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Vorspiel zur transmediale Berlin und Beginn des Partnerfestivals CTM 2019

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transmediale #19 startet »Study Circles« und kooperiert wieder musikalisch mit der Club-Transmediale zum 20. Jubiläum des CTM - Festival for Adventurous Music & Art.

Vor der Eröffnung der nächsten Ausgabe der transmediale am 31. Januar 2019 im Haus der Kulturen der Welt (HKW) begann bereits am 18. Januar 2019 das Partnerprogramm in Form des Vorfestivalprogramms »Vorspiel« mit eigener Webseite. Zudem führt die transmediale 2019 erstmals in Berlin »Study Circles« ein, um das Festival als Ort des Wissensaustauschs zu stärken.

Dieses Jahr schafft die transmediale eine Umgebung für Lernprozesse und entstehende kulturelle Formen, um sich mit der affektiven Dimension der gegenwärtigen digitalen Kultur zu beschäftigen. Mit seinem Fokus auf diskursiven und performativen Formaten verzichtet das Festival dieses Mal auf eine Ausstellung und klar definierte Sektionen: Screenings, Performances, Vorträge und Workshops werden in einer hybriden Programmstruktur kontinuierlich miteinander verzahnt und aufeinander bezogen.

Am Eröffnungsabend wird im Theatersaal Emanuel Almborgs 60 Minuten langer Film "The Nth Degree" gezeigt, der auf einem Theaterstück basiert und junge Menschen aus London und Wales zusammenbringt, um Verbindungen zwischen zwei historischen Aufständen und damit zusammenhängenden Themen wie Race, Class und Eigentum herauszuarbeiten. Das zu jeder vollen Stunde beginnende Screening wird um ein Gespräch zwischen dem Künstler und Julienne Lorz ergänzt, das von Kurator Florian Wüst moderiert wird.

Die Ausstellungshalle 1 wird zu einem performativen Raum in der Marija Bozinovska Jones mit "Fascia" die neueste Episode ihres laufenden Performanceprojekts präsentiert, in dem sie formgebende und ausbeuterische Prozesse von Affekten erforscht – und wie sich diese in Quantifizierung, Datafizierung, Selbstoptimierung und künstlicher Intelligenz manifestieren.

Mit dieser Performance wird auch das neue globale Phänomen #purplenoise, einer explosiven Mischung aus echter Wut, rücksichtslosem Handeln, sozialer (Des)Information und wahrer Liebe ins HKW gebracht, das erstmals im September 2018 als Fake News auftauchte – als es eine feministische Demonstration an sich riss, um die Situation unübersichtlicher zu machen.

Das Herz von #purplenoise bildet technofeministische Propaganda: der Wunsch, sozialen Medien eins reinzuwürgen, den Plattformkapitalismus zu stürzen, den öffentlichen Raum zurückzuerobern, der sozialen Kontrolle der Monopole zu entkommen, politische Manipulationen zu verfeinern, Affekte zu nutzen, um das Gemeinsame aufzubauen, Macht in Fürsorge zu verwandeln, gerechtere Realitäten zu produzieren, den Kampf um Donna Haraway zu gewinnen und neue Narrative über die Zukunft zu entwickeln.

Im großen Auditorium wird die Eröffnungsveranstaltung "Structures of Feeling" mit Hannah Davis, Bernd Scherer, Anna Tuschling, Stefan Wellgraf und dem künstlerischen Leiter Kristoffer Gansing, die gegenwärtige Wende in Richtung Affekt, Emotion und Gefühl im Kontext von Gesellschaft, Technologie und Politik unter anderem in Form eines Tech-Tutorials zu Emotionen im maschinellen Lernen und einer Ethnografie der Minderwertigkeitsgefühle beleuchten.

In zwei Tagen startet auch das Partnerfestival CTM, das 20 Jahre alt wird. Die Jubiläumsausgabe des Festival for Adventurous Music & Art (früher Club TransMediale) findet vom 25.1.–3.2.2019 in Berlin statt.

Seit 1999 versteht sich das CTM Festival, als stets nur vorläufiges Forum für den Austausch und die Vernetzung unterschiedlicher kreativer Communities. Zugleich stellt CTM einen weit geöffneten Möglichkeitsraum, in dem Menschen jeglicher Hintergründe oder Interessen kulturelle Zwischenräume finden und austesten können. Damit steht das Festival entschlossen zwischen allen Stühlen.

Die beständige und ausdauernde Suche, das ergebnisoffene Experiment, Neugierde gegenüber Neuem und Unbekanntem, radikales Pluralisieren und die Verweigerung Komplexes ungebührend zu vereinfachen – das alles macht CTM aus.

Die 20. Ausgabe des Festivals ist daher weniger ein Grund zur Nabelschau, als vielmehr neuer Ansporn im Sinne dieser Haltung weiterzumachen. Trotzdem ist es natürlich keine Kleinigkeit, ein unabhängiges Festival über so einen langen Zeitraum zu erhalten und zu entwickeln.

Das Festival hat sich daher unter dem Titel »Persistence« vorgenommen, gemeinsam mit neuen und vertrauten Künstler*innen und Partnern die ästhetischen und gesellschaftlichen Potentiale und Zumutungen von Beharrlichkeit und Flüchtigkeit, des Stetigen und des Vorläufigen zu befragen.

Angesichts des polarisierenden politischen Klimas, liefert der Titel Persistence nicht nur ein passendes Sinnbild für 20 Jahre CTM Festival, sondern stellt zugleich die Frage danach, wofür es sich heute überhaupt noch lohnen könnte, beharrlich zu sein – und in welcher Form.

Fester Bestandteil des Festivals sind Partnerschaften mit herausragenden Orten des Berliner Kultur- und Nachtlebens. 2019 werden unter anderem das HAU Hebbel am Ufer, Berghain, die Halle am Berghain, Kunstquartier Bethanien, Heimathafen, Astra, Festsaal Kreuzberg und SchwuZ bespielt. Für die 20. Ausgabe des Festivals neu hinzugekommen sind die DAAD Galerie, die Grießmühle und die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (nGbK).

Kunst in Form einer monumentalen Sound Skulptur gibt es auch in der an den Club Berghain Berlin angrenzenden Halle am Berghain mit "The Mantis".

»The Mantis« Quelle: CTM

Die Installation von Nik Nowak, Moritz Stumm, Riad Bensir erinnert an einen Panzer und führt während des Festivals immer von 12-18:00 Uhr lautstark hydraulische Manöver aus. Der Eintritt ist tagsüber frei. Eine musikalische live Performance zu "The Mantis", unterstützt von Kode9 & Infinite Livez, findet am 31.01. & 01.02.2019 um 20:00 Uhr statt. Tickets für 13,- € sowie für alle anderen CTM-Veranstaltungen sind hier erhältlich.

Für das CTM Festival haben folgende Künstler ihre Teilnahme bestätigt:

• AJA [UK]

• Andreas Siagian [ID]

• Badsista [BR]

• Bassiani x CTM with Anastasia Kristensen [DK], HVL [GE], Kancheli [GE], Machine Woman [RU], NDRX [GE], Temp-Illusion [IR], Zitto [GE]

• Bendik Giske [DE/NO]

• Brat Star [CA/DE]

• Caliph8 & Nonplus [PH]

• C-drík [INT]

• Croatian Amor [DK]

• Dasha Rush, Valentin Tszin & Stanislav Glazov [RU/DE]

• Deena Abdelwahed [TN/FR]

• DJ AZF [FR]

• DJ. flugvél og geimskip [IS]

• DJ Marcelle [NL]

• DJ Svani [NO]

• Död Mark [SE]

• Fatima al Qadiri [INT]

• Floorgasm with LSDXOXO [US], Juliana Huxtable [US], Wallis [DE]

• Gabber Modus Operandi [ID]

• Gafacci [GH]

• IC3PEAK [RU]

• Iron Sight [DK]

• Jerusalem In My Heart [CA]

• John Bence [UK]

• Juba [UK/DE]

• Kikelomo [UK/DE]

• Kilo Vee [CN]

• Kristiina Männikkö [FI]

• Kombo with Bhakti Prasetyo [ID], Cheryl Ong [SG], Kok Siew-Wai [MY], Rully Shabara [ID], Yuen Chee Wai [SG], Ramberto Agozalie [ID] & more

• Lecken with Carmen 16 [RO/DE], KILLA [FR/DE], PAARTANZ [LU/DE], S Ruston [UK/DE]

• Lightning Bolt [US]

• Linn da Quebrada [BR]

• Lintang Radittya [ID]

• Maria W Horn [SE]

• MCZO & Duke [TZ]

• Miss Djax [NL]

• Nguyen Hong Giang [VN]

• Noctilucents [CN]

• Opium Hum [DE]

• Pedro Oliveira [BR]

• Perera Elsewhere [DE]

• Phatstoki [ZA]

• Pininga [BR]

• Pisitakun [TH]

• Prison Religion [US]

• Putas Vampiras [BR]

• quest?onmarc [US]

• Rambo [PH]

• Ratkje & Barruk [NO/SE]

• Reka [ES/DE]

• Rui Ho [CN/DE]

• Sara Fumaça b2b Foresta [INT]

• Sarana [ID]

• Schtum [AT]

• Sentimental Rave [FR]

• Setabuhan [ID]

• Sho Madjozi [ZA]

• Sick Girls [DE]

• Slikback [KE]

• Sodadosa [ID]

• Sote [IR]

• Tarawangsawelas & Rabih Beaini [INT]

• Tara Transitory & Nguyễn Baly [INT]

• Tim Tetzner [DE]

• Through My Speakers featuring Sarah Farina, LeFeu, Qumasiquamé, Walter Vinyl [DE]

• TSVI [UK]

• Vanligt Folk [SE]

• Venetian Snares [CA]

• Violet [PT]

• Zoo [ID]

Darüber hinaus gibt es eineInstallation in der Halle am Berghainmit:

• Nik Nowak [DE] “The Mantis” mit Performances von Nowak mit Kode9 & Infinite Livez [UK/DE] & Videoprojektionen von Moritz Stumm [DE]

In der Halle am Berghain präsentiert der Berliner Künstler Nik Nowak seinen neuen Soundpanzer „The Mantis“, mit dem er angesichts von 30 Jahren Mauerfall den Berliner „Lautsprecherkrieg“ der 1960er Jahre ins Gedächtnis ruft. Zusammen mit Kode9, dem Kopf des Labels Hyperdub, wird Nowak seine Installation mit mehreren Performances bespielen.

Außerdem gibt es dieInstallation "Raster.Labor" in der nGbKmit:

• Byetone + Mieko Suzuki [DE/JP], Dasha Rush [RU/DE], Frank Bretschneider [DE], Grischa Lichtenberger [DE], Robert Lippok [DE]

Erstmals bespielt das Festival die Räume der nGbK – der neuen Gesellschaft für Bildende Kunst Berlin – und feiert mit der Zusammenarbeit mit dem einflussreichen Label Raster-Media eine Partnerschaft, die fast so alt ist wie das Festival selbst. Die Ausstellung "Raster.Labor" setzt einen konzeptuellen Rahmen für Klangarbeiten von Byetone + Mieko Suzuki, Dasha Rush, Frank Bretschneider, Grischa Lichtenberger und Robert Lippok.

Die oben genannten Künstler*innen setzen sich auf unterschiedliche Weisen mit dem Thema des Festivals auseinander. Denn das Motto „Persistence“ soll gerade nicht lediglich als Allegorie für den zwanzigsten Geburtstag des Festivals dienen, sondern angesichts der gegenwärtigen politischen Umstände auch zugleich die Frage stellen danach, wofür es sich heute in Musikkultur lohnen könnte, beharrlich zu sein – und in welcher Form.

Eine unverrückbare Säule seit Gründung des Festivals ist auch die Kooperation mit der transmediale. Berlins Festival für Kunst und digitale Kultur findet zeitgleich zur zweiten Hälfte des CTM statt. Neben einem gemeinsamen Performanceprogramm im Haus der Kulturen der Welt, richten die beiden Festivals zusammen das Partnerprogramm Vorspiel aus. In den Wochen vor und während den Festivals präsentieren Berliner Initiativen und Spielorte aus den Bereichen Klang, Kunst und Medien mit Zahlreichen Veranstaltungen ihre Aktivitäten.

Einen Vorgeschmack auf das diesjährige CTM Festival konnte man bereits am 23. November 2018 im Haus der Kulturen der Welt (HKW) erleben. Die sechste Ausgabe der gemeinsam von HKW und CTM Festival konzipierten Reihe »Technosphärenklänge« begab sich mittels Sound und Performance mitten hinein in die neuen Realitäten, die durch vernetzende und kollaborative Prozesse neue und hybride Identitäten zwischen Menschen und Maschinen hervorbringen.

Aufgeführt wurde die Weltpremiere „Alia: Zǔ tài“ des italienischen Sound- und Performancekünstlers Marco Donnarumma, der zusammen mit der chinesischen Choreographin Nunu Kong eine klanggewaltigen Choreographie präsentierte.

Darüber hinaus spielte das Düsseldorfer Techno Duo "Mouse on Mars" aus ihrem jüngsten Album »Dimensional People« eine Bühnenumsetzung für elektronische Musik, bei der 50 hochkarätige Gastmusiker mitwirkten.

Beim diesjährigen Festival selbst, ist natürlich noch viel mehr zu erwarten, wobei auch wieder zwei ganz besondere Konzerte im HKW gemeinsam mit der transmediale durchgeführt werden.

transmediale und CTM präsentieren »Actress« als kollaborative Performance.

transmediale und CTM freuen sich, im Rahmen ihrer Festivalausgaben 2019 die Weltpremiere der jüngsten Zusammenarbeit zwischen Darren J. Cunningham alias Actress und Young Paint zu präsentieren. Der KI-basierte Charakter Young Paint hat die zwielichtige, unvorhersehbare, von der britischen Bass- und Raveszene inspirierte Musik von Actress analysiert, um sie zu imitieren: 2018 erarbeitete das KI-Alter-Ego sich Cunninghams Klangpalette – und lernte dabei nicht nur, auf dessen Arrangements zu reagieren, sondern auch gelegentlich eigene Soli einzubringen. Eine lebensgroße Projektion, die Young Paint bei der Arbeit in einem virtuellen Studio zeigt, ergänzt Cunninghams Performance auf der Bühne und visualisiert ihre Zusammenarbeit. Während des an zwei Abenden stattfindenden transmediale/CTM-Konzerts wird Young Paint zum ersten Mal gemeinsam mit Actress live auf der Bühne zu sehen sein.

Auf der neuen Website der transmediale ist bereits ein Einblick in den thematischen Hintergrund der kommenden Festivalausgabe zu finden, die den Fokus auf die Rolle von Emotionen und kultureller Emergenz in der digitalen Kultur richten wird.

Die Schlüsselfrage der transmediale 2019 lautet “What moves you?”

Eine der Schlüsselfragen der transmediale 2019 lautet “What moves you?”; sie bezieht sich damit nicht nur auf eine emotionale Reaktion, sondern auch auf die Art und Weise, wie Affekt heute als politische Kraft instrumentalisiert wird. Zum ersten Mal seit vielen Jahren hat die bevorstehende Festivalausgabe keinen Titel: Anstatt Bedeutung festzuschreiben, möchte die transmediale den Fokus auf die Möglichkeit von Entstehung richten und verstärkt Teilnehmer*innen und Publikum einbinden.

Dazu werden Internationale Künstler*innen, Kulturschaffende und Theoretiker*innen im Haus der Kulturen der Welt in "Study Circles" zusammen kommen, mit dem Ziel, Gefühlstechnologien besser zu verstehen und zu hinterfragen. Die Teilnehmer*innen befassen sich mit verschiedenen Aspekten des Festivalthemas wie der Technologisierung und Manipulation von Affekten und Emotionen; thematisiert wird insbesondere die Notwendigkeit neuer Werkzeuge, Infrastrukturen und Methoden, um gemeinschaftliches Handeln zu ermöglichen.

Es ist zudem die vorletzte Ausgabe der transmediale unter der Leitung von Christoffer Gansing, der nach 2020 Berlin wieder verlassen wird.

Bevor am 30. Januar 2019 die transmediale Marshall McLuhan Lecture in der Botschaft von Kanada stattfindet, zeigen parallel zur transmediale die Projekträume »Import Projects, Spektrum und TIER.space« ein eigenes Programm zu den Themen der Study Circles. Während der Festivaltage präsentiert die Akademie der Künste "RUNDFUNK AETERNA X – A Radio Opera" von Jan-Peter E.R. Sonntag.

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Die kompletten Programme können auf der Webseite vom CTM (only in English) sowie auf der Webseite der transmediale abgerufen werden.

Eröffnet wird das CTM Festival 2019 wie in den Vorjahren üblich im Kunstraum Kreuzberg am Mariannenplatz 2 im Kunstquartier Bethanien am 25. Januar 2019 ab 19:00 Uhr bei freiem Eintritt.

Der Eröffnungsclubnacht im Berghain bestreitet CTM in Kooperation mit dem Club Bassiani aus Tiflis, der in Auseinandersetzungen mit dem georgischen Staat, weit über die Region hinaus Menschen die gesellschaftspolitischen Dimensionen von Clubkultur neu vor Augen geführt hat. Karten für 18,- € gibt es auf der Webseite des Festivals.

Am 31. Januar 2019 erfolgt ebenfalls bei freiem Eintritt die Eröffnung der transmediale 2019 im HKW.

Das Vorfestivalprogramm, das den Austausch zwischen unterschiedlichen kulturellen Akteur*innen in Berlin stärken soll, begann bereits am 18. Januar 2019 mit dem »Vorspiel« im ACUD MACHT NEU und endet mit den beiden Festivals transmediale und CTM am 3. Februar 2019.

58 Projekträume, Galerien und kulturelle Institutionen aus dem Bereich der digitalen Kunst und Kultur sowie der experimentellen Musik und Klangkunst haben im Rahmen des »Vorspiels« zum achten Mal ein umfangreiches Programm kuratiert, das zu der transmediale und dem CTM Festival hinführt.

Links: www.ctm-festival.de | 2019.transmediale.de | vorspiel.berlin | HKW.de


Sundance 2019 - US Independent Film Festival

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David Wnendts "The Sunlit Night" reist nach Sundance.

Nur drei Tage vor Beginn der Berlinale, die am 7. Februar 2019 beginnt, endet in den USA mit Sundance das wichtigste Independent Film Festival der Welt. Für die Branche heißt das Beeilung und ab in den Flieger, um auf keinen Fall auf dem ersten A-Film Festival des Jahres etwas zu versäumen. Im nächsten Jahr zur Jubiläums-Berlinale, die unter neuer Leitung ihr 70-jähriges Bestehen feiert, könnte es sogar noch etwas kritischer bei den Branchenterminen werden.

Seit 2001 werden die BAFTA-Awards zwei Wochen vor den Oscars® verliehen, deren Zeremonie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences allerdings von Ende Februar auf den 9. Februar 2020 vorverlegt hat. Normalerweise fand das wichtigste Ereignis von Hollywood immer nach der Berlinale statt, die seit Jahrzehnten den Termin Anfang Februar belegt hatte. Noch wurde der Termin der Internationalen Filmfestspiele 2020 nicht verkündet. Doch wie bisher kann es so nicht bleiben, ohne die Branche in Unruhe zu versetzen. Hinter den Kulissen wird aber eine Verlegung um zwei Wochen nach hinten diskutiert.

Es werden also große Verschiebungen anstehen. Nur in diesem Jahr bleibt noch alles beim Alten und die Sundance Film Festspiele können vom 24. Januar bis 3. Februar 2019 stattfinden.

Deutschland ist in der Reihe »Premieres« vertreten.

David Wnendts neue Regiearbeit "The Sunlit Night" mit Jenny Slate und Zach Galifianakis wurde in die Reihe »Premieres« beim Sundance Film Festival 2019 eingeladen. In der Sektion, in der traditionell die Hochkaräter laufen, wird der Film am ersten Samstag um 18.30 Uhr im Eccles Theater gezeigt werden. "Absolute Prime Time", freut sich Produzent Fabian Gasmia von DETAiLFILM Hamburg.

"The Sunlit Night" erzählt von einer amerikanischen Malerin und einem russischen Auswanderer, die sich am Polarkreis treffen. Gedreht wurde die deutsch-norwegische Koproduktion im Sommer in New York City und auf den Lofoten in Norwegen.

Bei den »Premieres« läuft zudem u.a. das Susanne-Bier-Remake "After the Wedding" von Bart Freundlich, in dem dessen Ehefrau Julianne Moore neben Michelle Williams eine der Hauptrollen spielt.

Außerdem werden gezeigt: Der neue Film von Gurinder Chadha mit Titel "Blinded by the Light" sowie "Official Secrets" mit Keira Knightley und Ralph Fiennes von Gavin Hood über die wahre Geschichte der britischen Whistleblowerin Katherine Gun.

Zur Eröffnung erfolgt gleich eine erste Auszeichnung.

Als Eröffnung zu sehen ist das Langfilmregiedebüt von Schauspieler Chiwetel Ejiofor, "The Boy Who Harnessed the Wind", in dem er auch die Hauptrolle spielt.

Der Film erzählt die wahre Geschichte eines afrikanischen Jungen, der die Schule verlassen muss, weil sich seine Eltern die Gebühren nicht mehr leisten kann. Heimlich lernt er weiter und baut schließlich aus alten Fahrradteilen eine Windmühle, um die Hungersnot in seinem Dorf zu lindern.

Für die Idee diese Story zu verfilmen, wird Chiwetel Ejiofor mit dem Alfred P. Sloan Feature Film Prize ausgezeichnet werden. Diese Auszeichnung vergibt das Festival an Personen, die sich mit den Themen Wissenschaft und Technik oder dem Wirken eines Wissenschaftlers beschäftigen.

Nachgereicht wurden der Politfilm "The Report" mit Adam Driver, Jon Hamm und Annette Bening von Scott Z Burns (Produzent ist Steven Soderbergh) und der neue Film von Dan Gilroy, "Velvet Buzzsaw" mit Jake Gyllenhaal, Rene Russo und Toni Collette.

Zuletzt und ganz aktuell wurden zum Programm noch hinzugefügt die Weltpremiere von Axel Lehmanns "Paddleton" mit Mark Duplass, Ray Romano, Ravi Patel und Christine Woods in den Hauptrollen.

Des Weiteren werden gezeigt "Corporate Animals" mit Demi Moore, Ed Helms, Jessica Williams und Kran Soni sowie "Wounds" mit Armie Hammer, Dakota Johnson, Zazie Beetz, Karl Glusman und Brad William Henke, die beide in der »Midnight Section« ihre Weltpremieren feiern werden.

Zwei ältere Titel, die 1992 bzw. 1999 in Sundance zu sehen gewesen waren, werden dort erneut gezeigt: "The Hours and Times" und das legendäre "The Blair Witch Project", dessen Trailer wir hier eingefügt haben.

In die Reihe »World Cinema Dramatic Competition« wurde die deutsche Koproduktion "Monos" von Alejandro Landes eingeladen. Deutscher Koproduktionspartner ist Christoph Friedel von Pandora Film Produktion. Aus Österreich wurde der Dokumentarfilm "Sea of Shadows" eingeladen: Die Produktion von Terra Mater Factual Studios (Walter Köhler und Wolfgang Knöpfler) läut in der Sektion »World Cinema Documentary Competition«.

Das Augenmerk in Sundance liegt auf dem US-Wettbewerb: Dort bringen sich unabhängige Filme in Stellung, die auf einen US-Verleih hoffen. Regelmäßig werden hier Entdeckungen neuer amerikanischer Talente gemacht. Eingeladen wurden in den Spielfilmwettbewerb 16 Titel, u.a. "Luce" von Julius Onah mit Naomi Watts und Octavia Spencer, "The Sound of Silence" von Michael Tyburski mit Peter Sarsgaard oder "Share" von Pippa Bianco mit Charlie Plummer.

Insgesamt umfasst das Programm 112 Langfilme aus 33 Ländern, davon sind 45 Projekte Erstlingsarbeiten. Die Auswahl erfolgte aus 14.259 eingereichten Projekten - davon 4018 Langspielfilme; eine neue Rekordmarke, wie die Festivalmacher bekannt gaben.

Das komplette Sundance-Programm im Überblick:

www.sundance.org/…/news/2019 | www.slashfilm.com/.../lineup

Weitere Informationen zum Sundance Film Festival unter: www.sundance.org

Die Gewinner des 40. Max-Ophüls-Preises und des Bayerischen Filmpreises

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Susanne Heinrich gewann 40. Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken.

"Das melancholische Mädchen - Aren't You Happy?" von Regisseurin Susanne Heinrich ist beim 40. Filmfestival in Saarbrücken (14.-20. Januar 2019) als bester Spielfilm mit dem 36.000 Euro dotierten Hauptpreis der Landeshauptstadt Saarbrücken ausgezeichnet worden. Hier Clip 1 aus dem Anekdotenfilm, der in Berlin spielt.

"Der Preis für den Besten Spielfilm geht an ein Filmkunstwerk, das in beschwingtem und elegantem Ton, mit präzisen analytischen Worten und in pastellfarbenen minutiös durchgestalteten Bildern die Odyssee einer jungen Frau im Dazwischen des postmodernen Kultur- und Identitätsüberflusses erzählt. Mit ironischer Genauigkeit und humoriger Schlagfertigkeit trifft der Film in seiner Übersetzung feministischer Theorien pausenlos den Nagel auf den Kopf. Ein Film, dem es endlich gelingt, eine Sprache für eine ganze Generation von traurigen Mädchen zu finden und sich im Grunde seinen Preis im Film zu Recht schon selbst verliehen hat", befand die Jury.

Der Fritz-Raff-Drehbuchpreis ging an "Cronofobia" von Francesco Rizzi aus der Schweiz, der zudem den Preis des Ministerpräsidenten für die beste Regie erhielt. Hier der Trailer:

Als beste Nachwuchsschauspieler wurden Simon Frühwirth für "Nevrland" und Joy Alphonsus für "Joy" ausgezeichnet.

Die Preisträger des 40. Filmfestivals von Saarbrücken.

Max Ophüls Preis 2019 (Hauptpreis)

"Das melancholische Mädchen" (Susanne Heinrich)

Auf seinem Weg durch die Großstadt Berlin macht das melancholische Mädchen eine Menge skurrile und absurde Bekanntschaften. Es befindet sich offenbar in einer depressiven Selbstfindungsphase. Die Handlung wird in Kurzepisoden erzählt. Wie ein Theaterstück sind die einzelnen Geschichten mit ihren Protagonisten inszeniert. Es entsteht eine verstörend-groteske Bühnenperformance.

"Werten und Normen sind wir unterworfen, wie alternativlos ist unser Handeln? Der Film stellt gesellschaftskritische

Fragen und provoziert durch seine Machart." (Text: M. Person)

Preis: gesellschaftlich relevanter Film

"Joy" (Sudabeh Mortezai)

Die Nigerianerin Joy ist eine von vielen. Junge Frauen werden nach Wien verkauft, zur Prostitution gezwungen und müssen fiktive Schulden abarbeiten. Der Ausbeutung können sie nicht entkommen. Mortezai zeichnet mit semidokumentarischen Szenen das präzise Bild des subkulturellen Gewaltmilieus. Gute Darsteller kreieren vielschichtige Charaktere in ausdrucksstarken Situationen.

"Ein Film, dessen konzentrierter weiblicher Blick hohe Authentizität vermittelt. Seine Protagonistinnen überzeugen als Opfer-Täter im eisernen Unrechtssystem aus Zwang, Manipulation und Bedrohung."

Preis der Jugendjury

"Nevrland" (Gregor Schmidinger)

Jakob, 17, jobbt in einem Schlachthof. Lähmende Angstattacken hindern ihn am Lebendigsein. Als er im Sex-Cam-Chat Kristjan kennenlernt, beginnt für ihn eine virtuelle transpersonale Reise.

"Schmidinger leuchtet den Prozess sexuellen Erwachens und personaler Selbstbestimmung präzise aus. Atmosphärisch dichte Szenen schaffen sensible Einblicke ins wunde Innenleben des Helden. Stilsicher inszeniertes Coming-of-Age-Drama mit feinem tiefenpsychologischen Gespür. Der kreativen Kamera gelingen ausdrucksstrake Bilder zum Seelentrip zwischen Realitäten und Irrealitäten." (Text: HD)

Preis der ökumenischen Jury

"Das melancholische Mädchen" (Susanne Heinrich)

Bester Dokumentarfilm

"HI, A.I." (Isa Willinger)

Beste Musik in einem Dokumentarfilm

Jonathan Ritzel für "Let the bell ring" (Regie: Christin Freitag)

Filmpreis des Ministerpräsidenten für die beste Regie

"Cronofobia" (Francesco Rizzi)

Anna hat ihren Mann und ihren Halt verloren. Der Detektiv Suter ist einsam, wechselt seine Identitäten, beobachtet Anna, ist sich selbst fremd. Sie begegnen sich. Ein düsteres Spiel beginnt.

"Rizzi zeigt ein fein komponiertes Psychodrama. Kryptische Beziehungsszenen und die präzise Bildsprache erschaffen suggestive erzählerische Kraft. Zeit wird zur angstbesetzten Inkonsistenz. Phantasievoller Film mit viel Spielraum für die Protagonisten. Die überzeugen als Simulanten einer falschen Intimität ohne Verankerung im realen Leben. Timoteo und Marchioni spielen das brillant."

Bester Schauspielnachwuchs

Simon Frühwirth ('Nevrland')

Bester Schauspielnachwuchs

Joy Alphonsus ('Joy')

Fritz-Raff-Drehbuchpreis

"Cronofobia" (D. Gambaro, F. Rizzi)

Bester mittellanger Film

"Label Me" (Kai Kreuser)

Bester Kurzfilm

"Boomerang" (Kurdwin Ayub)

Publikumspreis Spielfilm

"Kaviar" (Elena Tikhonova)

Die österreichische Komödie ist hochkarätig besetzt mit Margarita Breitkreiz, Daria Nosik, Sabrina Reiter, Georg Friedrich und Simon Schwarz. Hier der Trailer:

Die gebürtige Russin Nadja arbeitet in Wien für den exzentrischen und größenwahnsinnigen Oligarchen Igor. Er wünscht sich ein Haus in der Wiener Innenstadt, direkt auf einer Stadtbrücke - Preis egal. Es beginnt eine Jagd nach Geld und Glück in einer rasanten Culture-Clash-Komödie.

"Flott und klischeebeladen startet die Story. Kamera und Schnitt nehmen dieses Tempo auf. Mit viel Witz und Kreativität in der Erzählweise entsteht kurzweiliges und unterhaltsames Kino. Der Cast ist durchweg gelungen, manche Rolle wirkt auf den Leib geschneidert. Aber trotz viel lautem Klamauk erzählt "Kaviar auch leise vom Wunsch nach Zugehörigkeit und Freundschaft." (Text: M. Person)

Publikumspreis Dokumentarfilm

"Congo Calling" (Stephan Hilpert)

Publikumspreis mittellanger Film

"Die Schwingen des Geistes" (Albert Meisl)

Publikumspreis Kurzfilm

"Stilles Land, gutes Land" (Johannes Bachmann)

Link: ffmop.de

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Die Gewinner des 40. Bayerischen Filmpreises.

Wie von uns am 22. Januar 2019 angekündigt, wurde gestern Abend im Münchner Prinzregententheater der Bayerische Filmpreis bei einer Gala mit rund 1000 Gästen verliehen. Die Auszeichnung wird in Form der Porzellanfigur »Pierrot« überreicht.

kinokino, das Filmmagazin des Bayerischen Rundfunks, und Bayern 1 verkündeten zudem den Lieblingsfilm des Publikums. Die Kinokomödie "Sauerkrautkoma" (ARD Degeto/BR) nach dem Bestseller von Rita Falk mit Sebastian Bezzel, Simon Schwarz und Lisa Maria Potthoff in den Hauptrollen erhielt den Publikumspreis des Bayerischen Filmpreises 2018. Hier der Trailer.

Der deutsche Filmemacher Roland Emmerich, bekannt für seine in den USA entstandenen Blockbuster "Independence Day" und "The Day After Tomorrow", wurde mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Der deutsche Oscar-Kandidat "Werk ohne Autor" und die Sportlerbiografie "Trautmann" teilen sich den Produzentenpreis. Hier der Trailer des zuletzt genannten:

Synopsis:

Mit gerade einmal 17 Jahren wird Bernd Trautmann (David Kross) in die Wehrmacht eingezogen und gerät als Soldat gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in Kriegsgefangenschaft in der Nähe von Manchester. Bei Fußballspielen während der Gefangenschaft wird Trautmanns großes Talent als Torwart vom englischen Trainer Jack Friar (John Henshaw) erkannt und engagiert den deutschen Soldaten als Torhüter für St. Helens. Schon bald erfolgt ein Wechsel des deutschen Keepers zum erfolgreichen Club Manchester City. Doch erst während des legendären FA-Cup-Finales von 1956 gelingt es dem deutschstämmigen Torwart, die Herzen der englischen Fans zu erobern.

Insgesamt wurden am Abend Preise in 13 Kategorien überreicht.

Hier die Gewinner in der Übersicht:

• Produzent 1: "Trautmann", Produzent Robert Marciniak

• Produzent 2: "Werk ohne Autor", Produzenten Max Wiedemann, Quirin Berg und Jan Mojto

• Publikumspreis: "Sauerkrautkoma", Regisseur Ed Herzog, Autorin Rita Falk, Drehbuchautor Stefan Betz, Produzentin Kerstin Schmidbauer, Schauspieler Sebastian Bezzel als Franz Eberhofer und Lisa Maria Potthoff als Susi

• Darstellerin: "3 Tage in Quiberon", Schauspielerin Marie Bäumer als Romy Schneider

• Darsteller: "Gundermann", Schauspieler Alexander Scheer als Gerhard Gundermann

• Nachwuchsdarstellerin: "A Gschicht über d‘Lieb", Schauspielerin Svenja Jung als Maria

• Nachwuchsdarsteller: "Der Hauptmann", Schauspieler Max Hubacher als Willi Herold

• Regie: "Der Junge muss an die frische Luft", Regisseurin Caroline Link

• Nachwuchsregie: "Wer hat eigentlich die Liebe erfunden?", Regisseurin Kerstin Polte

• Jugendfilm: "Das schönste Mädchen der Welt", Regisseur Aron Lehmann

• Dokumentarfilm: "Eldorado", Regisseur Markus Imhoof

• Drehbuch: "Transit", Drehbuchautor Christian Petzold

• Visuelle Effekte: "Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer", Frank Schlegel

• Bildgestaltung: "Styx", Benedict Neuenfels

• Sonderpreis: "Wackersdorf", Regisseur Oliver Haffner

• Ehrenpreis: Regisseur Roland Emmerich

Das Bayerische Rundfunkübertrug die Veranstaltung live im Fernsehen und kann in der Mediathek dort nachträglich noch einmal verfolgt werden. Die Moderation führte Christoph Süß.

Link: www.br.de/...bayerischer-filmpreis-2019

Quellen: Max-Ophüls-Preis | ARD Text | Filmecho | BR | München.de

Lehrgang Schauspielcoaching am ISFF Berlin

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iSFF an der VHS Berlin Mitte: Schauspielcoaching nach der Susan Batson – Methode

Nicole Kidman, Tom Cruise und Juliette Binoche sind nur drei von zahlreichen prominenten Schauspieler*innen die nach der Susan Batson Schauspielmethode arbeiten, in den USA gilt sie als Schlüssel zum schauspielerischen Erfolg. Mit Bettina Lohmeyer ist am Institut für Schauspiel, Film-Fernsehberufe (iSFF) an der VHS Berlin Mitte aktuell eine Dozentin im Haus, die diese Methode Schauspieler* innen umfassend vermittelt. Sie ist selber Schauspielerin und Schauspielcoach und arbeitet seit über 25 Jahren kontinuierlich mit Susan Batson.

Seit 2013 unterrichtet sie am international renommierten Susan Batson Studio in New York. Sie verfügt darüber hinaus über eine langjährige Unterrichtserfahrung in Berlin, Paris, Zürich und Wien.

Bettina Lohmeyer leitet am iSFF im Zeitraum vom 04. März bis 08. Mai 2019 erstmals den von der Arbeitsagentur geförderten Lehrgang zur Erarbeitung neuer Vorsprechrollen nach der Susan Batson Methode „Creating a Character“. Dabei erarbeitet sie mit jedem Teilnehmenden zwei Rollen bis zur Präsentationsreife. In bestimmten Arbeitsphasen werden die Türen für Regisseur*innen und Agent*innen geöffnet und somit wird die Möglichkeit geschaffen, über die erarbeiteten Ergebnisse neue berufliche Kontakte zu knüpfen.

Schauspieler*innen und Musicaldarsteller*innen haben am iSFF auch mit den weiteren Lehrgängen und Workshops unter Anleitung von namhaften Dozent*innen aus der Branche die Chance, ihre Fähigkeiten zu erweitern: Die bekannte Schauspielerin Christina Hecke (u.a. Kommissarin in der ZDF Samstagsreihe „In Wahrheit“) wird mit der Hecke Methode dem Schauspiel der Teilnehmenden eine neue Richtung geben.

Der Filmregisseur Detlef Rönfeldt erarbeitet im Lehrgang Camera Actors Studio die perfekte Darbietung vor der Kamera, Casting Director Uwe Bünker bereitet auf nationale und internationale Castings vor und Musicalregisseur Craig Simmons versetzt die Teilnehmer*innen in die Lage, Musical-Auditions auf den Punkt erfolgreich zu präsentieren.

Karriere-Tools für die Synchron-Branche.

Auch das Handwerkszeug um die eigene Karriere anzuschieben, vermittelt das iSFF in seinem aktuellen Programm. Ein Lehrgang gibt den Teilnehmenden Karriere-Tools für die Arbeit in der Film/TV-Theater-Synchron-Branche an die Hand, ein Workshop zeigt, wie man den Weg in die Filmbranche findet und im Workshop »Die dritte Person - Anbieten ohne Anbiedern« kann man erfahren, wie Kreative für sich selbst zum geeigneten Sprachrohr werden können.

Die als Vollzeitweiterbildung angelegten Lehrgänge bieten die Möglichkeit, sich für bestimmte Berufsfelder zu qualifizieren und mit Hilfe erfahrener Fachkräfte aus der Branche intensiv die eigenen Fähigkeiten zu vertiefen und erweitern.

Workshop Drehbuchförderung.

Im Bereich Film/TV hält das iSFF ebenfalls Besonderes bereit: Im Workshop Drehbuchförderung weist die langjährige Referentin für Filmförderung beim Medienboard Berlin-Brandenburg Brigitta Manthey den Weg durch die deutsche Förderlandschaft.

Lehrgang Producer*in.

Den Lehrgang Producer*in mit IHK-Prüfungsvorbereitung vom 01.04. – 24.07.2019 leitet Annette Koschmieder mit ihrem kompetenten Dozententeam. Jeder Teilnehmer erarbeitet eine präsentationsfähige Stoffidee sowie ein marktfähiges Konzept für ein Fernseh- oder Kinoformat und präsentiert dieses einer Expertenrunde.

Einführung in die Welt der Visual Effects.

Rayk Schroeder, VFX- und Compositing-Supervisor, der an vielen großen Produktionen, wie z.B. der ersten deutschen Netflixserie „Dark“ beteiligt war, führt am 16.03.2019 in die Welt der Visual Effects (VFX) ein, mit deren Hilfe spektakuläre Filmszenen entstehen, die so niemals hätten gedreht werden können. Es geht u.a. um die Verwendung von Greenscreen, Bluescreen oder Rotoscoping und um Dos and Don`ts beim Dreh.

Das iSFF an der VHS Berlin Mitte ist seit den 90er Jahren auf die Weiterbildung von Film- und Fernsehschaffenden, Schauspieler*innen und Musicaldarsteller*innen spezialisiert. Dabei steht auch die Bildung von Netzwerken immer im Fokus.

Das iSFF und seine Weiterbildungsmaßnahmen sind zertifiziert. Es besteht die Möglichkeit einer vollständigen Kostenübernahme durch die Agentur für Arbeit.

Nähere Informationen zum Institut und seinem aktuellen Weiterbildungsprogramm sind der Webseite www.isff-berlin.eu zu entnehmen.

Telefonische Informationen erhalten sie unter 030 9018 374 43 oder per E-Mail über isff@ba-mitte.berlin.de

Quelle: rische & co pr

Film-Frühstück und weitere Treffs von ver.di zur Berlinale

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Während der 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin lädt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ein zu Frühstück, Seminar, Stammtisch und Demonstration.

Die 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) finden vom 7. bis 17. Februar 2019 statt. Der Filmverband in ver.di und Connexx.av laden auch in diesem Jahr wieder alle Filmschaffenden, ver.di-Kolleginnen und -Kollegen sowie Freundinnen und Freunde der ver.di FilmUnion herzlich ein zu Frühstück, Seminar, Stammtisch und Demonstration.

Im Glaswerk im Sony Center am Potsdamer Platz (Kemperplatz 1) wird am Samstag, den 9. Februar 2019 ab 11 Uhr ein lecker fruchtiges Frühstück aufgetischt, um zu einem geselligen Austausch über Film und was das Leben sonst noch ausmacht anzuregen.

Achtung: Nur wer eine Anmeldebestätigung mitbringt, kommt rein, deshalb meldet Euch unbedingt an unter berlin@connexx-av.de

Direkt im Anschluss an das Filmfrühstück findet im Veranstaltungsraum 2/3 des Glaswerkes im Sony Center ein offenes Informationsgespräch mit Iris Gebing von der Pensionskasse Rundfunk statt. Sie wird ausführlich erklären, warum es unbedingt Sinn macht, sich auch mit Hilfe der Pensionskasse für das Alter abzusichern.

Der Zugang zur bzw. Umgang mit der Pensionskasse ist für Filmschaffende viel einfacher geworden als bisher, allerdings wissen immer noch zu wenige Kolleg*innen, welche Möglichkeiten ihnen hier entgehen. Die Pensionskasse Rundfunk funktioniert anders als herkömmliche Versicherungen - und ausschließlich zu Deinen Gunsten. Sie greift bei allen, die für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk - auch für Auftragsproduktionen - auf Produktionsdauer beschäftigt, tätig sind. Das trifft heute auf praktisch alle Filmschaffenden zu.

Diese Veranstaltung ist ein gemeinsames Angebot der ver.di FilmUnion und dem Bundesverband Schauspiel – BFFS.

Achtung, auch hier gilt: Nur wer eine Anmeldebestätigung mitbringt, bekommt Zugang zur Veranstaltung, deshalb meldet Euch unbedingt an unter: berlin@connexx-av.de

Aufruf von ver.di zur Demo für Kinobeschäftigte.

Vor einigen Jahren wurde in Berlin das Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin Mitte von den Mitarbeitern bestreikt. Das Medienecho auf die Forderungen von fairer Entlohnung und geregelten Arbeitszeiten war seinerzeit groß. Nicht nur ver.di, sondern auch viele Stammbesucher des Kinos erklärten sich solidarisch mit den Mitarbeitern. Mittlerweile hat sich die Situation zwar dort etwas entspannt, die Entlohnung bleibt jedoch insgesamt im Kinomarkt prekär.

das ver.di Kinonetzwerk und Connexx.av rufen deshalb Kinobeschäftigte und solidarische Kolleg*innen auf zu zwei Demonstrationen unter dem Motto „Für eine faire Bezahlung in den Kinos“ in Berlin. Die Demonstrationen starten am 8.2.2019 und am 9.2.2019 jeweils um 18.45 Uhr nach den vorläufigen Planungen am Berlinale Palast Marlene-Dietrich-Platz 1, 10785 Berlin und enden gegen 22 Uhr am Ritz Carlton am Potsdamer Platz 3, 10785 Berlin.

Woche der Kritik startet zur Berlinale mit Konferenz.

„Intensivstation Kino“ lautet das Motto einer Konferenz am 6. Februar 2019 ab 16.30 Uhr in der Berliner Volksbühne, mit der die fünfte Woche der Kritik im Rahmen der Berlinale eröffnet wird.

Zu den Diskutant*innen gehören unter anderen der Regisseur Milo Rau, die Lyrikerin Monika Rinck, der Filmemacher Andrew Kötting, die Intendantin Amelie Deuflhard, der Kunsthistoriker Philip Ursprung und die Schauspielerin Susanne Bredehöft.

Das Filmprogramm beginnt am 7. Februar 2019 im Hackesche Höfe Kino. Bis zum 14. Februar 2019 werden Filme in sieben Programmen gezeigt, mit denen der Verband der deutschen Filmkritik Diskussionen über die Möglichkeiten des Kinos anschieben will. Zutritt für Fachbesucher und Berlinale Akkreditierte ist kostenlos.

Link: www.wochederkritik.de

Festivalstammtisch von Connexx.av zur Berlinale.

Der Festivalstammtisch von Connexx.av, dem ver.di-Netzwerk für Medienschaffende, findet während der Berlinale am Montag, den 11. Februar 2019, ab 21 Uhr im Mommseneck/Haus der 100 Biere, Alte Potsdamer Str. 1, 10785 Berlin statt. Alle sind willkommen zu einem informellen Getränk und Plausch. Der Tisch ist reserviert für die „Festivalarbeit“.

Die ver.di FilmUnion bildet das gewerkschaftliche Netzwerk von Film- und Fernsehschaffenden und allen anderen Beschäftigten in Produktions-, Dienstleistungs- und Studiobetrieben. Wir treten ein für Kunstfreiheit, gerechte Arbeitsbedingungen, soziale Absicherung und vor allem die Umsetzung tariflicher Bestimmungen. Als vorrangiges Ziel streben wir eine integrierte Interessenvertretung der Film- und Fernsehbeschäftigten in der zergliederten Branche gegenüber Sendern, Produzenten und der Politik an.

Links: www.filmunion.verdi.de | connexx-av.de

Unsere Filmkritiken Januar 2019, Teil 3

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Weniger Neustarts kurz vor der Berlinale, dafür aber ein paar sehr starke Spielfilme und eine Doku.

Warum das Kostümdrama "The Favourite - Intrigen und Irrsinn" vor wenigen Tagen auf dem »Fantasy Filmfestival« lief, bleibt ein wenig schleierhaft. Der griechische Regisseurs Yórgos (Giorgos) Lánthimos hatte mit "The Lobster" im Jahre 2015 allerdings einen sehr absurden, dystopischen Film gelandet, der tatsächlich beim Zuschauer einige Ängste schüren konnte.

Dagegen mutet sein neuer Historienfilm eher zahm an und belustigend. Er ist allerdings bestes Arthouse Kino in dem Frauen die Politik bestimmen und lief in Berlin schon einmal im November 2018 als Preview beim 13. Filmfestival »Around the World in 14 Films«.

Bereits im Februar sollen DVD und Blu-ray Disc erscheinen. Wir empfehlen allerdings den Film zum jetzigen offiziellen deutschen Kinostart, auf der großen Kino-Leinwand anzusehen.

"The Favourite - Intrigen und Irrsinn" Historiendrama von Yórgos Lánthimos (USA, Großbritannien, Irland). Mit Olivia Colman, Emma Stone, Rachel Weisz u.a. seit 24. Januar 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Synopsis und Kurzkritik:

Das Historiendrama "The Favourite" beleuchtet die politischen Machenschaften im 18. Jahrhundert Englands während der Herrschaft von Queen Anne (Olivia Colman) und blickt hinter die Kulissen der letzten Monarchin des Hauses Stuart. Politische Intrigen und höfische Machenschaften mit heimtückischen Ränkespielen sind hier an der Tagesordnung. Allerdings fallen den Männern kaum eine starke Rolle zu. Vielmehr regiert Lady Sarah Churchill (Rachel Weisz) anstelle der Queen das Reich, weil ihre royale Freundin eher schwach und kränklich ist. Als jedoch mit Abigail Masham (Emma Stone) eine neue Dienerin an den Hof kommt, ändert sich die Lage.

Witzige Dialoge, ein hervorragendes Cast und brisante Szenen wie z.B. beim Entenschießen, bei dem - mehr oder weniger versehentlich - auch schon mal auf Menschen gezielt wird, lassen permanent Spannung aufkommen. Regisseur Yórgos Lánthimos gelingt es wieder auf süffisante und makabre Art, einen unterhaltsamen Kinoabend zu gestalten.

Das Portrait der launischen, weil kränklichen englischen Königin Queen Anne im 18. Jahrhundert, feierte seine Weltpremiere auf den Filmfestspielen von Venedig und eröffnete anschließend auch das New York Film Festival. Zudem ist der Film neben "Roma" heißer Favorit bei den Oscars mit je zehn Nominierungen. Eine bessere Empfehlung kann es kaum geben.

W.F.

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Als bereits vor zwei Jahren der junge frankokanadische Schauspieler Timothée Chalamet mit "Call me by Your Name" auf dem Sundance Festival in den USA seine Premiere feierte und anschließend im Panorama der 67. Berlinale seinen Auftritt hatte, waren alle Zuschauer begeistert von der schauspielerischen Präsenz des damals noch ziemlich jungen Darstellers. In die deutschen Kinos kam der Film offiziell erst Mitte letzten Jahres.

Inzwischen ist mit "Beautiful Boy" ein weiteres Werk mit ihm abgedreht worden, bei dem der Schauspieler inzwischen deutlich älter wirkt, ohne aber an schauspielerischer Qualität eingebüßt zu haben. Wieder überrascht er mit einer unglaublichen Bandbreite seines Könnens. Der Film positioniert sich zum Thema Jugend und ihre Drogen sogar im direkten im Vergleich zu "Ben is Back" mit dem fast gleichaltrigen Lucas Hedges, der am 10. Januar 2019 angelaufen war und von unserer Kollegin Ulrike Schirm bei uns schon am 7. Januar 2019 besprochen wurde.

"BEAUTIFUL BOY" Drogendrama von Felix Van Groeningen (USA). Mit Steve Carell, Timothée Chalamet, Jack Dylan Grazer u.a. seit 24. Januar 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Nic Sheff (Timothée Chalamet): „Ich kiffe ab und zu, das macht die Dinge erträglicher“.

Vater David Sheff (Steve Carell): „Welche Dinge?“

Nic: „Die alltäglichen Belanglosigkeiten. Auf Drogen ist alles bunt. Ich kann nicht damit aufhören“.

In "BEN IS BACK", der vor kurzem gestartet ist, war es die Mutter, die gegen die Sucht ihres Sohnes kämpft, in "BEAUTIFUL BOY" ist es der Vater, der um das Leben seines drogenabhängigen Sohns bangt und den Kampf aufnimmt. In beiden Filmen wird nicht nur das Leid derer, die von der Drogensucht befallen sind gezeigt, sondern auch das Leid von ihren Familienangehörigen.

Der belgische Regisseur Felix van Groeningen („The Broken Circle“) hat für sein Drama zwei hochkarätige Schauspieler besetzt.

David ist verzweifelt. Er versteht nicht, wie sein hochbegabter Sohn, trotz mehrfacher Therapien, immer wieder rückfällig wird. Nic möchte eigentlich Schriftsteller werden. Anstatt ein College zu besuchen, landet er wiederholt in Entzugskliniken. Ein Junkie, der der harten Droge Crystal Meth verfallen ist. Es ist erstaunlich, mit welch grandioser Leidenschaft sich Timothée Chalamet („Call Me by Your Name“) in die Rolle des Süchtigen hinein versetzt. Seine Gefühlsschwankungen pendeln zwischen Euphorie, Hoffnung, Wut, Angst, Unsicherheit und Trübsal hin und her. Aus der Klinik haut er immer wieder ab. Der lapidare Satz der Ärzte, Rückfälle gehören zur Therapie, helfen weder ihm, noch seinem Vater. Um sich in seinen Sohn einzufühlen, wagt David einen Drogen-Selbstversuch.

Eingestreut sind Erinnerungen, die Nic zeigen, als er noch ein kleiner Junge war. Sein Vater, ein Rock-Journalist, sang dem kleinen Nic, John Lennons Ballade „Beautiful Boy“ als Einschlaflied vor. In den unbeschwerten Rückblenden gibt es keinen entscheidenden Hinweis für den Auslöser seiner gesteigerten Drogensucht. Nic verstrickt sich in wilde Lügereien. Als sein Vater ihn völlig durchnässt an einer Straßenecke findet, gibt er auf. Nics verzweifelter Anruf, „bitte, bitte hilf mir, ich will aufhören, lässt er unbeantwortet. Er hat begriffen, dass er ihm nicht helfen kann.

Eindringlich zeigt van Groeningen, dass der Drogenmissbrauch keineswegs nur ein Problem der sogenannten Unterschicht ist. Die USA erleben zur Zeit die schlimmste Drogenkrise seit langem. Man vermutet, die unüberlegte Verschreibung süchtig machender Schmerzmittel.

„Beautiful Boy“ ist grosses Gefühlskino, das auf zwei Biografien beruht, die man zu einem Film zusammengefügt hat.

Ulrike Schirm

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Den nachfolgenden Film hatten wir ebenfalls schon mehrmals erwähnt, obwohl die deutsche Kino-Version erst am kommenden Donnerstag startet. Aber die in den 60er Jahren spielende Geschichte über das sogenannte 'Green Book', einer Anleitung für schwarze Einwohner der USA, in welchen Gebieten sie sich aufhalten und übernachten dürfen und in welchen nicht, war zu Zeiten der Rassentrennung leider damals sehr aktuell.

Die nach einer wahren Begebenheit erzählte Story, um einen damals sehr beliebten schwarzen Jazz Musiker und seinen weißen Chauffeur, ist für die Oscars nominiert, hat bereits den US-Produzentenpreis (PGA) gewonnen und erhielt einen Golden Globe als bester Film in der Kategorie Komödie/Musical sowie zwei weitere Preise als bester Nebendarsteller und als bestes Drehbuch.

"GREEN BOOK - Eine besondere Freundschaft" Biopic-Drama von Peter Farrelly (USA). Mit Viggo Mortensen, Mahershala Ali, Linda Cardellini u.a. ab 31. Januar 2019 im Kino. Hier nochmals der original Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

New York 1962. Tony Vallelonga, genannt Tony Lip (Viggo Mortensen), arbeitet im Italo-amerikanischen Viertel in der Bronx als Türsteher des Clubs „Copacabana“. Wegen Umbauarbeiten muss das „Copa“ für einige Zeit geschlossen werden.

Lip braucht einen neuen Job. Ein Bekannter berichtet ihm, dass ein gewisser Dr. Don Shirley (Mahershala Ali) einen Fahrer sucht. Lip geht davon aus, dass es sich bei der Person um einen weißen Arzt handelt. Bei ihrem Treffen stehen sich zwei Menschen gegenüber, die unterschiedlicher nicht sein können. Zwei gegensätzliche Temperamente stoßen aufeinander.

Lip, ein raubeiniger, keineswegs zimperlicher Genussmensch, der gerne seine Fäuste sprechen lässt, sieht sich konfrontiert mit einem schwarzen, begnadeten Jazzpianisten, einem feinsinnigen Intellektuellen, dem alles Gewöhnliche äußerst fremd ist und der sein Leben der Musik gewidmet hat.

Lip pokert hoch, was sein Gehalt betrifft. Widerwillig tritt er seinen Job an, denn sein Mitgefühl für Schwarze hält sich in Grenzen.

Die Konzerttour führt sie ausgerechnet in die rassistisch geprägten Südstaaten. Ihre Reise planen sie mit Hilfe des „Negro Motorist Green Book“ für afroamerikanische Autofahrer, in dem die wenigen Unterkünfte, Restaurants und Tankstellen, in denen schwarze Menschen bedient werden, aufgelistet sind. Der feine schwarze Herr, kommt nicht überall gut an. Sein musikalisches Talent wird hoch geschätzt, aber seine Hautfarbe nicht. Er darf zwar in den vornehmen Häusern der Weißen auftreten, aber nicht deren Toiletten benutzen. Ohne Tonys couragiertem Eingreifen, wären einige brisante Begebenheiten für Shirley nicht gut ausgegangen. Mit jedem Stop kommen sich die beiden aber näher.

Je weiter sie nach Süden kommen, desto allgegenwärtiger wird die Diskriminierung. Shirley ist fest der Auffassung, dass man nur mit Würde gewinnen kann und das man Mut braucht, um die Herzen der Menschen zu ändern. Tony Lip hat seine anfänglichen Vorurteile gegenüber dem schwarzen Musiker am Ende ihrer Reise begraben. Ihre gemeinsam verbrachte Zeit, geprägt von Rassentrennung, Gewalt, aber auch wahrer Menschlichkeit, hat sie zu besten Freunden gemacht.

Für seine Darbietung wurde Ali gerade mit dem Golden Globe belohnt. Schon in „Moonlight“überzeugte er als gefühlvoller Drogendealer.

Regie führte Peter Farelly ("Verrückt nach Mary"), der aus dieser wahren Geschichte, mit viel bitterbösem Humor, Respekt, Freundschaft und Menschlichkeit, einen schon jetzt besten Film des Jahres in die Kinos und unsere Herzen bringt. Ali und Mortensen liefern eine Oscar-reife Leistung.

Ulrike Schirm

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Unter den empfehlenswerten Filmen ist auch eine Doku, die in der offiziellen Auswahl von Cannes vor zwei Jahren zu finden war, aber erst jetzt von Missing Films ins Kino gebracht wird. Eine Spurensuche in Algerien nach verstorbenen Verwandten des französischen Schauspielers und Regisseurs Eric Caravaca.

"CARRÉ 35" Dokumentation von Eric Caravaca (Frankreich). Ab 31. Januar 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Elisabeths Filmkritik:

Éric Caravaca, der französischer Schauspieler (demnächst in François Ozons "Grâce à Dieu") und Regisseur ("Le Passager", 2005), wurde 1966 in Rennes geboren. Seine Eltern waren Einwanderer, sie waren aus Casablanca nach Frankreich gekommen, obwohl sie ursprünglich aus Spanien stammten. In ihrer Familiengeschichte gab es einen Bruch, eine Lücke, etwas, über das geschwiegen wurde. Éric und sein Bruder Olivier hatten eine Schwester, die mit 3 Jahren, noch vor der Geburt der Brüder gestorben war.

Es sind die Dinge, über die man nicht spricht, die einen belasten, die einen Schatten auf Generationen hinaus werfen können. Es ist eine Lücke, die da ungefüllt, einen Sog entwickelte, dem der Regisseur, gerade selbst Vater geworden, nachgeht. Éric Caravaca macht sich in "Carré 35" daran, diese Lücke zumindest vom Verstand her zu füllen. Für ihn wiegt der Umstand schwer, dass er kein Bild von seiner Schwester hat und das man über sie nicht gesprochen hatte in der Familie. Er interviewt seine Mutter, die erzählt, sie hätte alle Bilder, alle Filmaufnahmen verbrannt. Das Gespräch ist der Mutter sichtlich unangenehm. Im Verlauf der Suche tastet sich der Regisseur nicht nur an eine übertragene Erinnerung durch Erzählungen heran, sondern er versucht zu ergründen, warum man sich einer und dieser Erinnerung verweigern will.

Zuerst steht da im Raum: Wer war seine Schwester, warum ist sie gestorben, woran ist sie gestorben und warum wurde darüber geschwiegen? Aus den spärlichen und widersprüchlichen Hinweisen stellt er Mutmaßungen an. Erst das Gespräch mit dem Vater, gibt eine Antwort auf eine Teilfrage. Doch eine andere Antwort des Vaters ist eindeutig falsch. Spielt die Erinnerung einem einen Streich? Ist es eine Lüge? Nur mit Mitgefühl kann auch das Publikum die Antworten in einen Rahmen setzen.

Carré 35 ist der Abschnitt auf dem französischen Friedhof von Casablanca, an dem Caravaca das Grab der Schwester findet. Das Photo, dass die Mutter auf die Grabplatte hatte anbringen lassen, war längst verschwunden. Aber das Grab, zu dem die Eltern nie zurückgekehrt waren, war gepflegt. Éric Caravaca stellt die Fragen und nicht auf alles bekommt er eine Antwort. Nicht auf alles gibt es eine Antwort. Die Antworten geben nicht immer die Wahrheit wieder, wobei hinter den Antworten ganz andere Wahrheiten stehen können. Caravaca nimmt die Zuschauer mit, lässt sie mitfühlen, sowohl in Momenten des Schmerzes, als auch der der Verwunderung über die menschliche Natur und die der Erkenntnis, die zwischen den Zeiten eine Brücke schlägt. Er deckt mit Archivmaterial nicht nur Fragmente seiner Familiengeschichte auf, sondern bettet diese in die Geschichte der französischen Kolonialzeit in Algerien und Marokko und der politischen, gesellschaftlichen Umbrüche der Unabhängigkeitskriege der 60er ein. Einer Periode an dessen Ende man nur noch nach vorne und nicht zurück schauen wollte.

Dabei verwendet Caravaca Bilder, die er findet und die er macht, bewusst und fast trotzig. Was sind Bilder? Sind Bilder der Weg zu einer Erinnerung oder verfälschen sie diese? Kann man sich der Vergangenheit verwehren, wenn man Bilder ausschließt? In einer Zeit, in der Fotoaufnahmen allgegenwärtig und scheinbar auch unlöschbar sind, wirken die Bild- und Filmaufnahmen, die Caravaca uns zeigt, wie fragile Puzzlestücke. Als er das Grab der Schwester findet, aber kein Bild, wirkt die Suche unvollständig. Also sucht er weiter und findet doch. Womit sich zumindest die Möglichkeit einer Versöhnung mit der Vergangenheit auftut und auch dem Zuschauer klar wird, dass Erinnerungen für die Möglichkeit der Aufarbeitung essentiell sind.

Dramaturgisch verdichtet Caravaca den Film, aber mit einer leisen Besonnenheit findet all das, was Vergangenheit und Zukunft ausmacht, was Fragen neben Antworten stellt, die Gewissheit, dass uns Geschichte immer wieder etwas durch neue Aspekte lehren kann, Platz.

Elisabeth Nagy

Neue Seminare der Müncher Filmwerkstatt 2019

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Nachträge zu den bereits im Dezember 2018 von uns veröffentlichten Seminaren und Workshops der Münchner Filmwerkstatt - aktuell bis Dezember 2019.

Seminar beim Snowdance Independent Film Festival

Im Rahmen des Snowdance Independent Film Festival in Landsberg am Lech, das am 26. Januar 2019 begonnen hat und noch bis zum 3. Februar 2019 vor allem Produktionen zeigt, die mit wenig- oder keiner staatlichen Förderung produziert wurden, veranstaltet die Münchner Filmwerkstatt für unabhängige, frei denkende Filmemacher nach dem erfolgreich durchgeführten Seminar FILME MACHEN OHNE GELD, das am 26. und 27. Januar 2019 stattfand, am kommenden Wochenende ein weiteres Seminar vor Ort beim Snowdance Independent Filmfestival in Landsberg am Lech.

FILMVERLEIH SELBER MACHEN am 2. und 3. Februar 2019 (beim Snowdance Independent Filmfestival)

Daniel Ó Dochartaigh, der seit vielen Jahren erfolgreich die Filmreihe „Cinespañol“ deutschlandweit in die Kinos bringt, vermittelt an diesem Wochenende das nötige Know-How, um ohne großen Apparat im Rücken eigene Filme im Kino und bei VOD-Anbietern platzieren zu können. Dabei werden grundlegende Branchenkenntnisse genauso abgesteckt wie gezielte Schritte, um auf dem hart umkämpften Markt Fuß zu fassen.

www.filmseminare.de/eigenverleih

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Weitere Seminare und Workshops in München

FILMGESCHÄFTSFÜHRUNG am 2. und 3. Februar 2019

Buchhaltung, Kostenrechnung und Gagenabrechnung sind die Kernbereiche der Filmgeschäftsführung. Markus Yagapen stellt die Grundlagen systematisch dar und erläutert praxisnah die Spezialprobleme, die es zu bewältigen gilt – natürlich unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen. Dieses Seminar richtet sich nicht nur an Teilnehmer, deren eigene berufliche Tätigkeit oder Perspektive im Bereich Filmgeschäftsführung liegt, sondern auch an Produzenten, Controller, Herstellungs- und Produktionsleiter, die sich fundierte Kenntnisse in diesem Bereich aneignen wollen.

www.filmseminare.de/filmgeschaeftsfuehrung

DOKUMENTARFILMPRODUKTION am 23. und 24. Februar 2019

Ingo Fliess produziert seit über 10 Jahren mit seiner eigenen Produktionsfirma preisgekörnte Dokumentarfilme – an diesem Wochenende erläutert er Themenwahl, Konzeptentwicklung und -präsentation, Umgang mit öffentlich-rechtlichen Fernsehredaktionen, Filmförderanstalten und Verleihern, die verschiedenen Finanzierungsmodelle für Dokumentarfilme und vieles andere mehr!

www.filmseminare.de/dokumentarfilmproduktion

LICHTGESTALTUNG FÜR FILM- UND VIDEOPROJEKTE am 23. und 24. Februar 2019

Achim Dunker, langjähriger Kameramann und Autor von Standardwerken zum Thema Licht und Kamera setzt in diesem Seminar im wahrsten Sinne des Wortes Highlights. Er gibt Einblicke in die Grundsätze des Lichtsetzens, erörtert physikalische und ästhetische Grundlagen der Lichtgestaltung sowohl für Dokumentarfilme als auch für szenische, emotionale Einstellungen. In Gruppenarbeiten erlangen die Teilnehmer Sicherheit im Umgang mit Lampentypen und entwickeln eigene Lösungsansätze für spezielle Lichtsituationen.

www.filmseminare.de/lichtsetzen

SYNCHRONISATION FÜR FILM UND FERNSEHEN am 9. und 10. März 2019

Deutschland besitzt die größte Synchronindustrie der Welt, die auch für (Quer)Einsteiger attraktive Möglichkeiten bietet. Der Synchronautor und -regisseur Konrad Sattler zeigt an diesem Wochenende, wie man die ersten Schritte auf diesem Markt plant. Dabei erfahren die Teilnehmer nicht nur, wie die Arbeit im Studio abläuft, sondern lernen auch, ihr eigenes Potential zu beurteilen und zu vermarkten, damit sie schon bald ihren ersten Synchrontermin bekommen.

www.filmseminare.de/synchron

STORYBOARD ZEICHNEN am 16. und 17. März 2019

Seit es Filme gibt, gibt es Storyboards. Siegmar Warnecke, Storyboard-Artist für Filme wie „Die Wilden Hühner“ oder „Deutschland 09“, vermittelt an diesem Wochenende, was diese Zeichnungen und Grafiken eigentlich sind und wie sie helfen, die eigene filmische Vision zu stärken und umzusetzen. Durch Grundlagenvermittlung und vor allem mit vielen praktischen Übungen lernen die Teilnehmer elementare Darstellungsformen von Raum und Körper zeichnerisch umzusetzen und wichtige Informationen wie Kamerabewegungen sekundenschnell visualisieren und kommunizieren zu können.

www.filmseminare.de/storyboard

ARBEITS- UND VERTRAGSRECHT FÜR FILMSCHAFFENDE am 23. und 24. März 2019

Steffen Schmidt-Hug ist deutschlandweit der einzige Fachanwalt für Arbeitsrecht UND für Urheber- und Medienrecht – in diesem Wochenendseminar vermittelt er das Rüstzeug, um sich den im beruflichen Alltag der Branche auftretenden Vertrags- und Rechtsfragen stellen zu können. Es richtet sich sowohl an befristet angestellte Film- und Fernsehschaffende als auch an die auf selbständiger Basis arbeitenden Filmkünstler.

www.filmseminare.de/berufsrecht

VISUAL EFFECTS (VFX) am 23. und 24. März 2019

Immer größer wird der Anteil so gut wie jeder Film- und TV-Produktion, der nicht real am Set, sondern im Nachhinein am Computer entsteht. Damit werden Aufnahmen möglich, die früher undenkbar oder jedenfalls unbezahlbar waren. Oscarpreisträger Tyron Montgomery führt an diesem Wochenende kompakt, aktuell und umfassend in das Thema VFX ein. Das Seminar richtet sich an alle Filmschaffenden, die den Einsatz von VFX erdenken, kalkulieren, planen, koordinieren oder beurteilen sollen bzw. deren Aufgabengebiet Berührungspunkte mit VFX aufweist: Autoren und Redakteure, Regisseure und Regieassistenten, Produzenten und Produktionsleiter, Szenenbildner, Cutter u.v.a.m.

www.filmseminare.de/vfx

URHEBER- UND PERSÖNLICHKEITSRECHT am 30. und 31. März 2019

Aus kaum einem anderen Bereich fallen beim Filmemachen immer wieder so viele Fragen an wie zum Thema Urheber- und Persönlichkeitsrecht: Welches Einverständnis brauche ich, wenn ich mich an die Verfilmung wahrer Begebenheiten mache? Von wem benötige ich wann eine Rechteübertragung, wenn ich ihn oder sein Werk in meinem Film verwenden will? Wo darf ich meine Kamera hinstellen? All diese praktischen Fragen des täglichen Produktionsprozesses erläutert der Rechtsanwalt Dr. Ulrich Fuchs an diesem Wochenende kompetent und kurzweilig, dank seiner breiten Erfahrung von Literaturverfilmungen über zeitgeschichtliche Stoffe bis hin zur Parodie, bei Produktionen von „Der Baader Meinhof Komplex“ bis „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“.

www.filmseminare.de/filmrecht

KURZFILM VON A BIS Z am 8. und 9. Juni 2019

„Zwei Tage = ein Film“ lautet die einfache Formel hinter dem genialen Zeitraffer, der den komplexen Prozess des Filmemachens von im Normalfall vielen Monaten, wenn nicht Jahren Dauer auf nur ein Wochenende verkürzt. Die Teilnehmer dieses Workshops erhalten so Gelegenheit, alle Stationen und Aufgaben einer Filmproduktion von der Drehbuchidee bis zur Premiere zu durchleben, wenn unter der Leitung des Filmemachers Uwe Wrobel in nur zwei Tagen ein szenischer Kurzfilm in Gemeinschaftsproduktion entsteht – auch als Geschenk geeignet!

www.filmseminare.de/filmworkshop

DSLR-WORKSHOP am 19. und 20. Oktober 2019

Christoph Harrer, seit über 15 Jahren als freiberuflicher Kameramann u.a. für das ZDF und RTL tätig, erläutert hier alles Wissenswerte im Umgang mit digitalen Photokameras mit Videofunktion, die mit ihrem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis der perfekte Einstieg in die Profiliga in Sachen Bildqualität sind. Von der richtigen Konfiguration der Kamera über die sinnvolle Zusammenstellung der Ausrüstung bis zum Postproduktions-Workflow wird nicht nur das nötige theoretische Wissen vermittelt, sondern dieses im Rahmen kleiner Dreharbeiten auch in der Praxis angewendet.

www.filmseminare.de/dslr-workshop

HANDS ON DCP am 30. November und 1. Dezember 2019

Wer seinen Film im Kino zeigen will, kommt um die Erstellung eines DCPs nicht herum. Der Standard zur Anordnung von Bild-, Ton- und Metadaten wird meist von professionellen Dienstleistern erstellt. Paul Müller-Hahl, Gründer der Lichtbilder Filmproduktion und DCP-Unterstützer namhafter Festivals, zeigt den Teilnehmern dieses Seminars, wie sie mithilfe von Open Source Software selbst ein DCP erstellen können und was es dabei zu beachten gilt. Außerdem bringt er den Teilnehmer/innen näher, wie man seinen Film für internationale Festivals vorbereiten kann, indem man passende Untertitel dazu vorbereitet.

www.filmseminare.de/dcp

Eine vollständige, laufend aktualisierte Übersicht des breiten Programms findet sich unter www.filmseminare.de

NEUER KÖLNER FILMHAUS VEREIN mit eigener Weiterbildung

Die bisher dort aufgeführte Übersicht an Filmseminaren, die auch für die Filmhäuser in Köln und Potsdam/Babelsberg galten, gibt es leider derzeit nicht. Das Filmhaus Köln hatte 2012 Insolvenz angemeldet, während das denkmalgeschützte Gebäude seit einiger Zeit von der Stadt Köln saniert wird. Allerdings wurde inzwischen ein NEUER KÖLNER FILMHAUS VEREIN gegründet, der seit 2018 unter eigener Leitung wieder Workshops durchführt, die aber nicht mehr von München aus verwaltet werden.

Link: www.nkf.tv

FILMHAUS BABELSBERG mit Schwerpunkt Lehrgang

Das Filmhaus Babelsberg, das weiter mit der Münchner Filmwerkstatt kooperiert, bietet derzeit keine aktuellen Seminare an, dafür aber zahlreiche Lehrgänge wie:

• SERIEN.lab

• DOK.lab

• STOFF.lab

• CAMERA_ACTING.lab

• Editor_in Film und TV

• Regieassistent_in (IHK)

• Fiction-Producer_in (IHK)

• Produktionsleiter_in (IHK)

Link: www.filmhausbabelsberg.de

Wir bitten deshalb die Webseiten ihrer Region von Köln oder Babelsberg von Zeit zu Zeit aufzusuchen, um über den aktuellen Stand der dort durchgeführten Seminare informiert zu werden.

Münchner Filmwerkstatt e.V.

Postfach 860 525

81632 München

Tel. 089 / 20 33 37 12

Fax 089 / 20 33 27 14

Link: www.muenchner-filmwerkstatt.de

Der Deutsche Fernsehpreis 2019

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Die bereits beim DAfF-Preis vierfach ausgezeichnete Fernsehserie "Bad-Banks" steht auch diesmal wieder hoch im Kurs.

Zwei bedeutende Fernsehpreisverleihungen gab es bereits Ende November letzten Jahres. Nun folgt mit der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises am 31. Januar 2019 in den Düsseldorfer Rheinterrassen vielleicht der Höhepunkt an Auszeichnungen der letztjährigen TV-Saison.

Mit Preisvergabe zum 30. Jubiläum des Fernsehfilm-Festivals Baden-Baden und dem am selben Tag in Berlin vergebenen Preisen der Deutsche Akademie für Fernsehen (DAfF) waren bereits Ende letzten Jahres künstlerisch bedeutende Werke ausgezeichnet worden, während der Deutsche Fernsehpreis in den Jahren zuvor unter keinem guten Stern stand und zwischenzeitlich sogar ausgesetzt wurde.

Erst 2017 wurde der Deutsche Fernsehpreis nach einer Grundrenovierung wieder erneut unter der Federführung des ZDF verliehen. Eine öffentliche TV-Übertagung erfolgte aber nicht mehr. Im letzten Jahr wurde die Veranstaltung turnusgemäß dann unter der Federführung von SAT.1 durchgeführt. Zuvor hatte es aber erneut einen Eklat gegeben. Bei den Einladungen waren, sämtliche Autorinnen und Autoren übergangen worden, angeblich wegen Platzmangel.

Nach der letztjährigen Debatte um die Nominierung von Autorinnen und Autoren in den fiktionalen Werkkategorien des Deutschen Fernsehpreises erfolgte im Vorfeld der diesjährigen 20. Verleihung eine Änderung der Nominierungspraxis. Die 14-köpfige Jury unter der Leitung des Produzenten Wolf Bauer wählte zunächst die Preisanwärter in den fiktionalen Kategorien aus. Die Nominierungen in Information und Unterhaltung folgten erst im Januar.

Neun Nominierungen für "Das Boot"

Geht es nach der Anzahl an Nominierungen, wird der Deutsche Fernsehpreis 2019 diesmal von der Bavaria-Serie "Das Boot" mit neun Nennungen dominiert. Um den Preis als "Beste Drama-Serie" zu bekommen, muss sie jedoch die ebenfalls starken TV-Serien "4 Blocks" (Turner) und "Bad Banks" (Letterbox) schlagen. Letztere geht mit sechs Nennungen an den Start.

In der Kategorie »Bester Fernsehfilm« muss sich das Historien-Drama "Aufbruch in die Freiheit", der Thriller "Rufmord" (beide ZDF, einmal im Verbund mit Arte) und das (im weiteren Sinne) Queer-Drama "Unser Kind" (WDR) um den Fernsehpreis streiten.

Auf insgesamt vier Nominierungen bringt es der ARD-Zweiteiler "Gladbeck", der sich in der Mehrteiler-Kategorie mit "Ku'damm 59" (ZDF) und dem einzigen privaten Free-TV-Kandidaten, dem Thriller "Der Staatsfeind" von Sat1 misst. Für einen ebenfalls hochkarätigen Wettbewerb sorgen die nominierten Comedy-Serien "Arthurs Gesetz" (TNT Comedy), "jerks" (Maxdome/ProSieben) und der NDR "Tatortreiniger" mit Bjarne Mädel.

In den Kategorien »Beste Schauspielerin« und »Bester Schauspieler« dürfen sich Vicky Krieps und Tom Wlaschiha für ihre Leistung in "Das Boot" Hoffnungen machen. Harte Konkurrenz kommt allerdings von Emmy-Gewinnerin Anna Schudt ("Aufbruch in die Freiheit") sowie Rosalie Thomass ("Rufmord") und Paula Beer und Désirée Nosbusch ("Bad Banks").

Wlaschiha muss sich gegen Sascha Alexander Gersak und Alexander Scheer ("Gladbeck"), Thomas Schmauser ("Der große Rudolph"), Albrecht Schuch ("Der Polizist und das Mädchen", "Gladbeck" und "Kruso") sowie Jonathan Berlin ("Kruso", "Die Freibadclique") durchsetzen.

Auch in den Kategorien »Bestes Buch«, »Beste Kamera«, »Bester Schnitt«, »Beste Musik« und »Beste Ausstattung« ist "Das Boot" nominiert. Allerdings kann auch Autorin Mizzi Meyer für ihre Geschichten rund um Putzmann Schotty auf eine Auszeichnung in der Kategorie »Bestes Buch« hoffen.

Alle Nominierungen im Überblick:

Bester Fernsehfilm:

"Aufbruch in die Freiheit" (ZDF/Relevant Film)

"Rufmord" (ZDF/Arte/Hager Moss Film)

"Unser Kind" (ARD/WDR/Heimatfilm)

Bester Mehrteiler:

"Gladbeck" (ARD/ARD Degeto/RB/Ziegler Film)

"Ku'damm 59" (ZDF/UFA Fiction/ZDF Enterprises)

"Der Staatsfeind" (SAT.1/H & V Entertainment)

Beste Drama-Serie:

"4 Blocks" (TNT Serie/Wiedemann & Berg Television)

"Bad Banks" (ZDF/Arte/ Letterbox Filmproduktion/IRIS Productions)

"Das Boot" (Sky/Bavaria Film/Sonar Entertainment)

Beste Comedy-Serie:

"Arthurs Gesetz" (TNT Comedy/goodfriends Film)

"jerks" (ProSieben/maxdome GmbH/Talpa Germany)

"Der Tatortreiniger" (NDR/LETTERBOX Filmproduktion)

Beste Schauspielerin:

Paula Beer für "Bad Banks"

Vicky Krieps für "Das Boot"

Désirée Nosbusch für "Bad Banks"

Anna Schudt für "Aufbruch in die Freiheit"

Rosalie Thomass für "Rufmord"

Bester Schauspieler:

Jonathan Berlin für "Die Freibadclique" (ARD, SWR, Degeto, MDR, NDR, SR / Ziegler Film, Mia Film) und "Kruso" (ARD, MDR, Degeto / UFA Fiction)

Sascha Alexander Gersak, Alexander Scheer für "Gladbeck"

Thomas Schmauser für "Der große Rudolph" (ARD, BR, Degeto, WDR, ORF / Producers at Work)

Albrecht Schuch für "Der Polizist und das Mädchen" (ZDF / Sperl Film für Wiedemann und Berg) und "Gladbeck" und "Kruso"

Tom Wlaschiha für "Das Boot"

Beste Regie:

Viviane Andereggen für "Rufmord"

Andreas Prochaska für "Das Boot"

Christian Schwochow für "Bad Banks"

Bestes Buch:

Oliver Kienle mit Jana Burbach und Jan Galli für "Bad Banks"

Mizzi Meyer für "Der Tatortreiniger"

Tony Saint, Johannes Betz für "Das Boot"

Beste Kamera:

Jakub Bejnarowicz für "Parfum" (ZDFneo / Constantin Film, Moovie)

Frank Lamm für "Bad Banks"

David Luther für "Das Boot"

Bester Schnitt:

Ueli Christen für "Gladbeck"

Ueli Christen, Karin Hartusch für "Das Boot"

Bernd Schlegel für "Parfum"

Beste Musik:

Annette Focks für "Die Freibadclique"

Matthias Weber für "Das Boot"

Stefan Will für "Fremder Feind" (ARD, WDR / Schiwago Film)

Beste Ausstattung:

Birgitta Lohrer-Horres (Kostümbild), Markus Dicklhuber (Szenenbild) für "Arthurs Gesetz"

Martina Müller (Kostümbild), Jana Karen (Szenenbild) für "Der große Rudolph"

Chattoune (Kostümbild), Nick Palmer (Szenenbild) für "Das Boot"

Ehrenpreis:

Der Ehrenpreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises geht in diesem Jahr an Jürgen von der Lippe. Mit der Auszeichnung würdigen die Stifter den Entertainer als einen Protagonisten der deutschen Fernsehgeschichte, der sein Publikum seit Jahrzehnten immer wieder überrascht und mitreißend unterhält.

Die Gewinner werden wir an dieser Stelle wieder nachträglich mit *Winner farbig markieren sobald uns die Ergebnisse vorliegen.

Link: www.deutscher-fernsehpreis.de

Quellen: Stern | Blickpunkt:Film | Finanznachrichten | Deutscher Fernsehpreis | ARD Text


12. Akademie-Gespräch zur kulturellen Filmförderung jetzt!

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Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste Berlin, lädt zum 12. Akademie-Gespräch ein.

Wie bereits im vergangenen Jahr lädt unser ehemaliges BAF-Mitglied Jeanine Meerapfel, jetzige Präsidentin der Akademie der Künste, im Vorfeld der Berlinale wieder Filmschaffende und Vertreter der Filmbranche zu einer Debatte über filmpolitische Themen ein. Gäste sind willkommen.

2018 ging es um die Zukunft des Kinos in Deutschland, im diesjährigen Akademie-Gespräch am Dienstag, 5. Februar 2019 um 20:00 Uhr werden die Bedingungen der Filmförderung im Glasbau der Akademie am Pariser Platz 4 in 10117 Berlin diskutiert.

Der künstlerische Film spielt in der Kulturförderung eine Nebenrolle. Die Verteilung des Geldes ist an den hypothetischen Publikumserfolg geknüpft. Fernsehsender dürfen mitentscheiden, obwohl dort immer weniger Filme laufen. Zum Auftakt der Debatte um das neue Filmfördergesetz (FFG) werden die unterschiedlichen Positionen zur Zukunft des deutschen Films diskutiert.

Impulsreferat:

Thomas Heise, Autor und Regisseur, Direktor der Sektion Film- und Medienkunst der Akademie der Künste

Es diskutieren:

Feo Aladag, Produzentin, Autorin und Regisseurin

Claas Danielsen, Geschäftsführer der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM)

Titus Kreyenberg, Produzent

Jeanine Meerapfel, Filmregisseurin und Präsidentin der Akademie der Künste

Mariëtte Rissenbeek, Geschäftsführerin der German Films

Andres Veiel, Autor, Regisseur und Mitglied der Akademie der Künste

Moderation: Rüdiger Suchsland, Filmregisseur und Journalist

Ab 18 Uhr und nach dem Akademie-Gespräch sind im Clubraum Filmausschnitte zu sehen, u.a. aus "Zwischen Welten" (2014) und "Der Andere – Eine Familiengeschichte" (2016) von Feo Aladag, aus "Material" (2009) von Thomas Heise, "Der deutsche Freund" (2012) von Jeanine Meerapfel und "Beuys" (2017) von Andres Veiel.

Akademie der Künste am Brandenburger Tor

Dienstag, 5. Februar 2019 um 20:00 Uhr

Eintritt: € 6/4, bis 18 Jahre Eintritt frei

Kartenreservierung: Tel. 030 200 57-1000

Mail: ticket@adk.de

Web: www.adk.de/tickets

Pressekarten unter presse@adk.de, Tel. 030 200 57-1514

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Gemeinsamer “InfoBrunch” von BVK und BVFK zur Berlinale.

Wie bereits im vergangenen Jahr veranstalten die Kameraverbände des Fernsehens (BVFK) und des Berufsverbands Kinematografie (BVK) wieder einen gemeinsamen “InfoBrunch” anlässlich der 69. Berlinale 2019, der sich einigen drängenden Fragen der Arbeitsrealität für Kameraleute widmen wird.

Die Veranstaltung findet am Samstag, den 09. Februar 2019 ab 11:00 Uhr im „Knutschfleck Berlin“ (direkt am Alexanderplatz), Alexanderstr. 3, 10178 Berlin statt.

Dabei soll es um die Themen Vertragsbedingungen und Arbeitsrealität sowie Absicherung und Vorsorge für Filmschaffende gehen. Eintritt und Verköstigung sind – mit Ausnahme alkoholischer Getränke – frei.

Links: www.kinematografie.org | bvfk.tv

Quelle: Kameramann

69. Berlinale: Weniger Stars aber höhere Eintrittspreise und vier Ehrenpreise

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Die neuen Ticketpreise für die Internationalen Filmfestspiele Berlin 2019 liegen zwischen 13,- bis 18,- Euro; selbst am Publikumstag sind mindestens 10,- € fällig.

Zur Programmpressekonferenz am 29. Januar 2019 war Festivalpräsident Dieter Kosslick sichtlich gut gelaunt, obwohl es seine Abschiedsberlinale ist, die vom 7.-17. Februar 2019 stattfindet. Auf Fragen warum die Ticketpreise in seiner Dekade noch einmal angezogen werden mussten, kam allerdings nur eine ausweichende, fast halbherzige Antwort.

Im Vergleich zum Vorjahr sind diesmal keine Tickets für die Berlinale unter 10,- Euro zu erhalten. Soviel kosten zumindest die Karten für den Publikumstag, der wie immer am letzten Sonntag der 69. Internationalen Filmfestspiele von Berlin, den 17. Februar 2019, stattfindet und in allen Spielstätten mit vergünstigten Eintrittspreisen noch einmal Highlights des diesjährigen Festivals zeigen wird. Aus weiter nicht genannten Gründen mussten die Eintrittspreise an den anderen Tagen auf 13,- bis 18,- Euro angehoben werden, da man in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sei, so die Leitung der Berlinale.

Es sei eben nicht anders zu machen, denn alles sei teurer geworden, so der Präsident der Berlinale auf Fragen von Journalisten. Dabei sind diesmal sogar weniger große Stars aus Hollywood zu erwarten, die ansonsten entsprechend aufwändig hofiert werden müssten, denn die Amerikaner würden sich in diesem Jahr mit neuen Filmen ziemlich rar beim Festival machen.

Die Zeiten von Glanz und Glamour sind offensichtlich in Berlin vorbei. Nur in Hollywood - bei der der Verleihung der Oscars am 24. Februar 2019 kurz nach der Berlinale - werden noch einmal die alten Zeiten der Stargalas zelebriert. Auch ohne große Unterstützung durch US-Produktionen können immerhin insgesamt 400 Filme aus 74 Ländern in 42 Kinosälen gezeigt werden.

Der langjährige Leiter der Berlinale-Sektion Panorama, Wieland Speck, ist eine von vier Persönlichkeiten, die in diesem Jahr die Berlinale Kamera verliehen bekommen. Mit dieser Auszeichnung ehrt die Berlinale seit 1986 Persönlichkeiten, die sich um das Filmschaffen besonders verdient gemacht haben und mit denen sich das Festival verbunden fühlt.

Wieland Speck verantwortet diesmal die Sondershow zu 40 Jahre Panorama, die er im Auftrag der Festivalleitung aus zehn Jahrzehnten Panorama eigenständig zusammenstellte. Die ausgesuchten Filme wurden z.T. neu digitalisiert und erstrahlen - aufwändig restauriert - in nie zuvor gesehenen frischen Farben und ungeheurer Brillanz wieder auf der Leinwand.

Wieland Speck kam 1982 als Assistent des Programmleiters Manfred Salzgeber zur Berlinale-Sektion Panorama, die damals noch den Namen Info-Schau trug, und initiierte in dieser Funktion 1987 den weltweit ersten Filmpreis für queeres Kino, den Teddy Award. 1992 übernahm Speck die Leitung der Panorama-Sektion, die er bis 2017 inne hatte. 1999 führte er dort den Panorama-Publikums-Preis ein. Die Berlinale Kamera wird Speck am 10. Februar 2019 beim Panorama-Empfang im Meistersaal entgegennehmen. Die Laudatio hält der Chefkurator für Film beim New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) und diesjähriges Mitglied der Berlinale-Jury, Rajendra Roy.

Ebenfalls am 10. Februar 2019 findet die Verleihung der Berlinale Kamera an den DEFA-Regisseur Herrmann Zschoche statt, der mit seinen Kinder- und Jugendfilmen sowie seinen kritischen Gegenwartsfilmen maßgeblich Einfluss auf die Filmlandschaft in der DDR hatte. Zu seinen Werken zählen der nach seinem Verbot im Jahr 1965 erst nach der Wende wieder gezeigter gesellschaftskritischer Film "Karla" sowie die Jugendspielfilme "Sieben Sommersprossen" und "Insel der Schwäne". Nach der Wiedervereinigung war Zschoche als Regisseur u.a. an Fernsehserien und -reihen wie dem "Tatort", "Kommissar Rex" und "Drei Damen vom Grill" beteiligt. Die Laudatio auf Zschoche hält Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.

Bereits am 8. Februar 2019 wird die Berlinale Kamera im Gropius Bau Cinema an Sandra Schulberg, Gründerin des Independent Filmmaker Project (IFP), für ihr 40-jähriges Engagement für unabhängige Filmemacher*innen außerhalb der Hollywood-Studios verliehen. Schulberg fungierte darüber hinaus als Produzentin zahlreicher Filme, von denen drei auf der Berlinale ihre Premiere feierten: "Exposed" von Beth B, "Quills - Macht der Besessenheit" von Philip Kaufman und "Wildrose" von John Hanson.

Am 13. Februar 2019 bekommt Agnès Varda ihre Berlinale Kamera im Vorfeld der Weltpremiere ihres Dokumentarfilms "Varda par Agnès", der außer Konkurrenz im Berlinale-Wettbewerb läuft, überreicht; die Laudatio hält der langjährige Leiter der Berlinale-Sektion Forum, Christoph Terhechte. Varda war mit ihren Filmen u.a. bereits viermal im Wettbewerb der Berlinale vertreten gewesen und hatte 1965 für "Glück aus dem Blickwinkel eines Mannes" den Großen Preis der Jury erhalten gehabt. Zuletzt präsentierte sie 2004 ihren Kurzfilm "Le lion volatil" im Berlinale-Special.

Berlinale Jury komplett.

Zur offiziellen Pressekonferenz am 29. Januar 2019 wurden auch die letzten Jurymitglieder bekannt gegeben, welche die Gewinner des Goldenen und der Silbernen Bären auswählen werden. Zuvor war bereits im Dezember die französische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche als Jurypräsidentin präsentiert worden. Sie sei eine der profiliertesten internationalen Schauspielerinnen, erklärte Berlinale-Präsident Dieter Kosslick. Sie habe in mehr als 70 Filmen gespielt und sei die erste europäische Schauspielerin, die sowohl auf den Filmfestivals in Berlin, Venedig und Cannes ausgezeichnet worden sei.

Zur sechsköpfigen Jury, die unter den 17 Wettbewerbsfilmen der Berlinale zu entscheiden hat, gehört u.a. Rajendra Roy vom MoMA in New York wie wir weiter oben bereits erwähnten.

Deutschland wird in der Berlinale-Jury durch die Schauspielerin Sandra Hüller vertreten sein, die 2006 für ihre Rolle in Hans-Christian Schmids "Requiem" selbst mit dem Silbernen Bären als beste Darstellerin der Berlinale ausgezeichnet worden war.

Die weiteren Mitglieder der internationalen Wettbewerbsjury der Berlinale sind der US-Filmkritiker Justin Chang, der chilenische Regisseur Sebastián Lelio, der 2017 in Berlin für seinen späteren Auslandsoscargewinner "Eine fantastische Frau - Una mujer fantastica" den Silbernen Bären für das beste Drehbuch und den Teddy Award erhielt, sowie die britische Schauspielerin und Produzentin Trudie Styler, deren Dokumentarfilm "Moving the Mountain" 1995 in Berlin mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet worden war.

Link: www.berlinale.de

Quellen: Berlinale | Blickpunkt:Film | BAF | Tagesspiegel

US-Schauspielererband wählte »Black Panther« zum besten Filmensemble

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"Black Panther" bestes Filmensemble des Hollywood-Schauspielerverbands SAG.

"Black Panther" hat bei der Jubiläums-Gala des Hollywood-Schauspielerverbands SAG am 27. Januar 2019 den Königspreis gewonnen.

Die Vereinigung feierte ihr 25-jähriges Bestehen. Das Superhelden-Epos um das fiktive afrikanische Reich Wakanda bekam dabei die Auszeichnung für das beste Filmensemble. Zuvor war "Black Panther" für die beste Stunt-Besetzung geehrt worden. Hier der Trailer:

Wir müssen leider zugeben, dass wir den Film aus dem Marvel-Imperium bisher nicht auf dem Schirm hatten, weil wir aus letzten Erfahrungen einige Vorbehalte gegen die immer während gleiche Machart der US-Actionfilme gesammelt hatten. Viele der Blockbuster waren zuletzt nach ähnlichem Strickmuster entstanden und brachten nicht grundlegendes Neues mehr auf die Leinwand. Deshalb hatten wir auch die Pressevorführung zu dem Film im letzten Jahr ausfallen lassen und konnten somit auch keine Filmkritik unseren Lesern zu Verfügung stellen. Offensichtlich lagen wir diesmal daneben, denn "Black Panther" ist auch für die Oscars nominiert.

Allerdings haben laut Variety die Ensemble-Gewinner der SAG Trophäe in den letzten 23 Jahren nur 11 Mal mit dem Oscar Gewinner des besten Filmes übereingestimmt.

Der SAG Award für den besten Schauspieler ging an Rami Malek für seine Darstellung von Freddie Mercury in "Bohemian Rhapsody". Immerhin waren wir von diesem Biopic ziemlich begeistert gewesen. Hier diesmal der deutsche Trailer:

Als beste Schauspielerin wurde Glenn Close für ihre Leistung in "Die Frau des Nobelpreisträgers" ausgezeichnet, den wir ebenfalls positiv besprochen hatten. Beste Nebendarsteller wurden Emily Blunt in "A Quiet Place" und Mahershala Ali in "Green Book".

Auszeichnung für Lebenswerk an Alan Alda.

Der Schauspieler Alan Alda hat bei der Verleihung der Screen Actors Guild Awards eine Auszeichnung für sein Lebenswerk bekommen. Er sei geehrt, Teil des Berufes zu sein, sagte Alda, nachdem er den Preis von Tom Hanks überreicht bekam.

Alda wurde mit der Fernsehserie "M.A.S.H" bekannt, die von 1972 bis 1983 lief. Er ist die einzige Person, die für die gleiche Serie Emmys in den Kategorien Schauspiel, Regie und Drehbuch gewann. Der 83-jährige Alda ist auch für Filmarbeit bekannt. Er bekam eine Oscar-Nominierung für "Aviator".

Neben den US-Produzenten, den Producers Guild of America (PGA), den SAG-Awards der US-Schauspieler sowie den Golden Globes wurden wohl somit die wichtigsten Preise auf dem Weg zu den diesjährigen Oscars bereits verliehen.

Hier die Gewinner der SAG-Awards in der Übersicht:

Outstanding Performance by a Male Actor in a Leading Role:

Christian Bale, “Vice”

Bradley Cooper, “A Star Is Born”

Rami Malek, “Bohemian Rhapsody”*WINNER

Viggo Mortensen, “Green Book”

John David Washington, “BlacKkKlansman”

Outstanding Performance by a Female Actor in a Leading Role:

Emily Blunt, “Mary Poppins Returns”

Glenn Close, “The Wife”*WINNER

Olivia Colman, “The Favourite”

Lady Gaga, “A Star Is Born”

Melissa McCarthy, “Can You Ever Forgive Me?”

Outstanding Performance by a Male Actor in a Supporting Role:

Mahershala Ali, “Green Book”*WINNER

Timothee Chalamet, “Beautiful Boy”

Adam Driver, “BlacKkKlansman”

Sam Elliott, “A Star Is Born”

Richard E. Grant, “Can You Ever Forgive Me?”

Outstanding Performance by a Female Actor in a Supporting Role:

Amy Adams, “Vice”

Emily Blunt, “A Quiet Place”*WINNER

Margot Robbie, “Mary Queen of Scots”

Emma Stone, “The Favourite”

Rachel Weisz, “The Favourite”

Outstanding Performance by a Cast in a Motion Picture:

“A Star Is Born”

“Black Panther”*WINNER

“BlacKkKlansman”

“Bohemian Rhapsody”

“Crazy Rich Asians”

Outstanding Performance by a Male Actor in a Television Movie or Miniseries:

Antonio Banderas, “Genius: Picasso”

Darren Criss, “Assassination of Gianni Versace”*WINNER

Hugh Grant, “A Very English Scandal”

Anthony Hopkins, “King Lear”

Bill Pullman, “The Sinner”

Outstanding Performance by a Female Actor in a Television Movie or Miniseries:

Amy Adams, “Sharp Objects”

Patricia Arquette, “Escape at Dannemora”*WINNER (WINNER)

Patricia Clarkson, “Sharp Objects”

Penelope Cruz, “Assassination of Gianni Versace”

Emma Stone, “Maniac”

Outstanding Performance by a Male Actor in a Drama Series:

Jason Bateman, “Ozark”*WINNER (WINNER)

Sterling K. Brown, “This Is Us”

Joseph Fiennes, “The Handmaid’s Tale”

John Krasinski, “Tom Clancy’s Jack Ryan”

Bob Odenkirk, “Better Call Saul”

Outstanding Performance by a Female Actor in a Drama Series:

Julia Garner, “Ozark”

Laura Linney, “Ozark”

Elisabeth Moss, “The Handmaid’s Tale”

Sandra Oh, “Killing Eve”*WINNER

Robin Wright, “House of Cards”

Outstanding Performance by a Male Actor in a Comedy Series:

Alan Arkin, “The Kominsky Method”

Michael Douglas, “The Kominsky Method”

Bill Hader, “Barry”

Tony Shalhoub, “The Marvelous Mrs. Maisel”*WINNER

Henry Winkler, “Barry”

Outstanding Performance by a Female Actor in a Comedy Series:

Alex Borstein, “The Marvelous Mrs. Maisel”

Alison Brie, “GLOW”

Rachel Brosnahan, “The Marvelous Mrs. Maisel”*WINNER

Jane Fonda, “Grace and Frankie”

Lily Tomlin, “Grace and Frankie”

Outstanding Performance by an Ensemble in a Drama Series:

“The Americans”

“Better Call Saul”

“The Handmaid’s Tale”

“Ozark”

“This Is Us”*WINNER

Outstanding Performance by an Ensemble in a Comedy Series:

“Atlanta”

“Barry”

“Glow”

“The Kominsky Method”

“The Marvelous Mrs. Maisel”*WINNER

Outstanding Action Performance by a Stunt Ensemble in a Comedy or Drama Series:

“Glow”*WINNER

“Marvel’s: Daredevil”

“Tom Clancy’s Jack Ryan”

“The Walking Dead”

“Westworld”

Outstanding Action Performance by a Stunt Ensemble in a Motion Picture:

“Ant-Man and the Wasp”

“Avengers: Infinity War”

“The Ballad of Buster Scruggs”

“Black Panther”*WINNER

“Mission: Impossible – Fallout”

Link: sagawards2019.com

Quellen: ARD Videotext | Variety

Vergabe der Sundance und Goya Filmpreise sowie des Lubitsch Preises in Berlin

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Sundance: Hauptpreis geht an "Clemency" von Chinonye Chukwu.

Das US-Drama "Clemency" um eine Gefängnisaufseherin, die Hinrichtungen im Todestrakt vollstreckt, hat den Hauptpreis beim diesjährigen US-Independent Filmfestial »Sundance« (24.Jan. bis 3.Feb. 2019) in Park City, Utah gewonnen.

Synopsis:

Nach Jahren der Vollstreckung von Todesurteilen sieht sich die Gefängniswärterin mit den persönlichen Konsequenzen konfrontiert und entwickelt eine Verbindung zu ihrem nächsten Todeskandidaten.

Regisseurin Chinonye Chukwu ist die erste schwarze Frau, die den großen Preis von Sundance gewinnt. Ein nicht unbeträchtlicher Teil des diesjährigen Programms waren Filme von Frauen.

In der Kategorie Dokumentation wurde "One Child Nation", ein Film über die Folgen der Ein-Kind-Politik in China, ausgezeichnet.

Die deutsche Ko-Produktion "Monos" von Regisseur Alejandro Landes erhielt einen Sonderpreis in der Sparte "World Cinema".

Synopsis:

Der Thriller "Monos" dreht sich um den brüchigen Frieden in Kolumbien, wo eine Gruppe von Kindersoldaten eine amerikanische Geisel bewachen muss. Die acht Jugendlichen der paramilitärischen Einheit verschanzen sich mit ihrer Geisel in einer kolumbianischen Bergregion. Nach dem selbstverschuldeten Verlust ihrer Milchkuh „Shakira“ beginnt ein Überlebenskampf aller Beteiligten.

Der Film läuft auch auf der diesjährigen 69. Berlinale in der Sektion Panorama.

Die Liste aller Sundance Gewinner 2019:

U.S. Dramatic:

Grand Jury Prize – “Clemency”, director: Chinonye Chukwu

Directing – “The Last Black Man in San Francisco”, director: Joe Talbot

Waldo Salt Screenwriting Award – “Share”, screenwriter: Pippa Bianco

Special Jury Award for Vision and Craft – “Honey Boy”, director: Alma Har’el

Special Jury Award for Acting – Rhianne Barreto in “Share”

Special Jury Award for Creative Collaboration – “The Last Black Man in San Francisco”, director: Joe Talbot

U.S. Documentary:

Grand Jury Prize – “One Child Nation”, director: Nanfu Wang

Directing – “American Factory”, directors: Steven Bognar and Julia Reichert

Special Jury Award for Moral Urgency – “Always in Season”, director: Jacqueline Olive

Special Jury Award for Emerging Filmmaker – “Jawline”, directed by Liza Mandelup

Special Jury Award for Editing – “Apollo 11”, director: Todd Douglas Miller

Special Jury Award for Cinematography – Luke Lorentzen for “Midnight Family”

Audience Awards:

U.S. Dramatic – “Brittany Runs a Marathon”, director: Paul Downs Colaizzo

U.S. Documentary – “Knock Down the House”, director: Rachel Lears

World Cinema Dramatic – “Queen of Hearts”, director: May El-Toukhy

World Cinema Documentary – “Sea of Shadows”, director: Richard Ladkani

World Cinema Dramatic Competition:

Grand Jury Prize – “The Souvenir”, director: Joanna Hogg

Directing – “The Sharks”, director: Lucia Garibaldi

Special Jury Award – “Monos”, director: Alejandro Landes

Special Jury Award for Originality – “We Are Little Zombies”, director: Makoto Nagahisa

Special Jury Award for Acting – Krystyna Janda in “Dolce Fine Giornata”

World Cinema Documentary Competition:

Grand Jury Prize – “Honeyland”, directors: Tamara Kotevska, Ljubomir Stefanov

Directing – “Cold Case Hammarskjold”, director: Mads Brugger

Special Jury Award for No Borders – “Midnight Traveler”, director: Hassan Fazili

Special Jury Prize for Impact for Change – “Honeyland”, directors: Tamara Kotevska, Ljubomir Stefanov

Special Jury Award for Cinematography – “Honeyland”, Fejmi Daut, Samir Legume

NEXT Innovator Award:

“The Infiltrators” directors: Cristina Ibarra, Alex Rivera

Link: www.sundance.org

Quellen: Indiewire | ARD Text

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Filmpreis Goya für "Campeones".

Die warmherzige und bewegende spanische Komödie "Campeones" (Wir sind Champions) ist bei der diesjährigen Verleihung der Goya-Preise am 2. Februar 2019 als bester Film gekürt worden. Starregisseur Pedro Almodovar überreichte die Auszeichnung in Sevilla an Regisseur Javier Fesser.

Der Film erhielt bei der 33. Verleihung der Goyas auch die Preise für den besten Nachwuchsdarsteller (Jesus Vidal) und für den besten Originalsong. Hier der deutsche Trailer:

Synopsis:

"Campeones" handelt von einem Basketballtrainer, der sich wegen privater und beruflicher Probleme dem Alkohol zuwendet und einen Autounfall verursacht. Er wird zu Sozialstunden verurteilt und muss ein Team aus Spielern mit Behinderungen trainieren.

Neben "Campeones" war der spanische Polit-Thriller "El Reino - The Realm" (Das Königreich) der große Gewinner. Das Werk des jungen Regisseurs Rodrigo Sorogoyen, das auf dem spanischen Filmfestival von San Sebastián im letzten Jahr seine Weltpremiere erlebte, erhielt sieben Auszeichnungen, unter anderem für die beste Regie, den besten Hauptdarsteller (Antonio de la Torre), das beste Originaldrehbuch und die beste Originalmusik. Hier der Trailer mit engl. Untertiteln:

Mit seinem Kurzfilm "Madre" (Mutter) geht Sorogoyen auch ins diesjährige Oscar-Rennen.

Große Freude herrschte auch in Mallorcas Film-Szene: Bei der Verleihung der Goyas in Sevilla wurde der Insulaner Carles Bover für den besten Dokumentarkurzfilm geehrt. Er hatte die Doku „Gaza“ zusammen mit seinem Kollegen Julio Pérez del Campo gedreht. Das Werk ist im Gazastreifen entstanden und beschäftigt sich mit zahlreichen Menschenrechtsverletzungen.

Eine Neuheit gab es in Sevilla auch: Das für zehn Oscars nominierte Drama "Roma" war die erste Eigenproduktion von Netflix, die einen der Preise bekam.

Link: www.premiosgoya.com

Quellen: ARD Text | T-Online | Mallorcamagazin

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Verleihung des Ernst Lubitsch Preises in Berlin.

Der Club der Filmjournalisten e.V. verlieh am 30. Januar 2019 im Kino Babylon Berlin den diesjährigen Ernst-Lubitsch-Preis an die Schauspieler Lars Eidinger und Bjarne Mädel für ihre Komödie "25 km/h". Die Jury zeichnete das Zusammenspiel des wunderbaren Film-Brüderpaares als eine gemeinsame Leistung aus. Hier der Trailer:

Synopsis:

Nach jahrelangem Schweigen zwischen den Brüdern Christian (Lars Eidinger) und Georg (Bjarne Mädel) treffen die zwei auf der Beerdigung ihres Vaters erstmals wieder aufeinander und haben so einige Startschwierigkeiten.

Urteil der Jury:

„Das Roadmovie entfaltet seine Kraft aus dem Zusammenspiel von Lars Eidinger und Bjarne Mädel, das uns zugleich berührt und amüsiert. Als die grundverschiedenen Brüder Christian und Georg, die ihren Jugendtraum wahr werden lassen, die Republik auf Mofas zu durchqueren, gewinnen sie auf Anhieb die Herzen der Zuschauer. Man wird selbst entschleunigt, wenn sie mit 25 Stundenkilometern an herrlichen Landschaften vorbeiziehen - und doch ist „25 km/h“ dabei noch so dermaßen temporeich, dass man nach zwei Kinostunden zur eigenen Balance zurückfindet“, so die offizielle Begründung des Clubs.

Die Mitglieder des CLUBs DER FILMJOUNALISTEN, BERLIN e.V, der 1957 gegründet wurde, sind in den Bereichen des Filmjournalismus und in den Medien aktiv. Angesehene Förderer und Mitglieder des Clubs waren und sind u.a. der berühmte Berliner Film- und Theaterkritiker Friedrich Luft (1911-1990), Erika und Ulrich Gregor (Mitbegründer der ‚Freunde der deutschen Kinemathek’ sowie Initiatoren der Berlinale-Sektion ‚Internationales Forum des Jungen Films’), Berlins Underground-Regisseur und Filmkritiker Lothar Lambert sowie der frühere Feuilleton-Redaktionsleiter der Berliner Morgen­post Dieter Strunz (1933-2013), der den Club etliche Jahre als Vorstandsvorsitzender leitete.

Der ERNST-LUBITSCH-PREIS wurde seinerzeit noch vom großen Regisseur Billy Wilder (1906-2002) angeregt und wird seitdem mit nur wenigen Ausnahmen jedes Jahr für die beste komödiantische Leistung in einem deutschsprachigen Kinofilm vergeben.

Ernst Lubitsch, geboren am 29. Januar 1892 in Berlin, emigrierte er in den 1920er Jahren nach Hollywood. Dort machte er sich vor allem einen Namen als Regisseur von kultivierten und eleganten „Salonkomödien“. Er starb am 30. November 1947 in Los Angeles, Kalifornien, USA.

Eine lebensgroße Lubitsch-Figur, die Gunther Rometsch 1986 für sein Kino „Notausgang“ von dem Künstler Jürgen Walter anfertigen ließ, wurde im Rahmen der Ernst-Lubitsch-Preisverleihung am 29. Januar 2014 im Kino Babylon als „Ehren-Stammgast“ installiert und sitzt seitdem stetig im legendären Berliner Stummfilmpalast am Rosa-Luxemburg-Platz in Reihe 4 Mitte.

Nachfolgend ein kurzer Bericht zur Preisverleihung von unserer Filmkritikerin Ulrike Schirm:

Ulrikes Veranstaltungsbericht:

Am 30.1. 2019 wurde vor dem Babylon – Kino in Berlin der Rote Teppich ausgerollt. Der Anlass, Lars Eidinger & Bjarne Mädel erhielten für ihre komödiantische Leistung in „25km/h den ehrwürdigen Ernst Lubitsch Preis 2019.

Seit 1958 wird dieser Preis an deutsche Film – Komödien vom Club der Filmjournalisten e.V. verliehen. Die Idee dafür hatte damals Billy Wilder.

Der in Berlin geborene Hollywood – Regisseur Ernst Lubitsch ( 1892 – 1947) war ein Meister der subtilen Komödie. In Anwesenheit seiner 80-jährigen Tochter Nicola Lubitsch wurde der Lubitsch Klassiker „Ninotschka“, der Lieblingsfilm aus dem Werk ihres Vaters, vor der eigentlichen Preisverleihung gezeigt. Die einzige Komödie, in der die „Göttliche Garbo“ mal herzhaft lachen durfte.

Bevor es los ging, begrüßte Moderator Peter Trierweiler auf charmante Weise die zahlreichen Gäste. Der Journalist Claudius Seidel führte ein Gespräch mit Nicola Lubitsch und der Schriftstellerin Laura von Wangenheim, in dem so einige Anekdoten zum Film „Ninotschka“ publik wurden, die man so, noch nicht kannte.

Dann endlich betraten die beiden Preisträger die Bühne. Die Laudatio hielt Überraschungsgast Karl Dall. Eidinger & Mädel erzählten von den Dreharbeiten mit dem warmherzigen Ergebnis, dass jeder von ihnen, in dem anderen, auch nach den Dreharbeiten, einen „Bruder“ gefunden hat.

Nicola Lubitsch: „Yes, perfect brothers. One is small and one is large“.

Und wie es bei dieser Veranstaltung Tradition ist, gab es nicht nur den obligatorischen Blumenstrauß, sondern dem Film „25km/h“ gerecht, eine reich verzierte bunte Kirsch – Zitronen – Nougat – Torte, die herrlich mundete, persönlich angeschnitten von Eidinger & Mädel.

Ulrike Schirm

Link: lubitsch-preis.de

Quellen: Club der Filmjournalisten Berlin e.V. | Wikipedia

Filmreihe "Arthouse Kino" in 3sat anlässlich der Berlinale

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Internationale Filme sowie außergewöhnliche deutsche, österreichische und Schweizer Produktionen mit vier Erstausstrahlungen anlässlich der 69. Berlinale in 3sat.

Ungewöhnliche Filme, unglaubliche Geschichten, unvergessliches Kino: Vom 6. bis zum 16. Februar 2019 zeigt der TV-Sender 3sat anlässlich der 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2019 insgesamt 14 Filme in der Reihe "Arthouse Kino" mit internationalen, deutschen, österreichischen und Schweizer Produktionen – darunter vier Erstausstrahlungen.

Wenn er es nicht schaffe, dann möge man ihn in einen Hummer verwandeln, so wünscht es David (Colin Farrell). Den Auftakt macht am Mittwoch, 6. Februar, 22:25 Uhr, der Film "The Lobster", der 2015 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Eine surreale Dystopie von Regisseur Yorgos Lanthimos, die 2015 in Cannes den Preis der Jury erhielt. David ist Single – und das darf in dieser Welt nicht sein. Also bekommen er und alle anderen Alleinstehenden in einem Hotel an der Atlantikküste 45 Tage Zeit, neue Partner zu finden. Gelingt das nicht, werden sie in Tiere ihrer Wahl verwandelt. Hier der Trailer:

Am Donnerstag, 7. Februar 2019, zeigt 3sat um 21:00 Uhr die Erstausstrahlung "Lucky", die irgendwo im Südwesten der USA spielt: Der 90-jährige Lucky (Harry Dean Stanton) lebt in einer Kleinstadt am Rand der Wüste. Seine Tage vergehen mit Ritualen, morgens Yoga, Kaffee im Diner, Zigaretten, Kreuzworträtsel, abends ein Drink in seiner Stammbar. Es scheint, als könne es ewig so weitergehen – bis Lucky eines Morgens zusammenbricht. Er beginnt, sich mit seiner Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Der letzte Film mit Harry Dean Stanton vor seinem Tod 2017 ist so nüchtern wie rührend, so lakonisch wie poetisch. Hier der Trailer:

Direkt im Anschluss folgt am 7. Februar 2019 um 22:25 Uhr das Flüchtlingsdrama "Dämonen und Wunder" von Regisseur Jacques Audiard, der für diesen eindringlichen Film 2015 die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes gewann. Getarnt als Familie fliehen Dheepan (Antonythasan Jesuthasan), Yalini (Kalieaswari Srinivasan) und die zehnjährige Illayal (Claudine Vinasithamby) vor dem Bürgerkrieg in Sri Lanka nach Frankreich. Die drei kommen in einem schäbigen Pariser Vorort unter, wo sie im Kampf um ein besseres Leben in einen blutigen Drogenkrieg geraten. Hier der Trailer:

Michèle, gespielt von Isabelle Huppert, ist eine erfolgreiche, selbstbewusste Geschäftsfrau. Plötzlich dringt am helllichten Tag ein maskierter Mann in ihr Haus, der sie überwältigt und brutal vergewaltigt. Auf eigene Faust spürt sie ihren Peiniger auf. Es beginnt ein gefährliches Spiel aus Gewalt, Rache und sexueller Lust. 3sat zeigt "Elle" am Freitag, 8. Februar 2019, um 22:25 Uhr. Ein packender Erotikthriller des niederländischen Regisseurs Paul Verhoeven, ausgezeichnet unter anderem mit zwei Césars. Hier der Trailer:

Zwei Stunden Film, eine rasante Story – und kein einziger Schnitt. Es war ein geradezu irrwitziges Experiment, das Regisseur Sebastian Schipper und Kameramann Sturla Brandth Grøvlen bei diesem Dreh unternahmen: In Echtzeit erzählen sie von der Begegnung der jungen Spanierin Victoria (Laia Costa) mit vier Berliner Jungs. Ihr Abend beginnt unbekümmert, doch er endet im Desaster. Ein Film wie ein Rausch, vielfach ausgezeichnet und international gefeiert: "Victoria". In 3sat am Samstag, 9. Februar 2019, um 20:15 Uhr. Hier der Trailer:

Im Anschluss folgt am 9. Februar 2019 um 22:25 Uhr die österreichische Produktion "Ich seh ich seh": ein preisgekrönter Psychothriller der unheimlichen Art und nichts für schwache Nerven. Als die Mutter der zehnjährigen Zwillinge Elias und Lukas (Elias und Lukas Schwarz) nach einer Gesichtsoperation aus dem Krankenhaus zurückkehrt, kommen in den beiden Jungen Zweifel auf: Ist die kühle, abweisende Frau mit dem bandagierten Gesicht tatsächlich ihre Mutter? Ihr Argwohn wird zum Albtraum, mit immer drastischeren Mitteln wollen sie einen Beweis erzwingen. Hier der Trailer:

Am Sonntag, 10. Februar 2019, geht es um 21:45 Uhr mit der Tragikomödie "Hedi Schneider steckt fest" weiter. Hedi (Laura Tonke) ist Mitte 30 und eine lebenslustige Tagträumerin. Mit ihrem Mann Uli (Hans Löw) und Sohn Finn (Leander Nitsche) nimmt sie den Alltag spielerisch. Auch als sie in einem Fahrstuhl stecken bleibt, reagiert sie entspannt. Dann aber befallen sie immer wieder Panikattacken. Sie kann ihrer Arbeit nicht nachgehen, nicht allein bleiben, sich nicht mehr um ihren Sohn kümmern. Das Familienleben gerät zusehends aus den Fugen ... Hier der Trailer:

Die Schweizer Produktion "Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern" am Montag, 11. Februar 2019, um 22:25 Uhr ist ein mutiger und unverblümter Film der Autorenfilmerin Stina Werenfels, der fragt, wann Selbstbestimmung anfängt und wem sie gestattet wird. Die geistig behinderte Dora (Victoria Schulz) entdeckt ihre Lust am Sex. Und das ausgerechnet mit Peter (Lars Eidinger), einem undurchsichtigen Typen. Das Ergebnis der Liaison: Dora wird schwanger. Ein Schock, besonders für ihre Mutter, die vergeblich versucht, ein zweites Kind zu bekommen. Hier der Trailer:

Am Dienstag, 12. Februar 2019, geht es um 20:15 Uhr mit dem Drama "24 WOCHEN" weiter: Astrid (Julia Jentsch) ist Kabarettistin, ihr Mann Markus (Bjarne Mädel) managt sie. Die beiden erwarten ihr zweites Kind. Im sechsten Monat stellt sich heraus, dass das Baby das Down-Syndrom hat, eine weitere Untersuchung ergibt, dass es schwer herzkrank ist. Das Paar muss sich klar werden, ob es das Kind bekommen oder die Schwangerschaft beenden soll – und gerät in größte Entscheidungsnot. Hier der Trailer:

Am Dienstag, 12. Februar 2019, folgt um 22:25 Uhr mit "Wild" ein Film über eine ungewöhnliche Liebe, über Instinkte, Widerspenstigkeit und die Suche nach Freiheit. Die Einzelgängerin Ania (Lilith Stangenberg) steht auf ihrem Weg zur Arbeit plötzlich einem Wolf gegenüber. Sie ist wie hypnotisiert, der Anblick des wilden Tiers lässt sie nicht mehr los. Ania wird zur Jägerin. Es gelingt ihr, den Wolf einzufangen, sie sperrt ihn in ihre Hochhauswohnung – und beginnt allmählich, selbst zu verwildern. Hier der Trailer:

Der Gangster "Samurai" will eine Hafenmeile in der Nähe Roms in ein neues Las Vegas verwandeln. Alle Paten der Region erklären sich bereit mitzumachen. Doch der Frieden hält nicht lange. 3sat zeigt den italienischen Politthriller "Suburra" von Regisseur Stefano Sollima am Mittwoch, 13. Februar 2019, um 22:25 Uhr, der auch für zehn Folgen der Mafiaserie "Gomorrah" verantwortlich zeichnete und 2018 mit dem US-Spielfilm "Sicario 2" auf sich aufmerksam machte. Erstausstrahlung. Hier der Trailer:

Eine herrliche Romantikkomödie mit Tiefgang ist am Donnerstag, 14. Februar, 22.25 Uhr, die Erstausstrahlung "Maggies Plan". New Yorkerin Maggie (Greta Gerwig) ist Anfang 30 und wünscht sich ein Kind – aber ohne einen Mann in ihrem Leben. Sie findet einen passenden Samenspender, doch plötzlich taucht Anthropologe John (Ethan Hawke) auf. Er ist enttäuscht von seiner Ehe mit der neurotischen Georgette (Julianne Moore) und verliebt sich in Maggie. Die beiden bekommen eine Tochter. Als die Beziehung jedoch scheitert, will Maggie John wieder loswerden. Ihr Plan: Er muss zurück zu seiner Ex. Hier der Trailer:

Als seine Mutter stirbt, kommt der neunjährige Zucchini in ein Waisenhaus. Dort findet er nach anfänglichen Schwierigkeiten Halt und echte Freunde. Eines Tages zieht auch die hübsche Camille ein, und in Zucchinis Bauch flattern zum ersten Mal Schmetterlinge. Doch Camilles herzlose Tante plant, ihre Nichte zu sich zu holen. Können Zucchini und seine Freunde verhindern, dass die kleine Gemeinschaft zerbricht? 3sat zeigt den Schweizer Animationsfilm "Mein Leben als Zucchini" am Samstag, 16. Februar 2019, um 22:20 Uhr in Erstausstrahlung. Hier der Trailer:

Link: www.3sat.de

Quelle: pressetreff.3sat

Filmkritiken im Februar 2019, Teil 1

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Unsere letzten zwei Filmkritiken zu Kinostarts vor Beginn der 69. Berlinale 2019 und ein Statement von Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur Filmförderung.

Während wir die letzten drei Wochen täglich mehrere Filme aus den Berlinale-Sektionen bereits sichten konnten, aber leider vorab nicht darüber schreiben dürfen, hat unsere Kollegin einige der regulären Pressetermine wahrnehmen können, um unseren Lesern zu berichten, was ansonsten noch im Kino läuft.

Zwei Rezensionen zu aktuellen Kinostarts hatten wir schon letzte Woche vorab veröffentlichen können. Nun folgt diesmal noch ein Nachschlag mit einer Doku und dem Spielfilm "The Mule" von und mit Clint Eastwood, zu dem der Verleih schreibt, es sei ein Meisterwerk.

Wegen der Berlinale Termine hatten wir leider nicht vorab die Gelegenheit gehabt, uns die Pressevorführung anzusehen. Am letzten Wochenende wollten wir aber die Sichtung des Films in einer regulären Kinovorstellung noch vor Beginn der Berlinale nachholen, was gar nicht so einfach war. Da der Film nur in wenigen, meist sehr kleinen Kinos läuft, waren die Vorstellungen überall so gut wie ausverkauft. Eine Erfahrung, die wir zuletzt nur noch selten erlebt haben.

Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters vermeldete am letzten Sonntag, den 3.02.2019 im Berliner Tagesspiegel, dass die staatliche Filmförderung auf dem Prüfstand müsse, da die Filmbranche im letzten Jahr sehr schlechte Zahlen von minus 20% zu verkraften hatte.

„Wir müssen mit den Verantwortlichen im Filmschaffen darüber reden, wie wir unsere Filmförderung strukturieren“, sagte die CDU-Politikerin vor dem Start der Berlinale in Berlin.

„Es geht ja um mehr als 400 Millionen Euro, die Bund- und Länderförderer zusammen in die Film- und Serienförderung geben.“ Grütters verwies dabei auf jüngste Zahlen: „Die Jahresbilanz liegt knapp über 100 Millionen Kinobesuchern, das ist ein deutliches Minus gegenüber den Vorjahren.“ In den beiden Jahren zuvor waren es nach Zahlen der Filmförderanstalt (FFA) jeweils gut 120 Millionen Besucher.

Im Rahmen der anstehenden Beratung über die Novelle des Filmförderungsgesetzes lohne sich ein Runder Tisch. „Die Branche muss auch selber sagen, wo man vielleicht noch behutsam umsteuern könnte“, so Grütters weiter. „Verleiher haben andere Interessen als Produzenten, Schauspieler andere als TV-Intendanten, Kino-Betreiber andere als Drehbuchautoren.“ Das gemeinsame Ziel sei aber „möglichst viele gute deutsche Filme an der Kasse zu haben und möglichst viele Besucher glücklich zu machen“.

Das Publikum in der von uns besuchten Vorführung von "The Mule" war zum Teil fast genauso alt wie der Darsteller mit seinen 88 Jahren selbst. Deshalb müssen wir bei der Kritik wohl etwas Milde walten lassen, obwohl es um ein Drogenkrimi geht, bei dem etwas mehr Action erwartet wird. Doch genau das fehlt. Der Film konzentriert sich ganz auf den fast 90-jährigen, scheinbar etwas infantilen Hauptdarsteller und blendet alles andere aus.

Als es zum Schluss zu seiner Verhaftung kommt, sind sogar die ihm ständig im Nacken sitzenden Verfolger des Drogenkartells plötzlich verschwunden. Ganz allein auf weiter Flur muss er sich der Polizei stellen. Ein eklatanter Regie- und Dramaturgie-Fehler würde man normalerweise sagen.

Clint Eastwood, der zuletzt vor zehn Jahren in "Gran Torino" Regie und Hauptdarsteller in einer Person darstellte, begeht hier beinahe den gleichen Fehler, sich wieder etwas zu übernehmen. Schon damals nahm man an, es sei sein letztes Werk als Regisseur und Schauspieler. Doch angesichts seines fortgeschrittenen Alters verzeihen wir ihm die kleinen Schwächen seines neuen Films noch einmal und lassen lieber unsere Kollegin zu Worte kommen.

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"THE MULE" Biopic-Drama von Clint Eastwood (USA). Mit Clint Eastwood, Bradley Cooper, Laurence Fishburne u.a. seit 31. Januar 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Es hat ihn wirklich gegeben diesen alten weißen Mann, Blumenzüchter Leonard Sharp, der für das mexikanische Drogenkartell Sinaloa Drogen in die USA schmuggelte und mit 87 Jahren, 2014 unter dem Spitznamen El Tata, bei einer Kokainlieferung festgenommen wurde. Inspiriert von seiner Geschichte schrieb Nick Schenk („Gran Torino“) ein Drehbuch, welches Filmlegende Clint Estwood mit verstohlenem Schmunzeln unter dem Titel "THE MULE" (Maultier, Bezeichnung für einen Dealer) mit sich in der Hauptrolle verfilmte.

Earl Stone (Clint Eastwood), Betreiber einer Blumenfarm ist in finanziellen Nöten. Durch die Internet – Konkurrenz floriert sein Geschäft nicht mehr. Das Angebot eines Drogenkartells als Drogenkurier für sie unterwegs zu sein, nimmt er an. Gibt es jemanden Unauffälligeres, als einen weißen, fast 90-jährigen „Tattergreis“ der gemütlich den Highway entlang zottelt, den Kofferraum voller Drogen? Rechenschaft muss er Niemandem ablegen, mit seiner Familie hat er sich schon lange verworfen. Vielleicht kann er ja mit dem Geld, was er jetzt verdient, wieder etwas gut machen. In gemütlicher Langsamkeit tuckert er hin und zurück und wieder hin und zurück, seine Fuhren werden immer grösser. Noch ahnt er nicht, dass er beim zigsten Mal im Visier eines Ermittlers (Bradley Cooper) ist.

Sogar der Chef des Kartells (Andy Garcia) lädt den unauffälligen Alten zu einer Party auf seinem luxuriösen Anwesen ein, wo sich Earl mit einem Augenzwinkern gleich mit drei Edelnutten amüsiert. Schauspielerisch muss Eastwood nicht viel leisten. Diese Langsamkeit die er an den Tag legt, ist mehr als echt, denn man merkt ihm seine 90-Jahre wahrlich an, was eine gewisse Komik beinhaltet, ohne das man über ihn lacht. Das er als Familienvater versagt hat, bereut er spätestens am Krankenbett seiner Ex – Frau (Dianne Wiest), die ihm mit den Worten, du warst die Liebe meines Lebens und der Schmerz meines Lebens“, verzeiht.

Es ist schon komisch, wie Eastwood, der als äußerst konservativ gilt, in dieser launigen Tragikomödie, sich ausgerechnet mit dem mexikanischen Kartell einlässt und das schmutzig verdiente Geld, mit vollen Händen ausgibt. Vielleicht ist es eine Altersmilde, die ihn dazu bewegt, seinem amtierenden Präsidenten eine „lange Nase“ zu zeigen.

Wer weiß, vielleicht ist es sein letzter Film, nach dem klassischen Motto: „Je oller, je doller“.

Ulrike Schirm

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In einem Tag startet der Dokumentarfilm "Stiller Kamerad". Am selbigen Donnerstag beginnt auch die 69. Berlinale, für die auch im Berliner Kiez wieder Kinosäle angemietet wurden. Es dürfte also nicht ganz leicht sein, ein Kino zu finden, dass den Film tatsächlich in der Hauptstadt spielt. Ein Manko, das auf dem Lande schon länger bemängelt wird, dass die wenigen guten Filme das Publikum nicht immer erreichen.

In Berlin wird stattdessen schon heute Abend im ehemaligen Haus Ungarn kräftig zum Auftakt der Internationalen Filmfestspiele Berlin gefeiert, denn es geht nicht immer darum, öfter ins Kino zu gehen, sondern auch um Geselligkeit.

Bereits letztes Jahr wurde im Haus Ungarn, in der Karl-Liebknecht-Strasse 9, 10178 Berlin direkt am Alex mit über 1300 Partygästen eine der größten öffentlichen Veranstaltungen rund um die Berlinale gefeiert. Dieses Jahr wird es noch größer und besser. Bereits ab 21 Uhr eröffnen beide Floors in denen Filmemacher, Schauspieler und andere Kreative bei entspannter Lounge Musik und kostenlosen Popcorn zum Networking einladen. Ab 23:00 Uhr geht es dann richtig auf beiden Floors los, bis in die Morgenstunden.

Doch nun zum Film und Ulrikes Filmkritik:

"STILLER KAMERAD" Dokumentation von Leonhard Hollmann (Deutschland). Ab 7. Februar 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Leonard Hollmann begleitet in seinem einfühlsamen Dokumentarfilm "STILLER KAMERAD" zwei Soldaten und eine Soldatin der Bundeswehr, die aus Kriegseinsätzen in Afghanistan und im Kosovo unter posttraumatischen Belastungsstörungen leiden.

Mandy, Sanitätssoldatin, musste im Kosovo mit ansehen, wie Kinder verkauft wurden und durfte nicht eingreifen.

Oliver berichtet von seinen schrecklichen Erlebnissen bei seinen Einsätzen in Afghanistan.

Roman, der mit 21 nach Afghanistan kam, tötete einen Menschen. Die Folge, dauerhafte Angstzustände. Nachts spielte er in Träumen, das halbe Gefecht durch. Alle drei gelten als aus-therapiert, nachdem sie die herkömmlichen schulmedizinischen Behandlungsmethoden durchlaufen haben. Von einer wirklichen Besserung sind sie jedoch noch weit entfernt.

Doch ihnen wurde ein grosses Glück beschert. Auf einer Pferdekoppel im brandenburgischen Havelland bietet die Therapeutin Claudia Swierczek Traumapatienten eine Pferdetherapie an. Das Pferd wird regelrecht zu einem Kameraden der drei Probanden. Durch den Kontakt mit den Tieren, die es auf faszinierende Weise verstehen, die Körpersprache des Menschen zu erkennen und deren Befindlichkeiten in ihrem Verhalten zu spiegeln. Es ist großartig zu beobachten, wie alle drei im Laufe der Zeit ihr Selbstvertrauen zurückgewinnen und ihre Ängste langsam abbauen.

Es ist schier unglaublich, mit welcher Feinfühligkeit diese hochsensiblen Tiere sich dem Menschen nähern. Da ein Traumata meistens mit Scham und Schuld einhergeht, kann mit dieser besonderen Therapie bei den Probanden eine Versöhnung mit der eigenen Schuld stattfinden. Ein Therapieansatz, den Claudia Swierczek ganz stark verfolgt. Als eines ihrer Pferde eingeschläfert werden muss, weiss diese grossartige Therapeutin genau den Zeitpunkt, wann sie dem Tier die erlösende Spritze geben muss. Zu Tränen war ich gerührt, als ich diesen Abschied verfolgte, besonders das Abschiedsgebaren der restlichen Tiere aus dieser empfindsamen Herde von ihrem „Kameraden“.

Auch für die Probanden ein therapeutisches Erlebnis, ähnlich dem Tod eines Kriegskameraden, bei dem auch sie

lernen mussten, loszulassen.

Besonders Roman hat von dieser außergewöhnlichen Therapie profitiert Er versteht jetzt, mit seinen Flashbacks besser umzugehen und das ein Suizid ein Zeichen von Schwäche ist.

Noch bezahlt die Bundeswehr die Pferdetherapie nicht. Ihrer Meinung nach, braucht es noch eine Vielzahl von Betroffenen, um von einem durchschlagenden Erfolg zu sprechen.

Finanziert hat Hollmann seinen berührenden Film mit der Unterstützung der Filmuniversität und einer Crowdfunding-Aktion. Bisher wurde er auf den Hofer Filmtagen und diversen Festivals gezeigt. Man spürt in seinem eindringlichen Film auch das große Vertrauen, welches seine Protagonisten ihm entgegen gebracht haben. Ich wünsche diesem Film ganz viele Zuschauer, nicht nur um die großartige Arbeit der Therapeutin zu erleben, sondern auch die Empfindsamkeit dieser Tiere, die bei ihr ein total artgerechtes Leben führen. Es ist mir ein grosses Bedürfnis, diese Frau und ihre Tiere demnächst im brandenburgischen Paretz zu besuchen.

Ulrike Schirm

Beginn der 69. Berlinale 2019 mit 40. Jubiläum der Sektion Panorama

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„The Kindness of Strangers“ eröffnet heute die 69. Berlinale 2019

Mit der Weltpremiere von Lone Scherfigs „The Kindness of Strangers“ werden heute Abend, den 7. Februar 2019, die 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin eröffnen.

Der Film ist ein zeitgenössisches Drama, das ein Ensemble unterschiedlichster Figuren zeigt, die alle auf ihre eigene Art und Weise damit ringen, den New Yorker Winter zu überleben. Als sie aufeinandertreffen, finden sie Ausgelassenheit, Liebe und Zuwendung. Der Eröffnungsfilm wird auch am internationalen Wettbewerb teilnehmen.

Die englischsprachige, dänisch-kanadische Koproduktion entstand unter Beteiligung von Schweden, Frankreich und Deutschland (Nadcon). Drehorte waren Toronto, Kopenhagen und New York.

Berlinale-Direktor Dieter Kosslick: „Wie schön, dass Lone Scherfig zurück ist und ihr jüngster Film die Berlinale 2019 eröffnet. Ihr Gespür für Charaktere, große Emotionen und subtilen Humor versprechen einen wunderbaren Festivalauftakt.“

Die dänische Regisseurin und Drehbuchautorin Lone Scherfig war seit Beginn ihrer Filmkarriere mehrfach zu Gast bei der Berlinale. 1990 präsentierte sie „Die Geburtstagsreise“ in der Sektion Panorama, 1998 wurde ihr Film „Wenn Mama nach Hause kommt…“ in der Sektion Kinderfilmfest gezeigt. 2001 erhielt sie für "Italienisch für Anfänger" den Silbernen Bären, 2003 präsentierte sie in einer Sondervorführung des Wettbewerbs "Wilbur Wants to Kill Himself". 2009 war sie mit ihrem dreifach Oscar-nominierten "An Education" im Berlinale-Special in Berlin zu Gast.

Insgesamt 17 Filme laufen in diesem Jahr im Wettbewerb der Berlinale um den Goldenen und die Silbernen Bären. Hinzu kommen weitere sechs Filme, die außer Konkurrenz im Berlinale Palast gezeigt werden. 25 verschiedene Länder sind an den Produktionen und Koproduktionen beteiligt 20 Filme feiern ihre Weltpremiere auf dem Festival. Von den 17 Wettbewerbsbeiträgen entstanden sieben Filme unter weiblicher und zehn unter männlicher Regie.

Aus Deutschland präsentiert sich u.a. Regisseur Fatih Akin mit seinem Horror-Thriller "Der Goldene Handschuh" im Wettbewerb. Es ist die Verfilmung des Romans von Heinz Strunk über den Hamburger Frauenmörder Fritz Honka. Fatih Akin hatte 2004 den Goldenen Bären für "Gegen die Wand" gewonnen.

Auch der Franzose Francois Ozon, die Österreicherin Marie Kreutzer und die Deutsche Angela Schanelec gehören

zu den Filmemachern im offiziellen Wettbewerb der Internationalen Berliner Filmfestspiele (7. bis 17.Februar 2019).

Alle Filme in der Sektion des Wettbewerbs:

"L'adieu à la nuit" (Farewell to the Night) von André Téchiné (Frankreich / Deutschland) – Außer Konkurrenz

"Amazing Grace" realisiert von Alan Elliott (USA) – Dokumentarfilm, außer Konkurrenz

"Der Boden unter den Füßen" von Marie Kreutzer (Österreich)

"Di jiu tian chang" (So Long, My Son) von Wang Xiaoshuai (Volksrepublik China)

"Elisa y Marcela" (Elisa & Marcela) von Isabel Coixet (Spanien)

"Der Goldene Handschuh" von Fatih Akin (Deutschland / Frankreich)

"Gospod postoi, imeto i' e Petrunija" (God Exists, Her Name is Petrunya) von Teona Strugar "Mitevska" (Mazedonien / Belgien / Slowenien / Kroatien / Frankreich)

"Grâce à Dieu" (By the Grace of God) von François Ozon (Frankreich)

"Ich war zuhause, aber" von Angela Schanelec (Deutschland / Serbien)

"The Kindness of Strangers" von Lone Scherfig (Dänemark / Kanada / Schweden / Frankreich) - Eröffnungsfilm

"Kız Kardeşler" (A Tale of Three Sisters) von Emin Alper (Türkei / Deutschland / Niederlande / Griechenland)

"Marighella" von Wagner Moura (Brasilien) – Außer Konkurrenz

"Mr. Jones" von Agnieszka Holland (Polen / Großbritannien / Ukraine)

"Öndög" von Wang Quan'an (Mongolei)

"The Operative" (Die Agentin) von Yuval Adler (Deutschland / Israel / Frankreich / USA) – Außer Konkurrenz

"La paranza dei bambini" (Piranhas) von Claudio Giovannesi (Italien)

"Répertoire des villes disparues" (Ghost Town Anthology) von Denis Côté (Kanada)

"Synonymes" (Synonyms) von Nadav Lapid (Frankreich / Deutschland)

"Systemsprenger" von Nora Fingscheidt (Deutschland)

"Ut og stjæle hester" (Out Stealing Horses) von Hans Petter Moland (Norwegen / Schweden / Dänemark)

"Varda par Agnès" (Varda by Agnès) von Agnès Varda (Frankreich) – Dokumentarfilm, außer Konkurrenz

"Vice" (Vice – der zweite Mann) von Adam McKay (USA) – Außer Konkurenz

"Yi miao Zhong" (One Second) von Zhang Yimou (Volksrepublik China)

Auch Serien weiterhin Teil des offiziellen Programms der Berlinale.

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin widmen Serien seit 2015 einen Programmschwerpunkt. Nach der erfolgreichen Verknüpfung der Programmreihe »Berlinale Series« mit der EFM-Industry-Veranstaltung »Drama Series Days« im Zoo Palast 2018 werden auch 2019 die Berlinale Series weiterhin Teil des offiziellen Programms sein.

Solmaz Azizi ist die neu ernannte Leiterin von »Berlinale Series«, nachdem sie bereits bei der Etablierung des Programms im Jahr 2015 eine maßgebliche Rolle hatte und seitdem an der Auswahl der Serien beteiligt war.

Mehr Infos zu »Berlinale Series« und den »Drama Series Days« die vom 11.-13. Februar 2019 im Zoo Palast stattfinden, sind zu finden unter www.berlinaleseries.com und www.dramaseriesdays.com.

Offizieller Partner der »Drama Series Days« 2019 im European Film Market (EFM) ist die Film- und Medienstiftung NRW, die Plattform wird gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg.

Regisseurinnen im Mittelpunkt der Berlinale-Retrospektive.

26 Spiel- und Dokumentarfilme aus der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik Deutschland vor und nach 1990 stehen auf dem Programm der Berlinale-Retrospektive 2019, die sich unter dem Titel »Selbstbestimmt. Perspektiven von Filmemacherinnen« auf das Filmschaffen von Regisseurinnen in der Zeit von 1968 bis 1999 fokussiert.

Berlinale-Direktor Dieter Kosslick: "Dank dieser Aktivistinnen, darunter engagierte Filmemacherinnen wie Heike Sander, Ulla Stöckl oder Jutta Brückner, entfaltete sich das weibliche Filmschaffen selbstbewusst. Die Forderung nach Geschlechtergerechtigkeit in der Filmbranche ist bis heute aktuell geblieben."

Im Rahmen der Retrospektive werden u.a. Jutta Brückners "Tue recht und scheue niemand - Das Leben der Gerda Siepenbrink", Marianne Rosenbaums "Peppermint Frieden", Ulrike Ottingers "Dorian Gray im Spiegel der Boulevardpresse", Nina Grosses "Der gläserne Himmel", Helma Sanders-Brahms'"Unter dem Pflaster ist der Strand", May Spils "Zur Sache, Schätzchen", "Mit Haut und Haar" von Martina Döcker und Crescentia Dünser, Angela Schanelecs "Das Glück meiner Schwester", Ingrid Reschkes "Kennen Sie Urban?", Petra Tschörtners "Berlin - Prenzlauer Berg. Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juni 1990", Pia Frankenbergs "Nie wieder schlafen" und Claudia von Alemanns "Die Reise nach Lyon" gezeigt werden.

Neben den Präsentationen der Film durch ihre Macherinnen stehen im Rahmen der Berlinale-Retrospektive Gespräche mit Regisseurinnen wie Iris Gunser, Jeanine Meerapfel, Heike Misselwitz, Heike Sander, Evelyn Schmidt, Ulla Stöckl, Margarethe von Trotta und Katja von Garnier auf dem Programm.

Panorama Sektion mit 45 Filmen aus 38 Ländern

Insgesamt 45 Filme aus 38 Ländern, von denen 34 ihre Weltpremiere feiern werden, werden in diesem Jahr in der Berlinale-Sektion Panorama präsentiert werden.

Zu den von uns am 8. Januar 2019 veröffentlichten Titeln haben Sektionsleiterin Paz Lázaro und Ko-Kurator und Programmmanager Michael Stütz am 22. Januar 2019 neun weitere Titel benannt, so dass das Panorama-Programm jetzt komplett ist.

Kürzlich dazu gekommen sind:

"La Arrancada" (Regie: Aldemar Matias)

"Der Atem" (Regie: Ulli M. Schueppel)

"Breve historia del planeta verde" (Regie: Santiago Loza)

"Divino Amor" (Regie: Gabriel Mascaro)

"Flesh out" (Regie: Michela Occhipinti)

"Light of My Life" (Regie: Casey Affleck)

"Normal" (Regie: Adele Tulli)

"The Shadow Play" (Regie: Lou Ye)

"Woo Sang" (Regie: Su-jin Lee)

Panorama 40: Ein Rückblick in die Seele des Programms.

2019 markiert die 40. Edition der Berlinale-Sektion Panorama. Seit der Gründung im Jahr 1980, damals noch unter dem Namen Info-Schau, zeigt die Sektion Filme, die aufwühlen und aufrütteln sollen und das Publikum in seinen Sehgewohnheiten und im Denken herausfordern wollen. Die Filmauswahl ist gleichzeitig Angebot und Aufforderung, Kino anders zu betrachten. Anlässlich des 40. Jubiläums zeigt das Panorama ein Sonderprogramm mit ausgewählten Filmen aus 40 Jahren Panorama-Geschichte.

„Die Auswahl unseres Jubiläumsprogramms ist eklektisch – jedes Werk steht für eine ganze Reihe anderer. So möchten wir mit unserem Rückblick kein Best-of zeigen, sondern die Seele des Programms widerspiegeln: von der Vergessenheit bedrohte Werke wiederentdecken und mit dem aktuellen Zeitgeschehen in Dialog bringen“, sagt Wieland Speck, der langjährige Leiter des Panoramas, Mitbegründer des TEDDY AWARD und Kurator des Jubiläumsprogramms.

Panorama 40:

"Buddies" USA 1985

von Arthur J. Bressan Jr. mit Geoff Edholm, David Schachter

"Bungalow" Deutschland 2002

von Ulrich Köhler mit Lennie Burmeister, Devid Striesow, Trine Dyrholm

"Ching shao nien na cha" (Rebellen im Neonlicht) Taiwan 1992

von Tsai Ming-liang mit Chen Chao-jung, Lee Kang-sheng, Wang Yu-wen, Jen Chang-pin

"Daddy and the Muscle Academy" Finnland 1991

Essay-Dokument von Ilppo Pohjola mit Tom of Finland

"Lady Chatterley" Frankreich / Belgien 2006

von Pascale Ferran mit Marina Hands, Jean-Louis Coulloc’h

"The Man Who Drove With Mandela" Großbritannien / Südafrika / USA / Niederlande 1998

von Greta Schiller mit Corin Redgrave

"Mitt liv som Hund" (Mein Leben als Hund) Schweden 1985

von Lasse Hallström mit Anton Glanzelius, Tomas von Brömssen, Anki Lidén, Melinda Kinnaman, Kicki Rundgren

"Mysterion" Finnland 1991

Essay-Dokument von Pirjo Honkasalo

"Les nuits fauves" (Wilde Nächte) Frankreich / Italien 1992

von Cyril Collard mit Cyril Collard, Romane Bohringer, Carlos López

"Self-Portrait in 23 Rounds: a Chapter in David Wojnarowicz's Life, 1989–1991" Frankreich 2018

Essay-Dokument von Marion Scemama mit David Wojnarowicz

"Split – William to Chrysis; Portrait of a Drag Queen" USA 1992

Essay-Dokument von Ellen Fisher Turk, Andrew Weeks mit International Chrysis

"Sto dnei do prikaza" (100 Tage, Genosse Soldat) Russische Föderation 1990

von Khusein Erkenov mit Armen Daigarhanian, Lena Kondulainen, Aleksandr Chislov

"YE" (The Night) Volksrepublik China 2014

von Zhou Hao mit Zhou Hao, Liu Xiao Xiao, Li Jin Kang

Panorama 40 Kurzfilme

"The Attendant" Großbritannien 1993, 8 Min.

von Isaac Julien mit Thomas Baptiste, Cleo Sylvestre, John Wilson

"A Bitter Message of Hopeless Grief" (Eine bittere Botschaft hoffnungsloser Trauer) USA 1988

von Jonathan Reiss, 13 Min.

"Blue Diary" USA 1997

von Jenni Olson, 6 Min.

"Fear of Disclosure" (Angst vor Enthüllung) USA 1989

von Phil Zwickler & David Wojnarowicz, 5 Min.

"Das Geräusch rascher Erlösung" Deutschland 1982, 28 Min.

von Wieland Speck mit Reiner Hirsekorn, Andreas Bernhardt, Kurt Hübner, Zazie de Paris

"Girl from Moush" Kanada 1993

von Gariné Torossian, 5 Min.

"Jean Genet Is Dead" (Jean Genet ist tot) Großbritannien 1987, 37 Min.

von Constantine Giannaris mit Steve Maclean, Giannis Giannaris, Rafael Peña Cruz, Didier Lestrade

"The Making of Monsters" Kanada 1990, 35 Min.

von John Greyson mit Ray Kahnert, David Gardner, Taborah Johnson, Lee MacDougal

"M. A. Numminen Sings Wittgenstein" Finnland 1993, 1 Min.

von Claes Olsson mit Mauri Antero Numminen, Pedro Hietanen

"Max" Deutschland 1992, 27 Min.

von Monika Treut mit Max Wolf Valerio

"Willkommen im Dom" Deutschland 1991

von Jochen Hick, 14 Min.

Teddy-Preis für Falk Richter

Der Theater-Regisseur und Dramatiker Falk Richter wird bei der Teddy-Gala im Rahmen der Berlinale mit einem Sonderpreis geehrt. Die Gala zu dem schwul-lesbischen Filmpreis steigt am 15. Februar 2019 in der Berliner Volksbühne.

Frühere Spezial-Teddys gingen etwa an Tilda Swinton, Helmut Berger und Rosa von Praunheim.

Der 49-Jährige sei ein "Beweger, von dem wir uns nachhaltige Impulse für das zukünftige queere und weltoffene Kino wünschen", hieß es zur Begründung.

Zu Richters bekanntesten Texten gehören "Unter Eis", "Trust" und "Fear".

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Empfänge und Veranstaltungen am Eröffnungstag der Berlinale.

Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V. hat uns leider erst sehr kurzfristig informiert und eingeladen zum Deutschen Produzententag 2019 am 7. Februar 2019 ab 9:00 Uhr früh in der Akademie der Künste am Pariser Platz mit Blick auf das Brandenburger Tor in Berlin.

Das Programm endet um 12:30 Uhr, um rechtzeitig fußläufig zum EMPFANG DER 69. BERLINALE im Haus der Commerzbank (Beginn: 13:00 Uhr ebenfalls am Pariser Platz) zu gelangen, verspricht interessante Momente und spannende Diskurse für die Filmproduktionsbranche.

PROGRAMM:

ERÖFFNUNG UND BEGRÜSSUNG

Alexander Thies, Vorsitzender der

Produzentenallianz

GRUSSWORT

Prof. Jeanine Meerapfel, Präsidentin der

Akademie der Künste

Rede

AKTUELLE FILMPOLITISCHE

ENTWICKLUNGEN

Prof. Monika Grütters MdB, Staatsministerin für

Kultur und Medien

Anschließend Q&A

EHRUNG UND ERNENNUNG EHRENMITGLIEDER

Molly von Fürstenberg, Produzentin, Gründerin

Olga Film GmbH

Laudator: Martin Moszkowicz

Prof. Dieter Kosslick, Festivaldirektor

Internationale Filmfestspiele Berlin

Laudator: Staatsminister a.D. Prof. Dr. h.c. Bernd Neumann

Dialog

LINEAR – ON DEMAND – FICTION – ENTERTAINMENT:

WAS ISTWICHTIG FÜR DEUTSCHE

PRODUKTIONEN VON PROSIEBENSAT.1?

Wolfgang Link, Vorsitzender d. Geschäftsführung,

ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH

Dr. Markus Schäfer, Geschäftsführer, All3Media,

und Vorsitzender des Sektionsvorstands

Entertainment der Produzentenallianz

KAFFEEPAUSE

Podium

„VISIONEN, DEVELOPMENT, RISIKEN“ –WIE

FINANZIEREN PRODUZENT*INNEN DAS?

Heike Hempel, Leitung Hauptredaktion Fernsehfilm/

Serie II, stv. Programmdirektorin, ZDF

Janine Jackowski, Geschäftsführerin,

Komplizen Film GmbH

Thomas Kufus, Geschäftsführer,

zero one film GmbH

Martin Moszkowicz, Vorstandsvorsitzender,

Constantin Film AG

Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin, Filmförderung

Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH

Ende der Vormittagsveranstaltung: 12:30 Uhr

Anschließend Q&A

Links: www.berlinale.de | www.produzentenallianz.de

Quellen: Berlinale | Filmecho | Blickpunkt:Film | ARD Text | Produzentenallianz


Zahlreiche rbb-Koproduktionen auf der 69. Berlinale 2019

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Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) berichtet täglich live von den 69. Internationalen Filmfestspielen Berlin und bereichert das Festivalprogramm der Berlinale mit sieben Kinokoproduktionen.

Max Linz stellt "WEITERMACHEN SANSSOUCI" im Forum vor, Annekatrin Hendel präsentiert ihren Film "SCHÖNHEIT & VERGÄNGLICHKEIT" im Panorama. In der Sektion Perspektive Deutsches Kino feiern gleich drei Filme ihre Weltpremiere: "BERLIN BOUNCER" von David Dietl, "DIE EINZELTEILE DER LIEBE" von Miriam Bliese und "DIE GRUBE" von Hristiana

Raykova. Alice Agneskirchners Film "LAMPENFIEBER" ist im Berlinale Special zu sehen und "KINDER" von Nina Wesemann läuft in der Sektion Generation Kplus.

In der Reihe »LOLA at Berlinale«, und damit in der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis 2019, sind folgende rbb-Koproduktionen: "VON BIENEN UND BLUMEN" von Lola Randl, "GUNDERMANN" von Andreas Dresen, "NUR EINE FRAU" von Sherry Hormann, der oscarnominierte Dokumentarfilm "OF FATHERS AND SONS" von Talal Derki, "PARTISAN" von Lutz Pehnert, Matthias Ehlert, Adama Ulrich und "TALKING MONEY" von Sebastian Winkels.

Die rbb-Kinokoproduktionen im Festivalprogramm in der Übersicht:

Forum

"WEITERMACHEN SANSSOUCI", Spielfilm von Max Linz

Die junge Klimaforscherin Phoebe kommt mit einem Lehrauftrag neu an das Institut für Kybernetik der Berliner Universität. Dort wird der Klimawandel mit Hilfe von "Virtueller Realität" simuliert. Dem Institut droht die Schließung, weil Forschungserfolge ausbleiben. Alles hängt von einer erfolgreichen Evaluation ab. Doch dann wird die Simulation real.

In der Nachfolge seines LEUCHTSTOFF-Abschlussfilms "ICH WILL MICH NICHT KÜNSTLICH AUFREGEN", der 2014 im Forum der Berlinale Premiere feierte und ironisch die Mechanismen des Kunstbetriebs und der Kulturförderung untersuchte, entwirft dffb-Absolvent Max Linz hier ein Panorama der deutschen Hochschullandschaft im Zeitalter der Exzellenzinitiative. Er zeigt ein zunehmend prekäres Wissenschaftssystem und eine Gesellschaft, die die zentralen Fragen ihres Weiterlebens nicht stellt.

Darsteller: Sarah Ralfs (Phoebe Phaidon), Sophie Rois (Brenda Berger), Philipp Hauß (Julius Kelp), Bernd Moss (Alfons

Abstract-Wege), Maryam Zaree (Wendela Wendela), Bastian Trost (Dakkar Prinz), Leonie Jenning (Pepa, die Gewandte) u. v. a.

"WEITERMACHEN SANSSOUCI" ist eine Koproduktion der Amerikafilm GmbH mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Gefördert durch Kuratorium Junger Deutscher Film, Medienboard Berlin-Brandenburg und BKM. Entstanden im Rahmen der Initiative LEUCHTSTOFF von rbb und Medienboard Berlin-Brandenburg.

Panorama

"SCHÖNHEIT & VERGÄNGLICHKEIT", Dokumentarfilm von Annekatrin Hendel

Dieser Film zeigt die milde Seite eines Mannes, den man als härtesten Türsteher Europas kennt. Sven Marquardt bewacht nicht nur die Tür des Technoclub Berghain, er ist auch ein Künstler von Weltrang. Schon vor dem Mauerfall porträtiert der gelernte Fotograf die subkulturelle Ostberliner Szene: erotisch, lässig, schmutzig und existenziell, in ausdrucksstarkem Schwarz-Weiß. Nacht, Rausch, Exzess und Dunkelheit strahlen seine Werke aus, obwohl sie bei Tageslicht entstehen.

Nach "FASSBINDER" und "FAMILIE BRASCH" trifft Regisseurin Annekatrin Hendel in ihrem neuen Dokumentarfilm den Fotografen und zwei seiner Freunde aus der gemeinsamen Punkzeit: Robert Paris und Dominique Hollenstein (Dome). Dieses Trio leuchtete noch heller als der Rest der vibrierenden Ostberliner Bohème der 80er Jahre. "SCHÖNHEIT & VERGÄNGLICHKEIT" erzählt von drei Freunden mit einem gemeinsamen Start, deren Leben geprägt ist von ihrem künstlerischen Blick auf die Welt, von Radikalität und Offenheit. Aber es ist auch ein Film über die unbedingte Sehnsucht nach Individualismus und Unangepasstheit, Rebellion, Mode, Älterwerden, Liebe und Freundschaft in zwei unterschiedlichen Werte-Systemen. Und es ist ein Berlin-Film. Robert Paris' großartige Stadt-Ansichten von Ostberlin der 80er erzählen von der Attraktivität menschenleerer Straßen, vernagelter Türen und zerschossener Hausfassaden und von der Einzigartigkeit untergegangener Orte. Aber Sven Marquardt, Dome und Robert Paris sind noch da. Und jetzt gibt es diesen Film. Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls.

Eine Produktion von IT WORKS! Medien GmbH in Koproduktion mit Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gefördert von Medienboard Berlin-Brandenburg, Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Kulturelle Filmförderung MecklenburgVorpommern, Filmförderung Hamburg Schleswig Holstein - Filmwerkstatt Kiel.

Perspektive Deutsches Kino

"BERLIN BOUNCER", Dokumentarfilm von David Dietl (LEUCHTSTOFF)

Berlins Nachtleben im Wandel: von der geteilten Stadt über die Clubszene der Neunziger bis zur heutigen Partymetropole. "BERLIN BOUNCER" erzählt die Geschichten der drei legendärsten Türsteher Berlins, die seit über 25 Jahren maßgeblich die Clubkultur der Stadt begleitet haben. Frank Künster kam aus Westdeutschland in eine Stadt, in der Smiley Baldwin als amerikanischer G.I. noch die Grenze nach Ostberlin bewachte und Sven Marquardt als junger ostdeutscher Punk und Fotograf plötzlich von der Wende überrascht wurde. Bald verfingen sie sich im wilden Berliner Nachtleben der neunziger Jahre und wurden im neuen Jahrtausend zu den berühmt berüchtigten Selektoren der angesagtesten Clubs der Stadt. Dieser Film zeichnet Berliner Kulturgeschichte vom Mauerfall bis in die pulsierende Gegenwart nach. Regisseur David Dietl ("RATE YOUR DATE", "KÖNIG VON DEUTSCHLAND") hat einen besonderen Draht zu den drei exzentrischen Männern aufgebaut. Sie öffnen ihm die Türen zu ihrem Leben und gewähren dabei einen Einblick über die Nächte hinaus in ihren Alltag.

Entstanden ist ein Film über die Berliner Party-Szene, die nicht nur Wirtschaftsfaktor, sondern Touristen-Magnet und Teil des Berliner Selbstverständnisses ist, aber auch über das Leben und seine Unwägbarkeiten. Für den pulsierenden Soundtrack sind u.a. Basti Schwarz (Tiefschwarz) und Isolation Berlin verantwortlich. Der Film ist einer von drei sehr unterschiedlichen Filmen über den Türsteher und Fotografen Sven Marquart auf der diesjährigen Berlinale.

Eine Produktion von Flare Film in Koproduktion mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert durch Medienboard Berlin-Brandenburg und Deutscher Filmförderfonds, entstanden im Rahmen der Kinoinitiative LEUCHTSTOFF von rbb und Medienboard Berlin-Brandenburg.

Perspektive Deutsches Kino

"DIE EINZELTEILE DER LIEBE", Spielfilm von Miriam Bliese (LEUCHTSTOFF)

Georg und Sophie lernen sich kennen und lieben, als bei der hochschwangeren Sophie gerade die Wehen einsetzen. Georg wird für den neugeborenen Jakob wie selbstverständlich zum Vater. Die zusammengesetzte Familie hat mit den üblichen Problemen moderner Elternschaft zu kämpfen: Wer darf arbeiten, wer kümmert sich um's Kind? Wie viel Freiheit darf noch sein, wie viel Selbstaufgabe muss sein? Und wo bleibt bei alledem die Leidenschaft? Ein paar Jahre später sind sie getrennt. Jakob ist sechs Jahre alt und Georg und Sophie kämpfen verbissen um das Sorgerecht für ihren Sohn. Doch dann fängt ausgerechnet Sophies neuer Freund Fred an, zwischen den Fronten zu vermitteln. In einzelnen Szenen, die alle vor derselben Berliner Haustür spielen, lässt der Film auf elliptische Weise das Porträt einer Familie entstehen, für die Patchwork Alltag ist. Das Zuhause ist kein sicherer Hafen, sondern ein Durchgangsort, an dem es zieht. Ein lakonischer Blick auf die ganz alltäglichen Unzumutbarkeiten der Liebe.

Darsteller: Birte Schnöink (Sophie), Ole Lagerpusch (Georg), Andreas Döhler (Fred), Justus Fischer (Sohn Jakob), Brigitte Zeh (Freundin Iris) u.v.a.

Eine Koproduktion der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), Miriam Bliese und Clemens Köstlin. Gefördert durch Medienboard Berlin-Brandenburg und FFA. Entstanden im Rahmen der Initiative LEUCHTSTOFF von rbb und Medienboard Berlin-Brandenburg.

Perspektive Deutsches Kino

"DIE GRUBE", Dokumentarfim von Hristiana Raykova

Was auf den ersten Blick wie ein wunderschönes Spa am Meer aussieht, nennen die Menschen aus Varna nur DIE GRUBE. Ein filmisches Porträt bulgarischer Gegenwart und die Untersuchung eines Mikrokosmos, der für eine ganze Gesellschaft steht.

Es ist Winter, 5 Grad und das Wasser dampft. Die Menschen sitzen im heißen Wasser, angelehnt am Beckenrand. Hinter ihnen das Meer, eine unendliche Weite. Die Stammbesucher des Beckens sind die Protagonisten: Der Taxifahrer Dimtscho, der mit 61 Jahren an der Grube die Liebe findet. Der pensionierte Musiker Alexander, der seine Zimmer an Touristen vermieten will und von seiner Zeit als Frauenheld erzählt. Genadi, der sich wie ein liebevoller Hausmeister um die Grube kümmert und der seinen Traum von einem Streichelzoo lebt. Und Bobi, der obdachlos ist und nachts an der Grube auf den Strich geht. Einzelne Biographien, berührende persönliche Geschichten, zwischenmenschliche Konflikte und aufregende Diskussionen fügen sich

zu einem vielfältigen Bild zusammen. In der Grube treffen Weltbilder und politische Überzeugungen aufeinander und erzählen von gesellschaftlichem Wandel und Stillstand am Rande Europas.

Eine Koproduktion der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gefördert durch das Medienboard Berlin-Brandenburg.

Berlinale Special

"LAMPENFIEBER", Dokumentarfilm von Alice Agneskirchner

"LAMPENFIEBER" erzählt unterhaltsam und tiefgründig vom Abenteuer des Erwachsenwerdens, von Kindern, die Unsicherheit überwinden und Selbstbewusstsein gewinnen und auf eine emotionale Reise zu sich selbst gehen. Ein Coming-of-Age-Film für die ganze Familie.

Der Film begleitet fünf Kinder vom jungen Ensemble des Friedrichstadt-Palastes vom Casting über den Probenprozess bis hin

zur großen Premiere vor 2.000 Zuschauern auf der größten Theaterbühne der Welt. Für den elfjährigen Nick geht mit dem bestandenen Casting ein Traum in Erfüllung. Die unangepasste Luna (10) mag Ballett und Fußball. Alex (16) bricht über ihre Hauptrolle ins Leben auf, während die schüchterne Maja (9) erst Vertrauen in sich fassen muss, um sich ihren Platz zu erkämpfen. Ganz anders als YouTuber Oscar "Ossi Glossy" (mit 500.000 Abonnenten ist der Teenager ein Star), der sich zwischen YouTube, Schule und den Proben zu zerreiben droht.

"LAMPENFIEBER" erzählt von Freud' und Leid des Erwachsenwerdens und wie am einzigen professionellen Kindertheaterensemble Deutschlands - von den ersten Tanz- und Leseproben, über Gesangseinstudierungen, Kostümanproben und den Choreographischen Proben - eine Kinderrevue der Superlative entsteht.

In Koproduktion mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), in Zusammenarbeit mit dem Friedrichstadt-Palast. Gefördert durch das Bundesministerium für Kultur und Medien, Medienboard Berlin-Brandenburg, Kuratorium junger deutscher Film und MEDIA

Creative Europe.

Generation Kplus

"KINDER", Dokumentarfilm von Nina Wesemann

Die S-Bahn rauscht durch Berlin und durch das Leben von Emine, Marie, Christian und Arthur. Ihre Wege werden sich wahrscheinlich niemals kreuzen, doch es gibt eine Gemeinsamkeit: Sie sind Großstadtkinder. Ein Jahr lang hat Nina Wesemann den Alltag ihrer jungen Protagonistinnen und Protagonisten dokumentiert. Der intime Einblick offenbart die sensible Seelenwelt von Heranwachsenden und fängt die unterschiedlichen Stimmungen der Jugendlichen und ihrer urbanen Umgebung ein.

Vier Kinder in Berlin, die sich nicht kennen. Der Film bringt sie zusammen und lässt die Zuschauer hautnah miterleben, wie es sich anfühlt, Kind zu sein.

Eine Produktion von Leykauf Film in Kooperation mit der Hochschule für Fernsehen und Film München und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) in Zusammenarbeit mit ARTE.

Link: www.rbb-online.de/fernsehen

Quelle: OTS Presseportal by dpa

Erste Berlinale Kritiken aus den Sektionen

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Erste Filmkritiken aus den Sektionen Generation 14plus und Berlinale Shorts der 69. Internationalen Filmfestspiele 2019 sowie eine Programmänderung.

In den nächsten Tagen wollen wir versuchen sporadisch einige Filmkritiken unserer Kollegin Elisabeth Nagy aus verschieden Sektionen hier zu veröffentlichen. Vornehmlich aus den Sektionen »Generation Kplus und 14plus« sowie aus der Sektion »Perspektive Deutscher Film«, »Berlinale Shorts« und »Panorama«. Auch wenn wir einige Filme schon vorab sehen konnten, müssen wir selbstverständlich das Embargo beachten und die offizielle Premiere abwarten, bevor darüber berichtet werden darf.

Kinotrailer liegen bei Weltpremieren nur sehr selten vor. Sie werden meist erst auf YouTube gehostet, wenn der Film einen Verleih hat und auch regulär ins Kino kommt. Wir begnügen uns deshalb mit Filmstills, soweit sie uns zur Verfügung stehen.

Programmänderung bei Generation 14plus.

Leider müssen die vier Vorführungen von "Shao nian de ni" (Better Days) des chinesischen Regisseurs Derek Kwok-cheung Tsang im Programm Generation 14plus am 11., 14., 16. und 17. Februar 2019 ausfallen.

Kurzfristig wurde deshalb eine Cross-Sektion mit dem Panorama ins Leben gerufen, die in diesem Jahr eigentlich nicht vorgesehen war. Gezeigt wird:

"37 Seconds"

von HIKARI, Japan

Montag, 11. Februar 2019, 17:30 Uhr

Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin

Synopsis:

Die 23-jährige Yuma sitzt wegen einer Zerebralparese im Rollstuhl, einen Zeichenstift kann die Manga-Künstlerin aber halten. Auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben, weg von der überbehütenden Mutter, stolpert sie über Manga-Pornos. Humor- und liebevoll erzählt Regisseurin HIKARI von einer ungewöhnlichen Selbstfindung, in künstlerischer, körperlicher und familiärer Hinsicht.

Am 14. Februar 2019 wird ein weiterer Film wiederholt, der am 13. Februar 2019 seine Premiere hat. Gezeigt wird erneut:

"Rekonstruktion Utøya" (Reconstructing Utøya)

von Carl Javér, Schweden / Norwegen / Dänemark

Donnerstag, 14. Februar 2019, 15:30 Uhr

Zoo Palast 1, Hardenbergstraße 29A, 10623 Berlin

Synopsis:

Vier Jugendliche rekonstruieren in einer performativen Auseinandersetzung, wie sie im Sommer 2011 den Amoklauf auf der norwegischen Insel überlebten. Ein bewegender Dokumentarfilm über die gemeinsame Bewältigung eines Traumas und das Finden neuer Hoffnung.

Der Film wurde kürzlich beim Schwedischen Filmpreis Guldbagge für die beste Regie sowie als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Eine Kritik von uns folgt demnächst.

Am 16. und 17. Februar 2019 gibt es Sondervorführungen anstelle des oben erwähnten ausgefallenen Termins.

Sondervorführungen eines Preisträgerfilms Generation 14plus:

Samstag, 16. Februar 2019, 15:30 Uhr

CinemaxX 1, Voxstraße 1, 10785 Berlin

Sondervorführungen eines Preisträgerfilms Generation 14plus:

Sonntag, 17. Februar 2019, 20:00 Uhr

Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin

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Unsere Filmkritik aus der Reihe Generation 14plus

"We Are Little Zombies"

von Makoto Nagahisa | mit Keita Ninomiya, Satoshi Mizuno, Mondo Okumura, Sena Nakajima

Generation 14plus

Eröffnungsfilm

Europäische Premiere, Japan 2019

Premiere 8. Februar 2019

Filmstill "We Are Little Zombies"© Makoto Nagahisa, Quelle 69. Berlinale 2019

Synopsis:

Von ihren Elternhäusern sind den jugendlichen Waisen Hikari, Ikuko, Ishi und Takemura nicht mehr geblieben als eine Spielekonsole, ein E-Bass und ein Wok. Genug, um eine Band zu gründen. Denn die Wirklichkeit ist zu dumm, um darüber zu weinen.

Elisabeths Filmkritik:

Hikari schaute von seinem Gameboy nicht einmal auf, als seine Mutter ihm noch irgendetwas zurief, bevor sie mit seinem Vater auf eine Busreise zu den wilden Erdbeerfeldern aufbrach. Die Eltern kehrten nicht mehr heim. Der Busfahrer war eingeschlafen und hatte einen Unfall verursacht. Nun sitzt Hikari bei der langwierigen, langweiligen Trauerzeremonie und wehrt sich gegen Erinnerungen.

"We Are Little Zombies" behandelt den Tod und die Trauer und wie man als Kind mit 13 Jahren damit umgeht. Hikari stellt fest, Trauerfeiern sind ein einträgliches Geschäft, er trifft noch andere Kinder, Ikuko, Ishi und Takemura, an dem Ort und während die Angehörigen und Bekannte der Erwachsenen angemessen trauern, stehen vier Kinder im Garten und verspüren eine gewisse Freiheit. Jeder von ihnen lässt sein und ihr Leben Revue passieren und keiner hatte so etwas wie eine liebevolle, fürsorgliche Kindheit. Man stellt fest, ohne Eltern sind alle vier besser dran. Die vier stürzen sich in ein Abenteuer und reißen das Publikum mit sich.

Doch halt, das Publikum kommt kaum mit und das liegt nicht an der eigentlich ganz interessanten Prämisse. Musikvideoregisseur und Manager bei einer Werbeagentur Makoto Nagahisa strukturiert das Abenteuer der vier Kids als Videogame mit zahlreichen Leveln, in denen man Gegenstände aufsammeln muss und gewisse Fähigkeiten entwickeln darf. Die Aufmerksamkeitsspanne richtet sich dabei an Gameboy-Player. Erkenntnisgewinn vermisst man schmerzlich. Vielleicht kann man bis zum "Game Over" die eine oder andere Gesellschaftskritik der japanischen Großstadtbevölkerung entnehmen und erkennen, dass das Leben immer noch ein bisschen mieser werden kann. Aber diese Message trägt der Film zu offensichtlich vor sich hin. Die Einflüsse aus zahlreichen popkulturellen Quellen werden in unzählbaren visuellen Effekten durchgespielt und so bunt angestrichen, dass sich sehr schnell ein Ermüdungseffekt einsetzt.

Für den Kreislauf des Lebens und der Lieblosigkeit auf Erden findet der Regisseur weit mehr Bilder, als für den Prozess der Trauer. Vielleicht hat Makoto Nagahisa dieses Ziel auch in dem Strudel der Bilder aus den Augen verloren.

Elisabeth Nagy

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Unsere Filmkritik aus der Reihe Berlinale Shorts

"Lidérc úr" (Mr. Mare)

von Luca Tóth, Ungarn / Frankreich 2019

Berlinale Shorts

Weltpremiere

Premiere 8. Februar 2019

Filmstill "Mr. Mare"© Luca Tóth, Quelle: 69. Berlinale 2019

Synopsis:

Liebe erscheint einfach so, liegt in der Luft, wie ein Tumor in der Brust.

Elisabeths Filmkritik:

In der ungarischen Folklore ist der "lidérc" ein Incubus / Succubus oder ein böser Geist, ein Irrlicht oder aber ein kleiner Winzling mit großen Kräften. "Herr Lidérc" in dem surrealen Animationsfilm der Ungarin Luca Tóth verweist zuerst und vor allem auf seine sinnlich, verführerische Qualitäten, gleichzeitig setzt sie den kleinen Mann zwischen all die kleinen Dinge, die im Alltag des großen Mannes nur insofern eine Rolle spielen, in dem sie sein Heim vervollständigen. Und der kleine Mann ist neugierig.

Der arme, große Mann wirkt geplagt. Rötungen quälen ihn. Sein Nippel leuchtet grell. Doch nach einer Nacht ist an Stelle des Nippels ein Loch. Eine Geschichte, die man von A nach B erzählen kann, so eine ist "Lidérc úr" nicht. Luca Tóth, Absolventin der Moholy-Nagy-Universität für Kunsthandwerk und Gestaltung, hatte ihren letzten Film, "Superbia", 2016 in Cannes in der Semaine de la critique vorgestellt. Ebenso wie Réka Bucsi, deren Animationsfilm "Love" auf der Berlinale 2016 prämiert worden war, gehört Tóth zu dem Produktionsteam Boddah an.

Obwohl der Raum ein Zimmer ist, man erkennt unschwer ein Bett oder ein Wasserhahn, Blumentöpfe und Sportschuhe, treten diese Elemente immer nur dann aus dem Bild hervor, wenn die Handlung und folglich die Wahrnehmung aus dem Unterbewussten heraustritt. Dabei sind im Verlauf der knapp 20 Minuten die Träume genauso real oder surreal, we die Wachphasen. Herr Lidérc war zuerst nur ein Knorpel unter den Rippen auf einem Röntgenbild, eines Nachts macht er sich selbständig. Doch zwischen dem großen und dem kleinen Mann besteht eine Abhängigkeit, die so einfach nicht zu überwinden ist.

Elisabeth Nagy

Neues aus Babelsberg: Zwei Alumni-Teams für Startup-Projekt ausgewählt

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Filmuni-News: Das Startbüro Babelsberg geht mit zwei neuen filmischen Projekten ins 5. Jahr - An acht Studierende wurde zudem ein Deutschlandstipendium vergeben.

Am 29. Januar 2019 hieß es traditionell wieder „Schlüsselübergabe“ im Startbüro Babelsberg.

Aus zahlreichen Bewerbungen wurden auch in diesem Jahr wieder zwei Teams aus den Reihen der Filmuni-Alumni ausgewählt, die nun in den Coworkingspace in einem Anbau der historischen Marlene-Dietrich-Halle auf dem Studio-Babelsberg-Gelände einziehen. Doch nicht nur ein Raum mit Basisausstattung steht ihnen nun ein Jahr lang zur Umsetzung ihrer Projektideen zur Verfügung, sondern ein finanzielles Budget von insgesamt 19.000 €. Darüber hinaus können sie auf die Beratung von Mentor*innen der beteiligten Partner bauen.

Ein Jahr lang werden die beiden neuen Gewinnerteams des Stipendiums von Studio Babelsberg und Filmuniversität mit Unterstützung des Medienboard und der Brandenburger Förderbank ILB bei der Realisierung eigener beruflicher Projekte gefördert.

Davon profitieren in diesem Jahr Gitte Hellwig und Henrike Rothe, beide Filmuni-Absolventinnen der Animationsregie. Gemeinsam mit der Berliner Animatorin Lisa Neubauer wollen sie die inhaltliche und visuelle Entwicklung ihrer Serie „URBAN NATURE“ (AT) weiter vorantreiben.

Die animierte Serie behandelt die Rückeroberung der Stadt durch Wildtiere im Kontext der fortschreitenden Urbanisierung und Gentrifizierung. Die Akteure der Geschichte sind anthropomorphe Tiere, die in Berlin eine neue Heimat gefunden haben. Die Hauptfigur ist ein junger Fuchs, der in einen Konflikt zwischen Menschen und Tierwelt gerät. Nach einer Idee von Gitte Hellwig, die auch Regie führt, entwickelt das Team zu dritt die Serie weiter.

Neben einer TV-Ausstrahlung ist auch eine Online-Auswertung geplant und, wenn möglich, eine Anbindung an Konzepte der Wissenschaftskommunikation. Dafür will das Team im Stipendienjahr auf potenzielle Partner am Standort zugehen, so z.B. auch auf Forschende der Uni Potsdam, die sich mit dem Einfluss von Licht auf Säugetiere befassen. Die Produktion eines ersten Teasers im ersten Halbjahr soll die Grundlage bilden, um die Finanzierung für eine erste Staffel mit 6 Episoden einzuwerben.

Das zweite geförderte Team besteht aus Laura Klippel und Britta Strampe, die sich während ihres Masterstudiums der Film- und Fernsehproduktion kennengelernt haben und zu Jahresbeginn ihre eigene Produktionsfirma Bandenfilm gründeten. Mithilfe des Startbüros wollen sie ihr Unternehmen und dabei auch die Realisierung des Spielfilms "SUBTEXT" (AT) als ihr Produzentinnen-Debüt auf den Weg bringen.

„Wir freuen uns sehr über den Rückenwind für unsere Unternehmungen durch die Unterstützung der Partner des Startbüros“, so die Gründerinnen.

Die Bande, das sind neben den beiden Produzentinnen zahlreiche weitere Kreative aus unterschiedlichen Gewerken, mit denen sie eng verbunden sind und eine Vision teilen. So gehört zum Team von SUBTEXT auch Sophie Linnenbaum, die Regie führt und gemeinsam mit Michael Fetter Nathansky, beide studieren an der Filmuni, auch für das Drehbuch verantwortlich ist.

Der Film knüpft an die Idee von Linnenbaums [OUT OF FRA]ME an, denn auch mit dem neuen Stoff unternehmen die Filmschaffenden spielerisch eine Reise in ein entrücktes Universum: In einer perfekten bunten Welt, in der alle Menschen immer im goldenen Schnitt, scharf gestellt und in rauschenden Farben sind, gibt es keine Makel – nur eine kleine Gruppe von Außenseitern mit Filmfehlern stört das Bild. Die „Outtakes“ sind asynchron, übersteuert, schwarz-weiß oder ständig untertitelt. Wo sie auftauchen, unterbrechen sie den natürlichen Erzählfluss. Trotz ihrer steten Versuche der Anpassung bis zur Selbstaufgabe, wächst die Diskriminierung und Benachteiligung täglich, bis diese sich gezwungen sehen in den Untergrund zu gehen. Von dort aus formiert sich ein Widerstand.

Für den VFX-Anteil des Projekts ist eine Kooperation mit dem Studiengang Creative Technologies geplant und für das VFX-Supervising von Konzeption und Produktionsabläufen die Zusammenarbeit mit Partnern am Standort anvisiert.

Die Filmuniversität wünscht beiden Teams viel Erfolg bei ihren Unternehmungen und ist gespannt auf die Ergebnisse!

Startbüro Babelsberg, die gemeinsame Initiative von Studio Babelsberg und Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF mit Unterstützung der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH und der Brandenburger Förderbank ILB, fördert Teams bei der Umsetzung von Projektideen zur Entwicklung von innovativem Content oder innovativem Technologieeinsatz, die neue Impulse für die Medienproduktion setzen.

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Deutschlandstipendium an acht Studierende vergeben.

Bei der Auswahl der Stipendiat*innen für dieses besondere Stipendium geben nicht nur herausragende Studienleistungen den Ausschlag, sondern auch gesellschaftliches Engagement oder die Überwindung von besonderen persönlichen Hürden im Lebenslauf.

Aus 47 Bewerbungen hat sich die Jury für acht denkbar unterschiedliche Persönlichkeiten entschieden, die sich jedoch allesamt auszeichnen durch ihre Fachkompetenz, ihre Zielstrebigkeit, Energie und Hingabe. Studierende aus diversen Verhältnissen, die schnell Fuß gefasst haben an der Uni, manche auch in einer anderen Kultur, in einem neuen Land, dessen Sprache sie parallel zum Studienbeginn schnell erlernen mussten.

„Multi-qualifizierte Persönlichkeiten“, „auf sympathische Weise ehrgeizig“, „die gerne auch den unbequemeren Weg wählen, wenn er der bessere ist“. Persönlichkeiten mit Haltung und „gutem Gespür für gesellschaftlich relevante Themen“ aber auch mit „Widerhaken oder vielmehr einer grundständigen Unzufriedenheit mit bestehenden Verhältnissen und dem unbedingten Willen zur positiven Veränderung“, neugierige, „wahnsinnig offene“ und wissensdurstige Menschen, „die alles aufsaugen und das neue Wissen destillieren in ihren künstlerischen Projekten“ – so die Worte der Laudator*innen.

Alles in allem Studierende, welche die Hochschule durch ihre Anwesenheit bereichern:

Amir Arsalan Shiri Varnamkhasti (BA Sound)

Anastasija Kretzschmar (BA Animation)

Lara Frank (MA Filmmusik)

Lisa Nawrocki (MA Medienwissenschaft)

Sarah Beekmann (BA Montage)

Yasamansadat Seyedahmadi (BA Montage)

Jessica Hölzl (BA Drehbuch/Dramaturgie)

Liza Reichardt (MA Drehbuch/Dramaturgie)

Ihnen wurde ebenfalls am 29. Januar 2019 im feierlichen Rahmen das Deutschlandstipendium verliehen. Dass sich auch in dieser Förderperiode wieder acht Talente aus den Reihen der Filmuni über einen monatlichen Zuschuss von 300,- € für die Dauer eines Jahres freuen und sich damit weiterhin intensiv dem Studium widmen können, verdanken wir dem langjährigen Engagement privater und öffentlicher Förderer aus Kultur, Medien und Wirtschaft: der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten mbH, der Jugend-, Kultur-, Sport- und Sozialstiftung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam, dem Stadtfernsehen Potsdam TV, dem Kuratorium der Filmuniversität sowie der Professorenschaft der Filmuniversität.

Ihnen gilt besonderer Dank, machen sie das Projekt doch inzwischen zu einer echten Erfolgsgeschichte. Seit dem Start des Deutschlandstipendiums des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Jahr 2011 ist die Filmuniversität BabelsbergKONRAD WOLF Teil der Initiative. Inzwischen konnten 70 Studierende mit einem Förderbetrag von 252.000 € unterstützt werden.

Link und Quelle: filmuniversitaet.de

Filmkritiken zur Berlinale, Teil 2

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Weitere Filmkritiken aus der Sektion Generation Kplus der 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2019.

Nach unserer ersten Filmkritiken vorgestern zur Eröffnung der Sektionen »Generation 14plus« und »Berlinale Shorts« folgen heute zwei Besprechungen unserer Kollegin Elisabeth Nagy aus der Reihe »Generation Kplus«.

Auch in den nächsten Tagen wollen wir versuchen, weiterhin sporadisch einige Filmkritiken aus verschieden Sektionen hier zu veröffentlichen. Dabei müssen wir selbstverständlich das Embargo beachten und die offizielle Premiere abwarten, bevor darüber berichtet werden darf.

Kinotrailer liegen bei Weltpremieren nur selten vor, um nicht Zuviel vom Film vorab zu verraten. Sie werden meist erst auf YouTube gehostet, wenn der Film einen Verleih hat und auch regulär ins Kino kommt. Wir begnügen uns deshalb mit Filmstills, soweit sie uns zur Verfügung stehen.

Programmänderung bei Generation 14plus.

Wie wir bereits letztes Mal schrieben, müssen leider die vier Vorführungen von "Shao nian de ni" (Better Days) des chinesischen Regisseurs Derek Kwok-cheung Tsang im Programm Generation 14plus am 11., 14., 16. und 17. Februar 2019 ausfallen.

Kurzfristig wurde deshalb eine Cross-Sektion mit dem Panorama ins Leben gerufen, die in diesem Jahr eigentlich nicht vorgesehen war. Gezeigt wird:

"37 Seconds"

von HIKARI, Japan

Montag, 11. Februar 2019, 17:30 Uhr

Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin

Synopsis:

Die 23-jährige Yuma sitzt wegen einer Zerebralparese im Rollstuhl, einen Zeichenstift kann die Manga-Künstlerin aber halten. Auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben, weg von der überbehütenden Mutter, stolpert sie über Manga-Pornos. Humor- und liebevoll erzählt Regisseurin HIKARI von einer ungewöhnlichen Selbstfindung, in künstlerischer, körperlicher und familiärer Hinsicht.

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Zusätzliche Wortveranstaltung:

„2040 - Telling New Stories About Our Future“

Montag, 11. Februar 2019, 18 Uhr (Einlass ab 17:30 Uhr)

Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin

Eintritt frei, Veranstaltung in englischer Sprache.

Anlässlich der Vorführung des Dokumentarfilms "2040", der heute im Rahmen von Generation seine Weltpremiere feiert, findet eine Podiumsdiskussion mit Regisseur Damon Gameau und Expert*innen aus Film, Kultur, Wissenschaft und Politik statt. Gemeinsam erörtern sie die Möglichkeiten und Chancen verantwortungsvollen Handelns angesichts des Klimawandels, der als aktuell drängendstes Thema der Menschheit weltweit Gegenstand intensiver Diskussionen ist.

Zusatzvorführung Generation Kplus:

"2040"

von Damon Gameau, Australien

Freitag, 15. Februar 2019, 17:30 Uhr

CinemaxX 1, Voxstraße 1, 10785 Berlin

Ticketreservierungen für Gruppen ab 6 Personen sind ab sofort über die Generation-Gruppentickethotline verfügbar. Kauftickets ab 4. Februar online oder an allen Vorverkaufsstellen der Berlinale erhältlich. Ticketinformationen unter: www.berlinale.de/tickets

Wie könnte eine lebenswerte Zukunft im Jahr 2040 aussehen? Der preisgekrönte australische Regisseur Damon Gameau geht in seinem Film 2040 (Generation Kplus) genau dieser Frage nach und zeichnet, entgegen der landläufigen dystopischen Manier, eine andere, positivere Zukunftsvision.

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Zwei Filmkritiken aus der Reihe Generation Kplus

"Kinder"

von Nina Wesemann | mit Arthur, Christian, Emine, Marie

Generation Kplus

Weltpremiere, Deutschland 2019

Premiere 10. Februar 2019

Filmstill "Kinder"© Nina Wesemann, Quelle: 69. Berlinale 2019

Synopsis:

Ein Jahr im Leben von vier Großstadtkindern: Emine, Marie, Christian und Arthur sind zehn Jahre alt und leben in Berlin. Alltagsszenen dokumentieren die Heranwachsenden in all ihrer Unsicherheit wie unverbesserlichen Kühnheit.

Elisabeths Filmkritik:

Die S-Bahn rattert durch Berlin. Vorbei an Häuserfronten und am Tempelhofer Feld. Emine und ihre Freundinnen leben in Neukölln. Marie wohnt etwas außerhalb, ist oft alleine und stromert über Brachen und Baustellen. Christian ist der Jüngste von vier Kindern. Die Brüder sind allesamt älter. Gemeinsam geht man auch mal ins Museum. Arthurs Geschwister sind jünger. In dem Abschlussfilm der HFF München-Absolventin Nina Wesemann sind sie Kinder einer Großstadt. Diese Großstadt ist Berlin, die aus so vielen Dörfern besteht, dass das Leben in einem Bezirk dem anderen ähnelt und doch ganz anders sein kann. Treffen werden sich die Kinder sicherlich im Kino, denn "Kinder" feiert seine Weltpremiere in der Generation Kplus-Sektion der Berlinale 2019.

Nina Wesemann, die zuletzt bei "Blind & Hässlich" von Tom Lass Regie-Assistenz machte und bei Corinna Belz'"Peter Handke - Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte..." mit die Kamera führte (neben Axel Schneppat und Piotr Rosolowski), studierte seit 2010 an der Hochschule für Film und Fernsehen in München in der Abteilung Dokumentarfilm.

Für "Kinder"übernahm sie sowohl die Regie als auch die Kamera. Ein Jahr lang begleitete sie ihre jungen Protagonist*Innen, die im Alter zwischen 10 und 12 sein dürften. Mal sind sie alleine, mal mit ihren Freunden und Geschwistern zusammen. Erwachsene geraten nur sehr selten vor die Kamera. Nina Wesemann versucht ihren Alltag einzufangen. Ihr liegt aber weniger daran die Kindheit, als die Kinder in ihrer Entwicklung, auf der "Schwelle" zu etwas hin, zu zeigen. Großstadtkinder sollten es sein. Sie steigen in die S-Bahn, sie ziehen durch die Einkaufszentren, gehen im Supermarkt einkaufen, zünden zu Silvester Feuerwerk und begeistern sich für Rollenspiele im Internet.

Eigene Kinder hat Nina Wesemann laut ihrem Regiekommentar noch nicht. Sie begegnete den Kindern mit Neugierde und Ernst. Allem voran stellt sie ein Zitat von Bill Watterson, in dem der amerikanische Comic-Zeichner, seine Verwunderung in Worte fast, dass sich von Tag zu Tag nichts ändere und dann doch bald alles ganz anders sei. Watterson berühmteste Helden, "Calvin und Hobbes", ein kleiner Junge und sein Stofftiger, dürfen sicherlich als Referenz gelten. Calvin verhandelt mit seinem für ihn lebendigen Tiger Betrachtungen, die in der Welt der Erwachsenen durchaus philosophischen Charakter haben. Die Geschichten wechseln dabei immer zwischen der realen und der Phantasiewelt eines Kindes.

Eigentlich ist "Kinder" gar nicht unbedingt ein Kinderfilm. Ermine, Marie, Christian und Arthur bleiben ganz in ihrer, aber sie gewähren dem Publikum Einblicke in diese Welt. Nina Wesemann, schreibt in ihrem Kommentar selbst, die ihr diese Welt fremd war. Durch die Augen der Kinder kann sie sich auf diese einlassen und erfahren, was ihnen wichtig ist und wie sie die Welt um sie herum erfahren. Als Regisseurin (die dramaturgische Beratung übernahm Ella Cieslinski) wählte sie aus dem Drehmaterial eines Jahres aus, das in Kindheitszeit aus ganz vielen, meist gleichen Tagen besteht, an dessen Ende dann doch etwas anderes steht. Ob die ProtagonistInnen nun Lesen doof finden, Geld fürs Internetspiel brauchen oder die Politik für sich vereinfacht den kleineren Geschwistern erklären, die Regisseurin wertete nicht, ihre Dokumentation ist eine beobachtende. Sie lässt jedes Empfinden der Kinder so auch stehen. Auf dass die Erwachsenen etwas daraus mitnehmen mögen. Ob sie nun bereits Kinder haben oder nicht.

Elisabeth Nagy

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"Where We Belong"

von Jacqueline Zünd | mit Alyssia Pascale, Ilaria Pascale, Carleton Gogel, Sherazade Gogel, Thomas Kurmann

Generation Kplus

Weltpremiere, Schweiz 2019

Premiere 9. Februar 2019

Filmstill "Where We Belong"© Nikolai Von Graevenitz, Quelle: 69. Berlinale 2019

Synopsis:

Die Eltern trennen sich, die Kinder bleiben mit ihren Gedanken zurück. Jacqueline Zünd dokumentiert die Erfahrungen von fünf Scheidungskindern, die trotz aller Widrigkeiten ganz genau zu wissen scheinen, wohin sie gehören.

Elisabeths Filmkritik:

In einer idealisierten Welt lieben sich Eltern für immer und ewig. Ihren Kindern geben sie ein Zuhause. Doch in der profanen Realität ist das nicht immer so. Eltern leben sich auseinander, streiten sich, trennen sich, gehen auseinander. Zurück bleiben Kinder, die nun (k)ein Zuhause mehr haben.

Warum sich die Eltern von Alyssa und Ilaria, von Carleton und Sherazade und von Thomas getrennt haben, ist nicht wirklich Gegenstand von Jacqueline Zünds ("Goodnight Nobody", "Almost There") Betrachtung. Das Motto der diesjährigen Berlinale-Generation-Reihe ist, den Kindern eine Stimme zu geben.

Genau das tut die Schweizer Regisseurin. Es braucht keine Erklärungen oder gar Rechtfertigungen von denen, die diese Jungen und Mädchen in diese Lage gebracht haben, Scheidungskinder zu sein. Die Kinder erzählen, aus ihrer Sicht. Sie schauen uns direkt an, durchbrechen die Leinwand und lassen ihre Präsenz auf das Publikum wirken. Ihre Gesichter vermitteln keine Vorwürfe, keine Traurigkeit, kein Pathos. Es liegt an jeder/m Zuschauer/in selbst, wie sie diesen Blicken begegnen.

Jacqueline Zünd weiß um die Statistik. 50 % soll die Scheidungsrate in der Schweiz sein. Und doch haftet diesem Umstand ein Makel an. Darüber hinaus treffen diese noch kleinen Menschen konkrete Veränderungen. Sie wohnen mal hier und mal dort. Sie sollen sich mitunter entscheiden, wen sie lieber haben. "Hallo, geht's noch?", sagt dazu Sherazade. Oder sie müssen lernen, wem und was sie noch glauben können. Zünd holt die Kinder direkt vor die Kamera und hört einfach zu. Das aktive Zuhören fordert sie auch von ihrem Publikum. Da gilt es die klaren Worte auszuhalten, mit denen die Kinderseelen beschreiben, was passiert ist und wie sie damit umgehen.

Zünd, die ein weiteres Mal mit dem Kameramann Nicolai von Graevenitz ("Der Wald vor lauter Bäumen", "Hedi Schneider steckt fest") zusammengearbeitet hat, findet darüber hinaus Räume, die dem Naturell und den inneren Empfindungen der Kinder entsprechen. Sie springen in die Höhe, sie stecken ihre Füße in Wasser, es rauscht und es summt. Die Zwillinge Alyssa und Ilaria erkunden einen Jahrmarkt und Thomas sucht die Nähe zur Natur und der Arbeit auf einem Bauernhof. In ruhigen Breitwandbildern können sich die Kinder ihre Position selbst bestimmen. Und so ist "Where We Belong" eine Beobachtung, die Einblick gibt, wieviel Kinder aushalten und wie klug und empfindsam sie ihre Eltern einschätzen. Der Schmerz des Verlustes von dem, was mal Zuhause war, schwingt dabei mit, ohne die Narration zu erdrücken.

Elisabeth Nagy

Veranstaltung des World Cinema Fund zur Berlinale

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Berlinale World Cinema Fund Day 2019 am 13. Februar 2019 und eine Veranstaltung im Collegium Hungaricum anlässlich einer restaurierten ungarischen Filmfassung bei den Berlinale Classics.

Der World Cinema Fund freut sich am Mittwoch, 13. Februar 2019 von 10:30 bis 14:30 Uhr, herzlich zur jährlichen Veranstaltung während der Berlinale einzuladen, wo unter anderem Panels, Diskussionen und Erfolge aus den letzten Jahren präsentiert werden. Begleiten Sie den WCF in der Gestaltung neuer Ideen für eine erfolgreiche Zukunft!

Ort: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Potsdamer Str. 2, 4. OG

Das WCF bittet um Teilnahmebestätigung an:

Mail: worldcinemafund@berlinale.de

Programm:

In englischer Sprache

Einführung / Moderation: Vincenzo Bugno (Projektleiter WCF)

Focus on Brazil: Tales, Poetry and Drama

Director’s Talk: Gespräch mit dem Regisseur Helvecio Martins Jr. über seinen WCF-geförderten Film Querência (Homing, Forum 2019): The Tenderness of the Cowboy. About Lights, Bulls and Rodeos

Panel: After the Political Earthquake.

Überlegungen zum gegenwärtigen und zukünftigen brasilianischen Kino – Finanzierung, Förderinstitutionen, Inhalte und Meinungsfreiheit. Politische und wirtschaftliche Veränderungen können die Produktionsverhältnisse der Filmindustrie radikal beeinflussen. Wie geht es weiter in Brasilien?

Teilnehmer*innen: Marcelo Gomes (Regisseur), Pedro Butcher (Filmkritiker, Folha de S.Paulo), Sara Silveira (Produzentin), Eduardo Valente (Berlinale-Delegierter)

Speculations on Potential Funding for Audience Building and Design

WCF Strategy Talk: The Art of Reaching Audiences.

Teilnehmer*innen: Sarah Calderón (EAVE, the Film Agency), Mercedes Fernandez (TorinoFilmLab), Vanja Kaludjercic (MUBI), Verena von Stackelberg (Wolf Kino Berlin), Paul Rieth (Marketing Consultant/Distribution Strategies)

Moderation: Isona Admetlla (WCF)

Schon während der Produktion eines Filmes können Sichtbarkeit und Marketingstrategien entwickelt werden, die zukünftige Zuschauer*innen, Filme und Filmemacher*innen miteinander verbinden. Das Verhältnis zwischen Film und Zuschauer*in beginnt nicht erst mit dem konkreten Vertrieb eines Filmes. Ein Gespräch über globale Verleihstrategien, die alle Auswertungskanäle umfassen, und die Rolle von Förderinstitutionen.

Vier mit Hilfe des WCF entstandenen Filme waren im letzten Jahr erstmals Teil des Festivalprogramms von

»Around the World in 14 Films«.

"STILL RECORDING" von Saeed Al Batal & Ghiath Ayoub aus Syrien

"RAFIKI" von Wanuru Kahiu aus Kenia

"ROJO" von Benjamin Naishtat aus Argentinien

"THE ROUNDUP" von Hajooj Kuka aus dem Sudan

Dank des großen Erfolges soll die Programmreihe im Herbst diesen Jahres erneut beim Festival von Bernhard Karl im Kino der Kulturfabrik in Prenzlauer Berg fortgesetzt werden.

Seit seiner Gründung im Oktober 2004 als Initiative der Berlinale in Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung des Bundes fördert der World Cinema Fund (WCF) Kino aus Ländern und Regionen mit einer nicht existierenden oder von Krisen geprägten Filmindustrie. So engagiert sich der Berlinale WCF für kulturelle Vielfalt in den Kinos. Mehr als 209 erfolgreiche Filme und Projekte wurden mittlerweile vom WCF gefördert.

Der WCF unterstützt alle fiktionalen und dokumentarischen Filmsprachen, die sich mit der Darstellung und/oder der Interpretation der Realität befassen. WCF-Förderempfehlungen sind Ergebnisse einer intensiven kuratorischen Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Medium Film auf einer inhaltlichen, kulturellen und künstlerischen Ebene. Sie beziehen stets auch die fundierte Analyse von Produktions- und Finanzierungsstrukturen ein. Der WCF arbeitet ganzjährig daran, talentierte Regisseur*innen einem globalen Publikum zugänglich zu machen.

„Unsere Welt wird rauer. Als Förderinstitution müssen wir uns fragen, wie wir damit umgehen. Der WCF fördert seit seiner Gründung mutige Projekte, intensive Geschichten, originelle audiovisuelle Filmsprachen. Wir sind der Meinung, dass diese Art von Förderung in Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. Daher möchten wir uns nachhaltig für die Produktion und die Sichtbarkeit dieser Filme einsetzen“, sagt Vincenzo Bugno, Projektleiter des WCF.

Der WCF wächst: Sowohl die Zahl der Einreichungen als auch die Zahl der geförderten Projekte ist im Laufe der Jahre eindeutig gestiegen. Allein im letzten Jahr unterstützte der WCF 26 Filme und Filmprojekte.

Sechs WCF-geförderte Filme bei der Berlinale 2019

Sechs radikal unterschiedliche WCF-geförderte Filme aus Lateinamerika und Afrika laufen bei der Berlinale 2019, darunter ein Kinodebüt. Sie erzählen von der Komplexität der Welt, von existierenden Konflikten und Gewalt.

Vier der Filme feiern ihre Weltpremiere bei der Berlinale.

WCF-Filme haben bei der Berlinale keinen Sonderstatus und müssen nicht zwingend ihre Premiere auf bei Berlinale haben.

Panorama:

"Flatland" von Jenna Bass. Südafrika / Luxemburg / Deutschland – Eröffnungsfilm – Weltpremiere

"Monos" von Alejandro Landes. Kolumbien / Argentinien / Niederlande / Dänemark / Schweden / Deutschland / Uruguay / USA – Europäische Premiere

"Divino Amor" (Divine Love) von Gabriel Mascaro. Brasilien / Uruguay / Chile / Dänemark – Europäische Premiere

"Talking About Trees" von Suhaib Gasmelbari. Frankreich / Sudan / Deutschland / Tschad / Katar - Debütfilm, Weltpremiere

"Breve Historia del planeta verde" (Brief Story from the Green Planet) von Santiago Loza. Argentinien / Deutschland / Brasilien / Spanien – Weltpremiere

Forum:

"Querência" (Homing) von Helvécio Marins Jr.. Brasilien / Deutschland – Weltpremiere

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World Cinema Fund (WCF)

Nichtregierungsorganisation (NRO)

Link: www.berlinale-worldcinemafund.de

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Mészáros Márta – Gespräch und Filmvorführungen im CHB

Ehrengast: Hanna Schygulla

Márta Mészáros gilt als Legende der ungarischen Filmgeschichte. 1975 wurde sie als erste Regisseurin in der Geschichte der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Dieses Jahr präsentiert die Reihe Berlinale Classics den damals prämierten Spielfilm "Örökbefogadás" (Adoption, 1975) in neu digital restaurierter Fassung.

Zu diesem Anlass veranstaltet das CHB am 13. Februar 2019 um 19:00 Uhr ein Gespräch mit der ungarischen Regisseurin. Als Ehrengast nimmt an dem Gespräch Hanna Schygulla, die hervorragende Figur der deutschen Schauspielkunst teil. Schygulla arbeitete während ihrer Laufbahn als Schauspielerin mit großen Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder, Jean-Luc Godard, Andzrej Vajda, Fatih Akin und Béla Tarr zusammen.

Vor dem Gespräch werden zwei weitere restaurierte Filme von Márta Mészáros im CHB gezeigt.

Um 14:15 Uhr präsentiert das CHB "Ők ketten" (Zwei Frauen, 1977), den einzigen Film, in dem Wladimir Wyssozki und Marina Vlady gemeinsam zu sehen sind. In seiner digital restaurierten Fassung feierte der Film erst vor knapp einem Monat in der MoMA in New York Weltpremiere.

Um 16:45 Uhr folgt der in Cannes ausgezeichnete Film "Napló Gyermekeimnek" (Tagebuch für meine Kinder, 1982), der vom Heranwachsen einer Jugendlichen im Budapest der 1945-er Jahre handelt. Vincent Canby, Kritiker der New York Times beschrieb die Protagonistin wie folgt: „To understand Magda, (…), is not necessarily to like her. She is a fact of history.”

Filmvorführung auf Ungarisch mit englischen Untertiteln.

Der Eintritt ist frei.

Balassi Institut – Collegium Hungaricum Berlin

Dorotheenstraße 12

10117 Berlin

Tel.: +49.30.212 340-0

Web: www.berlin.balassiintezet.hu/de

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