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Kritik von Ai Weiwei an der Berlinale und neue Filme im August 2019, Teil 3

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Es war einmal in Hollywood... Tarantinos sehr eigene Sichtweise zum Sharon Tate Attentat... und wenn sie nicht gestorben wär, dann lebt sie heute noch.

Der Chinesische Künstler Ai Weiwei, der eine Zeitlang für eine Gastprofessor von der UDK Berlin eingeladen worden war und immer noch ein großes Atelier unter dem Prenzlauer Berg belegt hat, ist von der Großstadt enttäuscht. Vor allem auf Berlins Taxifahrer ist Ai Weiwei sauer, sodass er Berlin wieder verlassen will. Zweimal wurde er im Beisein seines kleinen Sohnes beschimpft und musste vorzeitig aussteigen. Der Zeitung »Die Welt« gegenüber sagt er, dass "Deutschland keine offene Gesellschaft ist".

Eine Anspielung auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen, in denen die rechtsradikale AFD stärkste Kraft werden könnte vermied er zwar, aber dass sein Beitrag zum gerade angelaufenen Episodenfilm "Berlin, I Love you" von Dianna Agron, Massy Tadjedin wieder herausgeschnitten wurde, scheint ihn doch zu kränken. Andere Teile mit Stars wie Helen Mirren, Orlando Bloom und Mickey Rourke sowie Robert Stadlober als Lebenskünstler mit Engelflügeln und Keira Knightley als Flüchtlingshelferin wurden dagegen im Film belassen.

Hier der Trailer:

Ursprünglich sollte der Film auf der letzten Berlinale laufen, doch der inzwischen zurückgetretene Festivaldirektor Dieter Kosslick fand den Film grottenschlecht und wies ihn ab. Nun ist er seit 8. August 2019 ohne Ai Weiweis Beitrag im Kino zu sehen.

Zudem habe die Berlinale mehrere Dokumentarfilme von und mit ihm abgelehnt, sagte der 61-Jährige weiter. Darunter waren die Dokumentarfilme "The Rest"über Flüchtlingslager sowie "Beijing Spring"über eine Künstlergruppe nach der Kulturrevolution, der er selbst angehörte. Offensichtlich akzeptiert die Berlinale nur regimetreue Filmkunst, die von den chinesischen Behörden abgesegnet wurde. Auch Zhang Yimous Berlinale Beitrag "One Second", der ebenfalls ein Kulturrevolutionsstoff zum Inhalt hatte, wurde nach Einspruch der chinesischen Behörden kurzfristig von der Berlinale Leitung im Februar 2019 wieder aus dem Programm genommen.

Dagegen lief Ai Weiweis Flüchtlingsfilm "Human "Flow" 2017 im Wettbewerb der Mostra von Venedig. Allerdings steckt mittlerweile in rund 40% der Hollywoodproduktionen chinesisches Geld, was die Entscheidung für oder gegen einen Wettbewerbsfilm nicht einfacher macht, denn China ist ein riesiger Filmmarkt, den die US-Produzenten nicht missen wollen. Kritische Filme hingegen, haben es auf dem Weltmarkt immer schwerer.

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"ONCE UPON A TIME… IN HOLLYWOOD" Dramödie von Quentin Tarantino (USA). Mit Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie u.a. seit 15. August 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Hollywood 1969. Die Zeit der großen Studiofilme ist passé. Rein schöpferisch passiert zur Zeit nicht viel. Das spürt auch Rick Dalton (Leonardo DiCaprio), dessen leuchtender Stern am Filmhimmel erloschen ist. Auch sein Stuntdouble Cliff Booth (Brad Pitt) ist davon betroffen. Das Einzige, was Ricks Agent (Al Pacino) ihm noch anbieten kann, sind anspruchslose Rollen in Italo- Western, die Rick hasst wie die Pest und kleine Fernsehauftritte.

Was ihm noch bleibt, ist seine Villa mit Pool in den Hügeln von L.A., direkt neben dem Haus von Sharon Tate (Margot Robbie) und Roman Polanski, den er abfällig als „polnischen Pimmel“ bezeichnet. Aus dem bewunderten Star, ist ein vor Selbstmitleid triefender „Normalo“ geworden. Immer noch an seiner Seite, der arbeitslose Stuntman Cliff, der für ihn nicht nur Chauffeur ist, Rick hat seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer verloren, sondern auch Hausmeister, bester Kumpel und ab und zu auch Seelentröster.

Cliff, der mit seinem Kampfhund, ganz bescheiden in einem Trailer hinter dem Autokino wohnt, nimmt das alles ganz gelassen hin. In seiner freien Zeit gondelt er durch L.A., fährt ein hübsches Hippiemädchen, daß ihn schon seit längerem anmacht, nach Hause und trifft dort auf die Manson-Sekte, die sich auf einem still gelegten Filmgelände angesiedelt hat.

„Once Upon A Time in Hollywood“ ist mehr als eine Hommage an die Filmindustrie am Ende der Sechzigerjahre, ein glitzerndes, in hellem Sonnenlicht getauchtes L.A., was es so nicht mehr gibt und wahrscheinlich auch nie gegeben hat. Sein Augenmerk legt Tarantino auf dass ungleiche „Best Buddy Paar“, dem weinerlichen Rick und dem coolen Cliff. DiCaprio und Pitt sind gemeinsam eine Wucht.

Einen nennenswerten Plot gibt es nicht. Stattdessen eine Aneinanderreihung von großartig gespielten Szenen, mal urkomisch, mal tragisch, herrlich bunt, in einem liebevoll gestaltetem Setting, mit einem Supersoundtrack der Sechziger Jahre.

Tarantino setzt auch der damals ermordeten Sharon Tate ein Denkmal. Unerkannt löst sie eine Kinokarte in einem längst verschwundenen Filmpalast, legt ihre Füße über den Vordersitz und genießt es, sich selbst auf der Leinwand zuzuschauen. Hin und wieder wirft sie einen Blick nach hinten, um zu sehen, wie das Publikum auf sie reagiert.

Tarantino wäre nicht Tarantino, wenn er sich nicht mit einigen Szenen selbst zitieren würde und wenn es nicht gegen Ende einen Gewalt-Excess geben würde, angeführt von Charles Manson, eine Antwort auf die gezeigte Gewalt in Filmen, mit denen Tarantino wahrscheinlich aufgewachsen ist.

Nicht umsonst trägt sein Film über den Mythos Hollywood den Titel „Once Upon A Time… in Hollywood“. Es war einmal in Hollywood.

Ulrike Schirm

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"A TOY STORY: Alles hört auf kein Kommando" Animationsfilm von Josh Cooley (USA). Mit den deutschen Sprechern: Michael Bully Herbig, Michael Beck, Sonja Gerhardt u.a. seit 15. August 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Nach neunjähriger Wartezeit ist es endlich wieder soweit: Das Trickfilmvergnügen „Toy Story 4“ ist da und mit ihm die gesammte Spielzeugclique, die einem inzwischen ans Herz gewachsen ist, nebst einigen Neuzugängen.

Wie wir wissen, Spielzeug wandert von einem zum anderen. Den Wechsel von Andy zu Bonnie hat Cowboy Woody gut überstanden. Bonnie ist das kleine Mädchen, dem nun das ganze Spielzeug gehört. Bonnie ist traurig, weil sie zum Schnupperkurs in die Vorschule muß. Es ist ihr erster Schultag. Woody hat sich in ihren Schulranzen geschmuggelt, damit sie nicht so alleine ist. Aus einem alten Plastiklöffel, Pfeiffenreiniger und einem alten Eisstiel hat sich Bonnie ein neues Spielzeug gebastelt, dem sie den Namen Forky gibt und dem jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit gilt. Forky begreift einfach nicht, dass er nun ein Spielzeug ist, er meint, er sei Müll.

Woody hat alle Hände voll zu tun, Forky immer wieder aus einem Abfallbehälter zu retten, weil er meint, dorthin zu gehören. Obwohl Woody traurig ist weil er nicht mehr Bonnies Lieblingsspielzeug ist, er sie aber nicht traurig sehen will, erklärt er Forky eindringlich, dass Bonnie mit ihm die schönsten Augenblicke ihrer Kindheit erleben wird. Doch Forky lässt sich nicht von seiner Überzeugung abbringen. Bei einem Familienausflug sammt Spielzeug in einem Wohnmobil, gelingt ihm die Flucht. Woody eilt ihm hinterher. Er muss ihn unbedingt vor dem Müllschlucker retten, um ihn wohlbehalten Bonnie zurückbringen.

Unterwegs, auf einem Rummelplatz findet Woody seine große Liebe wieder, Schafhirtin Porzellinchen, in Begleitung einer Miniatur-Polizistin Diggle. Porzellinchen steht inzwischen auf eigenen Füssen. Ausser Forky, gibt es noch einen Neuzugang. Die Puppe Gaby Gaby, die mit einem kaputten Sprachmodul in einer Vitrine in einem Antiquitätenladen hockt und auf die Liebe eines Kindes hofft.

Wie schon in den vorausgegangenen Teilen, entwickeln die Puppen und Spielzeugfiguren wieder ein Eigenleben. Man lacht mit ihnen, leidet mit ihnen und ein bisschen Puppenterror ist auch dabei.

„Toy Story 4“ entzückt mit Buntheit, witzigen Ideen, einem Hauch Feminismus und kindgerechten Slapstick-Einlagen. Das Ende beschert einem die Vorfreude auf einen eventuellen 5. Teil. Berührend das Spielzeuglied… “Bitte wirf mich nicht einfach weg“.

Ulrike Schirm


Die Hauptpreise von Locarno 2019, dem A-Filmfestival am Ufer des Lago Maggiore

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Die Gewinner des 72. Filmfestivals von Locarno.

Bevor wir morgen ausführlich zum 15. Filmfest von Ludwigshafen kommen, dem Festival des deutschen Films, heute ein kurzer Blick zurück zum 72. Internationalen Filmfestival von Locarno, das vom 7. bis 17. August 2019 am Lago Maggiore in der italienischen Schweiz stattfand.

Herzstück des Festivals ist die Open-Air-Leinwand auf der Piazza Grande, dem Markplatz von Locarno, bei dem zum Festival rund 8.000 Zuschauer auch bei strömenden Regen das Festival allabendlich feiern.

Dort wurden auch gestern Abend die Preise verkündet. Den Goldenen Leoparden gewann der portugiesische Film "Vitalina Varela" von Pedro Costa. Der künstlerisch anspruchsvolle Film schildert das Leben einer armen Frau von den Kapverdischen Inseln, die in Lissabon ums Überleben kämpft.

Hier der Trailer:

Als beste Schauspielerin wurde die von den Kapverden stammende Vitalina Varela, die sich im gleichnamigen Gewinnerfilm sozusagen selbst spielt, ausgezeichnet.

Bester Schauspieler wurde der Brasilianer Regis Myrupu. Er spielt in der brasilianisch-französisch-deutschen Koproduktion"A Febre - Fieber" die Hauptrolle eines indigenen Hafenarbeiters zwischen Anpassung und Ausgrenzung.

Hier der Trailer auf Cineuropa:

Großer Kunstwille prägt auch „Les enfants d’Isadora - Die Kinder von Isadora“. Der Franzose Damien Manivel erhielt dafür den Preis für die beste Regie. In dem oft dokumentarisch anmutenden Spielfilm erforscht er in lyrischen Episoden den emotionalen Reichtum der Tanzkunst.

Hier der Trailer:

Der Spezialpreis der Jury ging an „Pa-go - Die Höhe der Welle“ aus Südkorea. Regisseur Park Jung-bum nutzt einen Krimi um einen Fall von sexuellem Missbrauch, um tief in die Abgründe einer allein auf Geld erpichten Gesellschaft zu blicken. Die junge Yea-eun hat Angst vor dem Meer, das ihre Eltern fortgetragen hat. Isoliert auf der Insel wird sie von den Dorfbewohnern betreut – und missbraucht.

Der Publikumspreis ging völlig unerwartet an „Camille“ von Boris Lojkine (Frankreich). Er schildert das Schicksal der 2014 mit 26 Jahren im Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik ums Leben gekommen Fotojournalistin Camille Lepage.

Mit dem Preis für dieses auf Tatsachen beruhende Drama hat sowohl das Publikum von der Piazza Grande - wie auch die Fachjury - das Locarno-Festival darin bestärkt, weiterhin höchst anspruchsvolle Filmkunst zu fördern. Gerade dieser Preis zeigt eindringlich, warum das eher kleine Filmfestival von Locarno zu den wichtigsten der Welt gehört, schreibt die Lausitzer Rundschau.

Der viel beklatschte deutsche Spielfilm „Das freiwillige Jahr“ vom Regie-Duo Ulrich Köhler und Henner Winkler ging ebenso leer aus wie der kluge Thriller „7500“ des deutschen Regisseurs Patrick Vollrath.

Das Festival in Locarno zählt zu den internationalen großen A-Festivals und rangiert neben Cannes, Venedig und Berlin mit der Berlinale etwa gleichrangig auf Höhe von San Sebastián in Spanien oder auch Karlovy Vary im tschechischen Karlsbad.

Link: www.locarnofestival.ch

Quellen: ARD Text | Lausitzer Rundschau

15. Filmfest Ludwigshafen - Festival des deutschen Films

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Fast drei Wochen lang Open-Air-Kino auf der schönen Parkinsel am Rhein bei Ludwigshafen.

Nur für etwa 20 der rund 2.000 Filmfestivals weltweit gilt heute noch die Prämisse, den ökonomischen Wert neuer Filmware festzulegen zu können. Je bedeutender das Festival, desto höher steigen die Preise für die anschließende Vermarktung der Filmpremieren durch Filmrechtehändler und Verleiher.

Ludwigshafen gehört mit seinem Festival des deutschen Films noch nicht dazu. Es ist vielmehr ein Publikumsfestival, das die Filmkunst vom 21. August – 8. September 2019 zum 15. Mal gebührend feiert und dabei zahlreiche deutsche Premieren in zwei riesigen Kinosälen mit jeweils 1200 Sitzplätzen auf der schönen Parkinsel am Rhein unter freiem Himmel oder bei unbeständigem Wetter in großen Zelten zeigen kann.

Trotz eines gewissen Strukturwandels, ausgelöst von Netflix und Co. sowie von den TV-Anstalten befeuert, die kaum noch Filmkunst haben wollen oder fördern, sondern sich vornehmlich auf Serien stürzen, ist es ein Wunder wie das Publikum weiter seine Filmkunst-Festivals liebt und dies durch stetig steigende Zuschauerzahlen bezeugt.

Schade, dass die Filmförderungsanstalten dies aber kaum noch honorieren, sondern sich ebenfalls von der Filmkunst abwenden, hinzu den Streamingdiensten schielen und Massenware im Blick haben.

Schön wie auch Ellen Wietstock dies in ihrer neuen »black box«, dem filmpolitischen Dienst Nr.: 283 vom August 2019 bemerkt, dass Kinos als soziale Orte zwar schon mehr oder weniger heftige Krisen erlebt haben, aber die Zuschauer - trotz der Einführung des Fernsehens Mitte der 50er Jahre - letztendlich zum Kino mit seiner größeren Leinwand immer wieder zurückkehrten.

Speziell die Filmfestivals der neuen Art sind heute wieder zu einer Feier der kollektiven Erlebnisform des Films im Kino geworden. Filmfestivals bilden ein bedeutendes Gegengewicht zur zunehmenden Vereinsamung der Menschen vor den Bildschirmen. Es gibt heute keinen besseren Grund, ein Filmfestival zu machen, als diesen.

Als am 08. August 2019 die Vorverkaufsstellen für das 15. FESTIVALS DES DEUTSCHEN FILMS LUDWIGSHAFEN AM RHEIN öffneten, hatten sich bereits lange Schlangen gebildet. „Auch das Online-Angebot ist sehr gut angelaufen“, so Festivaldirektor Dr. Michael Kötz, der einen „außergewöhnlich guten Vorverkauf“ bestätigt. „Die Eröffnung war innerhalb von zwei Tagen in beiden Kinos komplett ausverkauft.“ Noch sind ausreichende Karten für alle anderen Vorstellungen verfügbar, aber „bei manchen Filmen wird es schon eng.“

Zur Eröffnung präsentieren die Schauspieler Andre Hennicke und Harald Schrott mit ihrem Regisseur Sven Bohse den Politthriller „Wendezeit“ als Premiere.

Karin Hanczewiski, Sebastian Fräsdorf und Godehard Giese werden dem Publikum für „Bruder Schwester Herz“ mit ihrem Regisseur Tom Sommerlatte Rede und Antwort stehen. Godehard Giese ist auch in „Totgeschwiegen“ zu sehen und wird diesen präsentieren.

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25 Filme laufen in der Reihe Stilbewusst erzählt:

In der Sektion STILBEWUSST ERZÄHLT präsentiert das Festival Filme, die auch in der Art ihres Erzählens selbstbewusst auf eine eigene Ästhetik achten. Diese Filme kommen einem nicht immer auf Anhieb vertraut vor, aber genau das macht sie manchmal unvergesslich.

25 KM/H, Regie: Markus Goller

ALL MY LOVING, Regie: Edward Berger

ANGRIFF AUF WACHE 08 (Tatort), Regie. Thomas Stuber

ATLAS, Regie David Nawrath

CRESCENDO#makemusicnotwar, Regie. Dror Zahavi

DAS SCHÖNSTE PAAR, Regie: Sven Tadicken

DIE GUTEN UND DIE BÖSEN (Tatort), Regie:. Petra K. Wagner

ES GEHT EIN DUNKLE WOLK HEREIN, Regie: Oliver Wörner

ES GILT DAS GESPROCHENE WORT, Regie: Ilker Catak

GUNDERMANN, Regie: Andreas Dresen

HERZJAGEN, Regie: Elisabeth Scharang

IM SCHATTEN DER ANGST, Regie: Till Endemann

LARA, Regie: Jan-Ole Gerster

NACHTS BADEN, Regie: Ariane Zeller

NOW OR NEVER, Regie: Gerd Schneider

NUR EINE FRAU, Regie: Sherry Hormann

SAG DU ES MIR, Regie: Michael Fetter Nathansky

TAGE DES LETZTEN SCHNEES, Regie: Lars-Gunnar Lotz

TOTGESCHWIEGEN, Regie: Franziska Schlotterer

UND DER ZUKUNFT ZUGEWANDT, Regie: Bernd Böhlich

UND WER NIMMT DEN HUND?, Regie. Rainer Kaufmann

VERLOLRNE, Regie: Felix Hasenfratz

WAS UNS NICHT UMBRINGT, Regie: Sandra Nettelbeck

WIR WÄREN ANDERE MENSCHEN, Regie: Jan Bonny

ZEIT DER WÖLFE – Spreewaldkrimi, Regie: Pia Strietmann

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In der Reihe „Weltkino. Internationaler Film“ laufen 13 Filme.

Auch wenn sich Ludwigshafen mit dem „Festival des deutschen Films“ der Filmkunst des eigenen Landes verschrieben hat, so hat es trotzdem auch eine ganz besondere Verantwortung im Hinblick auf den Themenbereich „Heimat & Fremde“, „Zuwanderung“ und „Weltbürgerschaft“. Das Festival ist der Überzeugung, dass es wichtig ist, die eigene Kultur zu schätzen und zu pflegen, aber dennoch die Welt erleben zu können, ohne verreisen zu müssen.

Es gibt eine Möglichkeit, mit großer Intensität den Lebensalltag in fremden Kulturen, Schicksale in anderen Ländern, so mitzuerleben, als wäre man selbst dabei gewesen. Diese Möglichkeit bietet die Filmkunst wie kaum eine andere. 13 Filme hat das Festival dafür ausgewählt – aus vielen Hundert.

A TALE OF THREE SISTERS – Eine Geschichte von drei Schwestern, Regie: Emin Alper

ANGEL, Regie. Koen Mortier

BIRDS OF PASSAGE – DAS GRÜNE GOL DER WAYU, Regie: Cristina Gallego/Ciro Guerra

CAPANAUM – Stadt der Hoffnung, Regie: Nadine Labaki

DANTZA, Regie: Telmo Esnal

FORTUNA, Regie: Germinal Roaux

IT MUST MAKE PEACE, Regie: Paul R. Chandler/Brian David Melnyk

JULIA BLUE, Regie: Roxy Toporowych

NETEMO SAMETEMO, Regie: Ryusuke Hamaguchi

OUT OF PARADISE, Regie: Batbayar Chogsom

RAFIKI, Regie: Wanuri Kahiu

SOFIA, Regie: Meryem Benm’Barek-Alїsi

VAI, Regie: N.Whippy/O.Guttenbeil-Likiliki/M.Freshwater/A.Aumua/M.George/M.McCartney/D.Fuemana & B. Afahanga

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In der Reihe „KLASSISCH ERZÄHLT“ laufen 19 Filme.

Auf hohem Niveau in der vertrauten Weise erzählt, befinden sich in dieser Sektion zu Herzen gehende Geschichten oder auch humorvoll witzige Filme und Filme mit thematisch brisanten Themen. Auch dokumentarische Filme sind dabei.

A GSCHICHT ÜBER D´LIEB, Regie: Peter Evers

BILLY KUCKUCK – EINE GUTE MUTTER, Regie: Thomas Freudner

BOROWSKI UND DAS HAUS AM MEER (Tatort), Regie. Niki Stein

DAS ENDE DER WAHRHEIT, Regie: Philipp Leinemann

DER ORT, VON DEM DIE WOLKEN KOMMEN (Polizeiruf 110), Regie: Florian Schwarz

DER TRAFIKANT, Regie: Nikolaus Leytner

ES HÄTTE SCHLIMMER KOMMEN KÖNNEN – MARIO ADORF, Regie: Dominik Wessely

EVAS LETZTER GANG (Unter Verdacht), Regie: Andreas Herzog

FLUCHT DURCHS HÖLLENTAL, Regie: Marcus O. Rosenmüller

FOLLOW THE RIVER – SEARCHING FOR FREEDOM IN ALASKA, Regie: Tilo Mahn

GLORIA, DIE SCHÖNSTE KUH MEINER SCHWESTER, Regie: Ingo Rasper

HIWWE WIE DRIWWE, Regie: Christian Schega / Benjamin Wagner

ICH WILL DICH, Regie: Rainer Kaufmann

LEONESSA (Tatort), Regie: Connie Walther

LIEBE VERJÄHRT NICHT, Regie: Sebastian Hilger

MEIN SCHWIEGERVATER, DER CAMPER, Regie: Holger Haase

THE WHALE AND THE RAVEN, Regie: Mirjam Leuze

WEIL DU MIR GEHÖRST, Regie: Alexander Dierbach

WENDEZEIT, Regie: Sven Bohse (Eröffnungsfilms)

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9 Filme werden in der Sektion EIGENWILLIG ERZÄHLT gezeigt.

In der Sektion EIGENWILLIG ERZÄHLT zeigt das Festival anspruchsvolle neue deutsche Filmwerke, bei denen der Wunsch sehr individuell und eigenwillig zu erzählen und dabei auch neue Formen zu suchen, eindeutig ebenso wichtig ist wie ein guter Inhalt. Dennoch sind auch diese Filme keineswegs so experimentell, dass man sie nicht mehr verstehen würde. Aber sie verlangen Neugier.

ALL I EVER WANTED, Regie: Annika Blendl / Leonie Stade

BRUDER SCHWESTER HERZ, Regie: Tom Sommerlatte

DER GEBURTSTAG, Regie: Carlos A. Morelli

DIE EINZELTEILE DER LIEBE, Regie: Miriam Bliese

ELECTRIC GIRL, Regie: Ziska Riemann

FRAU STERN, Regie: Anatol Schuster

LYSIS, Regie: Rick Ostermann

STILLSTEHEN, Regie: Elisa Mishto

SYSTEMSPRENGER, Regie: Nora Fingscheidt

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Regiepreis Ludwigshafen 2019 für Rainer Kaufmann.

Aus Anlass einer Preisvergabe für Rainer Kaufmann zeigt das Festival seinen aktuellen Film „Und wer nimmt den Hund?“ mit Martina Gedeck, Ulrich Tukur, Lucie Heinze, Angelica Thomas u.v.a.m. am Freitag, den 30. August 2019 um 20:00 Uhr in Kinozelt 1 als Galavorführung.

Hier der Trailer:

Im Anschluss findet um 22:00 Uhr ein öffentliches Bühnengespräch mit Rainer Kaufmann statt. Rainer Kaufmann folgt damit auf Hans Weingartner, der den damals neu geschaffenen Regiepreis 2018 erhielt.

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Der „Preis für Schauspielkunst“ für Bjarne Mädel.

Bjarne Mädel ist ein echter Solitär unter den Schauspielern des Landes. Mit seinen staunend geöffneten Augen symbolisiert er eine jungshaft-lässige Variante des Mannseins. Ein Held ohne Heldentum und dennoch mit einer beeindruckenden Präsenz.

Die Preisverleihung findet am Sonntag, den 1. September 2019 um 19:00 Uhr vor 2.500 Gästen in zwei Kinozelten zeitlich statt. Im Anschluss an die Verleihung zeigt das Festival „25 km/h“ von Regisseur Markus Goller, ein abenteuerlich-komisches Road-Movie mit zwei Hauptdarstellern, die es krachen lassen.

Hier der Trailer:

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Der „Preis für Schauspielkunst“ geht an Julia Koschitz.

Mit Julia Koschitz zeichnet das 15. Festival des Deutschen Films Ludwigshafen am Rhein eine Repräsentantin des jungen deutschen Films aus, eine „Verwandlungskünstlerin“, wie Festivaldirektor Dr. Michael Kötz sie beschreibt.

Die Preisverleihung findet am Mittwoch, den 4. September 2019 um 19:00 Uhr vor 2.500 Gästen in zwei Kinozelten zeitlich statt. Im Anschluss an die Verleihung zeigt das Festival den österreichisch-deutschen Fernsehfilm „Im Schatten der Angst“ von Till Endemann, ein psychologischer Thriller mit fast unheimlichen Tiefgang, ein Seelenduell zwischen Täter und Opfer.

Der TV-Film lief zuerst auf dem Filmfest Emden-Norderney im Juni 2019, ist aber offiziell nicht im Kino zu sehen, sondern nur als DVD & Blu-ray erhältlich. Deshalb gibt es auch keinen Kinotrailer.

Im Anschluss an die Filmvorführung findet mit Julia Koschitz und Festivaldirektor Dr. Michael Kötz traditionell ein öffentliches Bühnengespräch statt.

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Ludwigshafener Filmkunstpreis - einzigartige Sonderform.

Der Ludwigshafener Filmkunstpreis ist eine Sonderform aus Kinofilmen und Mischform aus Kino-Fernsehen, aber auch reinen Fernsehproduktionen. Entscheidend ist allein die ästhetische Qualität der Filme über die eine dreiköpfige Fachjury entscheidet.

Der Preis ist seit diesem Jahr mit 30.000 € dotiert – 10.000 an die Regie, 10.000 € an die Produktion und 10.000 € an den Kinofilmverleih des Preisträgers.

Link: www.festival-des-deutschen-films.de

Quellen: Zoom Medienfabrik | black box | Filmfest Ludwigshafen

Neue Filme im August '19 im Kino, Teil 4

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Mit "Blinded by the Light" ist auch ein Musikfilm diese Woche am Start der Neuerscheinungen.

Bevor wir zu unseren heutigen Filmbesprechungen kommen, eine traurige Meldung vom letzten Freitag, den 16. August 2019. An diesem Tag starb der US-Schauspieler Peter Fonda in Los Angeles im Alter von 79 Jahren an den Folgen von Lungenkrebs.

Eigentlich veröffentlichen wir unsere Nachrufe immer erst am Totensonntag im November. Aber der Star des Kult-Streifens "Easy Rider" aus dem Jahre 1968 hat mit seinem lässigen Auftritt und der coolen Musik zu seinem road-trip auf dem Motorrad eine ganze Generation geprägt, ebenso wie das Woodstock Festival vor 50 Jahren, um das es in gewisser Weise auch in unserer nachfolgenden Rezension geht.

Unsere zweite Filmbesprechung ist ein Remake eines Films aus dem Jahre 2013 vom selben Regisseur. Damals erhielt der Film den Silbernen Bären der Berlinale für die darstellerische Leistung der Hauptprotagonistin Paulina García. Diesmal soll Top-Star Julianne Moore noch einmal die "Gloria" spielen, doch an das Vorbild gereicht sie unserer Meinung nach leider nicht.

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"BLINDED BY THE LIGHT" Biopic von Gurinder Chadha (Großbritannien). Mit Viveik Kalra, Kulvinder Ghir, Meera Ganatra u.a. ab 22. August 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Unsere Filmkritik:

Im August 2019 jährt sich zum 50. Male die Erinnerung an das legendäre "Woodstock"-Festival von 1969, das drei Tage lang eine Generation prägte und die Film- und Plattenindustrie zum Anlass nimmt, noch einmal Neuveröffentlichungen der unvergessenen Rockstars herauszubringen. Zudem lief am 31. Juli 2019 in der ARD eine 95 Minuten lange TV-Produktion von Barak Goodman über die Hippiebewegung von damals, die noch in der Mediathek von »Das Erste« hier zu finden ist.

Warner Bros. Entertainment hatte bereits 1970 unter der Regie von Michael Wadleigh eine großartige "Woodstock" Dokumentation herausgebracht, die 1994 als "Director's Cut" und 2009 noch einmal restauriert in einer "40th Anniversary edition" neu aufgelegt wurde. Idee des Festivals war ein musikalischer Protest gegen das US-Establishment sowie gegen den Vietnamkrieg.

Bruce Springsteen, dessen Song "Blinded by the light" jetzt als Titel für einen weiteren Musikfilm erschienen ist, gehörte noch nicht dazu. Er war 1969 noch zu unbekannt, um auf der Bühne von Woodstock zu stehen auch wenn er sich später ebenfalls in einem Song gegen den Vietnamkrieg auflehnte. Aber erst 1975 gelang ihm der kommerzielle Durchbruch in den USA. Dennoch darf man ihn heute zu den großen Namen hinzurechnen, denn vor 31 Jahren trat er im Juli 1988 in der DDR auf, was die Presse als das Woodstock-Festival von Ost-Berlin anpries. Ein Jahr später fand dann überraschend der Fall der Berliner Mauer statt, ein weiteres Jubiläum, das nun zum 30. Mal gefeiert wird.

So ist es kein Wunder, wenn Warner Bros. dies zum Anlass nimmt, über den amerikanischen Rockmusiker und Bandleader der E Street Band sowie Oscar- und Tony-Award-Preisträger und 20-facher Grammy-Gewinner einen Spielfilm nach einer wahren Begebenheit herauszubringen. Springsteen ist weltweit äußerst populär sozial stark engagiert und einer der kommerziell erfolgreichsten Rockmusiker überhaupt.

Allerdings ist der Film keine Biografie über den Songwriter, sondern ein Biopic über den jungen britischen Teenager Javed (Viveik Kalra) mit pakistanischer Abstammung, der mit seiner Familie in Luton lebte und die Texte der Bruce Springsteen Songs verehrte. Der Jugendliche schreibt selbst Gedichte und möchte Schriftsteller werden, was seinem Vater Malik (Kulvinder Ghir) gar nicht passt. Hier driftet der Film leider ein wenig in eine läppische Komödie ab, denn der Vater ist in seinem Habitus dermaßen überzeichnet, dass es einem als Cineasten nur so graust. Doch Dank der tollen Songs und dem weiteren positiven Verlauf der Story, wollen wir ein Auge zudrücken und nicht zu pingelig sein.

In den Texten von Springsteen findet sich Javed nämlich wieder. In ihnen erkennt er Parallelen zu seinem eigenen Leben in der Arbeiterschicht. In dem Song „Independence Day“, der übrigens leider nicht auf der gleichzeitig zum Film veröffentlichten Musik-CD enthalten ist, aber im Film als zentrales Thema steht, geht es um einen Vater-Sohn-Konflikt. Ein junger Mann erklärt seinem Vater, er werde am nächsten Morgen die Stadt verlassen, endgültig. Es hat oft Streit gegeben zwischen ihnen, jetzt sucht er keine Eskalation, sondern zeigt Verständnis für den Älteren: „Papa now I know the things you wanted that you could not say.“ Doch sein Entschluss ist unverrückbar, denn: „There was just no way this house could hold the two of us / I guess that we were just too much of the same kind.“

Auch Javeds „Independence Day“ ist gekommen, jede Generation muss sich von Neuem mit ihren eigenen Visionen in der Welt beweisen. Die raue Stimme und der Kontrast zwischen der fast kindlichen Orgel und Clarence Clemons‘ mondänem Saxofon sind genial.

Ob das deutsche Publikum den Film ebenfalls als genial empfindet, muss sich erst noch erweisen. Die Filme der britischen Filmregisseurin Gurinder Chadha beschäftigen sich vornehmlich mit dem Leben von Auslandsindern, auch wenn es in diesem Fall um Pakistani geht. Zumindest dort könnte der Film neue Märkte erschließen.

W.F.

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"GLORIA - Das Leben wartet nicht" Tragikomödie von Sebastián Lelio (USA). Mit Julianne Moore, John Turturro, Caren Pistorius u.a. ab 22. August 2019 im Kino. Hier der Trailer auf Daylimotion:

Ulrikes Filmkritik:

2013 war „Gloria“ des chilenischen Regisseurs Sebastián Lelio der Publikumsliebling auf der Berlinale. Seine Hauptdarstellerin Paulina Garcia bekam den Silbernen Bären in der Kategorie Beste Darstellerin. Seinen Hauptgrund für ein amerikanisches Remake, nannte er seine Bewunderung für Julianne Moore.

Wiederholungen zu drehen ist eine zwiespältige Angelegenheit, bei der man sich die Frage stellt:

„Warum eigentlich“? Einige sind schlechter als das Original, andere wiederum besser und wie in diesem Fall, nicht besser und auch nicht schlechter, nur ein bisschen anders, besonders wenn es um den krankhaften Jugendlichkeitswahn in Los Angeles geht, der in Sao Paulo wahrscheinlich weniger ausgeprägt ist und das Leben für Frauen um die 50 erträglicher macht.

Gloria ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. Die geschiedene Mutter von zwei erwachsenen Kindern, die tagsüber einer Bürotätigkeit nachgeht, fühlt sich etwas einsam, denn ihre Kinder leben ihr eigenes Leben und sind von der mütterlichen Fürsorge genervt.

Gloria gibt sich aber keinen getrübten Gedanken hin. Wenn sie in ihrem Auto unterwegs ist, singt sie Liebeslieder mit und da sie das Tanzen liebt, geht sie in ihrem Alter in entsprechende Clubs, wo sie sich auf der Tanzfläche der Musik hingibt. Vielleicht auch in der Hoffnung einen Mann kennenzulernen, mit dem sie ihr Leben teilen kann. Die Kamera ist stets nah bei ihr.

Julianne Moore haucht ihrer Figur eine ganz besondere Seele ein, die einen regelrecht in ihren Bann zieht. Sie ist alles andere, als ein Trauerkloß. Sie besucht Lachkurse , einen Yoga-Kurs, den ihre Tochter leitet und ist neugierig auf neue Erfahrungen.

Doch dann passiert etwas. Sie lernt beim Tanzen, Arnold (John Torturro), einen attraktiven Mann kennen. Beide genießen den gemeinsamen Abend, verbringen die Nacht miteinander und lassen sich auf eine leidenschaftlich Affaire ein, in der sie viel Zeit miteinander verbringen. Doch ihre harmonische Zweisamkeit wird getrübt. Der frisch geschiedene Arnold wird mit ständigen Telefonanrufen seiner Töchter und seiner Frau attackiert, die ihn wegen irgendwelcher Belanglosigkeiten um Hilfe bitten. Es stellt sich heraus, dass er seine Familie weiterhin finanziell unterstützen muss und seine Beziehung zu Gloria geheim hält. Sie ist enttäuscht, versucht aber Verständnis für seine Situation aufzubringen. Sie nimmt ihn mit zu einer Geburtstagsfeier ihres Sohnes, um ihm ihre Familie vorzustellen. Auch ihr geschiedener Mann mit seiner Frau sind da.

Die Stimmung ist fröhlich und Arnold wird von allen Anwesenden akzeptiert. Plötzlich ist er verschwunden. Wieder ist Gloria enttäuscht. Sie hat das Gefühl, dass er nicht zu ihr steht. Doch sie gibt ihm noch eine Chance. Bei einem romantischem Wochenende in Las Vegas, versuchen sie es noch einmal miteinander, zumal Arnold ihr versichert, dass sie das Allerwichtigste in seinem Leben sei. Die ständigen Anrufe hören nicht auf. Arnold bemüht sich, nicht zu reagieren. Gloria schlägt spontan eine gemeinsame Reise nach Spanien vor, in dem Glauben, dass ihre Beziehung sich gebessert hat. Arnold verschwindet wieder. Wie betäubt stürzt sie sich ins Nachtleben von Las Vegas. Ernüchtert wacht sie morgens auf einem Liegestuhl am Pool eines fremden Hotels auf. Verzweifelt ruft sie ihre Mutter an, die sofort kommt, um sie abzuholen. Es ist ein besonders berührender Moment, so, als ob die verletzte Gloria, trostsuchend in den Schoss der Mutter zurückkehrt.

Zurück in L.A. klingelt unentwegt ihr Telefon. Sie reißt den Stecker aus der Wand, dann sieht sie Arnold doch noch einmal wieder.

Feinfühlig bleibt Lelio ganz nah bei seiner Protagonistin und verfolgt sie aus allen möglichen Blickwinkeln auf ihrer emotionalen Achterbahnfahrt der Gefühle. Trotz aller Rückschläge steht sie wieder auf und begibt sich auf die Tanzfläche, man könnte sagen, auf die Tanzfläche des Lebens, bereichert durch eine neue Erfahrung. Eine Hommage an alle Glorias dieser Welt.

Zitat: „Ich sterbe hoffentlich tanzend, wenn die Welt untergeht“ (Gloria Bell)

In weiteren Rollen: Barbara, Jeanne Tripplehorn, Rita Wilson Michael Cera, Brad Garret u.v.m. Regie und Drehbuch: Sebastián Lelio („Eine fantastische Frau“)

Ulrike Schirm

Zum Vergleich hier noch einmal der Trailer des chilenischen Films "GLORIA" aus dem Jahre 2012 ebenfalls von Sebastián Lelio mit Paulina García als Gloria sowie mit Sergio Hernandez und Marcial Tagle.

Wie bereits oben erwähnt, gewann der Film den Silbernen Bären der 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin, der Berlinale 2013.

7. Lange Nacht der Berliner Filmfestivals 2019

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Das Netzwerk der Berliner Filmfestivals präsentiert am 24. August 2019 die siebte Ausgabe der Langen Nacht der Filmfestivals.

Am 24. August 2019 bebt wieder die Erde im Freilichtkino Pompeji wenn zur Langen Nacht der Berliner Filmfestivals die Bässe an den Subwoofern ein bisschen lauter gestellt werden. Doch im Gegensatz zum historischen Pompeji, der einst blühenden Stadt am Golf von Neapel, die durch eine Vulkankatastrophe des naheliegenden Vesuv unterging, dürfte in den alten Gemäuern der Eventlocation Zukunft am Berliner Ostkreuz, nichts dramatisches zu befürchten sein.

Ganz im Gegenteil! - Bei der siebten Ausgabe der Langen Nacht der Filmfestivals kann ganz ohne Angst vor einstürzenden Mauern schon ab 15 Uhr laut und kräftig gefeiert werden. Über 20 Berliner Filmfestivals zeigen parallel in fünf Kinos rund 100 Kurz- und Langfilme aus der ganzen Welt. Im Biergarten und im Lokal wird es unter anderem hausgebrautes Bier sowie leckeres, veganes und nicht veganes Street Food geben, um die Filmliebhaber*innen, die einen Tag und eine Nacht lang mit Vorführungen, Konzerten und weiteren Events eine spannende und unterhaltsame Plattform geboten bekommen, auch nicht dursten und hungrig dastehen zu lassen.

Das Filmprogramm:

Das Uranium Film Festival Berlin zeigt den Dokumentarfilm "URANIUM DERBY" von Brittany Prater, in dem die Recherchen einer jungen Frau über die heimliche Beteiligung ihrer Heimatstadt am Manhattan-Projekt enthüllen, dass das Thema „Atommüll“ erfolgreicher begraben ist als der Abfall selbst.

Der Trailer zum Film kann leider nur direkt auf Vimeo angesehen werden.

In dem spannenden Kurzfilmprogramm von Russisch Dok werden sowohl die russische Geschichte als auch deren Gegenwart kritisch hinterfragt. Zudem bilden gleich drei Veranstalter das Spektrum des russischen Filmschaffens bei der renommierten Langen Nacht der Filmfestivals ab. Neben der Distribution Russisch Dok sowie der Russischen Filmwoche, die Aleksandr Khants herausragenden Debütfilm „Auf Umwegen ins Pflegeheim“ zur Primetime um 20:45 Uhr im Freilichtkino Pompeji zeigt, gesellt sich auch das FilmFestival Cottbus mit einem Beitrag hinzu und präsentiert „Jumpman“ von Ivan Tverdovskij jr., der beim 28. FilmFestival Cottbus zum besten Regisseur ernannt worden war.

Hier der Trailer:

Synopsis

In "Jumpman" geht es um einen jungen Stuntman aus einem Waisenhaus, der sich illegal vor fahrende Autos stürzt, um die meist betrunkenen Fahrer wegen vermeintlicher Missachtung der Verkehrsregeln in einem abgekarteten Spiel vor Gericht zu erpressen.

Auch in dem anderen russischen Film geht es um eine jungen Mann, der in einem Kinderheim aufwuchs. Die Russische Filmwoche Berlin präsentiert einen Spielfilm von Alexander Hant mit dem etwas sperrigen Original Titel "HOW VIKTOR 'THE GARLIC' TOOK ALEXEY 'THE STUD' TO THE NURSING HOME". Das russische Roadmovie – mit dem aus "LEVIATHAN" bekannten Darsteller Aleksei Serebryakov – über einen Sohn und einen Vater stellt ein Ensemble von wilden Charakteren aus den untersten sozialen Schichten vor und liefert einen Kommentar zur zeitgenössischen Gesellschaft.

Hier der Trailer:

Synopsis:

„Auf Umwegen ins Pflegeheim“ handelt von dem 27-jährigen Vitka Chesnok (Knoblauch), der davon träumt, seiner Frau und seinem Sohn zu entkommen, die ihn beim leben «stören». Als Kind ungeliebt und daher versteinerten Herzens, trifft Vitka Chesnok auf seinen kriminellen Vater, der nun verkrüppelt ist. Vitka beschließt, ihn in ein Behindertenheim zu bringen, nicht ahnend, welche Abenteuer und Gefahren sie unterwegs erwarten.

Gruselig und abgedreht geht es im Programm des Obscura Filmfestival Berlin zu. Die Zuschauer begleiten eine Frau auf ihrem blutigen Rachefeldzug durch eine heruntergekommene Neon-Welt oder tauchen in eine Welt voller Perversion ein.

Die Film:Schweiz präsentiert den Dokumentarfilm "RUE DE BLAMAGE" von Aldo Gugolz, in dem in einer Straße Tag für Tag ein neues absurdes Theaterstück inszeniert wird.

Hier der Trailer:

Im Programm „Animation Attack“ greifen die Kurzfilme von interfilm Berlin an. Katzen, Fruchtfliegen und Fische, Schönheits-OP, Liebesreflektion, Fahrerflucht und Polit-Satire: 13 Animationen in unterschiedlichen Stilen zeugen von der Ausdrucksstärke der Animationskunst.

Aber auch Serien wird es bei der Langen Nacht der Filmfestivals geben. Prachtige Films! zeigt die erste Episode von "CALLBOYS" von Jan Eelen und Youri Boone, die die Abenteuer von drei männlichen Prostituierten und ihrem Sekretär erzählt.

Weitere filmische Höhepunkte werden von den achtung berlin – new berlin film award, der Französischen Filmwoche Berlin, 11-mm Fußballfilmfestival u. a. während der Langen Nacht der Filmfestivals in den Kinos des ZUKUNFT am Ostkreuz präsentiert.

Das Musikprogramm:

Natürlich wird diesmal musikalisch wieder richtig aufgedreht. Den Anfang bilden im Waldgarten des ZUKUNFT die Berliner Bands Honolulu Transport mit echten Südseeklängen. Weiter geht es im Waldgarten mit der Band Ostberlin Androgyn, die Knusperflocken des Rap machen Hip Hop shiggy, prollig und sweet. Am Abend rockt Candice Gordon die Garage des ZUKUNFT. Ihre mehrdimensionale Musik bewegt sich zwischen Rock and Roll, Gothic, Garage, Psych und Post-Punk. Den Dancefloor der Garage werden die DJs von What Difference Does it Make zum Kochen bringen.

Die Location:

Das Programmkino mit dem wegweisenden Namen „Zukunft“ eröffnete Anfang 2012 im ZUKUNFT am Ostkreuz und gehört zur Kino-Troika Friedrichshain: Tilsiter Lichtspiele, Freiluftkino Pompeji, Kino Zukunft. Fünf Fußminuten vom Ostkreuz entfernt befindet sich die Kulturlocation ZUKUNFT am Ostkreuz, wo drei Kinos, ein Open Air, ein Musikclub, eine Kneipe, eine Galerie und zwei Biergärten Platz haben.

LANGE NACHT DER FILMFESTIVALS

Samstag, 24. August 2019

Zukunft am Ostkreuz

Laskerstraße 5 / Markgrafendamm, 10245 Berlin

Eintritt: 12/8 Euro

Web: zukunft-ostkreuz.de

Für Rückfragen und Informationen:

Thomas Zandegiacomo Del Bel - Presse/ÖA

Festiwelt e.V. – Netzwerk der Berliner Filmfestivals

Erich-Steinfurth-Straße 6 10243 Berlin

Tel.: 030 / 311 65 793

Mail: presse@festiwelt-berlin.de

Web: www.festiwelt-berlin.de

Quelle: Anna Leonenko, (Mediaost Events und Kommunikation GmbH)

Localize Festival 2019 auf der Freundschaftsinsel Potsdam

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11 künstlerische Arbeiten mit Kunst, Licht, Klang, Musik, Objekt, Fotografie, Intervention und Performance laden ein auf die Freundschaftsinsel Potsdam.

Seit 10 Jahren findet in Potsdam und Umgebung das Localize Heimatfestival statt, auf das wir schon seit Jahren einen Blick werfen. An einigen Orten wurden in den letzten Jahren auch Filme gezeigt, manchmal zur Geschichte der meist unbekannten Orte, wie einem stillgelegten Bahnhof an dem keine Züge mehr vorbeifahren, oder ein zur Sanierung leerstehender Plattenbau in Drewitz in den Flüchtlinge ziehen sollten.

Jedes Mal öffnet Localize urbane Orte für zeitgenössische Kunst in Potsdam. Unter einem jährlich wechselnden thematischen Schwerpunkt, sucht das mehrtägige Festival die Auseinandersetzung mit städtischem Raum im Wandel, Zwischenräumen für Gestaltung und Potentialen von Partizipation. An der Schnittstelle zwischen institutioneller Kultur und Wissenschaft und Off-Kultur agiert Localize als Plattform zum Austausch zwischen den Akteur*innen und Beteiligten innerhalb dieses breiten Spektrums.

In diesem Jahr zieht LOCALIZE, Potsdams Festival für Stadt, Kultur und Kunst, auf die Freundschaftsinsel Potsdam, um die brachliegende Freilichtbühne an der Inselspitze wird wiederzubeleben.

Am 24. und 25. August 2019 lädt das Localize Festival ein, die Freundschaftsinsel Potsdam neu zu entdecken. Aber nicht nur die Freilichtbühne wird wiederbelebt, auf der gesamten Insel öffnet eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst neue Perspektiven. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei.

Im Kleinod der Gartenkunst, zwischen Bronzeplastiken, Trauerweiden und Bootsverleih, schafft Localize, Festival für Stadt, Kultur und Kunst, Platz für Interpretationen. Künstlerische Positionen umspülen temporär die brachliegende Freilichtbühne, locken an die Inselspitze, führen durch den Brückentunnel und unter die Pergola im Staudengarten.

11 künstlerische Arbeiten, 4 musikalische Acts und ein umfangreiches Rahmenprogramm laden vom 24. – 25. August dazu ein, die Freundschaftsinsel in Potsdams Mitte neu zu entdecken. Kunst, Licht, Klang, Objekt, Fotografie, Intervention und Performance befragen das diesjährige Festivalthema „Inseln“.

Den Auftakt am 24. August 2019, um 13 Uhrdie Potsdamer Band „Im Modus“. Danach lässt sich die Ausstellung von 13 lokalen und internationalen Künstler*innen bis 22 Uhr frei erkunden: Mit einem Camera-Obscura Tretboot fahren, neue Raumqualitäten entdecken, das Mittelmeer erkunden oder die lang ungenutzte Freilichtbühne neu erleben. Um 14 und 17 Uhr spielen in der Performance “Golden Sweat” von Viktor Szeri und Tamás Páll (Budapest ⁄ Berlin) zwei goldene Skulpturen mit den Klischees der Potsdamer Parklandschaften und kontrastieren die Perfektion der Inselidylle. Ab 18 Uhr füllt sich die Freilichtbühne zum Inselkonzert mit den Bands SYTË (Prishtina, Kosovo), Gaddafi Gals (München) und Sea Moya (Montreal).

Am 25. August 2019 ist die Ausstellung von 11 bis 17 Uhr geöffnet und es laden elektronische Klänge und ein Workshop von Performance-Künstlerin Lisa Stertz (Berlin) zum Sonntagsausflug auf die Insel. Lisa Stertz erspürt mit den Teilnehmenden die Inseln des Selbst. Der dreistündige Workshop spielt mit der Vorstellung der Insel als Idee und Material unter der Prämisse des Spürens.

Für alle, die mit ihrem Körper als Mittel für kreativen Output arbeiten möchten und ihre Körperwahrnehmung stärken wollen. Es sind noch Plätze frei. Um Anmeldung an kontakt@localize-potsdam.de wird gebeten.

• Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

• Das gesamte Programm und mehr Informationen unter:

• Link: www.localize-potsdam.de

• Facebook / Instagram: @localizepotsdam

Localize · Inseln

24.- 25. August 2019

Freundschaftsinsel · Lange Brücke · 14467 Potsdam

Link: www.freundschaftsinsel-potsdam.de

Die Freundschaftsinsel liegt im Zentrum der Stadt Potsdam zwischen zwei Armen der Havel, der Alten und der Neuen Fahrt. An den Ufern des Flusses befinden sich heute der Alte Markt mit der Nikolaikirche, das Potsdamer Stadtschloss und das Museum Barberini sowie der Hauptbahnhof Potsdam.

LOCALIZE e.V.

Zeppelinstraße 70

14471 Potsdam

Web: www.localize-potsdam.de

Deutscher Oscar-Favorit von Fachjury für German Films gewählt

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Sieben deutsche Filme bewarben sich um einen Auslands-Oscar - Drei deutsche Kurzfilme wurden für die Studenten-Oscars 2019 nominiert.

Sieben Filme - und damit vier weniger als im Vorjahr - sind bei German Films, der ehemaligen Export-Union des Deutschen Films, von ihren Produzent*innen für eine Nominierung in der Oscarkategorie "International Feature Film", dem sogenannten Auslands-Oscar eingereicht worden:

"Der Fall Collini" (Regie: Marco Kreuzpaintner; Constantin Film Produktion)

"Der Junge muss an die frische Luft" (Regie: Caroline Link; UFA Fiction)

"Deutschstunde" (Regie: Christian Schwochow; Senator Film Produktion; Network Movie)

"Heimat ist ein Raum aus Zeit" (Regie: Thomas Heise; ma.ja.de Filmproduktion)

"Lara" (Regie: Jan-Ole Gerster; Schiwago Filmproduktion)

"Systemsprenger" (Regie: Nora Fingscheidt; Kineo Filmproduktion) *Winner

"Und der Zukunft zugewandt" (Regie: Bernd Böhlich; Mafilm Martens Film- und Fernsehproduktion)

Am 20. August 2019 tagte eine unabhängige Fachjury bei German Films Service + Marketing GmbH in München, der Auslandsvertretung des deutschen Films, die entscheiden sollte, welcher Film für Deutschland ins Oscarrennen gehen wird. Die Bekanntgabe des Siegers durch Vertreter*Innen acht verschiedener Verbände und Institutionen, die im Filmbereich tätig sind, erfolgte am 21. August 2019. Den Gewinner haben wir oben mit *Winner gekennzeichnet.

German Films selbst war nicht im Auswahlgremium vertreten, sondern als zuständige Dachorganisation für die Vorbereitung und Durchführung des Auswahlverfahrens der deutschen Kandidaten zuständig.

Nun geht also der Spielfilm "Systemsprenger" von Nora Fingscheidt geht für Deutschland ins Oscar-Rennen. Er wurde unter sieben Bewerbern als Kandidat für die Kategorie bester nicht-englischsprachiger Film ausgewählt und startet am 19.09.2019 in den deutschen Kinos.

Die neunköpfige Jury mit Jurysprecher Frédéric Jaeger (Verband der Deutschen Filmkritik e.V.) begründete ihre Entscheidung folgendermaßen: „SYSTEMSPRENGER entwickelt Sog und Kraft, mit einer seltenen emotionalen Intensität. Nora Fingscheidt versammelt und inszeniert außerordentliche Talente, schafft Beklemmung, Nähe und Authentizität für eine Geschichte, die im Wechsel wütend, traurig und hoffnungsvoll stimmt. Der Film ist ein Erlebnis, das wir den Academy-Mitgliedern sehr gerne empfehlen."

Hier der Trailer:

Synopsis:

Der Film erzählt die Geschichte der neunjährigen Benni (Helena Zengel), die als schwer erziehbares Kind durch sämtliche Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe gereicht wird. Fingscheids Spielfilm-Debüt war in diesem Jahr auch auf der 69. Berlinale zu sehen und gewann den Silberner Bär, den Alfred Bauer Preis und den Berliner Morgenpost Preis der Leserjury.

Allerdings veröffentlicht die Academy of Motion Picture Arts and Sciences ihre Nominierungen für die Oscarverleihung, die am 9. Februar 2020 im Hollywood Dolby Theatre in L.A. stattfindet, erst am 13. Januar 2020. Es ist also noch lange hin, bevor eine Entscheidung fällt. Wie üblich gibt es starke Mitbewerber aus anderen Ländern.

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Iran schickt Doku ins Oscar-Rennen.

Der Iran schickt beispielsweise einen Dokumentarfilm über das Schicksal einer iranisch-niederländischen Frau ins Oscar-Rennen. Die im Iran für die Auswahl zuständige Cinema-Stiftung Farabi entschied sich für den Film "Finding Farideh - Auf der Suche nach Farideh" der Regisseurin Asadeh Mussawi und ihres Kollegen Kurosch Attaei.

Hier der Trailer:

Der Iran hat in der Oscar-Kategorie für den besten ausländischen Film bereits zweimal gewonnen. Beide Male ging der Preis an Filme von Regisseur Asghar Farhadi: 2012 mit dem Film "Nader und Simin - Eine Trennung" und vier Jahre später mit "Salesman".

Link: www.oscars.org

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Südkoreas Oscar-Einreichung ist der Goldene-Palme-Gewinner.

Der Goldene-Palme-Gewinner "Parasite" geht für Südkorea ins Rennen um eine Oscarnominierung in der Kategorie "International Feature Film". Bong Joon-hos pechschwarze Komödie über eine arme Familie, die sich bei einer reichen einnistet, gewann als erster koreanischer Film eine Goldene Palme und avanciert in seiner Heimat sowie in Frankreich zum absoluten Hit. In Deutschland startet der Film bundesweit am 17. Oktober 2019 im Kino.

Hier der Trailer:

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Palästina schickt deutsche Koproduktion ins Oscarrennen.

Ebenfalls Cannes ausgezeichnet war Elia Suleimans von der deutschen Pallas Film koproduzierte Satire "It Must Be Heaven". Dank eines Fipresci-Preises und einer Lobenden Erwähnung der Jury, hat der Film nun auch die Chance auf eine Oscarnominierung und wurde von Palästina für eine Einreichung in der Kategorie "International Feature Film" ausgewählt.

Hier der Trailer:

Synopsis:

In dem halbbiografischen Werk spielt Suleiman sich selbst, wie er von Nazareth nach Paris, New York und Montréal reist. Dabei wird ihm nicht nur klar, was es heißt, Palästinenser zu sein, ihm wird auch bewusst, dass er jetzt in einer Welt der Überwachung und Polizeikontrolle lebt, die zu einer Art palästinensischen Mikrokosmos geworden ist.

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Oscarverleihung findet später als üblich statt.

Der jährliche Oscarreigen erfolgt diesmal deutlich später als in Vorjahren, sodass die Internationalen Filmfestspiele Berlin ihre Jubiläumsausgabe der 70.Berlinale unter der neuen Leitung des Künstlerischen Direktors Carlo Chatrian und der Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek erstmals erst nach der Oscarverleihung vom 20. Februar bis zum 1. März 20120 durchführen können.

Allerdings könnte der Oscar-Gewinner dafür seine Europapremiere in der Reihe der Berlinale Specials feiern.

Ob der von German Films favorisierte und ausgewählte Film für den sogenannten Auslands-Oscar von den Academy Awards zugelassen wird, entscheidet u.a. David Rubin, der zum neuen Präsidenten der Academy of Motion Picture Arts and Sciences gewählt wurde.

Er tritt die Nachfolge von John Bailey an, der das Amt in den vergangenen zwei Jahren inne gehabt hatte und nicht mehr gewählt werden konnte. Zwar kann ein Academy-Präsident bis zu vier jeweils einjährige Amtszeiten absolvieren, darf dabei aber insgesamt nur maximal neun Jahre dem Board of Governors angehören - und das war bei Bailey jetzt der Fall gewesen.

David Rubin, der bei mehr als 100 Film- und TV-Produktionen wie "Der englische Patient", "Men in Black" , "Hairspray ", "Lars und die Frauen" , "Der talentierte Mr. Ripley", "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" , "Men in Black: International" und "Grüne Tomaten" als Caster tätig gewesen war und zweimal - für das Casting zu "Game Change" und "Big Little Lies" - mit dem Emmy ausgezeichnet wurde, beginnt nicht nur seine erste Amtszeit als Academy-Präsident, sondern auch seine siebte als Mitglied des Board of Governors.

Neben dem Academy-Präsidenten hat das Board of Governors Lois Burwell zum First Vice President, Sid Ganis, Larry Karaszewski und Nancy Utley zu Vice Presidents, Mark Johnson zum Schatzmeister und Bonnie Arnold zur Sekretärin der Academy gewählt.

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Veränderungen gibt es auch bei den britischen BAFTA Awards.

Als erster der großen Preisverleiher zeichnet die British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) bei ihrer jährlichen Preisverleihung ab 2020 auch Casterinnen und Caster aus dem Film- und TV-Bereich aus.

"Die BAFTA Awards sind dazu da, hervorragende Leistungen in der ganzen Branche auszuzeichnen und wir freuen uns, in diesem Jahr erstmals auch die äußerst fachmännische Arbeit von Casting Direktoren auszuzeichnen. Casting ist für die Filmindustrie von essenzieller Bedeutung und entscheidend, wenn es um die Themen Diversität und Inklusion auf der Leinwand geht. Wir hoffen, dass diese Auszeichnung auch das Verständnis für das Casting fördern wird und freuen uns, zu sehen, wer im Februar der erste Gewinner werden wird", erklärte die BAFTA-Vorsitzende Pippa Harris.

Stellvertretend für die Castingbranche äußert sich Lucy Bevan, Casting Direktorin bei Filmen wie "Cats" und "Maleficent - Die dunkle Fee".

"Ich freue mich, dass der Casting-Preis in diesem Jahr sowohl bei den Film- als auch bei den TV-Preisen eingeführt wird - es ist eine große Ehre für unsere Branche, von der BAFTA gewürdigt zu werden und ich freue mich darauf zu sehen, wie viele verdienstvolle und talentierte Castingprofis den Preis in den kommenden Jahren bekommen werden", so Bevan.

Die Verleihung der BAFTA Awards wird im kommenden Jahr am 2. Februar 2020 stattfinden, die Nominierungen werden am 7. Januar 2020 bekannt gegeben.

Link: awards.bafta.org

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Drei Kurzfilme von deutschen Filmhochschulen sind bei den Student-Oscars vertreten.

Die Nominierungen für die diesjährigen Student Academy Awards® – die Studenten-Oscars, hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bereits im August veröffentlicht.

In der Kategorie Alternative/Experimental (Domestic and International Film Schools) kann der Kurzfilm "RUMOURS" von Nicole Aebersold (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF) auf eine Auszeichnung hoffen. Der Neun-Minüter ist der Abschlussfilm der gebürtigen Bernerin und ausgebildeten Dekorationsgestalterin an der Filmuni.

In der Sparte Animation (International Film Schools) wurde "LOVE ME, FEAR ME" von Veronica Solomon (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF) nominiert, in der Kategorie Documentary (International Film Schools) steht "ORO BLANCO" von Gisela Carbajal Rodríguez (Hochschule für Fernsehen und Film München) auf der Nominierungsliste.

Die Preisverleihung findet am 17. Oktober 2019 im Samuel Goldwyn Theater in Beverly Hills statt.

Link: www.oscars.org/news/meet-2019-student-academy-awards

Quellen: ARD Text | Blickpunkt:Film | AG Kurzfilm | Filmuniversität | German Films

7. Film ohne Grenzen Festival (Bad Saarow)

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Ein Brandenburger Film Festival in Bad Saarow am Scharmützelsee, das diesmal unter dem verbindenden Motto »WIR« stattfindet.

Vom 29.08. - 01.09.2019 findet zum 7. Mal im Land Brandenburg das Festival »Film ohne Grenzen« statt. Im letzten Jahr wollten wir uns persönlich vom Filmfestival in Bad Saarow am Scharmützelsee überzeugen und waren begeistert von der angenehmen Atmosphäre in einem offensichtlich zu einem multikulturellen Veranstaltungsort umgebauten Reitstall, der Kulturscheune Eibenhof, und der guten Filmauswahl mit internationalen Werken wie dem kenianischen Film "Rafiki" unter der Regie von Wanuri Kahiu aus dem Jahre 2018, der dort lange vor seinem offiziellen Kinostart präsentiert wurde.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Der Film erzählt, wie zwei junge Frauen trotz Widerständen von ihrer Familie und ihrer Gesellschaft zunächst eine Freundschaft und dann eine Liebesbeziehung aufbauen. Der Film trug zu einem Diskurs über Homosexualität in Kenia bei und war der erste kenianische Film, der auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gezeigt wurde.

In diesem Jahr stehen mit "Systemsprenger" von Nora Fingscheidt und "Und der Zukunft zugewandt" von Bernd Böhlich zwei Filme - neben vielen weiteren - auf dem Programm, die für den sogenannten Auslands-Oscar von German Films vorgeschlagen worden waren (wir berichteten gestern).

Darüber hinaus wird zum Abschluss des Festivals der Spielfilm "Der Glanz der Unsicht­baren" von Louis-Julien Petit präsentiert, der weiblichen Obdachlosen und ihren Sozialarbeiter*innen Sichtbarkeit und Würde verschaffen will. Dabei besetzte der Regisseur nur die Rollen der Sozialarbeiterinnen mit Schauspielerinnen und ließ die betroffenen Frauen sich selbst spielen. Die Komödie kommt erst am 10. Oktober 2019 in unsere Kinos.

Hier der Trailer:

Streichelzoo und Kinderkino als Ergänzung.

Gegenüber der Kulturscheine, in einer etwas kleineren Stall, gab es im letzten Jahr tatsächlich auch noch eine Art Streichelzoo mit Pferden und Ponys und nebenbei auch ein Kinderkino auf Monitoren zu bestaunen. Abends wurde beim Lagefeuer draußen gegrillt und tagsüber konnte man die schöne Aussicht vom noblen, ansonsten für die Öffentlichkeit abgesperrten Anwesen, auf den Scharmützelsee genießen.

Und auch dieses Jahr sieht es ganz danach aus, dass das schöne Spätsommerwetter anhält, sodass der weite Anfahrtsweg ins Umland durch einen herrlichen Urlaubstag am Wasser belohnt wird. Wer etwas mehr Zeit investieren will, kann im nahe gelegenen "Landhaus Alte Eichen" - einem First Class Hotel - übernachten, gutes Essen im Yachtclub Dorsch genießen oder die Thermen von Bad Saarow mit Panorama Sauna oder Mondschein-Moorbaden besuchen.

Die diesjährige Ausgabe des 7. Internationalen FILM OHNE GRENZEN Festivals findet unter dem verbindenden Motto »WIR« statt. 30 Jahre nach Ende des Kalten Kriegs in Europa, 30 Jahre nach dem Mauerfall soll im Festivalprogramm das Pronom aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und reflektiert werden: Welche Kompromisse, welche Grenzen brauchen WIR für unser Zusammenleben? Und: Wieviel WIR steckt überhaupt (noch) in unserer Gesellschaft?

„Obwohl es vielen Menschen wirtschaftlich so gut geht wie nie, fühlen sie sich immer öfter ‚arm’: arm an Bindungen, an Zugehörigkeit, an Gemeinschaft. Wir wollen zusammen mit Filmemacher*innen und Besucher*innen überlegen: Wo ist das WIR in unserer Gesellschaft geblieben?“, erläutert Susanne Suermondt das Festivalmotto. Sie leitet das 2013 gegründete Filmfestival gemeinsam mit Tanya Berndsen.

Im ganz und gar nicht „verflixten“ siebten Festivaljahr haben die Festivalleiter*innen neue Partner gewinnen können: Erstmals wird mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) eine Medienpartnerschaft eingegangen. Darüber hinaus wird die media sales & services GmbH das Filmfest als Sponsor begleiten. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Save the Children, der weltweit größten unabhängigen Kinderrechtsorganisation, wird das Festival einen Film über „Kinder im Krieg“ zeigen. Flankierend dazu sind eine Ausstellung und Diskussionen geplant.

Jugendliche drehten Kurzfilme - Premiere auf dem Festival.

Bereits im Juni 2019 gab es in den Bad Saarower und Storkower Betrieben einen Film-Workshop mit geflüchteten und einheimischen Jugendlichen zum Thema „Sinfonie der Kleinstadt“– Arbeit, Bilder, Klänge.

Wie lässt sich manuelle Arbeit in Bildern und mit Klängen darstellen? Dieser Frage gingen Jugendliche mit und ohne Fluchthintergrund bei einem Film-Workshop nach. Der Workshop – initiiert durch das FILM OHNE GRENZEN Festival – fand vom 11. bis 30. Juni 2019 in Bad Saarow (Landkreis Oder-Spree) statt.

Unter dem Titel „Sinfonie der Kleinstadt“ sollten Bewohner*innen aus dem Übergangswohnheim Am Fuchsbau in Bad Saarow-Petersdorf sowie Lehrlinge verschiedener Gewerke aus Bad Saarow und Storkow eine filmische und musikalische Montage zum Thema Arbeit umsetzen. Die jungen Erwachsenen wurden unter Anleitung der Berliner Filmemacher*innen Anna Faroqhi und Haim Peretz in verschiedenen Betrieben Arbeitsvorgänge mit und ohne Kamera beobachtet und sollten anschließend mit den Komponistinnen Eunice Martins und Laura Mello Töne und Musik für die Bilder finden.

Ziel war es unter anderem, Arbeitswelten kennenzulernen, berufliche Neigungen herauszufinden, miteinander über kulturelle und soziale Grenzen hinaus in Kontakt zu kommen. Am Ende des Workshops sollte ein kurzer dokumentarischer Film über Arbeit stehen – mit den Klängen von Arbeit. Als künstlerisches Vorbild diente Walter Ruttmanns Stummfilmklassiker „Sinfonie der Großstadt“ von 1927, mit dem sich die Workshop-Teilnehmer*innen auseinandersetzen sollten.

Der in diesem Sommerworkshop entstandene Dokumentarfilm „Sinfonie der Kleinstadt“ wird beim 7. Internationalen FILM OHNE GRENZEN Festival (29. August bis 1. September 2019) in Bad Saarow am Scharmützelsee Premiere feiern.

Auch in Fürstenwalde entstanden im Rahmen des Schulprojektes MIX IT weitere Kurzfilme von Jugendlichen, die ebenfalls initiiert wurden durch das FILM OHNE GRENZEN Festival. Auch hier sollten Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund Kurzfilme drehen. Bereits Ende Mai begann das Projekt mit einer ersten Idee zum Thema "Wahlen". Ziel des Filmbildungsprojektes war die Integration durch filmische Zusammenarbeit.

Mit dabei waren 30 Jugendliche aus Syrien, Benin, Iran, Eritrea, Vietnam, Afghanistan, Somalia, Mazedonien, Kamerun und Guinea. Die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 21 Jahren entwickelten ihre Kurzfilme im gemischten Team unter Anleitung von Filmschaffenden und Medienpädagog*innen.

Die Schüler*innen aus Fürstenwalde gehören zu den mehr als 680 Jugendlichen, die seit 2016 an MIX IT teilgenommen haben. Die erfolgreiche Initiative der Deutschen Filmakademie und dem Verein bilderbewegen e.V. wird in Fürstenwalde von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert.

Die Premiere der entstandenen Kurzfilme soll am 29. August 2019 unter dem verbindenden Motto »WIR« auf dem FILM OHNE GRENZEN Festival stattfinden.

Die Filme werden im Anschluss an die Premiere auf dem YouTube-Kanal des Projekts zu sehen sein: youtube.com/mixitfilmprojekt

Hier der Trailer:

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:

www.deutsche-filmakademie.de/mixit

www.facebook.com/mix.it.filmprojekt

Das FILM OHNE GRENZEN Jugendprogramm wird gefördert von Daimler, vom Landkreis Oder-Spree, mit Mitteln des Bündnisses für Brandenburg, von der Antonius Jugend- und Kulturstiftung, der Saarow-Therme sowie mit Mitteln der Kinder in Not Stiftung zur Unterstützung notleidender Kinder in Deutschland.

Das 7. Internationale FILM OHNE GRENZEN Festival wird gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg und der Antonius Jugend- und Kulturstiftung. Als Hauptsponsoren unterstützen Daimler und die Artprojekt Gruppe, Projektentwickler in Berlin und Brandenburg, das Kulturereignis in Bad Saarow.

Link: www.filmohnegrenzen.de

Quelle: MEDIA OFFICE, Edith Kleibel, Ricarda Nowak, Jessica Teubner.


Bundesweites Queer Film Festival in Berlin, München, Stuttgart

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Edition Salzgeber präsentiert vom 28.08. - 01.09.2019 Queer Film Festival Berlin im Delphi Lux.

Am Wochenende zog zum vierten Mal der Zug der Liebe durch Berlin. Die Loveparade gibt es zwar nicht mehr, aber spaßig war es immer noch, wenn auch politischer. Dazu schrieb der Tagesspiegel: Die Altersspanne reichte von knapp volljährig bis pensioniert.

Ähnlich sah es auch vier Wochen zuvor bei der CSD Parade aus, nur viel größer. Nicht nur Zehntausende feierten die sexuelle und hedonistische Befreiung, sondern gleich mehrere Hunderttausende zogen am 27. Juli 2019 zum Brandenburger Tor.

Diese unbeschwerte Veränderung in der Gesellschaft gab wohl der Edition Salzgeber, die sich schon immer für schwules und lesbisches Leben einsetzte, den Mut ein bundesweites Queer Film Festival in Berlin, München und Stuttgart auf die Beine zustellen.

Queere Filme zu betreuen und herauszubringen ist seit über 30 Jahren Kern der Arbeit bei Salzgeber. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das nicht-heterosexuelle Kino immer weiter aufgefächert, ist vielstimmiger und internationaler geworden. Um die vorhandene Vielfalt an starken queeren Filmen abzubilden und zu feiern, bedarf es neuer Räume, die Salzgeber mit dem queerfimfestival in Berlin, München und Stuttgart vom 28.08. - 01.09.2019 schaffen will.

Hier der Trailer:

In Berlin veranstaltet die YORCK Kinogruppe schon seit etlichen Jahren im Kino International den MONGAY Kinotag immer Montags. Und natürlich beteiligt sich das Kino International auch am Queerfilmfestival und wiederholt am Montag, den 2. September noch einmal einen außergewöhnlichen Film aus Mexiko, der am Sonntag im Delphi Lux im Rahmen des Queerfilmfestivals bereits am Nachmittag lief.

Hier der Trailer:

Synopsis:

"This Is Not Berlin" von Hari Sama - Sex, Drugs & Punkrock in Mexico City 1986.

Während alle der Fußball-WM entgegenfiebern, entdeckt der 17-jährige Carlos mit seinem besten Freund Gera den sagenumwobenen Underground-Punk-Club „Azteca“. Dort eröffnet sich den beiden Jungs eine unbekannte Welt aus wilden Partys, Drogenrausch und sexueller Freiheit.

Hari Samas mitreißender, musikdurchfluteter Coming-of-Age-Film, der beim Sundance Film Festival uraufgeführt wurde, erzählt vom Erwachsenwerden und von queerer Gemeinschaft in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs.

2019 ist ein großartiges Jahr für das queere Kino! Insgesamt 18 aktuelle, herausragende Spiel- und Dokumentarfilme präsentieren die YORCK Kinos in Berlin im Delphi Lux am Bahnhof Zoo.

Das thematische und formale Spektrum des Programms reicht vom französischen Komödien-Hit „Die glitzernden Garnelen“über den mexikanischen Coming-of-Age-Film „This Is Not Berlin“ und das südafrikanische Musical „Kanarie“ bis zum deutschen Road-Movie „Bonnie & Bonnie“; von der lesbischen Literaturadaption „Der Honiggarten – Das Geheimnis der Bienen“über das schwule Liebesdrama „Der Blonde“ bis zum Trans-Dokumentarfilm „Ich bin Anastasia“; vom Liebes- und Tanzdrama „Als wir tanzten - And Then We Danced“, der in Cannes gefeiert wurde, bis zum Coming-of-Age-Film „Giant Little Ones“, der schon in Toronto sein Publikum begeisterte; von einem Dokumentarfilm aus Israel – „Jonathan Agassi Saved My Life“über den bekanntesten Pornodarsteller des Landes –, über einen aus der Schweiz – „Madame“über einen Jungen und seine flamboyante Großmutter – bis zu einem aus Berlin – „Rettet das Feuer“über den Künstler und Fotografen Jürgen Baldiga. Um nur einige Highlights zu nennen …

Alle Filme sind Lokale Premieren und wurden hier zuvor noch nicht gezeigt. Dazu gehört auch der bewegende Coming-of-Age-Film „Giant Little Ones“ von Keith Behrman, dessen Trailer wir hier zeigen können.

Der kanadische Regisseur Keith Behrman packt die Wirrungen des (queeren) Heranwachsens in einen mitreißenden Soundtrack und furios choreografierte, leuchtende Bilder. Neben den Newcomern Josh Wiggins und Darren Mann glänzen die Schauspielstars Kyle MacLachlan und Maria Bello in den Nebenrollen.

Weniger Hochglanz Bilder, stattdessen Armut und Slums, damit hat Alexandre Moratto seinen Debütfilm mit einem Mini-Budget von 20.000 Dollar am Stadtrand von São Paulo mit Teenagern aus einem Sozialprojekt gedreht. Für die authentische Kraft seines neorealistisch anmutenden Films "SÓCRATES" erhielt Moratto einen Independent Spirit Award.

Hier der Trailer des Sozialdramas über einen schwulen Teenager, der sich alleine durch São Paolo kämpft:

Weitere Infos zum Programm auf des Festival Website.

Link: www.queerfilmfestival.net

76. Internationale Filmfestspiele Venedig 2019

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Die 76. Biennale Cinema 2019, der ältesten Filmfestspiele der Welt, läuft vom 28. August - 7. September 2019.

Die Filmfestspiele von Venedig sind die ältesten der Welt. Zum 76. Mal strahlen die Filmstars, die vom 28. August - 7. September 2019 in Venedig landen, einen besonderen Flair aus, während sie auf dem Lido ihre neuesten Filme vorstellen.

Die 1932 begründeten Internationalen Filmfestspiele Venedig sind Teil der Biennale für zeitgenössische Kunst und finden jedes Jahr von Ende August bis Anfang September auf dem Lido, einer vorgelagerten Lagune von Venedig statt.

Bereits am 11. Mai 2019öffnete die 59. Kunstbiennale in Venedig, die noch bis zum 24. November 2019 läuft. Die internationale Kunstausstellung »La Biennale di Venezia« findet seit 1895 zweijährlich statt und ist damit nicht nur die älteste Biennale, sondern gilt neben der Documenta in Kassel als wichtigste Kunstausstellung.

Unter dem Motto "May You Live in Interesting Times" sind in der Hauptausstellung Werke von rund 80 Künstlern zu sehen. Kurator der Biennale ist der aus den USA stammende Galeriedirektor Ralph Rugoff.

Zudem präsentieren rund 90 Nationen Beiträge aus ihren Ländern. Deutschland zeigt eine multimediale Sound- und Rauminstallation. Sie setzt sich mit Migration, Integration sowie Abgrenzung auseinander. Konzipiert wurde das Werk von Kuratorin Franciska Zolyom und der Künstlerin Natascha Süder Happelmann.

Bei der Preisverleihung der Biennale ging Deutschland jedoch leer aus. Litauen dagegen gewann mit einer zeitkritischen Oper den Hauptpreis für den besten nationalen Beitrag. Für die Opern-Performance "Sun & Sea (Marina)", die Kritik am Lebensstil (Reisen/Konsum/Arbeit) übt, hat ein Künstlerinnen-Trio das Erdgeschoss eines alten Marine-Gebäudes im Herzen Venedigs in einen Strand verwandelt. Zudem geht die Oper auch auf den Klimawandel und das Artensterben ein.

Videokünstler Arthur Jafa gewinnt Goldenen Löwen.

Der afroamerikanische Filmemacher und Kameramann Arthur Jafa gewann den Goldenen Löwen als bester Künstler für sein Video "The White Album", mit dem er das Thema Rassismus aufgreift und unter anderem Hass-Videos aus der afroamerikanische Perspektive aus dem Internet zeigt. Ein junges Mädchen beklagt sich etwa darüber, dass Weiße immer aufpassen müssten, nicht rassistisch zu sein, während ein bärtiger Mann sich mit seinem Handy filmt und scheinbar für einen Amoklauf probt.

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Film von Kore-eda eröffnet die Mostra von Venedig.

Erstmals seit 2012 wird die Mostra nicht mit einer amerikanischen Produktion eröffnet. Mit seinem neuen Film "La verite" (Die Wahrheit) eröffnet Hirokazu Kore-eda die diesjährige Ausgabe des Internationalen Filmfestivals von Venedig (28.8.- 7.9.2019). Mit seinem Film "Shoplifters" hatte der japanische Regisseur 2018 die »Goldene Palme« in Cannes gewonnen.

Für "La verite", seinen ersten englischsprachigen Film, für den er auch das Drehbuch nach einem eigenen Bühnenstück schrieb, das allerdings nie aufgeführt wurde, hat der 1962 in Tokio geborene Filmemacher seiner Heimat den Rücken gekehrt und in Frankreich gedreht. Er versammelte dabei zahlreiche Stars vor der Kamera, u.a. Catherine Deneuve, Juliette Binoche und Ethan Hawke.

Der Film selbst erzählt eine kleine Familiengeschichte, die sich vor allem im Inneren eines Hauses abspielt. Er habe versucht, seine Charaktere mit all ihren Lügen, ihrem Stolz, ihren Entschuldigungen, ihrer Traurigkeit, ihrer Freude und ihrer Versöhnung in diesem kleinen Universum leben zu lassen.

Festivaldirektor Alberto Barbera: "Für seinen ersten Film, den er außerhalb Japans gemacht hat, hatte Kore-eda das Privileg, mit zwei großen französischen Filmstars zusammen zu arbeiten. Das Zusammentreffen des Universums von Japans wichtigstem Filmemacher und zwei beliebten Schauspielerinnen wie Catherine Deneuve und Juliette Binoche hat die poetische Reflexion der Beziehung zwischen einer Mutter und ihrer Tochter hervorgebracht. Es ist mir eine Freude, diesen Film als Eröffnungsfilm des diesjährigen Filmfestivals in Venedig zu präsentieren."

"Das Publikum bei der Eröffnung ist ganz anders als beim Rest des Festivals. Es handelt sich in erster Linie um eingeladene Gäste, viele davon aus der Politik oder anderen öffentlichen Ämtern. Sie können sich denken, die wenigsten von ihnen sind Cineasten. Ihnen fehlt das Wissen und die Kompetenz, einen Film streng nach seiner Qualität zu beurteilen. Man muss also einen Film finden, der einerseits unseren Ansprüchen gerecht wird, der aber andererseits auch unterhaltsam ist", so Barbera weiter.

Kore-eda hat sich im Weltkino mit seinen stillen Porträts der japanischen Gesellschaft einen Namen gemacht. Sein Regiedebüt "Maboroshi - Licht der Illusion" war 1995 in Venedig für die beste Kamera ausgezeichnet worden. 2017 feierte sein "The Third Murder" im Wettbewerb der Mostra seine Weltpremiere.

Nur zwei Filme von Frauen im Wettbewerb.

Unter den 21 Filmen, die das Festival im Wettbewerb präsentiert, befinden sich nur zwei Filme von Frauen, der saudi-arabischen Regisseurin Haifaa Al Mansour und der Australierin Shannon Murphy. Mit Noah Baumbach, James Gray, Ciro Guerra und Steven Soderbergh sind zwar bewährte Namen am Start, aber höchstwahrscheinlich keine Hoffnungsträger für einen Oscar.

Steven Soderbergh zeigt den Panama-Papers-Thriller "The Laundromat" mit Meryl Streep, Gary Oldman und Antonio Banderas.

James Gray das Sci-Fi-Epos "Ad Astra" mit Brad Pit und Tommy Lee Jones.

Ciro Guerra präsentiert seine Verfilmung von "Waiting for the Barbarians" des südafrikanischen Schriftstellers J.M. Coetzee.

Noah Baumbach ist mit seiner Netflix-Produktion "Marriage Story" mit Scarlett Johansson und Adam Driver um den Goldenen Löwen vertreten.

Sogar die Rocklegende Mick Jagger kehrt in Venedig auf die Kinoleinwand zurück. Der Thriller "The Burnt Orange Heresy" mit Jagger in der Rolle eines reichen Kunstsammlers wird bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig am 7. September 2019 Premiere haben. Der Film des italienischen Regisseurs Giuseppe Capotondi basiert auf dem Roman gleichen Namens des US-Autors Charles Willeford. Der 76-Jährige "Rolling-Stones"-Frontmann Jagger spielt in dem Film an der Seite der Mimen Donald Sutherland, Claes Bang und Elizabeth Debicki.

Der überraschendste und vielleicht größte Film in der diesjährigen Auswahl ist sicherlich "Joker" eine US-amerikanische Comicverfilmung von Todd Phillips, über den fiktiven Schurken Joker von DC Comics. Keiner hat eine solche Arbeit auf dem Festival erwartet. Der Film mit Joaquin Phoenix ist auch wenige Tage vor seiner Weltpremiere ein komplettes Geheimnis. Niemand weiß, was auf den Zuschauer zukommt. Niemand hat ihn gesehen. Das Publikum und die Presse kennen nur den Teaser Trailer und wissen nur, dass es sich um eine der bekanntesten Figuren aus dem Universum von Batman handelt. Man erwartet einen Spinoff, eine Fortsetzung der Saga. Aber genau das ist "Joker" nicht, sondern eher ein völlig eigenständiges Prequel, in dem erzählt wird, wie aus Arthur Fleck der spätere Bösewicht Joker werden kann.

Hier der Teaser& Trailer:

Zwei deutsche Koproduktionen im Venedig-Wettbewerb.

Im Wettbewerb um die Goldenen Löwen der 76. Biennale in Venedig sind auch zwei deutsche Koproduktionen. Biennale-Gewinner Roy Andersson aus Schweden, der 2014 mit „Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“ erfolgreich war, ist mit dem deutsch-norwegisch-schwedischen Film „About Endlessness“ dabei. Die Filmstiftung NRW finanzierte mit.

Die saudi-arabische Drehbuchautorin und Regisseurin Haifaa Al Mansour („Das Mädchen Wadjda“) stellt ihren Film „The Perfect Candidate“ vor, der mit Mitteln von der mitteldeutschen Medienförderung (MDM) und Saudi-Arabien finanziert wurde. In ihrer neuen Komödie erzählt sie nun von der jungen saudischen Ärztin Maryam (Mila Al Zahrani), die sich für das männerdominierte Parlament ihrer Heimatstadt bewirbt, um die Situation ihres Krankenhauses zu verbessern.

Fördergelder gewährte die MDM auch für „Martin Eden” des Italieners Pietro Marcello, der hiermit eine freie Adaption des gleichnamigen Romans von Jack London vorstellt: Darin verliebt sich der Titelheld (Luca Marinelli), ein junger Seefahrer mit einer Leidenschaft fürs Lesen, in Elena Orsini (Jessica Cressy), eine kultivierte junge Frau aus der Oberschicht. Um ihr intellektuell auf Augenhöhe begegnen zu können, beginnt er ein ambitioniertes Selbststudium. Schließlich beschließt er, Schriftsteller zu werden, doch der Erfolg bleibt lange aus. Für die Tonmischung zeichnet die Leipziger Firma Celluloid Tracks verantwortlich, während The Post Republic in Halle (Saale) VFX-Arbeiten übernahm.

Die meisten Filme stammen aus den Italien, Frankreich und den USA. Der Wettbewerb ist zudem mit Filmen von Olivier Assayas („Wasp Network“), Atom Egoyan („Guest of Honour“), Roman Polanski („J´Accuse“), Pablo Larraín („Ema“) hochkarätig besetzt. Abschlussfilm wird "The Burnt Orange Heresy" von Giuseppe Capotondi sein.

Hier der Überblick des Wettbewerbs in Venedig:

"The Perfect Candidate", Haifas Al-Mansour

"About Endlessness", Roy Andersson

"Wasp Network", Olivier Assayas

"Marriage Story", Noah Baumbach

"Guest of Honor", Atom Egoyan

"Ad Astra", James Gray

"A Herdade", Tiago Guedes

"Gloria Mundi", Robert Guédiguian

"Waiting for the Barbarians", Ciro Guerra

"Ema", Pablo Larraín

"Saturday Fiction", Lou Ye

"Martin Eden", Pietro Marcello

"La mafia non è più quella di una volta", Franco Maresco

"The Painted Bird", Václav Marhoul

"Il sindaco del rione sanità", Mario Martone

"Babyteeth", Shannon Murphy

"Joker", Todd Phillips

"J'accuse", Roman Polanski

"The Laundromat", Steven Soderbergh

"No 7 Cherry Lane", Yonfan

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Den Jury-Vorsitz übernimmt Lucrecia Martel.

Die argentinische Regisseurin Lucrecia Martel leitet in diesem Jahr die Jury des Filmfestivals von Venedig. Martel gehört zu den renommiertesten Filmemacherinnen im Weltkino. In ihren Filmen beschäftigt sie sich immer mit dem Verhältnis der weißen Ober- zur indigenen Unterschicht ihres Landes. Ihr Debüt feierte Martel 2001 auf der Berlinale mit dem Familiendrama „La Ciénaga“. Ihr bislang letzter Film „Zama“über den Rassismus und Kolonialismus in Südamerika lief 2017 im Wettbewerb von Venedig.

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Lebenswerk-Löwe für Almodóvar

Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar bekommt vom Filmfest von Venedig den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. Almodovar habe die "facettenreichsten, kontroversesten und provokativsten Porträts der Post-Franco-Zeit in Spanien" geschaffen, teilte Festivaldirektor Alberto Barbera in Venedig mit.

Der 69-Jährige ist bekannt für Filme wie "Alles über meine Mutter", "Volver" oder "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs". Sein aktueller Film "Leid und Herrlichkeit" mit Antonio Banderas und Penelope Cruz feierte kürzlich in Cannes Premiere.

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"Pelikanblut" eröffnet die Orizzonti Nebenreihe bei der Mostra.

Katrin Gebbes "Pelikanblut" eröffnet die Sektion Orizzonti der Mostra in Venedig, in dem Nina Hoss und Katerina Lipovska die Hauptrollen spielen. Zuvor war der Film auf das Toronto International Film Festival eingeladen worden, wo er seine Nordamerikapremiere feiern wird. Katrin Gebbes hatte sich vor sieben Jahren mit "Tore tanzt" einen Namen gemacht. Ihr Film lief damals in Cannes im Wettbewerb.

Eingeladen wurde auch die deutsch-spanisch-französisch-chilenische Produktion „Blanco en Blanco“ unter der Regie von Theo Court, Koproduzent: Kundschafter Filmproduktion).

Weitere Orizzonti-Titel sind "Zumiriki" (Regie: Osker Alegria), "Mes Jours De Gloire" (Regie: Antoine De Bary), "Un Fils" (Regie: Mehdi M Barsaouli), "Nevia" (Regie: Nunzia De Stefano), "Moffie" (Regie: Oliver Hermanus), "Hava, Maryam, Ayesha" (Regie: Sahraa Karimi), "Rialto" (Regie: Peter Mackie Burns), "The Criminal Man" (Regie: Dmitry Mamuliya), "Giants Being Lonely" (Regie: Great Patterson), "Verdict" (Regie: Raymund Ribay Gutierrez), "Just 6.5" (Regie: Saeed Roustaee), "Shadow of Water" (Regie: Sasidharan Sanal Kumar), "Sole" (Regie: Carlo Sironi), "Madre" (Regie: Rodrigo Sorogoyen), "Ballon" (Regie: Pema Tseden), "Atlantis" (Regie: Valentyn Vasyanovych).

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In der Kurzfilmsektion zeigt Regisseur Steffen Goldkamp sein 19-minütiges Werk „Nach zwei Stunden waren zehn Minuten vergangen“. Bei den Dokumentationen wird der Film „800 Mal einsam: Ein Tag mit dem Filmemacher Edgar Reitz“ von Anna Hepp zu sehen sein.

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Auch außer Konkurrenz sind große Namen vertreten.

Im Wettbewerb außer Konkurrenz sind ebenfalls große Namen vertreten: Gaspar Noé stellt eine "Inversion Intégrale" seines Cannes-Aufregers "Irreversibel" aus dem Jahr 2002 vor. Stefano Sollima zeigt die ersten beiden Folgen seiner Serie "ZeroZeroZero", und Paolo Sorrentino hat zwei Folgen seiner neuen Serie "The New Pope" bereit.

"Never Just a Dream: Stanley Kubrick and Eyes Wide Shut" von Matt Wells läuft zusammen mit "Eyes Wide Shut", der seinen 20. Geburtstag feiert. Der bislang als "Against All Enemies" bekannte "Seberg" mit Kristen Stewart läuft ebenso wie "Mosul" von Daniel Gabriel. Costa-Gavras realisierte "Adults in the Room", zu dessen Cast Ulrich Tukur als Wolfgang Schäuble zählt. Dazu kommt noch "The King" von David Michod. Als Dokumentarfilme laufen außer Konkurrenz u. a. "Roger Waters Us + Them", "Citizen K" von Alex Gibney sowie "Der Siegestag" von Sergei Loznitsa.

Link: www.labiennale.org/en/cinema

Quellen: ARD Text | Tagesspiegel | Blickpunkt:Film | Filmecho

Erfolgsbeteiligung - ein Novum in der Synchronbranche

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Durchbruch bei Vergütungsregeln für Synchronbranche. Außerdem ein offener Brief der Berufsvereinigung Filmton zur sogenannten Urheberallianz.

Der Bundesverband Schauspiel (BFFS), Bundesverband Synchronregie und Dialogbuch (BSD), Bundesverband Regie (BVR) und ver.di haben eine Vergütungsregel mit Constantin Film und Studiocanal abgeschlossen und sichern damit Synchronkreativen erstmals eine Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg von Produktionen – ein Novum in der Synchronbranche.

Laut BFFS beteiligen Constantin Film und Studiocanal dabei Synchronschauspieler, Synchronregisseure und Dialogbuchautoren rückwirkend zum 1. Januar 2019 am wirtschaftlichen Erfolg der von den Verleihern synchronisierten Filme und Serien. Damit wurde für die Synchronbranche das erste Mal eine kollektivrechtliche Vereinbarung geschlossen. Berücksichtigt werden dabei die künftigen Verwertungen all jener Produktionen, deren reguläre Auswertung in Deutschland nach dem 28. März 2002 begann. Darauf haben sich die Verbände mit den Verleihern Constantin Film und Studiocanal geeinigt.

Bisher wurden die Leistungen der Synchronkreativen pauschal vergütet. Eine weitere Vergütung bei wirtschaftlich besonders erfolgreichen Produktionen fand nicht statt.

BFFS-Vorstand Till Völger: „Das Ergebnis ist ein Meilenstein in der Geschichte der Synchronbranche. Endlich erhalten wir für unsere kreativen und schöpferischen Leistungen von den Verleihern eine Beteiligung an ihrem wirtschaftlichen Erfolg, den sie mit der Verwertung der von uns synchronisierten Filmwerke erzielen. Unser Ziel ist es nun, auch mit anderen Verleihern entsprechende gemeinsame Vergütungsregeln abzuschließen.“

Bislang richtet sich die Vergütungspraxis in der Synchronbranche nach dem Grundsatz des Total-Buy-Outs, also der einmaligen pauschalen Vergütung der Kreativen, unabhängig davon, ob es sich um eine besonders erfolgreiche Produktion handelt.

Die Erträge, die über die mit den Verleihern ausgehandelte gemeinsame Vergütungsregel generiert werden, werden jeweils zum Jahresende berechnet und sodann für die Synchronschauspielerinnen und -schauspieler über die Deutsche Schauspielkasse an die Berechtigten ausgekehrt. Die Berechnung bestimmter Altproduktionen erfolgt erst nach Ablauf einzelner fest definierter Zeitabschnitte.

BFFS und ver.di haben durch den Abschluss dieser Vergütungsregel auch den Synchronkreativen einen Beteiligungsanspruch gesichert, die nicht Mitglied in ihren Gewerkschaften sind. Die Vergütungsregel betrifft allerdings ausschließlich Erfolgsfälle im Sinne des § 32a des Urheberrechtsgesetzes (UrhG). Eine Vereinbarung über eine angemessene Grundvergütung bei den Synchronproduzenten wurde ebenfalls nicht getroffen, da sich die Verhältnisse dort mangels eines entsprechenden Organisationsgrades als schwierig darstellen.

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OFFENER BRIEF

der Berufsvereinigung Filmton zu einer Pressemitteilung der sogenannten Urheberallianz.

Zurecht beklagten sich im Februar 2019, anlässlich der Berlinale, die drei Filmverbände »Bundesverband Filmschnitt (BFS), Berufsverband Kinematografie (BVK) sowie Szenenbild und Kostümbild (VSK)«, die sich zur sogenannten „UrheberAllianz Film und Fernsehen“ zusammengeschlossen haben, die Weigerung der öffentlich-rechtlichen Sender, die seit 2002 im Urhebergesetz verankerte Verpflichtung zu einer angemessenen Beteiligung von Filmurhebern an Folgeerlösen praktisch umzusetzen und in Verhandlungen fair festzulegen. (siehe PDF.)

Bedauerlich ist allerdings, dass sich die „UrheberAllianz Film und Fernsehen“ von den anderen Filmverbänden abgrenzt, und der Eindruck entsteht, sie seien neben Regie und Drehbuch die alleinigen Filmurheber.

Es gibt keine „Urheberverbände“, sondern nur Filmverbände, die ihre urheberisch tätigen Filmschaffenden vertreten. Urheberisch tätig sind jedoch ebenfalls eine Reihe anderer Filmschaffender, so z.B. die Filmtonschaffenden. Diese werden in der zwischen ver.di/BFFS und der Produzentenallianz 2013 verhandelten Kinoerlösbeteiligung mit gleich sechs unterschiedlichen Filmtonberufen als Urheber regelmäßig an Folgeerlösen beteiligt.

bvft-Vertreter Christoph Oertel sagt dazu in einem offenen Brief vom 25. März 2019: „Es ist einfach unsinnig, Bild und Ton hier gegeneinander auszuspielen und den einen Teil (den Filmton) einfach auszublenden. Film ist immer ein sich gegenseitig befruchtendes, einander verwandelndes Zusammenspiel beider Sinnesebenen, das erst in der Summe die Filmerfahrung zu einem starken Eindruck werden lässt.“

Die Berufsvereinigung Filmton fordert die drei Verbände auf, statt auf Spaltung auf Solidarität unter allen urheberisch tätigen Filmschaffenden zu setzen, denn nur gemeinsam können wir das berechtigte Anliegen durchsetzen und auch untereinander zu fairen Beteiligungen kommen. Dass die drei sich separierenden Verbände in der Sache nach eigener Aussage bisher noch kaum etwas erreicht haben, möge als Beleg für diese Notwendigkeit dienen.

So wäre es – statt sich zu separieren – angebracht und modern, die Kräfte aller urheberisch tätigen Filmschaffenden zu bündeln, wie dies in den Verhandlungen zur Kinoerlösbeteiligung geschah und wie es in der Tat seit drei Jahren in den Verhandlungen mit ARD/DEGETO und Produzentenallianz zur Erlösbeteiligung bei TV-Filmen ebenfalls versucht wird. Dass sich diese Verhandlungen als äußerst zäh herausstellen, hat viele Gründe, u.a. natürlich auch das Verhandlungsgebaren der ARD-Vertreter.

PS: (Post Scriptum)

In einer Meldung vom 2. August 2019 machten wir bei uns im BAF-Blog darauf aufmerksam, dass in 2019 Filmtonschaffende erstmals als Urheber*innen an Kinoerlösen beteiligt werden.

Links: www.bffs.de | www.bvft.de

Quellen: Filmecho | Professional Produktion | BFFS | rische & co pr

Arthouse Kinobetreiber ermahnen Venedigs Filmfestspiele

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Internationale Kinobetreiberverbände CICAE & UNIC sowie die AG Kino-Gilde ermahnen Filmfestivals.

Angesichts der gestrigen Eröffnung der Internationalen Filmfestspiele von Venedig, äußerte der Internationaler Kinobetreiberverband CICAE noch einmal seine Forderungen, Produktionen von Streamingdiensten wie NETFLIX nicht mehr zum Wettbewerb zuzulassen, wenn keine regulären Kinostarts geplant sind.

In Frankreich, dem Sitz des Verbandes, werden die Kinozeitfenster deutlich strenger ausgelegt, als in anderen Ländern, weshalb die Internationalen Filmfestspiele von Cannes sich dem Anliegen des Kinoverbandes gebeugt haben und deshalb keine Wettbewerbsfilme von NETFLIX zuließen.

Anders handelt dagegen die Mostra von Venedig. Mit dem letztjährigen Gewinner, der NETFLIX Produktion "ROMA" hatte man sogar einen späteren Oscar-Gewinner im Wettbewerb 2018 präsentiert. Der Streamingdienst NETFLIX versprach zwar den Film auch nach den Festspielen im Kino zu zeigen, präsentierte das Meisterwerk aber nur in ausgesuchten Kinos als dreitägiges Event. In Spanien wurde der Film sogar überhaupt nicht ins Kino gebracht.

Das ärgert natürlich die Filmkunst Kinobetreiber. Sollte diese Masche zur regulären Methode werden, ist es ums Kino schlecht bestellt. Alfonso Cuarons "Roma" war nämlich kurz nach dem Kinoevent im Stream von zu Hause aus zu sehen.

In diesem Jahr wurden mit Steven Soderberghs "The Laundromat" und Noah Baumbachs "Marriage Story" erneut zwei NETFLIX-Produktionen an den Lido eingeladen, weshalb der Kinobetreiberverband CICAE einen Tag vor Beginn des Festivals seine Mahnung an alle Filmfestivals der Welt erneuerte, die Herausbringung eines Films im Kino als Bedingung für eine Wettbewerbsteilnahme zu machen. Auch der europäische Kinoverband UNIC kritisierte die Mostra bereits kurz nach Bekanntgabe des Wettbewerbsprogramms Ende Juli für die Einladung der beiden Titel.

"Es ist schwer nachvollziehbar, warum Big-Tech-Unternehmen von den gleichen Regeln freigestellt werden sollen, denen Studios, Produzent*innen und Kinos seit Jahrzehnten folgen. Ganz besonders beunruhigt es uns, dass das Filmfestival in Venedig vorbehaltlos einen Streamingdienst umgarnt, dessen Ziel von seinen Partnern als 'Weltherrschaft' beschrieben wird", erklärt der Präsident der CICAE, Christian Bräuer.

Nach Ansicht des Verbands müssten Festivals klare und einheitliche Regeln für große und kleine Player gleichermaßen schaffen und auf deren Einhaltung drängen, um Vielfalt und Rezeption von Filmen zu erhalten.

"Eine dieser Regeln muss das Bestehen auf einer ordentlichen Kinoauswertung für alle Filme in Wettbewerben sein. Kino ist nicht nur aus technischen Gründen der beste Ort, um einen Film zu erleben. Das Kino ermöglicht Filmen, aus vielfältigen Perspektiven vermarktet, gesehen und diskutiert zu werden", so Bräuer.

Es gehe jedoch nicht darum, Streaming an sich auszuschließen, heißt es in der CICAE-Mitteilung weiter.

Streaming sei eine "großartige Art und Weise, Filme und Serien in die eigenen vier Wände zu bringen", biete aber keinen Vergleich zum gemeinsamen Kinoerlebnis. "Wir freuen uns über jedes Streaming-Unternehmen, das seinen Filmen einen echten Kinostart ermöglichen will. Aber jede neue Partnerschaft muss auf den gleichen Werten basieren, wie sie die Kinos mit großen Studios sowie unabhängigen Filmschaffenden und Verleihern über Jahrzehnte aufgebaut haben", so Bräuer.

Venedigs Festivaldirektor Alberto Barbera, verteidigte dagegen seine Entscheidung auch NETFLIX-Produktionen im Wettbewerbsprogramm zu zeigen, sofern die Filme von herausragender künstlerischer Bedeutung sind. Tatsächlich kommen auch andere Kinoproduktionen aus fernen Ländern, die auf den großen A-Festivals gezeigt wurden, häufig nicht in europäische Kinos, weil sich kein Verleih dafür begeistern kann, oder das Risiko scheut, teure Synchronfassungen oder Untertitelungen in den jeweiligen Landessprachen anfertigen zu lassen.

Diese Filme haben dann nur noch eine Chance ans breite Publikum zu gelangen, wenn DVDs, Blu-Ray Discs oder VODs erhältlich sind. Auch auf dem Lande ist es häufig schwer für Kinoliebhaber und Cineasten, jene Filme zu sehen, die nicht vom allgemeinen Massengeschmack bedient werden. So gesehen machen NETFLIX und AMAZON & Co. doch noch einen guten Job, auch wenn es für die AG Kino-Gilde, die sich hinter die Forderungen von CICAE & UNIC stellt, ein Schlag ins Gesicht sein dürfte.

Links: cicae.org/de | www.agkino.de

Quellen: AG KINO-Gilde | Blickpunkt: Film

39. Lange Nacht der Museen Berlin 2019

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Zum diesjährigen Start der »Langen Nacht der Museen« nimmt erstmals die James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel teil.

Zur 39. Langen Nacht der Museen am Samstag, den 31. August 2019, öffnen acht Häuser der Staatlichen Museen zu Berlin in der Zeit von 18 bis 2 Uhr ihre Türen. Insgesamt beteiligen sich jedoch 75 Museen.

Gleich drei Häuser auf der Museumsinsel Berlin sind in diesem Jahr zum ersten Mal dabei: Die »James-Simon-Galerie«, das Ausstellungsgebäude „Pergamonmuseum. Das Panorama“ sowie das am 31. August 2019 erstmals für Besucher*innen zugängliche »Haus Bastian – Zentrum für kulturelle Bildung«.

Das Kulturforum vis-à-vis des Potsdamer Platzes steht hingegen ganz im Zeichen des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums – ein vielseitiges Programm stimmt auf die „bauhauswoche berlin 2019“ ein, die mit der Langen Nacht der Museen beginnt.

Ausstellungen, Architekturführungen, Radtour, Yogasessions, Radioabende, Buchvorstellungen, Vorträge, Workshops und natürlich auch eine Open-Air-Filmreihe im Garten des Podewil in der Klosterstr. 68 in 10179 Berlin-Mitte, schlagen während der bauhauswoche berlin vom 31. August bis 8. September 2019 auf ganz unterschiedliche Weise eine Brücke zum Jubiläum.

Und wenn wir von Film und Ausstellungen sprechen, dann darf natürlich nicht die "Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen" fehlen, das sich im Sony Center am Potsdamer Platz befindet.

Ganz neu dabei ist die Wanderausstellung "Der Krieg und ich"über Kriegskinder 1939-1945, die zur gleichnamigen Dramaserie mit einem neuen multimedialen Konzept Geschichtsvermittlung erfahrbar machen will. Die Kriegserlebnisse von Kindern in Europa während des Zweiten Weltkriegs werden jungen Menschen von heute am Dorothea-Schlegel-Platz in Berlin-Mitte am U+S-Bhf. Friedrichstraße interaktiv und einfühlsam in Bild und Ton vermittelt. In Videos berichten Zeitzeugen über ihre Kindheit im Krieg.

Ebenso wird die Geschichte des zehnjährigen Anton aus der gleichnamigen Dramaserie als wiederholende Filmvorführung präsentiert. Gezeigt wird die "Episode 1 - Anton aus Deutschland" (1938/39) jeweils um 20:00, 22:00, 00:00 und 01:00 Uhr.

Hier der Trailer:

Im Museum für Kommunikation, das normalerweise sowohl die Telekommunikation mit der Geschichte der Fernsprechanschlüsse, als auch Fernsehen und Hörfunk in den Mittelpunkt seiner Ausstellungen stellt, wird diesmal dagegen Zirkuskunst in Kooperation mit dem Berlin Circus Festival präsentiert.

Außerdem gibt es leckeres Essen und eiskalte Cocktails bis 02:00 Uhr nachts, denn die Temperaturen werden wohl auch an diesem Wochenende nachts kaum unter 20° C sinken.

Es gibt darüber hinaus noch viel mehr zu entdecken. Das gesamte Programm der Staatlichen Museen zu Berlin zur Langen Nacht der Museen 2019 sowie Tickets gibt es online unter: www.smb.museum.

Das gesamte Programm der 39. Langen Nacht der Museen 2019 sowie weitere Tickets gibt es online unter: www.lange-nacht-der-museen.de.

Mehr als 50 Titel beim 33. Fantasy Filmfest 2019

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Nicht nur Horror, sondern auch subtile, ausgezeichnete Filme bekannter, großer Filmfestivals mit dabei.

Wer nicht Jessica Hausners „Little Joe“ (X-Filme) in Cannes gesehen hat, oder auch gestern nicht die Gelegenheit hatte, die Pressevorführung in Berlin besuchen zu können, sollte sich schnellstmöglich Karten für das 33. Fantasy Filmfest im CineStar Kino am Potsdamer Platz besorgen. Immerhin wurde Emily Beecham für ihre Leistungen in der SF-Vision um eine Pflanze, die glücklich machen soll, in Cannes als Beste Schauspielerin ausgezeichnet.

Hier ein kurzer Auszug:

Das Wanderfestival, das diesmal mit 50 Spiel- und 10 Kurzfilmen in den sieben Städten Berlin, Frankfurt, München, Stuttgart, Köln, Hamburg und Nürnberg zwischen dem 4. und 29. September 2019 zu sehen ist, eröffnet mit dem österreichischen Horrorfilm „The Lodge“ von Severin Fiala und Veronika Franz (SquareOne) und beschließt die 33. Ausgabe mit dem phantastischen Gruselfilm „Scary Stories To Tell In The Dark“ von André Ovredal und Guillermo del Toro.

Hier der Trailer:

Cineasten dürfte der Name des mexikanischen Regisseurs, Filmproduzenten, Schriftstellers und Drehbuchautors bekannt sein. Für den Fantasyfilm "Shape of Water – Das Flüstern des Wassers" erhielt Guillermo del Toro 2018 den Oscar als Bester Regisseur, außerdem wurde er für den Besten Film ausgezeichnet.

Auch die Deutschlandpremiere von "The Lodge", hinter dem das Regieduo von Filmen wie "Ich seh, ich seh" steht, hatte bereits in Sundance für Begeisterung gesorgt und wird nach dem Festival von SquareOne Entertainment in die deutschen Kinos gebracht. In dem Horrorthriller spielen mit Riley Keough, Jaeden Martell und Richard Armitage.

Hier der Trailer:

Neu im Programm sind „Dachra“ von Abdelhamid Bouchnak (Celluloid Dreams), „Dark Encounter“ von Carl Strathie (Falcom Media), „It Comes“ von Tetsuya Nakashima (Gaga Corporation), „Riot Girls“ von Jovanka Vuckovic (AMP), „Tone-Deaf“ von Richard Bates Jr. (Lightning Entertainment) und „Why Don’t You Just Die!” von Kirill Sokolov (Alamode Film).

Mit „3 From Hell“ von Rob Zombie und „Making Monsters“ von Rob Brunner und Justin Harding sind sogar zwei Weltpremieren im Programm. Verwiesen wird auch auf eine hohe Stardichte in diesem Jahr. Darunter das Endzeitdrama „Light Of My Life“ von und mit Casey Affleck, „Come To Daddy“ mit Elijah Wood, die Komödie „Ready Or Not“ mit Samara Weaving und Andie Macdowell, Jesse Eisenberg in dem Science-Fiction Film „Vivarium“ von Lorcan Finnegan, Helen Hunt im Mystery Thriller „I See You“ von Adam Randall und Jean Penn und Mel Gibson in „The Professor and the Madman“ unter der Regie von Farhad Safinia. Als Director's Spotlight wird Tetsuya Nakashima „It Comes” gezeigt. Die Reihe Fresh Blood verspricht talentierte Regisseure zu entdecken.

Darüber hinaus stehen folgende Filme fest:

"47 Meters Down: Uncaged" (Regie: Johannes Roberts)

"A Good Woman Is Hard to Find" (Regie: Abner Pastoll)

"Bliss" (Regie: Joe Begos)

"Deadsight" (Regie: Jesse Thomas Cook)

"Diner" (Regie: Mika Ninagawa)

"Extra Ordinary" (Regie: Mike Ahern, Enda Loughman)

"First Love" (Regie: Takashi Miike)

"The Gangster, the Cop, the Devil" (Regie: Lee Won-Tae)

"Hotel Mumbai" (Regie: Anthony Maras)

"Rabid" (Regie: Jen Soska, Sylvia Soska)

"Shadow" (Regie: Zhang Yimou)

Das 33. Fantasy Filmfest startet am 4. September 2019 (bis 15. September) im Berliner CineStar im Sony Center, vom 5. bis 15. September macht es Station in der Frankfurter Harmonie, wechselt vom 11. bis 21. September ins Münchner Cinema und vom 12. bis 22. September ins Stuttgarter Metropol und ins Kölner Residenz. Den Abschluss bilden vom 19. bis 29. September 2019 das Hamburger Savoy und das Nürnberger CineCitta.

Karten für das Festival sind übrigens sehr gefragt und schnell ausverkauft. Während ansonsten bei der derzeitigen Hitzewelle die Kinos unter Besuchermangel stöhnen und meist nur Open-Air-Ableger ohne Verluste über die Runden kommen, lassen Festivals dagegen haufenweise Geld in die Kinokassen fließen.

Lange Schlangen an der Kinokasse haben wir gestern Abend auch beim Queer Film Festival in Berlin gesehen, dessen Abendvorstellung mit dem kanadischen Coming-of-Age-Film "Giant Little Ones" nahezu ausverkauft war. Der bemerkenswerte Film, der durchaus in die Fußstapfen der Erfolgsdramödie "Call Me by Your Name" treten könnte, soll im November vom Salzgeber Verleih in die Kinos gebracht werden.

Link: www.fantasyfilmfest.com

Neue Preiskategorie beim Deutschen Filmpreis

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Produzentenallianz begrüßt die Anerkennung des Kreativpotentials von VFX und Animation durch Schaffung einer entsprechenden Preiskategorie im Rahmen des Deutschen Filmpreises.

Die Allianz Deutscher Produzenten – Film und Fernsehen e.V. (Produzentenallianz) begrüßt die Schaffung der neuen Preiskategorie „VFX & Animation“ bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises, die am Donnerstag letzter Woche, den 22. August 2019, von der Deutschen Filmakademie und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) verkündet wurde. Erstmals wird der Preis im Rahmen der Filmpreis-Gala im kommenden Jahr vergeben.

Der Vorstandsvorsitzende der Sektion Animation der Produzentenallianz, Jan Bonath (Vorstand Scopas Medien AG), betont: „Die Anerkennung der kreativen Leistungen der VFX- und Animationskünstler durch die Deutsche Filmakademie war überfällig.“ Und Bonath weiter „Wir sind sicher, dass durch die Aufnahme dieses wichtigen Bereichs des deutschen Filmschaffens in die Reihe der jährlich vergebenen Lolas die Aufmerksamkeit für VFX und Animation in Deutschland deutlich gestärkt wird. Wir sind überzeugt davon, dass dieser Bereich als Zukunftsbranche im Zuge der Digitalisierung und auch Internationalisierung des Filmproduzierens von einer weiterhin wachsenden Bedeutung für die deutsche Filmwirtschaft sein wird.“

Zur Produzentenallianz:

Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen (kurz: Produzentenallianz) ist die unabhängige Interessenvertretung der Produzentinnen und Produzenten in Deutschland von Film-, Fernseh- und anderen audiovisuellen Werken. Sie repräsentiert mit rund 270 Mitgliedern die wichtigsten Produktionsunternehmen und ist damit der maßgebliche Produzentenverband in Deutschland. Im nationalen und internationalen Rahmen tritt die Produzentenallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produzentinnen und Produzenten ein.

Link: www.produzentenallianz.de

Quelle: Produzentenallianz


Aktuelle Kinofilme rezensiert - Filmkritiken von August 2019, Teil 5

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Acht Filmkritiken von letzter und vorletzter Woche über aktuell im Kino angelaufene Filme.

Wir sind diesmal etwas später dran mit unseren Filmkritiken, weil andere Meldungen in den letzten Tagen Vorrang hatten. Deshalb wollen wir uns mit der Einleitung kurz fassen, aber dennoch zwei Dokumentarfilme nicht unerwähnt lassen, die es im Vergleich zu Blockbustern ziemlich schwer im Kino haben.

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"CARMINE STREET GUITARS" Doku von Ron Mann (Kanada). Mit Jim Jarmusch, Charlie Sexton, Eszter Balint u.a. seit 29. August 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Unsere Filmkritik:

Während DVD's und Musik CD's sich immer schwerer verkaufen, haben Streamingdienste und High-Res. Musikdownloads Aufwind. Musikliebhaber schätzten aber auch die guten alten Vinyl-Schallplatte, die, wenn gut erhalten, den Frequenzumfang der CD klar übertreffen können.

Es gibt sogar Plattenläden, wie den Platten Pedro, ein Schallplattenantiquariat im Tegeler Weg 102 in 10589 Berlin, dessen Inhaber eigentlich schon seit vielen auf Rente ist und deshalb nur gelegentlich öffnet, dafür aber etliche nicht mehr erhältliche Raritäten besitzt.

Ähnliches lässt sich auch über einen Gitarrenladen in New York sagen, der nur quasi nur Raritäten verkauft oder selber aus alten Holz von Abrisshäusern spezielle Musikinstrumente baut. Warum noch kein US-Filmemacher einen Film über diesen außergewöhnlichen Laden gemacht hat, sondern erst Ron Man aus Kanada kommen musste, um das Kleinod zu entdecken ist schier unbegreiflich.

Immerhin betritt zu Beginn des Trailers sogar der US-Autorenfilmer, Schauspieler und Filmproduzent Jim Jarmusch den Laden, um sich Rat zu holen. Etliche weitere mehr oder weniger bekannte Musiker tauchen auf, und einige spielen auf den Instrumenten erstaunlich Virtuoses als Einlage vor. Allein dies ist es wert, sich den Film anzusehen.

W.F.

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"PRÉLUDE" Musik-Drama von Sabrina Sarabi (Deutschland). Mit Louis Hofmann, Liv Lisa Fries, Johannes Nussbaum u.a. seit 29. August 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Unsere Filmkritik

Um Musik geht es auch im nächsten Film. Hauptdarsteller ist der 19-jährige David (gespielt von dem inzwischen 21-jährigen Louis Hofmann), der sein Studium an einem Musikkonservatorium beginnt und vom Leistungsdruck getrieben, immer obsessiver übt, um den Vorstellungen seiner Lehrer gerecht zu werden. Anfänglich montiert der Film geschickt Töne und Bilder, die sich zur Sinfonie eines Albtraums steigern.

Eigentlich eine Rolle, die dem Kölner Louis Hofmann wie auf den Leib geschrieben, zusagen müsste. Der European Shooting Star des Jahres 2017, der damals 19 Jahre alt war, hat uns bisher immer begeistert. Weniger als Tom Sawyer im Jahre 2011, aber dafür in "Freistatt"über eine Erziehungsanstalt für Jugendliche im Jahre 2015 und vor allem in der dänischen Produktion "Under Sandet - Unter dem Sand" des gleichen Jahres, in dem Jugendliche deutsche Kriegsgefangene zu Minenräumarbeiten gezwungen wurden und viele dabei ihr Leben ließen.

Die Reihe mit außergewöhnlichen, guten Arthouse-Werken wie "Die Mitte der Welt" (2016) oder "1000 Arten Regen zu beschreiben" (2018) ließe sich fortführen.

In dem aktuellen Drama "Prélude" vermag der junge Darsteller einige Drehbuchschwächen auszubügeln, dennoch ist es sein vielleicht bisher schwächster Film. Das liegt aber nicht an Hofmanns schauspielerischer Leistung, sondern an der etwas übertrieben dargestellten Story, die den psychische Zustand musikalischer Wunderkinder ergründen will. Der Film versucht sich dabei redlich an der Kritik der Leistungsgesellschaft abzuarbeiten und scheitert, denn das erwartete Finale bleibt leider aus.

W.F.

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"Hi, AI" Dokumentation von Isa Willinger seit 7. März 2019 vereinzelt bundesweit im Kino und ab 5. September 2019 auf DVD + VOD erhältlich. Hier der Trailer:

Unsere Filmkritik:

Wir müssen gestehen, dass wir die Doku nicht so überragend gut fanden wie einige andere Medien, sodass wir den Film eigentlich nicht besprechen wollten. Der Titel geht zurück auf den Namen einer Roboterfrau im Film „Ai“, zugleich ist er ein Wortspiel mit der englischen Abkürzung für künstliche Intelligenz: AI.

Wie werden wir mit künstlicher Intelligenz zusammenleben? Was werden wir gewinnen, was verlieren? Dies ist die Frage, die dieser Film stellt und am Beispiel einiger Protagonisten, die sich als Lebenshilfe oder Lebenspartnerin einen Roboter nach Hause bestellt haben, erklären will. Während der Film anfänglich durchaus spannend zu Sache kommt, langweilt er aber schon nach einer halben Stunde mit Wiederholungen und zudem hakt es oftmals noch bei der Technik.

Auch zukünftige Entwicklungen vom selbst fahrenden Auto bis hin zu implantierbarer Mikroelektronik, um geschädigten Personen wieder mehr Lebensqualität zu bieten, werden kaum angerissen, obwohl Prototypen bereits in der Entwicklung sind.

Aus dem Film ließe sich gut und gerne ein mittellanges Feature fürs Fernsehen schneiden, für einen abendfüllenden Kinofilm ist er leider nicht aktuell genug und ein wenig zu langatmig angelegt.

Dennoch wollen wir ihn erwähnen, denn in unserer nachfolgenden Besprechung geht es um eine NETFLIX Spielfilm-Produktion zu einem ähnlichen Thema, die durchaus Fragen aufwirft, ob zukünftige Roboter zu Hause sicher und universell genug sind, um auch kranke hilfsbedürftige Personen, ohne weitere Hilfe allein beaufsichtigen zu können.

W.F.

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"I AM MOTHER" Sci-Fi-Thriller von Grant Sputore (Australien). Mit Clara Rugaard, Hilary Swank, Rose Byrne u.a. seit 22. August 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Die Erde ist unbewohnbar. Ein Virus hat die Menschheit ausgerottet. In einer Bunkeranlage lagern Tausende von menschlichen Embryonen, für den Fall, die Erde wieder zu bevölkern.

Ein Retortenbaby wird von „Mutter“ einem Roboter liebevoll aufgezogen. „Tochter“ wächst heran, wird von Mutter unterrichtet, wobei sie viel Wert auf ethische Standards setzt. Als Tochter im Teenageralter ist, ist das Mädchen nicht mehr so folgsam wie bisher.

Neugierig begibt sie sich heimlich in dem weitläufigen Bunker in Areale, die Mutter ihr streng verboten hat. Bei ihren Rundgängen entdeckt sie in der Luftschleuse eine verwundete Frau (Hilary Swank). Tochter ist verstört. Mutter hat ihr doch erzählt, dass draußen alle Menschen tot wären und ein Überleben in der verseuchten Welt unmöglich ist. Tochter rettet die Frau und versteckt sie. Die Fremde berichtet ihr eine ganz andere Version, von dem, was draußen passiert ist. Bisher hat Tochter gedacht, dass sie der einzige Mensch sei. Hat Mutter sie die ganze Zeit angelogen? Kann sie ihr überhaupt noch vertrauen? Tochter beginnt der Androidin Fragen zu stellen. Von nun an ändert sich das Verhältnis zwischen ihr und Mutter grundlegend.

In seinem intelligenten Science-Fiction-Zukunftsthriller setzt sich der Australier Grant Sputore mit den Fragen nach Ethik, Menschlichkeit und Ratio auseinander. Das Drei-Personen-Kammerspiel besticht durch seine dystopische Umgebung und die schauspielerische Leistung der dänischen New-Comerin Clara Rugaard. Die Spannung verliert sich, als die Szenerie nach außen verlagert wird. Trotz einiger Längen und merkwürdiger Twists, hat man es mit einem außergewöhnlichen, intelligenten Film zu tun. Einige würden "I AM MOTHER" auch als absolutes Kopfkino bezeichnen.

Ulrike Schirm

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MEIN LOTTA-LEBEN - Alles Bingo mit Flamingo!" Familienkomödie von Neele Leana Vollmar (Deutschland). Mit Meggy Hussong, Yola Streese, Levi Kazmaier u.a. seit 29. August 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Leicht ist das Leben der 11-jährigen Lotta Petermann (Maggie Hussong) und ihrer besten Freundin Cheyenne (Yola Streese) nicht. Wenn es mal nicht so gut läuft, trösten sie sich mit ihrem Lieblingsgericht Knäckebrot mit Erdnussbutter und Chipsletten.

Als sie erfahren, dass die reiche Zicke Berenike (Laila Ziegler) die ganze Schule zu einer Schlittschuhparty mit angeschlossener Fete einlädt und Lotta und Cheyenne nicht, tröstet sie ihr Lieblingsgericht nicht mehr. Nicht nur, das Lotta sich verzweifelt bemüht, endlich ihre Flöte loszuwerden, den häuslichen „Wahnsinn“ ertragen muss und sich nicht mehr lustig über den Namen ihrer Lehrerin (Carolin Kebekus) machen darf, da Frau Kackert mit schweren Geschützen droht, ist halb so schlimm. Aber als Einzige nicht eingeladen zu werden, gefällt den Freundinnen gar nicht. Lotta und Cheyenne entwickeln einen irrwitzigen Plan, bei dem ihnen ein unverhoffter Zufall, in Gestalt des total angesagten Teenie-Popstars Marlon (Lukas Rieger) zu Hilfe kommt. Berenike und ihre eingebildeten Freundinnen staunen „Bauklötzer“.

Mit „Mein Lotta-Leben - Alles Bingo mit Flamingo!“, nach der erfolgreichen Buchreihe von Alice Pantermüller, hat Regisseurin Neele Leana Vollmar eine höchst amüsante Kinderkomödie mit herrlich aberwitzigen Einfällen und einem wunderbar stimmigen Cast gedreht.

Ulrike Schirm

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"LATE NIGHT" Komödie von Nisha Ganatra (USA). Mit Emma Thompson, Mindy Kaling, John Lithgow u.a. seit 29. August 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Seit 28 Jahren hat die Britin Katherine Newbury (Emma Thompson) ihre eigene Late-Night-Show, die allabendlich über die Bühne geht. Sie ist witzig, schlagfertig und klug. Außerdem ist sie für ihre Scharfzüngigkeit im Umgang mit ihrem Team bekannt und gefürchtet. Und wie es nun mal als Frau so ist, musste sie sich ihr Leben lang mehr anstrengen und immer besser sein als Männer.

Nun will man sie von ihrem hart erkämpften Thron stoßen. Wegen altbackener Gags und sinkender Quoten soll sie nach Beendigung der laufenden Staffel gefeuert werden. Hinter den Kulissen wirft man ihr vor, eine Frauenhasserin zu sein, da sie nur männliche Gag-Schreiber beschäftigt. Und damit nicht genug, will die neue Senderchefin (Amy Ryan) sie durch einen angesagten, bei der Jugend beliebten Comedian, ersetzen.

Newbury muss sich was einfallen lassen. Kurzentschlossen engagiert sie zum ersten Mal eine Frau als Gag-Schreiberin und dann auch noch eine mit Migrationshintergrund. Bei den weißen männlichen Mitarbeitern macht sich Unmut breit.

Molly Patel (Mindy Kaling) kommt aus Pennsylvania, ist neu in New York, hat bisher nichts mit der Unterhaltungsbranche zu tun gehabt Ihr letzter Job, die Qualitätskontrolle in einem Chemiewerk. Ihr Vorteil, sie ist Fan der „Königin“ des Night-Talks.

Mindy Kaling, Drehbuchautorin, Comedian und Schauspielerin, weiß aus eigener Erfahrung, was für ein hartes Pflaster Komik für Frauen ist. Schon beim Schreiben des Drehbuchs für "LATE NIGHT", hat sie für die Hauptrolle Emma Thompson vor Augen gehabt. Nicht nur, dass Thompson als Schauspielerin eine Wucht ist, für die Rolle der versnobten Newbury kommt ihr sehr zu Gute, dass sie neben Stephen Fry und Hugh Laurie Mitglied eines Theater-Sketch-Ensembles war und als Stand-up-Comedian aufgetreten ist. Sie wusste genau, wie schwer es ist, allein mit einem Mikrofon, zum Publikum eine echte Verbindung herzustellen.

Dank der pointierten und messerscharfen Dialoge, die Kaling sich einfallen ließ, ist "LATE NIGHT" ein köstliches, tragikomisches Feel-Good-Movie, mit einer glänzenden Emma Thompson in der Hauptrolle. Auch Mindy Kaling macht neben ihr eine gute Figur. Beide entwickeln sich zu einem Dream-Team, in dem Molly Patel mit viel Herz alles dran setzt, Katherine Newbury ein neues Image zu verleihen. Und das ohne zeternden Generationskonflikt. "LATE NIGHT" erinnert an die Modemagazin – Satire „Der Teufel trägt Prada“ mit dem Dream-Team Meryl Streep / Anne Hathaway, aber weitaus menschenfreundlicher.

Ulrike Schirm

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"ANGEL HAS FALLEN" Dritter Teil der "Has Fallen" Action-Krimi-Reihe von Ric Roman Waugh (USA). Mit Gerard Butler, Morgan Freeman, Lance Reddick u.a. seit 29. August 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

2013 startete „Olympus Has Fallen“, dann folgte 2016 „London Has Fallen“ und nun folgt „Angel Has Fallen“.

Mike Banning (Gerard Butler), angestellt beim Secret Service zum Schutz des Präsidenten der USA, Mr. Trumbull (Morgan Freeman), dessen hohes Vertrauen er hat und ihn deshalb zu seinem ganz persönlichen Bodyguard ernannt hat, begleitet den Präsidenten auf dessen Wunsch, zu einem Angelausflug.

Plötzlich erscheint eine Drohnenflotte, im Visier der Präsident. Bei dem Angriff werden 18 Secret-Service-Agenten, die zu seinem Schutz dabei waren, getötet. Trumbull liegt im Koma. Da Banning der einzige von ihnen ist, der überlebt hat, fällt der Verdacht auf ihn. Angebliche Indizien, Kontakte zu den Russen, sowie hohe Geldbeträge auf Auslandskonten, reichen aus, um ihn als Drahtzieher der hinterhältigen Attacke zu beschuldigen. Bei der polizeilichen Überführung wird Banning gekidnappt. Trotz gesundheitlicher Angeschlagenheit, er stopft jede Menge Schmerztabletten in sich hinein, gelingt ihm die Flucht.

Schnellstens wird Vizepräsident Kirby (Tim Blake) vereidigt, denn wie lange der schwer verletzte Trumbull im Koma verharrt , weiß man nicht. Kirby ist überzeugt, dass die Russen ihre Hände mit im Spiel haben und droht mit Vergeltung. Auf Banning beginnt eine gnadenlose Hetzjagd. Erst ist er in einem Truck unterwegs, dann zu Fuß durch ein unwegsames Gelände, das übliche Katz-und Mausspiel, bis es ihm gelingt seine Verfolger, Polizei, Hubschrauber und Hundestaffel abzuschütteln. Unterschlupf findet er bei seinem Vater (Nick Nolte) einem Waldschrat, der mitten im Nirgendwo in einer Hütte haust. Die Begegnung zwischen Vater und Sohn, ist ein humorvolles Herzstück, dieses Thrillers.

Banning muss zurück nach Washington. Kirby ist dabei den Russen den Krieg zu erklären. Das muss verhindert werden.

Für mich persönlich ist „Angel Has Fallen“ der unterhaltsamste Film dieser „Has Fallen“-Action-Reihe. Routinierte Action-Szenen werden unterbrochen mit humoristischen Einlagen. Mit hämischem Grinsen verfolgt man das Vorgehen des FBI, wie es auf dümmliche Weise der falschen Spur hinterherjagt, bis sich Gut und Böse gegenüberstehen. Jedenfalls ist es mir so gegangen.

Ulrike Schirm

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"PARADISE HILLS" Fantasy-Drama von Alice Waddington (Spanien). Mit Hunter Tremayne, Emma Roberts, Danielle Macdonald u.a. seit 29. August 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Uma (Emma Roberts) erwacht in einem Krankenbett. Ihre Kleidung ist verschmutzt. Sie reibt sich die Augen und weiss nicht wo sie ist.

Gelandet ist sie auf einer Felseninsel namens Paradise, wo es aussieht wie im Garten Eden. Schnell bemerkt sie, das der Ort mit dem Paradis nichts zu tun hat. Es ist eine Besserungsanstalt für junge, unartige privilegierte junge Mädchen, die zu gesellschaftsfähigen Frauen gemacht werden sollen.

In einer Gesellschaft irgendwann nach unserer Zeit, wird es den jungen Frauen aus reichem Hause schwer gemacht, ein individuelles Leben nach ihren Vorstellungen zu führen. Wer sich dagegen auflehnt, soll in diesem prachtvollen, mit Rosenhecken bewachsenen, mit märchenhaftem Dekor ausgestattetem Paradis, in nur zwei Monaten, so geformt werden, um dem gewünschten Bild ihrer Eltern und der Gesellschaft zu entsprechen.

Außer Uma, die Hauptfigur des Films, sind neu eingetroffen eine mürrische Asiatin, eine Dicke und ein renitenter Popstar. Die Mädchen müssen weiße, enggeschnürte Kleider tragen, werden auf Diät gesetzt, auch die, die es gar nicht nötig haben, und in Make-up Kursen wird ihnen beigebracht, wie man sein Gesicht optimal verschönt.

Bedient werden sie von weißbehandschuhten, devoten Lakaien. Bis jetzt klingt alles nach einem harmlosen Märchen, wenn man dazu neigt den Verlust der Eigenständigkeit mit dem Auftreten einer folgsamen Barbiepuppe zu tauschen, als harmlos zu bezeichnen. Da wir es aber mit einem Sci-Fi-Thriller zu tun haben und wie es sich auch für ein Märchen gehört, darf das Böse nicht fehlen.

Das erscheint in Gestalt der Anstaltsleiterin (Milla Jovovich), hinter deren exzellent geschminkter Fassade, das Böse lauert. Eine bitterböse Hexe. Ach so, ein Märchen hat ja immer einen guten Ausgang: Nicht umsonst ist die Insel mit zahlreichen dornigen Rosenbüschen bewachsen. Und dass man innerhalb von zwei Monaten aus rebellischen Wesen, keine gefügigen Frauchen machen kann, zeigt das prachtvoll aus gestattete Filmdebüt der Spanierin Alice Waddington, die bisher fast nur Werbefilme gedreht hat, auch.

An der Ausstattung, der Kostüme und dem Styling kann man sich nicht satt sehen. Wenigstens ein Ausgleich für die über ambitionierte Dystopie, in der reiche Mädchen zu funktionierenden Zombies umerzogen werden und in der wenigstens Emma Roberts noch etwas schauspielerischen Glanz entwickelt, im Gegensatz zu einigen anderen Darstellern, die trotz aller Farbenpracht ziemlich blass daherkommen.

Ulrike Schirm

13. Fünf Seen Filmfestival 2019 mit Hannelore-Elsner-Preis

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Das diesjährige Fünf Seen Filmfestival führt erstmals den Hannelore-Elsner-Preis ein.

Das 13. Fünf Seen Filmfestival (fsff) ist das Filmfestival für den mitteleuropäischen Film in Deutschland und vom 4. bis 12. September 2019 im schönen Fünf Seen Land in den Orten Starnberg, Gauting, Schloss Seefeld und Weßling statt. Auf insgesamt 14 Leinwänden werden mehr als 140 ausgewählte Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus den mitteleuropäischen Ländern – teilweise in Erstaufführung und in Anwesenheit der Filmschaffenden gezeigt. Insgesamt stehen vier Weltpremieren auf dem Programm.

In diesem Jahr wurde zum zweiten Mal der Beginn des Festivals kurz nach dem Herbstanfang gewählt, während es in früheren Jahren inmitten der der Bayerischen Sommerferien stattfand. Vorteil des späteren Termins ist, dass die Tage kürzer sind und die Open-Air-Vorführungen deshalb etwas früher stattfindenden können. Dennoch wird das letzte Ferienwochenende in Bayern nicht außer Acht gelassen.

Man muss nicht mehr auf das schöne Wetter und den lockenden See mit seinen Badegästen Rücksicht nehmen, sondern kann die 18-Uhr- und die 20-Uhr-Schiene an einem normalen schönen Spätsommerabend bespielen. Zudem läutet das Festival somit den Kinoherbst mit Erstaufführungen ein, was sich viel besser anfühlt, als das Ende eines langen Filmsommers zu sein, was auch die wachsende Bedeutung von Festivals in Zeiten des Medienwandels nochmals unterstreicht.

Die Abschlussfeier wird nun auf dem Dampfer auf dem Starnberger See gefeiert, mit einer Open-Air-Leinwand auf dem fahrenden Boot. Damit dürfte das Festival wohl eine einmalige Vorrangstellung in der Welt genießen.

Fünf-Seen-Filmfestival führt Hannelore-Elsner-Preis ein.

Erstmals verleiht das Fünf-Seen-Filmfestival in diesem Jahr einen Preis für bedeutende Schauspielkunst, benannt nach der kürzlich verstorbenen Schauspielerin Hannelore Elsner. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert. Als erste Preisträgerin wurde Barbara Auer ausgewählt.

Hannelore Elsner war 2011 Ehrengast auf dem Fünf Seen Filmfestival und war dem Festival eng verbunden.

Festivalleiter Matthias Helwig: "Hannelore Elsner war nicht nur eine überragende und unvergesslich bleibende Schauspielerin, sondern vermochte vor allem durch ihre Ehrlichkeit und Offenheit zu begeistern. Dass sie als Ehrengast einfach eine Einladung von mir in einen unbekannten russischen Film annahm und dann voller Enthusiasmus mit dem Regisseur debattierte, zeigte ihre Neugierde und ihre stete Suche nach möglichem Leben und Erleben jenseits aller Allüren. Es war für mich fast eine Selbstverständlichkeit, ihr zu Ehren diesen Preis ins Leben zu rufen."

"Zwischen uns die Mauer" eröffnet die 13. Ausgabe des FSFF.

Eröffnet wird das Festival am 4. September 2019 mit der Weltpremiere des Liebesdramas "Zwischen uns die Mauer" von Norbert Lechner. Der in Berlin spielende Film basiert auf dem autobiografischen Roman von Katja Hildebrand und erzählt von einer Liebe im geteilten Deutschland zur Zeit des Kalten Krieges, die durch repressive Staatsgewalt behindert und nahezu zerstört wird. Regisseur Norbert Lechner sowie die Hauptdarsteller Lea Freund und Tim Bülow haben sich angekündigt.

Synopsis:

Im Jahre 1986 gibt es unter kirchlichen Gruppen einen deutsch-deutschen Austausch. Die siebzehnjährige Anna fährt mit westdeutschen Schülern zu einer Jugendbegegnung zwischen Ost und West nach Ostberlin. Sie wird am Bahnhof Friedrichstraße abgeholt und sofort fällt ihr der kumpelhafte Philipp auf. Es ist Liebe auf den ersten Blick − eine unmögliche Liebe, denn zwischen den beiden steht die Mauer. Philipp muss am ersten Abend Anna zurückbringen. Sie verabschieden sich an der Friedrichstraße. Der Palast der Tränen leuchtet hell. Anna kann Philipp nicht vergessen und beginnt gegen den Willen der Eltern eine Brieffreundschaft. Noch einmal will sie nach Ostberlin und Philipp besuchen, das Unmögliche möglich machen. So dauert es nicht lange, bis sie in das Visier der Stasi geraten, die schließlich Anna ein Einreiseverbot für die DDR erteilt. Anna ist verzweifelt und eine gemeinsame Zukunft scheint in weite Ferne gerückt.

Die Eröffnung findet in der Starnberger Schlossberghalle statt. Neben Lea Freund und Tim Bülow spielen Leo Zirner, Lukas Zumbrock, Franziska Weisz, Fritz Karl, Svea Derenthal, Antonia Rothe-Liermann und Norbert Lechner.

Um die Spannung zur Uraufführung zu erhalten, gibt es vorher noch keinen Trailer zu sehen. Der Film startet im Verleih von Alpenrepublik bundesweit erst am 3. Oktober 2019, dem »Tag der Deutschen Einheit« in den deutschen Kinos.

Antonioni's "Zabriskie Point" restored.

In der Retrospektive darf man sich auf restaurierte Fassung on Antonioni's epischem Filmwerk "Zabriskie Point" freuen, denn in diesem Jahr wurde auch das 50. Jubiläum des legendären Woodstock Festivals gefeiert.

In dem 1970 von MGM produzierten Film wurden in diesem Film in einer absurden Felslandschaft Bilder im Breitbildformat von Regisseur Michelangelo Antonioni über Amerika während der Hippie-Zeit geschaffen, die sich heute keiner mehr traut.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Zwischen Fieberwahn-Phantasie und Hippie-Romantik illustriert Michelangelo Antonioni eine in sich kranke Welt vor dem Zusammenbruch, jedes Motiv stärker und intensiver als all die schlichten Dialoge zusammen. Dazu ein psychedelischer Soundtrack für den perfekten Rausch, Pink Floyd, Grateful Dead, Rolling Stones. Am besten man macht es sich so gemütlich wie möglich und lässt sich einfach in dieses Erlebnis fallen, was mit einem explosiven Finale belohnt wird, in dieser mitreißenden Vision der Liebe in einem Klima der Gewalt.

Thema des Jahres ist "Der Raum".

Thema dieses Jahres ist "Der Raum", der Raum, der uns umgibt, der Raum, den es zu bewahren gibt und natürlich der filmische Raum, der immer wieder grandios ausgelotet wird. Deswegen habt das Festival mit Uli Hanisch einen von Deutschlands besten Szenenbildnern eingeladen. Das diesjährige Thema spiegelt sich in einer großartigen Retrospektive wider sowie auch im Kino der Kunst, das ebenfalls wieder Part des Festivals ist.

Daneben gibt es natürlich auch wieder Filmgespräche sowie einen Austausch mit dem Publikum und mit den Gästen bei Diskussionen über das Kino in der Zukunft. Eingeladen wurden dazu Regisseure, Autoren und Produzenten, aber auch Vertreter der neuer Medien, wie YouTubern.

Äußerst günstige Ticketpreise.

Übrigens die fsff-Akkreditierung inklusive Katalog, aber ohne Sonderveranstaltungen kostet 80 Euro. Die Akkreditierung U-30 für Besucher unter 30 Jahren ist für nur 35 Euro zu haben, was bei ca. 140 Filmen nur 0,25 € pro Film bedeuten würde. Die fsff-Gold-Akkreditierung, gültig für alle Veranstaltungen des Hauptfestivals inklusive aller Sonderveranstaltungen, gibt es für 160 Euro. Presseakkreditierungen sind kostenlos.

Ehrengäste sind in diesem Jahr die Münchner Regisseurin und OSCAR-Preisträgerin Caroline Link, Regisseur Tom Tykwer und Deutschlands berühmtester Szenenbildner Uli Hanisch. Im vergangenen Jahr zählte das Fünf Seen Filmfestival rund 20.000 Besucher.

Link: www.fsff.de

Quellen: Kreisbote | Merkur | Blickpunkt:Film

46. Telluride Film Festival war stark mit Weltpremieren besetzt

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Das Telluride Film Festival, das letzten Freitag in den USA gestartet war und vorgestern seinen Abschluss feierte, findet seit 1974 jährlich in Telluride, Colorado, statt.

Für das Telluride Festival in Colorado, USA, war ursprünglich hauptsächlich die Aufführungen in Vergessenheit geratener und nur schwer zu findender Filme geplant gewesen. Mittlerweile ist daraus vom 30. August bis zum 02. September 2019 zum 46. Mal eine ernstzunehmende Konkurrenz zu dem kanadischen Toronto International Film Festival, dem TIFF, in Nordamerika entstanden, das drei Tage später vom 05.-16. September 2019 erst zum 44. Mal stattfindet.

Als Besonderheit des Telluride Festivals gelten die hohen Eintrittspreise, die auch von Pressevertretern bezahlt werden müssen, um niemanden zu bevorzugen.

Filmkenner können aus der unten stehenden Filmliste, vielleicht erkennen, wohin die Reise des Telluride Festivals führen sollte. Mit Namen wie Terrence Malick, der für avantgardistische Arthouse-Kino steht, dürfte dies schnell klar sein. Andererseits waren darunter auch Filme wie "Parasite" von Bong Joon-Ho, der die Goldene Palme in Cannes gewann, was die Exklusivität der Filmauswahl beim Festival am Fuße der Rocky Mountains in Colorado ein wenig schmälert. Dennoch gab es noch genügend Weltpremieren in der einstigen Goldgräberstadt Tellurite zu sehen.

Auszeichnungen des Jahres 2019.

Jährlich werden drei Preisträger ausgezeichnet. Eine vierte Medaille geht als Sonderpreis an Personen oder Organisationen, die sich außerhalb der Branche um die Filmkunst verdient gemacht haben.

Die diesjährigen Silber-Medaillen Gewinner sind Renée Zellweger für "JUDY", Adam Driver für "MARRIAGE STORY" und "THE REPORT" sowie der Regisseur Philip Kaufman für das kürzlich restaurierte Werk "THE UNBEARABLE LIGHTNESS OF BEING" - "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" aus dem Jahre 1988.

Hier der Trailer:

Die Sondermedaille geht an die Dolby Laboratories, die den Kinosound revolutioniert haben. Geehrt wurde darüber hinaus posthum die verstorbene Filmemacherin Agnès Varda.

Zudem befinden sich laut IdieWire die Schauspieler Adam Driver ("The Report"), Christian Bale ("Le Mans 66") und auch Adam Sandler für seine Leistung in "Uncut Games" sowie Renée Zellweger als Judy Garland in "Judy" mit ihren überragenden Premieren in Telluride auf dem Pfad zu den Oscars 2020.

Ganz nebenbei wurden in Telluride weitere Bewerbungen für den sogenannte Auslands-Oscar verkündet. So wählte beispielsweise Finnland Selma Vilhunen's "Stupid Young Heart" für die Internationale Film Kategorie aus. Der Film hatte uns auf der 69.Berlinale 2019 in der Generation Reihe 14plus total begeistert. Angeführt wird die Liste allerdings von Südkorea mit Bong Joon Ho's “Parasite”. Für Deutschland geht "System Crasher" von Nora Fingscheidt ins Rennen.

Zu den geladenen Gästen und als Überraschungssprecher beim Opening Brunch in Telluride zählte u.a. Martin Scorsese. Er hatte mit “The Irishman” einen der interessantesten Filme des kommenden Herbstes im Gepäck.

Weltpremiere erlebten in Telluride in diesem Jahr z.B. Rupert Goolds "Judy", das Biopic über die letzten Lebensmonate von Judy Garland mit Renée Zellweger in der Titelrolle.

Hier der Trailer:

Auch der Rennfahrerfilm "Le Mans 66 - Gegen jede Chance" mit Matt Damon und Christian Bale sowie Edward Nortons Regiedebüt, die Romanverfilmung "Motherless Brooklyn", und Tom Hoopers Amazon-Produktion "The Aeronauts" mit Felicity Jones und Eddie Redmayne wurden in Colorado uraufgeführt. Das Festival gilt inzwischen sogar als Startrampe für künftige Oscargewinner, denn es hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Filmfestivals weltweit in der zweiten Jahreshälfte gemausert.

Alle genannten Filme wandern im Anschluss weiter auf's Toronto International Film Festival und auch Filme, die zuerst auf der gleichzeitig stattfindenden Mostra in Venedig zwischen dem 28. August und 7. September 2019 laufen, werden beim TIFF zu sehen sein.

Vorteil des seit 1976 existierende TIFF Film Festivals ist, dass es neben dem World Film Festival in Montreal (MWFF) und dem AFI Fest in Los Angeles, das einzige Filmfestival in Nordamerika ist, das beim internationalen Filmproduzentenverband FIAPF akkreditiert ist. Allerdings verfügt das TIFF über keine offizielle Wettbewerbsjury. Wichtigster Preis ist der People’s Choice Award, der von den Festivalbesuchern an den besten Spielfilm und Dokumentarfilm vergeben wird.

Für internationale Filmeinkäufer ist das TIFF dennoch spannend, weil dort alles auf einmal zu sehen ist. Weite Reisen nach Europa und in die USA erübrigen sich somit. Das Branchenmagazin »The Hollywood Reporter« lästert sogar schon über Venedig wie Donald Trump generell über Europa, dass das älteste Festival der Welt wohl mittlerweile überflüssig geworden sei. Dabei ist in Venedig die Zeit nicht stehen geblieben. Der US-Streamingdienst Netflix wird sogar hofiert, und das Ambiente am Lido sowie die Vorführungen sind mittlerweile auf modernstem technischem Standard.

In Telluride war Schauspieler Adam Driver gleich mit zwei Filmen vertreten: Mit "Marriage Story", der gerade in Venedig Weltpremiere hatte, und "The Report". Letzterer ist ein Filmdrama von Scott Z. Burns, das im Januar 2019 im Rahmen des Sundance Film Festivals seine Premiere feierte und am 27. September 2019 in die US-Kinos kommen soll. Sowohl Driver als auch Zellweger werden mit einem Tribute in Telluride geehrt.

Hier der Teaser/Trailer von "The Report":

Synopsis:

In der AMAZON-Produktion "The Report" geht es um die extremen Verhörtechniken der CIA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und das Vertuschen der Regierung über die Folterungen.

Auch der deutsche Filmemacher Werner Herzog war mit zwei Filmen vertreten: Mit "Family Romance, LLC" und "Nomad: In the Footsteps of Bruce Chatwin".

Wiederum zum ersten Mal gezeigt wurde in Telluride das neue Regiewerk des angesagten Brüderpaars Josh und Benny Safdie, der Thriller "Uncut Gems" mit Adam Sandler, der im Anschluss in Toronto seine internationale Premiere feiern wird. Eine weitere Weltpremiere hatte sich Telluride mit Trey Edward Shults' mit Spannung erwartetem "Waves" gesichert, in dem Sterling K Brown, Lucas Hedges und Renee Elise Goldsberry mitspielen.

Außerdem durfte man sich in Colorado freuen auf Kelly Reichardts "First Cow", der allerdings beim New York Film Festival Weltpremiere hat, Céline Sciammas Cannes-Beitrag "Porträt einer jungen Frau in Flammen", Kitty Greens Langfilmdebüt "The Assistant" mit Julia Garner und Lauren Greenfields "The Kingmaker".

Alle in Telluride gezeigten Filme in der Übersicht:

"Judy" (Rupert Goold) with Renée Zellweger

"Women Make Film: A New Road Movie Through Cinema" (Mark Cousins)

"The Assistant" (Kitty Green)

"Motherless Brooklyn" (Edward Norton)

"Waves" (Trey Edward Shults)

"Marriage Story" (Noah Bumbach) with Adam Driver

"The Report" (Scott Z. Burns) with Adam Driver

"Country Music" (Ken Burns)

"Tell Me Who I Am" (Ed Perkins)

"A Hidden Life" (Terrence Malick)

"Portrait of a Lady on Fire" (Céline Sciamma)

"Lyrebird" (Dan Friedkin)

"Diego Maradona" (Asif Kapadia)

"Inside Bill's Brain" (Davis Guggenheim)

"Uncut Gems" (Josh Safdie and Benny Safdie)

"The Human Factor" (Dror Moreh)

"Le Mans 66" (James Mangold)

"First Cow" (Kelly Reichardt)

"Family Romance, LLC" (Werner Herzog)

"Leid und Herrlichkeit" (Pedro Almodóvar)

"Parasite" (Bong Joon-Ho)

"The Kingmaker" (Lauren Greenfield)

"The Aeronauts" (Tom Harper)

"The Climb" (Michael Angelo Covino)

"The Australian Dream" (Daniel Gordon)

"Beanpole" (Kantemir Balagov)

"Those Who Remained" (Barnabás Tóth)

"Oliver Sacks: His Own Life" (Ric Burns)

"Verdict" (Raymond Ribbay Gutierrez)

"The Two Popes" (Fernando Meirelles)

"Coup 53" (Taghi Amirani)

"63 Up" (Michael Apted)

"Billie" (James Erskine)

"Soros" (Jesse Dylan)

"Linda Ronstadt: The Sound of My Voice" (Rob Epstein and Jeffrey Friedman)

"The Gift: The Journey of Johnny Cash" (Thom Zimmerman)

"Nomad: In the Footsteps of Bruce Chatwin" (Werner Herzog)

Link: www.telluridefilmfestival.org

Quellen: Wikipedia | Blickpunkt:Film | Hollywood Reporter | IndieWire

44. Toronto Film Festival eröffnet heute mit Musikdoku

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Toronto Opening 2019: "Once Were Brothers: Robbie Robertson and The Band".

Während das Filmfest in Venedig noch im Gange ist, startet bereits am heutigen 5. September 2019 das 44. Toronto International Film Festival (TIFF) mit dem Dokumentar-Musikfilm "Once Were Brothers: Robbie Robertson and The Band".

Der Film über den in Toronto geborenen Rockmusiker, der Bekanntheit erlangte als Mitglied der Gruppe »The Band«, die Bob Dylan Mitte der Sechzigerjahre begleitete und ab 1968 acht Studioalben veröffentlichte, wurde von Daniel Roher inszeniert und von Martin Scorsese, Brian Grazer und Ron Howard ausführend produziert.

Zehn Tage lang werden vom 5. bis 15. September 2019 in der kanadischen Metropole 333 Filme gezeigt, darunter 133 Weltpremieren. Von den weiter unten angekündigten Gala-Filmen wurde die Hälfte von Frauen inszeniert. Der Deutsche Film ist mit 30 Produktionen und Koproduktionen dabei.

Katrin Gebbe präsentiert "Pelikanblut".

Die deutsche Regisseurin Katrin Gebbe präsentiert in Toronto, dem größten Filmfestivals auf amerikanischem Boden, ihr "Pelikanblut" mit Nina Hoss, der zuvor auf der Mostra in Venedig seine Weltpremiere feierte. Bekannt wurde Gebbe durch ihr Spielfilmdebüt "Tore tanzt"über einen Hamburger Jesus Freak. Der Film feierte 2013 seine Weltpremiere auf den 66. Filmfestspiele von Cannes in der Sektion »Un Certain Regard«. Sieben Jahre später nun ein neues Werk.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Wiebke lebt zusammen mit ihrer 9-jährigen Adoptivtochter Nicolina auf einem idyllischen Pferdehof. Die Pferdetrainerin unterhält eine heimliche Liebesaffäre zu Benedict. Nach Jahren des Wartens adoptiert Wiebke mit der 5-Jährigen Raya aus Bulgarien ein weiteres Mädchen, womit Nicolinas Wunsch nach einer Schwester in Erfüllung geht. In den ersten Wochen gewöhnen sich die Kinder aneinander und es herrscht Harmonie. Kurze Zeit später bemerkt Wiebke, dass sich die anfangs reizende und schüchterne Raya verändert. Sie hat Schwierigkeiten, zwischenmenschliche Regeln zu akzeptieren, und ist nicht fähig, emotionale Bindungen aufzubauen. Mit ihrem eskalierenden Verhalten bringt Raya sich und andere in Gefahr, darunter auch Nicolina.

Als ein Neurologe herausfindet, dass Raya vermutlich ihr Leben lang krank sein wird, ist es an Wiebke zu entscheiden, ob sie das Mädchen weiter bei sich behält. Wiebke beginnt eine fragwürdige Behandlung an Raya zu vollziehen, die ihr Umfeld als Grenzüberschreitung empfindet, darunter auch ihr Liebhaber Benedict. Besessen von dem Gedanken, Raya zu heilen, isoliert sich Wiebke immer mehr. Als einzige Lösung scheint sie ein ungewöhnliches Opfer erbringen zu müssen.

Angela Schanelec mit Berlinale Hit in der Sektion »Masters«.

In der »Masters« Reihe ist in Toronto als Amerikapremiere aus Deutschland Angela Schanelec mit ihrem Berlinale-Erfolg "Ich war zuhause, aber" vertreten sowie die deutsche Produktion "Ein verborgenes Leben - A Hidden Life" von Terrence Malick mit August Diehl.

Hier der Trailer des Kriegsdramas:

Vor einigen Jahren galten Amerikapremieren europäischer Regisseure in Toronto noch als Machtdemonstration. Der Hollywood Reporter stichelt sogar jetzt noch weiter, wie wir gestern anlässlich des Telluride Film Festivals schrieben. Heute hat Venedig aber dank der Arbeit von Alberto Barbera wieder Oberwasser. Zum Erfolg von Venedig hat im letzten Jahr u.a. auch die Netflix-Produktion "Roma" beigetragen, trotz der Buhrufe gegen den Streaming-Giganten.

Bei Filmen, die in Toronto als Weltpremiere geführt werden, heißt dies, dass der Film weder in Venedig noch bei der Konkurrenz in Telluride läuft. Ist es eine nordamerikanische Premiere wird der Film wohl in Venedig vertreten sein, aber nicht in Telluride (sofern er nicht schon in Cannes oder Berlin zu sehen gewesen war). Eine kanadische Premiere bedeutet, dass er schon in Telluride und vielleicht auch in Venedig zu sehen war.

Das TIFF vergibt nur Publikumspreise.

Im Gegensatz zu anderen großen Filmfestivals verfügt das TIFF über keine offizielle Wettbewerbsjury. Wichtigster Preis von Toronto ist der »People’s Choice Award«, ein Publikumspreis, der von den Festivalbesuchern an den besten Spielfilm und Dokumentarfilm vergeben wird.

In der großen Publikumsreihe, den »Gala Presentations« wurden als Weltpremieren Schwergewichte bekanntgegeben wie das Mister-Rogers-Biopic "A Beautiful Day in the Neighborhood" von Marielle Heller mit Tom Hanks, der DreamWorks-Animationsfilm "Everest - Ein Yeti will hoch hinaus", "Blackbird" von Roger Michell mit Kate Winslet, die Adaption des Pulitzerpreisgewinners "Der Distelfink" von John Crowley mit Ansel Elgort, "Harriet" von Kasi Lemmons und "True History of the Kelly Gang" von Justin Kurzel.

Als Nachtrag für die »Gala Presentations« gab Toronto in seinem Line-up den Neo-Noir-Thriller "The Burnt Orange Heresy" von Giuseppe Capotondi bekannt, der von einem Kunstraub handelt und als Abschlussfilm der Internationalen Filmfestspiele von Venedig seine Premiere am Lido feiert sowie "The Aeronauts" von Tom Harper mit Eddie Redmayne und Felicity Jones der in Toronto als kanadische Premiere läuft.

Hier der Trailer:

Auch die mit Spannung erwarteten Großproduktionen "Joker" von Todd Phillips mit Joaquin Phoenix sowie "Le Mans 66 - Gegen jede Chance" von James Mangold mit Christian Bale und Matt Damon werden in Toronto zu sehen sein, allerdings nicht als Weltpremieren, denn sie liefen zuerst in Venedig oder in Telluride wie der letztgenannte Film.

Weltpremieren in der Sektion »Special Presentations«.

Bei den »Special Presentations« finden sich als Weltpremieren Highlights wie "Bad Education" mit Hugh Jackman, "Dolemite Is My Name" von Craig Brewer mit Eddie Murphy, "Endings, Beginnings" von Drake Doremus, "Greed" von Michael Winterbottom mit Steve Coogan, "Jojo Rabbit" von Taika Waititi, das mit großer Spannung erwartete "Knives Out" von Rian Johnson mit Daniel Craig und "The Personal History of David Copperfield" von Armando Iannucci mit Dev Patel.

Nicht als Weltpremieren gelistet sind "Ema" von Pablo Larraín, "Guest of Honor" von Atom Egoyan, "Judy" mit Renee Zellweger als Judy Garland, "The Laundromat" von Steven Soderbergh, "Marriage Story" von Noah Baumbach, "Motherless Brooklyn" von und mit Edward Norton, "Saturday Fiction" von Lou Ye und "Uncut Gems" von den Safdie Brüdern.

Nachgereicht wurden 16 weitere Titel für die Reihe »Special Presentations«, von denen viele bereits in Venedig laufen oder bereits in Cannes gezeigt wurden wie "Deerskin" und "Sibyl". Auch Torontos Eröffnungsfilm "La verité" von Hirokazu Kore-eda sowie "Mosul", das Biopic über "Jean Seberg" und "Wasp Network" liefen gerade in Venedig.

Als Weltpremieren werden gezeigt "American Son" von Kenny Leon, "Dirt Music" von Gregor Jordan, "Human Capital" von Marc Meyers, "Jungleland" von Max Winkler und "Synchronic" von Aaron Moorhead. Besonders hochkarätig ist "Lucy in the Sky" von Noah Hawley mit Natalie Portman. Außerdem ist die deutsch-neuseeländische Koproduktion "Guns Akimbo" von Jason Lei Howden mit dabei, in dem Daniel Radcliffe die Hauptrolle spielt.

In der »Masters« Reihe kommen als Nachtrag hinzu die neuen Arbeiten von Meistern wie Marco Bellocchio, Corneliu Porumboiu und Elia Suleiman (alles deutsche Koproduktionen) sowie Roy Andersson, Ken Loach, Kiyoshi Kurosawa und Bertrand Bonello. Als Weltpremiere wird der neue Film von Arturo Ripstein gezeigt.

In der Reihe »Contemporary World Cinema« wird Karl Markovics mit seinem neuen Film "Nobadi" Weltpremiere feiern. Mit von der Partie sind auch die deutschen Koproduktionen "The County" von Grímur Hákonarson, "Flatland" von Jenna Bass, "The Invisible Life of Eurídice Gusmão" von Karim Aïnouz, der bereits in Cannes und München überzeugte, "The Perfect Candidate" von Haifaa Al-Mansour, der im Wettbewerb in Venedig Weltpremiere feiert, "Red Fields" von Keren Yedaya und "You Will Die at Twenty" von Amjad Abu Alal sowie der französische Berlinale-Gewinner "Synonymes". Außerdem werden hier Cannes-Hits wie "Atlantiques" von Mati Diop oder "Les misérables" von Ladj Ly aufgeführt.

Link: www.tiff.net

Quellen: ARD-Text | Blickpunkt:Film | Dailymotion | TIFF

IFA 2019: 8K-TV jetzt auch mit OLED Panel

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IFA 2019: 8K-TV, Künstliche Intelligenz, Sprachsteuerung und 5G Vernetzung gestalten die digitale Welt.

Größer als je zuvor aber nur vom 6. - 11. September 2019 findet die IFA unter dem Berliner Funkturm statt.

Die IFA wandelt sich immer mehr von einer Publikumsmesse in eine Industriemesse. Die ehemalige Funkausstellung heißt jetzt Consumer Electronics Show und findet deshalb nur noch an einem einzigen Wochenende statt. Während es an den restlichen Wochentagen meist nicht ganz so voll ist, dürften Samstag und Sonntag ziemlich überlaufen sein.

Wegen anderer wichtiger Termine hatten wir diesmal auch noch keine Gelegenheit gehabt, uns vorher bei Presseempfängen umzusehen. Einzigen persönlichen Hinweis den wir geben können, ist unser Bericht vom Innovations Media Briefing im Kongresszentrum am Alex am 19. Juli 2019, bei dem vorab erste Produkthighlights präsentiert wurden.

Darüber hinaus haben wir noch einen Artikel am 13. August 2019 zur neuen Blackmagic Pocket Cinema Camera geschrieben, von der wir hoffen, dass sie auf der IFA zu sehen sein wir, denn die Photokina wurde abgesagt und aufs nächste Jahr verschoben.

LG zeigt sündhaft teures 8K-TV mit OLED-Panel.

Aus der Presse wurde jedoch bekannt, dass neue 8K TV-Geräte von verschiedene Herstellern auf der IFA gezeigt werden. Darunter ein 8K OLED-TV von LG für 30.000 Euro.

Es geht aber auch bedeutend billiger, allerdings nicht in OLED, dessen Brillanz und Farben unschlagbar sind. Darüber hinaus sind auch erste kleinere und preiswertere Computer-Monitore in OLED zu haben. Bei TV-Geräten geht dagegen der Trend eher zu größeren Modellen über.

Kürzlich erst wurden die Spezifikationen für die 8K-Fernseher festgelegt. Die nächste Generation der Fernseher soll über das aktuelle Ultra-HD hinausgehen und die Auflösung mit 8K erneut vervierfachen.

Fernseher mit Ultra-HD-Auflösung, umgangssprachlich auch 4K genannt, haben den Massenmarkt längst erreicht und sorgen bei vielen Nutzern durchaus für Begeisterung - der Unterschied zwischen Full-HD mit 1.920 x 1.080 und Ultra-HD mit 3.840 x 2.160 Pixel ist für die meisten klar erkennbar.

Es gibt zwar noch keine Free-TV-Sendungen in 4K, sondern nur über die Abo-Sender Netflix oder Sky, aber auch das normale HD-Programm wird durch intelligentes hochskalieren bedeutend schärfer dargestellt. Das trifft allerdings ganz besonders auf die Wiedergabe von Blu-ray Disk zu.

Beim Anschluss eines UHD Blu-ray Players und entsprechender UHD-Disc wird das Videobild sogar nativ in 4K auf dem Bildschirm ausgegeben. Bei 8K-TVs soll der Mangel an 8K-Inhalten durch nochmals erweitertes Upscaling gelöst werden.

8K Live-TV bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.

Den wirklichen Startschuss für 8K dürften jedoch die Olympischen Spiele im Jahr 2020 in Tokio liefern, denn in Japan sollen die Spiele dann auch schon in 8K live übertragen werden.

Um das 8K-Logo zu erhalten, muss ein Fernseher 7.680 x 4.320 Pixel und Bildwiederholraten von 24p, 30p oder 60p bieten. Die Displayhelligkeit muss mehr als 600 cd/m² erreichen, der Codec HEVC (h.265) unterstützt werden und ein Anschluss nach HDMI 2.1 vorhanden sein.

Der neue UHD2-Standard, der meistens nicht ganz korrekt als 8K bezeichnet wird, bietet mit 7.680 x 4.320 Pixel die vierfache Auflösung von Ultra-HD/4K. Auf der Consumer Electronics Show (CES) 2019 Anfang Januar war 8K ebenfalls ein wichtiges Thema, denn 4K-Fernseher sind inzwischen so stark im Preis gesunken, dass der nächste Schritt auf 8K für die Hersteller sehr lukrativ aussehen dürfte.

Schon am 1. Dezember 2018 hatte NHK in Japan den Probe-Sendebetrieb der beiden Sender BS4K und BS8K aufgenommen. Damit hat in Japan die 8K-Ära bereits begonnen, auch wenn die Anzahl der bisher verkauften 8k-TV-Geräte noch sehr überschaubar sein dürfte. Zudem ist auch ein spezielles Empfangssystem samt Receiver notwendig.

Günstige 8K TVs von Sharp und Samsung.

Die Firma Sharp hatte als erster Hersteller schon im Jahr 2014 einen 8K-Fernseher als Prototyp präsentiert und fing Anfang 2018 an mit dem Sharp AQUOS 8K TV einen der ersten Geräte auch in Europa zu verkaufen. Auch Samsung hatte auf der letzten IFA 2018 ein bereits käuflich zu erwerbendes Gerät vorgestellt.

Inzwischen gibt es für den Samsung 8K QLED-TV Q900 mit 85 Zoll Bilddiagonale ein Gratis-Upgrade auf HDMI 2.1, das die One Connect Box kostenlos ersetzt. Der bessere HDMI 2.1-Standard ermöglicht höhere Übertragungsraten, so dass man z.B. native 8K-Inhalte einfacher von einem externen Zuspieler an den TV übertragen kann. Aufgrund der hohen Bandbreite verspricht die Technik auch eine höhere Audioqualität.

Neben den Faktoren für ein noch lebensechteres Erlebnis von TV-Inhalten, spielt auch die wachsende Größe der TVs in unserem Wohnzimmer eine wichtige Rolle für die 8K Technologie.

Je realistischer eine Abbildung wird, desto räumlicher wird sie vom Betrachter wahrgenommen. Das erkennt man vor allem am Beispiel von Computerspielen oder auch Animationsfilmen. Mehr Details geben unserem Gehirn räumlichen Kontext, wodurch wir ein 2D-Bild, wie es ein Bildschirm zeigt, dreidimensional erleben können. Und wie beim Detailgrad geht es auch bei der Dreidimensionalität um Natürlichkeit – schließlich erleben wir unsere Umwelt immer räumlich. Mit wachsender Auflösung nehmen wir das Bild also plastischer wahr und müssten so bei 8K ein großes Stück tiefer in die Inhalte eintauchen können.

TOP-Geräte mit intelligenter Sprachsteuerung.

Zudem verfügen die teuren TOP-Geräte eine vereinfachte Bedienung. Dank intelligenter KI ist die Sprachsteuerung bei den Geräten Wirklichkeit geworden. Übrigens ist das kleinere Samsung 8K-Modell mit 65 Zoll Bildbreite bereits ab 4.664 € zu haben. Das größere 82 Zoll Gerät kostet 8.988 €. Im Vergleich zum LG 8K-OLED-Gerät mit 30.000 Euro ist dies fast ein Schnäppchen.

Link: www.ifa-berlin.com

Quellen: Game-Star | Area DVD | Samsung

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