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25. Jüdisches Filmfestival Berlin & Brandenburg 2019

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Jubiläums Festival des JF*BB mit noch größerem Angebot.

Zum 25-jährigen Jubiläum präsentiert sich das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg (JFBB) vom 08.09. - 17.09.2019 noch größer und vielfältiger als je zuvor, mit mehr Filmen und mehr Gästen.

Dazu erscheint die Sonderpublikation „Celebration!“ mit 24 Beiträgen internationaler Filmwissenschaftler, Filmjournalisten und Kulturschaffender inklusive zahlreicher Fotos, die 25 bunte und spannende Festivaljahre dokumentiert.

Auch die diesjährige Ausgabe des JFBB reflektiert die Vielfalt, Komplexität und Vitalität jüdischen Lebens weltweit und die Filme aus Israel erzählen Geschichten, die Einblick in die Vielschichtigkeit und Lebendigkeit des Landes geben.

1995 startet das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg (JFBB) mit acht Filmen und schloss eine Lücke in der kulturellen Landschaft der Region Berlin und Brandenburg. 25 Jahre später ist es mit mehr als 40 Filmen eine der renommiertesten jüdischen Kulturveranstaltungen in Deutschland. Mit Filmen über jüdisches Leben hierzulande, in Israel und aller Welt werden Stereotype und Vorurteile ausgehebelt und der jüdischen Kultur eine diskursive Plattform gegeben. Eine Erfolgsgeschichte, die vor allem der Gründerin und Festivaldirektorin Nicola Galliner zu verdanken ist, die das Festival liebevoll „ihr zweites Kind“ nennt.

Das JFBB blickt auf jüdische Lebensrealitäten und provoziert überraschende Einsichten und nuancierte Zugänge. Zur 25. Ausgabe lassen Wegbegleiter*innen das Festival Revue passieren. Filmwissenschaftler*innen und ­kritiker*innen befassen sich mit einzelnen Filmen und ihrem Beitrag zu einer allgemeinen Filmgeschichte, sie untersuchen vielfältige Aspekte jüdischen Filmschaffens und ihr Mitwirken am Kino der Gegenwart. Denn auch nach 25 Jahren bleibt die Frage aktuell, die schon bei der Gründung des Festivals im Raum stand: Was macht einen Film jüdisch?

Eröffnung mit Musikfilm in Potsdam.

Eröffnet wird das Festival am 08. September 2019 um 19:00 Uhr im Hans-Otto-Theater Potsdam, Schiffbauergasse 11, mit dem das berührenden Drama "Crescendo #makemusicnotwar"über ein israelisch-palästinensisches Jugendorchester, das seine Weltpremiere auf dem Filmfest München 2019 feierte und seinen offiziellen Kinostart erst am 16. Januar 2020 hat.

Hier der Trailer:

Regisseur Dror Zahavi hatte sich mit „Alles für meinen Vater“ bereits einen großen Bekanntheitsgrad erworben. In seinem neuen Werk spielt die Hauptrolle des Dirigenten Peter Simonischek, bekannt aus „Toni Erdmann“. In weiteren Rollen sind Bibiana Beglau, Daniel Donskoy, Sabrina Amali, Mehdi Meskar und Götz Otto zu sehen.

Synopsis:

Auf inspirierende Weise erzählt Dror Zahavis Spielfilm CRESCENDO von jugendlichen Musikern aus Palästina und Israel, die in einem gemeinsamen Konzert ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzen sollen. Eduard Sporck ist ein berühmter Dirigent, der an einer Frankfurter Hochschule unterrichtet. Nun soll er ein Konzert vorbereiten, welches Jugendliche sowohl aus Palästina als auch aus Israel bestreiten. Das Konzert soll aktuelle Friedensverhandlungen zwischen beiden Ländern begleiten und ein Zeichen gegen den Hass setzen, der schon so lange vorherrscht. Eduard zweifelt. Nicht nur, weil er weiß, dass es nicht einfach wird, beide Seiten zusammenzubringen. Sondern auch, weil er eine schwierige Geschichte in sich trägt. Und doch weiß er, dass es die Musik ist, die sich gegen alle Grenzen stellt.

CRESCENDO von Dror Zahavi ist ein Film über die Kraft der Musik, die Menschen miteinander verbinden kann. Die Last der Geschichte, die sowohl Jugendliche aus Palästina als auch aus Israel immer mit sich tragen, stellt der Film in vielen Gruppendiskussionen dar. Hierbei werden alle Seiten, alle Meinungen gehört, doch es wird auch in Frage gestellt, ob ein Projekt wie ein gemeinsames Konzert überhaupt Probleme einer solchen Tragweite lösen kann. Durch viele kleine Einzelgeschichten und einem überzeugend agierenden jungen Ensemble werden viele Facetten der Auseinandersetzung und des Austauschs gezeigt.

Peter Simonischek ist als Eduard Sporck genau die richtige Autoritätsperson, die durch eine eigene berührende Geschichte den jungen Menschen den Weg weisen kann, um sich einer friedlichen Zukunft zu öffnen. Die wunderschöne gemeinsam erarbeitete Musik setzt den Rahmen der Geschichte, als Zuschauer wird man zu einem Teil der Gruppe, die miteinander streitet, diskutiert, musiziert und lacht. Und so setzt der Film ein mutiges, wichtiges und inspirierendes Zeichen über sein eigentliches Thema hinaus: Dass Grenzen dazu da sind, überwunden zu werden. Durch Zuhören, Reden und Aufeinander zugehen – und natürlich die Kraft der Musik.

Schauspieler Peter Simonischek, Bibiana Beglau und Daniel Donskoy, Regisseur Dror Zahavi und Produzentin Alice Brauner von der CCC Filmkunst werden beim Festival zu Gast sein.

14 Spielstätten und eine Hommage.

Das umfangreiche Programm in 14 Spielstätten ist auf der Webseite des Festivals einsehbar. Besonders erwähnenswert ist eine Hommage an den kürzlich im Alter von mehr als 100 Jahren verstorbenen, legendären Filmproduzenten Artur "Atze" Brauner im EVA-Kino Berlin-Wilmersdorf. Gezeigt wird mit "MORITURI" am 09. September 2019 um 18:00 Uhr der zweite Film von Artur Brauner (1918–2019) und einer der ersten Filme, die sich in der Nachkriegszeit mit dem Holocaust auseinandersetzten.

Hier der Trailer:

Die Spanne des Programms reicht von überdrehten Comedys über Dokus bis hin zu Kriegsdramen.

Link: www.jfbb.de

Quellen: JFBB | SteinbrennerMüller Kommunikation


Gewinner von Venedig und Ludwigshafen 2019

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Preisvergaben am Samstag bei der Mostra in Venedig und beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein.

Bei den 76. Internationalen Filmfestspielen von Venedig wurden am Samstagabend, den 7. September 2019, die Hauptpreise vergeben. Die höchste Auszeichnung, der Goldene Löwe für den besten Film ging an den Hollywood-Film "Joker" mit Joaquin Phoenix in der Rolle des Batman-Gegenspielers.

Hier der Trailer:

Der Große Preis der Jury ging an Roman Polanskis Polit-Thriller "J'accuse" - "An Officer and a Spy"über den antisemitischen Skandal um den jüdisch-französischen Offizier Alfred Dreyfus. Seine ungerechtfertigte Verurteilung durch ein Kriegsgericht in Paris wegen angeblichen Landesverrats zugunsten des Deutschen Kaiserreichs löste 1894 die Dreyfus-Affäre aus, die Frankreich innenpolitisch zutiefst erschütterte. Die dadurch ausgelösten öffentlichen Auseinandersetzungen zogen sich mit weiteren Gerichtsverfahren über Jahre hin.

Über die Teilnahme des Films hatte es bereits im Vorfeld der Mostra eine heftige Kontroverse gegeben, denn der in Frankreich zurückgezogen lebende Regisseur wird in den USA seit Jahrzehnten wegen Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen polizeilich gesucht. Die damals 13-jährige Samantha Geimer hat ihm jedoch bereits verziehen. Polanski selbst vermied es zum Festival zu erscheinen. Den Preis nahm seine Ehefrau, die französische Schauspielerin Emmanuelle Seigner, entgegen.

Ehrungen gab es auch für die besten Schauspieler. So wurde die Französin Ariane Ascaride für ihre Rolle in "Gloria Mundi" ausgezeichnet. Sie widmete ihren Preis den Flüchtlingen, "die für immer auf dem Boden des Mittelmeeres bleiben".

Als beste Schauspieler wurde der Italiener Lucar Marinelli für seine Rolle in "Martin Eden" mit einem Preis bedacht. Er widmete seinen Preis den Lebensrettern auf dem Meer.

Zu den weiteren Preisträgern von Venedig gehören die schwedische Tragikomödie "Über die Unendlichkeit - About Endlessness" von Roy Andersson (beste Regie), das Debüt der Australierin Shannon Murphy, "Babyteeth", das den Preis für den besten Nachwuchsdarsteller erhielt sowie der Spezialpreis der Jury für den Italiener Franco Maresco und seine Mafia-Doku "The Mafia Is No Longer What It Used to Be".

Im Wettbewerb hatten in den vergangenen Tagen 21 Beiträge um die Preise konkurriert. Ein klarer Favorit stach dabei zunächst nicht hervor, vielmehr gab es mehrere interessante Anwärter. Dazu zählte "Ema" des chilenischen Regisseurs Pablo Larrain.

Auch der Streaming-Dienst Netflix, der als letztjähriger Gewinner von "Roma" diesmal gewissermaßen als Titelverteidiger sogar mit zwei Filmen im Wettbewerb vertreten war, ging leer aus. Sogar Noah Baumbachs "Marriage Story", dem Oscar-Chancen ausgerechnet werden, oder Steven Soderberghs Satire "Die Geldwäscherei" konnten in Venedig keine Preise abstauben.

Die Preisträger der 76. Internationalen Filmfestspiele von Venedig:

Goldener Löwe für den besten Film: "Joker" von Todd Philipps

Silberner Löwe, Großer Preis der Jury: "An Officer and a Spy" von Roman Polanski

Silberner Löwe, Beste Regie: Roy Andersson für "About Endlessness"

Volpi Cup, Beste Schauspielerin: Ariane Ascaride für "Gloria Mundi"

Volpi Cup, Bester Schauspieler: Luca Marinelli für "Martin Eden"

Bestes Drehbuch: "No. 7 Cherry Lane" von Yonfan

Spezialpreis der Jury: "The Mafia Is No Longer What It Used to Be" von Franco Maresco

Marcello Mastroianni Award für den besten neuen Schauspieler/die beste neue Schauspielerin: Toby Wallace für "Babyteeth"

Die Preise in der Orizzonti-Sektion:

Bester Film: "Atlantis" von Valentyn Vasyanovych

Beste Regie: "White on White" von Théo Court

Spezialpreis der Jury: "Verdict" von Raymund Ribay Gutierrez

Beste Schauspielerin: Marta Nieto aus "Mother"

Bester Schauspieler: Sami Bouajila für "A Son"

Bestes Drehbuch: "Back Home" von Jessica Palud, Philippe Lioret, Diastème

Bester Kurzfilm: "Darling" von Saim Sadiq

Löwe der Zukunft – “Luigi De Laurentiis” Preis für den Debütfilm: "You Will Die at Twenty" von Amjad Abu Alala

Preise in den Venice Classics:

Beste Dokumentation: über Film "Babenco" von Barbára Paz

Beste Restauration: "Ekstase" von Gustav Machatý

FIPRESCI Awards:

Preis der internationalen Filmkritik für einen Film im Wettbewerb: "An Officer and a Spy" von Roman Polanski

Preis der internationalen Filmkritik für einen Film in Orizzonti und den Parallelsektionen: "White on White" von Théo Court

Link: www.labiennale.org/en/cinema/2019

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Ebenfalls am Samstagabend wurden auch in Ludwigshafen am Rhein beim 15. Festival des Deutschen Films die Hauptpreise in den Zelten auf der schönen Rheininsel vergeben. Am heutigen Sonntagnachmittag folgt noch die Preisverleihung der Kinderjury, dessen Gewinner*in wir nachreichen.

Der Filmkunstpreis des 15. Festivals des deutschen Films Ludwigshafen geht an „Sag Du es mir“, Regie & Buch: Michael Fetter Nathansky.

Hier der Trailer:

Begründung der Jury:

Hinter dem etwas rätselhaften Titel dieses Erstlingswerks verbirgt sich eine raffiniert aus unterschiedlichen Perspektiven erzählte, im Plattenbaumilieu der Potsdamer Havelbucht spielende Alltagsgeschichte, die es schafft, den Zuschauer auf ebenso intelligente wie vergnügliche Weise zum Komplizen in einem filmischen Vexierspiel zu machen. Michael Fetter Nathanskys formal erfindungsreiche Umsetzung seines präzise strukturierten Drehbuchs, Leander Otts atmosphärische Kamera und die große schauspielerische Leistung von Marc Ben Puch und ganz besonders von Gisa Flake und Christina Große als starkes Schwesternpaar verbinden sich zu einer Reflexion über die trügerische Eindeutigkeit von Realität und die manifeste Magie des Kinos.

Die Jury – Katharina Dufner (Filmproduzentin), Robert Fischer (Filmpublizist, Regisseur und Filmhistoriker) und Uwe Janson (Regisseur, Drehbuchautor und Produzent) - haben zudem an „Atlas“, Regie: David Nawrath, Drehbuch gemeinsam mit Paul Salisbury, und „Es gilt das gesprochene Wort“, Regie: Ilker Çatak, Drehbuch gemeinsam mit Nils Mohl, „lobende Erwähnungen“ vergeben.

Der Medienkulturpreis, Juror in diesem Jahr ist der renommierte Filmkritiker, Publizist und Regisseur Hans-Christoph Blumenberg, geht zu gleichen Teilen an „Und wer nimmt den Hund?“, inszeniert von Rainer Kaufmann, und „Im Schatten der Angst“, inszeniert von Till Endemann.

Der Publikumspreis Rheingold geht an „Crescendo“, Regie: Dror Zahavi, Drehbuch gemeinsam mit Johannes Rotter.

Besonders auffallend war die hohe Zahl herausragender erster oder zweiter Regiearbeiten. Der Ludwigshafener Filmkunstpreis wird durch eine unabhängige dreiköpfige Fachjury verliehen. In Frage kommen Kinofilme und Mischformen Kino-Fernsehen, aber auch reine Fernsehproduktionen. Entscheidend ist allein die ästhetische Qualität der Filme.

Festivaldirektor Dr. Michael Kötz stellte zudem fest: „Es ist die bisher beste Ausgabe seit Bestehen des Filmfestivals“ mit ausverkauften Vorstellungen, mehr Fachbesuchern, mehr Journalisten und mehr besuchten Kindervorstellungen sowie insgesamt wieder etwas mehr Kinobesuchern. Je nach Wetter und Laune hat sich das Festival offenbar bei 121.000 Besuchern eingependelt.

Link: www.festival-des-deutschen-films.de

Quelle: Zoom Medienfabrik, Felix Neunzerling, Berlin

Neuer Horrorfilm von Steven King mit sensitivem Erlebnis im 4D-Effekt

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Neue Filmkritiken im September 2019, Teil 1 und neuartiges Kinoerlebnis mit Special Effects in der 4. Dimension.

Erstmals in Berlin: Zusätzlich zu den bereits vorhandenen 3D-Vorführungen rüstete das Kino Cineplex Alhambra in der Weddinger Seestraße als erstes Kino in Berlin exklusiv zwei Kinosäle mit den bewegungsintensiven D-BOX Sesseln aus, um die Besucher auch in die vierte Dimension zu katapultieren.

Insgesamt sind bereits 130 Säle in Deutschland und ca. 1000 Säle weltweit mit den Sesseln ausgestattet. In Berlin ist aber das Alhambra als erstes Kino mit dieser neuen Technik ausgestattet.

Mit gut gemachten Blockbustern und brandneuer Kinoausstattung scheinen sich die Filmtheater langsam wieder vom Sommerloch zu erholen.

Der D-Box Kinosessel im Alhambra bewegt sich synchron zu den Szenen der Kinofilme und macht so Special Effects dynamisch spürbar: die auf die Filmsequenzen perfekt abgestimmten spürbaren Bewegungen und Simulationen bieten eine fesselnde Ergänzung zur Handlung der Kinofilme und ziehen den Zuschauer förmlich in das Filmgeschehen. Die im Sitz befindlichen Motoren werden von einem im Kinosaal befindlichen D-BOX Server angesteuert und können bis zu 40 verschiedene Bewegungsarten steuern, von vorne nach hinten, von links nach rechts, von oben nach unten und weitere. Die Intensität der Bewegungen können an jedem Sessel individuell eingestellt werden.

In der Endphase des Filmschnitts werden tausende Effekte auf einer zusätzlichen Filmspur hinzugefügt. Je nach Darstellungswinkel, Perspektive, Abspielgeschwindigkeit und der Soundeffekte des Films werden die Daten Szene für Szene auf dieser Filmspur angelegt. Die auf Bild und Ton synchron abgestimmten Bewegungsabläufe und Effekte werden bei Filmen aller Genre von Action über Animation, Horror, bis hin zu Sciencefiction-Filmen eingesetzt.

Das Kino Cineplex Alhambra bietet bisher als einziges Kino in Berlin die D-BOX Sessel an. Ab dem 05. September 2019 ist dort „ES Kapitel 2“, der Fortsetzung des Horrorhits nach der Romanvorlage von Stephen King, erstmals in Berlin in der vierten Dimension zu erleben.

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(Zu unserer Meinung über den Film, siehe Ulrikes nachfolgende Filmkritik).

"ES: Kapitel 2" Horror-Film von Andy Muschietti (USA). Mit Bill Skarsgård, James McAvoy, Jessica Chastain u.a. seit 5. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Zur Erinnerung: Der erste Teil des Remakes von Stephen Kings "ES" war ein Riesenerfolg. (Der Film startete vor zwei Jahren mit 130.000 Besuchern und kam am ersten Wochenende bundesweit auf 940.000 Zuschauer.)

Am Ende von Teil 1 schlossen die Mitglieder des Verlierer-Clubs einen Pakt. Sollte Pennywise, der kinderfressende Monster-Clown jemals wieder in Erscheinung treten, würden sie alles dafür tun, um seinem widerwärtigem Tun, ein Ende zu setzen.

27 Jahre später ist es so weit. Das Böse ist wieder da.

Aus den Kindern sind Erwachsene geworden. Bibliothekar Mike (Isaiah Mustafa), der als einziger in Derry geblieben ist, ruft die Freunde zurück. Den immer noch stotternden Autor Bill (James McAvoy), die von ihrem Vater misshandelte Modedesignerin Beverly (Jessica Chastain), den erschlankten Ben (Jay Rayan), Radiostar Richie (Bill Hader), Hypochonder Freddie (James Ransone), nur Stanley (Andy Bean) bringt sich aus Angst vor „Es“ um.

Regisseur Andrés Muschietti hat bei der Besetzung großen Wert auf die Ähnlichkeit zwischen den damaligen Kindern und den heutigen Erwachsenen gelegt.

Nun sind sie zurückgekommen. Die Geschehnisse von damals haben tiefe Wunden in ihnen hinterlassen. Nun müssen sie sich erneut mit dem Monster- Clown aus der Vergangenheit auseinandersetzen und sich den eigenen traumatischen Schreckenserinnerungen stellen.

Der Erfolg des ersten Teils beruht auf dem grandiosen Mix aus schauderndem Horror und den teils berührenden Schicksalen der Kinder, aufgewachsen in spießigen Verhältnissen, die trotzdem so etwas, wie eine unbeschwerte Jugend erleben. Genau dieser Kontrast, der Schrecken hinter der bürgerlichen Fassade, macht die allgegenwärtig lauernde Gefahr besonders spürbar. Hier wurde perfekt eine stringente Geschichte erzählt.

In der Fortsetzung ist davon nichts mehr spürbar. Einen wirklichen Plot gibt es nicht. Wartete der erste Teil noch mit Überraschungen auf, jagt im zweiten Teil nur noch eine Horrorvision die nächste, unterbrochen von Rückblenden aus der Kindheit. Sämtliche Horrorstandards werden abgewickelt und das in einer langatmigen Erzählstruktur, die keinen Raum für wirkliche Überraschungen lässt.

Der Trailer verspricht mehr Spannung als gehalten wird: „27 Jahre habe ich von euch geträumt. Ich habe nach euch gelechzt. Ich habe euch vermisst“ sagt die krächzend-böse Stimme.

Ulrike Schirm

Die Fortsetzung und das Finale der Stephen-King-Saga startete in 632 Kinos mit 100.000 Kinogängern und 980.000 Euro Umsatz. Bis Sonntag werden ca. 720.000 verkaufte Tickets und 7,3 Mio. Euro Umsatz erwartet - der zweitbeste Start eines großen Horrorfilms überhaupt.

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Weitere D-BOX-Filme im Alhambra Kino.

Seit gut 14 Tagen sind im Alhambra Kino auch "Toy-Story", "Angel Has Fallen" sowie der neueste Film der "Fast & Furious"-Reihe in ausgewählten Vorstellungen in der D-BOX Version zu sehen und hautnah in der 4. Dimension zu erleben.

Jährlich erscheinen ca. 50 Filme mit der zusätzlichen Steuerspur für die bewegungsintensiven Sitze. Darunter sind natürlich auch zahlreiche 3D Kinderfilme, denn das Erlebnis, das ein wenig an Kirmes-Attraktionen erinnert, wird von Jugendlichen besonders geschätzt.

In zahlreichen deutschen und europäischen Ländern wurde das System bereits eingebaut. In Berlin kann das Erlebnis nun in zwei Sälen des Alhambra Kinos in der Seestraße an der Ecke zur Müllerstraße begutachtet und ausprobiert werden. Dafür wurden jeweils zwei Reihen der beiden Kinosäle mit den 4D-Stühlen ausgerüstet.

Allerdings ist für das 4D-Erlebnis ein Mehrpreis von 6,- € an der Kinokasse zu zahlen, denn die Investition für die Sitze war ziemlich teuer. Aufpreise für Logensitze, Filmüberlängen oder das 3D-Kino mit den bereits bekannten 3D-Brillen sind bereits bei den Kinobesuchern zur Selbstverständlichkeit geworden, sodass man davon ausgehen kann, dass auch das 4D-Kino von den Kinobesuchern gut angenommen werden wird.

Die Kombination von einem 4D-Erlebnis in Verbindung mit einem 3D-Film schlägt leider mit 9,- € zu Buche, sodass dieses Angebot meist nur in den ersten beiden Wochen nach Kinostart für die 'Early Adaptors' zur Verfügung steht. Wegen der Aufschläge für 3D-Filme mit zusätzlichen 3,- €. scheint das Interesse vor allem bei Familien derzeit schnell wieder nachzulassen.

Erst zum Jahresende werden sich höchstwahrscheinlich die Kinogänger wieder mehr auf 3D-Filme konzentrieren, wenn ein weiteres Werk der "Star-Wars"-Reihe in die Kinos kommt. Auch eine neue Folge von "Avatar" ist bereits mit noch geheimer, aber angeblich herausragend neuer 3D-Techik avisiert. Der Film erscheint aber erst im Dezember 2021. Bis dahin wird man sich mit der D-BOX und der neuen 4D-Technik begnügen müssen.

Fotoquelle: Michaela Niemeyer Media

Wir haben dieser Tage uns davon persönlich überzeugen können. Action-Filme mit Autorennen und Crashs aus der Ego-Perspektive sowie Filme mit Vulkanausbrüchen wie in "Jurassic Park" in denen die Erde richtig bebt, sind sehr intensiv am eigenen Leib zu spüren.

Gestört haben uns die etwas harten, unbequemen Kunstleder-Sessel, in denen man die Beine nicht ausstrecken kann, sondern etwas angehockt auf ein Trittbrett stellen muss, um den optimalen Effekt zu erleben. In kurzen Trailern macht das Spaß. Kinder, die etwas kleiner und schlanker sind, können in Verbindung mit kindgerechten Animationsfilmen tatsächlich ihre rechte Freude daran haben. Uns dagegen tat nach einer halben Stunde der Hintern etwas weh.

Es soll aber in der Universitätsstadt Münster, in der das D-BOX System schon seit zwei Jahren existiert, bereits eine neue Sessel-Generation geben, die komfortabler, breiter und bequemer ist. Sozusagen eine Kombination aus modernen Logensesseln wie im Berliner Zoo Palast und den D-BOX Sesseln. Vielleicht wird damit demnächst der Titania-Palast in Berlin-Steglitz ausgestattet.

Alternativ gibt es noch das koreanische 4DX-System, jedoch nicht in Berlin. Im Unterschied zur D-BOX bewegen sich beim 4DX-System nicht die Sessel einzeln, sondern jeweils eine ganze Stuhlreihe mit jeweils vier zusammengefügten Kinosesseln, womit die Bewegungen nicht so fein und exakt ausgeführt werden können. Dafür sind in den 4DX Motion Seats weitere Effekte wie Wind, Regen, Schnee, Nebel, Seifenblasen, Gerüchen und Blitzlicht integriert.

Über das 4DX-Kino hatten wir bereits erstmals vor zwei Jahren am 11. August 2017 bei uns im BAF-Blog geschrieben. Knapp ein Jahr später erwähnten wir am 28. Juli 2018, dass nach Paris auch sogenannte ScreenX-Säle in Zürich, Genf und Freiburg eingeweiht wurden. Nun hat das Erlebnis in ähnlicher Form endlich auch Berlin im Kino Alhambra in Berlin-Wedding erreicht.

Die Systeme unterscheiden sich in vielen Dingen nur im Detail. In erster Linie geht es um Markenrechte, welche von verschieden Kinoketten erworben wurden, um damit die Einführung von 4D-Sesseln bewerben zu können. Die Steuerspur in der angelieferten Digitalkopie dürfte für die Bewegung der Sessel identisch sein. In der Berlin will Cineplex erstmal sehen, wie sich das System in der Hauptstadt bewährt, bevor weitere Aktivitäten folgen.

Wenn zum Jahresende das CineStar Original am Potsdamer Platz schließt, könnte es aber durchaus möglich sein, dass ein anderer Betreiber den Standort übernimmt, und Ähnliches dort nach der Berlinale plant.

Auf der IFA, der diesjährigen Funkausstellung, wurde uns in der »IFA NEXT« Halle am Stand der Deutschen TV-Plattform mitgeteilt, dass z.B. bisher nur im Kulturzentrum Gasteig in München das Dolby-Cinema-System eingebaut wurde. Es ist in Teilbereichen mit dem IMAX Kino-Verfahren durchaus vergleichbar und die Dolby Laboratories sind mit ihrem Dolby Atmos® und Dolby™ 3D Sound sowie mit ihrem Dolby Vision HDR Farbsystem in Deutschland bereits auf der Suche nach weiteren Standorten. Das IMAX-Kino selbst steht angeblich nicht zur Disposition. Dafür aber die Kinosäle des CineStar am Potsdamer Platz im Untergeschoss.

Wie es im Sony-Center mit den Kinosälen weitergeht, wird jedoch frühestens im Oktober mitgeteilt. Ab dann gilt die dreimonatige Kündigungsfrist für die Angestellten des CineStar, das womöglich ab Januar mit dem am Potsdamer Platz gegenüberliegenden Cinemaxx fusionieren soll, vorbehaltlich der Zustimmung durch das Kartellamt.

Link: www.cineplex.de/berlin-alhambra

Berlin Art Week 2019

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Achte Berlin Art Week 2019 wieder im ehemaligen Flughafen Tempelhof.

Die achte Ausgabe der Berlin Art Week ist ein Höhepunkt für die zeitgenössische Kunst in der Hauptstadt. Die Vielfalt des Programms im Herbst wird durch das gemeinsame Engagement von Kunstmessen, Institutionen der Gegenwartskunst, Galerien, Künstlern, Privatsammlern und Projekträumen ermöglicht. Sie findet vom 11. - 15. September 2019 statt.

Neben den beiden großen Messen in den Hangars des Flughafen Tempelhof, gibt es wieder zahlreiche, in der Stadt verstreute Projekträume sowie mehr oder weniger bekannte Institutionen wie die Berlinische Galerie, die KW—Kunstwerke - Institut für Contempory Art in der Auguststraße sowie mit dem Projekt >STATISTA< im Haus der Statistik, Karl-Marx-Allee 1, das Haus der Kulturen der Welt (HKW) und viele andere Galerien, die sich zum Teil mit interessanten Positionen zu 30 Jahren Mauerfall beteiligen.

So z.B. die Berlinische Galerie - museum für moderne und zeitgenössische Kunst , in der die in Mainz geborene, aber inzwischen in Berlin lebende Künstlerin Bettina Pousttchi, mit Aufnahmen von 24 Weltzeituhren, deren Aufnahmen sie selbst auf Reisen zwischen 2008 und 2016 gemacht hat, ausdrücken will, was Reisefreiheit nach dem Fall der Berliner Mauer bedeutet. Vor mehr als 30 Jahren konnte ein Teil der Berliner nur in Länder des Ostblocks fahren, während den Westberliner meist nur die westliche Welt offenstand.

Weltzeituhren von Bettina Pousttchi - Foto: © BAF

Durch Mauern gehen‹ ist auch das Thema einer Gruppenausstellung im Martin-Gropius-Bau in der ersten Etage, von dem wir uns gestern bei einer Pressevorbesichtigung einen ersten Eindruck verschaffen konnten. Viele Räume aber waren noch im Aufbau, sodass uns der Rohzustand der Kunstwerke noch nicht zu einem abschließenden Meinungsbild durchringen konnte.

Interessant ist auch die Installation des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) in der Chausseestrasse 128/129, der nicht nur die explosionsartig gestiegenen Mieten aufs Korn nimmt, sondern vor allem den Senat anprangert, Filetgrundstücke nach dem Mauerfall viel zu preiswert an Investoren abgeben zu haben. Die Verkaufte Menge an Grundstücken entspricht der Fläche des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Ein Rückkauf zu heutigen Preisen wäre durch Preissteigerungen unbezahlbar geworden. Begleitend zur Ausstellung gibt es zahlreiche Diskussionsrunden zur Zukunft der Weltstadt.

Text: n.b.k. | Foto: © BAF

Allein die schiere Menge an Ausstellungen, die mit aktuellen Themen der Gegenwartskunst auch Berlins kulturelle Vielfalt zeigt, kann einen nur verwundern. Zwei Kunstmessen mit rund 200 nationalen und internationalen Galerien, 17 Museen und Ausstellungshäuser, 15 Privatsammlungen, 20 Projekträume und ein Sonderprojekt im Herzen der Stadt veranstalten ein gemeinsames Programm - mit Ausstellungen, Eröffnungen, Preisverleihungen, Talks und urbanen Interventionen.

Die Themen Video und Bewegtbild sind natürlich ebenfalls an vielen Orten vertreten. Die JULIA STOSCHEK COLLECTION in der Leipziger Straße präsentiert mit WangShuis erster Einzelausstellung in Europa drei Bewegtbild-Installationen des in den USA geborenen chinesischen Künstlers, der sich mit queeren, halluzinatorische Räumen in der Welt beschäftigt und diese in Bezug setzt zu den politischen Verhältnissen, die dort herrschen.

In seiner rechts unten im Bild stehenden Dreikanal-Videoinstallation, einer Skulptur aus gewebten, lichtdurchlässigen LED-Systeme, wie sie für großflächige Werbungen auf Häuserfassaden zum Einsatz kommen, suggeriert diese neue Arbeit einen Ort, der sowohl Ankunft als auch Verschwinden, Präsenz und zugleich Abwesenheit symbolisiert.

Skulpturen: Bettina Pousttchi (links) - WangShui (rechts) | Foto: © BAF

Links daneben eine weitere Arbeit von der bereits oben erwähnten Künstlerin Bettina Pousttchi, deren verformte und verfremdete Auto-Leitplanken eine nahezu undurchdringbare Begrenzung symbolisieren.

Auch in diesem Jahr wird die Berlin Art Week mit Mitteln des Festivalfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Europa ermöglicht und von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe unterstützt.

Partner der diesjährigen Berlin Art Week sind art berlin, Positions Berlin Art Fair, Akademie der Künste, Berliner Festspiele/Immersion, Berlinische Galerie, C/O Berlin, daadgalerie, Gropius Bau, Haus am Lützowplatz, Haus der Kulturen der Welt, Kindl—Zentrum für zeitgenössische Kunst, KW Institute for Contemporary Art, me Collectors Room, Nationalgalerie—Staatliche Museen zu Berlin mit Hamburger Bahnhof—Museum für Gegenwart—Berlin und Museum Berggruen, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.), neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK), Schering Stiftung und Schinkel Pavillon sowie das Projekt Statista, eine Kooperation zwischen dem ZK/U—Zentrum für Kunst und Urbanistik und den KW Institute for Contemporary Art.

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ART WEEK Berlin 2019

Links: www.artberlinfair.com | www.berlinartweek.de | positions.de | www.artberlin.de | www.artatberlin.com | www.indexberlin.de

Flughafen Tempelhof

Hangar 5+6, Tempelhofer Damm 45, 12101 Berlin

U6 Paradestraße

Hangar 4, Columbiadamm 10

10965 Berlin

Zwei neue Preise beim 26. Internationalen Filmfestival Oldenburg

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"LARA" von Jan Ole Gerster mit Corinna Harfouch und Tom Schilling ist der diesjährige Eröffnungsfilm.

Jan-Ole Gersters "Lara" eröffnet am heutigen 11. September 2019 das Internationale Filmfest Oldenburg, das zum 26. Mal vom 11. - 15. September 2019 in der kreisfreien Stadt in Niedersachsen stattfindet.

Damit wird Gerster die Ehre den Eröffnungsfilm bestreiten zu können, bereits zum zweiten Mal zuteil, nachdem sein Debütfilm und späterer sechsfacher Lola-Gewinner "Oh Boy" das Festival 2012 eröffnet hatte und dort als bester deutscher Film mit dem German Independence Award ausgezeichnet worden war und den Publikumspreis erhalten hatte.

Hauptdarsteller Tom Schilling hatte zudem den Seymour Cassel Award erhalten, der damals erstmals für herausragende schauspielerische Leistungen in Oldenburg verliehen wurde.

"Lara" wurde von Schiwago Film in Koproduktion mit Studiocanal produziert, die den Film am 7. November 2019 in die deutschen Kinos bringen.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Tom Schilling spielt auch in "Lara" wieder die männliche Hauptrolle eines Pianisten, der just am 60. Geburtstag seiner Mutter Lara (Corinna Harfouch) das wichtigste Konzert seiner Karriere gibt. Doch seine Mutter, die seinen musikalischen Werdegang maßgeblich beeinflusst und geprägt hat, hat er dazu nicht eingeladen. Doch das will Lara nicht so einfach hinnehmen.

Zwei neue Preise in Oldenburg.

Neben dem German Independence Award für den besten Lang- und den besten Kurzfilm sowie den Seymour Cassel Award für die besten schauspielerischen Leistungen gibt es bei der 26. Ausgabe des Internationalen Filmfest Oldenburg zwei neue Preise.

Der mit 3.000 Euro dotierte neue Preis für den besten Debütfilm wird reihenübergreifend verliehen. Ebenfalls neu ist der Audacity Award, der zusammen mit der Berlin/Kölner Firma alias film & sprachtransfer vergeben wird, die die Untertitelung des Gewinnerfilms in eine Sprache nach Wunsch übernehmen wird.

Dazu Festivalleiter Torsten Neumann: "Auffällig unter den über tausend Einreichungen in diesem Jahr war die Anzahl wirklich hochwertiger und innovativer Erstlingswerke aus aller Welt."

Mit dem ebenfalls neu initiierten Audacity Award sollen Filme aus der Midnite-Xpress-Reihe ausgezeichnet werden, die "Pionierarbeit leisten, indem sie herkömmliche Genres und Narrationsmuster bezwingen, vermengen und neu bespielen", so Neumann weiter.

Zahlreiche Premieren in Oldenburg.

Neben der Weltpremiere von Bella Thornes Kurzfilm "Hin & Her" und weiteren 11 Kurzfilmen hat das Internationale Filmfest Oldenburg weitere Filmpremieren unter den Spielfilmen und Dokus in seinem diesjährigen Programm:

Independent Section:

"Bis die Welt einen Rand bekommt" von Daniel Bertram, Deutschland

"Bruder Schwester Herz" von Tom Sommerlatte, Deutschland

"Cat Sticks" von Ronny Sen, Indien (Europapremiere)

"Cuck" von Rob Lambert, USA (Internationale Premiere)

"In Full Bloom" von Adam Villasenor & Reza Ghassemi, USA (Weltpremiere)

"Lara" von Jan-Ole Gerster, Deutschland

"Lillian" von Andreas Horvath, Österreich (Deutschlandpremiere)

"Moop" von Arin Crumley, USA (Weltpremiere)

"Sequin in a Blue Room" von Samuel van Grinsven, Australien (Internationale Premiere)

"Sons of Denmark" von Ulaa Salim, Dänemark (Deutschlandpremiere)

"Swallow" von Carlo Mirabella-Davis, USA (Deutschlandpremiere)

"The Gasoline Thieves" von Edgar Nito, Mexiko (Europapremiere)

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Internationale Sektion:

"Adamstown" von Henning Wötzel-Herber & Patrick Merz, Deutschland (Weltpremiere)

"Angriff auf Wache 08" von Thomas Stuber, Deutschland

"Blood & Flesh: The Reel Life & Ghastly Death of Al Adamson" von David Gregory, USA (Deutschlandpremiere)

"Donnybrook" von Tim Sutton, USA (Deutschlandpremiere)

"Dracula vs. Frankenstein" von Al Adamson, USA 1971 (Retrospektive)

"Flucht durchs Höllental" von Marcus O Rosenmüller, Deutschland/Österreich (Vorpremiere)

"Greener Grass" von Jocelyn DeBoer & Dawn Luebbe, USA (Deutschlandpremiere)

"Happy Ending" von Hella Joof, Dänemark (Deutschlandpremiere)

"Hearts and Bones" von Ben Lawrence, Australien (Internationale Premiere)

"Initials S.G." von Rania Attieh & Daniel Garcia Argentinien (Europa Premiere)

"Justice Dot Net" von Pol Cruchten, Luxemburg (Deutschlandpremiere)

"Patrick" von Tim Mielants (Belgien) (Deutschlandpremiere)

"The Ghost of Peter Sellers" von Peter Medak, Zypern (Deutschlandpremiere)

"The Projectionist" von José Maria Cabral, Dominikanische Republik (Internationale Premiere)

"The Steed" von Erdenebileg Ganbold, Mongolei (Weltpremiere)

"Was wir wussten - Risiko Pille" von Isabel Prahl, Deutschland (Weltpremiere)

"Wir wären andere Menschen" von Jan Bonny, Deutschland (Vorpremiere)

"You Don't Nomi" von Jeffrey McHale, USA (Europa Premiere)

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Midnight Xpress:

"Depraved" von Larry Fessenden, USA (Deutschlandpremiere)

"Jesus shows you the Way to the Highway" von Miguel Llanso, Estland/Äthiopien (Deutschlandpremiere)

"Magnetick Pathways" von Edgar Pera, Portugal (Deutschlandpremiere)

"The Science of Fictions" von Yosep Anggi Noen, Indonesien (Deutschlandpremiere)

"Tito" von Grace Glowicki, Kanada (Internationale Premiere)

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"Happy Ending" beschließt das Filmfest Oldenburg.

Abschlussfilm beim diesjährigen Internationalen Filmfest Oldenburg ist die Deutschlandpremiere von Hella Joofs "Happy Ending".

Hier der Trailer der Komödie, die der Camino Filmverleih am 7. November 2019 in den deutschen Kinos startet:

Synopsis:

Die dänische Regisseurin erzählt darin die Geschichte von Helle und Peter, die völlig unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Ruhestand haben. Während Helle gemeinsam mit ihrem Mann die Welt bereisen will, hat dieser ohne ihr Wissen die kompletten Ersparnisse in ein Weingut investiert. Es kommt zum Streit, Peter fordert die Scheidung und beide sind plötzlich wieder Singles - und das mit über 70.

Die ursprünglich genannte Doku "Filmen über Filmschaffende" sowie der französisch-belgische Feature-Film "Mothers' Instinct" von Olivier Masset-Depasse sind nicht mehr im Programm gelistet.

Link: www.filmfest-oldenburg.de

Quellen: Filmfest Oldenburg | Blickpunkt:Film | IMDb

Neue Filme im Kino - Neue Kameras zur IBC in Amsterdam 2019

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Zwei Filmkritiken und Ankündigung der IBC, die Messe für die neuesten Technologien im Bereich Audio/Video und Medien.

Eigentlich sollte hier heute ein Artikel zu Neuheiten auf der IBC Technologiemesse in Amsterdam stehen, die vom 12.-17. September 2019 wieder RAI Konferenzcenter stattfindet. Doch mit Gerüchten und vagen Vorabinformationen wollen wir uns besser nicht abgeben.

Sony hat uns zwar mit einer Einladung zum Livestream der Keynote am 13. September 2019 um 9:30 Uhrüber die neuesten Innovationen versorgt und auch avt plus media service sowie bpm Broadcast & Professional Media GmbH haben bereits Preise zu Neuheiten wie der Panasonic LUMIX S1H oder die Canon EOS C500 Mark II bekanntgegeben und schon jetzt auf ihre Hausmessen zum Kennenlernen der Produkte nach der IBC verwiesen, doch ohne genauere Informationen wollen wir darauf erst zu einem späteren Zeitpunkt eingehen.

Schade war nur, dass auf der IFA Berlin weder Nikon noch Canon noch Blackmagic Design vertreten waren, obwohl die Photokina in diesem Jahr abgesagt worden war. In unserem Artikel vom 13. August 2019 hatten wir gehofft, auch semiprofessionelle Videoprodukte und neueste DSLM-Kameras auf der IFA zu sehen; doch Fehlanzeige! Dafür kündigt das Photografix Magazin ziemlich konkret die Vorstellung einer neuen Vollformat Leica SL2 der sogenannten L-Mount-Allianz um Leica, Panasonic und Sigma zum 24. September 2019 an.

IBC - Media Technologiemesse

12.-17. September 2019

Links: www.ibc.org | show.ibc.org | pro.sony/.../event-ibc

Quellen: Photografix Magazin | Sony Professional

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Den Platz für den geplanten, aber nunmehr ausgefallenen Technik-Artikel, wollen für Nachträge unserer fast wöchentlichen Filmkritiken nutzen. Am Montag, den 9. September 2019, hatten wir bereits über Stephen Kings Horror-Film "ES: Kapitel 2" und einem ganz besonderen Kinoerlebnis im Berliner Cineplex Alhambra geschrieben.

Heute folgen in unserer Reihe der Filmkritiken, vom September 2019, Teil 2, weitere Rezensionen zu Filmen, die ebenfalls schon letzten Donnerstag gestartet waren.

"UND DER ZUKUNFT ZUGEWANDT" DDR-Drama von Bernd Böhlich (Deutschland). Mit Alexandra Maria Lara, Robert Stadlober, Stefan Kurt, Jürgen Tarrach u.a. seit 5. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Prolog: Gerhard Berger wollte nichts anderes tun, als seiner schwerkranken Tochter zum Geburtstag zu gratulieren. Auf dem Weg zurück in den Männer-Gulag Workuta, wird der Kommunist von den Wächtern des Lagers hinterhältig erschossen. Der Leichnam wird seiner Frau Antonia (Alexandra Maria Lara), die mit dem Kind in einer Baracke haust, kaltblütig vor die Füße geworfen. Eine Szene, die du durch Mark und Bein geht.

Im Jahr 1938 bereiste Antonia mit einer Kulturgruppe die Sowjetunion. Für die jungen Kommunisten so etwas wie eine Studienreise. 1940 wird sie im Rahmen der stalinistischen Säuberungsaktionen, trotz ihrer Unschuld als Spionin verhaftet. Über die schwere Zeit im Gulag führt sie heimlich ein Tagebuch. Nach über 10 Jahren Gefangenschaft, kehrt sie mit ihrer Tochter 1952 in die noch junge DDR zurück.

Mit ihr zusammen Irma Seibert (Karoline Eichhorn) und Susanne Schuhmann (Barbara Schnitzler). Empfangen werden sie von dem Funktionär Leo Silberstein (Stefan Kurt), der die drei Frauen mit Wohltaten überhäuft. Sie bekommen eine schöne Wohnung, einen guten Arbeitsplatz, Lydia, Antonias Tochter, wird bestens medizinisch betreut und Antonia erhält, wie so ein Sahnehäubchen obendrauf, eines der ersten DDR-Fernsehgeräte.

Der Preis, den sie dafür zahlen: Sie müssen ein Gelöbnis abgeben, was beinhaltet über das Erlebte strengstes Stillschweigen zu bewahren. Antonia schöpft neue Hoffnung. Sie glaubt an eine neue Zukunft, geprägt vom Geist der Gerechtigkeit. Sie hüllt sich in Schweigen und macht ihre tiefen inneren Konflikte, allein mit sich selbst aus. Sie entscheidet sich für den sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat, was von grenzenlosem Idealismus zeugt. Doch nicht jede dieser drei Frauen ist von dem Versprechen einer besseren Zukunft überzeugt.

Bernd Böhlich hat sein Polit-Drama, dessen Titel die Hymne der DDR zitiert, in Anlehnung an die reale Biografie der Mutter von Schauspielerin Swetlana Schönfeld und den Aussagen mehrerer Zeitzeugen in Fürstenberg an der Oder, nach Stalins Tod (1953) umbenannt in Stalinstadt, gedreht. Später wieder umbenannt in Eisenhüttenstadt. Böhlich ist es hochanzurechnen, dass er keine seiner Figuren zu Helden stilisiert. 30 Jahre nach dem Aus der DDR, gewinnt man einen beklemmenden Eindruck von den Anfängen eines Staates, der vorgab, nur das Beste für seine Bürger zu wollen.

Ulrike Schirm

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HOT AIR Drama von Frank Coraci (USA). Mit Steve Coogan, Neve Campbell, Taylor Russell McKenzie u.a. seit 5. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Radio-Talker Lionel Macomb (Steve Coogan) verbreitet regelrechte Hasskommentare unter dem Begriff Neu-Start-Initiative. Er ist damit stinkreich geworden. Wie aus dem Nichts taucht seine 16-jährige Nichte Tess (Taylor Russel) bei ihm auf. Trickreich hat sie sich Zugang zu seinem luxuriösen Penthouse unweit des Central-Parks verschafft. Der übellaunige Verbreiter von Hasstiraden weiß nicht, was er mit ihr anfangen soll. Durch ihren unverblümten Charme, erreicht sie, dass sie erst mal bei ihm wohnen kann, unter der Prämisse, Anstand und Würde zu zeigen, was immer das auch bedeuten soll.

Das Mädchen hat ein Stipendium für Hochbegabte an der Harper-Universität in Aussicht. Doch bevor sie dort hingeht, muss sie erst wissen, ob es ihrer Mutter gut geht. Die hat ihren Entzug abgebrochen und keiner weiß, wo sie jetzt ist. Erst einmal, bringt sie das Leben des eingefleischten Misanthropen gehörig durcheinander.

Nach und nach findet eine Annäherung der beiden statt und man versteht, warum er so ist, wie er ist. Plötzlich taucht auch ihre Mutter auf.

Regisseur Frank Coraci („Waterboy – Der Typ mit dem Wasserschaden“, „The Wedding Singer“) hat mit "Und er Zukunft zugewandt", seinem neuesten Werk versucht, eine Mischung aus Drama und einem Feel-Good-Movie zu starten, was ihm allerdings nicht so richtig gelungen ist, da dem Ganzen der nötige Biss fehlt.

Obwohl Tess ihrem Onkel eifrig Kontra gibt und ihn ermuntert, seine fallende Quote mit einem Umdenken zu retten, bleibt er mit seinen Argumenten viel zu zaghaft. Es fehlt die Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen Hasspredigern und dem was sie anrichten.

Ulrike Schirm

8. Deutscher Schauspielpreis erstmals auch für Synchronschauspiel

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Große Preisgala heute Abend im Berliner Zoo Palast mit Liveübertragung im Internet.

Am heutigen 13. September 2019 erfolgt die Vergabe des Deutschen Schauspielpreises (DSP) im Zoo Palast in Berlin, der in den ersten Jahren noch Schauspielerpreis hieß. Bis auf eine kleine Änderung im Namen blieb das Logo aber unangetastet.

Bereits zum 8. Mal in Folge werden Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Menschen vom Bundesverband Schauspiel (BFFS), die durch ihr Schaffen in besonderer Weise die Schauspielkunst inspiriert und gefördert haben, im Rahmen einer feierlichen Gala ausgezeichnet. Der Deutsche Schauspielpreis, vom BFFS erstmals im Jahr 2012 verliehen, wird inklusive des Ehrenpreises in zehn Kategorien vergeben.

Bis zum 15. April 2019 wurden auf der Website des Deutschen Schauspielpreises die Vorschläge für die diesjährigen Nominierungen gesammelt. Die Nominierten wurden am 19. Juni 2019 bekanntgegeben.

Schauspielerin in einer Hauptrolle

Susana AbdulMajid – „Jibril“

Judith Hofmann – „Der Unschuldige“

Valerie Pachner – „Der Boden unter den Füßen“

Schauspieler in einer Hauptrolle

Rainer Bock – „Atlas“

Hans Löw – „In My Room“

Johannes Zeiler – „Wackersdorf“

Schauspielerin in einer Nebenrolle

Adele Neuhauser – „Brecht“

Eva Weißenborn – „Gundermann“

Maryam Zaree – „Polizeiruf 110 – Tatorte“

Schauspieler in einer Nebenrolle

Golo Euler – „Tatort: Unter Kriegern“

Joachim Król – „Polizeiruf 110: Das Gespenst der Freiheit“

Martin Wuttke – „Glück ist was für Weicheier“

Schauspielerin in einer komödiantischen Rolle

Pia Hierzegger – „Der Tatortreiniger: Currywurst“

Hedi Kriegeskotte – „Der Junge muss an die frische Luft“

Ursula Werner – „Der Junge muss an die frische Luft“

Schauspieler in einer komödiantischen Rolle

Bjarne Mädel – „Der Tatortreiniger“

Uwe Ochsenknecht – „Labaule und Erben“

Thomas Schmauser – „Der große Rudolph“

Nachwuchs

Jasper Engelhardt – „Polizeiruf 110: Das Gespenst der Freiheit“

Luisa-Céline Gaffron – „8 Tage“

Thomas Prenn – „Tatort: Damian“

Lena Urzendowsky – „Der große Rudolph“

Starker Auftritt

Eugene Boateng – „Die Protokollantin“

Dela Dabulamanzi – „Druck“

Barbara Krabbe – „Der goldene Handschuh“

Gerhard Liebmann – „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“

Die Gewinner werden wir nachträglich mit *Winner farbig markieren, sobald uns die Ergebnisse vorliegen. Die Gewinner der Spezialpreise stehen bereits fest und sind weiter unten aufgeführt.

Drei neue Filmpreise erstmals in diesem Jahr.

Bis zum 30. April 2019 konnten außerdem unter www.schauspielpreis.com Vorschläge für Nominierungen des neuen Branchenpreises "Die Stimme" eingereicht werden, der heute erstmals bei dem vom Bundesverband Schauspiel (BFFS) initiierten Deutschen Schauspielpreis vergeben wird.

Er wird von einer fünfköpfigen Jury, bestehend aus der Dialogregisseurin Beate Gerlach, der Schauspielerin und Dialogbuchautorin Hilke Flickenschildt, der Synchronschauspielerin Maria Koschny sowie den Schauspielern und Synchronschauspielern Frank Röth und Patrick Baehr, an eine Synchronschauspielerin oder einen Synchronschauspieler vergeben.

Till Völger, ehemaligerVorstand des Interessenverband Synchronschauspieler (IVS) und jetziger Repräsentant des Bereichs Sprache/Synchron im BFFS-Vorstand: "Mit dem Preis möchten wir eine Persönlichkeit der Synchronbranche ehren, die sich durch hohe künstlerische Qualität und besondere synchronschauspielerische Authentizität auszeichnet. Ich freue mich sehr, dass bereits im Jahr unmittelbar nach der Verschmelzung des IVS mit dem BFFS die neue Kategorie geschaffen wurde und wir als Synchronschauspielerinnen und Synchronschauspieler auch endlich einen eigenen Branchenpreis haben. 'Die Stimme' ist nicht nur ein Preis für unsere Verbandsmitglieder. Jeder synchronschauspielerisch Tätige in Deutschland kann daran teilnehmen, egal ob männlich oder weiblich, jung oder alt."

Neuer Filmpreis von BFFS und ver.di.

Insgesamt wird es bei der Verleihung des Deutschen Schauspielpreises in diesem Jahr drei neue Kategorien geben. Neben "Die Stimme" ist dies der "Deutsche Fairnesspreis", zu der 20 Verbände der deutschen Film- und Fernsehbranche aufgerufen waren, jeweils eine fiktionale Film-/Fernsehproduktion vorzuschlagen, die in der Zeit zwischen dem 1. April 2018 und dem 31. März 2019 herausgebracht und unter fairen Produktionsbedingungen hergestellt worden ist.

Ausgelobt wird der Preis gemeinsam vom Bundesverband Schauspiel (BFFS) und der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Das Thema Fairness soll alle gesellschaftlich relevanten Aspekten widerspiegeln. Welches Thema im Fokus steht, legen die Initiatoren jährlich neu fest. In diesem Jahr geht es um Diversity.

Dazu der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke: "Es gibt viele Geschlechter, Herkünfte, Biographien, Hautfarben, Sexualitäten, Religionsausübungen, Körperlichkeiten, aber diese Vielfalt findet noch viel zu selten den Weg in die Film- und Fernsehlandschaft."

Leslie Malton, Vorsitzende des BFFS ergänzt: „Der Deutsche Fairnesspreis soll ein deutliches Statement der Branche in Sachen fairer Umgang sein. Diversity, Gendergerechtigkeit, faire Bezahlung – auf diese und mehr Themen wollen wir künftig verstärkt den Blick lenken. Wir wollen die Macherinnen und Macher eines Filmes ehren, die mit ihrem Werk einen wichtigen Beitrag zu dieser gesellschaftlichen Diskussion leisten.“

Dritte Preiskategorie ist Vergabe eines Theaterpreises.

Bei der Verleihung des Deutschen Schauspielpreises steht zum ersten Mal auch die Vergabe eines "Theaterpreises" an.

Für den neu ausgerufenen Patenpreis wird ein Vorstandsmitglied des BFFS als Patin oder Pate gewählt. In diesem Jahr hat der neue Präsident der Deutschen Filmakademie Ulrich Matthes die Patenschaft übernommen. Er wird am Abend der Preisverleihung auch die Laudatio auf die Preisträgerin oder den Preisträger halten.

Hans-Werner Meyer, BFFS-Vorstand und Mitglied des Gestaltungsteams Deutscher Schauspielpreis, erklärt: "Der BFFS ist inzwischen die Gewerkschaft für alle Schauspieler, egal, ob ihr Betätigungsschwerpunkt Film/Fernsehen ist, Theater oder Synchron. Darum ist es uns wichtig, allen Spielfeldern unserer Kunst die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zu geben, also auch dem Theater als dem Ursprung unserer Kunst. Da es aber unmöglich ist, alle relevanten Inszenierungen des Jahres zu sichten, haben wir den Preis als radikal subjektiven Patenpreis ausgestaltet. Wir freuen uns sehr, Ulrich Matthes als Kenner zahlreicher Inszenierungen und neugierigen Beobachter vieler Kolleginnen und Kollegen gewonnen zu haben, seine ganz persönliche Entscheidung zu treffen, wessen Spiel er im vergangenen Jahr als besonders inspirierend empfunden hat."

Gewinner der Spezialpreise stehen bereits fest.

Neben acht Kategorien, für die die Mitglieder des Bundesverbands Schauspiel (BFFS) die Preisträger bestimmen und die erst am Abend der Verleihung verkündet werden, gibt es weitere Spezialkategorien, deren Gewinner bereits feststehen. Darunter die Preisträger der drei in diesem Jahr neu eingeführten Preise.

Den erstmalig im Rahmen des DSP vergebenen "Theaterpreis" erhält die Schauspielerin Angela Winkler.

Ulrich Matthes: "Angela Winkler ist als Irina, die jüngste der ‚Drei Schwestern’ im Deutschen Theater das freie Radikal dieser Aufführung. Alterslos, jung im Herzen, leuchtend von Erfahrung“.

Ebenfalls neu im Preisreigen des DSP ist der Synchronpreis „Die Stimme“. Nachdem der BFFS sich im letzten Jahr mit dem Interessenverband Synchronschauspieler (IVS) zusammengeschlossen hat, wird nun der DSP um den Spezialpreis für Synchron ergänzt.

Die erste „Stimme“ geht an die Synchronschauspielerin Christin Marquitan. Die Schauspielerin und Opernsängerin synchronisiert u.a. Salma Hayek, Monica Belluci, Sema Ormond, Famke Jansen oder Toni Colette.

Dritter neuer Preis des DSP ist der "Deutsche Fairnesspreis", ein Gemeinschaftspreis des BFFS und der ver.di FilmUnion. Eine Jury hat aus den Einreichungen für den Deutschen Fairnesspreis zum diesjährigen Thema Diversität die Serie „Dr. Klein“ ausgewählt.

Bereits eine Preisinstitution des DSP ist der Ehrenpreis »Lebenswerk«, der dieses Jahr an Christine Schorn geht.

Mit dem zweiten Ehrenpreis »Inspiration« zeichnet der Vorstand des BFFS eine Persönlichkeit oder Institution aus, die durch ihre Leistung in besonderer Weise die Schauspielkunst ermöglicht und gefördert hat. 2019 erhält die ehemalige EU-Parlamentarierin und Grünen-Politikerin Helga Trüpel die Ehrenauszeichnung des BFFS.

Hans-Werner Meyer, Vorstand des BFFS und Mitausrichter des DSP: „Helga Trüpel hat sich als EU-Parlamentarierin kontinuierlich für die Modernisierung des Urheberrechts eingesetzt und sich weder von Manipulationsversuchen multinationaler Konzerne noch gezielten persönlichen Angriffen im Internet beirren lassen. Sie hat gezeigt, was parlamentarische Demokratie schaffen kann, wenn die gewählten Volksvertreter ihrem Gewissen folgen und Rückgrat beweisen.“

Auch der Gewinner des renommierten "Ensemblepreises" steht bereits fest. Die Auszeichnung geht an den österreichisch-luxemburgischen Kinofilm "Murer – Anatomie eines Prozesses" von Christian Frosch.

Hier der Trailer:

Synopsis:

"Murer – Anatomie eines Prozesses" erzählt die Geschichte des Prozesses gegen den angesehenen steirischen Politiker und Großbauern Franz Murer, der als einer der Hauptverantwortlichen für die Tötung der Juden in Vilnius zwischen 1941 und 1943 gilt. Aufgrund der juristischen Intervention von Simon Wiesenthal wird Murer 1962 dafür vor Gericht gestellt. Überlebende des Holocaust reisen an, um gegen ihn auszusagen. Trotz der erdrückenden Beweislage endet der Prozess 1963 mit einem Freispruch.

Mit großer Ernsthaftigkeit, Authentizität und emotionaler Durchlässigkeit stellt das Ensemble sich der Verantwortung gegenüber den Persönlichkeiten, die es vielsprachig spielt.

"Wir sehen einen Gerichtssaal, die Justiz, die Geschworenen, die Opfer, die Täter, die Presse, die Zuschauenden. Wir sehen Menschen, die kämpfen oder mit ihrem inneren Kampf berühren. Das zieht uns tief in die Geschichte hinein und ist mitunter schwer zu ertragen. Gleichzeitig ist zu spüren, wie sich das Ensemble gegenseitig stützt, das Erzählen dieser ungeheuerlichen Geschichte gemeinsam annimmt. In dieser Gemeinsamkeit liegt die große, auch tröstliche Kraft dieses Ensembles. Wir sind beeindruckt und inspiriert von dieser Leistung in einem wichtigen Film gegen das Vergessen", heißt in der Begründung der Jury, die aus den Schauspielern Marcus Off, Aglaia Szyszkowitz, Katja Weitzenböck, Anne Weinknecht, Anton Rattinger, Sheri Hagen und Hans-Jochen Wagner bestand.

Den Preis nimmt stellvertretend für das Team Casterin Eva Roth entgegen. Sie ist eine der meistbeschäftigten Casterinnen Österreichs und zeichnete etwa für die Besetzung der vielfach ausgezeichneten Serie „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ oder Josef Harders „Wilde Maus“ verantwortlich.

Links: www.schauspielpreis.com | www.bffs.de

Quellen: DSP | BFFS | Filmecho | Blickpunkt:Film

Eine Liveübertragung der Preisverleihung erfolgt ab 19:30 Uhrhier im Stream.

Gewinner der First Steps Awards 2019

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First Steps Awards: Drei Auszeichnungen gingen nach München.

Beim Wettbewerb für die FIRST STEPS Awards 2019 wurden am 9. September 2019 im Rahmen einer festlichen Gala im Berliner Stage Theater des Westens insgesamt 115.000 Euro an dotierten Preise verliehen.

Zu den Nominierungen waren 206 Einreichungen akzeptiert: 113 mit Spielfilmcharakter, 39 Dokumentarfilme, 33 Werbefilme, 25 Drehbücher.

Erstmalig ist in diesem Jahr die Filmförderungsanstalt (FFA) als Förderer von FIRST STEPS an Bord und unterstützt die Preiskategorie Mittellanger Spielfilm. Die Deutsche Filmakademie freut sich sehr über diese Zusammenarbeit, denn sie setzt ein Zeichen der Wertschätzung und Ermutigung für ein ebenso spannendes wie fruchtbares Format.

Mit drei Preisen gingen wurden Studierende der HFF München bei der Verleihung der First Steps Awards in Berlin am häufigsten ausgezeichnet.

Jeweils zwei Preise gingen an Studierende der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin sowie an freie Einreichungen.

Der First Steps Award in der Kategorie "Mittellanger Spielfilm" ging an die Universität der Künste Berlin. Der Michael-Ballhaus-Preis ging an die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in der Kategorie Kamera.

Bereits zuvor festgestanden hatte die Trägerin des diesjährigen First Steps Ehrenpreises, die scheidende Künstlerische Leiterin von First Steps, Andrea Hohnen.

Alle Gewinner im Überblick:

Kurz- und Animationsfilm: “Hörst du, Mutter?” von Tuna Kaptan, HFF München

Mittellanger Spielfilm: „Ab morgen werde ich …“ von Ivan Marković, Universität der Künste Berlin

Abendfüllender Spielfilm: „Futur Drei“ von Faraz Shariat, Freie Einreichung

Drehbuchpreis: Jacob Hauptmann für „Zeit der Monster“, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin

Dokumentarfilm: „Out of Place“ von Friederike Güssefeld, HFF München

Michael-Ballhaus-Preis: Sabine Panossian, Kamera für „Off Season“, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

Werbefilm: „Would You Listen“ von Veronika Hafner, HFF München

No Fear Award: Romana Janik, Produktion von „1986“, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin

Götz-George-Nachwuchspreis: Schauspielensemble Banafshe Hourmazdi, Eidin Jalali, Benjamin Radjaipour in „Futur Drei“

First Steps Ehrenpreis: Andrea Hohnen, Künstlerische Leiterin First Steps

Die Jurys 2019:

Spielfilme: Sonja Heiss, Jochen Laube, Katja Nicodemus, Sonja Rom, Kostja Ullmann

Dokumentarfilme: John Gürtler, Petra Gute, Eva Kemme, Enrique Sánchez Lansch, Marcus Winterbauer

Werbefilme: Glenn Bernstein, Alice Dwyer, Luitgard Hagl, Laura Himmelreich, Thomas Schnaitmann

Drehbücher: Laura Lackmann, Heide Schwochow, Oliver Ziegenbalg.

Der wichtigste deutsche Nachwuchspreis wurde 1999 als private Initiative der Filmwirtschaft von den Produzenten Bernd Eichinger und Nico Hofmann ins Leben gerufen. Er wird veranstaltet von der Deutschen Filmakademie e.V. in Partnerschaft mit ARRI, Mercedes-Benz, ProSiebenSat.1 TV Deutschland, UFA und Warner Bros.. Herausragende Vertreter der deutschen Filmbranche und Wirtschaft unterstreichen damit ihr Engagement für die Nachwuchsförderung und bieten jungen Filmschaffenden effektive Unterstützung.

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FIRST STEPS 2019: Jurybegründungen:

Kurz- und Animationsfilm Nominierungen: Von der Kraft im Umgang mit den Zwängen dieser Welt erzählen die drei Kurzfilme, zwei davon in animierter Form.

Massaker und Flucht aus dem georgisch-abchasischen Krieg verarbeitet Yana Ugrekhelidze in ihrer vielschichtigen, berührenden Collage-Animation „Armed Lullaby“ aus der Perspektive von Kindern. In überwältigend bunten Bildern erweckt Christoph Sarow den Ort „Blieschow“ zu animiertem Leben, in dem der kleine Tom lernt, sich gegen seinen bösen Vetter zu behaupten. Tuna Kaptans kurzer Spielfilm „Hörst du, Mutter?“ erzählt mit leisen Tönen die (wahre) Geschichte einer kurdischen Mutter, die verurteilt wurde, weil sie ihrem untergetauchten Sohn Pullover strickte.

Preisträger: "Hörst du, Mutter?", Regie: Tuna Kaptan, Kurzspielfilm, 20 Min., Hochschule für Fernsehen und Film München.

Jurybegründung:

Mit genauem Blick auf Machtverhältnisse und subtilem Sinn für Humor verfilmt Tuna Kaptan eine Begebenheit, die nicht nur in der Türkei für Aufsehen sorgte: Weil sie Pullover für ihren untergetauchten Sohn strickte, wurde eine kurdische Mutter wegen „Unterstützung terroristischer Aktivitäten“ zu Hausarrest verurteilt. Der Film lässt uns das Ausmaß der ebenso absurden wie empörenden Maßnahme erst allmählich begreifen. Tuna Kaptan inszeniert mit leichter Hand und vielen Zwischentönen das Verhältnis zwischen dem besorgten Sohn und seiner störrischen, schweigsamen Mutter, die die türkischen Gendarmen mit lässiger Verachtung ignoriert. Was für eine Frau!

Mittellanger Spielfilm Nominierungen: Die sechs Filme belegen, wie vielfältig und kraftvoll Geschichten zwischen 25 und 60 Minuten erzählt werden können - radikal, persönlich, kinotauglich!

In langen stillen Einstellungen nähert sich Ivan Marković in „Ab morgen werde ich …“ der Verlorenheit eines Wanderarbeiters in der Parallelwelt des chinesischen Baubooms. Ein fast verlassenes Dorf an der polnischen Grenze ist Schauplatz von Oliver Mohrs „Benzin“, wo der junge Träumer Leon an der Tankstelle seines Vaters arbeitet. Beklemmend nah verfolgt Martin Winter die verzweifelten Bemühungen der jungen Kathi, an ihrem „Freigang“-Tag eine Zukunft für ihr kleines Kind zu finden. Lisa Voelters halb-dokumentarischer Film „Hauptinstitut für seelische Gesundheit“ verflicht die Innenwelt-Erfahrung einer zwangsfixierten Psychiatrie-Patientin mit Kommentaren realer Pfleger*innen. Kai Kreuser inszeniert in „Label Me“ die Begegnungen eines geflüchteten Syrers mit seinem wohlhabenden deutschen Freier als Konfrontation tiefsitzender Rollenbilder. Und Henning Beckhoffs Paar verhandelt in der stillen „Off Season“ eines sizilianischen Luxus-Resorts seine Vorstellungen vom Vater-Mutter-Kind-Modell.

Preisträger: "Ab morgen werde ich …", Regie: Ivan Marković, Mittellanger Spielfilm, 60 Min., Universität der Künste Berlin.

Jurybegründung:

In der Pekinger Oberwelt entstehen glitzernde Paläste, in denen Geschäfte gemacht werden, bevor sie noch richtig trocken sind. In der Unterwelt hausen diejenigen, die sie errichten, zwischen schimmelnden, fensterlosen Wänden, in Betten, die sie abwechselnd beschlafen. In langen Einstellungen inszeniert Ivan Marković reale Erfahrungen seiner Laiendarsteller, seine exquisite Kamera führt uns durch Parallelwelten, folgt dem unscheinbaren Protagonisten, der sich in der rasend wachsenden Stadt verliert. Einmal ruht der Blick auf dem Entwurf des Olympia-Zentrums: alles gar nicht so weit weg. Am Ende sehen wir im Dunklen, fast wie in einem Bühnenbild, eine Gruppe Menschen, die auf etwas wartet: „Ab morgen …“

Abendfüllender Spielfilm Nominierungen: Zornige junge Frauen, ratlose junge Männer, neue Perspektiven auf unsere migrantische Gesellschaft - beispielhaft für den ganzen Jahrgang zeugen die sechs abendfüllenden Spielfilme auch von entschiedenen persönlichen Handschriften.

In eine gespenstische Szenerie folgt „1986“ von Lothar Herzog einer jungen Weißrussin, die in der Sperrzone von Tschernobyl illegale Geschäfte betreibt. „Alles ist gut“ von Eva Trobisch ist die verstörende Studie einer jungen Frau, die nach einem sexuellen Übergriff die Opferrolle verweigert. „Das melancholische Mädchen“ von Susanne Heinrich präsentiert feministische Kapitalismuskritik in einem lustvoll stilisierten, witzig überhöhten Bilderbogen. In rätselhaften, großen Einstellungen begleitet Salka Tiziana in „For the Time Being“ eine junge Mutter mit ihren Kindern nach Spanien zur Familie eines verschwundenen Ehemanns. Unwiderstehlich ist der Drive, mit dem uns Faraz Shariat in „Futur Drei“ nach Hildesheim entführt, in die Welt des Migrantensohns Parvis, der in einer Asylunterkunft ein iranisches Geschwisterpaar kennen und lieben lernt. Und noch ein Dreieck, diesmal in Potsdam: Einen merkwürdigen Sturz von einer Brücke erzählt Michael Fetter Nathansky in „Sag du es mir“ aus drei Perspektiven als tragikomischen Reigen von Liebessuchenden.

Preisträger: "Futur Drei", Regie: Faraz Shariat, Abendfüllender Spielfilm, 89 Min., Freie Einreichung.

Jurybegründung:

„Jules et Jim“ in Hildesheim: Tatsächlich erinnert „Futur Drei“ von ferne an Truffauts Meisterwerk – und ist dabei bunt und modern, wild, berührend, real und zugleich auf wunderbare Weise überhöht. Frei von Sozialkitsch werden hier wichtige soziale Themen verhandelt, doch sie fühlen sich nie übergewichtig an. Gekonnt jongliert der Regisseur mit unseren Erwartungen und Klischees, schleppt uns in Clubs, zu sexuellen Begegnungen, in die Asylunterkunft und durch die gesichtslose nächtliche Stadt. Tragik und Komik, ein ganz besonderer, trockener Humor, liegen dabei stets nah aneinander. Faraz Shariat schafft es sogar, uns Sex in weißen Tennissocken so zu zeigen, dass wir nicht dem unweigerlichen Drang nachgeben, wegzusehen. Aber auch von Verzweiflung erzählt dieser Film, von Einsamkeit, Entwurzelung und Sehnsucht nach einer anderen Gesellschaft. Er gibt dem Schmerz seinen Raum und schenkt uns doch zuletzt Poesie. „THE FUTURE IS OURS“ wird da gesagt. Möge sie es für uns alle sein.

Drehbuch-Preis Nominierungen: Die drei Bücher mit ihren unterschiedlichen Erzählhaltungen und Bildwelten bezeugen eindrucksvoll das Spektrum an Stoffen und Themen, dem junge Autor*innen sich zuwenden.

Pointiert und mit spritzigen Dialogen erzählt Andrej Sorin seine Buddykomödie „Blaulicht Brudis“, in der ein Kleinkrimineller und ein rassistischer Polizist gezwungenermaßen zusammenarbeiten müssen. Wie schnell ein unsicherer 16-Jähriger in die rechtsextreme Szene des ländlichen Österreichs rutschen kann, verfolgt Malina Nwabuonwor einfühlsam in ihrem Dialektbuch „Tobias“. Wie unter einem Brennglas verdichtet Jacob Hauptmann in seinem historischen Drama „Zeit der Monster“ das Heraufdämmern des Ersten Weltkriegs in einer deutschen Kolonie.

Preisträger: Jacob Hauptmann, Drehbuch „Zeit der Monster“, Drehbuch zu einem abendfüllenden Spielfilm, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin.

Jurybegründung:

Die deutsche Kolonie Kamerun, kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges, ist Schauplatz von Jacob Hauptmanns „Zeit der Monster“. Der idealistische Arzt Alexander und die junge calvinistische Krankenschwester Elsa versuchen beide auf ihre Art, das „Richtige“ zu tun. Und doch scheitern sie an ihrem Größenwahn, an ihrer Erziehung, ihrer Angst und letztendlich auch an ihrem eigenen Begehren. Keiner von Beiden schafft es am Ende, sich gegen die fatale kolonialistische Denkweise des Schutztruppenoffiziers Erich durchzusetzen. In einem fieberhaften flimmernden Stil erzählt „Zeit der Monster“ exemplarisch anhand einer Krankenstation in Afrika vom Abgleiten einer ganzen Nation in den fürchterlichen Alptraum des Krieges.

Dokumentarfilm Nominierungen: Begegnungen mit starken Frauen - Reisen in Gegenden und Milieus, die nur auf den ersten Blick weit weg erscheinen - die fünf nominierten Dokumentarfilmerinnen erforschen die Welt mit unbeirrbarem Gespür für die Wahrheit.

In „Una Primavera“ dokumentiert die Italienerin Valentina Primavera den mutigen Ausbruchsversuch ihrer Mutter, die nach 40 Jahren ihren gewalttätigen Ehemann und ihr Haus verlässt - und damit vor dem Nichts steht. Für die Kenianerin Beryl Magoko ist die Aussicht auf eine rekonstruierende Operation Auslöser für eine intensive, schmerzhafte Reise zurück zu ihren Wurzeln: ihrer eigenen Beschneidung („In Search …“). Ebenfalls auf eine große Reise begibt sich die Schauspielerin Maryam Zaree, die in „Born in Evin“ nicht nur ihre persönliche Geschichte, sondern auch die einer niedergeschlagenen iranischen Revolte ans Licht bringt. Friederike Güssefeld besucht in „Out of Place“ sogenannte nicht integrierbare Jugendliche aus Deutschland, die in der Abgeschiedenheit eines rumänischen Dorfes resozialisiert werden sollen. Und schließlich Bulgarien: In „Die Grube“ entführt uns Hristiana Raykova in ein bedrohtes Paradies und dokumentiert nebenher auch eine Zeitenwende: die Kapitalisierung eines sozialen Treffpunktes.

Preisträger: "Out of Place", Regie: Friederike Güssefeld, Dokumentarfilm, 86 Min., Hochschule für Fernsehen und Film München.

Jurybegründung:

Drei deutsche Jungs, fast noch Kinder, werden in eine so genannte „auslandspädagogische Maßnahme“ in einem rumänischen Dorf verschickt - oder soll man sagen: entsorgt? Friederike Güssefeld zeigt auf poetische Weise, wie sich die jugendlichen Helden in der fremden Umgebung mal besser, mal schlechter schlagen. Ihr Film bezieht weder Stellung für solche Versendungspraktiken, noch verurteilt er sie. Gerade das macht seine Qualität aus: Er mutet uns Zuschauern die Frage zu, was wir davon halten, „austherapierte“ Jugendliche in ein Land am Rande Europas zu schicken. Der Film belegt einmal mehr das Gespür junger Filmeschaffender für entscheidende soziale Fragen, er ist somit ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Diskussion über solche staatlich geförderten Maßnahmen. Trägt das Verfrachten von Problemen aus unserem reichen in ein armes Land wirklich zu ihrer Lösung bei?

Michael-Ballhaus-Preis Nominierungen: Wenn Regie und Kamera filmische Visionen gemeinsam entwickeln, kann das besonders kraftvolle Ergebnisse bringen. Von solchen Gemeinsamkeiten zeugen, auf jeweils völlig unterschiedliche Weise, die drei für den Michael-Ballhaus-Preis nominierten Arbeiten.

Wann, wenn nicht jetzt, im Abschlussfilm: Mit atemberaubender Waghalsigkeit stürzen sich Holger Jungnickel und das Team von „Limbo“ in das Abenteuer, einen Thriller im Groß- und Kleingangstermilieu in einer einzigen Einstellung zu drehen. Minutiös geplant dagegen sind die Einstellungen, in denen Sabine Panossian den Rollenkampf eines wohlsituierten, nur unterschwellig aggressiven Paares in der „Off Season“ beobachtet. Stilsichere, zweidimensionale Tableaus, pastellige Werbefarben, bis ins kleinste Detail geplante Bilderwelten charakterisieren „Das melancholische Mädchen“ in der souveränen Kameraführung von Agnesh Pakozdi.

Preisträgerin: Sabine Panossian, Kamera „Off Season“, Mittellanger Spielfilm, 43‘, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF.

Jurybegründung:

Ein blasses deutsches Paar unter der klaren Sonne des sizilianischen Spätsommers: Statische Einstellungen in der sterilen Welt eines Luxusresorts lassen die Insel wie eine Kulisse erscheinen. Unter der Oberfläche brodeln die Konflikte zwischen diesen beiden zivilisierten Menschen. Dann bricht die Frau aus, die Handkamera begleitet sie freundschaftlich durch ein buntes, quirliges Palermo, in Kirchen und Grotten. Sabine Panossian erschafft mit minimalen Mitteln präzise durchdachte Bilderwelten - Antonioni hätte seine Freude daran!

Werbefilm Nominierungen: Der Trend Social Spot im Werbefilm bei FIRST STEPS hält auch 2019 an. Animation hat sich mit tollem Humor und Ideenreichtum besonders hervorgetan.

Der animierte Spot „Aura“ von Timm Völkner illustriert das scheinbar Unerklärbare und ermöglicht den Zuschauern einen Einblick in die abgeschottete Welt von Migräne-Betroffenen. Für Francisco Gonzalez Sendino und seinen Image-Spot „Billy“über ein 70-jähriges Model gilt nicht „Kleider machen Leute“, sondern „Leute machen Leute“. Eugen Merhers Social Spot „Dark Red“ zeigt einen kranken Jungen auf der Suche nach dem Grund seiner Andersartigkeit und bewegt sich dabei subtil zwischen Unterhaltung und Unwohlsein. Die Protagonisten und Workouts in Eddy Hohfs CGI-Extravaganza „Pumpers‘ Paradise“ sind derart abgefahren und erfrischend, dass sogar Arnold Schwarzenegger eine Mitgliedschaft unterschreiben würde. Aus der Unausweichlichkeit und Intimität der Situation entwickelt sich Veronika Hafners Spot „Would You Listen?“ zum Tabuthema Pädophilie.

Preisträger: "Would You Listen?", Regie: Veronika Hafner, Social Spot, 1'42'', Hochschule für Fernsehen und Film München.

Jurybegründung:

Eine Kulisse, die für Abgeschiedenheit, Distanz und Beklommenheit steht. Ein Ruderboot, zwei Freunde. Der eine spricht, der andere hört zu. Die Ungeheuerlichkeit des Geständnisses erschließt sich erst ganz am Ende: Ein Mann begehrt ein Kind und ist sich der Unmöglichkeit dieses Begehrens bewusst. Hätten wir ihm zugehört, wenn wir das vorher gewusst hätten? – Genau darin liegt die Brillanz dieses ansonsten ganz zurückhaltenden Spots: Er unterläuft alle Klischees, mit denen wir uns unter dem Stichwort „Pädophilie“ vom Geschehen distanzieren könnten. Wir sitzen mit in diesem Boot.

NO FEAR Award Nominierungen: Unter den in diesem Jahr besonders zahlreichen Einreichungen entschied sich die Jury für drei Projekte, die jeweils ganz persönliche Varianten von Mut zum Risiko unter Beweis stellen.

Das muss Frau sich (zu)trauen: Als Abschlussfilm einen historischen „Bayern-Western“ zu produzieren, Kostüme, Waffen und Tiefschnee inklusive – Caroline Meyer, Laura Mihajlovic und Laura Roll haben mit „Blei“ einen wirklichen Härtetest bestanden. Aus tiefster Überzeugung für ein Projekt zu kämpfen, es an der Seite einer jungen Regisseurin eisern gegen alle falsche Einflussnahme zu verteidigen: Ohne solchen produzentischen Mut eines David Armati Lechner könnten kleine Meisterwerke wie Eva Trobischs „Alles ist gut“ vielleicht gar nicht entstehen. Ein Spielfilm über illegale Transporte aus der verseuchten Tschernobyl-Zone, unter abenteuerlichsten Bedingungen in Weißrussland gedreht: Für „1986“ ging die Produzentin Romana Janik ins Risiko auf allen Ebenen.

Preisträgerin: Romana Janik, Produktion „1986“, Abendfüllender Spielfilm, 75', Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin.

Jurybegründung:

Was für eine Herausforderung! Bei ihrem ersten Dreh in Weißrussland musste die Produzentin erstmal lernen, dass sie nur wahrgenommen wird, wenn sie Lippenstift und High Heels als Arbeitsutensilien bei sich führt. Dass lokale Filmemacher immer sofort und in bar bezahlt werden wollen. In einem Land, das ausländische Filmteams grundsätzlich mit viel Geld verbindet, musste sie erklären, was ein Independent-Abschlussfilm ist. Und zudem über zentrale Inhalte des Films Stillschweigen bewahren – Tschernobyl und der illegale Handel mit verseuchtem Schrott sind absolut kein Staatsthema. Und was für ein Film ist dabei entstanden! Mit dieser Produzentin würden wir alle gerne drehen!

Götz-George-Nachwuchspreis Nominierungen: Wie sich junge Darsteller·innen auf die Visionen junger Regisseur·innen einlassen - und wie dann umgekehrt diese Filme von dem Mut ihrer Darsteller·innen leben - davon zeugen die Nominierten für den Götz-George-Nachwuchspreis.

In „Benzin“ lässt Bela Gabor Lenz hinter einer unbewegten Miene die Treibkraft seiner Sehnsüchte ebenso aufscheinen wie die Verbundenheit mit seiner Heimat - das Weg-Wollen wie die Angst davor. Anna Suk stürzt sich mit Wucht und Zärtlichkeit in die Figur einer jungen Mutter auf „Freigang“, die verzweifelt nach einem besseren Leben für ihr Kind sucht und dabei vor nichts zurückschreckt. Energie, Lebenshunger, Leidenschaft: Das Schauspielensemble Banafshe Hourmazdi, Eidin Jalali und Benjamin Radjaipour macht „Futur Drei“ zu einem unvergesslichen Ereignis.

Preisträger: Das Schauspielensemble Banafshe Hourmazdi, Eidin Jalali, Benjamin Radjaipour in „Futur Drei“ Abendfüllender Spielfilm, 89’, Regie: Faraz Shariat, Freie Einreichung.

Jurybegründung:

Als kämen sie direkt von der Straße und wir schauten ihnen beim Leben zu: Diese Drei spielen so authentisch, man könnte darüber glatt vergessen, dass sie ausgebildete, professionelle Schauspieler sind. Extrovertiert selbstbewusst der Eine, zurückhaltend verträumt der Andere, vor Lebendigkeit sprühend die Dritte. Ein nicht endender Reigen von Anziehung, Energie und Lebensfreude, aber auch Trauer, Angst und Wut prägen dieses unwiderstehliche Ensemblespiel. Geradezu physisch transportieren die drei Schauspieler*innen die tiefere Botschaft des Films: Auch wenn es in den Köpfen noch nicht angekommen ist - unsere Gesellschaft ist längst eine diverse.

FIRST STEPS Ehrenpreis: Andrea Hohnen. Wir ehren die Künstlerische Leiterin Andrea Hohnen für ihre langjährigen Verdienste für den deutschen Filmnachwuchs und dafür, dass sie den FIRST STEPS Award in 20 Jahren Bestehen mit ihrer treibenden Kraft und Kreativität maßgeblich gestaltet und weiterentwickelt hat.

Jurybegründung:

Andrea Hohnen ist als Programm- und Künstlerische Leiterin von FIRST STEPS hauptverantwortlich gewesen für die Gesamtkonzeption sowie Umsetzung eines sich stetig weiterentwickelnden und wachsenden Programms und wird eine große Lücke hinterlassen. Ihr Herzblut und Engagement für den jungen deutschen Film sind beispiellos. Es ist Andrea Hohnens unermüdlichem Einsatz zu verdanken, dass sich der Preis zu einem Gütesiegel und einer Eintrittskarte in die Branche entwickelt hat. Es ist ein Lebenswerk, das sie hinterlassen wird. Mit dem FIRST STEPS Ehrenpreis möchten wir ihr danken und uns verneigen vor ihrer schier unerschöpflichen Energie, ihrem Wissen, ihrer Professionalität und ihrer Entdeckungsfreude.

Links: www.firststeps.de | www.deutsche-filmakademie.de

Quelle: Gerold Marks Online-PR & Social Media Marketing

| | | DFA Produktion GmbH


Von der Filmkunstmesse zu den Kinotagen Leipzig

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Die Filmkunstmesse Leipzig wird mit den gleichzeitig stattfindenden Kinotagen Leipzig zum Publikumsfest erweitert.

Vom 16. bis 20. September 2019 findet die 19. Filmkunstmesse in Leipzig statt: Knapp 1000 Fachbesucher, Kinobetreiber, Verleiher, Förderer und auch Filmschaffende werden dann wieder an die 70 aktuelle Filme vorstellen und sichten, die erst später im Jahr in die Kinos kommen sollen.

Die Filmkunstmesse Leipzig ist eine, seit 2001 jährlich in Leipzig stattfindende, fünftägige Messe rund um das Thema Film. Die Messe wird von der Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. veranstaltet und richtet sich vorrangig an Kinobetreiber, Verleiher und Fachleute aus der Arthouse-Branche. Einmal im Jahr werden von Montag bis Freitag Filme – weit vor dem Start im deutschen Kino – gezeigt und in Diskussionen deren Potential und mögliche Marketingstrategien diskutiert.

Workshops und Seminare bestimmen ein Großteil des Programms.

Speziell für die 19. Ausgabe zeichnet sich ein Programm ab, das besonders facettenreich ausfällt und gerade bei den Seminaren und Workshops diesmal einen besonders breiten Bogen schlägt.

Der Frage, welche Rolle das Kino für Filme, Kultur und Gesellschaft spielt, widmet sich die zentrale Podiumsdiskussion der Filmkunstmesse, zu der traditionell am Dienstagnachmittag in die Alte Handelsbörse geladen wird. Unter Moderation von Ulrich Höcherl, Chefredakteur von Blickpunkt:Film, werden sich nach aktuellem Stand Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek, Simone Baumann (Geschäftsführerin German Films), Christian Bräuer (Vorstandsvorsitzender AG Kino-Gilde), BKM-Abteilungsleiter Jan-Ole Püschel und Universal-Chef Paul Steinschulte darüber austauschen, wie die unterschiedlichsten Partner - von Kino und Verleih über Festivals bis hin zur Förderung - zusammenarbeiten müssen, um die Branche in Deutschland nachhaltig zu stärken.

Im Rahmen eines Abschlussworkshops soll auch anhand der Berichte von Referenzkinos das Erreichte skizziert und ein Ausblick gegeben werden.

Zum Filmprogramm der 19. Filmkunstmesse Leipzig.

Kern der Filmkunstmesse ist jedoch das Filmprogramm, das sich wie gewohnt in drei Messekinos abspielen wird. Dazu gehören die Passage Kinos (dem zentralen Ort der Veranstaltung), die Schauburg sowie die Kinobar Prager Frühling. Fast 70 brandaktuelle Titel zählt die von der AG Kino-Gilde zusammengetragene Screening-Liste, die Festivalfavoriten ebenso umfasst, wie noch zu entdeckende Highlights und Geheimtipps - und die natürlich auch wieder mit etlichen Gästen aufwartet.

Sichern konnten sich die Programmer der Filmkunstmesse unter anderem ganze neun Filme, die schon beim Festival in Cannes für Aufsehen sorgten, darunter "The Lighthouse", "Les Misérables", "Little Joe", "Sorry We Missed You", "Portrait of a Lady on Fire" - und nicht zuletzt den diesjährigen Gewinner der Goldenen Palme, Bong Joon-Hos "Parasite". Dieses Meisterwerk steht auch zum Start der öffentlichen Vorführungen auf dem Programm, an der Seite von "Der geheime Roman des Monsieur Pick" und "Pferde stehlen".

Das Fachpublikum wiederum darf sich zum Auftakt der Filmkunstmesse auf das neueste Werk von Richard Linklater ("Boyhood") freuen: die Komödie "Bernadette" mit Cate Blanchett in der Titelrolle.

Zu den weiteren Highlights der Screenings zählen unter anderem "A Rainy Day in New York" von Woody Allen mit einem umwerfenden Timothée Chalamet ("Call me by Your Name"), der von Kritikern (und dem texanischen Publikum des SXSW-Festivals) bereits gefeierte "The Peanut Butter Falcon" sowie "Deux Moi" von Cédric Klapisch, "Der Junge und die Wildgänse" von Nicolas Vanier oder "The Good Liar" von Bill Condon - und natürlich die mit Spannung erwarteten deutschen Projekte wie unter anderem "Ich war noch niemals in New York" von Philipp Stölzl, "Lindenberg! Mach Dein Ding" von Hermine Huntgeburth, "Pelican Blood" von Katrin Gebbe, das in Venedig seine Premiere feierte, oder "Lara" von Jan Ole Gerster. Der Regisseur hat sich bereits als Gast in Leipzig angekündigt, wie auch Erwin Wagenhofer ("But Beautiful"), Norbert Lechner ("Zwischen uns die Mauer") und Karim Aïnouz ("Die Sehnsucht der Schwestern Gusmao").

Alles in allem ein Programm mit Filmen von gut drei Dutzend Verleihern, das die Vielfalt des Arthouse-Marktes hervorragend abbildet.

Eine großartige Ergänzung des Programms ist eine erstmals angesetzte öffentliche Diskussion, die am Abend des 18. September 2019 in den Passage Kinos stattfindet zum Thema:

"Wie politisch ist Kino heute? Welche Rolle spielt der Ort Kino für öffentliche Debatten?".

Um das Image als reine Fachbesuchermesse zu durchbrechen, wird die Filmkunstmesse Leipzig zudem um die sogenannten »Kinotage Leipzig« zu einem Publikumsfest für "Filmbegeisterte" erweitert. Dazu werden 22 Filme als exklusive Leipzig-Premieren an fünf Abenden gezeigt.

Offensichtlich will man damit in Leipzig einen Ersatz schaffen für den in diesem Jahr leider geplatzten bundesweiten Kinotag. Außerdem sollen daraus sowie anhand der Erfahrung mit dem »Europäischen Kinotag« Ideen und Konzepte erarbeitet werden, wie sich das Kinoerlebnis mit überschaubaren Mitteln ganz allgemein aufwerten lässt.

Darüber hinaus bedeutet nachhaltige Kinoarbeit ebenfalls, sich mehr um den Nachwuchs zu kümmern. In dieser Hinsicht dürfte neben den Schulfilmreihen Cinéfête und Britfilms der AG Kino-Gilde das diesjährige "Kinderfilm-Update" ein bedeutender Schritt sein, bei dem unter Moderation von Petra Rockenfeller erfolgreiche Kinderfilmfestivals und Kinobetreiber zusammengebracht werden, um Chancen einer Zusammenarbeit auszuloten.

Auch die Jugend wird durch die erneute Vergabe der Gilde-Filmpreise im Täubchenthal berücksichtigt. Die bereits im vergangenen Jahr erstmals vergebene Auszeichnung für den besten Jugendfilm (in Ergänzung zum "Besten Kinderfilm") soll somit verstetigt werden. Dazu arbeitet man im Bereich der Jugendjury (die wiederum einen eigenen Preis vergibt) erstmals mit der Filmbewertungsstelle (FBW) zusammen.

Verleihung der Gilde Filmpreise und Ehrenpreis für Dieter Kosslick.

Last but not least wird die AG Kino – Gilde im Rahmen der Filmkunstmesse Leipzig am 19. September 2019 auch ihre diesjährigen Gilde-Preise verleihen.

Mit dieser traditionsreichen Auszeichnung (seit 1977) wollen sich die Kinobetreiber bei den Filmschaffenden und Verleihern bedanken, die mit außergewöhnlichen Produktionen und packenden Geschichten die Zuschauer begeistern. Auf der Shortlist für die insgesamt fünf Kategorien stehen folgende Filme:

Bester Spielfilm (international): “Greenbook” von Peter Farelly; "Leid und Herrlichkeit” von Pedro Almodóvar; „Les Misérables“ von Lady Li und „Parasite“ von Bong Joon-Ho, der auch die Filmkunstmesse eröffnet.

Bester Spielfilm (national): „Der Junge muss an die frische Luft“ von Caroline Link; „Lara“ von Jan Ole Gerster und „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt, der zudem von German Films für den sogenannten Auslands-Oscar 2020 als bester nicht englischsprachiger Film für Deutschland gerade eingereicht worden war.

Bester Dokumentarfilm: “Anderswo – Allein in Afrika“ von Anselm Pahnke; „Christo – Walking on Water” von Andrey Paounov und “Free Solo” von Elizabeth Chai Vasarhelyi und Jimmy Chin (III).

Bester Kinderfilm: „Die Drei !!!“ von Viviane Andereggen; „Alfons Zitterbacke – Das Chaos ist zurück“ von Max Schlichter und „Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo“ von Neele Leana Vollmar.

Bester Jugendfilm: „Blinded by the Lights” von Gurinder Chandha; “Booksmart” von Olivia Wilde und “MID 90s” von Jonah Hill.

Außerdem werden der Preis der Jugendjury und der Publikumspreis der Filmkunstmesse vergeben.

Zudem zeichnet die AG Kino – Gilde im Rahmen der 19. Filmkunstmesse Leipzig am 19. September 2019 den langjährigen Leiter der Berlinale, Dieter Kosslick, mit ihrem Ehrenpreis aus.

Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde: „Das Kino kann Dieter Kosslick gar nicht genug danken. Schon vor seiner Zeit als Dompteur der Goldenen und Silbernen Bären hat er mit Innovation und Tatkraft Kino und Filmkultur gefördert. Als Mitbegründer der EFDO legte er mit anderen zusammen den Grundstein für das für die europäische Filmwirtschaft so wichtige und erfolgreiche MEDIA-Programm. Und als Geschäftsführer der Filmstiftung NRW schuf er ein noch heute vorbildliches Konzept der Kinoförderung. Doch mit der Berlinale hat er sich und uns ein bleibendes Vermächtnis geschaffen: Denn mit Sympathie, Witz, Tiefgang und Herzlichkeit hat er die Berlinale zum größten Schaufester in die Welt des Films in Deutschland entwickelt.“

Dieter Kosslick ist nach Staatsminister a.D. Bernd Neumann und den Kinobetreibern Detlef Roßmann und Adrian Kutter der vierte Ehrenpreisträger des Gilde Filmpreises.

Links: www.filmkunstmesse.de | www.agkino.de

Quellen: Filmecho | Blickpunkt:Film

Neue Filmkritiken zu Kinostarts im September 2019, Teil 3

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Kino-Tour mit "DAS INNERE LEUCHTEN" zum Welt-Alzheimertag am 21. September 2019.

Seit 1994 macht der Welt-Alzheimertag auf die Situation von demenzleidenden Menschen und die ihrer Angehörigen aufmerksam. Diese besonderen Lebensumstände porträtiert der eindringliche Dokumentarfilm "DAS INNERE LEUCHTEN" von Regisseur Stefan Sick, der zum diesjährigen Welt-Alzheimertag am 21. September 2019 bundesweit in Sondervorstellungen in die Kinos kommt. Der Film feierte auf der Berlinale 2019 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino Weltpremiere.

"DAS INNERE LEUCHTEN" Dokumentarfilm von Stefan Sick (Deutschland, 95 Minuten). Produktion: AMA FILM & SWR für die Reihe „Junger Dokumentarfilm" in Zusammenarbeit mit der MFG Filmförderung Baden-Württemberg, Redaktion: Grimme-Preisträger Marcus Vetter. Mitwirkende: Manfred Volz, Heljo Hauck, Wolfgang Hölz, Roland Kuhn, Claus Gerstenmeier, Annerose Schatter, Helga Arzt, Gerhard Schumacher, Prof. Ulrich Behrens. Ab 19.09.2019 deutschlandweit in ausgesuchten Kinos.

Hier der Trailer:

In Deutschland finden jedes Jahr am Welt-Alzheimertag zahlreiche Veranstaltungen, darunter Tagungen, Vorträge oder Benefizkonzerte statt, um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren. Hier reiht sich "DAS INNERE LEUCHTEN" ein, denn der Film erforscht einfühlsam den Lebensalltag von Menschen mit Demenz in einer Pflegeeinrichtung. Unkommentiert, jedoch mit großer Wertschätzung bringt der Film den Zuschauern auf eine ganz besondere Art die Momente näher, die die Langsamkeit, die Traurigkeit und auch die Schönheit des Lebens mit Demenz ausmachen.

Der Regisseur Stefan Sick sagt über seine Beweggründe: „Für Außenstehende ist es oft nur schwer nachvollziehbar, warum sich Menschen mit Demenz so verhalten, wie sie es tun. Man wird herausgefordert, sich auf den anderen Menschen einzulassen, seine Lebensrealität anzuerkennen und zu akzeptieren. Als ich zum ersten Mal das Pflegeheim betrat, eröffnete sich vor mir eine Welt, der ich mich nicht entziehen konnte. Ein Bewohner nahm mich direkt an der Hand und zerrte mich durch die Gänge, was er mir sagen wollte war mir nicht verständlich. Ich sah nur zwei Möglichkeiten: Entweder ich bleibe und lasse mich auf diese wundersame Welt ein oder ich versuche diesen Ort möglichst schnell wieder zu verlassen. Ich entschied mich zu bleiben.“

Der Film will Offenheit und Akzeptanz schaffen und auch Ängste abbauen. Damit steht der Dokumentarfilm ganz unter dem Zeichen des diesjährigen Mottos des Welt-Alzheimertages „Demenz. Einander offen begegnen“.

Elisabeths Filmkritik:

Ein älterer Mann sitzt uns gegenüber. Er summt und dirigiert mit den Händen. Sein Blick ist nach innen gewandt. Irgendwann schließen sich die Augen, die Hände werden müde, verschließen sich und sinken auf seinen Schoß. Dieser ältere Herr, Manfred Volz heißt er, lebt in einem Pflegeheim für Demenzkranke. Er summt den lieben langen Tag, findet die Töne hier und da. Man fragt sich, wer er wohl mal gewesen sein mag. Es spielt keine Rolle. Hier gibt es nur das Hier und Jetzt, den Moment. Die Vergangenheit ist vergangen, die Zukunft existiert nicht.

Stefan Sick hat bisher als Kameramann gearbeitet. Mit Nicole Vögeles "Nebel" war er sogar schon in der Sektion Perspektive Deutsches Kino vertreten (2014). In seinem Regiedebüt, das nun ebenfalls in der Perspektive vorgestellt worden war, dieses Jahr, wählte der ehemalige Student der Filmakademie Baden Württemberg das Thema Demenz. Ein Thema, vor dem viele Menschen Angst haben. Behutsam führt Sick, der hier selbst für die Kamera verantwortlich zeichnet, uns in diese Einrichtung hinein. Er nimmt das gemächliche Tempo der Insassen an und findet die guten Momente (die argen blendet er willentlich aus), die dem Publikum ein Leben mit dieser Krankheit vermitteln. Dabei soll nicht der Alltag als Ablauf in einer Einrichtung nahe gebracht, sondern ein versöhnlicher Umgang mit dieser ermöglicht werden.

So findet Sick den Ausgleich, er strebt sich an als Übersetzung innerer Welten, er zeigt Bilder der Natur, auf dass man verstehe, wie alles eins ist. Sicks Blick ist liebe- und rücksichtsvoll. Gegenüber PatientInnen, Angehörigen und PflegerInnen. Mit einem klaren Bildaufbau fokussiert er unseren Blick auf den Menschen vor uns. Und lässt diesen aus dem Innern heraus leuchten.

Elisabeth Nagy

Die Premiere von "DAS INNERE LEUCHTEN" findet am 18. September 2019 in Ludwigsburg statt. Zudem wird am selben Tag eine Preview in Zell am Main gezeigt. Im Anschluss an die Vorführungen finden Filmgespräche mit Beteiligten des Films und/oder Expert*innen statt. Eine komplette Liste aller bundesweiten, aktuellen Vorführtermine gibt es unter:

Link: www.dasinnereleuchten-film.de

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"MEIN LEBEN MIT AMANDA": Zärtlich erzähltes Drama über Trauer und Verlust von Mikhaël Hers (Frankreich). Mit Vincent Lacoste, Isaure Multrier, Stacy Martin u.a. seit 12. September 2019 im Kino.

Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Es ist Sommer in Paris. Der 24-jährige David (Vincent Lacoste) führt ein unbeschwertes Leben. Ab und zu vermittelt er Zimmer an Touristen, arbeitet als Landschaftsgärtner, ist in seine neue Nachbarin Léna verliebt und wenn er Lust und Laune hat, schaut er bei seiner Schwester Sandrine und ihrer Tochter Amanda (Isaure Multrier) vorbei. Sein unbekümmertes Leben nimmt ein jähes Ende, als Sandrine bei einem Terroranschlag zu Tode kommt und auch Léna schwer verletzt wird.

Da es keine weiteren Verwandten gibt, steht David plötzlich vor der Frage, ob er die Herausforderung seine 7-jährige Nichte Amanda aufzuziehen, annimmt und ob er dieser Verantwortung überhaupt gewachsen ist. David, der selber noch ein grosses Kind ist, muss auf einmal für ein kleines Kind sorgen. Er ist es, der Amanda mitteilen muss, dass ihre Mutter plötzlich gestorben ist.

Wir Zuschauer begleiten die beiden auf dem schwierigen Weg, sich gegenseitig zu helfen, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Dabei scheint Amanda ihm eine bessere Stütze zu sein, als er ihr. Kurz nach dem Anschlag, schien die Zeit still zu stehen. Die Menschen waren wie betäubt. Langsam kehrte das Leben mit seiner Normalität zurück. Doch für David und Amanda gibt es immer wieder Momente, in denen sie von ihrer Trauer überrannt werden.

Regisseur Mikhaël Hers zeigt auf wunderbar feinfühlige Weise zwei Menschen die von starker Trauer betroffen sind aber nicht in dieser Emotion stecken bleiben. „Ein Mensch in Trauer durchlebt unterschiedliche Gefühle, und diese Komplexität wollte ich einfangen. Das Schwanken zwischen traurigen und weniger traurigen, kleinen und großen Glücksgefühlen“.

Mit beeindruckender erzählerischer Leichtigkeit beschreibt Hers wie fragil und zerbrechlich das Leben ist und das trotz aller Tragik, sich das Leben um einen herum weiter dreht.

Ganz großartig ist die kleine Isaure Multrier, die zuvor noch nie geschauspielert hat. Ein Naturtalent!. Auch Vincent Lacoste, Shooting-Star des jungen französischen Kinos spielt umwerfend facettenreich. Beide zusammen treffen mitten ins Herz des Zuschauers. Einer der liebenswertesten Filme in diesem Jahr.

Ulrike Schirm

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"IDIOTEN DER FAMILIE" Drama von Michael Klier (Deutschland). Mit Lilith Stangenberg, Jördis Triebel, Hanno Koffler u.a. seit 12. September 2019 im Kino.

Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Acht Jahre hat sich Heli (Jördis Triebel) alleine um ihre geistig behinderte Schwester Ginnie (Lilith Stangenberg) gekümmert. Nun möchte Heli heiraten und sich endlich wieder ihrer Malerei widmen. Aber Ginnie muss dafür in ein Heim. Selbstverständlich in ein gutes, dass Heli auch schon gefunden hat. Die drei Brüder, Frederick, Bruno und Tommie haben das Elternhaus schon vor Jahren verlassen.

„Die Brüder kommen“ ruft Heli hinaus in den Garten, in dem sich Ginnie versteckt hält. Offensichtlich kein Grund zur Freude. Von den dreien hat sie nicht viel zu erwarten. Frederick (Kai Schever) ist angeödet von seiner Ehe und seiner Karriere, Bruno (Florian Stetter) will nach Afrika aufbrechen, um an einem Hilfsprojekt teilzunehmen und Tommie Hanno Koffler ist ein Träumer.

Irgendwie hadern alle drei mit ihrer eigenen Existenz. Sie sind gekommen, um mit Ginnie, die am nächsten Tag abgeholt werden soll, noch einen gemeinsamen Tag zu verbringen und so etwas wie Normalität herzustellen. Schnell wird klar, wer in diesem Kammerspiel, in einem Haus am Rande von Berlin, die wirklichen Idioten sind.

Ginnie, ausgestattet mit einem feinen Gespür, erkennt schnell, dass die plötzliche Zuwendung der drei, nicht auf wahren Gefühlen beruht, sondern nur ein Ausdruck ihres schlechten Gewissens ist. Sie wehrt sich, in dem sie sich „schlecht“ benimmt. Eigentlich müsste man Mitleid mit diesen verkorksten Egozentrikern haben. Doch das passiert nicht, denn das konfliktreiche und interessante Thema ist leider ziemlich blutleer inszeniert. Auch die subtilen sexuellen Annäherungen an die Schwester, hinterlassen einen ärgerlichen Beigeschmack. Eine Spur eines familiären Zusammenhalts sucht man vergebens. Jeder des Ensembles spielt für sich allein. Die einzige Person, die weiß, was sie will und was sie nicht will, ist Ginnie.

Ulrike Schirm

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"SYSTEMSPRENGER" Drama von Nora Fingscheidt (Deutschland). Mit Helena Zengel, Albrecht Abraham Schuch, Gabriela Maria Schmeide u.a. ab 19. September 2019 im Kino. Der Film feierte im Februar bei der 69. Berlinale 2019 seine Weltpremiere.

Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Die neunjährige Benni ist schwer zu ertragen. Eigentlich heißt sie Bernadette, doch wehe einer nennt sie so. Sie weigert sich zur Schule zu gehen, hat unkontrollierte Wutausbrüche, schreit und spuckt und schlägt wild um sich. Überall wo man sich ihrer angenommen hat, fliegt sie wieder raus.Das äußerlich zarte Mädchen gehört zu den Kindern und Jugendlichen die man bei der Jugendfürsoge „Systemsprenger“ nennt.

Nach und nach erfährt man bruchstückhaft den Hintergrund ihres Verhaltens. Fasst ihr jemand ins Gesicht, rastet sie aus. Wahrscheinlich wurden ihr als Baby nasse Windeln ins Gesicht gedrückt.

Eigentlich will sie nichts weiter, als wieder bei ihrer Mutter Bianca sein. Doch die hat nicht nur Angst vor ihr, sondern ist mit ihren beiden weiteren Kindern total überfordert. Hinzu kommt, dass sie wieder mit ihrem gewalttätigen Freund zusammen ist. Ab und zu taucht sie auf, gibt Versprechen ab, die sie dann doch nicht einhält, was bei dem zutiefst enttäuschten Kind die Wut nur noch stärker schürt.

In den Pflegefamilien und bei der Jugendhilfe sind alle redlich bemüht Benni zu helfen, doch auch sie wissen alle nicht mehr weiter. Zu oft hat das seelisch erschütterte Kind Orte und Bezugspersonen gewechselt. Benni hat es aufgegeben sich die Namen ihrer Erzieherinnen zu merken. Wenn sie etwas von ihnen will, brüllt sie einfach nur noch „Erzieher“.

Doch Frau Bafané vom Jugendamt, die Benni besonders in ihr Herz geschlossen hat, wagt noch einen Versuch. Bevor Benni in der Kinder-Psychiatrie landet, bittet sie Micha, einen Anti-Gewalt-Trainer für straffällig gewordene Jugendliche um Hilfe. Er nimmt das Mädchen für drei Wochen mit in eine Hütte mitten im Wald. Es gibt keinen Strom und kein Wasser. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, gewinnt Benni Vertrauen zu ihm. Die gemeinsamen Erlebnisse mitten in der Natur scheinen dem Kind gut zu tun. Zurück in der Zivilisation bittet und bettelt Benni, bei ihm und seiner Familie bleiben zu dürfen. Doch diese Bitte sprengt seinen professionellen Rahmen.

Sich dieses hochemotionale Drama anzusehen, ist nicht einfach.

Nora Fingscheidt, die auch das Drehbuch schrieb, hat diesen Film gemacht, um Verständnis und Mitgefühl für Kinder wie Benni zu wecken. Diese sogenannten „Systemsprenger“ sind Kinder mit einer unglaublichen Kraft und Ausdauer. Mit einer enormen Energie bringen sie pädagogisch ausgebildete Erwachsene an den Rand der Verzweiflung. Wie im Fall von Benni, sind es tragische Figuren, die Furchtbares erlebt haben und durch sämtliche Raster der Jugendfürsorge fallen. Dabei ist ihre Rebellion der unerbittliche Schrei nach Liebe und Geborgenheit. Gewalt von Kindern ist immer ein Hilfeschrei. Und wer davor die Augen verschließt, macht sich mitschuldig.

Mit Helena Zengel hat Nora Fingscheidt eine unglaublich talentierte Hauptdarstellerin gefunden. Es ist unfassbar, wie dieses zarte Mädchen die Verletzlichkeit des rebellierenden Kindes spürbar macht. Fingscheidts Spielfilm-Debüt wurde auf der Berlinale ausgezeichnet und ist für den ausländischen Oscar eingereicht worden.

Ulrike Schirm

Bremen ehrt Regisseurin Caroline Link - Münster zeigt Innovatives Europa Kino

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Außerdem Fazit und Gewinner vom Filmfest Oldenburg.

Während alle zwei Jahre im Frühjahr in Bremen der mittlerweile sehr etablierte Videokunstpreis bereits zum 26. Mal verliehen worden war, findet in diesem Herbst ein weiteres Filmfest in Bremen erst zum fünften Mal statt.

Dafür wird beim Fünften Filmfest Bremen erstmals der "Große Preis Filmfest Bremen" verliehen. Geehrt wird die Oscar-Preisträgerin und Regisseurin Caroline Link. Sie erhält die Auszeichnung für ihre Verfilmung des autobiografischen Romans von Hape Kerkeling "Der Junge muss an die frische Luft".

Der mit 5000 Euro dotierte Preis soll während der Eröffnungsfeier am 19. September 2019überreicht werden. Von diesem Tag an zeigt das Festival bis zum 22. September 2019 rund 120 Filme aus über 40 Ländern.

Festivalkino ist auch in diesem Jahr die Schauburg Bremen, im Theater Bremen wird wieder mit ca. 35 KLAPPE!-Kurzfilmen die große Eröffnung gefeiert und im Atlantis Kino dreht sich diesmal alles um das Thema Innovation.

Hier der Trailer zum Festival:

Link: filmfestbremen.com

Quellen: ARD Text | Festival Bremen

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Produktionen aus ganz Europa in Münster

Fünf aufregende Festivaltage und -nächte verspricht auch das Filmfestival Münster 2019 vom 18. bis 22. September 2019 seinen Zuschauern. Innovatives Kino aus ganz Europa und aus der nächsten Nachbarschaft wird in drei Wettbewerbs-Sektionen präsentiert, ergänzt durch vielfältige Rahmenprogramme. Zu den Screenings werden zahlreiche nationale und internationale Gäste erwartet.

Das Festival wird von der Filmwerksatt Münster alle zwei Jahre veranstaltet. Alternativ lief in den Jahren dazwischen jeweils das Zebra Poetry Filmfestival, das von Berlin nach Münster gewechselt war, aber inzwischen wieder nach Berlin zurückgekehrt ist.

Die Filmwerkstatt Münster haben wir im Bereich filmischer Weiterbildung mit interessanten Seminaren schon mehrfach bei uns erwähnt.

Eröffnet wird die 18. Ausgabe des Filmfestival Münster mit der NRW-Premiere des Debütfilms „Mein Ende. Dein Anfang.“ von Mariko Minoguchi. Neben der Regisseurin werden zahlreiche weitere Filmgäste am 18. September 2019 im Schloßtheater Münster erwartet.

Nach mehreren Kurzfilmen, die erfolgreich bei internationalen Festivals liefen, präsentiert die Regisseurin Mariko Minoguchi ihr Langfilmdebüt als ersten von acht Beiträgen im Europäischen Spielfilmwettbewerb des Filmfestivals Münster. Auch die Hauptdarsteller Saskia Rosendahl, Julius Feldmeier und Michelle Barthel sowie die Produzenten Trini Götze und David Armati Lechner werden zur Festivaleröffnung im Schloßtheater zu Gast sein.

„Mein Ende. Dein Anfang.“ feierte seine Uraufführung beim Filmfest München und dort war die tragische, auf drei Zeitebenen erzählte Liebesgeschichte für die Förderpreise der Reihe Neues deutsches Kino nominiert. Neben Shooting-Star Saskia Rosendahl („Werk ohne Autor“, „Weissensee“), Julius Feldmeier („Babylon Berlin“, „Das Boot“) und Michelle Barthel („Spieltrieb“, „Der zehnte Sommer“) ist der Film mit Edin Hasanović („You Are Wanted“), Emanuela von Frankenberg („Ku’Damm 56“) und Hanns Zischler („Im Winter ein Jahr“) hochkarätig besetzt.

Hier der Trailer:

Synopsis:

„Mein Ende. Dein Anfang.“ erzählt eine Geschichte über Liebe zwischen Verbrechen und Schicksal: Für Nora (Saskia Rosendahl) und Aron (Julius Feldmeier) ist es Liebe auf den ersten Blick, als sie sich an einem verregneten Tag in der U-Bahn begegnen. Ihr Aufeinandertreffen war reiner Zufall, sagt Nora. Alles ist vorbestimmt, sagt Aron. Doch dann wird Aron plötzlich aus dem Leben gerissen. Für Nora bleibt die Zeit stehen. Sie betäubt ihren Schmerz, verbringt bald darauf die Nacht mit Natan (Edin Hasanović), der wie durch Zufall immer wieder in ihrem Leben auftaucht. Er gibt Nora Halt. Sie hat das seltsame Gefühl, ihn bereits zu kennen, ahnt aber nicht, was sie wirklich verbindet ...

Das europäische Festival im Herzen Westfalens.

Das Filmfestival Münster möchte vor dem Hintergrund nationaler und nationalistischer Tendenzen in zahlreichen europäischen Staaten ein Zeichen für ein vielfältiges, gemeinschaftliches Europa setzen: Die zentralen Wettbewerbe und Programme der 18. Festivalausgabe sind daher erstmals auf Produktionen aus ganz Europa ausgerichtet.

34 Filme aus 14 Ländern haben es in die Auswahl der sechs Programmblöcke geschafft. Viele Filmemacher werden in diesem Jahr erstmals einen Film in Münster präsentieren, aber auch zahlreiche "Wiederholungstäter", die der Kunstform Kurzfilm verbunden bleiben, haben sich für das Filmfestival Münster beworben. Und neben der Jury werden auch wieder die Zuschauer ihren Favoriten küren. Die Münsterschen Filmtheater-Betriebe stiften den Publikumspreis, der mit 1.000 Euro dotiert ist.

Zwei Jurys vergeben beim Filmfestival Münster Preise in den Europäischen Wettbewerben: Die internationale Jury, die aus acht Beiträgen den Preis für die beste Regiearbeit beim Europäischen Spielfilmwettbewerb (dotiert mit 5.000 Euro) wählen wird, ist in diesem Jahr mit dem Schauspieler Götz Otto, dem Produzenten Herbert Schwering und dem Filmkurator Johan Bunt besetzt.

Link: www.filmfestival-muenster.de

Quelle: Filmwerkstatt Münster

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Zum 26. Mal fand vom 11. - 15. September 2019 das Internationale Filmfestival Oldenburg statt.

Das am 15. September 2019 zu Ende gegangene Internationale Filmfest Oldenburg konnte bei seiner 26. Auflage insgesamt 15.500 Besucher in den Festivalkinos, der Kongresshalle der Weser Ems Hallen, dem Oldenburgischen Staatstheater und in den weltweit einzigartigen JVA Vorführungen begrüßen und damit eine neuerlichen Erfolg feiern.

Mit Jan-Ole Gersters "Lara" war das Festival eröffnet worden, wie wir am 11.09.2019 ausführlich berichteten.

Seine Internationale Premiere feierte Rob Lamberts mutiges Debüt "Cuck" in Oldenburg. Zachary Ray Sherman erhielt für seine Hauptrolle zudem den Seymour Cassel Award. Der kontrovers diskutierte Film war einer von vielen weiteren ambitionierten und risikofreudigen Independentfilmen sowie Erstlingswerken, die das als »europäisches Sundance« gepriesene Internationale Filmfest Oldenburg ausmachen.

Hier der Trailerüber den Attentäter "Cuck".

Die beste darstellerische Leistung ging an Patrycja Planik für die Hauptrolle in der Ulrich Seidl Filmproduktion "Lillian" von Andreas Horvath. Die in New York gestrandete Emigrantin will zu Fuß in ihre Heimat Russland zurückgehen. Entschlossen macht sie sich auf den langen Weg.

Hier der Trailer:

Der German Independence Award für das beste Erstlingswerk ging an den Action Krimi "In Full Bloom" von Adam VillaSeñor und Reza Ghassemi.

Hier der Trailer:

Der German Independence Award für cineastische Kühnheit ging an das Drama "Tito" von Grace Glowicki.

Hier der Trailer:

Das Advisory Board ehrte zudem das mongolische Drama "The Steed" von Erdenebileg Ganbold mit einer Special Mention und einem neu ausgerufenen Preis, dem Spirit of Cinema Award.

Hier der Trailer:

Der große deutsche Ausnahmekünstler Burkhard Driest, der als Drehbuchautor, Schauspieler, Produzent und Regisseur zahlreichen internationalen Filmen zu Gast war, wurde zudem mit einem Tribute geehrt.

Link: www.filmfest-oldenburg.de

Quellen: Filmecho | Filmfest Oldenburg

60 Filme beim »Lucas« Filmfestival

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»Lucas« - 42. Internationales Festival für junge Filmfans in Frankfurt/Main, Offenbach und Wiesbaden.

Das internationale Filmfestival für Kinder und Jugendliche "Lucas" präsentiert vom 19. bis 26. September 2019 in Frankfurt am Main mehr als 60 Filme aus 33 Ländern.

Im Zentrum der Wettbewerbe stehen 21 aktuelle Langfilme und weitere 19 Kurzfilme bringen die Vielfalt der Welt zu LUCAS nach Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden. Das wird auch in den Sprachen deutlich: Alle Wettbewerbsfilme sind in Originalsprache zu sehen, entweder mit deutscher Live-Einsprache oder mit Untertiteln.

Bereits sehen konnten wir anlässlich des ersten bundesweiten Queer Film Festivals Ende August den kanadischen Coming-of-Age-Film "Giant Little Ones" von Keith Behrman, dessen Trailer wir hier gerne nochmals zeigen.

Dass die Kanadier ein ziemlich offenes Verständnis zur Homosexualität haben ist allgemein bekannt. Das zeigte sich schon vor mehr als zwei Jahren auch in Luca Guadagninos "Call Me by Your Name", der zu einem der Publikumslieblinge nicht nur der Berlinale 2017 wurde, sondern vielleicht auch durch den Hauptdarsteller Timotheé Chalamet sowohl für jüngere als auch ältere Kinobesucher zum Dauerbrenner im Kino avancierte.

Auch in "Giant Little Ones" werden die Wirrungen des (queeren) Heranwachsens thematisiert. Der kanadische Regisseur Keith Behrman packt dies in einen mitreißenden Soundtrack mit furios choreografierten, leuchtenden Bildern. Neben den Newcomern Josh Wiggins und Darren Mann glänzen die Schauspielstars Kyle MacLachlan und Maria Bello in den Nebenrollen.

Unter den Lang- und Kurzfilmen seien 28 Deutschlandpremieren, sagte Festivalleiterin Julia Fleißig.

"Ich freue mich auf staunende Kinderaugen und neugieriges Nachbohren, auf nölende Kritik und Applaus für Ungewohntes, auf viele (Seh-)Erlebnisse jenseits der Erwartungen und auf große Emotionen. Mögen volle Kinosäle mit Kino-Erstlingen wie auch älteren Semestern erneut zeigen: Ein guter Film ist ein guter Film und LUCAS macht vor Erwachsenen nicht Halt", so Julia Fleißig weiter.

Hier der Teaser:

Die Vorführungen zeigten Genrefilme sowie dokumentarische und animierte Werke, die die Welt mit den Augen der jungen Protagonisten sehen ließen. Die Filme laufen in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden. Kinder und Jugendliche können als Reporter, Kritiker oder Moderatoren mitmachen.

Auch im Filmprogramm mischen junge Filmfans mit. Die Young European Cinephiles, vier filmaffine Jugendliche aus Europa, präsentieren ihre Filmreihe zum Thema »Grenzen«, der interkulturelle Filmklub »Blickwechsel Jetzt« ist mit drei Filmen zu Gast und die jüngsten Filmexpert/innen zeigen in der Sektion »Minis« experimentelle Kurzfilme für Kinder ab vier.

Das Entdecken, Diskutieren und Genießen von Filmkunst im Kino, dem originären Ort für den Film, steht im Zentrum von LUCAS. Die 42. Festivalausgabe bringt mehr als 60 Filme aus über 30 Ländern für junges Publikum von vier Jahren bis 18plus auf die Leinwand. Hunderte Filmstunden haben die Auswahlkommissionen gesichtet und daraus 40 brandaktuelle Wettbewerbsbeiträge ausgewählt – 28 davon feiern bei LUCAS Deutschlandpremiere.

Der Kinosaal wird bei LUCAS zum Ort der Begegnung und des Austauschs, wenn zahlreiche Filmschaffende den jungen Besucher/innen zu ihren Werken Frage und Antwort stehen. Neue Perspektiven eröffnen auch die Geschichten der gleichaltrigen Protagonist/innen. Ob universelle Themen oder bisher unbekannte Lebenswirklichkeiten, das gemeinsame Interesse an Film quer durch die Genres verbindet – über alle Grenzen hinweg.

LUCAS, das heißt auch, Partizipation auf möglichst vielen Ebenen. Filmfans erhalten Raum für ihre Ideen, Kriterien und Entscheidungen, weil sie bei LUCAS ernst genommen werden, im Vertrauen darauf, dass dabei Großartiges entsteht. Gleich vier Programme haben Nachwuchskurator/innen gestaltet. Neu sind die Kultfilme der Klassiker.Klasse und die Lieblings-Experimentalfilme der MiniFilmclub-Alumni. Schon Mitte August gibt »LUCAS goes Ginnheim« einen Vorgeschmack, wenn Kids in ihrem Viertel bei einem Open-Air-Kinoabend ihre Filmauswahl präsentieren.

An LUCAS‘ Seite stehen starke Förderer und Partner, die gemeinsam mit dem Festival daran glauben, dass die intensive Auseinandersetzung mit dem Medium Film elementar ist in einer Welt voller bewegter Bilder. Ihnen danke ich von Herzen für ihr Engagement, so die Festivalleiterin.

Handy aus, Projektion an!

Link: lucas-filmfestival.de

2. HUMAN RIGHTS FILM FESTIVAL BERLIN

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Cannes-Dokumentarfilm-Gewinner eröffnete Berliner Menschenrechtsfilmfestival.

Unter der Schirmherrschaft des chinesischen Künstlers Ai Weiwei und dem Patronat der Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan wurde gestern Abend, den 18. September 2019 im Kino International in Berlin die zweite Ausgabe des HUMAN RIGHTS FILM FESTIVAL BERLIN eröffnet.

Gezeigt wurde der in Cannes als beste Doku ausgezeichnete Film "For Sama" von Waad al-Kateab und Edward Watts. Das 2. Human Rights Film Festival Berlin findet bis zum 25. September 2019 statt.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Der Dokumentarfilm folgt für fünf Jahre einer jungen Frau, die mit der Liebe, dem Krieg und der Mutterschaft kämpft. Der Film ist ein Portrait ‎über die erstaunliche Geschichte der 26-jährigen syrischen Filmemacherin Waad al-Kateab, die ihr Leben im von Rebellen gehaltenen Aleppo fünf Jahre lang während des syrischen Aufstands filmte. Der Film verwebt ihre intimen, emotionalen Aufnahmen mit ihrem Kampf, mit dem Trauma fertig zu werden, das sie erlebt hat. Es ist eine herausragende Geschichte, abwechselnd schön, schockierend, überraschend und erhebend.

Während im letzten Jahr, beim ersten Menschenrechts-Filmfestival in Berlin, noch 25 Dokumentarfilme auf die Krisen unserer Welt blickten, zeigt die diesjährige Ausgabe des von der NGO »Aktion gegen Hunger« organisierten Festivals bereits 40 Dokumentarfilme in 70 Vorführungen.

Die Filme sind überall in der Stadt zu sehen, im Kino in der Kulturbrauerei, in den Hackeschen Höfen, im City Kino Wedding, im Yorck und an weiteren Orten. Fünf zusätzliche Produktionen wurden speziell für Schüler ausgewählt, unter anderem geht es um Kinder im Krieg.

Das Programm wurde diesmal in drei thematische Sektionen untergliedert: In der Sektion »Voices From a Troubled World« werden Filme aus Kriegs- und Krisenregionen zu den Themen wie humanitäre Krisen und Flucht gezeigt. Darunter befindet sich Deutschlandpremiere von Maziar Baharis "82 Names: Syria, Please Don't Forget Us".

In der Sektion »Global Spotlights«, die sich mit den Schwierigkeiten des Ankommens in einer fremden Umgebung auseinandersetzt, feiert u.a. "Coeur de Pierre - Heart of Stone" von Claire Billet und Olivier Jobard seine Deutschlandpremiere, eine Langzeitbeobachtung eines minderjährigen afghanischen Flüchtlings in Frankreich.

Hier der Trailer:

Ebenfalls als Deutschlandpremiere wird in der Sektion »The Future is Now« der Film "Eating Up Easter" von Sergio Mata'u Rapus zu sehen sein.

"Mit unserem Festivalprogramm wollen wir den Blick des Publikums ganz konzentriert auf Menschenrechtsverletzungen lenken. Dabei ist es uns ein großes Anliegen, ungeschönten Bildern und Stimmen eine Plattform zu bieten. Gleichzeitig möchten wir aber auch einen Raum schaffen für Optimismus und Hoffnung - um darauf aufmerksam zu machen, welche positiven Entwicklungen es durchaus auch gibt", betont die Leiterin des Human Rights Film Festival Berlin, Anna Ramskogler-Witt.

Erstmals vergibt das Festival in diesem Jahr zusammen mit Partner aus Politik und Gesellschaft drei dotierte Preise: Den »Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis« für Freiheit und Menschenrechte mit der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, den Preis für Sustainable Impact, der in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt dem aufklärerischen Potential von Dokumentarfilmen Rechnung trägt, und den »Human Rights Film Festival Berlin Kurzfilmpreis«, der gemeinsam mit der UNO-Flüchtlingshilfe vergeben wird. Der Preis richtet sich speziell an unter 24-Jährige, mit der Frage „Was bedeuten Menschenrechte für mich?“.

Mit der Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ und der NRC Flüchtlingshilfe hat das Festival auch neue Partner gewonnen.

Darüber hinaus bietet das Festivalzentrum in der Auguststr. 83 in 10117 Berlin-Mitte bei der Galerie Gesellschaft einen Monat lang Raum für einen lebendigen Austausch zu künstlerischen und globalen Perspektiven und informiert ausführlich über das Programm des Festivals.

Link: www.humanrightsfilmfestivalberlin.de

67. San Sebastián International Film Festival 2019

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Der deutsche Film „Das Vorspiel” wurde zum A-Filmfestival nach Spanien eingeladen.

Während heute Abend in den Leipziger Messehallen Deutschlands größter Publikumspreis "Goldenen Henne" 2019 zum 25. Mal verliehen wird und ab 20:15 Uhr auch im MDR, NDR und RBB übertragen wird, blicken Cineasten und die Filmfachwelt nach Spanien zum Festival Internacional de Cine de San Sebastián.

Über das Internationale A-Filmfestival in San Sebastián, das vom 20. - 28. September 2019 zum 67. Mal stattfindet, wurde in den deutschen Medien bisher wenig geschrieben, obwohl immerhin Ina Weisses Drama „Das Vorspiel” mit Nina Hoss in der Hauptrolle in den Wettbewerb eingeladen worden ist.

Synopsis:

In ihrem zweiten Spielfilm als Regisseurin erzählt Schauspielerin Ina Weisse, die zusammen mit Daphne Charizani auch das Drehbuch schrieb, von der Berliner Geigenlehrerin Anna Bronsky (Hoss). Anna lebt mit dem Instrumentenbauer Horn und ihrem Sohn Jonas in Berlin und unterrichtet an einem Musikgymnasium. Anders als ihre Kollegen ist sie vom Talent ihres 12-jährigen Schülers Alexander (Ilja Monti) überzeugt und will ihm die Aufnahme an dem Musikgymnasium ermöglichen. Sie widmet ihm darum mehr Zeit als ihrem Mann Philippe (Simon Abkarian) und ihrem Sohn Jonas (Serafin Mishiev), zudem beginnt sie eine Affäre mit ihrem Kollegen Christian (Jens Albinus). Dieser ermuntert sie, in einem Streichquintett mitzuwirken. Doch beim gemeinsamen Konzert versagt Anna. Wieder zu Hause versucht sie ihren Mann Philippe zu verführen, doch er blockt ab. Als er später umgekehrt eindeutige Avancen macht, lässt sie ihn auflaufen. In der Folge entbrennt ein Machtkampf zwischen den Eheleuten. Also legt sie ihren ganzen Ehrgeiz in Alexander, aber am Tag der entscheidenden Zwischenprüfung kommt es zur Katastrophe.

„Das Vorspiel” ist eine deutsch-französisch-schweizerische Koproduktion von Lupa Film, Idéale Audience (FR), Port au Prince Film, ZDF und Arte. Ein Teil der Dreharbeiten fand im November 2018 in Halle-Dölau statt. Gefördert wurde die Produktion von MDM, Medienboard, FFA (Mini-Traité) und DFFF.

Der Film feierte im September 2019 im Rahmen des Toronto International Film Festivals seine Premiere und soll am 23. Januar 2020 im Verleih von Port au Prince Pictures in die deutschen Kinos kommen.

Während mit dem Film "Das Vorspiel" nur eine deutsche Koproduktion am Wettbewerb teilnimmt sind insgesamt 15 spanische Titel in verschieden Sektionen auf dem Festival zu sehen, darunter drei einheimische Produktionen im offiziellen Wettbewerb.

Hauptpreis des im Baskenland an der nord-spanischen Atlantikküste gelegenen Festivals ist eine Muschel, die die muschelförmig geformte Bucht des Küstenortes San Sebastián stilisiert nachbildet.

Netflix Titel läuft nur außer Konkurrenz.

Auch Netflix wurde in den Wettbewerb eingeladen, darf aber mit seinem Originalfilm ‎‎"Seventeen - Diecisiete" von Regisseur Daniel Sanchez Arevalo, eine Produktion von Atipica Films, nur außer Konkurrenz gezeigt werden, weil sich Netflix weiterhin weigert, einen offiziellen Kinostart zu erlauben. Das Roadmovie dreht sich um die Beziehung zwischen einem unruhigen Teenager (Biel Montoro), seinem großen Bruder (Nacho Sanchez) und seinem vermissten Therapiehund.

"Wir glauben, dass es ein sehr starkes Jahr für das spanische Kino ist", sagte Festivaldirektor Jose Luis Rebordinos bei einer Pressekonferenz in der Zentrale der Spanischen Filmakademie in Madrid. Viele der eingeladenen Filmemacher und Stars waren bei der Präsentation vor Ort.

Drei Spanische Wettbewerbstitel.

‎Der spanische Wettbewerbstitel ‎‎"While at War‎‎ - ‎‎Mientras Dure la Guerra"‎‎ mit Javier Bardem in der Hauptrolle spielt zu Beginn des spanischen Bürgerkriegs und konzentriert sich auf die sich entwickelnde Haltung gegenüber dem Krieg des angesehenen spanischen Schriftstellers Miguel de Unamuno. Der Film ist eine Koproduktion von Movistar+, MOD Producciones, Himenoptero und K&S Films. Es wird international von Film Factory Entertainment verkauft.‎

Ebenfalls um den Goldenen Shell-Preis des Festivals kämpft Regisseur Belen Funes' Debütfilm "‎‎A Thief's Daughter ‎‎- La‎‎ Hija de un Ladron‎‎"‎‎,‎‎ über eine junge Frau (‎‎Elisa & Marcela's‎‎ Greta Fernandez), die sich von ihrem Vater distanzieren will (Eduard Fernandez, der auch in ‎‎"While at War"‎‎mitspielt), als er aus dem Gefängnis entlassen wird. Der Film wurde von Oberon und BTeam Pictures produziert.‎

Der dritte spanische Film, der für den offiziellen Wettbewerb angekündigt wurde, ist ‎‎"La Trinchera Infinita"‎‎, mit Antonio de la Torre (der dieses Jahr einen Goya für ‎‎"The Realm"‎‎ gewann) als Mann, der sich 33 Jahre nach Beginn des spanischen Bürgerkriegs in seinem Haus versteckt. Regie führte Aitor Arregi, Jon Garaéo und Jose Mari Goenaga, das Team hinter ‎‎"Flowers‎‎ - ‎‎Loreak‎‎", das 2014 in San Sebastian uraufgeführt wurde und Spaniens erster baskischer Oscar-Kandidat für die fremdsprachigen Sektion war. Koproduziert wurde der Film von La Claqueta, Irusoin, Manny Films, Moriarti Produkzioak und Trinera Film. Film Factory hat die internationalen Auswertungsrechte.‎

Weitere spanische Beiträge.

Ein weiterer spanischsprachiger Film, der in der offiziellen Sektion als Sondervorführung läuft, ist Sebastian Borenszteins Dramödie ‎‎"Heroic Losers‎‎ -‎‎ La Odisea de los Giles‎‎" mit Ricardo Darin und seinem Sohn Chino Darin. Die von Film Factory verkaufte argentinisch-spanische Koproduktion spielt während der Wirtschaftskrise 2001 in Argentinien und basiert auf einem Buch von Eduardo Sacheri, Autor des Romans ‎‎"The Secret in Their Eyes"‎‎ aus dem Jahr 2009 (Der Film ist ein Remake des gleichnamigen US-Films aus dem Jahre 2015 mit Nicole Kidman, Chiwetel Ejiofor und Julia Roberts).‎

Zwei spanische Spitzenfilme werden in der Sektion New Directors debütieren: ‎‎"La Inocencia‎‎", Lucia Alemanys Geschichte über einen Teenager, der in den Zirkus will, das erste Projekt aus dem Inkubator Programm der spanischen Filmschule ECAM, das in San Sebastián antritt; und Maider Fernandez Iriartes ‎‎"Las Letras de Jordi"‎‎, basierend auf der Beziehung, die der Regisseur mit einem 51-jährigen Mann verband, der an cerebrale Bewegungsstörung leidet, einer frühkindlichen Hirnschädigung, die spastische Bewegungen hervorruft.

Darüber hinaus wird auch Oliver Laxes‎‎ "Fire Will Come", der in Cannes in der Sektion »Un Certain Regard« Preisträger der Jury wurde, in der San Sebastians Sektion »Pearls« zu sehen sein.‎

Zwei Serien, darunter die Weltpremiere von Justin Webers ‎‎"Nisman‎‎ - El fiscal, la presidenta y el espia" und Teil der neuen Staffel von Leticia Doleras Canneseries ‎‎"Perfect Life‎‎ - ‎‎Vida Perfecta", die zur Besten Serie gekürt wurde, sowie der animierte Feature-Film ‎‎"La Gallina Turuleca". Zwei Kurzfilme und ein mittellanger Film runden die Filme für andere Festivalsektionen ab.‎

Schließlich wird Paco Cabezas (‎‎bekannt durch "Penny Dreadful"‎‎, ‎‎"American Gods"‎‎) seine Rückkehr ins Kino verkünden und den in Sevilla gedrehten Krimi ‎‎"Adios"‎‎, bei der RTVE Gala in San Sebastián präsentieren.‎

Plakat 67. SEEFF | Quelle: Donostia San Sebastián

Ehrenpreisträger für ihr Lebenswerk.

Penélope Cruz, die für ihr Lebenswerk den Donostia-Preis erhalten wird, ziert auch das offizielle Plakat des diesjährigen Festivals.‎

Weiterer Ehrenpreisträger wird der kanadische Schauspieler Donald Sutherland, der ebenfalls für sein Lebenswerk geehrt wird.

Der 84-Jährige werde den Donostia-Preis am 26. September 2019 für „mehr als 50 Jahre vorzüglicher Leistungen“ erhalten. Sutherland habe mit „großem Talent“ Dutzende Charaktere verkörpert – und zwar quer durch alle Genres.

Sutherland gelangte 1970 als Militärarzt in Robert Altmans Koreakriegssatire „MASH“ zu Ruhm. Heutzutage ist er vielen Filmliebhabern eher als tyrannischer Präsident Snow aus der Serie „Tribute von Panem“ bekannt. Er spielte aber auch in Nicolas Roegs Psychothriller „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ (1973) und Oliver Stones „JFK – Tatort Dallas“ (1991) mit. In den 1970er Jahren übernahm er Rollen in Filmen der berühmten italienischen Regisseure Bernardo Bertolucci („1900“) und Federico Fellini („Casanova“).

Sutherland soll den Donostia-Preis vor einer Aufführung seines jüngsten Films „The Burnt Orange Heresy“ in Empfang nehmen, in dem auch Mick Jagger auftritt. Zu den Zukunftsprojekten des Kanadiers zählt die TV-Serie „The Undoing“ mit Nicole Kidman.

USA eröffnen das Festival.

Eröffnet wird das Festival mit dem US-Spielfilm "Blackbird" von Roger Michell. Beschlossen wird das Festival mit "The Song of Names" von François Girard eine kanadisch-britisch-ungarische Koproduktion, die außer Konkurrenz läuft.

Gezeigt werden außerdem mit Bong Joon-ho's "Parasite" and Ken Loach's "Sorry We Missed You" zwei Cannes-Beiträge sowie mit Wang Xiaoshuai's "‎‎So Long, My Son" und "Amazing Grace" von Allan Elliott und Sydney Pollack zwei Filme, die im Berlinale-Programm gelaufen waren.

Link: www.sansebastianfestival.com

Quellen: Hollywood Reporter | Blickpunkt:Film | Donostia San Sebastián

Gilde Filmpreise in Leipzig vergeben

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Im Rahmen der 19. Filmkunstmesse 2019 vergab die "AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater" ihre Gilde Filmpreise.

Standing Ovations gab es am vorletzten Tag der 19. Filmkunstmesse Leipzig, die vom 16. - 20. September 2019 stattfand, (wir berichteten hier) bei der Verleihung des Gilde-Ehrenpreises an Dieter Kosslick.

Der ehemalige Berlinale-Direktor habe „mit Witz, Tiefgang und Bodenständigkeit“ vielen Kreativen den roten Teppich ausgerollt, so Christian Bräuer (Vorsitzender der AG Kino – Gilde) in seiner Laudatio.

Schlagfertig wie Kosslick ist, äußerte der Ehrenpreisträger zur Unterstützung der auch in diesem Jahr wieder arg gebeutelten Kinobranche einen - allerdings nicht ganz ernstgemeinten - Vorschlag: Analog zu den Schülerdemos von „Fridays for Future“ könne man doch einen „Thursday for Cinema“ einführen, so Dieter Kosslick.

Der Filmwelt ist Kosslick auch weiterhin verbunden. Immerhin wurde er zum neuen Juryvorsitzenden des mit 40.000 Euro dotierten Carl Laemmle Produzentenpreises gewählt, der am 13. März 2020 in der Stadt Laupheim vergeben wird.

Kosslick, der Pforzheim geboren wurde, das nur ca. 150 Kilometer von Laupheim entfernt liegt, löst Martin Moszkowicz, Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG, ab, der dieses Amt nach drei Jahren turnusgemäß abgegeben hat.

Die Gewinner der Gilde Filmpreise.

Der Preis für den besten Spielfilm national ging an „Lara“ von Jan-Ole Gerster. Der Regisseur nahm zusammen mit seinen Hauptdarstellern Corinna Harfouch und Tom Schilling den Preis in Leipzig entgegen.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Lara Jenkins (Corinna Harfouch), die Titelheldin im neuen Film von Jan-Ole Gerster, hatte sich ihren Geburtstag zweifelsohne ruhiger vorgestellt. Die Frau wird von zwei Polizisten (Alexander Khuon und Johann von Bülow) aus dem Bett geklingelt, um bei einer Hausdurchsuchung bei einem Nachbarn von ihr als Zeugin zu fungieren. Außerdem ist da noch das schwierige Verhältnis zu ihrem Sohn Viktor (Tom Schilling), einem erfolgreichen Pianisten und Komponisten, der am Abend ihres Geburtstages einem großen Publikum seine erste eigene Komposition vorstellen wird. Doch Lara ist nicht zum Konzert des eigenen Sohnes eingeladen, weil dieser das Zusammenleben mit seiner Mutter nicht mehr aushielt und stattdessen zu seiner Großmutter zog.

Zuvor wurde der Film auch dem Leipziger Publikum im Rahmen der 1. Kinotage Leipzig vorgestellt. Dort wurden 22 Filme aus dem ca. 70 Werke umfassenden Pool der ausschließlich an Fachbesucher gerichteten Filmkunstmesse als exklusive Leipzig-Vorpremieren für das breite Publikum an fünf Abenden gezeigt.

Der Preis in der Sparte für den besten Dokumentarfilm ging an „Anderswo – Allein in Afrika“ von Anselm Pahnke – ein Film über Anselms abenteuerliche Fahrradtour von 15.000 Kilometern durch 15 Länder in 414 Tagen. Auch Pahnke nahm die Auszeichnung persönlich entgegen.

Hier der Trailer:

Die Auszeichnung für den besten Kinderfilm ging an „Mein Lotta-Leben – Alles Bingo mit Flamingo“ von Neele Leana Vollmar.

Hier der Trailer:

Der Preis für den besten Jugendfilm ging an „Booksmart“ von Olivia Wilde. Mit letzterer Auszeichnung sollen Filme geehrt werden, die besonders junge Menschen im Alter von 16 bis 24 Jahren ansprechen und so einen wichtigen Beitrag dazu leisten, diese Zielgruppe fürs Kino zu begeistern.

Hier der Trailer:

Den Preis der Jugendjury erhielt „For Sama“ von Waad Al-Kateab, die in einer Langzeitdokumentation ihr Leben im bürgerkriegszerstörten Aleppo festhielt.

Hier der Trailer:

Der Publikumspreis der Filmkunstmesse, der von den Zuschauern nur die Bestnote 1.0 erhielt, ging an „Jenseits des Sichtbaren – Hillma af Klint“ von Salina Dyrschka. Das Biopic über die gleichnamige schwedische Künstlerin, die 100 Jahre vor Kandinsky oder Mondrian bereits mehr als 1.000 abstrakte Kunstwerke schuf, begeisterte das Leipziger Publikum. Offiziell ins Kino kommt der Film aber erst am 5. März 2020.

Hier der Trailer:

Der Hauptpreis International des Gilde Filmkunstpreises ging weniger überraschend an „Parasite“ von Bong Joon-Ho, dem diesjährigen Cannes-Gewinner.

Hier der Trailer:

Bekanntgabe des französischen Auslands-Oscar Beitrags.

Ins Oscar-Rennen um den besten nicht-englischsprachigen Film schickt Frankreich allerdings den Cannes-Jurypreis-Gewinner "Les Misérables" von Ladj Ly, den Wild Bunch aber erst am 23. Januar 2020 in den deutschen Kinos startet, wie ebenfalls auf den Filmkunsttagen verkündet wurde.

Hier der Trailer:

Zum besseren Verständnis noch ein zweiter, zwar weniger eindrucksvoller Teaser, der dafür aber mit englischen Untertiteln versehen ist:

Synopsis:

Im heutigen Pariser Viertel von Victor Hugos Roman erfährt ein neuer Transferpolizist missbräuchliche Polizeipraktiken zweier Veteranen. Als ein kleiner Junge sie aufzeichnet, geht die Polizei mit ihren Ermittlungen zu weit, sodass die Bürgergemeinschaft zu explodieren droht.‎

Zur Auswahl in der französischen Shortlist für den »International Feature Film« standen neben der Fassung des Hugo-Klassikers auch das beeindruckende "Porträt einer jungen Frau in Flammen" von Céline Sciamma und "Proxima" von Alice Winocour mit Eva Green, Matt Dillon sowie dem Deutschen Lars Eidinger, über drei Astronauten die Abschied von ihren Liebsten nehmen müssen, um ein knallhartes Training für einjährige Mission auf der Internationalen Raumstation absolvieren zu können.

Der deutsche Oscar-Anwärter für den nicht-englischsprachigen Film ist - wie von uns bereits gemeldet - der Berlinale-Beitrag „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt über ein 9-jähriges schwer erziehbares Mädchen.

Links: www.filmkunstmesse.de | www.agkino.de

Quellen: Filmecho | Blickpunkt:Film


Hohe Auszeichnung bei der Münchner Filmwerkstatt und Preise des FSFF

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Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Martin Blankemeyer, Mitbegründer der Münchner Filmwerkstatt.

Münchens 2. Bürgermeister Manuel Pretzl händigte am 19. September 2019 Martin Blankemeyer den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Es ist die höchste Anerkennung, die seit 1951 in Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl durch den Bundespräsidenten ausgesprochen wird.

"Als Förderer junger Filmschaffender habe Martin Blankemeyer, Mitbegründer und Vorstand der Münchner Filmwerkstatt, einen bedeutenden Beitrag zur Kinokultur in Deutschland geleistet. Dafür meinen herzlichen Dank", so Markus Söder, bayerischen Ministerpräsident, in einem Gratulationsschreiben.

Martin Blankemeyer, der an der staatlichen französischen Filmhochschule ESAV den Regiestudiengang absolviert hatte, gründete anschließend den Verein "Münchner Filmwerkstatt" zur Produktion von Kurz- und No-Budget-Spielfilmen von Studierenden der Hochschule für Fernsehen und Film in München.

Seit 2007 gibt er sein Wissen im Rahmen von Workshops an Filmhäusern, Hochschulen und auf Filmfestivals weiter, u.a. beim Fünf Seen Filmfestival, das vom 4.-12. September 2019 mit knapp 400 Vorstellungen im Münchner Seen-Umland stattfand.

In Ergänzung zu den Netzwerk- und Branchenveranstaltungen in München wurde in Gauting im Rahmen des fsff das jährliche Werkstattgespräch, das Drehbuchpanel und der Empfang des Verbands Deutscher Drehbuchautoren durchgeführt.

Gewinner des Fünf Seen Filmfestivals (fsff).

Der FSFF-Gewinnerfilm 2019 ist "GOTT EXISTIERT, IHR NAME IST PETRUNYA" der nordmazedonischen Regisseurin Teona Strugar Mitevska.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Petrunya hat Geschichte studiert, ist 31 Jahre alt und lebt bei ihren Eltern. Eigentlich fehlen ihr alle Zukunftsperspektiven, denn Arbeit hat sie keine, weshalb Petrunya ihrem Frust freien Lauf lässt. Am Dreikönigstag läuft Petrunya an einer Prozession vorbei. Traditionell wirft an diesem Tag der Priester ein gesegnetes Kreuz ins kalte Flusswasser. Junge Männer werfen sich in den Fluss, um danach zu tauchen. Doch auch Petrunya springt in das reißende Wasser ...

Ab 14. November 2019 im Kino

Der FSFF-Dokumentarfilmpreis 2019 ging an die deutsch-österreichische Produktion "BORN IN EVIN" von Maryam Zaree.

Hier der Trailer:

Gewinner des SZ-Pubikumspreis ist der Film "DER PALAST DES POSTBOTEN - L’incroyable histoire du facteur Cheval" von Nils Tavernier. In dem Film wird die Geschichte eines Postboten erzählt, der für seine geliebte Tochter Alice einen Palast errichtet.

Hier der Trailer:

Der HORIZONTE-Filmpreis, ebenfalls ein Publikumspreis, ging an den Film "DIGITALKARMA", ein vielschichtiges Porträt eines Mädchens in Bangladesch, das gegen ein Leben als Schwerstarbeiter und die drohende Zwangsheirat kämpft.

Hier der Trailer:

Außerdem wurde zum Abschluss zu ähnlicher Thematik noch die afrikanische Produktion "FATUMA" von Jordan Ribers präsentiert.

Hier der Trailer:

Der Nachwuchspreis in der Reihe PERSPEKTIVE Junges Kino ging an den russischen Film "THE MAN WHO SURPRISED EVERYONE" des Duos Natasha Merkulova und Aleksey Chupov.

Hier der Trailer:

Zum Festival, das bei den Open-Air-Vorführungen wetterbedingt um zwei Tage verkürzt war, kamen 21.000 Besucher, rund 1.000 mehr als im Vorjahr. Es ist nach dem Filmfest München und den Hofer Filmtagen das drittgrößte Filmfestival in Bayern. Insgesamt 155 Filmschaffende stellten in den Spielorten in Starnberg, Gauting, Seefeld und Weßling mehr als 150 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus 41 Ländern vor.

Link: www.fsff.de

Quellen: Filmecho | Münchner Filmwerkstatt | FSFF

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Münchner Filmwerkstatt e.V.

Postfach 860 525

81632 München

Tel.: 089 / 20 33 37 12

Fax: 089 / 20 33 27 14

Web: www.muenchner-filmwerkstatt.de

Münchner Filmwerkstatt mit neuem Herbstangebot.

Auf die neuen Herbstangebote der Münchner Filmwerkstatt werden wir in den nächsten Tagen eingehen. Das komplette Programm kann auch unter nachfolgendem Link eingesehen werden.

Link: www.filmseminare.de

Derzeit keine Seminare für Köln und Babelsberg im Angebot.

Unter Filmseminare.de wurden bis zum letzten Jahr auch die Weiterbildungsangebote der Filmhäuser in Köln und Potsdam-Babelsberg mit aufgelistet. Doch derzeit gibt es dort keine Angebote mehr.

Das Kölner Filmhaus ist seit langem eine Baustelle und ein Sanierungsfall, denn die Stadt wollte die gleichzeitige Nutzung von Foyer und Kino verbieten. 2012 ging der Verein pleite, 2013 fiel die in Erbpacht vergebene Immobilie zurück an die Stadt. Nach dem Willen der neuen Betreiber, der Scope Institute gGmbH, soll das Gebäude in der Maybachstraße, in dem sich auch ein großer Kinoraum befindet, eine gemeinnützige Bildungseinrichtung für Film und digitale Medien werden und zum irgendwann einmal zum Zentrum der Kölner Filmszene avancieren. Eine Eröffnung ist frühestens im Frühjahr 2020 zu erwarten.

Auch beim Filmhaus Babelsberg, das laut Webseite immer noch im Verbund mit dem Filmhaus Köln und der Münchner Filmwerkstatt steht und dort berufliche Weiterbildung in der Film- und Medienindustrie unter dem Motto „Von der Branche für die Branche“ anpreist, sind seit 2018 dennoch keine neuen Lehrgänge zur Weiterbildung Filmschaffender zu finden.

Neue Filmkritiken zu Kinostarts im September 2019, Teil 4 und die Gewinner von Münster

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Heute stellt uns Ulrike Schirm wieder drei ihrer aktuellen Film-Rezensionen zur Verfügung. - Außerdem die Gewinner des Filmfestivals Münster.

Bei der Fülle an Filmen, die der Herbst - zum Teil auch in Festivals (mehr dazu morgen) - mit sich bringt, ist es schwer eine Auswahl zu treffen, denn über alle Kinoneustarts können wir mit unserem kleinen Team nicht schreiben, zumal wir alles ehrenamtlich stemmen müssen. Deshalb freuen wir uns immer auch über Zusendungen und noch mehr freiwillige Mitarbeiter, die uns die Arbeit erleichtern könnten.

Als Filmverband müssen wir aber ab und zu auch die anderen Gewerke berücksichtigen und mit entsprechenden Themen bedienen. Eine Demo für „Thursday for Cinema“ wie sie Dieter Kosslick als Ehrenpreisträger der Gilde Filmpreise anlässlich der Filmkunstmesse 2019 vorschlug, um mehr Zuschauer in Kino zu locken, werden wir bestimmt nicht unterstützen, solange die Quantität über die Qualität der Filme herrscht. Einige Highlights im Arthouse Bereich und auf Festivals gibt es glücklicherweise immer mal wieder, im Mainstream überwiegt dagegen leider oft Klamauk.

Doch bevor wir zu den Filmbesprechungen kommen wollen wir die Ergebnisse des Filmfestivals Münster nicht verschweigen, die uns kurz vor Mitternacht übermittelt wurden.

Nach fünf Festivaltagen ging das 18.Filmfestival Münster am 22. September 2019 mit der feierlichen Bekanntgabe der diesjährigen Preisträger zu Ende. Trotz des außergewöhnlich sonnig-warmen Wetters für diese Jahreszeit fanden wieder viele Filmfans den Weg in die 45 Vorstellungen mit rund achtzig Kurz- und Langfilmen der europäischen Filmkunst, nahmen an den ausgiebigen Filmgesprächen und Diskussionen teil und stimmten beim Publikumspreis mit ab.

Der Preis für die Beste Regie im Europäischen Spielfilmwettbewerb, dotiert mit 5.000 Euro, ging an den französischen Regisseur Quarxx für sein Spielfilmdebüt "Tous les dieux du ciel - All the Gods in the Sky". Quarxx feierte bereits mit seinen Kurzfilmen große Erfolge bei renommierten internationalen Festivals wie Sundance und Clermont-Ferrand.

Hier der Trailer:

Statement der Jury:

Dem französischen Regisseur und Drehbuchautor Quarxx gelingt mit seinem Debütfilm "Tous les dieux du ciel" ein äußerst kompromissloser Film über Schuld und Sühne, der sich nicht mit Bagatellen aufhält und mit aller Dramatik und Härte erzählt wird.

Es ist die Geschichte des Geschwisterpaares Simon und Estelle, die durch einen Unfall bei einem gefährlichen Kinderspiel ihr weiteres Leben in der Einsamkeit der französischen Provinz miteinander verbringen müssen. Der Regisseur nimmt die einen mit auf die Reise in die wirre Innenwelt des Bruders, der seine schwer entstellte und behinderte Schwester seit fast 30 Jahren pflegen muss.

"Ein mutiger Film für das Kino, für die Leinwand und hoffentlich auch für ein großes Publikum", so urteilt die Jury, bestehend aus dem Schauspieler Götz Otto, dem niederländischen Filmkurator Johan Bunt und dem Kölner Produzenten Herbert Schwering.

Im Kurzfilmwettbewerb mit Beiträgen aus 14 europäischen Ländern wurden Preise mit einer Gesamtdotierung von 4.000 Euro vergeben. Der Große Preis der Filmwerkstatt, dotiert mit 3.000 Euro, geht an "Aquarium", das Kurzfilmdebüt des italienischen Regisseurs Lorenzo Puntoni.

Eine lobende Erwähnung geht an die junge Schauspielerin Linde van der Storm im niederländischen Kurzfilm "Till the End of the World" von Florence Bouvy. "Sie hebt den Film auf ein unerwartet emotional komplexes Level und zeigt ihre Verletzlichkeit ebenso wie ihre Stärke mit einer Reife, ohne die die Produktion gescheitert wäre."

Mit dem Publikumspreis im Kurzfilmwettbewerb, gestiftet von den Münsterschen Filmtheater-Betrieben und dotiert mit 1.000 Euro, wurde der britische Beitrag "November 1st" von Charlie Manton ausgezeichnet. Das intensive Mutter-Tochter-Drama besticht insbesondere durch die Performances seiner Hauptdarstellerinnen Lindsay Duncan und Sophia Myles.

In der Sektion Westfalen Connection wurde "Absence of Light" von Beatrice Aliné als bester Film gekürt. Die Westfalen Initiative stiftete das Preisgeld in Höhe von 500 Euro.

Das 19. Filmfestival Münster wird im Herbst 2021 stattfinden.

Filmfestival Münster

Eine Veranstaltung der Filmwerkstatt Münster

Gartenstraße 123 • 48147 Münster

Web: www.filmfestival-muenster.org

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"DOWNTON ABBEY" Historien-Drama von Michael Engler (Großbritannien). Mit Michelle Dockery, Hugh Bonneville, Maggie Smith u.a. seit 19. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

1927. Das britische Königspaar, König George V. (Simon Jones) und Königin Mary (Geraldine James) kündigen ihren Besuch auf dem Adelssitz Downton Abbey beim Earl of Grantham (Hugh Bonneville, Paddington 1/2) und seiner Ehefrau Cora (Elizabeth McGovern) an.

Alle sind in hellster Aufregung, besonders das Küchenpersonal, das sich auf das Kreieren genussvoller Speisen konzentriert. Als sie erfahren, dass das Königspaar seine eigenen arroganten Bediensteten mitbringt, fühlen sie sich in ihrer Ehre gekränkt. Das sie so einfach ausgeschaltet werden, wollen sie nicht auf sich sitzen lassen. Wirklich friedlich wird die Zusammenkunft nicht.

Eine Diebin wird enttarnt, eine Erbschaftsangelegenheit sorgt für Aufregung und während die Herrschaften genüsslich speisen, werden Homosexuelle, mit dabei der schwule Diener Thomas, aus einem Tanz-Etablissement abgeführt. Während der königlichen Parade, bei der das Volk aufgeregt Spalier steht, wird ein Attentat auf den König gerade noch verhindert.

Die Fans der mehrfach prämierten britischen Serie „Downton Abbey“, die vor vier Jahren zum letzten Mal im Fernsehen lief, werden an dem gleichnamigen Kinofilm beim Wiedersehen mit ihren liebgewonnenen Protagonisten ihre Freude haben. Besonders an Maggie Smith, die als Violet Crawley, wie immer mit ihren spitzen Bemerkungen, für die meisten Lacher sorgt. Der Film knüpft an das Jahr 1925 an.

Zuschauer, die die Serie nicht kennen, haben es nicht leicht, die Vielzahl der Figuren die auftreten, untereinander und miteinander zuzuordnen. Im Gegensatz zu den Fans der TV-Serie, die in 6 Staffeln Zeit genug hatten, die Figuren kennen und lieben zu lernen, bleiben dem Filmzuschauer gerade mal 122 Minuten. Die bis ins letzte Detail liebevoll ausgestatteten Kulissen und die Kostüme der Figuren, ob Adlige oder Bedienstete, machen den Film auch für Nicht-Fans sehenswert.

Ulrike Schirm

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"SUBMISSION" Drama von Richard Levine (USA). Mit Stanley Tucci, Addison Timlin, Kyra Sedgwick u.a. seit 19. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Ted Swenson (Stanley Tucci) ist Professor für kreatives Schreiben an einer amerikanischen Privatuniversität in Vermont. Die Anzahl seiner Schüler ist überschaubar. Beim Vorstellen ihrer Werke, steht er ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Vor etlichen Jahren hat er selbst einen erfolgreichen Roman geschrieben. Sein Verleger drängt ihn, ein weiteres Buch zu schreiben, doch er kommt nur schwerlich damit voran.

Angela Argo (Addison Timlin), eine seiner Schülerinnen hält ihn für den größten Schriftsteller aller Zeiten. „Sein Buch habe ihr das Leben gerettet, nachdem ihr Vater sich umgebracht hat“. Nun hat sie selbst mit dem Schreiben angefangen. Sie bittet ihn, das erste Kapitel ihres Romans „Eier“ zu lesen und hofft auf ein positives Ergebnis.

Sein Urteil lautet lautet: „Gut. Weiter schreiben“. Nach und nach gerät er in den Bann ihrer sexuellen Fantasien, die sie ihm Kapitel für Kapitel zum lesen gibt. Um weiterschreiben zu können, bittet sie ihn, beim Kauf eines neuen PC's zu begleiten, da ihr alter hinüber ist und sie niemanden kennt, der ein Auto hat.

Swenson ist nicht unbedingt ein kluger Mann. Das Publikum ahnt mehr als er. Er ist höflich, freundlich und zuvorkommend. Nach kurzem zögern, willigt er ein. Der Kauf endet in ihrem Zimmer im Studentenwohnheim. Angela verführt ihn. Als ihre Berechnungen nicht aufgehen, entpuppt sie sich als regelrechtes Miststück. Sie klagt ihn der Vergewaltigung an. Das von der Universität einberufene „Gericht“, bestehend aus seinen Professorenkollegen, hält ihn für schuldig. Das es gar nicht zu einem sexuellen Akt kam, da ihm beim küssen ein Zahn abgebrochen ist, steht nicht zur Debatte. Es hört ihm sowieso keiner zu. Auch seine Frau (Kyra Sedgwick) nicht mehr.

Die Vorlage für „Submission“ (Hintergründe, Unterwerfung) liefert der Roman „Blue Angel“ von Francine Prose. Der Titel ist angelehnt an den Film „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich in der Titelrolle. In dem Film gibt es eine Szene, in der wandert Professor Unrath durch verschneite Strassen, wahnsinnig vor Gram, gebrochen und erniedrigt wegen seines eigenen Ruins. Er starb in seinem Klassenraum allein und verlassen.

„Submission“ ist ein wichtiger Film, nicht nur, weil hier die Frau als Täterin einen Mann zerstört und in die Rolle des Opfers schlüpft, weil ihre Berechnungen nicht aufgegangen sind und der man auch noch glaubt und die obendrein als Siegerin mit einem Buchvertrag nach Hause geht und man den Spieß einfach mal umgedreht hat, sondern weil hier schonungslos gezeigt wird, wie hoffnungslos die Situation des wirklichen Opfers ist und wie feinfühlig und unvoreingenommen die zuständige Gerichtsbarkeit solche Fälle auf Herz und Nieren prüfen muss.

Ulrike Schirm

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"AD ASTRA– ZU DEN STERNEN" Sci-Fi-Drama von James Gray (USA). Mit Brad Pitt, Tommy Lee Jones, Ruth Negga u.a. seit 19. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Noch läuft „Once Upon a Time“ in den Kinos, wo wir Brad Pitt als schlagkräftigen Stuntman sehen können. Nun bricht er auf zu den Sternen, Richtung Mond, Mars und Neptun, auf den Spuren seines verschollenen Vaters.

In „AD ASTRA“ verkörpert Pitt den Astronauten Major Roy McBride, der in einer fernen Zukunft die Welt retten soll. Sein Vater, der Weltraumpionier Clifford McBride (Tommy Lee Jones) brach etwa 20 Jahren davor mit seiner Besatzung ins Weltall auf, um auf dem Jupiter nach hochentwickeltem außerirdischem Leben zu suchen. Er hat mit streng geheimen Material experimentiert. Irgendetwas muss schief gelaufen sein. Eine Energiewelle aus dem All hat bereits 43.000 Menschen den Tod gebracht. Es wird vermutet, dass Roy's Vater, den man bereits für tot erklärt hat, doch noch am Leben ist und damit zu tun hat. Sein Sohn soll nun versuchen, Funkkontakt mit ihm aufzunehmen.

Vordergründig erzählt das Science-Fiktion-Drama die Geschichte eines Auftrags, hintergründig schildert der Film ein bewegendes Psychogramm einer Vater-Sohn-Beziehung.

Nirgendwo kommt man mehr ins Grübeln und Nachdenken als in den dunklen und geräuschlosen Tiefen des Alls. So zurückgenommen und verletzlich und nachdenklich, sah man Brad Pitt bisher noch nie. Auch in nicht gerade zimperlichen Action-Szenen, strahlt er eine fast unheimliche Ruhe aus. Es sind die kleinen und feinen Nuancen, die sein Spiel begleiten und die erahnen lassen, was er fühlt.

Es ist nicht nur Brad Pitt, der diesen Film so sehenswert macht. Es sind auch die großartigen atmosphärischen Bilder, die eine Art Sogwirkung erzeugen. Gleichzeitig ist es eine beängstigende Zukunftsvision, die Regisseur James Gray („Die versunkene Stadt Z“) zeigt. Teile des Mondes sind Kriegsgebiet und auf dem Mars lagern Atomwaffen. Da kann man auch auf der Erde bleiben.

Ulrike Schirm

2. Moving History Festival in Potsdam und 9. Favourites Film Festival Berlin

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Zweite Ausgabe von „moving history - Festival des historischen Films in Potsdam”

Vom 25.- 29. September 2019 findet im Filmmuseum Potsdam die 2. Festivalausgabe von "moving history – Festival des historischen Films" statt.

Es ist schon wieder zwei Jahre her, dass im September 2017 in Potsdam die erste Ausgabe von moving history - Festival des historischen Films unter dem Thema die RAF und der Deutsche Herbst durchgeführt werden konnte.

Auch in der zweiten Ausgabe präsentiert das Festival u.a. ein Filmprogramm, das sich mit einem bestimmten historischen Thema befasst. Diesjähriges Schwerpunktthema ist das Wendejahr 1989/90 unter dem Motto: „Als wir träumten – Revolution, Mauerfall, Wiedervereinigung“.

2019 werden sich die Revolution von 1989 und der Mauerfall sowie ein Jahr später die Wiedervereinigung Deutschlands zum 30. Mal jähren. Die zweite Ausgabe von "moving history" beschäftigt sich mit der filmischen Verarbeitung dieser Ereignisse.

Dazu Festivalleiterin Dr. Ilka Brombach: „Direkt nach der Maueröffnung gab es eine große Bewegung von Ost nach West: eine beträchtliche Abwanderung von Ostdeutschen gen Westberlin und Westdeutschland. Dann allerdings, begann der Zuzug aus den sogenannten alten Bundesländern nach Potsdam, Leipzig, den Ostteil Berlins… Es entstand in vielen deutschen Städten eine wilde Mischung aus Biografien und eine Vielfalt von Erinnerungen hinsichtlich der historischen Ereignisse von 1989 und ihrer Folgen, der Konsequenzen des Umbruchs für das eigene Leben.

Eben diese unterschiedlichen Perspektiven - aus Ost und West, der unterschiedlichen Generationen, der politischen Einstellungen werden wir bei der Programmplanung für das nächste Jahr, bei der Auswahl von Filmen und Gästen berücksichtigen, um mit dem Publikum, den Regisseur*innen, den Zeitzeug*innen ins Gespräch, oder ins Streiten zu kommen.”

Das Filmprogramm dazu umfasst 30 Filme, darunter sowohl Dokumentar- und Spielfilme, die 1989/90 und in den frühen 1990er Jahren entstanden sind, als auch Filme, die sich dem Thema seither gewidmet haben. Ein Fokus des Programms liegt auf der Präsentation unterschiedlicher, zum Teil konträrer Perspektiven aus Ost und West. Zu jedem der Filme werden Gäste erwartet.

Neu ist erstmals ein Wettbewerb mit historischen Dokumentar- und Spielfilmen des Zeitraums 2018/2019, in dessen Rahmen zum zweiten Mal der Festivalpreis, die CLIO, gestiftet vom Filmpark Babelsberg, verliehen wird.

Neben dem Filmprogramm zum Schwerpunktthema gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm: die Diskussionspanels des moving history | FORUM, die Drehbuchautorin Laila Stieler (Gundermann, Die Friseuse) hält eine Master Class, moving history | GAMES bietet die Möglichkeit sich dem Thema DDR in Computerspielen zu nähern – um nur einige Beispiele zu nennen.

Ein ganz herzlicher Dank gilt Margarethe von Trotta, die auch 2019 als künstlerische Schirmherrin dem Festival treu bleibt.

Darüber hinaus hat die Landeshauptstadt Potsdam in Vertretung des Oberbürgermeisters eine weitere bzw. die institutionelle Schirmherrschaft für das Festival übernommen. Dies ist ein sehr erfreuliches Zeichen dafür, dass das Festival in der Stadt willkommen ist.

moving history ist eine Veranstaltung des moving history – Festival des historischen Films Potsdam e.V. in Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Partner sind das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und das Brandenburgische Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM)

Weitere Informationen zu moving history– Festival des historischen Films finden Sie unter dem Link: moving-history.de

Hauptspielorte sind das Filmmuseum Potsdam und das Thalia Kino Potsdam.

Quelle: Karin Kleibel ⏐ Presse

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Eröffnung des 9. Favourites Film Festival Berlin im CITY KINO WEDDING mit starken Debütfilmen.

Vom 25. bis zum 29. September 2019 bringt das Favourites Film Festival zum neunten Mal internationale Festivallieblinge nach Berlin. Gezeigt werden Filme aus aller Welt, die bereits auf Festivals im In- und Ausland einen Publikumspreis gewonnen haben.

Die Eröffnung des 9. Favourites Film Festival Berlin findet am Mittwoch, den 25. September 2019, ab 19:30 Uhr im CITY KINO WEDDING beim Centre Français de Berlin statt.

Mit dem israelischen Musikfilm "Geula / Redemption" wird das Festival in Anwesenheit von Regisseur Joseph Madmony eröffnet.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Der Film erzählt die Geschichte des alleinerziehenden Vaters Menachem. Um die Behandlungskosten für seine schwer kranke Tochter Geula tragen zu können, die er nach den Regeln des jüdisch-orthodoxen Glaubens erzieht, trommelt er seine alte Rockband wieder zusammen. Die Band kann schnell an ihren einstigen Erfolg anknüpfen und der mittlerweile tief religiöse Menachem findet sich in einer Welt wieder, die schon in weite Ferne gerückt schien. Das neue Leben ist nur schwer mit seinem orthodoxen Glauben in Einklang zu bringen und zwingt ihn, seine Lebensweise, seine Vergangenheit und seine Ambitionen zu überdenken.

Ein kraftvoller und zugleich sanfter Film, der sich allzu einfachen Antworten verweigert und durch das sensible Schauspiel und die einnehmende Musik bewegt. Der Film erhielt international bereits zahlreiche Preise, unter anderen den Publikumspreis auf dem Jerusalem Film Festival, und wurde sowohl für das Schauspiel als auch die Musik ausgezeichnet. In Deutschland hat er keinen regulären Kinostart.

Im Zentrum des internationalen Programms steht in diesem Jahr das Thema Familie. Die Filme erzählen von Familiengeheimnissen und Familienbanden, von zerbrochenen Familien, vom Lossagen von der Familie und vom Ankommen in einer Ersatzfamilie, vom Kampf für und gegen die Macht der Familie, von der Einsamkeit innerhalb der Familie und von der lebensrettenden Kraft familiärer Liebe. Auch wenn die Figuren der einzelnen Filme mit sehr unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert sind, laden ihre Geschichten zur Reflexion über den Einfluss gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen auf das Individuum und zugleich über die Verantwortung des Einzelnen für das große Ganze ein.

Gezeigt werden folgende Filme:

"Paper Flags" von Nathan Ambrosioni / Frankreich

"The Blessed" von Sofia Djama / Frankreich, Belgien, Katar

"Summer Survivors" von Marija Kavtaradzė / Litauen

"The Vice of Hope" von Edoardo De Angelis / Italien

"Our Struggles" von Guillaume Senez / Belgien, Frankreich

"First Reformed" von Paul Schrader / USA

"Talking About Trees" Doku von Suhaib Gasmelbari / Frankreich, Sudan, Deutschland, Tschad, Katar

Die Figuren des diesjährigen Filmprogramms befinden sich alle auf die eine oder andere Weise in einer Phase des Übergangs. Es sind Wendepunkte, Herzstück filmischen Erzählens. Ohne innere und äußere Veränderungen gibt es keine Geschichte, und an den Übergängen von dem einen in den anderen Zustand liegen die wesentlichen und bewegenden Momente menschlichen Seins.

Im französischen "Paper Flags", dem Debütfilm des inzwischen 20-jährigen Nathan Ambrosioni, wird der 30-jährige Vincent nach vielen Jahren aus dem Gefängnis entlassen und versucht mithilfe seiner jüngeren Schwester, die er zuletzt als Kind gesehen hat, ein neues Leben anzufangen.

Hier der Trailer:

Im algerischen Film "The Blessed" muss sich ein Paar mit der Frage auseinandersetzen, wie sie in einem repressiven Land leben wollen, für das sie keine Zukunft sehen, und ob sie ihren jugendlichen Sohn zum Studium ins Ausland schicken sollen.

Hier der Trailer:

Der litauische Film "Summer Survivors" begleitet zwei junge Psychiatriepatienten und eine ambitionierte Psychologin auf ihrer Fahrt zu einer Klinik am Meer – eine ungewöhnliche Sommerreise, die das Leben aller drei verändert.

Hier der Trailer:

Auch die Welt von Maria, die als Aufseherin für einen Menschenhändlerring südlich von Neapel arbeitet, wird in "The Vice of Hope" auf den Kopf gestellt, als sie wider alle medizinischen Prognosen schwanger wird.

Hier der Trailer:

Und Reverend Toller (Ethan Hawke) setzt sich in "First Reformed" mit keinem geringeren Problem als mit dem Ende der menschlichen Zivilisation infolge des Klimawandels auseinander.

Hier der Trailer:

Auch Olivier wird als Vater herausgefordert, als die Mutter seiner zwei kleinen Kinder über Nacht das gemeinsame Leben verlässt. Die belgisch-französische Koproduktion "Our Struggles" begleitet ihn bei dem Versuch ein neues Gleichgewicht zwischen Job und Familie zu finden.

Hier der Trailer der belgischen Produktion von Guillaume Senez:

Im Dokumentarfilm "Talking About Trees" versuchen vier alternde Filmemacher die Kinokultur in ihrem Heimatland Sudan wiederzubeleben. Ein aussichtslos scheinendes Unterfangen in einer restriktiven und festgefahrenen Gesellschaft, in der nur knapp ein Jahr nach Ende der Dreharbeiten gewaltsame Umwälzungen und Proteste beginnen.

Hier der Trailer:

Bis auf einige Filme wie Paul Schraders "First Reformed", der bereits im Januar bei Hannes Brühwilers Festival »Unknown Pleasures« im Arsenal lief, sowie "The Blessed" von Sofia Djama, den das Arabische Filmfestival ALFILM im April in Berlin zeigte und "Talking About Trees" des sudanesischen Regisseurs Suhaib Gasmelbari, den die Berlinale im Panorama präsentierte, sind alle anderen vier Filme Berlin Premieren.

Favourites Film Festival Berlin

25. – 29. September 2019

im City Kino Wedding

Link: www.fffberlin.de

Festivalleitung

Anna Jurzik und Paula Syniawa

15. Zurich Film Festival mit neuem Zürcher Filmpreis

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15 Jahre Zurich Film Festival vom 26. September - 6. Oktober 2019.

Der von der Zürcher Filmstiftung neu lancierte «Zürcher Filmpreis» wird 2019 erstmals im Rahmen des diesjährigen 15. Festivals, vergeben und vom Publikum mitbestimmt. Damit stärken die Filmstiftung und das Zurich Film Festival gemeinsam ihren Fokus auf die Förderung des Zürcher Filmschaffens.

Der «Zürcher Filmpreis» soll eine neue Diskussionsplattform bieten, um dem Zürcher Filmschaffen zu einer grösseren Wahrnehmung zu verhelfen. In einer einzigartigen Kombination aus Experten- und Publikumsjury wird in den drei Kategorien «Bester langer Spielfilm», «Bester langer Dokumentarfilm» und «Bester Kurzfilm» jeweils ein Preis vergeben werden. Die Programmreihe «Zürcher Filmpreis» wird gleich am ersten Wochenende des Festivals zu sehen sein.

Die Filmstiftung setzt eine unabhängige Fachjury ein, welche aus allen Einreichungen eine Shortlist pro Kategorie erstellt. Die nominierten Filme werden am ZFF in einer neuen Programmreihe öffentlich vorgeführt. Alle Zuschauerinnen und Zuschauer bilden die Publikumsjury und können für ihre Favoriten stimmen. Die Auszählung der Abstimmung liegt in der Verantwortung der Zürcher Filmstiftung und das Zurich Film Festival organisiert die Preisverleihung im Rahmen eines Galaabends.

Das 15. Zurich Film Festival findet vom 26.09. bis 6.10.2019 in Zürich, dem Hauptort des gleichnamigen Kantons in der Schweiz statt.

Oliver Stone leitet internationale Zürich-Jury

Der dreifache Oscar-Preisträger Oliver Stone wird der Jury des internationalen Spielfilm-Wettbewerbs beim 15. Zurich Film Festival vorstehen. Er stellt dem Publikum auf dem Festival seine Dok-Serie „The Putin Interviews“ vor und präsentiert zudem eine restaurierte Fassung der 2007 entstandenen Doku „The Doors“.

Hier der knapp 5 Minuten lange Trailer der Urfassung.

Der amerikanische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent ist nach Angaben der Co-Direktoren Nadja Schildknecht und Karl Spoerri dem Festival schon seit 12 Jahren freundschaftlich verbunden.

„In unserem dritten Jahr nahm er unseren A Tribute to... Award entgegen. Seine Teilnahme im Jahr 2007 hat uns sehr geholfen, unser internationales Profil zu schärfen. Umso schöner ist es, dass er in unserem letzten Jahr als operative Leiter dem ZFF nochmals die Reverenz erweist.“

Auch die anderen beiden Jurys des Festivals sind hochkarätig besetzt: Den Vorsitz bei der Jury des Internationalen Dokumentarfilms hat der zweifache Oscar-Preisträger und Produzent Simon Chinn übernommen. Die Jury des Fokus-Wettbewerbs präsidiert der deutsche Produzent Thomas Kufus.

Zurich Film Festival feiert Frauen und 170 Filme aus 58 Ländern.

Bei der Vorstellung des Programms unterstrich Ko-Direktorin Nadja Schildknecht den "Frauenrekord". Es stammten nicht weniger als 55 der insgesamt 170 Filme von Regisseurinnen. In den drei Wettbewerben sei die Quote mit 46 Prozent im Vergleich zu anderen Festivals ebenfalls sehr hoch. Zudem werde man mit Kristen Stewart, Julie Delpy und Cate Blanchett drei große Frauen der Filmbranche in Zürich willkommen heißen und feiern.

Cate Blanchett wird mit einer Retrospektive gefeiert und erhält den "Golden Icon Award". Auch Kristen Stewart erhält eine Auszeichnung, den "Golden Eye Award".

Im umfangreichen Programm mit seinen diversen Reihen stechen zahlreiche Titel hervor, die jüngst auf den großen Festivals in Venedig oder Toronto zu sehen waren.

Bei den Gala-Premieren tummeln sich neben Christian Schwochows "Deutschstunde" auch der Venedig-Gewinner "Joker", das Judy-Garland-Biopic "Judy", der französisch-japanischer Spielfilm "La Vérité" von Hirokazu Koreeda, der das Festival in Venedig eröffnet hatte.

Hier der Trailer:

Außerdem laufen "Le Mans 66 - Gegen jede Chance", der in Telluride und Toronto bejubelt wurde, sowie der in Cannes prämierte "Les Misérables", Julie Delpys neue, in Toronto präsentierte Regiearbeit "My Zoe", "Der Waschsalon" von Steven Soderbergh und Noah Baumbachs "Marriage Story", die beide in Venedig uraufgeführt worden waren.

Persönlich in Zürich vorstellen wird Oscar-Preisträger Mark Rylance seinen neuen Film "WAITING FOR THE BARBARIANS" mit Robert Pattinson und Mark Rylance, der zuvor seine Premiere in Venedig gefeiert hatte. Der Film basiert auf dem Roman "Warten auf die Barbaren" von J.M. Coetzee.

Hier ein italienischer Trailer:

Synopsis:

Die Geschichte folgt dem Schicksal eines alten Beamten, der in einer kleinen Grenzgarnison jahrzehntelang loyal seinem Reich gedient hat und mit Umsicht seine kleine Machtposition ausfüllte. Das mehrfach ausgezeichnete Werk stellt die Frage nach Würde und Mitverantwortung des Einzelnen …

Darüber hinaus sind in Zürich zu sehen der geypte "Der Leuchtturm" von Robert Eggers und "Die schönste Zeit unseres Lebens", der in wenigen Tagen das Filmfest Hamburg eröffnen wird.

Beim Nachwuchswettbewerb "Fokus", der erste oder zweite Regiearbeiten aus Schweiz/Österreich/Deutschland vorstellt, wurden aus Deutschland Lother Herzogs "1986", Hristiana Raykovas "Die Grube", Tamer Jandalis "easy love", Jan-Ole Gersters "Lara", Nora Fingscheidts "Systemsprenger" und Katrin Gebbes "Pelikanblut" eingeladen.

Insgesamt 26 Filme sind im Internationalen Wettbewerb vertreten.

In den Internationalen Wettbewerb Spielfilm, in dem es um den Hauptpreis des Festivals geht, das »Goldene Auge«, wurden insgesamt 14 Werke eingeladen:

A WHITE WHITE DAY von Hlynur Pálmason (Island, Schweden, Dänemark)

AND THEN WE DANCED von Levan Akin (Schweden, Georgien, Frankreich)

BABYTEETH von Shannon Murphy (Australien)

DIVINO AMOR von Gabriel Mascaro (Brasilien, Uruguay, Dänemark, Norwegen, Chile, Schweiz, Schweden)

J'AI PERDU MON CORPS von Jérémy Clapin (Frankreich)

JUST 6.5 von Saeed Roustaee (Iran)

LA LLORONA von Jayro Bustamante (Guatemala, Frankreich)

LYNN + LUCY von Fyzal Boulifa (UK, Frankreich)

MANO DE OBRA von David Zonana (Mexiko)

QUEEN OF HEARTS von May el-Toukhy (Dänemark, Schweden)

ROCKS von Sarah Gavron (UK)

SON-MOTHER von Mahnaz Mohammadi (Iran, Tschechische Republik)

SOUND OF METAL von Darius Marder (USA)

STITCHES von Miroslav Terzić (Serbien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina)

Im Wettbewerb Internationaler Dokumentarfilm konkurrieren zwölf Filme um das »Goldene Auge«. Dazu gehören die beiden deutschen Koproduktionen "School of Seduction" von Alina Rudnitskaya und "La ciudad oculta" von Víctor Moreno.

17 BLOCKS von Davy Rothbart (USA)

COLD CASE HAMMARSKJÖLD von Mads Brügger (Dänemark, Norwegen, Schweden)

COLLECTIVE von Alexander Nanau (Rumänien, Luxemburg)

DARK SUNS von Julien Elie (Kanada, Mexiko)

HOPE FROZEN von Pailin Wedel (Thailand)

LA CIUDAD OCULTA von Víctor Moreno (Spanien, Frankreich, Deutschland)

MIDNIGHT FAMILY von Luke Lorentzen (USA, Mexiko)

ONE CHILD NATION von Nanfu Wang, Jialing Zhang (China, USA)

SAKAWA von Ben Asamoah (Belgien, Niederlande)

SCHEME BIRDS von Ellen Fiske, Ellinor Hallin (Schweden, UK)

SCHOOL OF SEDUCTION von Alina Rudnitskaya (Dänemark, Österreich, Norwegen, Deutschland)

SILENCE RADIO von Juliana Fanjul (Schweiz, Mexiko)

Serienfilme und Rahmenprogramm am ZFF.

In der Reihe »Series« treten sechs spannende Serien um die mit 10.000 Schweizer Franken dotierte Auszeichnung für die "Beste Internationale Serie" an. Aus Deutschland ist die Miniserie "Preis der Freiheit" eingeladen.

Das ebenfalls umfangreiche Rahmenprogramm bietet mit ZFF Masters wieder hochkarätige Gesprächsrunden. Gäste sind hier dieses Jahr Donald Sutherland, Julie Delpy, Javier Bardem, Roland Emmerich und Jury-Präsident Oliver Stone.

Kooperation mit San Sebastián und Lateinamerika.

Wieder herausgestellt wird die bisherige gute Zusammenarbeit mit dem A-Filmfestival in San Sebastián, das diesmal mit insgesamt 15 spanischen Produktionen in seinem eigenen Program vertreten war, wie wir am 20. September 2019 berichteten, und in Zürich nun daraus im „San Sebastián Window“ eine Auswahl der schönsten Entdeckungen aus Spanien oder Lateinamerika zeigt.

Zudem gibt das Zurich Film Festival dem jungen kolumbianischen Kino eine große Bühne! Gezeigt werden in diesem Jahr 18 Filme des südamerikanischen Filmlandes, die inspirieren und begeistern.

Die in den 1980er und 1990er Jahren geborene, neue Generation von FilmemacherInnen erzählt mit Dringlichkeit und Virtuosität aus einem Land, das nicht nur spannende Geschichte(n) – sondern auch spektakuläre Landschaften zwischen Pazifik und Karibik, Grossstadt, Wüste und Dschungel zu bieten hat. Es ist ein Kino, das sich mit der knisternden Gegenwart des kolumbianischen Lebens auseinandersetzt. Allen Filmen gemein ist eine extrem starke, unvergessliche Bildsprache, die sich kompromisslos an der grossen Kinoleinwand orientiert. Im Programm sind die Höhepunkte der letzten fünf Jahre zu sehen.

Engagiertes Filmschaffen am ZFF in der Reihe »Border Lines«.

Zerstörung, Unterdrückung, Wut und viel Hoffnung: Bei diesen Filmen verlässt man das Kino anders als man es betreten hat. In der Reihe »Border Lines« präsentiert das ZFF Filme, die sich mit Grenzsituationen auseinandersetzen: mit aktuellen Themen des Weltgeschehens, mit Menschenrechten und humanitären Projekten, mit territorialen und sozialen Spannungen, mit Konflikten zwischen Individuum und Staat.

Der Fokus-Wettbewerb widmet sich dem deutschsprachigen Raum.

Im Fokus-Wettbewerb setzt das ZFF mit Filmen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich ein Spotlight auf die Region und bietet damit jenem Filmschaffen mit insgesamt 12 Filmen eine besondere Plattform. Außerdem ist der Hunger und die Neugier des Publikums auf neue „Heimatfilme“ besonders gross.

Filme die unter die Haut gehen.

Karl Spoerri verantwortet am 15. Zurich Film Festival das Programm. Der künstlerische Direktor sagt, sein Team habe über 2000 Filme geschaut und sich für Filme entschieden, die unter die Haut gehen.

Mehr zum Programm unter: zff.com/de/programm

Quellen: ZFF | Filmecho | Blickpunkt:Film

Zwei Festivalstarts: 27. Filmfest Hamburg und 9. Down Under in Berlin 2019

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Das Publikumsfestival in Hamburg begeistert jedes Jahr über 40.000 große und kleine Kinofans.

Filmfest Hamburg ist ein Festival für das Publikum. Jedes Jahr im Herbst begeistert es über 40 000 Kinofans in zehn Tagen auf elf Leinwänden mit ca. 140 nationalen und internationalen Spiel- und Dokumentarfilmen als Welturaufführung, Europapremiere oder deutsche Erstaufführung.

In diesem Jahr findet es vom 26. September - 5. Oktober 2019 statt. In der Sparte des internationalen Films hat das Filmfest Hamburg seinen Schwerpunkt auf die Vermarktung von Wettbewerbsfilmen aus Venedig gelegt, die in Hamburg ihre deutsche Erstaufführung erfahren.

Ähnliches kennt man vom Filmfest München, die Filme aus Cannes zuerst in Deutschland zeigen.

"Pelikanblut" feiert in Hamburg Deutschlandpremiere.

Beim Filmfest Hamburg wird Katrin Gebbes neuer Film "Pelikanblut" in der Hansestadt als Deutschlandpremiere gezeigt. Es ist sieben Jahre her, dass die Regisseurin in Cannes mit "Tore tanzt" einen Erfolg feiern konnte. "Pelikanblut" ist erst ihr zweiter Spielfilm und feierte zuvor seine Premiere auf den Festivals in Venedig und Toronto.

Hier ein Ausschnitt:

Synopsis:

Nach Nora Fingscheidts prestigeträchtigen Film „Systemsprenger“über die schwer erziehbare neunjährige Benni, der als deutscher Vertreter ins anstehende Oscar-Rennen gehen soll, handelt "Pelikanblut" ebenfalls von einem traumatisierten Kind, das sogar erst fünf Jahre alt ist.

Der Film ist in vielerlei Hinsicht sogar noch extremer:

Nicht nur sind die Ausraster von Raya, die nach einem frühkindlichen Traumata keine Empathie und keine Liebe mehr empfinden kann, sind noch heftiger. Im Gegensatz zu Finkenscheidts Film, in dem die ganze Ausweglosigkeit der Situation nur wie ein vorübergehender Albtraum erscheint, überhöht Katrin Gebbe die aufgeladene Situation und verwendet dabei etliche Stilmittel des Genrekinos - von nächtlichen Nebelschwaden bis zur Spannungsinszenierung von Rayas Anfälle. In diesen wirkt die Fünfjährige fast wie ein besessenes Kind aus einem der bekannten Horror-Movies. Doch damit nicht genug, die Auflösung könnte das Publikum endgültig spalten.

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Die Jurymitglieder beim Filmfest Hamburg.

Studentenoscargewinner Ilker Catak gehört mit zu den Jurymitgliedern beim Filmfest Hamburg. Neben Schauspielerin Susanne Wolff und dem Editor Sebastian Thümler sitzt Catak in einer von sechs Jurys, die den mit 25.000 Euro dotierte Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Kinoproduktion in der Sektion »Große Freiheit« vergeben.

Über den Gewinner des Hamburger Produzentenpreises für Europäische Kino-Koproduktion, der in der Sektion »Freihafen« vergeben wird, entscheiden der Kameramann Ivan Markovic, der Schweizer Filmproduzent Ivan Madeo sowie der Kurator, Dramaturg und Künstlerische Leiter des Sommerfestivals von Kampnagel, András Siebald. Der Preis ist ebenfalls mit 25.000 Euro dotiert. Darüber hinaus erhält der ausländische Koproduzent des Gewinnerfilms von der Hamburger Produktionsfirma Optical Art ein Kino-Grading im Wert von 15.000 Euro.

In der Sektion »Televisionen« wird der ebenfalls mit 25.000 Euro dotierte Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Fernsehproduktionen vergeben. Über den Gewinner entscheiden "Christiane F."-Darstellerin und Drehbuchautorin Natja Brunckhorst sowie die Produzenten Friedrich Wildfeuer und Ilona Schultz.

Der »Schichtwechsel« Filmpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird auf dem Filmfest Hamburg sektionsübergreifend an einen Film vergeben, dessen Regisseur*in über nationale und kulturelle Grenzen hin weg in anderen Ländern arbeitet und Filme realisiert, die sich thematisch mit einem Sichtwechsel beschäftigen. Die Jury besteht hier aus der Regisseurin und Mitbegründerin von Pro Quote Film Tatjana Turanskyj, dem polnischen Soziologen und politischen Kommentatoren Slawomir Sierakowski und der Chefdramaturgin des Deutschen Schauspielhauses Hamburg, Rite Thiele.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis der Friedlich-Ebert-Stiftung geht an die beste Regiearbeit im Bereich gesellschaftlich engagiertes Kino aus der Sektion »Veto!«. Den Gewinner küren die Regisseurin Helena Wittmann, die Journalistin und Moderatorin Catarina Felixmüller sowie die Vizepräsidentin der Hamburger Bürgerschaft, Barbara Duden.

Über den Gewinner des »NDR-Nachwuchspreises«, dotiert ebenfalls mit 5.000 Euro, entscheiden der Regisseur Marc Brummund, die Geschäftsführerin der alias film & sprachtransfer GmbH und Produzentin Dagmar Jacobsen sowie der Berliner Journalist, Radiomoderator und Filmkritiker Knut Elstermann.

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"Die schönste Zeit unseres Lebens" eröffnet Filmfest Hamburg.

Die Deutschlandpremiere von Nicolas Bedos'"Die schönste Zeit unseres Lebens", zu der neben dem Regisseur auch Hauptdarstellerin Doria Tillier erwartet wird, eröffnet die 27. Ausgabe des Filmfest Hamburg.

Hier der Trailer:

Synopsis:

In der Komödie, die ihre Weltpremiere außer Konkurrenz im Cannes-Wettbewerb gefeiert hatte, spielt Daniel Auteuil Victor, der mit zunehmendem Alter übellauniger und unzufriedener wird. Als seine Frau Marianne (Fanny Ardant) seiner schlechten Laune überdrüssig wird und ihn vor die Tür setzt, kommt Victors Sohn Maxime (Michael Cohen) die vielleicht rettende Idee. Mithilfe eines Freundes (Guillaume Cantet), der eine Agentur besitzt, die es ihren Kunden ermöglicht, in einem Filmstudio in eine Zeit ihrer Wahl zu reisen, will er seinen Vater ins Jahr 1974 zurückversetzen lassen, an den Tag, an dem er sich in Marianne verliebt hatte. Victor ist anfangs skeptisch, doch dann lässt die Schauspielerin Margot (Dora Tillier) die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ganz schnell verschwimmen.

Constantin Film startet "Die schönste Zeit unseres Lebens" am 28. November 2019 in den deutschen Kinos.

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Weitere Highlights beim Filmfest Hamburg.

Neben Nicolas Bedos' Eröffnungsfilm feiert Christian Schwochows Siegfried-Lenz-Verfilmung "Deutschstunde" ihre Premiere in Hamburg am 28. September 2019.

Hier der Trailer:

Synopsis:

Auf Basis von Siegfried Lenz' gleichnamigen Romans schildert der Film die Erlebnisse und Gefühle eines Schülers, die er als Irrungen und Verwirrungen von der Nachkriegszeit des ersten Weltkriegs bis hin zum Nazireich durchlebt.

Auf dem Roten Teppich werden die Darsteller Ulrich Noethen, Tobias Moretti, Levi Eisenblätter, Johanna Wokalek, Sonja Richter, Maria Dragus, Tom Gronau und Louis Hofmann sowie Regisseur Christian Schwochow und Drehbuchautorin Heide Schwochow, die Produzentin Jutta Lieck-Klenke und die Produzenten Dietrich Kluge und Ulf Israel erwartet. Neben dem Filmteam haben sich auch Ulla Lenz, Witwe von Siegfried Lenz, sowie hochkarätige Gäste aus der Politik angekündigt, darunter die schleswig-holsteinische Ministerin für Bildung, Kultur und Wissenschaft Karin Prien. Der Film ist für den mit 25.000 Euro dotierten Hamburger Produzentenpreis »Deutsche Kinoproduktion« nominiert.

Darüber hinaus hat das Filmfest den Locarno-Gewinner "Vitalina Varela" von Pedro Costa angekündigt, Atom Egoyans "Der Ehrengast" sowie "Das rote Coupé" bei dem Ashkan Najafi die Regie übernahm, weil der iranische Produzent und Drehbuchautor Mohammad Rasoulof für den Dreh sein Land nicht verlassen durfte und auch jetzt nicht an der Weltpremiere seines neuen Films teilnehmen kann.

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Premiere für "Explorer Konferenz" beim Filmfest Hamburg.

Am 27. September 2019 laden die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH), der Produzentenverband und das Filmfest Hamburg gemeinsam erstmals zu einer "Explorer Konferenz" in die Hamburger Kunsthalle. Unter dem Motto "2024 - Produzieren für Kino, Streaming und TV" sollen neue Trends beleuchtet und die Herausforderungen und Chancen des aktuellen Umbruchs in der Filmbranche analysiert werden.

"Auf der 'Explorer Konferenz' wollen wir die Entwicklungen und Verwerfungen ausloten, die in den kommenden Jahren das Produzieren für Kino, Streaming und TV bestimmen werden", erklärt Erwin Schmidt, Geschäftsführer des Produzentenverbands.

FFHSH-Geschäftsführer Helge Albers betont: "In den vergangenen Jahren hat sich das Umfeld unserer Produktionslandschaft rapide geändert. Die ständige und dynamische Weiterentwicklung ist die große Konstante des Produzierens. Ich freue mich, dass wir mit dem Filmfest Hamburg und dem Produzentenverband zwei wunderbare Partner haben, die mit uns im Rahmen der 'Explorer Konferenz' künftig einmal im Jahr den Blick in die nahe Zukunft wagen."

Filmfest-Hamburg-Leiter Albert Weiderspiel sieht in der "Explorer Konferenz" eine Aufwertung des Festivals: "Wir freuen uns auf die 'Explorer-Konferenz', die den Branchentreff-Charakter von Filmfest Hamburg noch einmal aufwertet und sind sicher, dass spätestens jetzt alle Produzent*innen und Filmschaffende den Filmstandort Hamburg und unser Festival kennen und schätzen lernen."

Zu den Programmpunkten der "Explorer Konferenz" gehören eine Eröffnungs-Keynote der Unternehmerin und "How to Hack"-Podcasterin Tijen Onaran, die sich mit ihrer Initiative "Global Digital Women" für die Vernetzung und Sichtbarkeit von Frauen in der Digitalbranche engagiert.

Nadira Azerma, Gründerin des Startups ScriptBook, wird im Rahmen der "Explorer Konferenz" erläutern, wie Filmschaffende mit einem von ihrem Unternehmen entwickelten Prognosesystem Film- und Fernsehprojekte objektiv bewerten können.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Nostradamus Report 2019 des Göteborg Film Festivals werden auf der "Explorer Konferenz" von der Medienanalystin und Autorin Johanna Koljonen vorgestellt.

Im Rahmen eines von Tijen Onaran moderierten Abschlusspanals werden sich "Bad Banks"-Produzentin Lisa Blumenberg, Marcus Ammon (Senior Vice President Original Production von Sky Deutschland) sowie der Drehbuchautor und Regisseur Cüneyt Kaya ("Betonrausch") der Frage widmen "Sind Streamingdienste und Pay-TV die neue Avantgarde des Filmemachens?".

Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.explorer-konferenz.de.

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Zahlreiche Festivalgewinner beim Filmfest Hamburg.

Wie Albert Wiederspiel, Leiter des Filmfest Hamburg, bekannt gab, stehen insgesamt 144 Langfilme aus 56 Ländern in diesem Jahr auf dem Programm des Filmfest Hamburg. Darunter werden auch in diesem Jahr Filme in der Hansestadt zu sehen sein, die zuvor auf den Filmfestivals in Cannes, Locarno, Venedig und Toronto ausgezeichnet worden waren.

Dazu zählen Pietro Marcellos "Martin Eden", der in Venedig für den besten Schauspieler ausgezeichnet worden war, Pedro Costas Locarno-Gewinner "Vitalina Varela", Robert Eggers "Der Leuchtturm", der in Cannes den FIPRESCI-Preis gewonnen hatte, sowie aus Toronto Alla Kovgans 3D-Dokumentarfilm "Cunningham", ein Tanzexperimentalfilm, der am 19. Dezember 2019 in die deutschen Kinos kommt.

Hier der Trailer:

Um seiner zentralen Aufgabe, junge Talente zu entdecken und zu unterstützen, gerecht zu werden, präsentiert das Filmfest Hamburg auch 29 Debütfilme wie z.B. Shannon Murphys "Babyteeth".

Hier der Trailer:

Schwerpunkt Produktionen aus Frankreich und Kanada.

Weitere Schwerpunkt des diesjährigen Filmfest Hamburg sind 41 französische und französischsprachige Produktionen. Neben dem weiter oben bereits erwähnten Eröffnungsfilm des Festivals, "Die schönste Zeit unseres Lebens" von Nicolas Bedos, sind dies u.a. Hafsia Herzis Regiedebüt "Du verdienst eine Liebe" oder "Matthias & Maxime", der sechste Film, mit dem der erst 30-jährige kanadische Filmemacher Xavier Dolan in Hamburg zu Gast ist.

Hier ein erster französischer Clip:

Ein Schaufenster für portugiesische, spanische und asiatische Filme.

Auch dem portugiesisch-und spanischsprachigen Kino will man in diesem Jahr ein "Schaufenster" bieten. So wird in Hamburg u.a. der Genrefilm "Redemption" aus Mosambik, Eloy Encisos "Longa Noite", Victor Morenos "The Hidden City", Caetano Gotardos "Your Bones and Your Eyes", Ezequiel Yancos "La vida en común" und Gustavo Fortáns "The Debt" zu sehen sein.

Filme aus Asien wie YiXiang Zhais "Mosaic Portrait", Gu Xiaogangs "Leben im Fuchun Gebirge", Lee Jihyouns "Scattered Night", Gitanjali Raos "Bombay Rose", Yashaswini Raghunandans "That Cloud Never Left", "Krabi 2562" von Ben Rivers und Anocha Suwichakornpong, Jan Woo-jins "Winter's Night" und Leo Satos "The Kamagasaki Cauldron War" werden in der Sektion "Asia Express" gezeigt.

Drei thematische Schwerpunkte zu gesellschaftlichen Fragen.

Mit "Vision des Verschwindens" rund um das Thema Auflösungserscheinungen, "Kapital & Krise"über die Veränderungen, die der globale Kapitalismus hervorruft, und "Generation Gold"über die Rolle älterer Menschen in der Gesellschaft, setzt das Filmfest Hamburg in diesem Jahr zudem seine drei thematischen Schwerpunkte.

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Michel Kinder und Jugend Filmfest Hamburg.

Parallel zum 27. Filmfest Hamburg findet vom 27. September - 5. Oktober 2019 das 17. Michel Kinder und Jugend Filmfest Hamburg statt. Das Festival präsentiert ein vielseitiges Programm aus internationalen Produktionen, von Animations-, über Dokumentar- und Kurzfilmen bis hin zu Spielfilmen.

Eröffnet wird die Sektion mit "Sune vs Sune" des schwedischen Regisseurs Jon Holmberg, über den zehnjährigen Viertklässler Sune, der am ersten Schultag feststellt, dass noch ein weiterer Mitschüler diesen Namen trägt - und der verkörpert auch noch all das, was Sune gerne wäre.

Hier der schwedische Trailer:

Präsentiert wird neben Filmen und Koproduktionen aus Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Kanada, Lettland, Polen, Russland, Schweden und der Schweiz, auch die deutsch-tschechische Koproduktion "Schneewitchen und der Zauber der Zwerge", eine Neuinterpretation des Märchenklassikers.

Alles in allem ein riesiges Angebot an neuen interessanten Kinder- und Arthouse-Filmen, von denen viele leider gar nicht regulär in die deutschen Kinos kommen werden, sondern vielleicht nur noch auf einigen weiteren Festivals gezeigt werden. Laut Aussage von Festivalchef Albert Wiederspiel, haben nur etwa 10% der Kinofilme, die in diesem Jahr beim Filmfest Hamburg gezeigt werden, einen Verleih.

Link: www.filmfesthamburg.de | www.michel-kinderfilmfest.de.

Quellen: Filmfest Hamburg | MICHEL Kinder und Jugend Filmfest | Blickpunkt:Film

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Ganz kurzfristig erhielten wir außerdem Informationen zu einer neuen Ausgabe des 9. Down Under Berlin – Australian & New Zealand Film Festival, das vom 26. - 29. September 2019 im Berliner Moviemento Kino stattfindet und damit zeitgleich mit dem Filmfest Hamburg und dem 15. Zurich Film Festival startet, das wir schon gestern ankündigten.

Das Festival beleuchtet unter dem diesjährigen Motto "EmBrace Yourself" die wichtige Rolle des Films bei der Bewältigung der großen sozialen Themen unserer Zeit. Das Filmprogramm konzentriert sich auf Geschichten, die sich mit psychischen Erkrankungen und humanitären Anliegen befassen, sowie auf Interpretationen zeitgenössischer Identitäts-, Familien- und Soziallandschaften mit Einblicken in Themen wie Erwachsenwerden, Elternschaft und Altenpflege.

Das vielfältige Programm von Down Under Berlin 2019 widmet sich mit Filmen, die echt, intim und durchaus humorvoll sind, den Herausforderungen psychischer Erkrankungen und dem Stigma, das sie noch heute umgibt. Beispiele hierfür sind Paul Gallaschs dokumentarisches Porträt seiner Mutter in "LOVE IN THE TIME OF ANTIDEPRESSANTS" (AU, IT), Charles Williams Kurzfilm und Gewinner der Goldenen Palme in Cannes 2018 "ALL THESE CREATURES" (AU) oder der Kurzfilm "MY FRIEND MICHAEL JONES" (NZ) von Ian Leaupepe und Samson Rambo.

Diverse Filme in diesem Jahr plädieren dafür, andere für das zu akzeptieren, was sie sind, und rücken indigene Themen oder die Flüchtlingsdebatte in der australischen und neuseeländischen Gesellschaft in den Mittelpunkt.

"ETCHED IN BONE" (AU) von Martin Thomas & Béatrice Bijon (Produzent/Co-Regisseurin Q&A) und "LILIU" (NZ) von Jeremiah Tauamiti bringen gelebte indigene Kultur und Erfahrung auf die Leinwand, während Robyn Patersons Kurzfilm "RUN RABBIT" (NZ) und Gabrielle Bradys preisgekrönter Hybrid-Dokumentarfilm "ISLAND OF THE HUNGRY GHOSTS" (AU, DE, UK) (Co-Produzentin Q&A) dem Publikum einen Einblick in die Erlebnisse und das Leben von Flüchtlingen geben.

Hier der Trailer:

Eröffnet wird das Down Under Festival mit "Stray" - Dustin Feneley am heutigen 26. September 2019 um 19:45 Uhr im Moviemento Kino Berlin-Kreuzberg, gefolgt von einem Empfang mit Wein und Pies gesponsert von der Neuseeländischen Botschaft in Berlin.

Hier der Trailer:

Abschlussfilm ist "Mystify: Michael Hutchence" von Richard Lowenstein am Sonntag, 29. September 2019 um 20:15 Uhr. Zuvor gibt es ab 18:30 Uhr einen gesponserten Empfang mit Wein und Fingerfood, um unseren Lesern das Festival besonders schmackhaft machen zu können.

Der Film ist ein sehenswertes Musik-Biopic über den legendären Sänger der australischen Rockband INXS, der sich 1997 im Alter von nur 37 Jahren (angeblich versehentlich) strangulierte.

Hier der Trailer:

Europas führendes Festival zum australischen und neuseeländischen Film bietet jährlich ein breitgefächertes Programm aus Independent-Filmen, Blockbustern, Kurzfilmen von etablierten und aufstrebenden Filmemachern sowie inspirierenden Dokumentarfilmen.

Link: www.downunderberlin.de

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