann man sich ja denken.

Es dauert nicht lange und die beiden gelangen in ein Kugelhagel vom Feinsten. Natürlich können sich beide nicht ausstehen, sind aber auf Gedeih und Verderb dazu verurteilt zusammen zu halten. Während der Ballerei bleibt Kincaid seinem Motto treu: „Unschuldige zu töten, da bin ich raus“. Die Actionkomödie ist von Patrick Hughes („The Expendables 3″) temporeich inszeniert. Reynolds und Jackson machen keinen Hehl aus ihrer Spielfreude. Den Zuschauer erwartet ein routinierter Actionthriller, indem sich die beiden Hauptdarsteller nicht so ganz ernst nehmen und mit lässigen Sprüchen für Vergnügen sorgen. Wer Originalität erwartet, sollte lieber Zuhause bleiben.

Ulrike Schirm

"MAGICAL MYSTERY" oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

Komödie von Arne Feldhusen. Mit Charly Hübner, Detlev Buck, Marc Hosemann u.a. Hier der Trailer:

Karl Schmidt war der beste Freund von Frank Lehmann, dem Antihelden aus Leander Haußmanns Biersäufer- und Mauerfallkomödie „Herr Lehmann“. Gespielt wurde er von Detlef Buck. In der Sven-Regner-Verfilmung „Magical Mystery“ erlaubte sich Regisseur Arne Feldhusen („Stromberg - Der Film“) die Rolle des Karl Schmidt mit Charly Hübner zu besetzen, eine gute Entscheidung.

Karls wilde Jahre gehören der Vergangenheit an. Nach dem Alkoholentzug in einer Klapse rührt er keinen Tropfen Alkohol mehr an. Wie sagt er treffend? „Klapper klingt besser als Klappse. Es geht um Schrauben, die locker sind und leise klappern“. Nach seiner Entlassung lebt er in einer betreuten Drogen-WG in Hamburg-Altona. Die ist ziemlich verräuchert, statt Alkohol zu konsumieren, raucht Karl wie ein Schlot. Er hat einen prekären Job als Hausmeister im Kinderkurheim Elbauen angenommen. Durch Zufall trifft er im Eiscafé Romantica seinen alten Kumpel Raimund (Marc Hosemann) wieder, der ihn zu einem Trip nach Berlin überredet, um sich das erfolgreiche Plattenlabel Bumm Bumm Records anzuschauen, das seine alten Berliner Partykumpel inzwischen betreiben. Um der Kur, die sein Betreuer (Bjarne Mädel) ihm vorgeschlagen hat zu entgehen, nimmt er die Einladung in die Hauptstadt liebend gerne an. Er feiert ein Wiedersehen mit Freund Ferdi (Detlef Buck). Er zögert nicht lange und nimmt den Job als Tourfahrer auf der „Magical Mystery“ Tournee durch Deutschland an, sowie damals die Beatles. Mit dem Unterschied, dass es hier um dröhnenden Techno-Sound geht. Eine Herausforderung für den Rekonvaleszenten, denn um ihn herum wimmelt es von Leuten, die den Drogen wahrlich nicht abgeneigt sind. Der wirkliche und einzige Lichtblick in diesem durchgeknallten Techno-Spektakel ist Charly Hübner, der in seiner Rolle als gutmütiger, lebensscheuer Antiheld, sich in eine Djane (Annika Meier) und dann wieder ins Leben verliebt. Es sind die leisen Töne, wenn er darüber spricht wie sich Irresein anfühlt, die einen aufhorchen lassen, oder „ein Tag, den man mit Tiere füttern anfängt, ist kein verlorener Tag“. Besonders berührt seine Trauerrede bei der Bestattung des Meerschweinchens Lolek, was unterwegs verstirbt und sein Mitgefühl mit Meerschwein Bolek, was nun allein ist.

Positiv erwähnenswert ist die 90er-Jahreausstattung, die fürchterlichen Fluxi-Billighotels, in denen die Chaostruppe absteigt, die ersten Mobiltelefone, die aus heutiger Sicht, zum Schmunzeln verführen und viele andere Details. Genervt haben mich die einzelnen Tourstationen, erst Bremen, dann Köln, München, Schrankhusen-Borstel, Hamburg. Überall die gleiche Szenerie.

Technoschuppen machen nur dann Spaß, wenn man wild tanzend zum Inventar gehört. Von außen betrachtet, einfach nur langweilig. Was bleibt, sind die herzerwärmenden Auftritte Charly Hübners.

Ulrike Schirm

animago Award 2017 erneut in München

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Jury wählte 33 Nominierte aus fast 1.000 Einreichungen für den animago Award 2017 aus.

Am 7. und 8. September 2017 dreht sich in München alles um 3D Animation & Still, Visuelle Effekte (VFX), Design & Visualisierung, denn auch in diesem Jahr wird der animago Award im Rahmen der animago Conference in Münchens Kultur- und Veranstaltungszentrum Gasteig verliehen. Der internationale VFX-Wettbewerb des deutschsprachigen Fachmagazin DIGITAL PRODUCTION, der viele Jahre in Potsdam-Babelsberg verliehen wurde und sich an Kreative aus der ganzen Welt mit ihren Arbeiten rund um 3D Animation & Still, Visuelle Effekte, Visualisierung und Design richtet, wird wohl vorerst dauerhaft in Bayerns Hauptstadt bleiben.

Die zweitägige Veranstaltung gilt als eine der wichtigsten Networking-Plattformen für die Branche und wird voraussichtlich wieder rund 1.000 internationale Teilnehmer*innen anziehen.

Dr. Hans-Georg Küppers, Kulturreferent der Landeshauptstadt München:„München ist Kunst und Kulturmetropole, aber auch Medienstandort, Filmstadt und ein Hot Spot der Kultur- und Kreativwirtschaft. Da passt es gut, dass die animago-Konferenz seit letztem Jahr hierher zum internationalen Netzwerken einlädt."

Bayerns Medienministerin Ilse Aigner ergänzt:„Digitales Filmschaffen wird immer wichtiger, sei es im Kino, im TV, im Spielebereich oder auf der Virtual-Reality-Brille. Mit dem animago AWARD und der Konferenz verleihen wir dem digitalen Filmschaffen in Deutschland eine notwendige Aufmerksamkeit. Davon profitiert auch der Medienstandort Bayern insgesamt. Denn die digitalen Welten bieten enormes Potenzial, sowohl in künstlerischer als auch wirtschaftlicher Hinsicht."

Unter den Highlights des diesjährigen Programms sind Vorträge der VFX-Macher von Kinofilmen wie „Atomic Blonde“, „Der dunkle Turm“, „Wonder Woman“, „Pirates of the Caribbean 5: Salazars Rache“ oder „Guardians of the Galaxy Vol. 2“, ein Vortrag von Erik Smitt von den legendären Pixar Animation Studios (USA) über seine Arbeit an „Piper“, dem Oscar-Gewinner in der Kategorie „Bester animierter Kurzfilm“ (2016), sowie Talks und Präsentationen über Storytelling und paradoxes Erzählen in Animationsfilmen, Virtual Reality, 360°, Cinema 4D, digitale Beleuchtung, VFX in der Werbung und vieles mehr.

Eine unabhängige Fachjury wählte aus fast 1.000 Einreichungen aus 58 Ländern insgesamt 33 Nominierte für die insgesamt elf Kategorien aus.

Das sind die Nominierten:

Beste Visual Effects

Fantastic Beasts and Where to Find Them, Warner Bros., Visual Effects by Rodeo FX, Kanada

Game of Thrones Season 6, HBO, Visual Effects by Rodeo FX, Kanada

Unleashing the Dragons, HBO, Visual Effects by PIXOMONDO, Deutschland

Bester Kurzfilm

Afterwork, Matte CG, Uson Studios, Apus Estudios, Ecuador

Darrel, Daniel Martínez, Marc Briones, Alan Carabantes, Spanien

Revelation - the City of Haze, Magic Animation, Mao Qichao, China

Bester Charakter

Ein Krötenlied, Robert Martin, Kariem Saleh, Filmakademie Baden-Württemberg, Deutschland

Poilus, Guillaume Auberval, Léa Dozoul, Simon Gomez, Timothé Hek, Hugo Lagrange, Antoine Laroye, David Lashcari, ISART Digital, Frankreich

Shine, Alexander Dietrich, Johannes Flick, Filmakademie Baden-Württemberg, Deutschland

Bestes Game Cinematic

Beyond Good and Evil 2 Cinematic Trailer, Ubisoft, Unit Image, Frankreich

Skull and Bones Cinematic Trailer, Ubisoft, Platige Image, Polen

The Crew 2 - E3 Cinematic Trailer, Ubisoft, Unit Image, Frankreich

Bestes Motion Design

Adele, Psyop, Joe Ball, Vereinigte Staaten

Dust My Shoulders Off, Grass Jelly Studio, Taiwan

Pause 2017 Opening Titles, XZSM. Xiaolin Zeng, China

Beste Werbeproduktion

Canal Kitchen, Unit Image, Frankreich

Lube-x, Noah Demirci, Hochschule Luzern, Schweiz

Die Oster-Überraschung, Netto Marken-Discount, Jung von Matt, Deutschland

Beste Visualisierung

Antlion Audio / ModMic 5, DW Studio, Wales

Huawei 'Watch', Glassworks Amsterdam, Raphael Vangelis, Niederlande

Nanos, Daniel Eisenschink, Simone Kellner, Simon Völkl, Technische Hochschule Deggendorf, Deutschland

Beste Nachwuchs-Produktion (3.000 € Preisgeld dotiert von der DIGITAL PRODUCTION)

Asteria, Alexandre Arpentinier, Mathieu Blanchys, Lola Grand, Tristan Lamarca, Thomas Lemaille, Jean-Charles Lusseau, ESMA, Frankreich

Less Than Human, Steffen Bang Lindholm, The Animation Workshop, Dänemark

The D in David, Michelle Yi, Yaron Farkash, Ringling College of Art and Design, Vereinigte Staaten

Bestes Still (Publikumsvoting für die Abstimmung des Preisträgers)

Her Eventual Hesitation, Marek Denko, Tschechien

Superman Decline, Dan Roarty, Vereinigte Staaten

Timothy the autumn mouse, Jesus Fernandez Calderon, Costa Rica

Jury-Preis

In a Heartbeat, Beth David, Esteban Bravo, Ringling College of Art and Design, Vereinigte Staaten

Overrun, Pierre Ropars, Antonin Derory, Diane Thirault, Jérémie Cottard, Matthieu Druaud, Adrien Zumbihl, Supinfocom Rubika, Frankreich

The Passenger, Orlane Brouillet, Claire d’Intorni, Antoine Mariez, Lucie Martinetto, Réda Mehleb, Eva Seyeux, ESMA, Frankreich

Beste Architektur-Visualisierung

Displacity, Frank ter Horst, Niederlande

Madinat Al Irfan, HHVISION, Deutschland

Maisons Oxygène, Valentinstudio, Frankreich

Die Liste der 33 Nominierten finden Sie mit weiteren Erläuterungen auch unter: www.animago.com/animago2017/nominierungen

Jury-Mitglieder sind in diesem Jahr: die Charakter Animatorin und Filmemacherin Melanie Beissswenger (u.a. "Happy Feet", "Iron Man 3"), Alexander Bouquet, Head of Postproduction bei der Werbeagentur Jung von Matt, Maggy Fischer, Head of Postproduction bei Neverest, "Digital Production"-Redakteurin Mirja Fürst, Milkroom-Studios-Geschäftsführer Robert Hoffmeister (u.a. "Pirates of the Caribbean 2,3 und 4", "Star Wars Episode 2 und 3"), die Graphic and Motion Designerin Elisa Krenz, Rolf Mütze, Mitgründer und Geschäftsführer des VFX- und Animationsstudios LAVAlabs moving images, Juri Stanossek, VFX Supervisor bei Mackevision Medien Design sowie Dominik Zimmerle, VFX Supervisor bei Trixter München.

Gastjuroren sind in diesem Jahr Daniel Curio, Leiter des Referats Filmpolitik und Audiovisuelle Medien beim Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, Jürgen Korbinian Enninger, Leiter des Kompetenzteams Kultur- und Kreativwirtschaft der Landeshauptstadt München und Marc Gegenfurtner, Leiter Abteilung 1 für Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Film, Literatur, Musik, Stadtgeschichte, Wissenschaft beim Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

Die Jury für den Architektur-Sonderpreis besteht aus dem Architekt, Redakteur, Grafik- und Konzept-Designer Pedro Ferreira, Dr. Sandra Hofmeister Chefredakteurin der Fachzeitschrift DETAIL, Ralf Peter Knobloch, Innenarchitekt/Designer von Plan2Plus und DETAIL-Redakteur Peter Popp.

animago wird vom deutschsprachigen Fachmagazin DIGITAL PRODUCTION veranstaltet. Jury-Vorsitz und die Wettbewerbsleitung hat seit animago-Gründung vor 21 Jahren der Hamburger Grafikdesigner und freie Redakteur Günter Hagedorn inne.

Link: www.animago.com

Quelle: SteinbrennerMüller Kommunikation

Etwas weniger Filme diesmal in Toronto beim TIFF 2017

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Die 42. Ausgabe des Toronto International Film Festival startet schon vor der Verkündung der Preise von Venedig.

Das Toronto International Film Festival ist ein zehntägiges Filmfestival ohne Wettbewerb, das seit 1976 im kanadischen Toronto stattfindet. Es wird diesmal vom 7.-17. September 2017 veranstaltet und folgt jedes Jahr unmittelbar auf die Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Sitz und Veranstaltungsort ist der Festival Tower, ein neues Gebäude in der Adelaide Street West 299, das auch unter dem Namen Bell Lightbox bekannt ist.

Hier der Rückblick auf 2016

Pierce Brosnan macht in Toronto eine Abgesang aufs Kino.

Nach Meinung des ehemaligen Bond Darstellers, der die Welt in „Der Morgen stirbt nie“ als Edelspion vor einem größenwahnsinnigen Medienmogul bewahrte, wollen die Menschen zu Hause in ihrer Villa auf einem wunderschönen Flachbildschirm ihre Stars sehen. Deshalb freut er sich eine 10-stündige Serie über Texas drehen zu dürfen, die im Fernsehen und nicht in Kino erscheinen wird.

Hier sein Statement:

Fürs Kino gedacht ist dagegen "THE LITTLE HOURS", der schon in Sundance zu sehen war, nun aber beim TIFF groß herauskommen soll. Das Movie nimmt die Ansichten über das Klosterleben ironisch aufs Korn. Hier der Trailer, der der Kirche gar nicht gefallen dürfte.

Cameron Bailey, der künstlerischer Leiter des Toronto International Film Festival, hat für die diesjährige 42. Ausgabe des Festivals zwei Sektionen aus dem Programm genommen: Zum einen »Vanguard«, in der Arthouse- und Genrefilme gezeigt worden waren, und zum anderen »City to City«, eine Plattform für Filmemacher aus einer bestimmten Stadt. Die Zahl der Filme, die auf dem Festival gezeigt werden, wird sich im Vergleich zur 2016er Ausgabe somit um 20 Prozent reduzieren.

"Als wir den Erfolg des Festivals in den vergangenen vier Jahrzehnten immer mehr ausgebaut haben, sahen wir uns mit der Herausforderung konfrontiert, gleichzeitig eine großzügige Auswahl an Filmen für mehr als 400.000 Festivalbesucher zu treffen und dennoch die Auswahlkriterien nicht aus dem Blick zu verlieren. 2017 wollen wir eine erfrischendere, straffer ausgewählte Festivalausgabe präsentieren", erklärte Cameron Bailey.

Gleichzeitig präsentiert das Festival zwei neue Sektionsleiter. Kiva Reardon, Programmerin beim Miami International Film Festival, wird die Sektion für Filme aus Afrika und dem Nahen Osten leiten, Peter Kuplowsky die Sektion Midnight Madness.

Insgesamt verteilt sich das Programm des Toronto International Filmfestival in diesem Jahr auf 14 Sektionen.

Wim Wenders'"Submergence" läuft als Weltpremiere in Toronto.

Während das älteste A-Festival der Welt derzeit in Venedig langsam zu Ende geht, kündigt man beim TIFF in Toronto schon stolz weitere Premieren für Kanada an. Daraus ist frühzeitig abzulesen, ob diese Filme bereits zwischen dem 30. August und 9. September 2017 in Venedig laufen oder vom 1.- 4. September 2017 beim US-Festival in Telluride, Colorado gezeigt worden sind. Allerdings sind mindestens 25 Filme des TIFF exklusive Weltpremieren, darunter "Submergence" von Wim Wenders.

Submergence ist ein romantischer Thriller von Wim Wenders, der auf dem gleichnamigen Roman von J.M. Ledgards basiert und als »Special Presentation« in Toronto gezeigt wird. Die Hauptrollen übernahmen James McAvoy und Alicia Vikander. Der Film wurde ab Ende März 2016 in Europa und Afrika inszeniert.

Neben Wenders werden in dieser Reihe als Weltpremieren "The Children Act" von Richard Eyre, "The Current War" von Alfonso Gomez-Rejon mit Benedict Cumberbatch und Michael Shannon, "Disobedience" von Sebastián Lelio, "The Guardians" von Xavier Beauvois und "Plonger" von Mélanie Laurent gezeigt.

Dazu kommen der Venedig-Eröffnungsfilm "Downsizing" von Alexander Payne sowie "Suburbicon" von George Clooney mit Matt Damon und Julianne Moore, "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" von Martin McDonagh, "The Shape of Water" von Guillermo Del Toro und "mother!" von Darren Aronofsky mit Jennifer Lawrence.

Außerdem wurden der von uns so gelobte Sundance-Hit "Call Me By Your Name" von Luca Guadagnino, Goldene-Palme-Gewinner "The Square" und "120 Battements par Minute", Gewinner des Großen Preises in Cannes, geladen. Zudem läuft die Netflix-Produktion "First They Killed My Father" von Angelina Jolie und "Lady Bird" von Greta Gerwig mit Saoirse Ronan eröffnet die Reihe der »Specials«.

Überhaupt liegt ein Schwerpunkt der diesjährigen Toronto Auswahl auf Filmen von weiblichen Filmemacherinnen. Darüber hinaus gibt es auffällig viele Produktionen zu Sportthemen wie beispielsweise "Battle of the Sexes" von Jonathan Dayton und Valerie Faris mit Steve Carell und Emma Stone. Eröffnet wird das Festival zudem mit dem Tennis-Biopic "Borg vs. McEnroe" des Dänen Janus Metz. Die Geschichte über eine der großartigsten Rivalitäten in der Welt des Sports zeigt Shia LaBeouf und Sverrir Gudnason in den Rollen der Tennislegenden John McEnroe beziehungsweise Björn Borg. Gezeigt wird außerdem "I, Tonya", eine Weltpremiere von Craig Gillespie mit Margot Robbie als Tonya Harding, einer ehemaligen US-amerikanischen Eiskunstläuferin.

Bei den »Gala Presentations« sind als Weltpremieren zu sehen sind "Breathe" von Andy Serkis mit Andrew Garfield und Claire Foy, "The Catcher Was a Spy" von Ben Lewin mit Paul Rudd, "Churchill - Die dunkelste Stunde" von Joe Wright mit Gary Oldman als Churchill, "Kings" von Deniz Gamze Ergüven, "Zwischen zwei Leben - The Mountain Between Us" von Hany Abu-Assad mit Kate Winslet und Idris Elba, "Stronger" von David Gordon Green mit Jake Gyllenhaal, "Woman Walks Ahead" von Susanna White mit Jessica Chastain und als . Abschlussfilm läuft "C'est la vie", der neue Film der "Ziemlich beste Freunde"-Macher Olivier Nakache und Eric Toledano. Darüber hinaus ist ein US-Remake von "Ziemlich beste Freunde" mit Bryan Cranston und Kevin Hart von Neil Burger angekündigt.

In der Sektion »Platform« ist die vom FFF-Bayern geförderte internationale Koproduktion "Euphoria" der schwedischen Regisseurin Lisa Langseth als Weltpremiere zu sehen. Das Drama erzählt von zwei unterschiedlichen Schwestern: Während die eine die Mutter pflegte, kümmerte die andere sich ausschließlich um ihr eigenes Leben. Nach dem Tod der Mutter beginnen sie eine Reise, die zur emotionalen Abrechnung wird. Die Hauptrollen spielen Oscar-Preisträgerin Alicia Vikander und die ebenfalls preisgekrönten Stars Eva Green und Charlotte Rampling. Euphoria ist eine Koproduktion zwischen B-Reel Features Film Stockholm, Vikarious Production Ltd. London und Dancing Camel Films München in Zusammenarbeit mit Wild Bunch Germany und Dorian Media Limited. Als ausführende Produzenten fungieren u.a. Patrik Andersson (B-Reel) und Christine Ruppert (Dancing Camel Films). Gedreht wurde in München und im Schloßpark von Dennenlohe in Unterschwaningen/ Mittelfranken.

Nach Angaben von German Films werden in Toronto insgesamt 41 deutsche (Ko-)Produktionen zu sehen sein. Darunter sind Ilian Matevs "3/4" (deutscher Koproduzent: Sutor Kolonko Filmproduktion), Govinda Van Maeles "Gutland" (deutscher Koproduzent: Propellerfilm), Rungano Nyonis "I am not a Witch" (deutscher Koproduzent: unafilm), Marleen Jonkmans "The Lady from Holland" (deutscher Koproduzent: Leitwolf TV- und Filmproduktion) und Alireza Khatamis "Los Versos des Olvido" (deutscher Koproduzent: Endorphine Production).

Mit dem Familien-Portrait "Sommerhäuser - The Garden", dem Langfilmdebüt von Sonja Maria Kröner, ist in der Sektion »Discovery« sogar eine rein deutsche Produktion vertreten. Es ist die im Jahrhundertsommer 1976 spielende Geschichte über eine Familie, die Sommer für Sommer in ihrem Gemeinschaftsgarten verbringt und nach dem Tod der Mutter auseinanderzubrechen beginnt, sodass allmählich die Abgründe zwischen den einzelnen Familienmitgliedern ans Tageslicht kommen. Der Film feierte beim Filmfest München seine Weltpremiere und wurde mit dem Förderpreis deutsches Kino für die beste Regie und die beste Produktion ausgezeichnet. Hier der Trailer:

Australien steuert in dieser Sektion das Regiedebüt von Stephen McCallum bei. In seinem Werk "1%" geht es um Bruderschaft, Loyalität und Verrat in der gewalttätigen Subkultur krimineller Motorradgangs, die immer wieder eine ungemeine Faszination auf Filmemacher ausüben. Der Teaserüber die Welt der "Outlaws" sagt mehr aus als viele Worte.

Link: www.tiff.net

Quellen: TIFF | Blickpunkt:Film | German Films | Life PR

"Es" eröffnet das 31. Fantasy Filmfest 2017

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Vorverkauf für die Berliner Ausgabe der »Fear Good Movies« hat bereits begonnen.

Seit 6. September 2017 tourt das Fantasy Filmfest wieder durch sieben deutsche Städte. Zum Auftakt wurde im Münchner Cinemaxx-Kino Andrés Muschiettis Kinoverfilmung von Stephen Kings Bestseller "It - Es" gezeigt. Diesmal ist Bill Skarsgard in der Rolle des Horrorclowns Pennywise zu sehen. Hier der Trailer:

In Berlin startet die fast zweiwöchige Tour erst am 13. September 2017 im CineStar am Potsdamer Platz. Ebenfalls wieder mit einer Menge Sci-Fi, Horror, Thriller und Action. Allerdings hat der Vorverkauf bereits begonnen, denn die Karten für die interessantesten Filme sind meist schnell vergriffen.

Als Centerpiece zeigt das Fantasy Filmfest in diesem Jahr den Cannes-Beitrag der beiden Regisseure Fabio Grassadonia und Antonio Piazza, "Sicilian Ghost Story". Hier der Trailer:

Synopsis:

Der 13-jährige Guiseppe (Gaetano Fernandez) verschwindet aus einem kleinen sizilianischen Dorf. Seine in ihn verliebte Klassenkameradin Luna (Julia Jedlikowska) akzeptiert das Schweigen und die in der Luft liegende Mitschuld ihrer Umwelt nicht, und macht sich auf in jene dunkle Welt, die ihren Liebsten verschluckt hat, zu dem sie eine geheimnisvolle Verbindung spürt...

Aber auch Takashi Miikes Film "Blade of the Immortal", der auf den Filmfestspielen in Cannes außer Konkurrenz gezeigt worden war, ist nun bei der diesjährigen 31. Ausgabe des Fantasy Filmfests zu sehen. Hier der Trailer:

Darüber hinaus zeigt das Fantasy Filmfest zum Anlass von Miikes 100. Filmjubiläum als Tribute-Double-Feature seine zwei (extrem verstörenden) Werke "Audition" und "Lesson of the Evil".

Der Franzose Xavier Gens hat sich für sein Comeback mit Chad und Carey Hayes erfahrene Unterstützung ins Boot geholt. Das Duo hat schon für James Wans Kulthorror "The Conjuring" gezeigt, wie Geisteraustreibung im Kino perfekt umgesetzt wird. In Gens neuem Werk "The Crucifixion" erwartet den Zuschauer allerdings noch mehr Angst und Schrecken. Hier der brandaktuelle Trailer:

Synopsis:

Hintergrund von "The Crucifixion" ist der Fall eines Priesters, der für den vermeintlichen Mord an einer von bösen Mächten besessenen Nonne hinter Gittern landet. Ein junger Journalist soll klären, ob er wirklich für den Mord an einer psychisch gestörten Person verantwortlich war oder lediglich den Kampf gegen eine dämonische Präsenz verloren hat. Der Film greift auf eine wahre Begebenheit zurück. Die weibliche Hauptrolle im neuen Horror-Genreprojekt von Produzent Peter Safran (Annabelle, Conjuring) spielt Sophie Cookson aus "Kingsman: The Secret Service und Emperor".

Das diesjährige Director’s Spotlight wird dem australischen Regisseur Greg McLean gewidmet. In einem Höllenritt von einem Abenteuerfilm darf diesmal Daniel Radcliff in "Jungle" sein ganzes Können zeigen, nachdem er im letzten Jahr in der grotesken Tragikomödie "Swiss Army Man" als Leiche wenig zu sagen hatte. Hier der Trailer:

Auch aus Deutschland kommt mit "SCHEEFLÖCKCHEN" ein Genrefilm, der komisch sein soll, aber wieder einmal nicht an die Qualität internationaler Produktionen reicht, obwohl der Trailer auf Deutschlands größtem YouTube-Filmportal Kinocheck.de in nur 4 Tagen über 100.000 Views erzielt hat und damit sogar diverse Blockbuster überholt:

Die Termine des Fantasy Filmfest 2017:

München, 6. -16. September 2017 - Cinemaxx am Isartor

Hamburg, 7. - 17. September 2017 - Savoy Filmtheater

Stuttgart, 7. - 17. September 2017 - Metropol

Berlin 13. - 24. September 2017 - Cinestar im Sony Center

Frankfurt, 14. - 14. September 2017 - Cinestar Metropolis

Köln, 21. September - 1. Oktober 2017 - Residenz - Astor Film Lounge

Nürnberg 21. September - 1. Oktober 2017 - Cinecittà

Link: www.fantasyfilmfest.com

Quellen: ZOOM Medienfabrik Gmbh | Fantasy Filmfest | Musikexpress

PS (Post Scriptum):

Unsere Vorbehalte gegen den Genrefilm haben wir auch in diesem Jahr nicht ganz abgelegt. Filme aber, die auf großen Festivals wie dem TIFF in Toronto, Sundance in Park City oder sogar in Cannes gezeigt werden, sollten auch bei uns nicht ganz unerwähnt bleiben, denn die Qualität ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Billig produzierte Kettensägen-Massaker sind glücklicherweise kaum noch gefragt.

Die Wahl zum 30. EFA-Publikumspreis hat begonnen

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Online Abstimmung im Internet mit Arthaus-Filmtrailern.

Jedes Jahr lädt die European Film Academy (EFA) Kinofans aus ganz Europa ein, ihren Lieblingsfilm zu wählen. Denn während die EFA-Mitglieder über die Preise in den Kategorien Film, Regie, Schauspiel usw. abstimmen, stehen beim Publikumspreis die Menschen im Rampenlicht, für die die Filme gemacht werden – die Zuschauer.

Filmfans können bis zum 31. Oktober 2017 ihre Stimme auf der offiziellen Homepage www.europeanfilmawards.eu abgeben, um aus den diesjährigen neun Nominierungen einen Favoriten zu bestimmen. Alle Teilnehmer haben zudem die Chance, eine Reise zum 30. Europäischen Filmpreis in Berlin zu gewinnen und zusammen mit den Gewinnern und Nominierten bei der Verleihung live dabei zu sein.

Die Nominierungen 2017

"Sieben Minuten nach Mitternacht" von J.A. Bayona

"Bridget Jones’ Baby" von Sharon Maguire

"Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" von David Yates

"Frantz" von François Ozon

"Bacalaureat" von Cristian Mungiu

"Die Überglücklichen" von Paolo Virzì

"Die Kommune" von Thomas Vinterberg

"Vor der Morgenröte" von Maria Schrader

"Die andere Seite der Hoffnung" von Aki Kaurismäki

Der Gewinner des EFA Publikumspreises 2017 wird während der Verleihung des 30. Europäischen Filmpreises am 9. Dezember 2017 in Berlin verkündet.

Im letzten Jahr war die europäische Kulturstadt Breslau (polnisch Wrocław) Austragungsort des Filmpreises gewesen. "Bester Film" wurde "Toni Erdmann" von Maren Ade aus Deutschland.

Gewinner des Publikumspreises waren Filme wie "AMÉLIE", "HASTA LA VISTA", "IDA", "SLUMDOG MILLIONAIRE", "THE KING’S SPEECH" und in 2016 "BODY" von Małgorzata Szumowska.

Die Trailer der diesjährigen 51 ausgewählten Werke für den Preis des »Besten Films« sowie die Trailer der 15 in diesem Jahr ausgewählten Dokumentarfilme können ebenfalls auf der Website zum 30. Jubiläum der European Film Awards (EFA) angesehen werden.

Die Gewinner der anderen Gewerke des letzten Jahres können in unserem Beitrag vom 10. Dezember 2016 nachgelesen werden.

Link: www.europeanfilmawards.eu

Ehrenpreise und Gewinner der Löwen am Lido bei der 74. Mostra von Venedig 2017

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Ehrenlöwen für Jane Fonda und Robert Redford auf der 74. Biennale di Venezia - Goldener Löwe für "Shape Of Water" von Guillermo del Toro.

Die Hollywoodstars Jane Fonda und Robert Redford sind beim 74. Internationalen A-Filmfestival von Venedig mit Ehrenlöwen ausgezeichnet worden. Die 79-jährige Fonda und der 81 Jahre alte Redford nahmen schon zu Beginn des Festivals die Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk entgegen.

Anschließend wurde "Our Souls at Night" von Ritesh Batra gezeigt. Für den Film standen die beiden Schauspieler zum ersten Mal seit langem wieder gemeinsam vor der Kamera. In dem Liebesdrama spielen sie Nachbarn, die sich langsam annähern. Der von Netflix produzierte Film lief in Venedig außer Konkurrenz. Hier der Trailer:

Am ersten Wochenende erhielt auch der große englische Regisseur Stephen Frears ("Philomena", "The Queen", "Dangerous Liaisons") den Jaeger-LeCoultre award, der einer Persönlichkeit gewidmet wird, die einen originellen Beitrag zur Innovation des zeitgenössischen Kinos gemacht hat.

Buh-Rufe gab es dagegen für den neuen Film von Abdellatif Kechiche, der 2013 die Goldene Palme für das lesbische Drama „Blau ist eine warme Farbe“ in Cannes gewann. „Mektoub, My Love: Canto Uno“, so der Titel, beobachtet über drei Stunden eine Gruppe junger Erwachsener, die in einem von Licht durchfluteten Küstenort ihren Sommer verbringen. Der Regisseur fängt ihren Alltag am Strand ein, wie sie feiern und sich lieben. Kritisiert wurde vor allem die scheinbar voyeuristische Sichtweise der Kamera, die ausgiebig an den Körpern der jungen Frauen hängen bleibt. Hier der brandneue Trailer:

Weitere Buh-Rufe gab es auch für den mit Spannung erwarteten neuen Film "Mother!" von Darren Aronofsky, der sein Publikum immer wieder herausfordert. Dabei ist die zum Horrorfilm mutierte Story um einen Dichter (Javier Bardem), dem der Stoff ausgeht, eigentlich kluges politisches Kino über soziale Ungerechtigkeit, Gewalt und Diskriminierung mit starken Anleihen an die Bibel. Nur zum Schluss wurde der Autor die Geister, die er rief, nicht mehr los und der Film artet in ein abscheuliches, wenn auch technisch gut umgesetztes Schlachtengemälde aus, bei dem das frisch geborene Baby seiner Frau (Jennifer Lawrence) wie im biblischen Urteilsspruch des Salomon im wahrsten Sinne des Wortes mit allen Bedürftigen geteilt und zerstückelt wird. Auch sie selbst kommt um, nur das erstarrte "Kalte Herz" findet wieder einen Ehrenplatz in seinem Arbeitszimmer. Hier der Trailer.

Auch George Clooneys hat seine sechste Regiearbeit mit dem in den fünfziger Jahren spielenden Film „Suburbicon“ als Vorstadt-Horrormovie mit Matt Damon inszeniert. Nach dem rassistischen Terror in Charlottesville kommt dem Werk, das nach einem Drehbuch der Cohen-Brüder entstanden ist, eine erschreckende Aktualität zu. Hier der Trailer:

Besser kam dafür der einzige Beitrag einer Frau im diesjährigen Wettbewerb bei den Kritikern an: Vivian Qu zeichnet in „Angels Wear White“ ein düsteres Abbild der chinesischen Gesellschaft. Als zwei Mädchen von einem ranghohen Polizisten vergewaltigt werden, offenbart sich ein System voller Korruption, Missbrauch und Ausbeutung. Hier ein Ausschnitt:

Gute Preischancen wurden unter anderem „The Insult - Beleidigung” aus dem Libanon eingeräumt. Eine einfache Geschichte über den endlos schwelenden Nahostkonflikt in der ein libanesischer Christ und ein palästinensischer Ingenieur sich wegen eines falsch verlegten Abwasserrohrs in die Haare kriegen, sodass die libanesische Stadt fast vor einem Bürgerkrieg steht. Die Jury lobte den Film ebenfalls und vergab den Preis des besten Schauspielers an Kamel El Basha. Hier der Trailer:

Auch die englische Tragikomödie „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri”, des Oscar-Preisträgers Martin McDonagh, in der eine Mutter mit großflächigen Plakaten nach dem Mörder ihrer Tochter sucht und damit die rassistischen Polizisten gegen sich aufbringt, lobten nicht nur die Kritiker, sondern auch die Jury und vergaben die Trophäe für das beste Drehbuch. Wir haben den Original Trailer eingefügt, da uns die bereits fertige deutsche Synchronfassung nicht besonders gelungen erscheint:

Unter den Favoriten war auch „Sweet Country“, ein Western aus dem australischen Outback, in dem ein Aborigine diskriminiert und angeklagt wird, einen Weißen erschossen zu haben. Souverän und bildstark vom Regisseur Warwick Thornton umgesetzt, mit cleveren Zeitsprüngen und Montagen. Die Jury belohnte dies mit dem Spezialpreis. Hier der Trailer:

Gleich zwei Auszeichnungen gingen an den Franzosen Xavier Legrand. Der junge Regisseur wurde für sein bedrückendes Scheidungsdrama "Jusqu'à la garde" mit dem Silbernen Löwen als Preis für die beste Regie geehrt. Zuvor hatte er bereits den Luigi-De-Laurentiis-Preis für einen Debütfilm bekommen. Hier der Trailer:

Der junge US-Amerikaner Charlie Plummer wurde mit dem Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Jungdarsteller geehrt. Der 18-Jährige spielt in dem Drama "Lean on Pete" des Briten Andrew Haigh einen verzweifelten Heranwachsenden. Hier der Trailer:

Als beste Schauspielerin wurde Charlotte Rampling geehrt. Die 71 Jahre alte Britin spielt in dem Drama "Hannah" des italienischen Regisseurs Andrea Pallaoro eine einsame Frau, die ihr Leben nach der Verhaftung ihres Mannes neu ordnen muss. Hier der Clip:

Ein deutscher Beitrag war nicht im Wettbewerb dabei, dafür mehrere deutsche Ko-Produktionen. Dazu gehört auch die eher konventionell erzählte Dokumentation „Human Flow”, des zurzeit in Berlin lebenden chinesischen Künstlers Ai Weiwei, über Flüchtlingsströme der Gegenwart, die trotz grandioser Bilder keinen Preis gewann. Hier der Trailer:

Der zweitwichtigste Preis des Festivals, der Große Preis der Jury, ging dagegen an die deutsche Koproduktion "Foxtrot". Das Drama des israelischen Regisseurs Samuel Maoz erzählt vom Tod eines jungen Soldaten und wie seine Familie damit umgeht. Mit umwerfend gedrehten Tanzsequenzen und überraschenden Einstellungen. Hier der Trailer:  

Romantisch verklärt, aber vom Publikum begeistert aufgenommen wurde Guillermo del Toro's Märchen "Shape Of Water"über eine Angestellte (Sally Hawkins) eines Hochsicherheitslabors, während des Kalten Krieges, die ein strenggeheimes Experiment entdeckt und in dem dort gefangengehaltenen mysteriösen Fischwesen einen Seelenverwandten zu spüren glaubt, in den sie sich verliebt. Zusammen mit einem Schwulen und einer Schwarzen bildet die stumme Putzfrau eine kleine Solidargemeinschaft, die das Wesen befreien will. Der Film gewann den Goldenen Löwen. Hier der Trailer:

Wie man Zuschauer im Saal mit Kinomitteln in eine Geschichte zieht, aus der sie auch nach dem Ende des Films nicht mehr herausfinden, weil der Aufbau des Films zu komplex mit der Vorgeschichte verwoben ist, das zeigte der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda in „Sandome no sastsujin - The Third Murder“.

In seinem Venedig Beitrag geht es um einen Mord bei Nacht, übergossen mit Benzin und angezündet, bis die Flammen zum Himmel lodern. 30 Jahre zuvor ist derselbe Mörder glimpflich davongekommen, als er zwei Kredithaie umgebracht hatte. Um seinem Klienten erneut die Todesstrafe zu ersparen versucht der Anwalt eine juristische Strategie zu entwickeln, die sich aber plötzlich mehrfach ändert. Nur die gehbehinderte Tochter des Erschlagenen, scheint den Schlüssel zur Wahrheit zu besitzen. Der Film löst seine Rätsel nicht, sondern erwartet offensichtlich vom Zuschauer, dass dieser mitdenkt und mit dem eigenen Gewissen die richtige Entscheidung zu den widersprüchlichen Aussagen des mutmaßlichen Täters fällt.

Hier der Original Trailer:

Die 21 Filme und die Gewinner des Wettbewerbs im Überblick:

- "Human Flow" von Ai Weiwei (Deutschland/USA)

- "Mother!" von Darren Aronofsky (USA)

- "Suburbicon" von George Clooney (USA)

- "The Shape Of Water" von Guillermo Del Toro (Mexiko/USA) *Winner Goldener Löwe

- "L'Insulte" von Ziad Doueiri (Frankreich/Libanon) *Winner Bester Schauspieler: Kamel El Basha

- "La Villa" von Robert Guediguian (Frankreich)

- "Lean on Pete" von Andrew Haigh (Großbritannien) *Winner des Marcello-Mastroianni-Preises für den besten Jungdarsteller an: Charlie Plummer

- "Mektoub, My Love: Canto Uno" von Abdellatif Kechiche (Frankreich)

- "The Third Murder" von Koreada Hirokazu (Japan)

- "Jusqu'à La Garde" von Xavier Legrand (Frankreich) *Winner Silberner Löwe für die Beste Regie und *Winner Luigi-De-Laurentiis-Preis für einen Debütfilm

- "Ammore e Malavita" von Manetti Bros. (Italien)

- "Foxtrot" von Samuel Maoz (Israel/Deutschland/Frankreich/Schweiz) *Winner Großer Preis der Jury

- "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" von Martin McDonaugh (Großbritannien) *Winner Bestes Drehbuch

- "Hannah" von Andrea Pallaoro (Italien/Belgien/Frankreich) *Winner Beste Schauspielerin: Charlotte Rampling

- "Downsizing" von Alexander Payne (USA)

- "Angels Wear White" von Vivian Qu (China/Frankreich)

- "Una Famiglia" von Sebastiano Risio (Italien)

- "First Reformed" von Paul Schrader (USA)

- "Sweet Country" von Warwick Thornton (Australien) *Winner Spezialpreis der Jury

- "The Leisure Seeker" von Paolo Virzi (Italien)

- "Ex Libris - The New York Public Library" von Frederick Wiseman (USA)

Link: www.labiennale.org/en/cinema

Quellen: Spiegel | Zeit | Stern | Tagesspiegel | Filmstarts | Mubi | YouTube | 3sat | FAZ | StZ | RP-Online


Berlin Art Week 2017 in Kooperation mit der Art Cologne

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Die diesjährige Berlin Art Week wird mit Artist Filmen eröffnet.

Die Berlin Art Week rückt näher und wird schon morgen, den 12. September 2017 um 19:00 Uhr mit dem Artist Films Festival der Haubrok Foundation in der ehemaligen DDR Fahrbereitschaft (Herzbergstraße 40-43 in 10365 Berlin) eröffnet. Zur 50-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Los Angeles werden den ganzen Abend über bis ca. 21:00 Uhr Künstlerfilme von Paul McCarthy, James Benning, John Waters, Maria Nordman, Lizzie Fitch/Ryan Trecartin und John Baldessari gezeigt.

Am darauffolgenden Mittwoch wird um 10:00 Uhr früh am Potsdamer Platz im Kino arsenal - Institut für Film und Videokunst - auf der großen Kinoleinwand die bisher umfangreichste Retrospektive des vor drei Jahren plötzlich verstorbenen Filmemachers, Installationsküntlers und Bildtheoretikers Harun Farocki eingeweiht. Seine dokumentarische Arbeit umspannt fast 50 Jahre und wird kuratiert von Antje Ehmann und Carles Guerra des "neuen berliner kunstvereins" (nbk), begleitet von einer Ausstellung in den Räumlichkeiten des nbk in der Chausseestraße 128 in Berlin-Mitte. Ergänzt werden die Arbeiten durch die Ausstellung "Farocki Now" im Haus der Kulturen der Welt (HKW) und dem silent green Kulturquartier.

Hier ein Ausschnitt aus "Between Two Wars" der Retrospektive MOMA 2011 sowie ein neueres Interview in der Galerie Thaddaeus Ropac / Paris 2014:

Zum Auftakt der Retrospektive werden am 13. September 2017 im Kino arsenal nach einer kurzen Ansprache Harun Farockis frühe Kurz- und Langfilme von 10:00 Uhr bis 21:00 Uhr gezeigt. Einige Beiträge sind noch nie zu sehen gewesen.

Hauptaugenmerk liegt auf den Messen ART BERLIN & POSITIONS.

Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Messen art berlin und POSITIONS gerichtet werden, die in diesem Jahr vom 14. bis 17. September 2017 den Dreh- und Angelpunkt des Programms für die zeitgenössische Kunst in der Hauptstadt bilden. Bereits zum sechsten Mal lädt die Berliner Kunstszene unter der Koordination der gemeinnützige Landesgesellschaft »Kulturprojekte Berlin« in dieser Woche zu Ausstellungseröffnungen, Messen, Preisverleihungen, Künstlerfilmen und zahlreichen Sonderveranstaltungen ein. Hier der Trailer der Art Week Berlin:

Während die POSITIONS Berlin Art Fair ihr Profil weiter ausbaut, wird die art berlin – hervorgegangen aus der abc art berlin contemporary und in diesem Jahr erstmals mit neuem Namen und in Kooperation mit der Art Cologne – in der Station am Gleisdreieck einen Neubeginn zur Berlin Art Week präsentieren.

Unter der Leitung von Maike Cruse, die bereits Direktorin der abc war, stellt die art berlin 110 internationale und nationale Galerien aus 16 Ländern vor, darunter Galerien aus vielen europäischen Nachbarländern und den USA. Nicht nur deutlich mehr Teilnehmer werden in diesem Jahr am bewährten Ort in der Station am Gleisdreieck ihre Künstler zeigen, auch das Profil der Messe erfährt eine thematische Erweiterung: Neben junger sowie etablierter zeitgenössischer Kunst gibt es auf der art berlin Kunst der Moderne zu entdecken. Viele Galerien, führen das Prinzip der abc weiter und präsentieren Einzelpositionen oder kuratierte Stände. Das klassischere Messekonzept der art berlin ermöglicht es den Galerien jedoch grundsätzlich ihr gesamtes Programm zu zeigen.

Von Donnerstag bis Sonntag lädt die art berlin zu zahlreichen Sonderveranstaltungen ein, die von geführten Spaziergängen und Artist Talks auf dem Messegelände bis zu Atelierbesuchen in der Stadt reichen. Am Freitagabend bieten die an der art berlin teilnehmenden Berliner Galerien die Möglichkeit Ausstellungen bis 21 Uhr zu besuchen. Viele dieser Ausstellungen werden an diesem Abend eröffnen und ergänzen das Wochenendprogramm der Berlin Art Week. Wer von Galerie zu Museum oder andersherum unterwegs sein möchte, der wird auch dazu Gelegenheit finden: Am Freitagabend eröffnen die Ausstellungen von Monica Bonvicini in der Berlinischen Galerie, von Wilson Díaz in der daadgalerie sowie Danny Lyon und Willi Ruge bei C/O Berlin.

Die POSITIONS Berlin Art Fair lädt das internationale und nationale Kunstpublikum der Berlin Art Week ebenfalls ab Donnerstag in die Arena Berlin ein. Mit ihrer vierten Ausgabe bietet die Messe für zeitgenössische und moderne Kunst erneut zahlreiche Möglichkeiten zum Entdecken und Wiederentdecken. 84 Aussteller aus 15 Ländern zeigen auch dieses Mal ihre prägnantesten künstlerischen Positionen. Ausgewählt haben die beiden Messedirektoren Kristian Jarmuschek und Heinrich Carstens hierfür Newcomer genauso wie Galerien mit langjähriger Ausstellungstradition. Neben Werken sowohl etablierter als auch junger zeitgenössischer Künstler sind in diesem Jahr auch einige Künstler-Nachlässe in den Kojen zu finden.

Mit stetig steigender Anzahl und wachsendem Interesse am Berliner Kunstmarkt sind Galerien aus Osteuropa – aus Litauen, Lettland oder Polen – auf der POSITIONS vertreten und bilden mittlerweile einen deutlichen Schwerpunkt unter den internationalen Teilnehmern der Messe. Galerien aus Japan, den USA, und Südkorea sind ebenfalls unter den Ausstellern. Im Rahmenprogramm mit Talks und Preisverleihungen wird der Peter-Christian-Schlüschen-Preis für Nachwuchsfotografie verliehen. Die bis zu 20 besten Fotografien werden auf der Messe ausgestellt.

Auf zwei weitere Sonderprogramme sei hier noch hingewiesen: Unter dem Namen Selected POSITIONS werden auf der Messe Werke, die nicht größer als 50 x 50 cm und nicht teurer als 1.500 Euro sind, angeboten und sollen vor allem angehenden Sammlern den Einstieg in den Kunstmarkt erleichtern. Mit Academy POSITIONS veranstaltet die Messe außerdem vom 13. bis 23. September eine Ausstellung mit Absolventen der deutschen Kunsthochschulen aus Berlin, Weimar, Leipzig, Dresden und Halle. Im Bikini Berlin am Zoologischen Garten werden ausgewählte Werke einer neuen Generation von Künstlern gezeigt, die sich hier zum ersten Mal dem internationalen Kunstpublikum präsentieren können.

Berliner Liste diesmal im Postbahnhof am Ostbahnhof.

Last but not least sei die Berliner Liste zu erwähnen, die sich etwas verkleinert hat und vom Kraftwerk Berlin in den Postbahnhof am Ostbahnhof gezogen ist. Als Entdeckermesse präsentiert sie ein breites Spektrum internationaler zeitgenössischer Kunst zu erschwinglichen Preisen. Auf 4.000 Quadratmetern zeigen 90 Aussteller aus 34 Ländern und fünf Kontinenten ihre neusten Arbeiten.

Die Vielfalt des Programms wird durch das gemeinsame Engagement von Institutionen, Galerien, Künstlern, Sammlern und Projekträumen ermöglicht und erreicht internationale Aufmerksamkeit. Die Besucher erwarten 2017, neben der Retrospektive zu Harun Farocki, große Ausstellungen zu etablierten Künstlern wie Monica Bonvicini, Danny Lyon, Willem de Rooij, ebenso wie unzählige noch zu entdeckende Künstlerinnen und Künstler der verschiedensten Genres.

Ergänzende Ausstellungen und ein weiteres Festival zu Art Week.

Auch die Julia Stoschek Collection, Deutschlands bedeutendste Sammlerin für Video- und Medienkunst, in der Leipziger Straße 60 in 10117 Berlin, nimmt an der Art Week mit einer neuen Ausstellung teil.

Im Hamburger Bahnhof– Museum für Gegenwart – Berlin, findet zur Art Week ab Donnerstag Abend, 19:00 Uhr für vier Tage die 2. Ausgabe des Festival of Future Nows statt.

Die diesjährige Kooperation der Nationalgalerie mit Olafur Eliasson und seinem Institut für Raumexperimente e.V. versammelt wie schon 2014 ganz unterschiedliche künstlerische Arbeiten von über 100 internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Im Zentrum des viertägigen Festivals, das täglich bis 23:00 Uhr läuft, stehen dabei disziplinübergreifende Formate wie temporäre Setzungen, kollektive Performances, improvisierte Installationen, situative Lesungen, poetische Klangdarbiebietungen oder spielerische Interaktionen getreu dem Motto: Die Herausforderung liegt im Moment. Der Zeitpunkt ist immer jetzt. Eintritt frei. Dazu Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie, hier in einem Video-Statement:

16mm-Film Installation in den Kunstwerken und der AdK.

Im KW-Berlin - Institute for Contemporary Art - in der Auguststraße 69 in 10117 Berlin-Mitte zeigt der niederländische Künstler Willem de Rooij Filmaufnahmen eines Eisberges, die er 1997 auf 16mm-Film in Grönland aufgenommen hat. Ergänzt wird die Installation, die bereits am Mittwoch Abend, den 13. September 2017, um 19:00 Uhr eröffnet wird, durch das Geheul von Tausenden von Schlittenhunden, das an gleicher Stelle 2014 in der abgelegenen grönländischen Stadt Ilulissat aufgenommen werden konnte und über 12 im Raum verteilten Lautsprechern wiedergegeben wird.

Auch die Akademie der Künste (AdK) am Hanseatenweg in Tiergarten präsentiert unter dem Titel: "Sounds of Resistance" eine Ausstellung mit 16mm Filmen, die am 14. September 2017 zur Art Week eröffnet wird, aber bis November weiter läuft.

Gezeigt werden Kurzfilme von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub, die erstmals 1999 im Rahmen einer Werkschau von den Künstlern vorgestellt worden waren. Darunter die drei "Schönberg-Filme"über den österreichischen Komponisten, Maler, Dichter und Musiktheoretiker Arnold Schönberg, der aus einer jüdischen Familie stammt, 1933 vor den Nazis floh und in die USA emigrieren musste. Ergänzt wird die Ausstellung durch Diskussionsrunden und Vorführungen von Langfilmen der beiden Künstler im Auditorium an mehreren Terminen im Oktober.

Die C|O Berlin Foundation eröffnet erst am Freitag, den 15.09.2017, um 19:00 Uhr eine neue Fotoausstellung im Amerikahaus in der Hardenbergstraße 22-24 am Zoo in 10623 Berlin unter dem Titel "Message to the Future". Gezeigt werden in Kooperation mit dem Fine Arts Museum of San Francisco Fotos von Danny Lyon über afroamerikanische Demonstranten, Rassenkampf und brutale Polizeigewalt. Alles Themen, die heute immer noch aktuell sind und die der junge, jüdische aber furchtlose Student der University of Chicago in den 1960-70er Jahren aufgenommen hat. Der Eintritt ist immer am Eröffnungsabend frei.

Link: www.berlinartweek.de

Quellen: arsenal | art@berlin | Kulturprojekte Berlin | visit Berlin | adk

Filmfestivals in Berlin und in Oldenburg

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Weltpremiere aus Berlin beim Filmfestival Oldenburg - Europapremiere aus Australien in Berlin bei "Down Under".

Wenn sich Termine von Festivals überschneiden, müssen wir in uns entweder für den einen oder anderen Artikel entscheiden, oder beide Festivals gleichranging in einem Artikel erwähnen.

Tatsächlich starten diesmal vom 13.-17. September 2017 zwei Festivals exakt zu gleicher Zeit in Deutschland. Zum 24. Mal das Internationale Filmfest Oldenburg und in Berlin werden zur gleichen Zeit zahlreiche Filme aus dem fernen Australien beim Down Under Berlin zum ersten Mal in der Hauptstadt präsentiert.

Das ältere und größere der beiden Festivals soll jedoch den Vortritt haben. Immerhin werden mehrere Weltpremieren in Oldenburg bei dem führenden deutschen Independent Filmfestival zu sehen sein, darunter "A Violent Man" von Matthew Berkowitz mit Denise Richards und Bruce Davison über einen »Martial Arts Fighter«, der nach einem »one night stand« sich plötzlich mit dem Tod der Geliebten konfrontiert sieht.

"Familiye" eröffnet das Internationale Filmfest Oldenburg.

 

Die beiden Berliner Regisseure Kubilay Sarikaya und Sedat Kirtan eröffnen am 13. September 2017 die 24. Ausgabe des Internationalen Filmfest Oldenburg mit "Familiye". In ihrem Spielfilmdebüt, ebenfalls einer Weltpremiere, haben Sarikaya und Kirtan auch die Hauptrollen übernommen und erzählen die Geschichte dreier Brüder im Spannungsfeld zwischen Gewalt, Kriminalität, Liebe und Hoffnung – ein Film im Berliner Migrantenmilieu von der Härte der Straße und der Wärme von Familie. Schauspieler Moritz Bleibtreu hat den Film als Koproduzent unterstützt und wird dafür auf dem Oldenburger »Walk of Fame« mit einem Stern geehrt.

Synopsis:

Danyal (Kubilay Sarikaya) wurde nach einer fünfjährigen Haftstrafe soeben aus dem Gefängnis entlassen und muss sich um seine beiden Brüder kümmern, den spielsüchtigen Miko (Arnel Taci) und den am Down-Syndrom ledenden Muhammed (Muhammed Kirtan). Wieder auf freiem Fuß versucht Danyal seiner Verpflichtung gerecht zu werden, doch als Mikos Spielschulden fällig werden und Muhammed von der Fürsorge ins Heim gesteckt werden soll, stehen die Drei vor einer harten Belastungsprobe und das fragile Gleichgewicht ihrer Existenz scheint vollends aus der Balance zu geraten.

An der Umsetzung des Films haben die beiden Regisseure mehr als acht Jahre lang gearbeitet und ihrem Kiez und den Menschen darin ein ebenso liebevolles wie vibrierendes Denkmal gesetzt. Neben Sarikaya und Kirtan haben u.a. auch Arnel Taci, Violetta Schurawlow und der Rapper Xatar Rollen in "Familiye"übernommen, bei dem die beiden Regisseure mit ihrer Produktionsfirma Lynarwood neben Moritz Bleibtreus Paloma Film als Koproduzenten fungierten; als Produzent ist EKC-Film an Bord.

Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden weitere sechs Filme für die diesjährige Festivalausgabe bekannt gegeben. Darunter befinden sich vier Welt-, eine Europa- und eine Deutschlandpremiere:

"Bernard & Huey" (Regie: Dan Mirvish), Weltpremiere

"Crowhurst" (Regie: Simon Rumlex), Weltpremiere

"Quest" (Regie: Santiago Rizzo), Weltpremiere

"Touched" (Regie: Karl H. Hearne), Weltpremiere

"Junk Head" (Regie: Takahide Hori), Europapremiere

"Fashionista" (Regie: Simon Rumley), Deutschlandpremiere

Auch der diesjährige Festivaltrailer wurde vorgestellt, der nach dem Vorbild von Russ Meyers "Lorna" mit Arno Frisch in der Hauptrolle entstand und bundesweit auf über 100 Leinwänden zu sehen ist.

Der Trailer

Filmfest Oldenburg ehrt erstmals Produzenten mit Retrospektive.

Das Internationale Filmfest in Oldenburg widmet in diesem Jahr erstmals einem Filmproduzenten eine Retrospektive. Der gebürtige New Yorker Edward R. Pressman ("Wall Street", "The Crow") habe das amerikanische Kino entscheidend geprägt, teilten die Veranstalter mit. Pressman werde während des gesamten Festivals zu Gast in Oldenburg sein und acht seiner Filme persönlich vorstellen. Darunter Filme wie „Badlands“ (1973), „Phantom of the Paradise“ (1974), Wall Street (1987), „Bad Lieutenant“ (1992), „The Crow - Die Krähe“ (1994), „American Psycho“ (2000) und „Thank you for Smoking“.

Link: www.filmfest-oldenburg.de

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7. Ausgabe des Australian & New Zealand Film Festivals Berlin

Auch das Down Under Berlin– Australian & New Zealand Film Festival findet vom 13. bis 17. September 2017 statt und begrüßt sein Publikum erneut im Moviemento Kino in Berlin-Kreuzberg.

Unter dem Motto »Looking Beyond« begeistert das diesjährige Festivalprogramm mit einer faszinierenden Auswahl an Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilmen, die einen Blick hinter das alltägliche Leben, in die Vergangenheit und unbekannte (Zukunfts-)Welten werfen. Dies kann erschreckend oder auch erheiternd sein – und führt oftmals zu einer Reise zu sich selbst.

Down Under Berlin eröffnet sein Programm am 13. September 2017 um 20:00 Uhr mit der gefeierten Buchverfilmung „Jasper Jones“ (2017) der preisgekrönten Regisseurin Rachel Perkins („Bran Nue Dae“): Die so schöne wie berührende Geschichte vom Erwachsenwerden ist bereits jetzt ein moderner Klassiker und läuft bei Down Under Berlin exklusiv als Europapremiere. Mit Levi Miller („Pan“), Toni Colette („The Sixth Sense“) und Hugo Weaving („The Matrix“) in den Hauptrollen. Hier der Trailer:

Die Festivalgäste können sich darüber hinaus auf brandneue und ausgezeichnete Dokumentarfilme freuen, wie den neuseeländischen Kinoerfolg „Pecking Order“ (2017) von Slavko Martinov („Propaganda“) und die Deutschlandpremiere von „Barbecue“ (2017) des Australiers Matthew Salleh. „Deep Water: The Real Story“ (2016) von Amanda Blue beleuchtet ein erschütterndes Kapitel in der Geschichte Sydneys während Adrian Buitenhuis‘ und Derik Murrays „I Am Heath Ledger“ (2017) einen sehr persönlichen Einblick in das Leben und den Tod des verstorbenen Ausnahmeschauspielers wirft.

Das diesjährige Kurzfilmprogramm ist das bislang größte in der siebenjährigen Geschichte des Festivals und vereint die Arbeiten etablierter Filmemacher mit den Ab-schlussfilmen aufstrebender Nachwuchstalente. Neben drei eigenständigen Kurz-filmprogrammen bietet das diesjährige Festival am Donnerstag, den 14. September 2017, ein besonderes Ereignis: „The Battle of the Shorts – Australia vs. New Zealand“ – und die Zuschauer küren die Gewinner.

Spannende Independent-Spielfilme vervollständigen das aktuelle Programm, wie der Science Fiction Film „OtherLife“ (2017) von Ben C. Lucas, eine wahre Geschichte von Liebe und Mord in „Joe Cinque’s Consolation“ (2016) von Sotiris Dounoukos („Un seul corps“) und Ben Youngs hochgelobtes Spielfilmdebüt „Hounds of Love“ (2016).

Down Under Berlins Abschlussfilm ist die herausragende Dokumentation „Spookers“ des renommierten deutsch-neuseeländischen Filmemachers Florian Habicht („Pulp: A Film About Life, Death and Supermarkets“): Das intime Portrait einer Gruppe liebenswürdiger Außenseiter zeigt, wie sich Ängste bewältigen lassen, indem man selbst das Monster spielt.

Über Down Under Berlin:

Ob Independent-Streifen oder Blockbuster, Kurzfilme von etablierten oder aufstrebenden Filmemachern und Dokumentarfilme – Down Under Berlin versorgt die Hauptstadt mit der vielfältigen Filmkultur aus Australien und Neuseeland. Seit 2011 ist das Down Under Berlin Filmfestival der Anlaufpunkt für Enthusiasten des australischen und neuseeländischen Kinos und das größte Event seiner Art in Europa. Jedes Jahr wählen die Besucher des Festivals ihre Favoriten in den Kategorien “Bester Film” und “Bester Kurzfilm”.

Link: www.downunderberlin.de

Quellen: 3sat | filmecho | Blickpunkt:Film | IMDb | Down Under Berlin e.V.

Call for entries für das 15. Neiße Filmfestival

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Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme für das 15. Neiße Filmfestival gesucht.

Vom 15. bis zum 20. Mai 2018 findet im deutsch-polnisch-tschechischen Dreiländereck das 15. Neiße Filmfestival statt. Die Festivalmacher vom Kunstbauerkino in Großhennersdorf des Landkreises Görlitz suchen dafür Produktionen in den Kategorien Spielfilm, Kurzfilm und Dokumentarfilm, an die insgesamt acht Preise und rund 11.000 Euro Preisgeld verliehen werden sollen. Neben den besten Beiträgen in jeder Kategorie und den Publikumslieblingen werden u.a. die beste darstellerische Leistung und das beste Szenenbild prämiert. Außerdem vergibt der Filmverband Sachsen einen Spezialpreis.

Einsendeschluss für alle Einreichungen ist der 31. Dezember 2017. Die Auswahl der Filme erfolgt anschließend bis Ende März 2018.

Ein Festival - drei Länder! Seit 2004 bietet das Neiße Filmfestival jungen Filmemachern aus Polen, Tschechien und Deutschland ein Forum. Darüber hinaus stellt es dem jeweiligen Nachbarpublikum etablierte Filme und Regisseure vor und widmet sich Schwerpunktthemen. 2018 beleuchtet der Fokus unter dem Titel „1968“, was in Polen, Deutschland und der Tschechoslowakei vor 50 Jahren geschah, welche gesellschaftlichen, politischen und historischen Veränderungen stattfanden und welche Einflüsse bis in die heutige Gesellschaft wirken.

Besonders und einzigartig am Neiße Filmfestival ist sein genreübergreifender, trinationaler Charakter mit grenzüberschreitenden Filmvorführungen an fast zwanzig Spielorten im Dreiländereck an der Neiße und einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und Partys, welches gemeinsam mit Kooperationspartnern in allen drei Ländern organisiert wird.

Das Anmeldeformular gibt es online unter: www.neissefilmfestival.de

Einreichungen erfolgen über:

www.filmfestivallife.com/Neisse-Film-Festival

Münchner Filmwerkstatt nimmt Preisanpassung bei neuen Seminaren vor

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Erste Preisanpassung seit fünf Jahren bei der Münchner Filmwerkstatt.

Zum neuen Schuljahr wird die Münchner Filmwerksatt die Preise für ihre Seminare nach fünf Jahren erstmals wieder anheben. Seit 2012 kostete das „normale“ Wochenende 240 Euro, mit Frühbucherrabatt ermäßigt 190 Euro. Da in dieser Zeit die Kosten wie z.B. für Raum und Personal natürlich gestiegen sind, ist eine Preisanpassung leider unumgänglich geworden. Ab 12. September 2017 werden die „normalen“ Seminare 270 Euro kosten, mit Frühbucherrabatt ermäßigt 220 Euro.

Hier eine knappe Übersicht aller bereits geplanten Termine für das Schuljahr 2017/18, für die man sich jetzt schon anmelden kann. Die Liste kann online abgerufen werden unter:

Link: www.filmseminare.de/muenchen/termine

Oktober 2017

14./15.10.2017 DSLR-Workshop

21./22.10.2017 Stunts selber machen (NEU!)

28./29.10.2017 Dokumentarfilmproduktion

November 2017

4./5.11.2017 Lichtgestaltung für Film- und Videoprojekte

11./12.11.2017 Drehbuchhandwerk

18./19.11.2017 Kreatives Produzieren

25./26.11.2017 Filmschnitt und Montage

Dezember 2017

9./10.12.2017 Geldquellen für Drehbuchautoren (NEU!)

9./10.12.2017 Grundlagen der Bildgestaltung

9./10.12.2017 Nonfiktionales Storytelling

16./17.12.2017 Filmhochschul-Bewerbungstraining

Januar 2018

13./14.1.2018 Das Geheimnis mitreißender Drehbücher

20./21.1.2018 Der Gute Ton

27./28.1.2018 Bairisch für Schauspieler

Februar 2018

3./4.2.2018 Film verstehen

3./4.2.2018 Filmgeschäftsführung

10./11.2.2018 Einführung in die Lichtbestimmung

10./11.2.2018 Filmverleih selber machen

17./18.2.2018 Kurzfilm von A bis Z

März 2018

3./4.3.2018 Schauspielführung

10./11.3.2018 Hands on DCP

17./18.3.2018 Filme machen ohne Geld

17./18.3.2018 Visual Effects (VFX)

24./25.3.2018 Arbeits- und Vertragsrecht für Filmschaffende

24./25.3.2018 Systemische Dramaturgie mit ‚the human factor‘

April 2018

7./8.4.2018 Comedy

7./8.4.2018 Produktionsleitung

14./15.4.2018 Storyboard zeichnen

14./15.4.2018 Urheber- und Persönlichkeitsrecht

21./22.4.2018 Rechercheseminar „Spannende Figuren“

28.4.-1.5.2018 Continuity und Script

Mai 2018

19./20.5.2018 Filme drehen mit Kindern und Jugendlichen (NEU!)

31.5.-3.6.2018 Camera Acting

Juni 2018

2./3.6.2018 Filmschnitt und Montage

9./10.6.2018 Filmfinanzierung in Deutschland

9./10.6.2018 Lektorieren von Drehbüchern

16./17.6.2018 Drehbuchhandwerk

Juli 2018

14./15.7.2018 Erfolgreich Fernsehkrimis schreiben

Antworten auf häufige Fragen z.B. zu Ort, Uhrzeiten, Unterkunft, Anmeldung, öffentlicher Förderung z.B. mit den Prämiengutscheinen der Bildungsprämie (durch die bei Vorliegen der Voraussetzungen 50 Prozent des Teilnehmerbeitrags übernommen werden) u.v.a.m. finden sich unter www.filmseminare.de/muenchen/faq– die dort niedergelegten Regelungen sind gleichzeitig auch die Vertragsbedingungen. Eine vollständige, laufend aktualisierte Übersicht des breiten Programms nicht nur in München, sondern auch des Partners in Berlin-Babelsberg findet sich unter: www.filmseminare.de.

Rechtsfragen bei der Verfilmung wahrer Lebensgeschichten

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Neue Seminare beim Erich Pommer Institut: Jetzt anmelden und Frühbucherrabatt sichern!

Das neue Herbst-Programm des EPI ist mit insgesamt 14 Seminaren bereits online. Nachfolgend ein kurzer Auszug aus dem Gesamtprogramm:

26. September 2017 | 16:00-20:00 Uhr | Berlin

Biopics - Rechtsfragen bei der Verfilmung wahrer Lebensgeschichten

Die Verfilmung tatsächlicher Ereignisse und Lebensgeschichten stellt Produzenten oft vor große Herausforderungen. Das Seminar erläutert die rechtlichen und tatsächlichen Rahmenbedingungen anhand verschiedener Beispiele aus der Praxis, u.a. die Verfilmung des autobiografischen Buchs Ich bin dann mal weg von Hape Kerkeling. Das Seminar wird vom der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH unterstützt.

• Rechteklärung bei Biopics – von der Projektentwicklung bis zu Postproduktion & Vermarktung

• Welche Rechte müssen erworben werden und wer ist Ansprechpartner?

• Dramaturgische Überlegungen bei der Auswahl der Akteure (Drehbuch, Regie, Hauptdarsteller)

• Welche Zustimmungen sind zwingend erforderlich – welche nicht?

• Persönlichkeitsrechte und der Umgang mit betroffenen Personen

Link: bit.ly/2vL5CXT

Weitere Termine in Berlin:

18. Oktober

Falle Scheinselbständigkeit in der Medienbranche

Link: bit.ly/2eGdtLe

02. November: Datenschutzgrundverordnung – Neue Anforderungen auch für Medienunternehmen

14. November: Der Options- und Verfilmungsvertrag - DO's & DONT's

16. November: Stoffentwicklung und Pitch für Fernsehsender

24. und 25. November: Update Medienrecht 2017 - Schulung für Rechtsanwälte & Fachanwälte

28. November: Follow the money - Übersicht, Strukturen und Praxisbeispiele nationaler Filmförderungen in Europa

12. Dezember: SESAM - Einführung in Fiction-Kalkulation mit SESAM

13. Dezember: Filmkalkulation - wie bringt man Drehbuch und Budget in Übereinstimmung?

Termine in München:

18. Oktober 2017

KSK, Scheinselbständigkeit und Sozialversicherung beim Film

Link: bit.ly/2f663RX

19. Oktober 2017

Urhebervertragsrecht 2017 - Neue Regelungen für die Filmindustrie

Link: bit.ly/2eN2YJR

05. Dezember: Inside FFF & LfA 2017 - Vom Förderantrag bis zur Schlussabrechnung

06. Dezember: Jahresabschluss bei Filmunternehmen

07. Dezember: Senderverträge und Product Placement

Darüber hinaus startet am 9. November 2017 bereits zum dritten Mal die WINTERCLASS Serial Writing and Producing 2017. Mit dabei sind hochkarätige internationale Serienmacher, wie Jeppe Gjervig Gram (FOLLOW THE MONEY, BORGEN), Kelly Souders (GENIUS, SALEM, UNDER THE DOME) und Morgan Gendel (THE 100, LAW AND ORDER).

Zusammen mit der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF präsentiert das Erich Pommer Institut die exklusive Winterclass zum Schreiben und Produzieren erfolgreicher High End Drama Serien für Studierende und Profis. Das Programm entsteht in enger Kooperation mit renommierten Unternehmen der deutschen und internationalen TV-Branche – Real Film, Sky, Turner (TNT), UFA und ZDF Digital.

Professionals aus der Film- und Fernsehbranche können sich noch bis zum 30. September 2017 für die Teilnahme am diesjährigen Programm bewerben. Ausführliche Informationen zu der WINTERCLASS Serial Writing and Producing finden Sie unter: www.epi.media/winterclass/

Erich Pommer Institut gGmbH

Försterweg 2 . D-14482 Potsdam

Tel.: +49 (0) 331.721 28 90

Fax: +49 (0) 331.721 28 81

Mail: ic@epi.media

Web: www.epi.media

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