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CinemaCon Las Vegas - Filmstudios setzen auf Streaming

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Hollywoods Filmstudios wollen Filme kurz nach Kinostart streamen. - Sony setzt bei Premiumkinos auf Laserprojektion in 4K.



Vom 27.-30. März 2017 fand im CAESARS PALACE von Las Vegas the Official Convention of The National Association of Theatre Owners (NATO) statt. Diese Veranstaltung ist Teil der größten Kinomesse der Welt, der CinemaCon. Neben dem jährlichen Austausch über die Zukunft des Kinos, zeigen die Filmgesellschaften im Anschluss des Treffens zwei Tage lang ihre neuesten Trailer und Ausschnitte aus zukünftigen Produktionen.

Sony Pictures ließ sich nicht lumpen und verwies mit einem Seitenhieb auf den Streaminganbieter Netflix, dass die bedeutendsten Filme im Kino laufen. Anschließend stellte Sony-Studiochef Tom Rothman im bis auf den letzten Platz gefüllten Auditorium des Colisseum im Caesars Palace erstmals Ausschnitte aus "Blade Runner 2049" von Denis Villeneuve vor - obwohl der Film in den USA unter dem Label von Warner Bros. läuft und von Sony im Rest der Welt ausgewertet wird. Zudem holte der für seinen giftigen Humor bekannte Rothman noch Hauptdarsteller Ryan Gosling auf die Bühne, der ihm im Wortwechsel die Bälle zum Sequel des legendären "Blade Runner" aus dem Jahr 1982 gnadenlos zuspielte. Diese ersten Bilder waren auch zweifellos der Höhepunkt der Sony-Veranstaltung, die prima auf die CinemaCon einstimmte, aber auch ein wenig von technischen Problemen geplagt war.

Am nächsten Tag zeigte Warner Bros. noch weitere Szenen aus "Blade Runner 2049", die bei der Sony-Präsentation nicht zu sehen gewesen waren. Im Anschluss betrat Christopher Nolan die Bühne und betonte bei seiner Vorstellung der ersten aufregenden Szenen aus seinem neuen Kriegsepos "Dunkirk" , dass er den Film ausschließlich für die Auswertung im Kino gemacht habe. Er sei erstmals komplett im IMAX-Format auf Film gedreht worden und würde entsprechend im IMAX-Format angeboten werden, wie auch in 70mm, 35mm und digital. Die Bilder aus dem Film waren auch zugleich einer der großen Höhepunkte des gesamten Warner Bros. Programms.

Da mehr als 900 der insgesamt etwa 5000 Delegierten nicht aus den USA stammen, war das internationale Interesse an dem was Hollywoods Filmstudios planen, entsprechend groß gewesen.

Variety berichtete von Verkürzung des Kino-Zeitfensters.

Dennoch war man aus vergangenen Äußerungen bereits vorgewarnt, dass die großen US-Filmstudios ihre Produktionen zukünftig bereits kurz nach dem Kinostart für Streaminganbieter wie Amazon Prime Video oder Maxdome verfügbar machen wollen. Wie das Branchenmagazin Variety berichtete, befürworten sechs der großen Filmstudios, 20th Century Fox, Warner Bros., Universal, Lionsgate, Paramount und Sony, eine frühere Freigabe der Filme für Streamingplattformen. Nur Disney Movies ist gegen die Planungen, da das Studio bereits mehrere eigene TV-Sender betreibt und ein Interesse daran hat, dort vor allem ältere Werke in Zweit- und Drittverwertung auszuschlachten.

Alle anderen wollen das bisherige Zeitfenster verkürzen, und schon 17 Tage nach dem Filmstart sollen Filme künftig bei Amazon PrimeVideo und anderen Plattformen für Preise zwischen 30 und 50 Dollar angeboten werden. Das lohnt sich natürlich nur für wohlhabende Familien, die in ihrer Hollywood-Villa ein eigenes Heimkino betreiben. Bei einer stattlichen Anzahl an Familienmitgliedern mit mehreren Kindern und deren Freunde sowie Großeltern oder Onkel und Tante, kann das unter Umständen gegenüber einem Kinobesuch sogar ein günstiges Schnäppchen sein, denn der Besuch eines Filmtheaters ist auch in den USA meist nicht unter 10,- US-$ pro Person zu haben. Mit den Popcorn und den obligatorischen Getränken wird's noch deutlich teurer.

Warner-Brothers-Chef Kevin Tsujihara soll Verhandlungen mit den Kinobetreibern bereits begonnen haben, auch wenn er sich öffentlich dazu auf der CinemaCon nicht äußern wollte. Den Kinobetreibern wurde eine Beteiligung an den Streamingeinnahmen in Aussicht gestellt, wenn sie den Planungen zustimmen. Verschiedene Zeitfenster sind im Gespräch. 20th Century Fox und Warner Bros. sind für eine Verfügbarkeit in einem Zeitfenster von 30 bis 45 Tagen nach dem Filmstart, wollen aber nur 30 US-Dollar verlangen. Universal, das sich besonders engagiert für den Plan einsetzen soll, tritt für eine 20-Tages-Frist ein.

Neue Filme sind bisher auf Streamingplattformen nur zu sehr hohen Preisen oder gar nicht verfügbar. Die traditionelle Verwertungskette der Filmindustrie lautet weiter: Kino, DVD/Blu-ray und dann erst Streaming. Sogar Amazon Studios bekannte sich als junger Independent Verleih erneut klar zum Kino. Man will den filmischen Content für Amazon Prime erst durch sorgfältige Kinoauswertung veredeln. Im letzten Jahr brachte Amazon Studios 15 Filme in die US-Kinos, darunter der Cannes-Eröffnungsfilm "Café Society" von Woody Allen, Oscar-Gewinner "The Salesman" von Asghar Farhadi und der zweifach Oscar-prämierte Boxoffice-Erfolg "Manchester by the Sea".

Nur Netflix bietet seine Eigenproduktionen immer zugleich weltweit und gegebenenfalls auch im Kino an. Entsprechend groß ist der Druck auf Hollywoods Filmfirmen geworden. Die Zeitspanne, nach der Filme, die in den Kinos auslaufen, für das Wohnzimmer freigegeben werden, liegt auf Datenträgern traditionell bei 90 Tagen. Einige Studios haben begonnen, Filme bereits nach 70 Tagen im Streaming freizugeben.

Andererseits können bei den beliebten US-Serien dagegen sogar Jahre vergehen, bis diese im legalen Streaming verfügbar sind, weil die Rechte bei Fernsehsendern liegen. Nach Expertenansicht ist das der Grund für die Attraktivität illegaler Filmkopien und Verluste der Filmstudios in Milliarden US-Dollar Höhe.

Keynote-Redner Andrew Cripps blickte auf das Erfolgsjahr 2016 zurück.

Der neue Fox Chef Andrew Cripps blickte noch einmal auf 2016, das Rekordjahr der Filmindustrie zurück. Im vergangenen Jahr konnten sieben internationale Märkte mehr als eine Mrd. Dollar umsetzen - Deutschland gehörte zwar als Siebtplatzierter dazu, verzeichnete aber als einziges Land ein deutliches Minus von mehr als elf Prozent. Die drei internationalen Topmärkte sind in Asien zu finden - China, Japan und Indien. Von den 20 Topmärkten konnten 19 ihre Umsatzzahlen steigern. Die wachsende Bedeutung des internationalen Boxoffice ist vor allem dem Wachstumsmarkt China zu verdanken. Dort ist der Umsatz entgegen dem üblichen Schnitt von 2,6% um 36,5% gewachsen.

"Unser Publikum verändert sich, und man erreicht es immer schwieriger über traditionelle Medien", so der Chef von 20th Century Fox International. "Die Produktion von Filmen ist teurer denn je. Auch die Marketingkosten scheinen nur in eine Richtung zu gehen - nach oben. Piraterie ist eine omnipräsente Bedrohung in einer Welt, die immer enger miteinander verbunden ist. Und die ständig wachsende Menge an Freizeitangeboten ist eine zusätzliche Herausforderung: Das Kino muss sich strecken, um wahrgenommen zu werden und seine Position zu verteidigen. Wir sehen uns mit Herausforderungen konfrontiert, über die wir reden müssen. Es gibt Bereiche, in denen wir unsere Sache noch besser machen können. Beide Seiten sollen davon profitieren."

CinemaNext Premiumkinos und andere Technik-Trends.

Gleich mehrere große Trends machte Fox Chef Andrew Cripps aus, doch die Premiumisierung hob er hervor, denn die Zahl von Premiumkinos wächst ständig und Zuschauer weltweit seien bereit, für ein besseres, individuelleres Kinoerlebnis höhere Preise zu bezahlen. Darüber hinaus betonte CinemaCon-Organisator Mitch Neuhauser, dass Technologische Innovationen in diesem Jahr eine große Rolle spielen.

Dazu gehört die neue HDR Farbtechnologie von EclairColor fürs Kino, die CinemaNext mit SPHERA auf der CinemaCon als gesamtheitliches Angebot vorstellte. CinemaNext, der führende Spezialist für Kinobetreiber-Serviceleistungen der Ymagis Gruppe will mit der Einführung von Sphera ein neues Premium-Kino-Konzept anbieten, das ein großartiges Kinoerlebnis und Content- Flexibilität für Kinobetreiber liefert.

Erste Kinos, die für das neue HDR Mastering Verfahren ausgerüstet wurden, sind das Cinecitta Nürnberg sowie das Eiszeit Kino Berlin bei dem jetzt die neu angeschafften Sony 515(DS) Projektoren speziell für EclairColor modifiziert wurden. Auch in Frankreich sind bereits mehr als ein Duzend Leinwände umgerüstet worden.

Eclair Color nutzt die Sony-Projektoren der 500er Serie (510 und 515), um eine Helligkeit von 30fL zu erzielen, also mehr als doppelt so viel Helligkeit wie DCI-Norm vorgibt. Tatsächlich kann der Projektor durch ein anderes Farbmanagement eigentlich kaum heller werden, doch man kann die Fähigkeit des höheren nativen Kontrastes nutzen. Durch lokal Dimming des Backlights bleiben die Schwärzen unter dem, was ein normaler DLP-Projektor erreicht. Der Schlüssel ist ein Update der Software, um die bei Eclair entworfene Modifikation vornehmen zu können. Jüngst wurde der Film "La La Land" speziell für die Eclair Color Fassung gegradet. Dabei geht es nicht darum dem Film einen neuen Look zu geben, sondern die kreative Intention des Coloristen zu unterstützen.

Das gesamtheitliche Sphera-Angebot umfasst Design, Projektion, Ton- und Bildbearbeitung. Sphera kann sowohl als Teil von Neubauten als auch in bereits bestehenden Kinos ausgeführt werden. Es bietet ein ultimatives Bilderlebnis, verbunden mit einer absoluten Flexibilität in der Programmgestaltung. Filme, Kunst, Gaming, Events und Konzerte werden alle mit der schärfsten Bilddarstellung, dem tiefesten Sound und dem perfektesten Komfort geliefert. Die einzelnen Komponenten verbinden sich zu einem echten immersiven Effekt und eröffnen dem Publikum neue Welten mit umfangreichen und vielfältigen Inhalten, so der Anbieter.

Sphera bietet die höchste momentan erhältliche Bildqualität mit tieferen Schwarztönen, satteren Farben und feineren Details. Dank der Kombination von EclairColor und den neusten Projektionstechnologien von Sony verfügt Sphera über eine neue digitale HDR-Farblösung, die ein innovatives Mastering-Verfahren mit Optimierung bestimmter Kinoprojektionstechnologien kombiniert. Durch die Projektion von Bildern mit einem starken Kontrast und größerer Farbtreue, bietet Sphera eine Bildprojektion von noch nie gesehener Qualität, höhere Detailschärfe und eine bessere Wahrnehmung von Tiefe. Sphera Projektionssysteme verfügen über eine 4K-Auflösung und eine Projektionsfläche, die von Wand zu Wand reicht, um größere Effekte zu erzeugen. Die 3D-Projektion ist dank der Konfiguration besonders eindrucksvoll und zudem sind alle Sphera-Säle HDR kompatibel.

Zudem verfügen Sphera-Säle über eine einzigartige Subwoofer-Technologie, bei der die Kinobesucher buchstäblich von einem, auf Dolby™ Atmos basierenden, Surround Sound umhüllt werden. Das System besitzt eine höhere Frequenz als Standardsysteme, mit stärkerem und druckvollerem Bass, den jeder Kinobesucher spüren statt hören kann.

Neue Laserprojektoren von Sony und Christie.

Darüber hinaus präsentierte Sony auf der CinemaCon die mit Spannung erwartete RGB-Laserprojektionstechnik der nächsten Generation mit unvergesslichen Bildern in 4K auf jeder Leinwandgröße. Das neue bahnbrechende System zeigt durch ein Objektiv gleichzeitig zwei Bilder in echter 4K-Auflösung und erzielt so eine gleichmäßige, augenschonende 3D-Präsentation. Zudem bieten alle Projektoren von Sony branchenführende Bildqualität mit einem spektakulärem Kontrast von 8000:1.

Auch der Projektorenhersteller Christie nutzte die CinemaCon für die Vorstellung zweier neuer Modelle: eines Xenonlampen-Projektors für kleinere Leinwände sowie eines kompakten Laserprojektors für mittlere Leinwände. Mehr wird man sicherlich auf der NAB Show 2017 im Las Vegas Convention Center erfahren, die vom 22.-27. April 2017 stattfindet und sich speziell der Postproduktion und deren Brands widmet.

Link: cinemacon.com
Quellen: Filmvorführer.de | Blickpunkt:Film | CinamaNext | EclairColor | Sony


Preilsverleihungen in Marl, in Graz und in Berlin

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Die undotierten Grimme-Preise wurden in Marl verliehen und Preise im Wert von 130.000 € sind in Graz bei der Diagonale vergeben worden. In Berlin ging der Publikumspreis des 11mm Fußballfilmfestivals an Salomon Kalou.


                                       
Im westfälischen Marl, dem Sitz des Grimme Instituts, wurden am 31. März 2017 zum 53. Mal die Grimme-Preise an herausragende Fernsehproduktionen verliehen. Der undotierte Preis gilt als wichtigste deutsche Fernsehauszeichnung. Insgesamt wurden 12 Preise, zwei Spezialpreise sowie eine Auszeichnung für eine besondere journalistische Leistung in den vier Kategorien Fiktion, Unterhaltung, Information und Kultur sowie Kinder und Jugend vergeben.
                                       
Gleich zwei Auszeichnungen gingen an die ARD-Trilogie "Mitten in Deutschland: NSU". Zu den Preisträgern gehört auch der Satiriker Jan Böhmermann. Die diesjährigen Preisträger wurden schon am 8. März 2017 in Essen bekannt gegeben und bei uns am 9. März 2017 im BAF-Blog veröffentlicht.

Link: www.grimme-preis.de


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Einen Tag später, nämlich am Samstag, den 1. April 2017, wurden im Rahmen der Diagonale-Preisverleihung im Orpheum Graz Österreichs höchstdotierte Filmpreise im Wert von rund € 130.000 vergeben. Das Jubiläumsfestival der 20. Diagonale wurde mit einem facettenreichen Programm gefeiert, wie wir zu Beginn des Festivals am 27. März 2017 im BAF-Blog schrieben. Mit 31.200 Besucher/innen konnte ein Rekordbesuch verzeichnet werden.

Hier gibt's heute von uns detaillierte Infos zu den Preisträgern:

Großer Diagonale-Spielfilmpreis des Landes Steiermark, dotiert mit 21.000 Euro.
• Bester österreichischer Spielfilm
Lukas Valenta Rinner für "DIE LIEBHABERIN" (Argentinien). Hier der Trailer:



Der in Argentinien lebende Salzburger Lukas Valenta Rinner war mit seiner schwarzen Komödie "Die Liebhaberin (Los decentes/ A decent Woman)" zuletzt etwa schon beim Filmfestival Rotterdam, dem Max-Ophüls-Filmfestival Saarbrücken, in Toronto und in Sarajevo zu sehen. Beim Filmfestival Turin konnte er gleich drei Auszeichnungen einheimsen, im argentinischen Mar del Plata den Regiepreis. In "Die Liebhaberin" lässt Valenta Rinner in seiner Wahlheimat Buenos Aires, wo er die Filmhochschule besuchte und die Produktionsfirma Nabis Filmgroup gründete, das Dienstmädchen Belen seinen neuen Posten in einem abgeschlossenen Wohnkomplex für Reiche antreten. Immer an der Grenze zum Surrealen wandelnd, sieht sie sich dort mit dem wilden Leben einer Nudistensekte und deren konservativen Gegnern konfrontiert. "Los decentes - Die Ehrenhaften" heißt der Film im Original. Am Ende, wenn die beiden Welten, die dezente der Bourgeoisie und die weniger dezente der Nudisten, aufeinandergeprallt sind, steht im Abspann ein anderer Titel: "Los indecentes - Die Frivolen". Auch für das Sounddesign von Nahuel Palenque gab es bei der Verleihung einen Diagonale-Preis (1.500 Euro).

Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark, dotiert mit 21.000 Euro
• Bester österreichischer Dokumentarfilm
Ivette Löcker für "WAS UNS BINDET" - ein Elternprortrait.

Ivette Löcker porträtiert in ihrem ausgezeichneten Dokumentarfilm "Was uns bindet" ihre Eltern, die auch Jahrzehnte nach der De-facto-Trennung immer noch im gleichen Haus leben. Die Tochter betrachtet diese Zweckgemeinschaft der ihr vertrauten Menschen mit durchaus liebevollem, nicht anklagenden Blick.

• Diagonale-Schauspielpreis für einen bemerkenswerten Auftritt einer österreichischen Schauspielerin
Verena Altenberger für "DIE BESTE ALLER WELTEN"

Die 29-Jährige Verena Altenberger spielt in der autobiografisch geprägten Produktion "Die beste aller Welten" von Regisseur und Drehbuchautor Adrian Goiginger eine heroinkranke Mutter, die sich trotz Abhängigkeit bemüht, für ihr Kind da zu sein. Auch beim besten Szenenbild konnte der Film reüssieren. Er begeisterte zudem schon im Februar im Generation-Programm der 67. Berlinale 2017.

• Diagonale-Schauspielpreis für einen bemerkenswerten Auftritt eines österreichischen Schauspielers
Philipp Hochmair für "KATER"

Der Schauspielpreis an Philipp Hochmair ging für seinen Part des Andreas in Händl Klaus' schwulem Beziehungsdrama "Kater". Der unkonventionelle Film überraschte und schockierte schon das Panorama-Publikum auf der 66. Berlinale 2016.

Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz
• Bester innovativer Film, Experimental- oder Animationsfilm
Katrina Daschner für "PFERDEBUSEN"

Diagonale-Preis Kurzspielfilm
• Bester Kurzspielfilm
Clara Stern für "MATHIAS"

Diagonale-Preis Kurzdokumentarfilm
• Bester Kurzdokumentarfilm
Kristina Schranz für "SPIELFELD"

Diagonale-Preis der Jugendjury des Landes Steiermark
• Bester Nachwuchsfilm
Santiago Rodríguez Durán für "Revolución Solar"

Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes österreichischer Kameraleute AAC
• Beste Bildgestaltung Spielfilm
Wolfgang Thaler und Sebastian Thaler für "UGLY"

Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes österreichischer Kameraleute AAC
• Beste Bildgestaltung Dokumentarfilm
Attila Boa für "UNTITLED"

Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea
• Beste künstlerische Montage Spielfilm
Ulrike Kofler, Monika Willi und Christoph Brunner für "WILDE MAUS"

Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea
• Beste künstlerische Montage Dokumentarfilm
Christin Veith und Cordula Thym für "RELATIV EIGENSTÄNDIG"

Diagonale-Preis Sounddesign des Verbandes österreichischer Sounddesigner/innen VOESD
• Bestes Sounddesign Spielfilm
Nahuel Palenque für "DIE LIEBHABERIN"

Diagonale-Preis Sounddesign des Verbandes österreichischer Sounddesigner/innen VOESD
• Bestes Sounddesign Dokumentarfilm
Peter Kutin und Florian Kindlinger für "HOMO SAPIENS"

Diagonale-Preis Szenenbild des Verbandes österreichischer Filmausstatter/innen VÖF
• Bestes Szenenbild Spielfilm
Veronika Merlin für "DIE BESTE ALLER WELTEN"

Diagonale-Preis Kostümbild des Verbandes österreichischer Filmausstatter/innen VÖF
• Bestes Kostümbild Spielfilm
Monika Buttinger für "DIE MIGRANTIGEN"

• Der Preis Innovative Produktionsleistung wurde geteilt und geht ex aequo an:

- Allegro Film für "BAUER UNSER"
- Vento Film für "MISTER UNIVERSO"
- Wega Film für "WILDE MAUS"

Link: www.diagonale.at


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Zum Abschluss des 11mm Fußballfilmfestivals vergab das Publikum am 3. April 2017 die »Goldene 11« an Salomon Kalou, den international erfolgreichen Stürmer von Hertha BSC und jetzt auch der Hauptprotagonist der frisch prämierten Dokumentation „Salomon Kalou - L'Éléphant chéri“ von Angel Chow-Toun. Hier ein kurzer Einblick von der Preisvergabe:



Über den Film:
Der sehr persönliche Dokumentationsfilm gibt Einblicke in die Herkunft und Familie des ivorischen Fußballstars, der 2012 mit dem FC Chelsea die Champions League-Trophäe nach London brachte und 2015 mit dem Team der Elfenbeinküste den Africa Cup of Nations gewonnen hat. Die französische Filmemacherin Angel Chow-Toun hat Kalou über ein Jahr lang mit der Kamera begleitet und seine Eltern und Geschwister besucht. Sie beschreibt ihren Star als sehr normalen, bescheidenden Mann, der weiß, wo er seine Wurzeln hat und woraus er seine Kraft schöpfen kann. Ganz anders als viele der heutigen Fußball-Millionäre.

Bei den 11mm shortkicks gewann der mexikanische Film „Domingo“ von Regisseur Raúl López Echeverría den Kurzfilmpreis des Festivals. Die Geschichte des leidenschaftlichen Hobby-Fußballspielkommentators überzeugt die siebenköpfige Jury aus Film- und Fußballbranche.

Mit den Preisvergaben endete nach fünf aufregenden Tagen die 14. Ausgabe des Internationalen Fußballfilmfestivals »11mm«. Über 4000 Besucher besuchten das Festival, das 56 Fußballfilme aus 25 Ländern im Kino Babylon zeigte. An dem begleitenden Schulprogramm 11minimeter im Filmtheater am Friedrichshain nahmen rund 750 Schülerinnen und Schüler teil.

Link: www.11-mm.de

Neues BSG-Urteil in der Synchronbranche

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Synchronschauspieler begrüßen Urteil des Bundessozialgerichts zur Abrechnungspraxis.



Der InteressenVerband Synchronschauspieler (IVS) hat das Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) vom 31. März 2017 positiv aufgenommen, wonach Synchronschauspieler als abhängig Beschäftigte bei ihren typischen, auf kürzer als eine Woche befristeten Beschäftigungsverhältnissen, grundsätzlich als „unständig Beschäftigte“ einzustufen sind.

Entgegen seiner bisherigen Rechtsprechung, so der IVS, verzichtet das BSG damit ab sofort auf das Kriterium der „Berufsmäßigkeit“ als ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal der Unständigkeit. Nach dem nunmehr allein maßgeblichen Wortlaut des § 163 Abs. 1 SGB VI komme es nur noch auf die regelmäßige kurze Dauer der Synchroneinsätze an.

IVS-Vorstand Till Völger: „Mit dem BSG-Urteil haben wir das Problem eines stetigen Statuswechsels endlich vom Tisch bekommen und sind nicht mehr mit dem Problem konfrontiert, ständig neue Prognosen abgeben zu müssen. Es wird damit für alle einfacher, auch für die Produzenten.“

Bislang galt laut IVS: Eine Beschäftigung wurde nur dann als unständig bewertet, wenn sie berufsmäßig ausgeübt wurde. Das war der Fall, wenn sie wirtschaftlich bzw. zeitlich den Schwerpunkt der Erwerbstätigkeit bildete. Das sollte jeweils auf Monatsbasis festgestellt werden. Daraus folgte, dass der Status bei vielen Synchronschauspielern, die keine einheitliche Erwerbsbiographie aufwiesen, oftmals wechselte. Damit musste theoretisch jeder Schauspieler vor jedem Termin eine Prognose über den Schwerpunkt seiner Erwerbstätigkeit abgeben. Ein Aufwand, der in der Praxis kaum leistbar war.

Quellen: filmecho | IVS

Erste Erfahrungen zu »Freenet TV« mit DVB-T2 HD

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DVB-T2 Receiver mit Twin-Tuner brauchen nur ein Abo. Auch Receiver mit Scart Anschluss soll es geben sowie bald preiswerteres Fernsehen über das Internet.



Am 29. März 2017 war der offizielle Startschuss des neuen Freenet-TVs, dem DVB-T2 HD-Standard. Schon einen Tag später waren sämtliche privaten TV-Programme über das alte kostenlose DVB-T-Signal (zumindest in vielen Großstädten) nicht mehr zu empfangen. Zahlreiche moderne TV-Geräte, die vielleicht erst vor wenigen Monaten angeschafft worden waren und oftmals nur den alten DVB-T-Tuner für das bisherige, nicht HD-fähige digitale Überallfernsehen enthielten, wurden somit zum alten Eisen. Zwar gab es schon diverse Probesendungen in den letzten Wochen für die neuen Empfangsgeräte, doch die volle Programmzahl von ca. 40 Sendern ist erst jetzt nach der offiziellen Aufschaltung erhältlich. Gleichzeitig wurden die sechs Testprogramme wieder abgeschaltet. Erst ein erneuter Suchlauf zeigt nun die volle Senderauswahl, sofern die Antenne richtig platziert wurde.

Auch bei der Lieferung entsprechender Zusatzgeräte, den sogenannten Set-Top-Boxen für den Empfang von DVB-T2 HD haperte es am Anfang gewaltig. Ein USB-DVB-T2-Stick für Windows und MacOS Laptops war nicht vor dem 23. März 2017 lieferbar. Der Tagesspiegel schreibt heute, dass der Stick aber Probleme beim Empfang hat. Entweder ruckelt das Bild, oder der Ton setzt aus. Ein Fernsehvergnügen am Laptop sieht anders aus. Einige Firmen kündigen neue Geräte in den nächsten Wochen an. Dann werden womöglich die derzeit noch relativ hohen Preise der Freenet Receiver etwas fallen, denn auch einfache Kabelreceiver gibt es für deutlich weniger Geld.

Solch kurze Übergangszeiten für eine gänzlich neue Empfangstechnik hat es zuvor noch nie gegeben. Kein Wunder wenn zahlreiche Kunden sich in den Mediamärkten beschwerten und testweise gekaufte Geräte oftmals sofort wieder zurückgaben, weil noch im März viel weniger Programme empfangen werden konnten, als zuvor versprochen worden waren.

Dabei sollte alles besser werden, auch in der Bildqualität, aber auch teurer, denn für den Empfang der privaten Sender wie der RTL-Gruppe oder Prosiebensat1 wird jetzt eine Chipkarte erforderlich, die in die neuen Geräte gesteckt werden muss, um deren Sender, die ab Mitte des Jahres verschlüsselt sein werden, sehen zu können. Einige Fernsehgeräte haben solche CI-Slots schon seit längerer Zeit eingebaut. Allerdings oftmals nur für die Kombituner des Kabelfernsehens und der Satellitenempfangsteile. Eine nachträgliche Umrüstung von sogenannten Tripple-Tuner, die bei einigen Geräten auch das alten DVB-T-Signal verarbeiten konnten, auf modernere Tuner, die dann auch DVB-T2 HD empfangen können, ist von der Industrie nicht vorgesehen. Nur die neueste Geräte-Generation hat dies eingebaut. Deshalb wird auch das unverschlüsselte Signal der öffentlich-rechtlichen Programme bei diesen älteren Geräten schwarz bleiben, denn ohne Set-Top-Box können weder unverschlüsselte Signale noch die verschlüsselten Signale der privaten Sender angezeigt werden. Die neue Sende-Norm ist mit der alten DVB-T-Norm nicht mehr kompatibel.

Aus Free-TV wird PAY-TV.

Doch es kommt noch schlimmer, denn demnächst soll auch die Standard-Auflösung (SD) beim Satelliten-Empfang abgeschaltet werden. Zuvor wird beim Kabelunternehmen Unitymedia in NRW die analoge Übertragung bereits ab Juni 2017 komplett eingestellt. Dann können auch teure, hochwertige Plasma-Fernsehgeräte der ersten Generation, die wie viele andere ältere und preiswerte Flachbild-TVs oder DVD- und Festplatten-Recordern nur einen analogen Tuner eingebaut hatten, nichts mehr ohne externe Settop-Box fürs digitale Kabel- und Satellitenfernsehen empfangen. Die KEF-Kommission möchte zudem auf allen Übertragungswegen die SD-Lösung zugunsten von HD aufgeben. Das spart Geld und schafft endlich Platz für den UHD-Empfang in 4K. Somit wird aber aus allen kostenlosen Übertragungswegen plötzlich Pay-TV.

Wir raten aber Kunden, die sich demnächst ein Ultra-HD-Gerät anschaffen wollten, äußerst vorsichtig zu sein, und lieber mit dem Kauf solange zu warten wie möglich. Irgendwann wird auch im Kabel die Übertragung von DVB-C gegen DVB-C2 getauscht werden. Und dann fängt das gleiche Dilemma wieder an, denn entsprechende DVB-C2-Tuner sind wegen fehlender Normierung bei den Herstellern derzeit noch nicht erhältlich. Man beschwichtigt lieber und verweist auf den Satelliten-Empfang sowie auf einige kurze Ultra-HD-Testvideos im Internet, die dort bereits in 4K vorliegen und als Download angesehen werden könnten. Doch die Kunden wünschen keinen langwierigen Download, sondern wollen alles ohne Umwege sofort haben und sehen können.

Die Bandbreite und Übertragungsgeschwindigkeit mit Kupferkabeln über eine Internet-Telefonleitung ist aber derzeit noch viel kleiner als bei der Kabel- oder Satellitenübertragung. Für Ultra HD-Bilder in 4K mit hohen Bewegungsanteilen, die auch ruckelfrei empfangen werden wollen, dürfte die Zukunft eher bei der Kabelübertragung auf Basis von Glasfaser liegen, die eine größere Bandbreiten abdecken können. Spätestens Ende 2018 sollen auch bei den anderen Kabelnetzbetreibern die restlichen Sender, die noch analog oder nur in SD-Qualität verbreitet wurden, im Kabelnetz abgeschaltet werden. Danach wird das Kabelnetz auf Ultra-HD-Empfang in 4K aufgerüstet. Die Grundgebühr für den Kabelempfang, der derzeit für die analogen Programme bei 17-20 € liegt, wird aber mit höherer Qualität und rein digitalem Empfang, sicherlich merklich ansteigen.

Auf dem Lande wird das alte terrestrische Fernsehen noch einige Wochen und Monate zu sehen sein, bis auch dort die Umrüstung auf DVB-T2 HD abgeschlossen ist. Dann ist für den Empfang aller privaten Sendern ab Ende Juni 2017 jährlich 69 Euro (5,75 Euro im Monat) zu bezahlen. In der Übergangszeit ist der Empfang jetzt noch kostenlos.

DVB-T2 startete Ende März 2017 in den Ballungsräumen: Bremen/Unterweser, Hamburg/Lübeck, Kiel, Rostock, Schwerin, Hannover/Braunschweig, Magdeburg, Berlin/Potsdam, Jena, Leipzig/Halle, Düsseldorf/Rhein/Ruhr, Köln/Bonn/Aachen, Rhein/Main, Saarbrücken, Baden-Baden, Stuttgart, Nürnberg und München/Südbayern. In Zukunft soll es für DVB-T2 rund 40 Fernsehprogramme überwiegend in Großstädten in HD mit 1080p geben. Es bleibt aber abzuwarten, wie viele der DVB-T-Zuschauer da mitgehen und ob nicht viele gleich ganz abwandern und künftig andere Wege nutzen, um Fernsehprogramme zu konsumieren.

Ein kurzer Blick auf die Zahlen: In Deutschland empfangen — laut offizieller Angaben des wissenschaftlichen Dienstes des deutschen Bundestages — mehr als die Hälfte aller Zuschauer ihr Programm via Satellit (52 %). Einen weiteren, großen Anteil von rund 37 % macht das Kabelfernsehen aus. Ungefähr 5 % der Fernsehhaushalte sind auf IPTV umgestiegen. DVB-T nutzten bisher nur rund 6 % der TV-Zuschauer. Welchem Endkunden erscheint der Schritt zu HD via Antenne noch verlockend, wenn er einerseits mit Mühen und Kosten verbunden ist und gleichzeitig im Netz und im Elektronikmarkt schon längst mit UHD und HDR geworben wird?

Aufnahmemöglichkeit sowie alte Röhrengeräte weiter nutzbar.

Laut des neuen Besitzers von Media Broadcast, dem technischen Plattformbetreiber des neuen HD-Antennenfernsehstandards, der von dem Mobilfunkprovider Mobilcom-Debitel für rund 295 Millionen Euro gekauft wurde, soll es bald auch spezielle DVB-T2-Receiver mit Twin-Tuner geben. Damit können auch Inhalte extern aufgenommen werden, während gleichzeitig ein anderes Programm angesehen wird. Eigentlich ein alter Hut, denn die HD-Festplatten-Receiver der Kabelnetzbetreiber sowie viele DVD-Recorder können dies ebenfalls schon seit längerer Zeit.

Der Betreiber von Freenet TV gab bekannt, dass dies keine zusätzlichen Kosten verursachen soll. "Bei Empfangsgeräten mit Twin Tuner genügt ein Abonnement, um einen Sender aufzunehmen und einen zweiten Sender anzuschauen", so Media Broadcast. Das Abo gilt jedoch nur für ein Gerät.

Das Aufnehmen der Inhalte der privaten Sender ist bei DVB-T2 HD jedoch nur eingeschränkt möglich. "Aufgrund der verschlüsselt ausgestrahlten Programme von DVB-T2 HD und damit einhergehenden technischen Gegebenheiten, gibt es klare Restriktionen bei der Aufnahme dieser Programme." Nur die öffentlich-rechtlichen Sender bieten ihre gebührenfinanzierten Programme auch nach der Umstellung auf DVB-T2 HD unverschlüsselt an. Diese können deshalb mit entsprechenden Geräten auch aufgenommen werden. Die meisten Sendungen sowie Serien und Spielfilme der privaten Programmanbieter können nicht aufgenommen werden.

Damit der Zuschauer nicht automatisch für DVB-T2 einen neuen Fernseher braucht, soll es auch "einige Receiver mit Scart-Anschluss" geben, erklärte der Sprecher. Alte Röhrenfernseher haben kein HDMI, sondern Scart. "Die Ausstattung sorgt für mehr Flexibilität. Mit welchem Endgerät der Zuschauer das Angebot betrachtet, obliegt selbstverständlich ihm selbst", erklärte er. Einen HD-Receiver mit einem alten Röhrengerät zu verbinden macht aber kaum Sinn, weil dadurch die Bildqualität nicht besser wird.

Fernsehen geht auch ohne Antenne.

Fernsehprogramme können aber auch ganz ohne Antenne über das Internet, auch IP-TV genannt, empfangen werden. Ein schneller DSL-Anschluss von mindestens 16 Mbit pro Sekunde (besser mehr) ist aber erforderlich. Die Telekom bietet dazu ebenfalls eine eigene Box an, die sich Entertain nennt. Der Entertain Anschluss beinhaltet einen VDSL-Anschluss mit mindestens 25 Mbit pro Sekunde und ist im Gegensatz zu anderen, preiswerteren Internetanschlüssen nicht im Download limitiert, denn nur unlimitierte Internetverbindungen sind für IP-TV geeignet.

Darüber hinaus hat die Telekom eine abgespeckte Version ihres Entertain-Produktes für ihre Telefon-Festnetzkunden zu 2,- Euro monatlich ab Mai angekündigt. Damit lässt sich nicht nur das Freenet TV, sondern auch weitere Programme über das Internet empfangen. Der Fernseh-Streaming-Dienst wird »Start TV« genannt und ist so etwas wie eine Light Version von »Entertain TV«. Start TV erlaubt das Ansehen von 100 Fernsehsendern, davon werden 22 Sender in HD-Qualität ausgestrahlt. Der Dienst richtet sich an Kunden, die auf weitere Entertain-TV-Funktionen wie Timeshift, Restart oder Video on Demand verzichten können. Selbstverständlich sind eine elektronische Programmzeitschrift (EPG) und eine Suchfunktion mit dabei. Natürlich ist ebenfalls eine spezielle Box und eine Downloadgeschwindigkeit von mindestens 16 MBit/s am Router der Telekom erforderlich. Wer die neue Option als Bestandskunde bis zum 31. August 2017 bucht, erhält den Dienst ein komplettes Jahr gratis. Für diesen Zeitraum fällt auch keine Miete für das Empfangsgerät an. Alle anderen Neukunden können das neue Empfangsgerät »Media Receiver Entry« einmalig für 80,- Euro oder als Mietgerät für monatlich 2,95 Euro erwerben.

Für jüngere Zuschauer, die vornehmlich aktuelle Filme oder die neuesten Serien über Netflix, Amazon Prime Video, Maxdome oder YouTube anschauen, ist der Umstieg auf IP-TV auch von anderen Anbietern wie Vodafone naheliegend. Für die eigenen Mobilfunkverträge startet die Telekom zudem mit der kostenlosen, zubuchbaren Stream-On-Flatrate ein unbegrenztes Musik- und Videostreaming für unterwegs. Diese Inhalte werden nicht auf das reguläre Datenvolumen angerechnet und bleiben ungedrosselt. Bei dem noch recht überschaubaren Programmangebot sind zwar Streaminganbieter wie Netflix und Amazon Prime Video & Music sowie Apple Music und Napster Juke dabei - es fehlen aber derzeit noch weitere große Anbieter wie Maxdome, Spotify und Google sowie Soundcloud und Audible. Ausnahmslos in den Magenta-Eins-Tarifen der Telekom gibt es zudem den »Music & Video Max« Tarif, bei dem alle Inhalte in HD bereit gestellt werden.

Das Internet-Angebot muss auch nicht zwingend am PC, Laptop oder kleinem Tablet gesehen werden. Neuere Flachbildfernseher haben die genannten Anbieter bereits als App integriert. Der Fernseher muss nur par LAN-Kabel oder WLAN an ein Hausnetzwerk oder direkt an den DSL-Router angeschlossen werden. Darüber hinaus stehen mittlerweile drei Streamingdienste wie Zattoo, Magine und Waipu TV für den Empfang der regulären Fernsehprogramme über das Internet zur Verfügung. Für ältere Menschen ist dieser Empfangsweg jedoch oft zu kompliziert.

Waipu TV auf dem Fire TV.

Der jüngste Streaminganbieter ist Waipu TV. Er ist per App über Amazon Fire-TV-Geräte sowie demnächst über Apple TV oder mit dem Google Chromecast Stick verfügbar. Das Fernsehgerät muss dafür mit einem USB-Anschluss ausgerüstet sein, in den der Empfangs-Stick gesteckt wird. Der Internet-Empfang erfolgt über WLAN. Das funktioniert sehr gut und alle Serienfans können sich über eine neue Komfortfunktion bei Aufnahmen freuen.

Der Waipu-Fernsehstreamingdienst kann bei Bedarf bequem mit einer klassischen Fernbedienung gesteuert werden, die bei allen Fire-TV-Geräten dabei ist. Eine Steuerung ist aber auch mit dem Smartphone möglich. Sobald die App auf dem Smartphone mit einem Google-Cast-fähigen Gerät oder einem Fire-TV-Gerät verbunden ist, genügt ein Wisch nach oben, um die Wiedergabe des ausgewählten Senders auf dem Fernseher fortzusetzen. In der Smartphone-App kann dann weiter gezappt werden, während ein anderer Sender auf dem Fernseher läuft. Findet der Nutzer beim Zappen einen Sender, den er auf dem großen Schirm sehen möchte, genügt wieder ein Wisch nach oben und schon ist der Sender auf dem großen Fernseher. Somit gilt das Smartphone auch als zweiter Bildschirm für ein alternatives Programm, das man vielleicht bei Werbeunterbrechungen im Auge behalten möchte.

Die Waipu-TV-App enthält zudem eine elektronische Programmzeitschrift (EPG), in der sich der Kunde über die laufenden und künftigen Sendungen informieren kann. Der Wechsel von der Smartphone-Steuerung auf die Fire-TV-Fernbedienung funktioniert derzeit allerdings noch nicht nahtlos, es kommt immer zu einer kurzen Unterbrechung. An Updates und Verbesserungen wird aber bereits gearbeitet. In der Basisversion von Waipu TV stehen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender gratis zur Verfügung. Im Basis-Paket von Waipu TV erhält der Kunde für 4,99 € monatlich Zugriff auf 59 Sender in SD-Qualität. Gegen einen Aufpreis gibt es für monatlich 14,99 € zahlreiche Sender sowie die Programme des öffentlich-rechtlichen Fernsehens auch in HD-Qualität. Außerdem erhalten die Kunden in diesem Preis auch eine Pausen- und Aufnahmefunktion, die aber bei den Fernsehsendern der ProSiebenSat.1-Gruppe senderseitig gesperrt ist. Darüber hinaus stehen die Fernsehsender von RTL und der ProSiebenSat.1-Gruppe derzeit noch nicht in HD-Auflösung bereit. Für 5 Euro zusätzlich kann Waipu TV auch unterwegs über eine Mobilfunkverbindung genutzt werden.

Die Aufnahmen der anderen Sender werden nicht auf dem Gerät, sondern online auf Exaring-Servern gespeichert. Für den Cloud-Rekorder stehen zehn Stunden Aufnahmezeit bereit. Ist die Speicherkapazität erschöpft, stehen dem Kunden nur die ältesten Aufnahmen zum Ansehen zur Verfügung. Neues Material wird ausgeblendet. Erst wenn der Kunde altes Material löscht, kommt er an die neueren Aufnahmen heran.

Die Speicherung der Aufnahmen in der Cloud hat den Vorteil, dass die Aufnahmen auf allen Geräten mit Waipu TV zur Verfügung stehen. Der Zugriff auf Waipu-TV-Aufnahmen setzt jedoch immer eine bestehende Internetverbindung voraus. Eine Speicherung auf einem Smartphone oder Tablet ist nicht möglich.

Exaring besitzt ein eigenes Glasfasernetz mit einer Länge von 12.000 Kilometern, das nur für die Übertragung der Fernsehinhalte verwendet wird. Damit sollen Engpässe umgangen werden, die im normalen Internet immer wieder auftreten. Vor allem das Umschalten der Sender geschieht sehr schnell und es gibt keine lästige Wartezeit. Das reguläre Internet wird dazu komplett umgangen. Der Waipu-TV-Dienst wird in Zukunft auch 4K-Inhalte wiedergeben können. Technisch funktioniert das bereits, aber die allgemeine Verfügbarkeit ist für einen späteren Zeitpunkt anvisiert. Es wird erst abgewartet, bis es mehr 4K-Inhalte gibt und mehr UHD-TV-Geräte in den Haushalten vorhanden sind, die 4K anzeigen können. Den Marktstart des UltraHD-Angebots plant Waipu.tv dennoch in diesem Jahr.

Ziel des Unternehmens ist es, mehr als 22 Millionen Haushalten in Deutschland Next Generation IPTV als Alternative zu Antennenfernsehen, Satellit- oder Kabelanschluss zu bieten.

ZATTOO mit kostenlosem Angebot - dafür aber mit Werbung.

Das Programmangebot über Internet ist zumeist umfangreicher als über TVB-T2 HD, kommt aber an die Kanalauswahl des Kabelfernsehen nicht heran und schon gar nicht an das Satellitenangebot. Zattoo bietet 70 Sender kostenlos an, diese sind aber mit Werbeunterbrechungen versehen. Das ist vergleichbar mit dem bei jungen Leuten so beliebten und auf Wunsch ebenfalls kostenlos erhältlichen Music-Streamingangebot von Spotify. Für 9,99 € sind alle öffentlich-rechtlichen Sender von ARD und ZDF und noch einige mehr bei Zattoo in HD und ohne Werbeunterbrechungen zu haben.

Magine TV verlangt im Einführungsquartal 6,99 € im Monat für 37 Sender im Basispaket. Davon sind 20 Sender in HD zu empfangen. Nach einem Vierteljahr steigt der Preis aber auf 20,97 €. Alle Angebote sind für einen Monat gratis testbar.

Quellen: FTV | Golem.de | Berliner Morgenpost | ZDnet | Tagesspiegel

Gewinner der Kurzfilmfestivals in Leipzig & Dresden

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Kurzsüchtig in Leipzig und Filmfest Dresden haben ihre Kurzfilmpreise bekannt gegeben.



In Leipzig wurden bei Kurzsüchtig am 2. April 2017 Iring Freytag, Viktor Stickel und Linus Stetter von der Filmakademie Baden Württemberg für "CHILD" mit dem Trickfilm-Publikumspreis ausgezeichnet. Das 10 Minuten lange Werk war schon im letzten Jahr mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis 2016 in der Kategorie bester Kurzfilm prämiert worden.

In dem Film geht es um Ressourcenverbrauch, Technikglaube, Hybris und Zerstörung, Sinn oder Unsinn von Arbeit, die Reise des Helden, das Leben und das Altern – all dies wird in ‚Child’ zu Ur-Metaphern destilliert: Ein Menschenkind wächst heran, tritt kraftstrotzend in die Welt und rodet, rodet den Wald und findet keine Ruhe, bis nicht der letzte Baum gefällt ist oder eine Naturgewalt das Unterfangen beendet. Hier der Teaser:



Synopsis:
Ein Kind muss die Geborgenheit seiner Hütte verlassen, um Holz für das erloschene Feuer zu beschaffen. Als jetzt Heranwachsender entdeckt er einen Baum, der als Feuerholz dienen soll. Als er den Baum aus der Erde reißt, wird er zum Mann und kann dem Wald nicht widerstehen, der sich vor ihm ausbreitet. Überwältigt von der Vielzahl der Bäume beginnt er, jeden einzelnen auszureißen. Der letzte Baum bricht ihm das Kreuz – nicht aber seinen Willen, möglichst viel Brennholz nach Hause zu bringen. Zum alten Mann geworden, erkennt er, dass die Kraft nicht ausreicht, um auch nur mit einem einzigen Stamm zurück zu kehren. Frei von allen Lasten trifft er auf den Baum aus seiner Jugend.

KATEGORIE ANIMATION:
• Jurypreis für "PINK CUTS PINK" von Alma W. Bär
• Nachwuchspreis Sächsischer Filmverband für "Wider Das Vergessen" von Carsten Lerch
• Lobende Erwähnung für "Eine Villa mit Pinien" von Jan Koester
• Publikumspreis für "CHILD" von Iring Freytag, Viktor Stickel und Linus Stetter.

KATEGORIE DOKUMENTATION:
• Jurypreis für "Imbiss" von Christoph Eder & Jonas Eisenschmidt
• Lobende Erwähnung für "Medanit" von Sarah Noa Bozenhardt
• Publikumspreis für "ÜBER DRUCK" von Sebastian Binder

KATEGORIE EXPERIMENTAL:
• Lobende Erwähnung für "Atlas of the Wounded Buildings" von Thadeusz Tischbein
• Publikumspreis für "Kaltes Tal" von Florian Fischer & Johannes Krell

KATEGORIE FIKTION:
• Jurypreis für "Stell dich tot" von William Laboury
• Lobende Erwähnung für "Die Last der Erinnerung" von Albert Meisl
• Publikumspreis für "Obst & Gemüse" von Duc Ngo Ngoc

Link: kurzsuechtig.de

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Das 29. Filmfest Dresden vergab am 8.4.2017 im Kleinen Haus des Staatsschauspiel Dresden neun »Goldene Reiter« und vier Sonderpreise mit Preisgeldern von insgesamt 66.000 Euro. Der Kurzfilm „Cipka - Pussy“ von Renata Gąsiorowska (Polen) wurde sogar mehrfach preisgekrönt. Hier der Trailer, der leider nur direkt auf der Website von Vimeo anzusehen geht:



Synopsis:
Geschlossene Gesellschaft: Frauenabend! Das junge Mädchen möchte sich körperlichen Freuden widmen – nackt, aber solo. Dezidiert schaltet sie den Lüstling von Gegenüber aus, den die Gunst der Stunde lockte. Doch außer Kontrolle gerät ihr erotisches Rendezvous mit sich selbst trotzdem, denn Cipka (polnisch für Pussy) hat durchaus ein Eigenleben. Ein vergnüglich-rasanter Zeichenanimationsfilm aus der renommierten Filmhochschule Łódź – gezeichnet auf Weiß in glamourösem Rot und lasziven Blau.

INTERNATIONALER WETTBEWERB:
• Goldener Reiter Animationsfilm International (7.500 Euro) und Arte Kurzfilmpreis
Cipka - Pussy“ von Renata Gąsiorowska (Polen, 2016)
Begründung: „Gesellschaftliche Tabus sollten thematisiert und mit einem Lachen begegnet werden. Dank seines originellen graphischen Stils und einer anmutig fließenden Animationstechnik, hatte die Jury großen Spaß, dieser einträchtigen Verbindung einer Frau mit ihrem Körper zu folgen.“

Lobende Erwähnung
A nyalintás nesze - The noise of licking“ von Nadja Andrasev (Ungarn, 2016)

• Goldener Reiter Kurzspielfilm International (7.500 Euro)
Painting with History in a Room Filled with People with Funny Names 3“ von Korakrit Arunanondchai (Thailand, 2015)
Begründung: „Die Jury ist beeindruckt von der freien und chaotischen Kraft dieses totalen Kunstwerks, das wir dem ‚expanded cinema’ zuschreiben. Der mutige Künstler dahinter verschwendet keine Zeit auf Etiketten und Konventionen. Er hat ein anarchisches Liebesgedicht geschaffen, in dem er seinen Blick auf die Seiten und Facetten einer komplexen Gesellschaft richtet.“

• Goldener Reiter der Jugendjury International (2.000 Euro)
Planemo“ von Veljko Popović (Kroatien, 2016)
Begründung: „Einzigartige Bilder und starke Metaphern lassen den Zuschauer in die außergewöhnliche Situation des Protagonisten eintauchen. Ein Schlüsselereignis führt zu schwerwiegenden Veränderungen in der Beziehung zu seiner Umwelt. Umgesetzt wird diese Situation durch die stimmungsvolle Komposition aus innovativen 3D Animationen und realen Aufnahmen.“

Lobende Erwähnung
Empire of Evil“ von Harald Hund (Österreich, 2016)

• Goldener Reiter des Publikums International (3.000 Euro)
Home“ von Daniel Mulloy (Kosovo / Großbritannien, 2016)

NATIONALER WETTBEWERB:
• Goldener Reiter Animationsfilm National
Ein Aus Weg“ von Hannah Stragholz und Simon Steinhorst

• Lobende Erwähnung
Wegzaubern“ von Betina Kuntzsch (Deutschland, 2015)

• Goldener Reiter Kurzspielfilm National
Ela - Szkice na Pożegnanie (Ela - Sketches on a Departure)“ von Oliver Adam Kusio

• Goldener Reiter des Publikums National
GABI“ von Michael Fetter Nathansky (Deutschland, 2017, 30 Min.)
Der mittellange Spielfilm über die burschikose Fliesenlegerin Gabi ist an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf entstanden und wurde auch zu den Ende April stattfindenden "Sehsüchten" nach Potsdam eingeladen. Auf der diesjährigen 67. Berlinale begeisterte er zudem das Publikum der Sektion »Perspektive Deutsches Kino«.

• Mitteldeutsche Filmnacht 2017 (2. Publikumspreis)
Mich vermisst keiner" von Erik Lemke (Deutschland, 2016)

• DEFA-Förderpreis Animation
zu zahm!“ von Rebecca Blöcher (Deutschland, 2017)

• Filmförderpreis der Kunstministerin
Prima Noapte - First Night“ von Andrei Tănase (Deutschland / Rumänien, 2016)

• Goldener Reiter Filmton
Eine Villa mit Pinien“ Music: Ralf Hildenbeutel, Sound: Michał Krajczok (Deutschland, 2016)

• Goldener Reiter der Jugendjury National
Un état d´urgence - State of Emergency“ von Tarek Roehlinger (Deutschland, 2016) Hier der Trailer:



Begründung:
„Mit düsterer und angespannter Atmosphäre zog der Film uns in eine Welt, in der alltägliches Handeln verdächtig ist und verdächtigt wird. Durch seine Aktualität und die bestehende Gefahr wirkt es, als würden Realität und Fiktion miteinander verschwimmen. Unter den Charakteren entsteht ein Konflikt zwischen Freiheit leben und Freiheit verteidigen. Gezeichnet durch Anspannung, Misstrauen und Skepsis strahlt der Film für den Zuschauer eine Intensität aus, die ihn zu einem fesselnden und unvergesslichen Erlebnis macht.“

Link: www.filmfest-dresden.de

»Es war einmal in Deutschland« - neue Filmstarts

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Unsere Filmkritiken zu drei bundesweiten, neuen Kinostarts im April und Mai.



"Es war einmal... , das klingt nach einem Märchen der Gebrüder Grimm. Aber das stimmt nicht, denn die Geschichte basiert auf Michel Bergmanns Buch "Die Teilacher". Das Wort "teilachen" ist jiddisch-berlinerisch und stand früher für "ausreißen, flüchten". Das Substantiv bezeichnete jüdische Geschäftsleute, die nach dem Krieg in Deutschland übers Land zogen und Waren des täglichen Bedarfs teuer verscherbelten. Moritz Bleibtreu spielt als Hauptprotagonist einen cleveren Gauner, der das Vernichtungslager der Nazis überlebt hat und sich nun auf nicht immer ganz legale Art, sondern mit Witz, Tricks und Dreistigkeit bereichern will. Doch eine amerikanische Offizierin ist ihm bereits auf den Fersen.

"Es war einmal in Deutschland..." eine Komödie von Sam Garbarski:
Seit 6. April 2017 im Kino. (Produktion: Luxemburg, Belgien, Deutschland; X-Verleih)
Hier der Trailer:



Filmkritik:
Das Leben wäre doch unerträglich, würden wir es uns nicht ein bisschen schönlügen“, sagt David Bermann (Moritz Bleibtreu) in „Es war einmal in Deutschland...“.

David Bermann hat den Holocaust überlebt. Sein Ziel ist es, nach Amerika auszuwandern, doch das kostet Geld. Bermann, der aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie stammt, seinen Eltern gehörte vor 1933 ein Kaufhaus in Frankfurt. Kaufmännische Spitzfindigkeit ist wohl deshalb in seinen Genen durchaus vorhanden. Um an das nötige Kapital zu kommen, plant er den Von-Tür-zu Tür-Verkauf von blütenweisser Wäsche. Er macht sich auf die Suche nach Geschäftspartnern und wird fündig. Im Frankfurter Auffanglager überredet er die Herren Fajinbrot (Tim Seifi), Fränkel (Anatole Taubman), Szoros (Pál Mácsai), Verständig (Hans Löw) und Krautberg (Václav Jakonbek). Was er braucht, ist eine Lizenzerteilung. Für Bermann ein schwieriges Unterfangen. Einem seiner Geschäftspartner gelingt es, die Verkaufslizenz zu erhalten.

Bermann, ein Schlitzohr par exellance, weist die Herren in die entsprechende Verkaufstechnik ein. „Teilacher“, ein jiddisches Wort für Hausierer ist eine Kunst für sich. „Es reicht nicht, bloß einen Fuss zwischen Tür und Angel zu stellen. Was zieht, ist die große Show, 'La Grande Opera'. Die Kunden müssen euch auf Knien anflehen, etwas kaufen zu dürfen!“ Mit welch raffinierten Methoden, kleinen und größeren Tricksereien sie ihre Waren, in erster Linie an Kriegswitwen veräußern, ist grotesk und höchst amüsant. Das Geschäft läuft prächtig. Was seine Partner nicht wissen, sich jedoch wundern, Bermann verschwindet des öfteren für einige Stunden, er wird von den Amerikanern verdächtigt, mit den Nazis kollaboriert zu haben.

Warum hat ausgerechnet er das Konzentrationslager überlebt? Genoss er besondere Vergünstigungen? Beinah täglich wird er verhört. Von einer geflohenen deutschen Jüdin, Sarah Simon, die jetzt für die US-Army Nazis auf Herz und Nieren prüft. Großartig gespielt von Antje Traue, deren Mimik undurchschaubar bleibt. Die Geschichten, die Bermann ihr auftischt, werden in Rückblenden erzählt. Charmant schwindelt sich Bermann durchs Nachkriegsdeutschland. Ernsthafte Fragen werden bewusst ausgespart. „Es war einmal in Deutschland...“ überzeugt mit viel Wortwitz und köstlicher Situationskomik.

Ulrike Schirm

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Wir bleiben im Nazireich mit dem folgenden, schönen und wichtigen Dokumentarfilm, der ebenfalls am 6. April 2017 in den Kinos startete. 1929 verliebt sich Freya Deichmann mit 18 Jahren unsterblich in Helmuth James von Moltke. Über den Moment ihres Kennenlernens sagt sie: „Ich sah ihn und mein Herz stand still.“ Helmuth wird die Liebe ihres Lebens, doch die Zukunft sieht für das Paar eine dramatische Wendung vor, als der junge Mann inhaftiert wird. Den beiden bleibt nur noch der rege Briefwechsel, den ihnen Gefängnispfarrer Harald Poelchau ermöglicht. Trotz der widrigen Umstände und des harten Alltags im 3. Reich lässt sich Freya in ihrer Liebe nicht beirren.

In dem Dokumentarfilm „Geschichte einer Liebe – Freya“ von Antje Starost und Hans-Helmut Grotjahn hauchen Nina Hoss und Ulrich Matthes dem Briefwechsel des Paares, der nicht nur Zeugnis großer Gefühle ist, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte, neues Leben ein und leihen den Worten Freyas und Helmuths ihre Stimmen.

"Geschichte einer Liebe - Freya"
Dokumentarfilm von Antje Starost & Hans-Helmut Grotjahn
:
Seit 6. April 2017 im Kino. (Deutschland 2016, 87 Minuten, Barnsteiner Film Verleih.)
In Berlin nur noch am 11. und 12. April um 15:00 Uhr in den Passage Kinos Neukölln.

Hier der Trailer:



Filmkritik:
Mit dem Tod endet das Leben nicht, schreibt Helmuth James Graf von Moltke in einem seiner letzten Briefe an seine Frau Freya von Moltke, bevor er als Widerstandskämpfer des Kreisauer Kreises 1945 hingerichtet worden war. Ein Teil von ihm würde mit ihr weiterleben. Antje Starost und Hans Helmut Grotjahn verbinden ein längeres Interview mit ihr aus dem Jahr 2001 mit ausgewählten Briefen, welche die Beiden Zeit ihres Lebens mit einander ausgetauscht haben. Selbst aus dem Gefängnis heraus kamen seine Briefe, die der Gefängnispfarrer herausgeschmuggelt hatte. Die Liebe verband die Beiden, nie hätte sie ihm sein Engagement gegen die Macht des Nationalsozialismus ausgeredet. Früh schon hatte er sich dafür eingesetzt, das Unrecht zu lindern.

Schließlich wurden es 1600 Briefe, die Freya von Moltke retten konnte. Die Filmemacher konnten auf die inzwischen (im CH Beck Verlag) publizierten Briefe zurückgreifen. Besonders die “letzen Briefe aus dem Gefängnis Tegel” setzen sich mit dem Tod auseinander. Ein langes Abschiednehmen voller Ungewissheit, die von einer inneren Stärke zeugt. Nina Hoss und Ulrich Matthes sprechen die Brieftexte als Sie und Ihn aus dem Off. Durch die Korrespondenz wird nicht nur Privates vermittelt, der Zuneigung und der Verbundenheit eine Stimme verliehen, sondern auch ihrer Geisteshaltung und ihrer Zuversicht, eben über den Tod hinaus.

Die Biographie beider Eheleute, die sich 1929 in Österreich kennen gelernt hatten, erstreckt sich mit ihrem Engagement, das sich auch für die Völkerverständigung einsetzte, schließlich half Freya aktiv, dass auf dem alten Gut der Familie in Kreisau, heute Polen, eine Begegnungsstätte eingerichtet werden konnte, nie hat sie ihre Haltung verloren. Die Entscheidung für den Widerstand war klar und richtig. Ohne Umschweife stellt sie sich gegen nationalistisches Gedankengut. Es tut gut zu wissen, dass es Menschen gab, die bereit waren, ihre Liebe, Familie und das Leben zu opfern für ihre Überzeugungen und angesichts der weltpolitischen Lage möchte man der Dokumentation viele, viele Zuschauer wünschen.

Elisabeth Nagy

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Um beim Thema zu bleiben, greifen wir ein bisschen vor und verweisen auf einen weiteren Dokumentarfilm über Erinnerungen aus dem Dritten Reich der Nazis, der erst in gut drei Wochen starten wird. Da auch dieser Film voraussichtlich wieder nur in wenigen Kinos und nur für kurze Zeit gezeigt wird, macht eine längerfristige Ankündigung durchaus Sinn, damit interessierte Zuschauer das beachtenswerte Werk nicht versäumen.

In der Doku "Shalom Italia" kehren die Brüder Emmanuel, Andrea und Bubi, der eigentlich Reuven heißt, nach 70 Jahren zu dem Ort in den toskanischen Wäldern zurück, an dem sie sich als Kinder mit ihrer Familie vor den Nazis versteckten. Der monatelange Aufenthalt in der Höhle rettete ihnen das Leben, doch die Erinnerungen der Männer an diese Zeit sind sehr unterschiedlich. Manches haben sie verdrängt, manches verklärt. Gemeinsam suchen sie nun am Ende ihres Lebens die Höhle auf, um die Wahrheit zu rekonstruieren und mit dem Geschehenen Frieden zu schließen.

"Shalom Italia" Dokumentarfilm von Tamar Tal: Ab 4. Mai 2017 im Kino.
(Israel / Deutschland 2016, 71 Minuten) Hier der Trailer:



Filmkritik:
Erinnerungen sind flüchtig. Immer, wenn wir eine Erinnerung aufrufen, verändert sich diese. Die Erinnerung an einen konkreten Anlass liegt auch im Auge des Betrachters. Die Brüder Anati haben als Kinder den Holocaust in den toskanischen Wäldern überlebt. Eine kleine Höhle in den Bergen gab ihnen mehr schlecht als recht für einen Winter Unterkunft. Als Erwachsene haben sie unterschiedliche Wege beschritten, die Ereignisse, die jeden von ihnen auf ganz andere Weise geprägt hatten, wurden auch jeweils anders verarbeitet. Zusammen mit einem Filmteam begeben die drei sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Mit gemischten Gefühlen.

Der Älteste ist Emmanuel, er ist als sie sich aufmachen 84 Jahre alt, und manchmal zwickt das Knie. Sein Alter steht dem Vorhaben im Wald über Gehölz und Steinen zu klettern nicht wohl gesonnen gegenüber. Andrea ist 82, während Emmanuel von den Schmerzen dieser Zeit im Versteck erzählt, verklärt Andrea die Zeit, für ihn war es ein Abenteuer und er betont, sie hätten doch so viel Spaß gehabt. Reuven, der Jüngste mit 74 Jahren, war 1943 vier Jahre alt. Er kann sich nicht erinnern. Er muss mit dem leben, was ihm andere erzählen und folglich ist er es, der der Vergangenheit auf den Grund gehen will. Er möchte wissen, was damals passierte. Er ist es auch, der nach Italien zurückging und der auf eine alte Frau traf, die ihn ansprach, sie könne sich an seine Familie erinnern. Reuven beschloss, mehr über seine Vergangenheit herauszufinden, doch alleine schaffte er das nicht.

Tamer Tal, die 2011 mit “Life in Stills” der Geschichte eines Fotoladens in Tel Aviv nachgegangen war, fiel die Geschichte der drei Brüder wie ein Geschenk in den Schoß. Reuven Anati ist ihr Schwiegervater und bei einem Essen hatte er der Familie eröffnet, er habe Flugtickets nach Italien gekauft und würde nun mit seinen Brüdern in die Toskana reisen um das Versteck zu finden, dass sie vor 70 Jahren vor der Deportation bewahrt hatte. Ihm war wohl bewusst, dass die Reise bei Emmanuel die Wunden aufreißen, während Andreas Erinnerungen verblassen könnten. Tamer Tal schloss sich als Filmemacherin an, sie hielt sich jedoch aus der Entwicklung heraus. Die Kamera folgt den Brüdern, wechselt mitunter den Standort, aber jede Entwicklung geht von den Brüdern aus. Hauptsächlich Reuven ist es dann auch, der aus dem Off erzählt und so zum Reiseleiter des Publikums wird.

Die familiäre Nähe zu den drei Brüdern erwies sich sicherlich als Herausforderung. Als Zuschauer weiß man nicht, wann familiäre Gründe vielleicht in den Prozess eingegriffen haben könnten. Man merkt aber die Offenheit, mit der die Brüder sich oft gegenseitig sticheln. Reibungen zwischen Geschwistern sind ja nun nichts seltenes, aber hier gibt es den Figuren so viel Fülle, dass man an ihren Eigenheiten doch erkennen kann, wie sie ihre Vergangenheit leben und verarbeiten. Darüber hinaus schält Tamer Tal gar nicht so sehr die Gründe für die Judenverfolgung in Italien heraus, sondern macht daraus einen universellen Film über Erinnerungen im Allgemeinen. Denn während die Brüder auf der Suche sind, in Reuvens Fall wohl schon seit langem und sie jetzt konkret vor Ort nach einem bestimmten Ort, einer Höhle suchen, derweil ist in Italien das Leben weitergegangen. Die Bäume sind gewachsen, die Steine haben sich verschoben, der Wald gibt sein Geheimnis nicht so ohne weiteres preis und die Bewohner vor Ort wissen von all dem gar nichts.

Die alte Frau, Nada, ist bereits 90 Jahre alt, sie ist jemand, der noch dabei war. Die sich erinnert, weil ihre Familie ihnen damals half. Die Erinnerungen, die im Dorf über die Jahre weitergetragen wurden, weisen dann auch auf, wie sehr sich Erinnerungskultur ändern und wie Annahmen diese prägen konnten. Die Familie habe Gold und Silber versteckt, von dem ihre Helfer Essen kaufen konnten. Nein, sagt da Emmanuel, sie hatten doch gar nichts gehabt, keine Wertsachen, nur Bargeld. Die alte Dame spricht von Schecks, die der Vater vorsorglich ausgestellt hatte. Denn ja, der Vater war Architekt und Eigentümer eines Bauunternehmens, dessen Verkaufserlös sie wohl rettete.

Ob es die Höhle so gab und ob es sie noch gibt, ob sie gefunden werden konnte, all das war den Brüdern zu ganz unterschiedlichen Anteilen wichtig. Für die Filmemacherin war es zweitrangig. Ihr ging es um die Erinnerungen an sich, um die drei Brüder und die Interaktion der drei untereinander. Sie schafft es dann auch die Verbundenheit der drei einzufangen. Mit der Vergangenheit gehen sie auch weiterhin unterschiedlich um. Während Andrea auf jeden Berg klettert und recht forsch ist, ist Emmanuel verschossen und passiv. Doch er ist es, bei dem die Reise etwas löst und der schließlich auch öffentlich über seine Vergangenheit zu sprechen lernt.

Elisabeth Nagy

Einreichungen für Festivals in Sachsen & Sachsen-Anhalt

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Die 7. Filmkunsttage Sachsen-Anhalt bleiben dem goldenen Herbst treu!
Auch DOK Leipzig hat seinen »Call for Entries« bekannt gegeben.




Eine Ankündigung in der Presse erwies sich offensichtlich als April-Scherz, denn die
7.Filmkunsttage Sachsen-Anhalt fanden gar nicht Anfang April statt und haben auch kein Frühlingsfest gefeiert, sondern bleiben dem Herbst im goldenen Oktober treu.

Es können weiterhin Filmeinreichungen bis zum
31. Juli 2017 vorgenommen werden.

Mit großem Vergnügen und ungebrochener Freude in der Programmauswahl zeigen die FKT auch in diesem Jahr dem landesweiten Publikum vom 18. - 22. Oktober 2017über 50 Filme in den Wettbewerben Kurz- und Langfilm sowie zahlreichen Filmreihen.

Für alle Interessierten stehen die Türen des Festivals weit offen. Die FKT Industry Events mit Talks, Panels und Workshops, eine Ausstellung sowie Konzerte und Partys ergänzen das Festivalangebot. Akzeptiert werden Lang- und Kurzfilme aus den Jahren 2015 und 2016. Im Netzwerk von 10 Städten (Aschersleben, Burg, Genthin, Halberstadt, Halle, Magdeburg, Merseburg, Querfurt, Salzwedel und Stendal) möchte das Festival die Auswertungsmöglichkeiten für die Filmkunst im Lande erhalten und der Kino- und Filmkultur weiterhin im Oktober einen jährlichen Höhepunkt geben. Gemeinsam mit der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) richten die diesjährigen Filmkunsttage zudem eine Jugendjury für 10 bis 14jährige Schüler ein.

Zur Teilnahme müssen folgende Materialien eingesandt werden:
• Sichtungskopie: DVD, Stick, Link etc. (Die Sichtungskopien verbleiben im Archiv der Filmkunsttage Sachsen-Anhalt.)
• Alle Angaben zum Film mit Inhaltsangabe, Stab- und Besetzungsliste, Filmografie & Biografie Regisseur/in und Produzenten
• Liste der Festivalaufführungen und Auszeichnungen

Filmkunsttage Sachsen-Anhalt
Moritzplatz 1a
39124 Magdeburg
Tel.: +49 391 288 999 63
Mail: filmanmeldung@filmkunsttage.de
Hier das Reglement zur Filmeinreichung.

Link: filmkunsttage.de


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Auch in Leipzig, der größten Stadt im Nachbarland Sachsen, ruft DOK Leipzig für seine 60. Jubiläumsausgabe alle Dokumentar- und Animationsfilmer auf, Ihre noch unveröffentlichten Werke rechtzeitig für die Herbstausgabe einzusenden. Bereits seit Anfang März kann eingereicht werden! Die neu aufgestellte Auswahlkommission freut sich auf inspirierende Filme und interaktive Arbeiten. Auch für Kurzfilmer lohnt sich das Einreichen! Seit diesem Jahr erhalten erstmals auch Kurzfilme Referenzförderung der FFA, die in einem der Wettbewerbe von DOK Leipzig liefen.

Die erste Einreichfrist für Filme ist der 05.05.2017
Filme, die bis zum 5. Mai eingereicht werden, erhalten bereits Ende Juni eine verbindliche Rückmeldung zum Auswahlstatus des Films. 
Letzte Einreichfrist für Filme und interaktive Arbeiten ist der 07.07.2017

Einreichungen müssen auf MYDOK, dem persönlichen Bereich der DOK Leipzig Entry Site, vorgenommen werden.

Falls Sie es noch nicht wussten:
 
• Alle Gewinner des Internationalen Wettbewerbs für kurze Dokumentar- und Animationsfilme qualifizieren sich für die Nominierung der jährlich vergebenen ACADEMY AWARDS®, vorausgesetzt sie erfüllen die Vorgaben der Academy.
 
• Dokumentarfilme von europäischen Filmemachern, die in der Offiziellen Auswahl gezeigt werden, sind Anwärter auf den European Film Award in der Kategorie „European Documentary“.
 
• Wenn Ihr Film für die Offizielle Auswahl 2017 ausgewählt wurde, haben Sie die Möglichkeit, das umfangreiche DOK Industry Programm zu nutzen. Treffen Sie Filmemacher aus der ganzen Welt, besuchen Sie Talks & Panels und informieren Sie sich über aktuelle Trends in der Filmbranche.

Link: www.dok-leipzig.de
 

Call for Entries 2017 - Schnittpreis, Dokus, Oscars, Kids

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Filmplus - Festival für Filmschnitt und Montagekunst - Schnitt Preise 2017 - jetzt einreichen!



Vom 13. – 16. Oktober 2017 veranstaltet Filmplus in Köln erneut den Wettbewerb um die Schnitt Preise 2017 und bietet die Möglichkeit, sich mit Filmeditoren des deutschsprachigen und internationalen Films auszutauschen und außergewöhnliche Leistungen des Filmschnitts auf der Kinoleinwand zu bewundern. Vergeben werden die Auszeichnungen für die beste Montageleistung in drei Kategorien:

19.Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm
(dotiert von der Film- und Medienstiftung NRW mit 7.500 Euro)

14.Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm
(dotiert von der Stiftung Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst mit 7.500 Euro)

13.Förderpreis Schnitt
(dotiert mit 2.500 Euro und ermöglicht durch das Land NRW und die Deutsche Filmakademie)

Call for Entries 2017
Bis zum 31. Mai 2017 (Langfilme) und 30. Juni 2017 (Kurzfilme) können Editorenleistungen für den Wettbewerb eingereicht werden.

Regularien:
FILMSTIFTUNG NRW SCHNITT PREIS SPIELFILM / BILD-KUNST SCHNITT PREIS DOKUMENTARFILM
Eingereicht werden dürfen Kinolangfilme. Bei der Arbeit muss es sich um einen abendfüllenden Film mit majoritär deutscher oder österreichischer Produktionsbeteiligung handeln, der im Zeitraum vom 01.06.2016 bis 31.05.2017 einen Kinostart in Deutschland oder Österreich hatte.

Der Einreichung muss folgendes in Papierform oder als PDF beiliegen:
1. ausgefülltes Einreichformular (Angabe zum Editor muss dem Abspann entsprechen)
2. Film als DVD (fünffach) oder Online-Stream (inkl. gültigem Zugang bis zum 15. September 2017)
3. Vita und Filmografie der Editorin/des Editors

FÖRDERPREIS SCHNITT
Eingereicht werden dürfen Kurzfilme von in Deutschland, Österreich und der Schweiz lebenden und arbeitenden Editor*innen, die eine Länge von 20 Minuten nicht überschreiten und deren Produktion nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Von dem Film muss eine Vorführkopie in einem der folgenden Formate verfügbar sein: DCP, 35mm oder Blu-ray. Die Editorin/der Editor darf zum Zeitpunkt der Anmeldung nicht mehr als einen abendfüllenden Film geschnitten haben.

Der Einreichung muss folgendes in Papierform oder als PDF beiliegen:
1. ausgefülltes Einreichformular (Angabe zum Editor muss dem Abspann entsprechen)
2. Film als DVD oder Online-Stream (inkl. gültigem Zugang bis zum 15. September 2017)
3. Vita und Filmografie, aus der die bisherige Laufbahn als Editor*in hervorgeht (mit Angabe der Filmlängen)

Eine Einreichung für den Förderpreis ist auch via FilmFreeway möglich!

Die Einreichgebühr für den Förderpreis beträgt 8 € und muss bis zum 15.07.2017 auf folgendes Konto eingegangen sein:
Kontoinhaber: tricollage gUG // IBAN: DE18 3705 0198 1933 6204 01 // Überweisungsbetreff: Förderpreis Schnitt "Filmtitel"

Nominierungsverfahren
Die Veranstalter von Filmplus sichten alle eingereichten Beiträge der drei Kategorien und schlagen pro Kategorie ca. 15 Filme zur Vornominierung vor. Diese werden von eigens berufenen Vorjurys gesichtet, die für Spiel- und Dokumentarfilm aus je vier erfahrenen Editor*innen sowie einem Vertreter von Filmplus bestehen. Beide Vorjurys zusammen sichten die vornominierten Kurzfilme. Pro Kategorie wählen die Vorjurys fünf Beiträge, aus die während des Festivals dem Publikum sowie den Hauptjurys vorgeführt werden. Die drei Gewinner*innen werden auf der Preisverleihung am 16. Oktober 2017 gekürt.
Alle 15 nominierten Editorinnen und Editoren werden zur Präsentation ihrer Filme und zur Preisverleihung nach Köln eingeladen.

Einsendungen bis zum 31.05.17 (Langfilme) und 30.06.17 (Kurzfilme) an: Filmplus, Venloer Straße 214, 50823 Köln oder per Email an: info@filmplus.de
Weitere Informationen und das Einreichformular finden sich unter www.filmplus.de

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df41Mittel der Wahl“ lautet das Motto der diesjährigen 41. Duisburger Filmwoche, die vom 6. bis 12. November 2017 im filmforum am Dellplatz stattfindet.

Das Motto spielt auf die mit filmischen Mitteln gestaltete künstlerische Beobachtung unserer Wirklichkeiten an, die der Dokumentarfilm – so wie er bei der Duisburger Filmwoche verstanden wird – ermöglicht. Die Mittel, die für einen filmischen, sozialen und politischen Dialog gewählt werden, formen unsere Begegnungen und Wirklichkeiten. Diesen Umstand möchten wir in einer Zeit, in der der Dokumentarfilm als „Fabrik der Fakten“ (wie es der russische Filmtheoretiker Dziga Vertov ausdrückte) eigenwillige Konkurrenz aus der politischen Sphäre bekommt, betonen und mit unseren Gästen im engagierten und freundschaftlichen Austausch über diese Mittel diskutieren.

Für das kommende Festival können Dokumentarfilme verschiedenster Façon eingereicht werden. Der Begriff des Dokumentarischen ist in Duisburg gewohnt weit gefasst, wobei das Motto der Filmwoche einen lockeren diskursiven Rahmen für das Festival bietet, aber keinen Einfluss auf die Filmauswahl hat. Die Mindestlänge der eingereichten Filme beträgt 30 Minuten.

Weitere Details zum Reglement und das Anmeldeformular gibt es auf der Homepage der Duisburger Filmwoche.

DUISBURGER FILMWOCHE 41
das festival des deutschsprachigen dokumentarfilms
MITTEL DER WAHL
6.–12.11. 2017
℅ VHS Duisburg
Steinsche Gasse 26
D–47051 Duisburg

Web: duisburger-filmwoche.de

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Studenten-Oscar wird internationaler!
Seit Anfang April können bei der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences (AMPAS) Beiträge für die im Herbst stattfindende 44. Verleihung der Studenten-Oscars eingereicht werden. Dabei gibt es für ausländische Teilnehmer eine wichtige Neuerung.

Anmeldeschluss ist der 1. Juni 2017.
 
Durch eine Änderung der Bewerbungsregularien hat die Academy in diesem Jahr den Zugang zum internationalen Bewerberfeld erweitert: Bislang waren zum CILECT-Netzwerk zählende internationale Filmschulen berechtigt, jeweils einen Studentenfilm einzureichen. Nun können auch Bewerber teilnehmen, die ihren Film auf einem vom zuständigen Academy-Auswahlkommitee anerkannten Festival gezeigt haben.

Wie auch in den Vorjahren können die Einreichungen online über die Plattform FilmFreeway vorgenommen werden. Die kompletten Teilnahmebedingungen, die Liste der von der Academy für eine Einreichung qualifizierenden Festivals sowie ein Link zur FilmFreeway-Plattform können hier abgerufen werden.

Die Verleihung der 44. Student Academy Awards findet am 12. Oktober 2017 im Samuel Goldwyn Theatre in Beverly Hills statt. Unter den ehemaligen Gewinnern finden sich so klangvolle Namen wie John Lasseter, Spike Lee oder Robert Zemeckis. Deutsche Gewinner waren unter anderem Wolfgang Becker, Katja von Garnier und Florian Gallenberger.

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KUKI 10. Internationales Kinder und Jugend Kurzfilmfestival Berlin 2017
Kurze für Kids / TeenScreen
19. - 26. Nov. 2017

Einsendeschluss ist der 26. Mai 2017

Das kommende KUKI Festival präsentiert während der acht Festivaltage rund 100 internationale Kurzfilme in Wettbewerben und Spezialprogrammen. Es werden Preise im Wert von rund 6.000,– € vergeben.

Kinder- und Jugendjurys verleihen die „KUKI & Teen-Screen-Awards“ in den Wettbewerben Internationale Filme für Kinder, Internationale Filme für Jugendliche und Bester Dokumentarfilm. Weitere Schwerpunkte sind Umweltfilme, englisch-, französisch- und spanischsprachige Programme, Workshops.

interfilm erhebt keine Einreichgebühren. Die Partnerplattform Shortfilmdepot erhebt für File-Uploads eine Gebühr von bis zu 3,- €
Bitte das Filmeinreich-Portal www.shortsfilmdepot.com nutzen!

interfilm Berlin Management GmbH
Straßburger Straße 55
10405 Berlin
Tel.: +49 30 25291320
Mail: info@interfilm.de
Web: www.interfilm.de
Link: www.kuki-berlin.com

Quellen: Blickpunkt:Film | filmecho | interfilm | filmplus


Drei neue leitende Dozenten an der DFFB

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Christoph Hochhäusler ist jetzt als leitender Dozent Regie an der DFFB beschäftigt.



Unter dem neuen Direktor Ben Gibson hat sich die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) in den ersten Monaten des neuen Jahres einen neuen Head of Business Affairs sowie drei neue leitende Dozenten an Bord geholt.

Als neuer Head of Business Affairs wird Rusta Mizani ab Mai Verwaltungsaufgaben an der DFFB übernehmen. Bis dahin fungiert Mizani noch als Verwaltungsleiter und Prokurist bei der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Zuvor hatte der studierte Betriebswirt u.a. bei Verleihern wie Polygram, Universal Pictures und Tobis gearbeitet.

Bereits seit Januar ist Christoph Hochhäusler, Autor und Regisseur von Filmen wie "Milchwald" , "Falscher Bekenner" , "Unter dir die Stadt" und "Die Lügen der Sieger" als leitender Dozent Regie an der DFFB tätig, wo er bereits in den vergangenen Jahren als Dozent tätig war.

An der DFFB studiert hat die Filmproduzentin Anna de Paoli. Im Anschluss an ihr Studium gründete sie den Filmemacherverbund Schattenkante, aus dem ihre gleichnamige Produktionsfirma hervorging. Zuletzt war Anna de Paoli als Programmkoordinatorin der Abteilung Deutsche Filme sowie als Sichterin und Moderatorin für die Sektion Perspektive Deutsches Kino der Berlinale tätig gewesen. An der DFFB fungiert sie seit Februar als leitende Dozentin für Produktion.

Leitender Dozent für Drehbuch/Stoffentwicklung an der DFFB ist seit Anfang März der Drehbuchautor Ellis Freeman, der zunächst in London als Journalist für diverse Print- und TV-Medien gearbeitet hatte, bevor er mit dem Schreiben von Drehbüchern begann. Freeman ist seit sechs Jahren regelmäßig als Gastdozent an der DFFB zu finden.

"Es ist wirklich aufregend, ein so talentiertes und gut passendes Team für 2017 an der DFFB begrüßen zu können. Die drei neuen leitenden Dozenten ergänzen den leidenschaftlichen und einfallsreichen Head of Studies Bodo Knapheide und sein Team, den außergewöhnlichen Kameramann und Head of Cinematography Michael Bertl und mich in der akademischen Gruppe, und bringen große Erfahrungen und Weisheit ein, wenn es um unser großes Anliegen geht, die DFFB als großartige internationale Schule für Filmmitarbeiter und Innovation zu sein", erklärt DFFB-Direktor Ben Gibson.

Quellen: dffb | Blickpunkt:Film

mediacampus Seminarreihe HANDWERK FÜR SPIELFILM

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mediacampus - Neuer Name für die MedienWerkstatt in Hannover-Linden.



Beim mediacampus in Hannover-Linden sind noch Plätze frei. In diesem Jahr startete im März eine Workshopreihe für den Spielfilmbereich: Stoffentwicklung, Drehbuch, Dramaturgie sowie Regie und Schauspielführung stehen im Fokus. Die Seminare richten sich an alle Kreativen und Interessierte, die schreiben, konzipieren, inszenieren und ihr Wissen über das Entwickeln und Realisieren von Geschichten, Spielszenen oder Reenactments für Kurz- und Langfilme, Dokudramen und andere Formate erweitern wollen.

Ermäßigung: 30% für Studenten, Azubis, Arbeitslose. 15% für Women in Film - Mitglieder. Rabatt bei Teilnahme an mehreren Seminaren.
Für die Workshops mit Stoffentwicklungsteil/Consulting gilt: Teilnehmerbegrenzung (8-10 Personen). Die eingereichten Stoffe dürfen 3 Standardseiten nicht überschreiten.

Zielgruppe: Autoren, Regisseure, Filmemacher, Schauspieler, Produzenten u.v.a.

Schauspielführung und Inszenierung
Referentin: Sonja Heiss
21.-23. April 2017 (3 Tage, Fr/Sa/So)
Teilnahmegebühr: 240,00 €

Gerne wird gesagt: „Die Schauspieler waren aber wirklich toll“. Eine Aussage, die stimmt. Andererseits spielen sie nicht so, ohne einen Regisseur an ihrer Seite zu haben, der mit Offenheit und Kreativität mit ihnen arbeitet. Sonja Heiss erläutert verschiedene „Tools“, die zu einem berührenden und überzeugenden Schauspiel im Film verhelfen. Eigene Szenen der Teilnehmer werden besprochen und ggf. optimiert. Diese erproben wir mit Schauspielern: Wie kann die Regie gemeinsam mit Schauspielern etwas erarbeiten, anstatt Ergebnisse zu verlangen - was Schauspieler oft dazu bringt, sich selbst zu beobachten und so ein wahrhaftiges Spiel verhindert? Auch ist eine Szene meist nicht nur auf die eine Art und Weise gut zu inszenieren bzw. gut zu spielen: Nicht selten ist eine alternative Idee sogar die bessere.

Sonja Heiss studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Ihr Kinodebut „HOTEL VERY WELCOME“ (Komplizen Film / ZDF) gewann Preise und lief weltweit auf Festivals. Der Kinofilm „Hedi Schneider steckt fest“ (Komplizen Film / Arte / ZDF) erhielt den hessischen Filmpreis, Laura Tonke 2016 den Deutschen Filmpreis für die Beste Hauptrolle, Sonja Heiss wurde in der Kategorie „Bestes Drehbuch“ nominiert.

Stoffe entwickeln für audiovisuelle Medien (Teil II)
Referentin: Annette Koschmieder
5. - 6. Mai 2017 (2 Tage, Fr/Sa)
Teilnahmegebühr: 120,00 €

Die Teilnehmer lernen mehr über das Schreiben von Dialogen und Szenen. Weitere Aspekte: Finanzierungsquellen für die Stoffentwicklung / Coaching für eine Präsentation. Die von den Teilnehmern in der Zwischenzeit weiterentwickelten Ideen werden besprochen und in einer individuellen mündlichen Präsentation mit anschließender Beratung vorgestellt. Der 2. Teil ist primär für die Teilnehmer aus Teil I gedacht, Neuzugänge sind nach Absprache möglich.
Annette Koschmieder (Autorin/Scriptberaterin/Regieassistentin u.v.a.) war für deutsche und internationale Kino- und Fernsehfilme u.a. als Regieassistentin und First Assistant Director tätig und schreibt Drehbücher. Seminarleiterin, Filmdozentin und Scriptberaterin für Stoffentwicklung. Fachbuch: „Stoffentwicklung in der Medienbranche – Von der Idee zum Markt“, www.annette-koschmieder-film.de

Aufnahmeleitung und Regieassistenz für Film und Fernsehen
Referentin: Annette Koschmieder
7. Mai 2017 (1 Tag, So)
Teilnahmegebühr: 70,00 €

Das praxisorientierte Seminar vermittelt einen Überblick über die Berufsbilder und informiert zu folgenden Aspekten: Vorbereitung und Durchführung von Film- und Fernsehproduktionen, Projektphasen, das technische Drehbuch, Auszüge, Stopplisten, Produktionspläne, Zusammenarbeit mit anderen Berufen und Teamarbeit, Planung eines Drehtages, die Tagesdisposition, Ablauf eines Drehtages, Szenenauflösung, soziale Lage, Stressbewältigung, Wege in die Branche.

Starkes Filmschauspiel – Chubbuck-Technik für Regisseure
Referent: Tim Garde
17.-18. Mai 2017 (2 Tage, Mi/Do)
Teilnahmegebühr: 180,00 €

In jüngster Zeit gelingt es Serien & Spielfilmen immer häufiger, ein Publikum sogar dann für Geschichten zu begeistern, wenn deren Protagonisten vermeintlich „unsympathische“ Eigenschaften haben und amoralisch handeln. Dazu liefern sie den Zuschauern nicht Empathie schürende Erklärungen - allein bestimmte Prämissen in der Regie- und Schauspielarbeit erzeugen dieses verblüffend straffe Band zwischen Figuren und fasziniertem Publikum. Besonders wirkungsvoll sind dabei die Tools von US-Coach Ivana Chubbuck. Diese werden wir anhand von Partnerszenen vor laufender Kamera erarbeiten und überprüfbar am Bildschirm erfahren. Sie sind danach direkt anwendbar: Immer mit dem Ziel, Zuschauer nicht nur zu 'Zeugen wahrhaftiger Darstellung' werden zu lassen, sondern sie zum Mitfiebern zu bewegen: Als ginge es im Film um das Leben ihrer besten und wichtigsten Freunde.

Der Workshop ist für 6-8 „aktive“ Regisseure ausgelegt – interessierte Schauspieler und „passive“ Zuschauer sind willkommen (ermäßigte Teilnahmegebühr)
Tim Garde studierte Musik und Schauspiel. Regie, Drehbücher und Kamera für eigene Filme in Deutschland, Argentinien und New York. Seit 2009 freier Schauspielcoach für Kino & TV, und tätig für diverse Hochschulen (hmtm Hannover, Folkwang Essen, Bayerische Theaterakademie). Fortbildungen zu Film und Schauspielführung hatte er u.a. bei Andreas Dresen, Dominik Graf, Nico Hofmann, Tom Tykwer, Georg Stefan Troller, Ivana Chubbuck.

Erzählmuster jenseits des Mainstreams, Multiplot-Erzähltechniken
Referent: Ron Kellerman
14.-15. Juni 2017 (2 Tage, Mi/Do)
Teilnahmegebühr: 180,00 €

Was macht Filme wie 21 Gramm, Traffic, The Hours oder Citizen Kane so außergewöhnlich? Es ist ihre Erzählweise. Im Gegensatz zu konventionell erzählten Filmen, die eine Geschichte einer bestimmten Figur auf einer Zeitebene in chronologischer Reihenfolge erzählen, brechen diese Filme das klassische lineare Erzählmuster auf, indem sie mehrere Geschichten episodisch, sequentiell oder auf verschiedenen Zeitebenen erzählen. In der Analyse zeigen sich Gemeinsamkeiten, aus denen sich mehrere Multiplot-Erzählmuster ableiten lassen. Ausgehend von der klassischen Drei-Akt-Struktur, der Unterscheidung zwischen Geschichte und Erzählung und anhand von Filmbeispielen erarbeiten wir die Funktionsweisen verschiedener Multiplot-Erzählmuster. Zeitabhängig und je nach Interesse werden folgende Filme besprochen: Citizen Cane, Traffic, Shine, Die üblichen Verdächtigen, Amores Perros, 21 Gramm, Das Ende einer Affäre, L.A. Crash, The Hours, Vergiss mein nicht, Babel, 11:14, Go!

Ron Kellermann studierte Philosophie, Germanistik, Medien- und Kommunikationswissenschaften. Seit 2001 arbeitet er in der Drehbuchentwicklung für Spielfilme (u.a. Wüste Film, Hamburg), seit 2004 freiberuflich als Dramaturg, Dozent und Autor. Seither gab er zahlreiche Dramaturgie-Seminare und Stoffentwicklungs-Workshops und beriet über 200 Kreative.

The Creative Matrix / Story development
Referent: Phillip Parker 21.-23. Juni 2017
Teilnahmegebühr: 320,00 €

A short introduction to the key elements which make up great screen narratives.
At a time when most screenwriting theory concentrates on structure or character, the matrix looks deeper into the key emotion and narrative frameworks which make successful film, TV, web series and games. Building on story and plot issues to themes and genre, this three day program explores how to develop a narrative, and what are the key questions you need to ask when creating new work. The Creative Matrix provides a solid basis on which to move through the various stages of re-writes, to discover the great narrative which is waiting there. Creating a solid screenplay saves time and money in every production, and is the basis of a solid career in the screen business. Der Workshop ist in englischer Sprache. Consulting ist geplant.

Phil Parker is one of Europe's leading development consultants - productions include 'Wallace and Gromit - Curse of the Were Rabbit', Terry Prachetts – ‘Hogfather' and ‘Bach in Brazil’ (Ansgar Ahlers). He founded UK's most successful screenwriting course. Graduates went on to win several BAFTA's, a Palme D'Or and be Oscar nominated. He is currently working on projects from all over Europe and blogs on the creative industries at www.bcre8ive.eu/blog.

ACHTUNG, neuer Termin:
Dramatischer Aufbau und Emotionales Schreiben
Referent: Christoph Honegger
26.-27. August 2017 (2 Tage, Sa/So)
Teilnahmegebühr: 120,00 €

Wie baut man eine emotionale Story? Und vor allem: wie schreibt man sie so, dass der Zuschauer berührt wird? Am Beispiel der Pilotfolge der preisgekrönten US-Serie „The Good Wife“ (CBS/Scottfree) analysieren wir die Grundgeschichte, schauen Outline (Treatment) und Drehbuch an und sehen am Ende, was die Regie dem Text noch hinzugefügt hat. Wie funktionieren Plot, Charaktere und ihre Entwicklung? Wie ist der Schreibstil? Was ist gutes Serienplotting, was muss ein Pilot leisten? Anhand der erarbeiteten Prinzipien analysieren wir Stoffe der Teilnehmer. Wer eine Film-, TV-Movie- oder Serien-Idee hat, kann diese vorab schicken. Aber auch ohne eigenen Stoff werden das erhellende zwei Tage. Wer die Serie nicht kennt, bitte bis zum Seminar warten! Die Texte sind in Englisch.

Christoph Honegger begann im Autorenteam "M.A.C.Guffin Concepts" zu schreiben: Von Sketchen über Vorabendserien bis zu Hauptabend- und Kinderprogramm. Image- und Werbe-Filme folgten, sowie Serien-Konzepte für unterschiedlichste Produktionen. Gründungsmitglied der Drehbuchwerkstatt Rhein/Ruhr, Leiter des Autoren-Stammtisches in Hannover und Mitarbeit beim up-and-coming-Filmfest Hannover.

Kameraarbeit und Bilddramaturgie
Referent: Thomas Bresinsky
15.-17. Sept. 2017 (3 Tage, Fr/Sa/So)
Teilnahmegebühr: 240,00 €

Im Seminar wird die Kamera nicht als Technik sondern als Gestaltungsinstrument begriffen. Das Handwerk Bildgestaltung wird im Hinblick auf dramaturgische und visuelle Wirkung erarbeitet: Warum und wie wirken Bilder? Was zieht das Auge an? Wie kann ich die ästhetischen Kräfte in der Bildkomposition nutzen? Wie gestaltet und moduliert Licht? Wie ist die Logik und ästhetische Wirkung von Lichtführung und wie stärken Akzente die Bildkomposition? Emotionale Räume lassen sich durch Objektentfernung, Perspektive, Brennweite, Filter, Bildausschnitt, Kamerabewegungen, Dreh auf Schnitt und Rhythmus etc. gestalten. An Beispielen eigener Arbeiten und in praktischen Übungen wird die dramaturgische Arbeit mit der Kamera erarbeitet. Besonderer Schwerpunkt ist die spezifische Wirkung von HD-Aufnahmen.

Thomas Bresinsky studierte Spielfilmregie und Kamera an der HFF/München. Als bildgestaltender Kameramann drehte er zahlreiche Primetime Dokudramen mit Regisseuren wie Christoph Weinert (“Die wildern Zwanziger – Tucholsky und Berlin”), Jürgen Stumpfhaus (“Die Schatzinsel von Robinson Crusoe Island”), Wilfried Hauke (“Paula Moderson-Becker”), Gordian Maugg (“Die Macht der Leidenschaft, Fürst von Hardenberg)

ACHTUNG: Das Seminar wird aufgrund Absage des Referenten verlegt/ersetzt!
Vom Drehbuch zum Fernsehfilm: Grundlagen, Auflösung, Arbeitsstrukturen, Kompromisse
Referent: Gordian Maugg
22.-24. Sept. 2017 (3 Tage, Fr/Sa/So)

Alle Seminare werden gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.

mediacampus - MedienWerkstatt Linden
Alexandra Mauritz / Bernd Wolter
Charlottenstr. 5
30449 Hannover
Tel.: 0511 / 440 500
Web: www.mediacampus.info
Mail: mauritz@mediacampus.info | wolter@mediacampus.info

Neues aus den Fördertöpfen 2017

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BKM-Förderung für Filmerbe wurde leicht aufgestockt - Bundesfilmarchiv erhält erstmals Mittel für Digitalisierung.



Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat Anfang April zu der bereits im November 2016 angekündigten Erhöhung des Ansatzes zur Digitalisierung und Bewahrung des deutschen Filmerbes von einer auf zwei Millionen Euro für 2017 weitere Einzelheiten bekanntgegeben. So erhält das Bundesarchiv-Filmarchiv erstmals Mittel für die Digitalisierung seiner Filmbestände in Höhe von bis zu 400.000 Euro.

Für die vom Bund dauerhaft geförderten Einrichtungen, die Stiftung Deutsche Kinemathek und das Deutsche Filminstitut, sind Projektförderungen in Höhe von jeweils bis zu 550.000 Euro vorgesehen. Darüber hinaus erhalten die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und die DEFA-Stiftung wie in den vergangenen Jahren Digitalisierungsmittel in Höhe von jeweils bis zu 250.000 Euro.

Monika Grütters: "Mit der Verdopplung der Digitalisierungsförderung im Jahr 2017 für unser Filmerbe ist ein weiterer Schritt geschafft, den finanziellen Anteil an einem gemeinsamen Digitalisierungskonzept mit den Ländern und der Filmwirtschaft zu erbringen."

Leider ist die bescheidene Fördersumme für das Filmerbe nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sodass auch die Länder stärker in die Pflicht genommen werden müssten, ihre Fördersummen beträchtlich zu erhöhen.

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First Steps Award auch für Drehbuchautoren.




Bei den First Steps Award gibt es eine neue Kategorie. Wenn der Nachwuchspreis am 18. September 2017 in Berlin zum 18. Mal verliehen wird, wird erstmals auch ein Drehbuchpreis vergeben. Mit dem mit 10.000 Euro dotierten Preis wollen die Preisstifter einer Pressemitteilung zufolge zum einen die Anerkennung der Autorenleistung in Abschlussfilmen fördern, zum anderen die Bedeutung von eigenständigen Drehbuchstudiengängen an Filmhochschulen hervorheben.

Initiiert hatte den First Steps Drehbuchpreis Warner Bros. Willi Geike, President & Managing Direktor Warner Bros. Entertainment: "Eine sorgfältige Stoffentwicklung ist die entscheidende Basis für jeden guten Film. Wir wollen mit diesem Preis den Drehbuchstudierenden eine Chance geben, sich mit ihrem Können und Talent der Branche zu präsentieren. Wir freuen uns sehr darauf, künftig gemeinsam mit unseren First Steps Partnern auch die besonderen Autorentalente eines jeden Jahrgangs im Rahmen der First Steps Awards kennen zu lernen und fördern zu können."

Für den First Steps Drehbuchpreis können unverfilmte oder verfilmte Drehbücher aller Genres, Formate und Längen eingereicht werden, mit denen ein Drehbuch- oder Filmstudium abgeschlossen wurde. Anmeldeschluss ist der 8. Mai 2017.

Der mit insgesamt 102.000 Euro dotierte First Steps Award wird in acht Kategorien vergeben. Weitere Informationen unter www.firststeps.de

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Rund 19,2 Millionen Euro für die FFA-Branchentiger.



Mit einer glanzvollen Gala wurden am Abend des 6. April 2017 in Berlin die FFA-Branchentiger verliehen. Mehr als 150 Gäste aus Filmwirtschaft und -politik waren in die Bar jeder Vernunft zur Verleihung der FFA-Branchentiger gekommen. Im Rampenlicht der Preisverleihung standen die Macher der erfolgreichsten deutschen Kinofilme 2016, darunter Karoline Herfurth, Matthias Schweighöfer und Florian David Fitz.

Freuen konnten sich alle ausgezeichneten Produzenten, Verleiher, Kurzfilmer und Kinobetreiber über eine Förderung in Höhe von insgesamt 19.185.170 Euro. Durch die diesjährige Branchentiger-Verleihung führte NDR-Moderator Yared Dibaba.

In der Kategorie Verleih errang Warner Bros. mit acht Filmen Platz 1 und erhielt eine Förderung von 772.000 Euro – ausgelöst u.a. durch die Besuchermillionäre "Willkommen bei den Hartmanns" und "Der geilste Tag" Insgesamt wurden 3,2 Millionen Euro Referenzgelder an 60 Verleihfirmen ausgezahlt.

Erfolgreichster Produzent 2016 war die Münchener Wiedemann & Berg Film. Drei Produktionen, darunter der besucherstärkste deutsche Film 2016 "Willkommen bei den Hartmanns", sorgten für eine Referenzförderung in Höhe von 1,6 Mio. Euro.

Einen Branchentiger als erfolgreichste Produzentinnen erhielten Maren Ade und Janine Jackowski von Komplizen Film für "Toni Erdmann". Insgesamt wurden im Bereich Produktion 12,8 Mio. Euro für 61 Kinofilme ausgeschüttet.

Weitere Kategorien der FFA-Referenzförderung sind Kino und Kurzfilme: Spitzenreiter bei der Kinoreferenzförderung war das Hamburger Abaton Kino von Matthias Elwardt, der mit 27.000 Euro belohnt wurde. 235 Kinobetreiber erhielten insgesamt 2,5 Mio. Euro Referenzförderung. Die Referenzförderung errechnet sich aus einem Punktesystem, das auf dem Besuchererfolg im Kino sowie Filmpreis- und Festivalauszeichnungen basiert. In diesem Jahr errechnet sich bei der Referenzfilmförderung pro verkaufter Kinokarte bzw. Festivalpunkt ein Förderbetrag von 45 Cent (Vorjahr: 48 Cent) und in der Referenzverleihförderung von 0,19 Cent (23 Cent) pro Besucher (Quelle: FFA). Die Fördergelder können von den Produzenten und Verleihern innerhalb von drei Jahren ohne Mitsprache von Fördergremien verwendet werden.

Eine besondere Erwähnung bekam erstmals ein Kino mit dem größten Engagement für Barrierefreiheit. Ausgezeichnet wurde Wolfram Weber, Betreiber von Deutschlands größtem Multiplexkino Cinecittà Nürnberg.

Bester Kurzfilm 2016 bei Festivals im In-und Ausland war der achtminütige Animationsfilm "Bär" von Pascal Flörks. Hier der Trailer:



Die vollständigen Listen mit allen Branchentigern und Referenzmittelförderungen finden Sie hier als PDF-Download.

Quelle: Blickpunkt:Film | FFA | Filmecho

Bisher keine Steigerung der Kinobilanz 2017

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Fehlstart im deutschen Kinomarkt - Minus bei Umsatz und Besuchern im 1. Quartal 2017 - Nur "La La Land" zählte zu den positiven Überraschungen -
Unsere Filmkritik zum Hoffnungsträger "The Birth of a Nation" im 2. Quartal.




Im ersten Quartal des neuen Jahre musste der deutsche Film einen herben Rückschlag im Vergleich zu den Vorjahren hinnehmen. Vom gesamten Umsatzkuchen der diesjährigen Einspielergebnisse konnte er nicht einmal mehr 19 Prozent abschneiden. Dabei kann der deutsche Film durchaus auch immer wieder starke Zugpferde mit Besuchermillionären vorweisen, wie wir gesternüber einzelne großartige Erfolge wie die mit einem FFA-Branchentiger ausgezeichnete Produktion "Willkommen bei den Hartmanns" oder auch den Arthouse Erfolg "Toni Erdmann" schrieben. Doch nicht alle Filme erreichen die Qualität, die wir uns wünschen. Außerdem drückt ein zunehmendes Überangebot das Gesamtniveau.

Den Marktanteil der Besucher deutscher Filme in den Jahren 2011 bis 2016 hatten wir in einer übersichtlichen Tabelle der FFA bei uns im Blog am 21. Januar 2017 veröffentlicht.

Nur rund 150.000 Euro mehr blieben unter dem Strich stehen, wenn man in einer ersten Zwischenbilanz den Umsatz für das erste Kinoquartal 2017 mit dem Jahr davor vergleicht. Laut ComScore/Rentrak wurden vom 5. Januar bis 29. März 2017 insgesamt 252,817 gegenüber 252,665 Millionen Euro Einspiel in den Kinokassen gezählt – ein Zuwachs also von nur 0,1 Prozent. Einen Rückgang von 2,4 Prozent verzeichneten dagegen die Besucherzahlen. So wurden im Vergleich der ersten Quartale von 2017 und 2016 nur noch 29,569 statt 30,292 Millionen Tickets verkauft. Allerdings kann sich das Blatt im Laufe des Jahres durchaus noch wenden.

Der umsatz- und besucherstärkste Neustart des ersten Quartals war "Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe" mit ca. 3,4 Mio. Besuchern. Bei den Filmkritikern fiel die kitschige Story allerdings gänzlich durch. Hier der Trailer:



Ein wichtiger Hinweis zu den Zahlen: Der Marktanalyst ComScore operiert diesmal ausnahmsweise mit zwei unterschiedlichen Datensätzen und hat die reinen Gesamtmarktergebnisse auch auf Basis der Overnight-Datenerhebung in den Kinos (Flash-Auswertung) veröffentlicht. Diese Daten haben den Vorteil, dass sie tagesgenau den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. März 2017 abdecken, was sie (gerade hinsichtlich des Vorjahresvergleichs) tatsächlich erheblich belastbarer machen als die übliche offizielle ComScore-Quartalsauswertung, die sich an Spielwochen orientiert und damit Jahr für Jahr unterschiedliche Zeiträume beleuchtet.

Der tagesgenaue Quartalsvergleich stimmt allerdings nicht gerade fröhlich: Laut ComScore wurden in dem oben genannten Zeitraum mit dem Verkauf von 33.033.469 Tickets exakt 284.104.757 Euro in den deutschen Kinos umgesetzt. Das entspricht einem Besucherminus von 6,8 Prozent und einem Umsatzrückgang von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als 35.446.146 Besucher für ein Boxoffice von 297.983.696 Euro gesorgt hatten.

Der Vergleich mit dem ersten Quartal des historischen Rekordjahres 2015 fällt noch ernüchternder aus: Vor zwei Jahren wurden in den ersten drei Monaten 12,4 Prozent mehr Karten verkauft und damit 6,6 Prozent mehr Umsätze erwirtschaftet als zuletzt. Immerhin: Wer nach einem schwächeren Jahresauftakt Ausschau hält, muss nicht weit in die Vergangenheit blicken: So legte die deutsche Kinobranche 2014 sowohl nach Umsatz (rund 256 Mio. Euro) als auch Besuchern (gut 31,7 Mio.) einen erheblich schlechteren Start hin. Das erste Quartal 2013 wiederum hatte zwar nach Besuchern (34,2 Mio.) knapp die Nase vorne, allerdings wurde dank der damals niedrigeren Ticketpreise weniger eingespielt - knapp 272,8 Mio. Euro.

Soweit die Betrachtung der exakten Zeiträume. Alle folgenden Angaben beruhen auf der offiziellen ComScore-Quartalsauswertung, die die Zeiträume 5. Januar bis 29. März für 2017 und 7. Januar bis 30. März für 2016 gegenüberstellt.

Welchen enormen Einfluss auf die Bilanz diese zweite Methodik hat, wird schon auf den ersten Blick mehr als deutlich: Denn dieser Auswertung zufolge stagnierten die Umsätze bei einem minimalen Plus von 0,1 Prozent (252,8 Mio. Euro vs. 252,7 Mio. Euro), während die Besucherzahlen nur um 2,4 Prozent von 30,3 Mio. auf rund 29,6 Mio. zurückgingen. Der Grund für die enorme Diskrepanz zu den oben genannten Flash-Zahlen ist leicht gefunden: Gerade die in dieser Auswertung fehlenden Januar-Tage stehen für überproportional starkes Geschäft - und die Neujahrswoche 2016 stand unter anderem im Zeichen des Mega-Blockbusters "Star Wars: Das Erwachen der Macht", dem zum Jahresauftakt 2017 das Spin-Off "Rogue One: A Star Wars Story" (geschäftlich) nicht annähernd das Wasser reichen konnte. Somit blendet die offizielle Auswertung unter anderem gerade jene Tage aus, die für besonders deutliche Abweichungen zulasten des laufenden Jahres stehen. Entsprechende Einschränkungen sind demnach auch hinsichtlich der Belastbarkeit weiterer Zahlen hinzunehmen.

Sogar Disney musste mit seiner diesjährigen, etwas kindlicheren Neuverfilmung des französischen Volksmärchens "Die Schöne und das Biest" an zwei von drei Wochenenden zunächst mit einem frühsommerhaften Frühlingseinbruch kämpfen - stand aber zuletzt bereits bei deutlich über zwei Mio. Besuchern und somit auf Platz zwei des ersten Quartals 2017, wobei offensichtlich der Zuspruch der jüngeren Generation erstmals wieder einen Großteil des Umsatzes ausmacht. Hier der Trailer:



Wir wunderten uns zwar, warum so kurz nach der ersten Realverfilmung aus dem Jahre 2014 mit der großartigen, damals 28-jährigen französischen Darstellerin Léa Seydoux, schon wieder die Fantasy-Romanze neu verfilmt werden musste. Doch die kaum viel jüngere 26-jährige englische Hauptdarstellerin Emma Watson, die aus der Harry Potter Serie bekannt ist, zieht wahrscheinlich ein anderes Kinopublikum an, als die etwas düstere, aber dennoch vom Look und im Setting sehr ähnliche Vorversion, deren Trailer wir zum Vergleich nochmals eingebunden haben. Unsere Filmkritik zur Neuverfilmung finden Sie bereits unter dem 18. März 2017.



Im Vergleich zum Weltmarkt ist der deutsche Film ganz schwach.

Schon 2016 war nicht gerade eines der Vorzeigejahre für den deutschen Film. Darüber konnte auch die die FFA-Bilanz nicht hinwegtäuschen, die das Resultat dank der Berücksichtigung von Koproduktionen unter deutscher Minderheitsbeteiligung wie bei "The First Avenger: Civil War" ein Stück weit schönte. Tatsächlich ist es gerade die Schwäche des deutschen Films, die als wesentlicher Faktor hinter dem mauen Kinoergebnis des vergangenen Jahres gesehen wird. Wer übrigens glaubt, das Geschäft sei im letzten Jahr hauptsächlich in den Fußball-EM-Wochen eingebrochen, der irrt. Stärker ins Gewicht fielen sowohl prozentual als auch nach absoluten Zahlen die Rückgänge im April (-32,9 Prozent) und September (-31,9 Prozent). Positiver "Ausreißer" im Kinojahr 2016 war der anfangs verregnete und deshalb zu kalte August als einziger Monat, der mit einem Plus von 19,1 Prozent deutlich über dem Vorjahr lag.

In den ersten drei Monaten des diesjährigen Jahres 2017 haben vor allem deutsche Produktionen das mit weitem Abstand schlechteste Resultat im Fünf-Jahres-Vergleich erzielt. Rund 6,35 Mio. Besucher standen für einen Marktanteil von 21,5 Prozent, gerade einmal 18,9 Prozent der Umsätze (knapp 47,7 Mio. Euro) entfielen auf deutsche Filme. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Besucherzahlen für deutsche Filme um 18,4 Prozent zurück, die Umsätze schrumpften um 15,9 Prozent. Zum weiteren Vergleich: Im ersten Quartal 2014 (2. Januar bis 26. März) setzten deutsche Filme 91,1 Mio. Euro um und zogen 12,1 Mio. Menschen in die Kinos - jeweils nahezu das Doppelte dessen, was nun unter dem Strich steht.

An einem Mangel an deutschen Filmen lag es - wie üblich - nicht. Zwar blieb die Anzahl der ausgewerteten Titel (85 gegenüber 84 im ersten Quartal 2016) stabil, während die Zahl der Neustarts sogar von 55 auf zuletzt 49 sank. Dennoch stammte erneut über ein Drittel (35,4 Prozent) aller im ersten Quartal auf der Leinwand ausgewerteten Produktionen aus Deutschland.

Generell stagnierte die Anzahl der ins Kino gebrachten Filme - wenn auch auf sehr hohem Niveau. Verzeichnete man 2016 im ersten Quartal 151 Neustarts, waren es in den vergangenen drei Monaten 149 - und damit immer noch 27 mehr als im ersten Quartal 2015. Vergleichsweise deutlich stiegen indes die Kosten für einen Kinobesuch: 8,55 Euro oder 21 Cent mehr als zum Jahresauftakt 2016 wurden im Schnitt pro Ticket fällig, dies entspricht einem Plus von gut 2,5 Prozent.

Der Arthouse-Hit "La La Land" zählt zu den positiven Überraschungen.

Auf Platz drei der Kino-Charts lag im ersten Quartal 2017 der Arthouse-Hit "La La Land" (Studiocanal), für den mehr als 1,6 Mio. Tickets verkauft wurden. Auf Platz vier im Ranking nach Umsatz folgte "Passengers" (Sony), dem man im Vorfeld noch etwas mehr zugetraut hatte, der inhaltlich aber etwas enttäuschte, obwohl sich dessen deutsches Einspiel-Resultat gerade im internationalen Vergleich mehr als sehen lassen kann.

Stärkster deutscher Film zwischen Januar und März war "Bibi & Tina - Tohuwabohu total!" (DCM), der mit knapp 1,5 Mio. Besuchern der viertmeistgesehene deutsche Neustart überhaupt war. Nach Umsatz steht er auf Rang 7 der Gesamtcharts. Zudem in den deutschen Top Fünf nach Besuchern: "Mein Blind Date mit dem Leben" (Studiocanal, knapp 746.000 Besucher), "Wendy - Der Film" (Sony, gut 607.000 Besucher), "Vier gegen die Bank" (Warner, rund 444.000 Besucher in 2017 bei gesamt gut 1,1 Mio.) und "Willkommen bei den Hartmanns" (Warner), der im laufenden Jahr noch gut 422.000 Besucher zu seinem herausragenden Gesamtergebnis von über 3,6 Mio. im letzten Jahr beisteuerte. Nach Umsatz hatte auf dieser Position hingegen "Resident Evil - The Final Chapter" (Constantin, gut 321.000 Besucher) die Nase vorne. Hier spielt der 3D-Bonus mit seinen höheren Eintrittspreisen eine entscheidende Rolle.

Unter dem Strich gab es im ersten Quartal sechs Besuchermillionäre unter den Neustarts, wobei für den schon Dezember 2016 gestarteten Disney-Animations-Film "Vaiana" auch in diesem Jahr noch über eine Million Tickets verkauft worden sind.

Zahlreiche Hoffnungsträger zum Auftakt des zweiten Quartals.

Zu dem so wichtigen so wichtigen Ostergeschäft 2017, das wegen des naßkalten Wetters hoffentlich die Kinokassen wieder klingeln lässt, müssen die kommenden Neustarts schon Einiges reißen, um wenigstens den bisherigen Rückstand zum Vorjahr zu egalisieren oder gar das Ergebnis aus 2016 in den Schatten zu stellen - und zwar auch nach Besuchern. Allerdings werden viele gute Filme und auch einige weniger überzeugende, aber dennoch große Hollywood-Kracher wie der gerade gestartete achte Teil von "FAST & FURIOUS 8" oder die Fortsetzung des Sci-Fi-Abenteuers "GUARDIANS OF THE GALAXY VOL. 2" im Laufe der nächsten Tage und Wochen in die Kinos kommen. Insofern sollte man diese erste Zwischenbilanz tatsächlich nicht überbewerten. Hier übrigens einer der Trailer:



Mit "The Birth of a Nation" ist zum Oster-Wochenende ein weiteres erwähnenswerte, wenn auch kontroverses Werk gestartet, das wir hier nachfolgend besprechen wollen.

Der Film ähnelt streckenweise dem Sklaven-Drama "12 Years A Slave" von Steve McQueen, mit dem der britischer Künstler, Fotograf und Regisseur als erster schwarzer Regisseur im Jahre 2014 den Oscar® für den besten Film des Jahres gewann.

Die Bilder von der Unterdrückung der schwarzen Minderheit mit ihren schrecklichen Auspeitschungen sind in beiden Filmen schwer zu ertragen. Doch der Widerstand gegen den Rassenhass, der bis in die Gegenwart wirkt, musste endlich erzählt und aufgearbeitet werden. Ob die episch breit erzählte Story des neuen Werkes von Nate Parker genügend Publikum anzieht, muss sich allerdings erst noch erweisen. Auch hier beide Trailer aus dem Jahre 2013 und das aktuelle Werk aus 2017 zum Vergleich:



"THE BIRTH OF A NATION – Aufstand zur Freiheit" von Nate Parker
Seit 13. April 2017 im Kino.



Filmkritik:
Wie eingangs von der BAF-Blog Redaktion schon erwähnt, erinnert "The Birth of a Nation" stark an das Sklavendrama "12 Years a Slave", das wenige Jahre vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1864) spielt. Damals ging es um den Afro-Amerikaner Solomon Northup, der auf einem Sklavenschiff verschleppt wurde und bei einem sadistisch veranlagtem Sklaventreiber 12 Jahre lang unter den schlimmsten Bedingungen Fronarbeit leisten musste.

"The Birth of a Nation" spielt dagegen 30 Jahre vor dem Sezessionskrieg, der mit dem Sieg der Nordstaaten unter Präsident Abraham Lincoln über die amerikanischen Südstaaten endete und die Befreiung der schwarzen Sklaven zufolge hatte. Damals war noch unabdingbarer Gehorsam der schwarzen Sklaven gegenüber ihren weißen Herren erforderlich, denn Widersprüche wurden nicht geduldet und meist mit dem Tode bestraft.

Du bist ein Kind Gottes, kümmere dich um die Familie. Ich habe einen Sklaventreiber getötet. Er hat mich nachts im Wald beim Essen klauen erwischt und wollte mich erschießen“.

Das waren die letzten Worte, die der kleine Nat Turner von seinem Vater hörte, bevor dieser sich auf die Flucht begab. Auch Nat landet bei einem feudalen weißen Plantagenbesitzer, dessen Frau dem Jungen erstaunlicherweise das Lesen beibringt. Der Lesestoff beschränkt sich aber allein auf die Bibel.

Als Erwachsener, spendet der gottesfürchtige und duldsame Mann, sonntags als Laienprediger, mit einprägsamen Bibelworten, in der Kirche Trost und Zuversicht für andere Sklaven. Dank seines unerschütterlichen Glaubens fügt er sich den Anweisungen seines Herrn. Sein Glück findet er in der Liebe zu einer Frau, die vom Sklavenmarkt ausgesucht, bei seinem Herrn zu Diensten sein muss.

Ich habe meinen Glauben, meine Ma und jetzt dich“.

Noch wehrt sich Nat nicht, als sein Gebieter ihn verpflichtet mit ihm über Land zu ziehen und schwer misshandelten Schwarzen religiöse Parolen einimpfen muss, damit diese weiter tapfer durchhalten.

Unterwerft euch, auch euren rüden Herren. Gott wird alles richten“.

Der Priester wird somit zum Handlanger seines eigenen Unterdrückers und muss viele Grausamkeiten mit ansehen. Das Geld, was er dafür bekommt, kassiert jedoch sein Herr.

Als seine Frau wegen eines unerheblichen Vergehens brutal zusammengeschlagen wird und er bei einem Fest im Herrenhaus Zeuge einer Vergewaltigung wird, begangen von seinem Master an einer schwarzen Magd, steigt allmählich der Zorn in ihm auf. Das Fass kommt zum überlaufen, als er hart bestraft wird, weil er als Schwarzer unerlaubt einen Weißen getauft hatte und folgende biblische Parole dazu sprach.

Mit Hilfe des Herrn, schlagen wir der Schlange den Kopf ab

Angstachelt von der grausamen Brutalität der weißen Herrenrasse, greift er schließlich selbst zur Axt. Er schafft es, eine Gruppe von gedemütigten Aufständischen zu bewegen, es ihm gleich zu tun. Der erste Sieg der "Nigger" (wie man sie damals nannte) im Widerstand gegen die weißen „Bestien“ hält nicht lange an. Etwa 60 Weiße wurden bei dem Aufstand getötet. Mehr als dreimal so viele Schwarze wurden gehängt.

Regisseur Nate Parker, der auch selbst die Hauptrolle spielt, verbrämt das erschütternde Antirassismusdrama mit kitschig anmutenden religiösen Bildern, deren Pathos unerträglich sind. Der Auftritt eines Engels mit gespreizten Flügeln, musste ja nun wirklich nicht sein. Das Drama über die Rebellion gegen die Sklaverei erschüttert dennoch und treibt einem Tränen der Wut in die Augen.

Parkers Anschuldigung vor Gericht, als Student eine Frau vergewaltigt zu haben, wofür er eine Entschuldigung verweigerte, haben ihm die Nominierung für den Oscar gekostet und mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Karriere zerstört.

Ulrike Schirm

Quellen: Comscore | Filmecho | Blickpunkt:Film | FFA

"Beat Beat Heart" eröffnet achtung berlin festival 2017

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Berlin-Premiere von Luise Brinkmanns Liebeskomödie "Beat Beat Heart" beim achtung berlin - new berlin film award.



Nach ihrer Premiere beim Filmfest München im vergangenen Jahr wird Luise Brinkmanns Liebeskomödie "Beat Beat Heart" am 19. April 2017 die 13. Ausgabe des Festivals achtung berlin - new berlin film award im Kino International als Berlin-Premiere eröffnen. Hier der Trailer:



Über den Film:
Die Geschichte einer jungen Frau (Lana Cooper), die sehnsüchtig die Rückkehr ihres Freundes (Till Wonka) erwartet, als plötzlich ihre Mutter (Saskia Vester) vor ihr steht und bei ihr einziehen will, nachdem sie sich von ihrem Partner getrennt hat, feierte im vergangenen Jahr beim Filmfest München ihre Premiere und wurde dort mit einem Spezialpreis der Jury für den Förderpreis Neues Deutsches Kino ausgezeichnet. Nach der internationalen Premiere im Wettbewerb des Slamdance Festivals im Januar dieses Jahres kommt "Beat Beat Heart" am 27. April 2017 in die deutschen Kinos. Zu diesem Termin werden wir dann eine Rezension von unserer Filmkritikerin Elisabeth Nagy bereitstellen.

Die 13. Ausgabe von achtung berlin - new berlin film award findet etwas später als ursprünglich im letzten Jahr angekündigt statt, nämlich vom 19. - 26. April 2017, womit das Festival ganz in die zeitliche Nähe der Potsdamer Sehsüchte rückt, dem Studentenfilmfestival der Filmuniversität Babelsberg, das direkt im Anschluss vom 26. April bis 1. Mai 2017 auf dem Studiogelände Babelsberg sowie an der Uni selbst stattfindet.

Für Studierende, die von weither extra angereist sind und sowohl Berlin wie auch Potsdam erkunden wollen, bietet sich dadurch evtl. die Möglichkeit zwei Filmfestivals in einem Rutsch direkt hintereinander besuchen zu können, was die Aufenthaltskosten in der Region minimiert. Das achtung berlin festival findet übrigens auch in der Nähe von Babelsberg statt, nämlich im Kino »Neue Kammerspiele Kleinmachnow«. Erstmalig dabei sind die Kinos Lichtblick, Eiszeit, Wolf und das City Kino Wedding. Wie in den Vorjahren ist auch die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz wieder Gastgeber des Festivals sowie die Festivalkinos International, Babylon, Filmtheater am Friedrichshain und die Tilsiter Lichtspiele.

Für Studenten wie auch für Mitgliedern von filmspezifischen Berufsverbände wurde diesmal die Möglichkeit geschaffen, das achttägige Festival für neues Kino aus Berlin und Brandenburg zu einer vergünstigten Akkreditierungs-Gebühr zu besuchen. Die Early-Bird-Anmeldefrist, die auch unseren BAF-Mitgliedern angeboten wurde, ist allerdings gerade abgelaufen.

Natürlich hat das neue Kino aus Berlin und Brandenburg wieder einiges zu bieten - hochpolitisch, persönlich, innovativ, tragisch und komisch. Das Festival zeigt insgesamt über 80 Filme in verschiedenen Kategorien. Made in Berlin-Brandenburg, Wettbewerb und Herzstück des Festivals, versammelt eine Auswahl abendfüllender Spiel- und Dokumentarfilme sowie mittellange Filme und Kurzfilme, darunter Uraufführungen und zahlreiche Deutschland- und Berlinpremieren, allesamt in Anwesenheit der Regisseure und Schauspieler. In den Langfilm-Wettbewerben sind sechs Weltpremieren und eine Deutschlandpremiere zu sehen, alle weiteren Filme des Wettbewerbs feiern ihre Berlin-Premiere. In der Sektion "Berlin Highlights" werden Spielfilme präsentiert, die sich formal durch eine eigene Handschrift auszeichnen, eine außergewöhnliche Perspektive einnehmen oder ein besonders brisantes Thema besetzen.

Spielfilme 2017

CLUB EUROPA
Regie: Franziska M. Hoenisch, DarstellerInnen: Sylvaine Faligant, Maryam Zaree, Richard Foufié Djimeli, Artjom Gilz, Marie-Lou Sellem u.a., Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg, 82 Minuten

Aus dem Bedürfnis heraus etwas Gutes zu tun, hat Martha ihren Mitbewohnern vorgeschlagen einen Flüchtling im freien Zimmer ihrer Kreuzberger WG aufzunehmen. Das Zusammenleben ist geprägt von einem freundschaftlichen Miteinander bis die Lebenssituation ihres kamerunischen Mitbewohners eine drastische Wendung nimmt. Wo liegt die Grenze der Hilfsbereitschaft?

DIE HANNAS
Regie: Julia C. Kaiser, DarstellerInnen: Anna König, Till Butterbach, Ines Westernströer, Julia Becker u.a., Produktion: Tellfilm Deutschland, 102 Minuten

Hans und Anna sind zusammen die HANNAS: Ein ausgeglichenes Langzeitpaar mit gemeinsamer Kochobsession in den 'eingeschlafenen' Dreißigern. Doch dann treffen beide auf das wilde Schwesternpaar Kim und Nico und beginnen jeweils eine Affäre - ohne vom Betrug des anderen zu wissen.

MANDY - DAS SOZIALDRAMA
Regie: Aron Craemer, DarstellerInnen: Mandy Rudski, Volkram Zschiesche, Eva Bay, Andreas Frakowiak, Samia Dauenhauer, Katharina Wackernagel u.a., Produktion: Ghetto Berlin, 109 Minuten

Ein Film - realer als die Realität: Im rauen Plattenviertel plant eine Schauspielerin ihren Durchbruch mit einem Sozialdrama. Eine böse Komödie für alle, die Sozialdramen hassen und jene, die sie lieben.

RAKETE PERELMAN
Regie: Oliver Alaluukas, DarstellerInnen: Liv Lisa Fries, Kai-Michael Müller, Gordon Kämmerer, Tobias Lehmann, Africa Brau, Anne Haug u.a., Produktion: Anna Wendt Filmproduktion, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, 108 Minuten

Erzählt vom Zusammenleben junger Menschen in einer Künstlerkolonie mitten im brandenburgischen Nirgendwo. Zehn Menschen leben ihre Version von Freiheit und Unabhängigkeit - jeder für sich und alle zusammen.

VANATOARE
Regie: Alexandra Balteanu, DarstellerInnen: Corina Moise, Iulia Lumanare, Iulia Ciochina u.a., Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, 75 Minuten

Der Spielfilm begleitet sehr eindrucksvoll das Schicksal dreier miteinander verbundener Frauen in Bukarest. Der Weg zur Arbeit, das Umziehen und vergebliche Anwerben der Kunden sind wie in Echtzeit gedreht und erzeugen einen Sog, der weit über die Wirklichkeit hinaus wirkt.

Dokumentarfilme 2017

ALS PAUL ÜBER DAS MEER KAM
Regie: Jakob Preuss, Produktion: Weydemann Bros.,
94 Minuten

Regisseur Jakob Preuss dokumentiert in seinem Film Paul, der von Marokko übers Meer nach Europa flüchten will und am Ende sogar weiter nach Deutschland. Wird ihm der Regisseur auf seinen letzten Schritten nach einem besseren Leben aktiv unterstützen oder bleibt er beobachtender Filmemacher?

FURUSATO
Regie: Thorsten Trimpop, Produktion: Büchner Filmproduktion, 94 Minuten

Ein feiner, schwarzer und strahlender Staub ist geblieben, verpackt von Männern in weißen Schutzanzügen. In großformatigen Landschaftstableaus porträtiert Thorsten Trimpop Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen in ihre verwundete Heimat Fukushima zurückkehren.

SCHULTERSIEG - Ein Dokumentarfilm über 4 Mädchen, die auszogen das Kämpfen zu lernen.
Regie: Anna Koch, Produktion: Anna Wendt Filmproduktion, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, 82 Minuten mit Lisa Ersel, Debora Lawnitzak, Michelle Silva und Janny Sommermeyer.

Vier Mädchen verlassen mit zwölf Jahren ihr Zuhause, um an einer Sportschule professionelle Ringerinnen zu werden. Sie kämpfen hier nicht nur um ihren Sieg, sondern auch um ihren Platz im Leben. Hier der Trailer und eine Filmkritik über das Werk, das seine Premiere letztes Jahr bei den Hofer Filmtagen hatte:



Filmkritik:
Ein neues Schuljahr beginnt. Die Schule ist die Sportschule in Frankfurt (Oder), und die Mädchen und Jungen der Klasse 7 stellen sich einzeln vor. Sie sind 12 Jahre alt. Eigentlich noch Kinder, doch ihren Traum können sie bereits in Worte fassen: sie wollen deutsche Meister werden, im Ringen. Es ist ein körperlicher Sport, die Kamera ist nahe dran, zeigt Elan und Energie.

Die Absolventin der dffB, Anna Koch und ihre Kamerafrau Julia Lemke, beide haben das Konzept und den Dreh im Team gelöst, folgen vier der Mädchen von dem Moment an, als sie ihr Elternhaus verlassen, um teils in der Ferne (von Berlin aus) in ein Internat zu wechseln, das von “Hanni & Nanni”-Verzauberung weit entfernt ist.

Im Mittelpunkt steht immer wieder die Sporthalle, hier dreht sich fast alles um das Training. Die Schule verlangt Disziplin und die Regeln sind hart. Da kann man auch schon mal heulen. Wenn man verletzt wird, körperlich, oder wenn das Ego geknickt ist, weil man verliert, weil man sich dumm angestellt hat. Das Verlieren an sich ist kein Problem. “Win By Fall” haben die Filmemacherinnen ihren Abschlussfilm für die internationalen Festivals genannt. Erst im März ging es nach Austin zum SXSW, zuvor konnte man sich auf dem renommierten Dokumentarfilmfestival in den Niederlanden, der IDFA, vorstellen.

“Win By Fall”, die vier Schülerinnen sind Stehauffrauen, aufgeben ist nicht drin. Die Trainer schärfen ihnen bereits ganz am Anfang ein, dass Tränen sie vom eigentlichen Ziel ablenken würden. Das mit den Tränen ist wohl am härtesten auszuhalten und als Zuschauerin fühlt man mit ihnen. Tränen, Wut und Trotz sind hier etwas Menschliches. Die Lehrer, hier die Trainer, der Film konzentriert sich voll und ganz auf das Ringen, brüllen schon mal im Frust, und setzen sich dann doch hin, um im Gespräch Unpässlichkeiten zu klären und eine konstruktive Kritik zu äußern.

Anna Koch und Julia Lemke hatten zwei der Mädchen bei dem Dreh für eine Seminarbeit kennen gelernt. Die Aufgabe war, einen ungewöhnlichen Beruf vorzustellen. Frauen, die ringen, das klang außergewöhnlich genug. Die zwei Protagonistinnen bereiteten ihnen den Weg für eine größere Langzeitstudie, die der dffb-Produktion, einem RBB-Film unter dem Leuchtstoff-Label, in Hof den Dokumentarfilmpreis “Granit” bescherte.

Das Leben der vier spielt sich nicht nur in der Schule und beim Training ab, sie werden auch im Kreis ihrer Familie gezeigt. Schließlich ist das Heranwachsen ein Prozess, der sowohl im Kampf für den Sport als auch mit sich selbst geführt wird. Lisa, Debora, Janny und Michelle bringen es unterschiedlich weit. Dramaturgisch wählten die Filmemacherinnen zuerst eine nationale und dann eine internationale Meisterschaft als Ziel. Ein paar Etappen haben die Filmemacherinnen, die sechs Jahre an dem Projekt gearbeitet haben, sicherlich auch noch zu beschreiten.

Elisabeth Nagy

SIBERIAN LOVE
Regie: Olga Delane, Produktion: Doppelplus Ultra,
80 Minuten

Olga, ledig, Mitte 30, reist nach 20 Jahren in Berlin in ihre Heimat Sibirien. Dort wird ihr Single-Dasein jedoch sehr kritisch betrachtet. Der Film gibt tiefgreifende Einblicke in den Alltag von sibirischen Familien und stellt die Frage nach der Sinnhaftigkeit von traditionellen Beziehungsmodellen.

ZWISCHEN DEN STÜHLEN
Regie: Jakob Schmidt, Produktion: Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, 106 Minuten

Der Film begleitet drei angehende Lehrer auf ihrem spannenden Weg durch das Referendariat. Zwischen Notenvergabe und der Angst vor den eigenen Prüfungen stehen sie wortwörtlich zwischen den Stühlen.

Retrospektive

Die Retrospektive widmet sich in diesem Jahr dem künstlerischen Schaffen des großen Schauspielers und Regisseurs Michael Gwisdek. In der Hommage an Michael Gwisdek zeigt achtung berlin zwischen dem 22. und 26. April 2017 Filmhighlights aus seinen DEFA-Jahren sowie aktuelle Filme des Schauspielers.

Eröffnet wird die Retrospektive mit dem Film:
DER TANGOSPIELER
aus dem Jahr 1991 (Regie: Roland Gräf)
in Anwesenheit von Hauptdarsteller Michael Gwisdek und weiteren Akteuren des Filmteams am 22.04.17 um 18:00 Uhr im Babylon.

Berlin Series

Achtung Berlin macht auch in Serien und präsentiert erstmals in diesem Jahr die neue Serien-Sektion »Berlin Series« im Festival.

Ob für TV oder Web, für Plattform oder Marken, ob horizontal, vertikal oder viral - die deutsche Serienlandschaft wird zum Glück immer vielfältiger und spannender. Und Berlin rückt mehr und mehr ins Zentrum des deutschen Serienschaffens. Deshalb wird das Filmfestival achtung berlin – new berlin film award dieses Jahr um eine Seriensektion erweitert. In Screenings, Panels, Pitchings und Keynotes präsentiert achtung berlin in Kooperation mit dem Serienwerk spannendende Serienstoffe, Menschen und Entwicklungen, frisch und von hier!

Zwei Diskussionsrunden und ein Pitching.
Ein Highlight der achtung berlin Seriensektion wird der Berlin Series Pitch sein. In diesem werden acht ausgewählte Konzepte vor einer hochkarätigen Jury von serienwerk.de gepitcht und das Beste prämiert. Beim anschließenden Get Together besteht die Möglichkeit, Feed-backs und Kontakte zu vertiefen und im besten Fall eine neue Serie aus der Taufe zu heben. Mit Förderzusagen in Höhe von insgesamt 5,5 Mio. Euro für 41 neue Projekte war das Medienboard Berlin und Brandenburg ins Filmjahr 2017 gestartet. Unterstützt werden 22 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme sowie erstmals eine Serie. Bei erfolgversprechendem Pitching könnten weitere Serienförderungen womöglich folgen.

Die Diskussionsrunde „Revolution aus dem Writers Room? Oder: Unter welchen Bedingungen entstehen Serien in Deutschland“ vergleicht die Serienproduktion in Deutschland und in den USA. Darüber hinaus wird beim production:net BREAKFAST, veranstaltet vom media.net Berlin Brandenburg, unter dem Titel „Die Zukunft der deutschen Serie“ der Blick auf neue Formate und Sendeplätze gerichtet. Wie schlägt sich die Serie im internationalen Vergleich und bieten neue Plattformen und Streamingdienste tatsächlich neue Geschäfts-und Kooperationsmodelle?

Umsonst und im Kino – drei Serien Previews bei freiem Eintritt.
• Noch vor der deutschen Erstausstrahlung am 8. Mai 2017 bei TNT Serie zeigt achtung berlin Folge 1+2 der Serie “4 Blocks“ auf der großen Kinoleinwand bei freiem Eintritt. Die hochgelobte deutsche Turner-Eigenproduktion zeigt die Welt einer kriminellen arabischen Familie in Berlin Neukölln – gedreht mit Schauspielern wie Kida Khodr Ramadan, Ronald Zehrfeld und Frederick Lau und echten Clan-Mitgliedern. Gezeigt werden Folge 1+2 der am 25.04.17 um 22:00 Uhr im Babylon Mitte.

• Entmietung, Gentrifizierung, Kiez-Atmosphäre: Ken Duken spielt in „Tempel“ einen Ex-Boxer im Berliner Wedding, dessen Familie von Immobilienhaien bedroht wird.
Folge 1-3 der für den deutschen Fernsehpreis nominierten ZDF Serie kann man am 21.04.17 um 17:45 Uhr im Babylon Mitte umsonst sehen.

• Die US-Serie „Genius: Einstein“ über den jungen und alten Albert Einstein mit Starbesetzung (Johnny Flynn, Geoffrey Rush und Emily Watson) folgt den bescheidenen Anfängen des Physikers als rebellischer Denker bis zum Gipfel seiner Popularität als Begründer der Relativitätstheorie. Die Dramaserie startet weltweit am 27. April 2017 bei National Geographic. Die Pilotfolge wird als exklusive Preview und Deutschland-Premiere am 25.04.17 um 19:15 Uhr im FAF präsentiert. Im Anschluss werden die beiden Schauspieler Martin Umbach und Silvina Buchbauer, die in der Serie mitspielen, für Fragen zur Verfügung stehen.

13. achtung berlin – new berlin film award
19.-26. April 2017
Festivalbüro
Eberswalder Straße 10
10437 Berlin
Web: www.achtungberlin.de
achtung berlin - new berlin film award wird gefördert durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH.

Hohe VoD Zuschauerzahlen bei AMAZON-Prime-Video

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Erfolg mit lokaler Berlin-Produktion: "You Are Wanted" schlägt bei Amazon ein.



Das erste deutsche Amazon Original, ein aus sechs ca. 45 Minuten langen Folgen bestehende Thriller "You Are Wanted" legte einen hervorragenden Start hin.
Hier der Trailer:



Inhalt:
Hotelmanager und Familienvater Lukas (Matthias Schweighöfer) wird brutal aus seinem Alltag gerissen, als jemand seine persönlichen Daten hackt und beginnt seine Identität zu verändern. Das BKA verdächtigt ihn, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein. Selbst seine Frau beginnt an ihm zu zweifeln. Es ist klar: er muss sich wehren. Wer steckt hinter der Verschwörung?

Darsteller: Matthias Schweighöfer, Alexandra Maria Lara, Karoline Herfurth, Tom Beck, Louis Hofmann.

Mit seinem ersten deutschen Exklusivangebot hat Amazon Prime Video offenbar einen Volltreffer gelandet. Auswertungen der Analysten von Goldmedia zufolge erzielte die massiv beworbene Serie "You Are Wanted" mit Hauptdarsteller Matthias Schweighöfer seit Mitte März unter allen kostenpflichtigen VoD-Titeln die höchsten Abrufzahlen und stürmte folgerichtig auch auf den ersten Platz der VoD-Ratings von Goldmedia.

Noch klarer wird das Bild beim Blick auf die Amazon-Abrufzahlen: Die Produktion von Pantaleon Entertainment, Warner Bros. Entertainment und Warner Bros. ITVP deklassierte sämtliche anderen Inhalte auf der Streaming-Plattform des Etail Online shopping Giganten. Unter den fünf meistabgerufenen Inhalten dominierte die sechsteilige Serie, die Prime-Kunden ohne Zusatzkosten zugänglich ist, mit einem Zuschaueranteil von 35 Prozent. Auf den Plätzen folgen "The Man in the High Castle" (26 Prozent), "2 Broke Girls" (16 Prozent), "Shameless" (13 Prozent) und "Fear the Walking Dead" (zehn Prozent). Absolute Abrufzahlen nennt Goldmedia indes (wie üblich bei den großen Streamingportalen) nicht.

Unter den fünf meistgesehenen Inhalten von Amazon Prime Video entfielen mehr als ein Drittel der Zuschauer auf "You Are Wanted"

"You Are Wanted" steht nicht zuletzt deswegen im besonderen Fokus der Analysten, weil es sich bei der Serie, die am 17. März 2017 mit sämtlichen Folgen exklusiv bei Amazon startete, um das erste deutsche "Amazon Original" handelt. Der erfolgreiche Start bestätigt die von Experten (wie zuletzt beispielsweise von dem globale Analysten IHS mit Blick auf Netflix) vertretene Ansicht, dass lokaler Content ein wesentlicher Erfolgsfaktor für große Streamingplattformen ist.

Mit den VoD-Ratings erfasst Goldmedia seit Januar 2017 zusammen mit dem Panelprovider Respondi die Abrufe der Pay-VoD-Angebote in Deutschland. "Besonders gespannt haben wir auf die Nutzung von 'You Are Wanted' am Wochenende geschaut. Die Nutzungszahlen aus unserer Erhebung zeigen ganz klar, dass die Strategie von Amazon bei den deutschen Zuschauern greift", so Florian Kerkau, Geschäftsführer bei Goldmedia.

Das mit ständig verbesserter Internet-Technik die Streaming-Plattformen sowohl dem Kino wie auch dem Fernsehen die Zuschauer abjagen, ist schon längst kein Geheimnis mehr. Das Publikum liebt kurze Serien-Folgen von 45 Minuten Länge, die man zu einem beliebigen Zeitpunkt abrufen kann. Kinofilme mit durchschnittlich zwei Stunden Länge, für deren Besuch mit Anfahrt und den langen Werbevorspännen in den großen Multiplexkinos mehr als drei Stunden eingeplant werden müssen, sind unter der Woche für das arbeitende Volk kaum noch zu bewerkstelligen. Die Arbeitszeiten haben sich verschoben, die Geschäfte haben in den Städten oft bis 22:00 Uhr geöffnet, sodass ein normaler Kinobesuch meist erst zum Wochenende absolviert werden kann. Viel bequemer und preisgünstiger ist es jedoch zu Hause mit der Familie, sich Filme online auf einem großen, modernen Flachbildschirm anzusehen.

Sogar diverse Filmfestspiele berücksichtigen mittlerweile die neuen Serienplattformen in ihren Sektionen. Wie wir gestern berichteten gehört dazu auch der heute in Berlin startende achtung berlin - new berlin film award, der mit der neuen Sektion »Berlin Series« einerseits internationaler werden will, andererseits aber auch neue Zuschauerschichten erreichen will. Sogar das Programmheft wurde zweisprachig in deutsch und englisch gestaltet, womit das Festival sich über kurz oder lang auf internationales Niveau begeben will. Das ist auch gut so, denn zahlreiche Filme aus und über die Region Berlin-Brandenburg werden oft auch von ausländischen Filmemachern gedreht. Langsam wird es Zeit, dass neben der Berlinale ein weiteres Berliner Film Festival dem Filmfest München Paroli bietet und nicht nur Berlin Premieren zeigt, sondern zukünftig hoffentlich mit mehr Weltpremieren werben kann.

Wo finde ich weitere beliebte Filme im Netz?

Doch wo finden Filmfans interessante Werke, wenn sie nicht die Möglichkeit haben, bedeutende Festivals zu besuchen. Die Zeiten in denen Filme Monate lang im Kino zu sehen waren sind vorbei. Tatsächlich gibt es mit der Website "JUST WATCH" ein Portal, dass neben Netflix und Amazon weitere Streaming Portale wie Maxdome, Videobuster, Apple iTunes, Google play, Alles Kino, Netzkino, Microsoft und mehr auflistet. Über eine Suchfunktion nach Filmen oder Serien werden die Verfügungsmöglichkeiten nebst Preisen aufgelistet. Arthouse Werke sind leider noch in der Minderzahl, doch der Anfang einer umfassenden Übersicht ist mit diesem Portal gemacht. Viel Spaß beim Suchen.

Die Ergebnisse der auf einer rollierenden Onlinebefragung basierenden Erhebungen von Goldmedia (bis zu 50.000 Befragte pro Jahr) sollen zukünftig regelmäßig, monatlich veröffentlicht werden. Wir behalten dies im Blickfeld, um keinen Trend zu verschlafen.

Quellen: Blickpunkt:Film | Kress

CinemaCon Las Vegas - Filmstudios setzen auf Streaming

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Hollywoods Filmstudios wollen Filme kurz nach Kinostart streamen. - Sony setzt bei Premiumkinos auf Laserprojektion in 4K.

Vom 27.-30. März 2017 fand im CAESARS PALACE von Las Vegas the Official Convention of The National Association of Theatre Owners (NATO) statt. Diese Veranstaltung ist Teil der größten Kinomesse der Welt, der CinemaCon. Neben dem jährlichen Austausch über die Zukunft des Kinos, zeigen die Filmgesellschaften im Anschluss des Treffens zwei Tage lang ihre neuesten Trailer und Ausschnitte aus zukünftigen Produktionen.

Sony Pictures ließ sich nicht lumpen und verwies mit einem Seitenhieb auf den Streaminganbieter Netflix, dass die bedeutendsten Filme im Kino laufen. Anschließend stellte Sony-Studiochef Tom Rothman im bis auf den letzten Platz gefüllten Auditorium des Colisseum im Caesars Palace erstmals Ausschnitte aus "Blade Runner 2049" von Denis Villeneuve vor - obwohl der Film in den USA unter dem Label von Warner Bros. läuft und von Sony im Rest der Welt ausgewertet wird. Zudem holte der für seinen giftigen Humor bekannte Rothman noch Hauptdarsteller Ryan Gosling auf die Bühne, der ihm im Wortwechsel die Bälle zum Sequel des legendären "Blade Runner" aus dem Jahr 1982 gnadenlos zuspielte. Diese ersten Bilder waren auch zweifellos der Höhepunkt der Sony-Veranstaltung, die prima auf die CinemaCon einstimmte, aber auch ein wenig von technischen Problemen geplagt war.

Am nächsten Tag zeigte Warner Bros. noch weitere Szenen aus "Blade Runner 2049", die bei der Sony-Präsentation nicht zu sehen gewesen waren. Im Anschluss betrat Christopher Nolan die Bühne und betonte bei seiner Vorstellung der ersten aufregenden Szenen aus seinem neuen Kriegsepos "Dunkirk", dass er den Film ausschließlich für die Auswertung im Kino gemacht habe. Er sei erstmals komplett im IMAX-Format auf Film gedreht worden und würde entsprechend im IMAX-Format angeboten werden, wie auch in 70mm, 35mm und digital. Die Bilder aus dem Film waren auch zugleich einer der großen Höhepunkte des gesamten Warner Bros. Programms.

Da mehr als 900 der insgesamt etwa 5000 Delegierten nicht aus den USA stammen, war das internationale Interesse an dem was Hollywoods Filmstudios planen, entsprechend groß gewesen.

Variety berichtete von Verkürzung des Kino-Zeitfensters.

Dennoch war man aus vergangenen Äußerungen bereits vorgewarnt, dass die großen US-Filmstudios ihre Produktionen zukünftig bereits kurz nach dem Kinostart für Streaminganbieter wie Amazon Prime Video oder Maxdome verfügbar machen wollen. Wie das Branchenmagazin Variety berichtete, befürworten sechs der großen Filmstudios, 20th Century Fox, Warner Bros., Universal, Lionsgate, Paramount und Sony, eine frühere Freigabe der Filme für Streamingplattformen. Nur Disney Movies ist gegen die Planungen, da das Studio bereits mehrere eigene TV-Sender betreibt und ein Interesse daran hat, dort vor allem ältere Werke in Zweit- und Drittverwertung auszuschlachten.

Alle anderen wollen das bisherige Zeitfenster verkürzen, und schon 17 Tage nach dem Filmstart sollen Filme künftig bei Amazon PrimeVideo und anderen Plattformen für Preise zwischen 30 und 50 Dollar angeboten werden. Das lohnt sich natürlich nur für wohlhabende Familien, die in ihrer Hollywood-Villa ein eigenes Heimkino betreiben. Bei einer stattlichen Anzahl an Familienmitgliedern mit mehreren Kindern und deren Freunde sowie Großeltern oder Onkel und Tante, kann das unter Umständen gegenüber einem Kinobesuch sogar ein günstiges Schnäppchen sein, denn der Besuch eines Filmtheaters ist auch in den USA meist nicht unter 10,- US-$ pro Person zu haben. Mit Popcorn und den obligatorischen Getränken wird's noch deutlich teurer.

Warner-Brothers-Chef Kevin Tsujihara soll Verhandlungen mit den Kinobetreibern bereits begonnen haben, auch wenn er sich öffentlich dazu auf der CinemaCon nicht äußern wollte. Den Kinobetreibern wurde eine Beteiligung an den Streamingeinnahmen in Aussicht gestellt, wenn sie den Planungen zustimmen. Verschiedene Zeitfenster sind im Gespräch. 20th Century Fox und Warner Bros. sind für eine Verfügbarkeit in einem Zeitfenster von 30 bis 45 Tagen nach dem Filmstart, wollen aber nur 30 US-Dollar verlangen. Universal, das sich besonders engagiert für den Plan einsetzen soll, tritt für eine 20-Tages-Frist ein.

Neue Filme sind bisher auf Streamingplattformen nur zu sehr hohen Preisen oder gar nicht verfügbar. Die traditionelle Verwertungskette der Filmindustrie lautet weiter: Kino, DVD/Blu-ray und dann erst Streaming. Sogar Amazon Studios bekannte sich als junger Independent Verleih erneut klar zum Kino. Man will den filmischen Content für Amazon Prime erst durch sorgfältige Kinoauswertung veredeln. Im letzten Jahr brachte Amazon Studios 15 Filme in die US-Kinos, darunter der Cannes-Eröffnungsfilm "Café Society" von Woody Allen, Oscar-Gewinner "The Salesman" von Asghar Farhadi und der zweifach Oscar-prämierte Boxoffice-Erfolg "Manchester by the Sea".

Nur Netflix bietet seine Eigenproduktionen immer zugleich weltweit und gegebenenfalls auch im Kino an. Entsprechend groß ist der Druck auf Hollywoods Filmfirmen geworden. Die Zeitspanne, nach der Filme, die in den Kinos auslaufen, für das Wohnzimmer freigegeben werden, liegt auf Datenträgern traditionell bei 90 Tagen. Einige Studios haben begonnen, Filme bereits nach 70 Tagen im Streaming freizugeben.

Andererseits können bei den beliebten US-Serien dagegen sogar Jahre vergehen, bis diese im legalen Streaming verfügbar sind, weil die Rechte bei Fernsehsendern liegen. Nach Expertenansicht ist das der Grund für die Attraktivität illegaler Filmkopien und Verluste der Filmstudios in Höhe von Milliarden US-Dollar.

Keynote-Redner Andrew Cripps blickte auf das Erfolgsjahr 2016 zurück.

Der neue Fox Chef Andrew Cripps blickte noch einmal auf 2016, das Rekordjahr der Filmindustrie zurück. Im vergangenen Jahr konnten sieben internationale Märkte mehr als eine Mrd. Dollar umsetzen - Deutschland gehörte zwar als Siebtplatzierter dazu, verzeichnete aber als einziges Land ein deutliches Minus von mehr als elf Prozent. Die drei internationalen Topmärkte sind in Asien zu finden - China, Japan und Indien. Von den 20 Topmärkten konnten 19 ihre Umsatzzahlen steigern. Die wachsende Bedeutung des internationalen Boxoffice ist vor allem dem Wachstumsmarkt China zu verdanken. Dort ist der Umsatz entgegen dem üblichen Schnitt von 2,6% um 36,5% gewachsen.

"Unser Publikum verändert sich, und man erreicht es immer schwieriger über traditionelle Medien", so der Chef von 20th Century Fox International. "Die Produktion von Filmen ist teurer denn je. Auch die Marketingkosten scheinen nur in eine Richtung zu gehen - nach oben. Piraterie ist eine omnipräsente Bedrohung in einer Welt, die immer enger miteinander verbunden ist. Und die ständig wachsende Menge an Freizeitangeboten ist eine zusätzliche Herausforderung: Das Kino muss sich strecken, um wahrgenommen zu werden und seine Position zu verteidigen. Wir sehen uns mit Herausforderungen konfrontiert, über die wir reden müssen. Es gibt Bereiche, in denen wir unsere Sache noch besser machen können. Beide Seiten sollen davon profitieren."

CinemaNext Premiumkinos und andere Technik-Trends.

Gleich mehrere große Trends machte Fox Chef Andrew Cripps aus, doch die Premiumisierung hob er hervor, denn die Zahl von Premiumkinos wächst ständig und Zuschauer weltweit seien bereit, für ein besseres, individuelleres Kinoerlebnis höhere Preise zu bezahlen. Darüber hinaus betonte CinemaCon-Organisator Mitch Neuhauser, dass Technologische Innovationen in diesem Jahr eine große Rolle spielen.

Dazu gehört die neue HDR Farbtechnologie von EclairColor fürs Kino, die CinemaNext mit SPHERA auf der CinemaCon als gesamtheitliches Angebot vorstellte. CinemaNext, der führende Spezialist für Kinobetreiber-Serviceleistungen der Ymagis Gruppe will mit der Einführung von Sphera ein neues Premium-Kino-Konzept anbieten, das ein großartiges Kinoerlebnis und Content- Flexibilität für Kinobetreiber liefert.

Erste Kinos, die für das neue HDR Mastering Verfahren ausgerüstet wurden, sind das Cinecitta Nürnberg sowie das Eiszeit Kino Berlin bei dem jetzt die neu angeschafften Sony 515(DS) Projektoren speziell für EclairColor modifiziert wurden. Auch in Frankreich sind bereits mehr als ein Duzend Leinwände umgerüstet worden.

Eclair Color nutzt die Sony-Projektoren der 500er Serie (510 und 515), um eine Helligkeit von 30fL zu erzielen, also mehr als doppelt so viel Helligkeit wie DCI-Norm vorgibt. Tatsächlich kann der Projektor durch ein anderes Farbmanagement eigentlich kaum heller werden, doch man kann die Fähigkeit des höheren nativen Kontrastes nutzen. Durch lokal Dimming des Backlights bleiben die Schwärzen unter dem, was ein normaler DLP-Projektor erreicht. Der Schlüssel ist ein Update der Software, um die bei Eclair entworfene Modifikation vornehmen zu können. Jüngst wurde der Film "La La Land" speziell für die Eclair Color Fassung gegradet. Dabei geht es nicht darum dem Film einen neuen Look zu geben, sondern die kreative Intention des Coloristen zu unterstützen.

Das gesamtheitliche Sphera-Angebot umfasst Design, Projektion, Ton- und Bildbearbeitung. Sphera kann sowohl als Teil von Neubauten als auch in bereits bestehenden Kinos ausgeführt werden. Es bietet ein ultimatives Bilderlebnis, verbunden mit einer absoluten Flexibilität in der Programmgestaltung. Filme, Kunst, Gaming, Events und Konzerte werden alle mit der schärfsten Bilddarstellung, dem tiefesten Sound und dem perfektesten Komfort geliefert. Die einzelnen Komponenten verbinden sich zu einem echten immersiven Effekt und eröffnen dem Publikum neue Welten mit umfangreichen und vielfältigen Inhalten, so der Anbieter.

Sphera bietet die höchste momentan erhältliche Bildqualität mit tieferen Schwarztönen, satteren Farben und feineren Details. Dank der Kombination von EclairColor und den neusten Projektionstechnologien von Sony verfügt Sphera über eine neue digitale HDR-Farblösung, die ein innovatives Mastering-Verfahren mit Optimierung bestimmter Kinoprojektionstechnologien kombiniert. Durch die Projektion von Bildern mit einem starken Kontrast und größerer Farbtreue, bietet Sphera eine Bildprojektion von noch nie gesehener Qualität, höhere Detailschärfe und eine bessere Wahrnehmung von Tiefe. Sphera Projektionssysteme verfügen über eine 4K-Auflösung und eine Projektionsfläche, die von Wand zu Wand reicht, um größere Effekte zu erzeugen. Die 3D-Projektion ist dank der Konfiguration besonders eindrucksvoll und zudem sind alle Sphera-Säle HDR kompatibel.

Zudem verfügen Sphera-Säle über eine einzigartige Subwoofer-Technologie, bei der die Kinobesucher buchstäblich von einem, auf Dolby™ Atmos basierenden, Surround Sound umhüllt werden. Das System besitzt eine höhere Frequenz als Standardsysteme, mit stärkerem und druckvollerem Bass, den jeder Kinobesucher spüren statt hören kann.

Neue Laserprojektoren von Sony und Christie.

Darüber hinaus präsentierte Sony auf der CinemaCon die mit Spannung erwartete RGB-Laserprojektionstechnik der nächsten Generation mit unvergesslichen Bildern in 4K auf jeder Leinwandgröße. Das neue bahnbrechende System zeigt durch ein Objektiv gleichzeitig zwei Bilder in echter 4K-Auflösung und erzielt so eine gleichmäßige, augenschonende 3D-Präsentation. Zudem bieten alle Projektoren von Sony branchenführende Bildqualität mit einem spektakulärem Kontrast von 8000:1.

Auch der Projektorenhersteller Christie nutzte die CinemaCon für die Vorstellung zweier neuer Modelle: eines Xenonlampen-Projektors für kleinere Leinwände sowie eines kompakten Laserprojektors für mittlere Leinwände. Mehr wird man sicherlich auf der NAB Show 2017 im Las Vegas Convention Center erfahren, die vom 22.-27. April 2017 stattfindet und sich speziell der Postproduktion und deren Brands widmet.

Link: cinemacon.com

Quellen: Filmvorführer.de | Blickpunkt:Film | CinamaNext | EclairColor | Sony | Variety


Preilsverleihungen in Marl, in Graz und in Berlin

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Die undotierten Grimme-Preise wurden in Marl verliehen und Preise im Wert von 130.000 € sind in Graz bei der Diagonale vergeben worden. In Berlin ging der Publikumspreis des 11mm Fußballfilmfestivals an Salomon Kalou.

                                       

Im westfälischen Marl, dem Sitz des Grimme Instituts, wurden am 31. März 2017 zum 53. Mal die Grimme-Preise an herausragende Fernsehproduktionen verliehen. Der undotierte Preis gilt als wichtigste deutsche Fernsehauszeichnung. Insgesamt wurden 12 Preise, zwei Spezialpreise sowie eine Auszeichnung für eine besondere journalistische Leistung in den vier Kategorien Fiktion, Unterhaltung, Information und Kultur sowie Kinder und Jugend vergeben.

                                       

Gleich zwei Auszeichnungen gingen an die ARD-Trilogie "Mitten in Deutschland: NSU". Zu den Preisträgern gehört auch der Satiriker Jan Böhmermann. Die diesjährigen Preisträger wurden schon am 8. März 2017 in Essen bekannt gegeben und bei uns am 9. März 2017 im BAF-Blog veröffentlicht.

Link: www.grimme-preis.de

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Einen Tag später, nämlich am Samstag, den 1. April 2017, wurden im Rahmen der Diagonale-Preisverleihung im Orpheum Graz Österreichs höchstdotierte Filmpreise im Wert von rund € 130.000 vergeben. Das Jubiläumsfestival der 20. Diagonale wurde mit einem facettenreichen Programm gefeiert, wie wir zu Beginn des Festivals am 27. März 2017 im BAF-Blog schrieben. Mit 31.200 Besucher/innen konnte ein Rekordbesuch verzeichnet werden.

Hier gibt's heute von uns detaillierte Infos zu den Preisträgern:

Großer Diagonale-Spielfilmpreis des Landes Steiermark, dotiert mit 21.000 Euro.

• Bester österreichischer Spielfilm

Lukas Valenta Rinner für "DIE LIEBHABERIN" (Argentinien). Hier der Trailer:

Der in Argentinien lebende Salzburger Lukas Valenta Rinner war mit seiner schwarzen Komödie "Die Liebhaberin (Los decentes/ A decent Woman)" zuletzt etwa schon beim Filmfestival Rotterdam, dem Max-Ophüls-Filmfestival Saarbrücken, in Toronto und in Sarajevo zu sehen. Beim Filmfestival Turin konnte er gleich drei Auszeichnungen einheimsen, im argentinischen Mar del Plata den Regiepreis. In "Die Liebhaberin" lässt Valenta Rinner in seiner Wahlheimat Buenos Aires, wo er die Filmhochschule besuchte und die Produktionsfirma Nabis Filmgroup gründete, das Dienstmädchen Belen seinen neuen Posten in einem abgeschlossenen Wohnkomplex für Reiche antreten. Immer an der Grenze zum Surrealen wandelnd, sieht sie sich dort mit dem wilden Leben einer Nudistensekte und deren konservativen Gegnern konfrontiert. "Los decentes - Die Ehrenhaften" heißt der Film im Original. Am Ende, wenn die beiden Welten, die dezente der Bourgeoisie und die weniger dezente der Nudisten, aufeinandergeprallt sind, steht im Abspann ein anderer Titel: "Los indecentes - Die Frivolen". Auch für das Sounddesign von Nahuel Palenque gab es bei der Verleihung einen Diagonale-Preis (1.500 Euro).

Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark, dotiert mit 21.000 Euro

• Bester österreichischer Dokumentarfilm

Ivette Löcker für "WAS UNS BINDET" - ein Elternprortrait.

Ivette Löcker porträtiert in ihrem ausgezeichneten Dokumentarfilm "Was uns bindet" ihre Eltern, die auch Jahrzehnte nach der De-facto-Trennung immer noch im gleichen Haus leben. Die Tochter betrachtet diese Zweckgemeinschaft der ihr vertrauten Menschen mit durchaus liebevollem, nicht anklagenden Blick.

• Diagonale-Schauspielpreis für einen bemerkenswerten Auftritt einer österreichischen Schauspielerin

Verena Altenberger für "DIE BESTE ALLER WELTEN"

Die 29-Jährige Verena Altenberger spielt in der autobiografisch geprägten Produktion "Die beste aller Welten" von Regisseur und Drehbuchautor Adrian Goiginger eine heroinkranke Mutter, die sich trotz Abhängigkeit bemüht, für ihr Kind da zu sein. Auch beim besten Szenenbild konnte der Film reüssieren. Er begeisterte zudem schon im Februar im Generation-Programm der 67. Berlinale 2017.

• Diagonale-Schauspielpreis für einen bemerkenswerten Auftritt eines österreichischen Schauspielers

Philipp Hochmair für "KATER"

Der Schauspielpreis an Philipp Hochmair ging für seinen Part des Andreas in Händl Klaus' schwulem Beziehungsdrama "Kater". Der unkonventionelle Film überraschte und schockierte schon das Panorama-Publikum auf der 66. Berlinale 2016.

Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz

• Bester innovativer Film, Experimental- oder Animationsfilm

Katrina Daschner für "PFERDEBUSEN"

Diagonale-Preis Kurzspielfilm

• Bester Kurzspielfilm

Clara Stern für "MATHIAS"

Diagonale-Preis Kurzdokumentarfilm

• Bester Kurzdokumentarfilm

Kristina Schranz für "SPIELFELD"

Diagonale-Preis der Jugendjury des Landes Steiermark

• Bester Nachwuchsfilm

Santiago Rodríguez Durán für "Revolución Solar"

Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes österreichischer Kameraleute AAC

• Beste Bildgestaltung Spielfilm

Wolfgang Thaler und Sebastian Thaler für "UGLY"

Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes österreichischer Kameraleute AAC

• Beste Bildgestaltung Dokumentarfilm

Attila Boa für "UNTITLED"

Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea

• Beste künstlerische Montage Spielfilm

Ulrike Kofler, Monika Willi und Christoph Brunner für "WILDE MAUS"

Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea

• Beste künstlerische Montage Dokumentarfilm

Christin Veith und Cordula Thym für "RELATIV EIGENSTÄNDIG"

Diagonale-Preis Sounddesign des Verbandes österreichischer Sounddesigner/innen VOESD

• Bestes Sounddesign Spielfilm

Nahuel Palenque für "DIE LIEBHABERIN"

Diagonale-Preis Sounddesign des Verbandes österreichischer Sounddesigner/innen VOESD

• Bestes Sounddesign Dokumentarfilm

Peter Kutin und Florian Kindlinger für "HOMO SAPIENS"

Diagonale-Preis Szenenbild des Verbandes österreichischer Filmausstatter/innen VÖF

• Bestes Szenenbild Spielfilm

Veronika Merlin für "DIE BESTE ALLER WELTEN"

Diagonale-Preis Kostümbild des Verbandes österreichischer Filmausstatter/innen VÖF

• Bestes Kostümbild Spielfilm

Monika Buttinger für "DIE MIGRANTIGEN"

• Der Preis Innovative Produktionsleistung wurde geteilt und geht ex aequo an:

- Allegro Film für "BAUER UNSER"

- Vento Film für "MISTER UNIVERSO"

- Wega Film für "WILDE MAUS"

Link: www.diagonale.at

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Zum Abschluss des 11mm Fußballfilmfestivals vergab das Publikum am 3. April 2017 die »Goldene 11« an Salomon Kalou, den international erfolgreichen Stürmer von Hertha BSC und jetzt auch der Hauptprotagonist der frisch prämierten Dokumentation „Salomon Kalou - L'Éléphant chéri“ von Angel Chow-Toun. Hier ein kurzer Einblick von der Preisvergabe:

Über den Film:

Der sehr persönliche Dokumentationsfilm gibt Einblicke in die Herkunft und Familie des ivorischen Fußballstars, der 2012 mit dem FC Chelsea die Champions League-Trophäe nach London brachte und 2015 mit dem Team der Elfenbeinküste den Africa Cup of Nations gewonnen hat. Die französische Filmemacherin Angel Chow-Toun hat Kalou über ein Jahr lang mit der Kamera begleitet und seine Eltern und Geschwister besucht. Sie beschreibt ihren Star als sehr normalen, bescheidenden Mann, der weiß, wo er seine Wurzeln hat und woraus er seine Kraft schöpfen kann. Ganz anders als viele der heutigen Fußball-Millionäre.

Bei den 11mm shortkicks gewann der mexikanische Film „Domingo“ von Regisseur Raúl López Echeverría den Kurzfilmpreis des Festivals. Die Geschichte des leidenschaftlichen Hobby-Fußballspielkommentators überzeugt die siebenköpfige Jury aus Film- und Fußballbranche.

Mit den Preisvergaben endete nach fünf aufregenden Tagen die 14. Ausgabe des Internationalen Fußballfilmfestivals »11mm«. Über 4000 Besucher besuchten das Festival, das 56 Fußballfilme aus 25 Ländern im Kino Babylon zeigte. An dem begleitenden Schulprogramm 11minimeter im Filmtheater am Friedrichshain nahmen rund 750 Schülerinnen und Schüler teil.

Link: www.11-mm.de

Neues BSG-Urteil in der Synchronbranche

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Synchronschauspieler begrüßen Urteil des Bundessozialgerichts zur Abrechnungspraxis.

Der InteressenVerband Synchronschauspieler (IVS) hat das Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) vom 31. März 2017 positiv aufgenommen, wonach Synchronschauspieler als abhängig Beschäftigte bei ihren typischen, auf kürzer als eine Woche befristeten Beschäftigungsverhältnissen, grundsätzlich als „unständig Beschäftigte“ einzustufen sind.

Entgegen seiner bisherigen Rechtsprechung, so der IVS, verzichtet das BSG damit ab sofort auf das Kriterium der „Berufsmäßigkeit“ als ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal der Unständigkeit. Nach dem nunmehr allein maßgeblichen Wortlaut des § 163 Abs. 1 SGB VI komme es nur noch auf die regelmäßige kurze Dauer der Synchroneinsätze an.

IVS-Vorstand Till Völger: „Mit dem BSG-Urteil haben wir das Problem eines stetigen Statuswechsels endlich vom Tisch bekommen und sind nicht mehr mit dem Problem konfrontiert, ständig neue Prognosen abgeben zu müssen. Es wird damit für alle einfacher, auch für die Produzenten.“

Bislang galt laut IVS: Eine Beschäftigung wurde nur dann als unständig bewertet, wenn sie berufsmäßig ausgeübt wurde. Das war der Fall, wenn sie wirtschaftlich bzw. zeitlich den Schwerpunkt der Erwerbstätigkeit bildete. Das sollte jeweils auf Monatsbasis festgestellt werden. Daraus folgte, dass der Status bei vielen Synchronschauspielern, die keine einheitliche Erwerbsbiographie aufwiesen, oftmals wechselte. Damit musste theoretisch jeder Schauspieler vor jedem Termin eine Prognose über den Schwerpunkt seiner Erwerbstätigkeit abgeben. Ein Aufwand, der in der Praxis kaum leistbar war.

Quellen: filmecho | IVS

Erste Erfahrungen zu »Freenet TV« mit DVB-T2 HD

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DVB-T2 Receiver mit Twin-Tuner brauchen nur ein Abo. Auch Receiver mit Scart Anschluss soll es geben sowie bald preiswerteres Fernsehen über das Internet.

Am 29. März 2017 war der offizielle Startschuss des neuen Freenet-TVs, dem DVB-T2 HD-Standard. Schon einen Tag später waren sämtliche privaten TV-Programme über das alte kostenlose DVB-T-Signal (zumindest in vielen Großstädten) nicht mehr zu empfangen. Zahlreiche moderne TV-Geräte, die vielleicht erst vor wenigen Monaten angeschafft worden waren und oftmals nur den alten DVB-T-Tuner für das bisherige, nicht HD-fähige digitale Überallfernsehen enthielten, wurden somit zum alten Eisen. Zwar gab es schon diverse Probesendungen in den letzten Wochen für die neuen Empfangsgeräte, doch die volle Programmzahl von ca. 40 Sendern ist erst jetzt nach der offiziellen Aufschaltung erhältlich. Gleichzeitig wurden die sechs Testprogramme wieder abgeschaltet. Erst ein erneuter Suchlauf zeigt nun die volle Senderauswahl, sofern die Antenne richtig platziert wurde.

Auch bei der Lieferung entsprechender Zusatzgeräte, den sogenannten Set-Top-Boxen für den Empfang von DVB-T2 HD haperte es am Anfang gewaltig. Ein USB-DVB-T2-Stick für Windows und MacOS Laptops war nicht vor dem 23. März 2017 lieferbar. Der Tagesspiegel schreibt heute, dass der Stick aber Probleme beim Empfang hat. Entweder ruckelt das Bild, oder der Ton setzt aus. Ein Fernsehvergnügen am Laptop sieht anders aus. Einige Firmen kündigen neue Geräte in den nächsten Wochen an. Dann werden womöglich die derzeit noch relativ hohen Preise der Freenet Receiver etwas fallen, denn auch einfache Kabelreceiver gibt es für deutlich weniger Geld.

Solch kurze Übergangszeiten für eine gänzlich neue Empfangstechnik hat es zuvor noch nie gegeben. Kein Wunder wenn zahlreiche Kunden sich in den Mediamärkten beschwerten und testweise gekaufte Geräte oftmals sofort wieder zurückgaben, weil noch im März viel weniger Programme empfangen werden konnten, als zuvor versprochen worden waren.

Dabei sollte alles besser werden, auch in der Bildqualität, aber auch teurer, denn für den Empfang der privaten Sender wie der RTL-Gruppe oder Prosiebensat1 wird jetzt eine Chipkarte erforderlich, die in die neuen Geräte gesteckt werden muss, um deren Sender, die ab Mitte des Jahres verschlüsselt sein werden, sehen zu können. Einige Fernsehgeräte haben solche CI-Slots schon seit längerer Zeit eingebaut. Allerdings oftmals nur für die Kombituner des Kabelfernsehens und der Satellitenempfangsteile. Eine nachträgliche Umrüstung von sogenannten Tripple-Tuner, die bei einigen Geräten auch das alten DVB-T-Signal verarbeiten konnten, auf modernere Tuner, die dann auch DVB-T2 HD empfangen können, ist von der Industrie nicht vorgesehen. Nur die neueste Geräte-Generation hat dies eingebaut. Deshalb wird auch das unverschlüsselte Signal der öffentlich-rechtlichen Programme bei diesen älteren Geräten schwarz bleiben, denn ohne Set-Top-Box können weder unverschlüsselte Signale noch die verschlüsselten Signale der privaten Sender angezeigt werden. Die neue Sende-Norm ist mit der alten DVB-T-Norm nicht mehr kompatibel.

Aus Free-TV wird PAY-TV.

Doch es kommt noch schlimmer, denn demnächst soll auch die Standard-Auflösung (SD) beim Satelliten-Empfang abgeschaltet werden. Zuvor wird beim Kabelunternehmen Unitymedia in NRW die analoge Übertragung bereits ab Juni 2017 komplett eingestellt. Dann können auch teure, hochwertige Plasma-Fernsehgeräte der ersten Generation, die wie viele andere ältere und preiswerte Flachbild-TVs oder DVD- und Festplatten-Recordern nur einen analogen Tuner eingebaut hatten, nichts mehr ohne externe Settop-Box fürs digitale Kabel- und Satellitenfernsehen empfangen. Die KEF-Kommission möchte zudem auf allen Übertragungswegen die SD-Lösung zugunsten von HD aufgeben. Das spart Geld und schafft endlich Platz für den UHD-Empfang in 4K. Somit wird aber aus allen kostenlosen Übertragungswegen plötzlich Pay-TV.

Wir raten aber Kunden, die sich demnächst ein Ultra-HD-Gerät anschaffen wollten, äußerst vorsichtig zu sein, und lieber mit dem Kauf solange zu warten wie möglich. Irgendwann wird auch im Kabel die Übertragung von DVB-C gegen DVB-C2 getauscht werden. Und dann fängt das gleiche Dilemma wieder an, denn entsprechende DVB-C2-Tuner sind wegen fehlender Normierung bei den Herstellern derzeit noch nicht erhältlich. Man beschwichtigt lieber und verweist auf den Satelliten-Empfang sowie auf einige kurze Ultra-HD-Testvideos im Internet, die dort bereits in 4K vorliegen und als Download angesehen werden könnten. Doch die Kunden wünschen keinen langwierigen Download, sondern wollen alles ohne Umwege sofort haben und sehen können.

Die Bandbreite und Übertragungsgeschwindigkeit mit Kupferkabeln über eine Internet-Telefonleitung ist aber derzeit noch viel kleiner als bei der Kabel- oder Satellitenübertragung. Für Ultra HD-Bilder in 4K mit hohen Bewegungsanteilen, die auch ruckelfrei empfangen werden wollen, dürfte die Zukunft eher bei der Kabelübertragung auf Basis von Glasfaser liegen, die eine größere Bandbreiten abdecken können. Spätestens Ende 2018 sollen auch bei den anderen Kabelnetzbetreibern die restlichen Sender, die noch analog oder nur in SD-Qualität verbreitet wurden, im Kabelnetz abgeschaltet werden. Danach wird das Kabelnetz auf Ultra-HD-Empfang in 4K aufgerüstet. Die Grundgebühr für den Kabelempfang, der derzeit für die analogen Programme bei 17-20 € liegt, wird aber mit höherer Qualität und rein digitalem Empfang, sicherlich merklich ansteigen.

Auf dem Lande wird das alte terrestrische Fernsehen noch einige Wochen und Monate zu sehen sein, bis auch dort die Umrüstung auf DVB-T2 HD abgeschlossen ist. Dann ist für den Empfang aller privaten Sendern ab Ende Juni 2017 jährlich 69 Euro (5,75 Euro im Monat) zu bezahlen. In der Übergangszeit ist der Empfang jetzt noch kostenlos.

DVB-T2 startete Ende März 2017 in den Ballungsräumen: Bremen/Unterweser, Hamburg/Lübeck, Kiel, Rostock, Schwerin, Hannover/Braunschweig, Magdeburg, Berlin/Potsdam, Jena, Leipzig/Halle, Düsseldorf/Rhein/Ruhr, Köln/Bonn/Aachen, Rhein/Main, Saarbrücken, Baden-Baden, Stuttgart, Nürnberg und München/Südbayern. In Zukunft soll es für DVB-T2 rund 40 Fernsehprogramme überwiegend in Großstädten in HD mit 1080p geben. Der Ausbau weiterer Gebiete für den Empfang privater Programme über Freenet TV erfolgt in drei weiteren Stufen bis zum Herbst 2018. Es bleibt aber abzuwarten, wie viele der DVB-T-Zuschauer da mitgehen und ob nicht viele gleich ganz abwandern und künftig andere Wege nutzen, um Fernsehprogramme zu konsumieren.

Ein kurzer Blick auf die Zahlen: In Deutschland empfangen — laut offizieller Angaben des wissenschaftlichen Dienstes des deutschen Bundestages — mehr als die Hälfte aller Zuschauer ihr Programm via Satellit (52 %). Einen weiteren, großen Anteil von rund 37 % macht das Kabelfernsehen aus. Ungefähr 5 % der Fernsehhaushalte sind auf IPTV umgestiegen. DVB-T nutzten bisher nur rund 6 % der TV-Zuschauer. Welchem Endkunden erscheint der Schritt zu HD via Antenne noch verlockend, wenn er einerseits mit Mühen und Kosten verbunden ist und gleichzeitig im Netz und im Elektronikmarkt schon längst mit UHD und HDR geworben wird?

Aufnahmemöglichkeit sowie alte Röhrengeräte weiter nutzbar.

Laut des neuen Besitzers von Media Broadcast, dem technischen Plattformbetreiber des neuen HD-Antennenfernsehstandards, der von dem Mobilfunkprovider Mobilcom-Debitel für rund 295 Millionen Euro gekauft wurde, soll es bald auch spezielle DVB-T2-Receiver mit Twin-Tuner geben. Damit können auch Inhalte extern aufgenommen werden, während gleichzeitig ein anderes Programm angesehen wird. Eigentlich ein alter Hut, denn die HD-Festplatten-Receiver der Kabelnetzbetreiber sowie viele DVD-Recorder können dies ebenfalls schon seit längerer Zeit.

Der Betreiber von Freenet TV gab bekannt, dass dies keine zusätzlichen Kosten verursachen soll. "Bei Empfangsgeräten mit Twin Tuner genügt ein Abonnement, um einen Sender aufzunehmen und einen zweiten Sender anzuschauen", so Media Broadcast. Das Abo gilt jedoch nur für ein Gerät.

Das Aufnehmen der Inhalte der privaten Sender ist bei DVB-T2 HD jedoch nur eingeschränkt möglich. "Aufgrund der verschlüsselt ausgestrahlten Programme von DVB-T2 HD und damit einhergehenden technischen Gegebenheiten, gibt es klare Restriktionen bei der Aufnahme dieser Programme." Nur die öffentlich-rechtlichen Sender bieten ihre gebührenfinanzierten Programme auch nach der Umstellung auf DVB-T2 HD unverschlüsselt an. Diese können deshalb mit entsprechenden Geräten auch aufgenommen werden. Die meisten Sendungen sowie Serien und Spielfilme der privaten Programmanbieter können nicht aufgenommen werden.

Damit der Zuschauer nicht automatisch für DVB-T2 einen neuen Fernseher braucht, soll es auch "einige Receiver mit Scart-Anschluss" geben, erklärte der Sprecher. Alte Röhrenfernseher haben kein HDMI, sondern Scart. "Die Ausstattung sorgt für mehr Flexibilität. Mit welchem Endgerät der Zuschauer das Angebot betrachtet, obliegt selbstverständlich ihm selbst", erklärte er. Einen HD-Receiver mit einem alten Röhrengerät zu verbinden macht aber kaum Sinn, weil dadurch die Bildqualität nicht besser wird.

Fernsehen geht auch ohne Antenne.

Fernsehprogramme können aber auch ganz ohne Antenne über das Internet, auch IP-TV genannt, empfangen werden. Ein schneller DSL-Anschluss von mindestens 16 Mbit pro Sekunde (besser mehr) ist aber erforderlich. Die Telekom bietet dazu ebenfalls eine eigene Box an, die sich Entertain nennt. Der Entertain Anschluss beinhaltet einen VDSL-Anschluss mit mindestens 25 Mbit pro Sekunde und ist im Gegensatz zu anderen, preiswerteren Internetanschlüssen nicht im Download limitiert, denn nur unlimitierte Internetverbindungen sind für IP-TV geeignet.

Darüber hinaus hat die Telekom eine abgespeckte Version ihres Entertain-Produktes für ihre Telefon-Festnetzkunden zu 2,- Euro monatlich ab Mai angekündigt. Damit lässt sich nicht nur das Freenet TV, sondern auch weitere Programme über das Internet empfangen. Der Fernseh-Streaming-Dienst wird »Start TV« genannt und ist so etwas wie eine Light Version von »Entertain TV«. Start TV erlaubt das Ansehen von 100 Fernsehsendern, davon werden 22 Sender in HD-Qualität ausgestrahlt. Der Dienst richtet sich an Kunden, die auf weitere Entertain-TV-Funktionen wie Timeshift, Restart oder Video on Demand verzichten können. Selbstverständlich sind eine elektronische Programmzeitschrift (EPG) und eine Suchfunktion mit dabei. Natürlich ist ebenfalls eine spezielle Box und eine Downloadgeschwindigkeit von mindestens 16 MBit/s am Router der Telekom erforderlich. Wer die neue Option als Bestandskunde bis zum 31. August 2017 bucht, erhält den Dienst ein komplettes Jahr gratis. Für diesen Zeitraum fällt auch keine Miete für das Empfangsgerät an. Alle anderen Neukunden können das neue Empfangsgerät »Media Receiver Entry« einmalig für 80,- Euro oder als Mietgerät für monatlich 2,95 Euro erwerben.

Für jüngere Zuschauer, die vornehmlich aktuelle Filme oder die neuesten Serien über Netflix, Amazon Prime Video, Maxdome oder YouTube anschauen, ist der Umstieg auf IP-TV auch von anderen Anbietern wie Vodafone naheliegend. Für die eigenen Mobilfunkverträge startet die Telekom zudem mit der kostenlosen, zubuchbaren Stream-On-Flatrate ein unbegrenztes Musik- und Videostreaming für unterwegs. Diese Inhalte werden nicht auf das reguläre Datenvolumen angerechnet und bleiben ungedrosselt. Bei dem noch recht überschaubaren Programmangebot sind zwar Streaminganbieter wie Netflix und Amazon Prime Video & Music sowie Apple Music und Napster Juke dabei - es fehlen aber derzeit noch weitere große Anbieter wie Maxdome, Spotify und Google sowie Soundcloud und Audible. Ausnahmslos in den Magenta-Eins-Tarifen der Telekom gibt es zudem den »Music & Video Max« Tarif, bei dem alle Inhalte in HD bereit gestellt werden.

Das Internet-Angebot muss auch nicht zwingend am PC, Laptop oder kleinem Tablet gesehen werden. Neuere Flachbildfernseher haben die genannten Anbieter bereits als App integriert. Der Fernseher muss nur par LAN-Kabel oder WLAN an ein Hausnetzwerk oder direkt an den DSL-Router angeschlossen werden. Darüber hinaus stehen mittlerweile drei Streamingdienste wie Zattoo, Magine und Waipu TV für den Empfang der regulären Fernsehprogramme über das Internet zur Verfügung. Für ältere Menschen ist dieser Empfangsweg jedoch oft zu kompliziert.

Waipu TV auf dem Fire TV.

Der jüngste Streaminganbieter ist Waipu TV. Er ist per App über Amazon Fire-TV-Geräte sowie demnächst über Apple TV oder mit dem Google Chromecast Stick verfügbar. Das Fernsehgerät muss dafür mit einem USB-Anschluss ausgerüstet sein, in den der Empfangs-Stick gesteckt wird. Der Internet-Empfang erfolgt über WLAN. Das funktioniert sehr gut und alle Serienfans können sich über eine neue Komfortfunktion bei Aufnahmen freuen.

Der Waipu-Fernsehstreamingdienst kann bei Bedarf bequem mit einer klassischen Fernbedienung gesteuert werden, die bei allen Fire-TV-Geräten dabei ist. Eine Steuerung ist aber auch mit dem Smartphone möglich. Sobald die App auf dem Smartphone mit einem Google-Cast-fähigen Gerät oder einem Fire-TV-Gerät verbunden ist, genügt ein Wisch nach oben, um die Wiedergabe des ausgewählten Senders auf dem Fernseher fortzusetzen. In der Smartphone-App kann dann weiter gezappt werden, während ein anderer Sender auf dem Fernseher läuft. Findet der Nutzer beim Zappen einen Sender, den er auf dem großen Schirm sehen möchte, genügt wieder ein Wisch nach oben und schon ist der Sender auf dem großen Fernseher. Somit gilt das Smartphone auch als zweiter Bildschirm für ein alternatives Programm, das man vielleicht bei Werbeunterbrechungen im Auge behalten möchte.

Die Waipu-TV-App enthält zudem eine elektronische Programmzeitschrift (EPG), in der sich der Kunde über die laufenden und künftigen Sendungen informieren kann. Der Wechsel von der Smartphone-Steuerung auf die Fire-TV-Fernbedienung funktioniert derzeit allerdings noch nicht nahtlos, es kommt immer zu einer kurzen Unterbrechung. An Updates und Verbesserungen wird aber bereits gearbeitet. In der Basisversion von Waipu TV stehen die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender gratis zur Verfügung. Im Basis-Paket von Waipu TV erhält der Kunde für 4,99 € monatlich Zugriff auf 59 Sender in SD-Qualität. Gegen einen Aufpreis gibt es für monatlich 14,99 € zahlreiche Sender sowie die Programme des öffentlich-rechtlichen Fernsehens auch in HD-Qualität. Außerdem erhalten die Kunden in diesem Preis auch eine Pausen- und Aufnahmefunktion, die aber bei den Fernsehsendern der ProSiebenSat.1-Gruppe senderseitig gesperrt ist. Darüber hinaus stehen die Fernsehsender von RTL und der ProSiebenSat.1-Gruppe derzeit noch nicht in HD-Auflösung bereit. Für 5 Euro zusätzlich kann Waipu TV auch unterwegs über eine Mobilfunkverbindung genutzt werden.

Die Aufnahmen der anderen Sender werden nicht auf dem Gerät, sondern online auf Exaring-Servern gespeichert. Für den Cloud-Rekorder stehen zehn Stunden Aufnahmezeit bereit. Ist die Speicherkapazität erschöpft, stehen dem Kunden nur die ältesten Aufnahmen zum Ansehen zur Verfügung. Neues Material wird ausgeblendet. Erst wenn der Kunde altes Material löscht, kommt er an die neueren Aufnahmen heran.

Die Speicherung der Aufnahmen in der Cloud hat den Vorteil, dass die Aufnahmen auf allen Geräten mit Waipu TV zur Verfügung stehen. Der Zugriff auf Waipu-TV-Aufnahmen setzt jedoch immer eine bestehende Internetverbindung voraus. Eine Speicherung auf einem Smartphone oder Tablet ist nicht möglich.

Exaring besitzt ein eigenes Glasfasernetz mit einer Länge von 12.000 Kilometern, das nur für die Übertragung der Fernsehinhalte verwendet wird. Damit sollen Engpässe umgangen werden, die im normalen Internet immer wieder auftreten. Vor allem das Umschalten der Sender geschieht sehr schnell und es gibt keine lästige Wartezeit. Das reguläre Internet wird dazu komplett umgangen. Der Waipu-TV-Dienst wird in Zukunft auch 4K-Inhalte wiedergeben können. Technisch funktioniert das bereits, aber die allgemeine Verfügbarkeit ist für einen späteren Zeitpunkt anvisiert. Es wird erst abgewartet, bis es mehr 4K-Inhalte gibt und mehr UHD-TV-Geräte in den Haushalten vorhanden sind, die 4K anzeigen können. Den Marktstart des UltraHD-Angebots plant Waipu.tv dennoch in diesem Jahr.

Ziel des Unternehmens ist es, mehr als 22 Millionen Haushalten in Deutschland Next Generation IPTV als Alternative zu Antennenfernsehen, Satellit- oder Kabelanschluss zu bieten.

ZATTOO mit kostenlosem Angebot - dafür aber mit Werbung.

Das Programmangebot über Internet ist zumeist umfangreicher als über TVB-T2 HD, kommt aber an die Kanalauswahl des Kabelfernsehen nicht heran und schon gar nicht an das Satellitenangebot. Zattoo bietet 70 Sender kostenlos an, diese sind aber mit Werbeunterbrechungen versehen. Das ist vergleichbar mit dem bei jungen Leuten so beliebten und auf Wunsch ebenfalls kostenlos erhältlichen Music-Streamingangebot von Spotify. Für 9,99 € sind alle öffentlich-rechtlichen Sender von ARD und ZDF und noch einige mehr bei Zattoo in HD und ohne Werbeunterbrechungen zu haben.

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Quellen: FTV | Golem.de | Berliner Morgenpost | ZDnet | Tagesspiegel

Gewinner der Kurzfilmfestivals in Leipzig & Dresden

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Kurzsüchtig in Leipzig und Filmfest Dresden haben ihre Kurzfilmpreise bekannt gegeben. UPDATE mit einer Filmkritik zu "GABI", dem Dresdner Publikumspreis.

In Leipzig wurden bei Kurzsüchtig am 2. April 2017 Iring Freytag, Viktor Stickel und Linus Stetter von der Filmakademie Baden Württemberg für "CHILD" mit dem Trickfilm-Publikumspreis ausgezeichnet. Das 10 Minuten lange Werk war schon im letzten Jahr mit dem Baden-Württembergischen Filmpreis 2016 in der Kategorie bester Kurzfilm prämiert worden.

In dem Film geht es um Ressourcenverbrauch, Technikglaube, Hybris und Zerstörung, Sinn oder Unsinn von Arbeit, die Reise des Helden, das Leben und das Altern – all dies wird in ‚Child’ zu Ur-Metaphern destilliert: Ein Menschenkind wächst heran, tritt kraftstrotzend in die Welt und rodet, rodet den Wald und findet keine Ruhe, bis nicht der letzte Baum gefällt ist oder eine Naturgewalt das Unterfangen beendet. Hier der Teaser:

Synopsis:

Ein Kind muss die Geborgenheit seiner Hütte verlassen, um Holz für das erloschene Feuer zu beschaffen. Als jetzt Heranwachsender entdeckt er einen Baum, der als Feuerholz dienen soll. Als er den Baum aus der Erde reißt, wird er zum Mann und kann dem Wald nicht widerstehen, der sich vor ihm ausbreitet. Überwältigt von der Vielzahl der Bäume beginnt er, jeden einzelnen auszureißen. Der letzte Baum bricht ihm das Kreuz – nicht aber seinen Willen, möglichst viel Brennholz nach Hause zu bringen. Zum alten Mann geworden, erkennt er, dass die Kraft nicht ausreicht, um auch nur mit einem einzigen Stamm zurück zu kehren. Frei von allen Lasten trifft er auf den Baum aus seiner Jugend.

KATEGORIE ANIMATION:

• Jurypreis für "PINK CUTS PINK" von Alma W. Bär

• Nachwuchspreis Sächsischer Filmverband für "Wider Das Vergessen" von Carsten Lerch

• Lobende Erwähnung für "Eine Villa mit Pinien" von Jan Koester

• Publikumspreis für "CHILD" von Iring Freytag, Viktor Stickel und Linus Stetter.

KATEGORIE DOKUMENTATION:

• Jurypreis für "Imbiss" von Christoph Eder & Jonas Eisenschmidt

• Lobende Erwähnung für "Medanit" von Sarah Noa Bozenhardt

• Publikumspreis für "ÜBER DRUCK" von Sebastian Binder

KATEGORIE EXPERIMENTAL:

• Lobende Erwähnung für "Atlas of the Wounded Buildings" von Thadeusz Tischbein

• Publikumspreis für "Kaltes Tal" von Florian Fischer & Johannes Krell

KATEGORIE FIKTION:

• Jurypreis für "Stell dich tot" von William Laboury

• Lobende Erwähnung für "Die Last der Erinnerung" von Albert Meisl

• Publikumspreis für "Obst & Gemüse" von Duc Ngo Ngoc

Link: kurzsuechtig.de

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Das 29. Filmfest Dresden, das mit rund 21.500 Besuchern auch einen Zuwachs an Fachbesuchern verzeichnen konnte, vergab am 8.4.2017 im Kleinen Haus des Staatsschauspiel Dresden neun »Goldene Reiter« und vier Sonderpreise mit Preisgeldern von insgesamt 66.000 Euro. Der Kurzfilm „Cipka - Pussy“ von Renata Gąsiorowska (Polen) wurde sogar mehrfach preisgekrönt.

Hier der Trailer, der leider nur direkt auf der Website von Vimeo anzusehen geht:

Synopsis:

Geschlossene Gesellschaft: Frauenabend! Das junge Mädchen möchte sich körperlichen Freuden widmen – nackt, aber solo. Dezidiert schaltet sie den Lüstling von Gegenüber aus, den die Gunst der Stunde lockte. Doch außer Kontrolle gerät ihr erotisches Rendezvous mit sich selbst trotzdem, denn Cipka (polnisch für Pussy) hat durchaus ein Eigenleben. Ein vergnüglich-rasanter Zeichenanimationsfilm aus der renommierten Filmhochschule Łódź – gezeichnet auf Weiß in glamourösem Rot und lasziven Blau.

INTERNATIONALER WETTBEWERB:

• Goldener Reiter Animationsfilm International (7.500 Euro) und Arte Kurzfilmpreis

Cipka - Pussy“ von Renata Gąsiorowska (Polen, 2016)

Begründung: „Gesellschaftliche Tabus sollten thematisiert und mit einem Lachen begegnet werden. Dank seines originellen graphischen Stils und einer anmutig fließenden Animationstechnik, hatte die Jury großen Spaß, dieser einträchtigen Verbindung einer Frau mit ihrem Körper zu folgen.“

Lobende Erwähnung

A nyalintás nesze - The noise of licking“ von Nadja Andrasev (Ungarn, 2016)

• Goldener Reiter Kurzspielfilm International (7.500 Euro)

Painting with History in a Room Filled with People with Funny Names 3“ von Korakrit Arunanondchai (Thailand, 2015)

Begründung: „Die Jury ist beeindruckt von der freien und chaotischen Kraft dieses totalen Kunstwerks, das wir dem ‚expanded cinema’ zuschreiben. Der mutige Künstler dahinter verschwendet keine Zeit auf Etiketten und Konventionen. Er hat ein anarchisches Liebesgedicht geschaffen, in dem er seinen Blick auf die Seiten und Facetten einer komplexen Gesellschaft richtet.“

• Goldener Reiter der Jugendjury International (2.000 Euro)

Planemo“ von Veljko Popović (Kroatien, 2016)

Begründung: „Einzigartige Bilder und starke Metaphern lassen den Zuschauer in die außergewöhnliche Situation des Protagonisten eintauchen. Ein Schlüsselereignis führt zu schwerwiegenden Veränderungen in der Beziehung zu seiner Umwelt. Umgesetzt wird diese Situation durch die stimmungsvolle Komposition aus innovativen 3D Animationen und realen Aufnahmen.“

Lobende Erwähnung

Empire of Evil“ von Harald Hund (Österreich, 2016)

• Goldener Reiter des Publikums International (3.000 Euro)

Home“ von Daniel Mulloy (Kosovo / Großbritannien, 2016)

NATIONALER WETTBEWERB:

• Goldener Reiter Animationsfilm National

Ein Aus Weg“ von Hannah Stragholz und Simon Steinhorst

• Lobende Erwähnung

Wegzaubern“ von Betina Kuntzsch (Deutschland, 2015)

• Goldener Reiter Kurzspielfilm National

Ela - Szkice na Pożegnanie (Ela - Sketches on a Departure)“ von Oliver Adam Kusio

• Goldener Reiter des Publikums National

GABI“ von Michael Fetter Nathansky (Deutschland, 2017, 30 Min.) Hier der Teaser:

Der mittellange Spielfilm über die burschikose Fliesenlegerin Gabi ist an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf entstanden und wurde auch zu den Ende April stattfindenden "Sehsüchten" nach Potsdam eingeladen. Auf der diesjährigen 67. Berlinale begeisterte er zudem das Publikum der Sektion »Perspektive Deutsches Kino«.

Filmkritik:

Am Ende, und man kann bei “Gabi” ruhig mit dem Ende anfangen, ist es nur ihr Blick. Sie schaut ihren Mann an, schaut ihn nur an, und wer nicht ganz taub ist, versteht. Die Konfrontation, und wenn es auch nur ein Blick ist, ist nicht nur das Ziel, sondern auch Teil der Entwicklung. Am Anfang, also am Anfang sind wir, also die Kamera, ihr nur hinterhergelaufen. Ihr Azubi Marco ebenso. “Ej, dreh dich mal um”, “Ej, red mit mir”. Gabi stämmig und groß, sie hat ihren eigenen Betrieb, sie verlegt Fliesen, und sie hat einen Azubi, 'ne halbe Portion.

Michael Fetter Nathansky, der mit seinem Abschlussfilm an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, “Gabi”, seinen Bachelor macht, vermeidet dabei ins Absurde zu gleiten. Mit durchaus heiterer Stimmung zeigt er ganz ernst die Situation mit der Gabi umgehen muss. Sie schuftet körperlich und man denkt, so wie sie aussieht, schafft sie das mit links. Dann kommt sie nach Hause, nur um ihren Mann mit 'ner anderen zu erwischen. Auch das steckt sie scheinbar locker weg. Ihr Vater ist im Pflegeheim und bedarf trotzdem Hilfe. Ihre Schwester hat derweil ihre eigenen Sorgen. Gabi schafft alles und innerlich kommt da nichts nach. Wahrscheinlich ist der Kontakt zu Marco noch am inspirierendsten.

Marco probt mit ihr nämlich, das mit seiner Freundin 'Schluss' machen. Das ist schwieriger als es sich anhört. Er ist einfach kein Herzloser. Also probiert er jeden Tag eine andere Variante des Rollenspiels. Gabi hat sich darauf eingelassen, sie spielt dabei mit und stellt fest, das macht Spaß. Das funktioniert. Im Rollenspiel kann sie die Gefühle ausspielen, die sie normalerweise gar nicht zulässt. Und der Zuschauer spielt auch mit. Der Zuschauer wird, nach der ersten Verwirrung sogar ihr Komplize. Es ist eine wahre Freunde, ihr dabei zuzuschauen. Sie spielt mit dem Spiel und den Reaktionen und ist sich sowohl der Wirkung als auch der Auswirkung bewusst. Herrlich.

Michael Fetter Nathansky (“Eintagsfliege”), Jahrgang 1993, konnte für seinen Film, allemal sein Geschick für die Schauspielführung beweisen. Mit Gisa Flake als Gabi ist die Besetzung ideal gelungen. “Gabi” ist ein ruhiger, bedächtiger Kurzfilm, der nicht auftrumpfen will, sondern sensibilisieren. Mit wenigen Einstellungen, und minimaler Besetzung konzentriert er sich aufs Wesentliche. Als Koproduktionspartner fungierte der RBB, der jährlich für seine “rbb movies” mit den Hochschulen kooperiert.

Elisabeth Nagy

• Mitteldeutsche Filmnacht 2017 (2. Publikumspreis)

Mich vermisst keiner" von Erik Lemke (Deutschland, 2016)

• DEFA-Förderpreis Animation

zu zahm!“ von Rebecca Blöcher (Deutschland, 2017)

• Filmförderpreis der Kunstministerin

Prima Noapte - First Night“ von Andrei Tănase (Deutschland / Rumänien, 2016)

• Goldener Reiter Filmton

Eine Villa mit Pinien“ Music: Ralf Hildenbeutel, Sound: Michał Krajczok (Deutschland, 2016)

• Goldener Reiter der Jugendjury National

Un état d´urgence - State of Emergency“ von Tarek Roehlinger (Deutschland, 2016) Hier der Trailer:

Begründung:

„Mit düsterer und angespannter Atmosphäre zog der Film uns in eine Welt, in der alltägliches Handeln verdächtig ist und verdächtigt wird. Durch seine Aktualität und die bestehende Gefahr wirkt es, als würden Realität und Fiktion miteinander verschwimmen. Unter den Charakteren entsteht ein Konflikt zwischen Freiheit leben und Freiheit verteidigen. Gezeichnet durch Anspannung, Misstrauen und Skepsis strahlt der Film für den Zuschauer eine Intensität aus, die ihn zu einem fesselnden und unvergesslichen Erlebnis macht.“

Link: www.filmfest-dresden.de

»Es war einmal in Deutschland« - neue Filmstarts

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Unsere Filmkritiken zu drei bundesweiten, neuen Kinostarts im April und Mai.

"Es war einmal... , das klingt nach einem Märchen der Gebrüder Grimm. Aber das stimmt nicht, denn die Geschichte basiert auf Michel Bergmanns Buch "Die Teilacher". Das Wort "teilachen" ist jiddisch-berlinerisch und stand früher für "ausreißen, flüchten". Das Substantiv bezeichnete jüdische Geschäftsleute, die nach dem Krieg in Deutschland übers Land zogen und Waren des täglichen Bedarfs teuer verscherbelten. Moritz Bleibtreu spielt als Hauptprotagonist einen cleveren Gauner, der das Vernichtungslager der Nazis überlebt hat und sich nun auf nicht immer ganz legale Art, sondern mit Witz, Tricks und Dreistigkeit bereichern will. Doch eine amerikanische Offizierin ist ihm bereits auf den Fersen.

"Es war einmal in Deutschland..." eine Komödie von Sam Garbarski:

Seit 6. April 2017 im Kino. (Produktion: Luxemburg, Belgien, Deutschland; X-Verleih)

Hier der Trailer:

Filmkritik:

Das Leben wäre doch unerträglich, würden wir es uns nicht ein bisschen schönlügen“, sagt David Bermann (Moritz Bleibtreu) in „Es war einmal in Deutschland...“.

David Bermann hat den Holocaust überlebt. Sein Ziel ist es, nach Amerika auszuwandern, doch das kostet Geld. Bermann, der aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie stammt, seinen Eltern gehörte vor 1933 ein Kaufhaus in Frankfurt. Kaufmännische Spitzfindigkeit ist wohl deshalb in seinen Genen durchaus vorhanden. Um an das nötige Kapital zu kommen, plant er den Von-Tür-zu Tür-Verkauf von blütenweisser Wäsche. Er macht sich auf die Suche nach Geschäftspartnern und wird fündig. Im Frankfurter Auffanglager überredet er die Herren Fajinbrot (Tim Seifi), Fränkel (Anatole Taubman), Szoros (Pál Mácsai), Verständig (Hans Löw) und Krautberg (Václav Jakonbek). Was er braucht, ist eine Lizenzerteilung. Für Bermann ein schwieriges Unterfangen. Einem seiner Geschäftspartner gelingt es, die Verkaufslizenz zu erhalten.

Bermann, ein Schlitzohr par exellance, weist die Herren in die entsprechende Verkaufstechnik ein. „Teilacher“, ein jiddisches Wort für Hausierer ist eine Kunst für sich. „Es reicht nicht, bloß einen Fuss zwischen Tür und Angel zu stellen. Was zieht, ist die große Show, 'La Grande Opera'. Die Kunden müssen euch auf Knien anflehen, etwas kaufen zu dürfen!“ Mit welch raffinierten Methoden, kleinen und größeren Tricksereien sie ihre Waren, in erster Linie an Kriegswitwen veräußern, ist grotesk und höchst amüsant. Das Geschäft läuft prächtig. Was seine Partner nicht wissen, sich jedoch wundern, Bermann verschwindet des öfteren für einige Stunden, er wird von den Amerikanern verdächtigt, mit den Nazis kollaboriert zu haben.

Warum hat ausgerechnet er das Konzentrationslager überlebt? Genoss er besondere Vergünstigungen? Beinah täglich wird er verhört. Von einer geflohenen deutschen Jüdin, Sarah Simon, die jetzt für die US-Army Nazis auf Herz und Nieren prüft. Großartig gespielt von Antje Traue, deren Mimik undurchschaubar bleibt. Die Geschichten, die Bermann ihr auftischt, werden in Rückblenden erzählt. Charmant schwindelt sich Bermann durchs Nachkriegsdeutschland. Ernsthafte Fragen werden bewusst ausgespart. „Es war einmal in Deutschland...“ überzeugt mit viel Wortwitz und köstlicher Situationskomik.

Ulrike Schirm

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Wir bleiben im Nazireich mit dem folgenden, schönen und wichtigen Dokumentarfilm, der ebenfalls am 6. April 2017 in den Kinos startete. 1929 verliebt sich Freya Deichmann mit 18 Jahren unsterblich in Helmuth James von Moltke. Über den Moment ihres Kennenlernens sagt sie: „Ich sah ihn und mein Herz stand still.“ Helmuth wird die Liebe ihres Lebens, doch die Zukunft sieht für das Paar eine dramatische Wendung vor, als der junge Mann inhaftiert wird. Den beiden bleibt nur noch der rege Briefwechsel, den ihnen Gefängnispfarrer Harald Poelchau ermöglicht. Trotz der widrigen Umstände und des harten Alltags im 3. Reich lässt sich Freya in ihrer Liebe nicht beirren.

In dem Dokumentarfilm „Geschichte einer Liebe – Freya“ von Antje Starost und Hans-Helmut Grotjahn hauchen Nina Hoss und Ulrich Matthes dem Briefwechsel des Paares, der nicht nur Zeugnis großer Gefühle ist, sondern auch ein Stück Zeitgeschichte, neues Leben ein und leihen den Worten Freyas und Helmuths ihre Stimmen.

"Geschichte einer Liebe - Freya"

Dokumentarfilm von Antje Starost & Hans-Helmut Grotjahn:

Seit 6. April 2017 im Kino. (Deutschland 2016, 87 Minuten, Barnsteiner Film Verleih.)

In Berlin nur noch am 11. und 12. April um 15:00 Uhr in den Passage Kinos Neukölln.

Hier der Trailer:

Filmkritik:

Mit dem Tod endet das Leben nicht, schreibt Helmuth James Graf von Moltke in einem seiner letzten Briefe an seine Frau Freya von Moltke, bevor er als Widerstandskämpfer des Kreisauer Kreises 1945 hingerichtet worden war. Ein Teil von ihm würde mit ihr weiterleben. Antje Starost und Hans Helmut Grotjahn verbinden ein längeres Interview mit ihr aus dem Jahr 2001 mit ausgewählten Briefen, welche die Beiden Zeit ihres Lebens mit einander ausgetauscht haben. Selbst aus dem Gefängnis heraus kamen seine Briefe, die der Gefängnispfarrer herausgeschmuggelt hatte. Die Liebe verband die Beiden, nie hätte sie ihm sein Engagement gegen die Macht des Nationalsozialismus ausgeredet. Früh schon hatte er sich dafür eingesetzt, das Unrecht zu lindern.

Schließlich wurden es 1600 Briefe, die Freya von Moltke retten konnte. Die Filmemacher konnten auf die inzwischen (im CH Beck Verlag) publizierten Briefe zurückgreifen. Besonders die “letzen Briefe aus dem Gefängnis Tegel” setzen sich mit dem Tod auseinander. Ein langes Abschiednehmen voller Ungewissheit, die von einer inneren Stärke zeugt. Nina Hoss und Ulrich Matthes sprechen die Brieftexte als Sie und Ihn aus dem Off. Durch die Korrespondenz wird nicht nur Privates vermittelt, der Zuneigung und der Verbundenheit eine Stimme verliehen, sondern auch ihrer Geisteshaltung und ihrer Zuversicht, eben über den Tod hinaus.

Die Biographie beider Eheleute, die sich 1929 in Österreich kennen gelernt hatten, erstreckt sich mit ihrem Engagement, das sich auch für die Völkerverständigung einsetzte, schließlich half Freya aktiv, dass auf dem alten Gut der Familie in Kreisau, heute Polen, eine Begegnungsstätte eingerichtet werden konnte, nie hat sie ihre Haltung verloren. Die Entscheidung für den Widerstand war klar und richtig. Ohne Umschweife stellt sie sich gegen nationalistisches Gedankengut. Es tut gut zu wissen, dass es Menschen gab, die bereit waren, ihre Liebe, Familie und das Leben zu opfern für ihre Überzeugungen und angesichts der weltpolitischen Lage möchte man der Dokumentation viele, viele Zuschauer wünschen.

Elisabeth Nagy

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Um beim Thema zu bleiben, greifen wir ein bisschen vor und verweisen auf einen weiteren Dokumentarfilm über Erinnerungen aus dem Dritten Reich, der erst in gut drei Wochen starten wird. Da auch dieser Film voraussichtlich wieder nur in wenigen Kinos und nur für kurze Zeit gezeigt wird, macht eine längerfristige Ankündigung durchaus Sinn, damit interessierte Zuschauer das beachtenswerte Werk nicht versäumen.

In der Doku "Shalom Italia" kehren die Brüder Emmanuel, Andrea und Bubi, der eigentlich Reuven heißt, nach 70 Jahren zu dem Ort in den toskanischen Wäldern zurück, an dem sie sich als Kinder mit ihrer Familie vor den Nazis versteckten. Der monatelange Aufenthalt in der Höhle rettete ihnen das Leben, doch die Erinnerungen der Männer an diese Zeit sind sehr unterschiedlich. Manches haben sie verdrängt, manches verklärt. Gemeinsam suchen sie nun am Ende ihres Lebens die Höhle auf, um die Wahrheit zu rekonstruieren und mit dem Geschehenen Frieden zu schließen.

"Shalom Italia" Dokumentarfilm von Tamar Tal: Ab 4. Mai 2017 im Kino.

(Israel / Deutschland 2016, 71 Minuten) Hier der Trailer:

Filmkritik:

Erinnerungen sind flüchtig. Immer, wenn wir eine Erinnerung aufrufen, verändert sich diese. Die Erinnerung an einen konkreten Anlass liegt auch im Auge des Betrachters. Die Brüder Anati haben als Kinder den Holocaust in den toskanischen Wäldern überlebt. Eine kleine Höhle in den Bergen gab ihnen mehr schlecht als recht für einen Winter Unterkunft. Als Erwachsene haben sie unterschiedliche Wege beschritten, die Ereignisse, die jeden von ihnen auf ganz andere Weise geprägt hatten, wurden auch jeweils anders verarbeitet. Zusammen mit einem Filmteam begeben die drei sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Mit gemischten Gefühlen.

Der Älteste ist Emmanuel, er ist als sie sich aufmachen 84 Jahre alt, und manchmal zwickt das Knie. Sein Alter steht dem Vorhaben im Wald über Gehölz und Steinen zu klettern nicht wohl gesonnen gegenüber. Andrea ist 82, während Emmanuel von den Schmerzen dieser Zeit im Versteck erzählt, verklärt Andrea die Zeit, für ihn war es ein Abenteuer und er betont, sie hätten doch so viel Spaß gehabt. Reuven, der Jüngste mit 74 Jahren, war 1943 vier Jahre alt. Er kann sich nicht erinnern. Er muss mit dem leben, was ihm andere erzählen und folglich ist er es, der der Vergangenheit auf den Grund gehen will. Er möchte wissen, was damals passierte. Er ist es auch, der nach Italien zurückging und der auf eine alte Frau traf, die ihn ansprach, sie könne sich an seine Familie erinnern. Reuven beschloss, mehr über seine Vergangenheit herauszufinden, doch alleine schaffte er das nicht.

Tamer Tal, die 2011 mit “Life in Stills” der Geschichte eines Fotoladens in Tel Aviv nachgegangen war, fiel die Geschichte der drei Brüder wie ein Geschenk in den Schoß. Reuven Anati ist ihr Schwiegervater und bei einem Essen hatte er der Familie eröffnet, er habe Flugtickets nach Italien gekauft und würde nun mit seinen Brüdern in die Toskana reisen um das Versteck zu finden, dass sie vor 70 Jahren vor der Deportation bewahrt hatte. Ihm war wohl bewusst, dass die Reise bei Emmanuel die Wunden aufreißen, während Andreas Erinnerungen verblassen könnten. Tamer Tal schloss sich als Filmemacherin an, sie hielt sich jedoch aus der Entwicklung heraus. Die Kamera folgt den Brüdern, wechselt mitunter den Standort, aber jede Entwicklung geht von den Brüdern aus. Hauptsächlich Reuven ist es dann auch, der aus dem Off erzählt und so zum Reiseleiter des Publikums wird.

Die familiäre Nähe zu den drei Brüdern erwies sich sicherlich als Herausforderung. Als Zuschauer weiß man nicht, wann familiäre Gründe vielleicht in den Prozess eingegriffen haben könnten. Man merkt aber die Offenheit, mit der die Brüder sich oft gegenseitig sticheln. Reibungen zwischen Geschwistern sind ja nun nichts seltenes, aber hier gibt es den Figuren so viel Fülle, dass man an ihren Eigenheiten doch erkennen kann, wie sie ihre Vergangenheit leben und verarbeiten. Darüber hinaus schält Tamer Tal gar nicht so sehr die Gründe für die Judenverfolgung in Italien heraus, sondern macht daraus einen universellen Film über Erinnerungen im Allgemeinen. Denn während die Brüder auf der Suche sind, in Reuvens Fall wohl schon seit langem und sie jetzt konkret vor Ort nach einem bestimmten Ort, einer Höhle suchen, derweil ist in Italien das Leben weitergegangen. Die Bäume sind gewachsen, die Steine haben sich verschoben, der Wald gibt sein Geheimnis nicht so ohne weiteres preis und die Bewohner vor Ort wissen von all dem gar nichts.

Die alte Frau, Nada, ist bereits 90 Jahre alt, sie ist jemand, der noch dabei war. Die sich erinnert, weil ihre Familie ihnen damals half. Die Erinnerungen, die im Dorf über die Jahre weitergetragen wurden, weisen dann auch auf, wie sehr sich Erinnerungskultur ändern und wie Annahmen diese prägen konnten. Die Familie habe Gold und Silber versteckt, von dem ihre Helfer Essen kaufen konnten. Nein, sagt da Emmanuel, sie hatten doch gar nichts gehabt, keine Wertsachen, nur Bargeld. Die alte Dame spricht von Schecks, die der Vater vorsorglich ausgestellt hatte. Denn ja, der Vater war Architekt und Eigentümer eines Bauunternehmens, dessen Verkaufserlös sie wohl rettete.

Ob es die Höhle so gab und ob es sie noch gibt, ob sie gefunden werden konnte, all das war den Brüdern zu ganz unterschiedlichen Anteilen wichtig. Für die Filmemacherin war es zweitrangig. Ihr ging es um die Erinnerungen an sich, um die drei Brüder und die Interaktion der drei untereinander. Sie schafft es dann auch die Verbundenheit der drei einzufangen. Mit der Vergangenheit gehen sie auch weiterhin unterschiedlich um. Während Andrea auf jeden Berg klettert und recht forsch ist, ist Emmanuel verschossen und passiv. Doch er ist es, bei dem die Reise etwas löst und der schließlich auch öffentlich über seine Vergangenheit zu sprechen lernt.

Elisabeth Nagy

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