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Aktuelle Filmtipps, Sondervorstellungen, Festivals und ein kinopolitischer Abend

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Fazit vom kinopolitischen Abend im Berliner Zoo Palast sowie weitere zahlreiche Empfehlungen.



Am Dienstag Abend, den 15.10.2019 lud der HDF Kino e.V., Hauptverband Deutscher Filmtheater zum kinopolitischen Abend in den Zoo Palast ein. Nach einem Grußwort der Vorstände von SPIO, der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft und dem HDF Kino, hielt auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters, als Filmbeauftragte der Bundesregierung eine beherzte Rede.

Im Hinblick auf die anstehende Novellierung des Filmfördergesetzes im Jahre 2021 werden bereits jetzt in ihrem Haus alle Meinungen und Änderungswünsche der Filmwirtschaft gesammelt, um in evtl. Gesetzesänderungen und Ergänzungen einfließen zu können. Schon jetzt sei die Film- und Kinoförderung besser denn je aufgestellt. Mit einem kurzfristig beschlossen Hilfeprogramm für kleinere Kinos in der Fläche will man zudem erforderliche Modernisierungen unterstützen, so Grütters.

In der anschließenden Diskussion auf dem Podium von Vertretern aus den Bereichen Kino und Produktion sollten Möglichkeiten für zukunftsfähige Erlösstrukturen erörtert werden, um die Rahmenbedingungen für eine starke deutsche Kinowirtschaft ab 2022 vorzeichnen zu können.

Dabei war man sich einig, dass nur herausragende Filme wie jüngst der "Joker", der zum Start gleich einen Million Zuschauer verzeichnen konnte, auch zukünftig erforderlich sind, um ein Kinodesaster wie im letzten Jahr zu vermeiden.

Andererseits beharrten Vertreter der Kinopolis Kinokette auf bisher bewährte Mittel, wie dem Kinozeitfenster, das beispielsweise von Streaming-Giganten NETFLIX abgelehnt wird. Demzufolge werden in Filmtheatern von Kinopolis auch zukünftig keine Produktionen von Netflix gezeigt, obwohl eine der anwesenden Theaterleiterinnen der Kinogruppe sich privat durchaus gerne Netflix-Filme ansieht.

Dieser Anachronismus könnte jedoch in der Zukunft schwierig werden, das Publikum an die Kinos zu binden, bemerkte Peter Schauerte, Geschäftsführer für Warner Bros. Deutschland, wenn weitere Majors wie Disney im November mit eigenen Streaming-Diensten starten.

Immerhin hatte im letzten Jahr die Netflix-Produktion "ROMA" nicht nur in bei den Filmfestspielen in Venedig den Hauptpreis gewonnen und wurde anschließend auch bei den Oscars ausgezeichnet. Solch großartige Filme, die nur auf der großen Leinwand richtig zur Geltung kommen, gänzlich vom Kino auszuschließen, könnte ein Eigentor werden.

Auch in diesem Jahr sind schon mehrere große Netflix avisiert oder bereits in einigen wenigen Arthaus-Kinos gezeigt worden, wie "The Laundromat" von Steven Soderbergh, eine Komödie über die berüchtigten Panama Papers, die mit Stars wie Meryl Streep, Gary Oldman und Antonio Banderas durchaus vom Publikum auch gerne im Kino gesehen wurde.

Hier der Trailer, des Films der auch im Wettbewerb von Venedig lief:



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So folgt nächsten Sonntag, den 20. Oktober 2019 im Berliner Kant-Kino, das zur Yorck-Kinogruppe gehört, um 12:00 Uhr Mittag die bildgewaltige, 140 Minuten lange NETFLIX-Produktion "The King" von David Michôd mit Timothée Chalamet als Heinrich IV. und seinem französischen Gegenspieler, dem Publikumsliebling Robert Pattinson.

Hier der Trailer:



Ein limitierter NETFLIX-Kinostart ist in Deutschland auch für den US-amerikanischen Kriminalfilm-Thriller "The Irishman" von Martin Scorsese für den 14. November 2019 geplant, für den sich Cineasten wie wir vom BAF e.V. sich sicherlich kein Netflix Abo kaufen werden, wenn der Film mit Stars wie Martin Scorsese, Al Pacino und Robert De Niro wenigstens an ein bis zwei Tagen auch in ausgesuchten Kinos läuft.

Hier der Trailer:



Man darf nicht nur NETFLIX verteufeln oder totschweigen und die cineastische Leistung der Filme ignorieren, wenn das Publikum extra für solche Filme auf Festivals geht und wie bei der Berlinale dafür sogar über Nacht für Karten ansteht. Belohnt werden dafür nicht nur die Zuschauer mit sonst nie im Kino gezeigten Filmen, auch die Kinotheater können durch steigende Zuschauerzahlen bei Festivals einen Mehrwert verzeichnen.

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Das Visionär Filmfestival, das im April im Berlin stattfand, hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesem geneigten Publikum mit monatlichen extra Vorführungen entgegen zu kommen. Gezeigt werden ganz besondere Filme, die es sonst nirgendwo in Deutschland zu sehen gibt.

Am 30. Oktober 2019 wird der Film "The Wild Boys" (Les garçons sauvages) von Bertrand Mandico um 21:00 Uhr im ACUDkino Berlin präsentiert.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Nachdem sie ein fürchterliches Verbrechen begangen haben, werden fünf Jungs von einem Kapitän an Bord genommen, der sie weit weg von ihrer Heimatinsel La Réunion bringen will. Die absonderlichen Methoden des Kapitäns wecken in den Jungs schon bald den Wunsch nach Rebellion. Sie ahnen jedoch noch nicht, dass ihr Reiseziel eine Insel ist, wo Übernatürlichkeit und Magie auf der Tagesordnung stehen.


Für den 27. November 2019 plant das Visionär Filmfestival im ACUDkino die Vorführung von "Searching Eva" von Pia Hellenthal.

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Schon jetzt möchten wir auch auf das Roma Film Festival AKE DIKHEA? hinweisen, das vom 5. bis zum 9. Dezember 2019, das bereits zum dritten Mal neue, selbst bestimmte filmische Stimmen von Roma und Sinti nach Berlin bringt und u.a. einen einzigartigen und sensiblen Einblick in das Leben von Holocaust-Überlebenden aufzeigen wird.

Im Rahmen von interfilm - dem 35. Internationales Kurzfilmfestival Berlin, das vom 5.-10. November 2019 stattfindet, wird sich auch das private Kino in der Königstadt, Straßburger Str. 55, Berlin-Prenzlauer Berg, am 6. November 2019, um 20:00 Uhr in einem Fokus Europe dem Thema #Roma4life, der größten Europäischen Minderheit widmen.

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Nicht zuletzt wollen wir auch nochmals auf das Doku.Arts Festival im Zeughaus aufmerksam machen, das jetzt in der zweiten Woche weitere zahlreiche Berlin- und Deutschlandpremieren präsentiert.



Schweiz holt erneut Studentenoscar

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"Bonobo" von Zoe Aeschbacher hat den diesjährigen Studentenoscar gewonnen und der Film "Wolkenbruch..." von Michael Steiner geht um den sogenannten Auslandsoscar für die Schweiz ins Rennen.



Erst letztes Jahr holte die Schweiz einen Studentenoscar. Dieses Jahr hat es wieder ein Student des Nachbarlandes geschafft. Zoel Aeschbacher von der Ecole Cantonale d'Art de Lausanne ist einer der drei Sieger in der Kategorie "Narrative - International Film Schools".

Hier der Trailer von Zoel Aeschbachers "Bonobo":


Synopsis:
Sein 20-minütiger Film "Bonobo" erzählt über drei Menschen, die alle im selben Sozialwohnblock wohnen, kennen einander aber nicht. Der altersschwache Lift des Hochhauses verbindet ihre Lebensgeschichten miteinander und führt sie wie eine Höllenmaschine einem tragischen Schicksal entgegen.


Die anderen beiden Gewinner in dieser Kategorie stammen aus Norwegen und Großbritannien. Die drei deutschen Beiträge, die nominiert waren, gingen leer aus.

Die Preisverleihung fand gestern, den 17. Oktober 2019, statt. Durch die Zeitverschiebung zu Hollywood in den USA konnten wir um Mitternacht - zur Veröffentlichung unseres heutigen Artikels - allerdings noch nicht in Erfahrung bringen, welche Medaillen - ob Gold, Silber oder Bronze - die drei nachfolgend aufgelisteten Spitzen-Filme gewonnen haben.

Narrative (International Film Schools):
Zoel Aeschbacher, "Bonobo", ECAL - Switzerland
Rikke Gregersen, "Dog Eat Dog", Westerdals Kristiania University College - Norway
Charlie Manton, "November 1st", National Film and Television School - United Kingdom

Mit im Rennen waren auch:

Johannes Bachmann, "Quiet Land Good People," Zurich University of Arts - Switzerland
Natalia García Agraz, "The last romantic," Centro de Capacitación Cinematográfica - Mexico
Masha Clark, "Señor," The London Film School - United Kingdom
Korwin Quiñonez, "Human," Incine - Ecuador

Die Gewinner der anderen Kategorien haben wir nachfolgend alphabetisch aufgelistet.

Alternative/Experimental (Domestic and International Film Schools):
Georden West, “Patron Saint,” Emerson College

Animation (Domestic Film Schools):
Aviv Mano, “Game Changer,” Ringling College of Art and Design
Kalee McCollaum, “Grendel,” Brigham Young University
Emre Okten, “Two,” University of Southern California

Animation (International Film Schools):
Daria Kashcheeva, “Daughter,” Film and TV School of the Academy of Performing Arts, Prague (Czech Republic)

Documentary (Domestic Film Schools):
Eva Rendle, “All That Remains,” University of California, Berkeley
Princess Garrett, “Sankofa,” Villanova University
Abby Lieberman and Joshua Lucas, “Something to Say,” Columbia University

Documentary (International Film Schools):
Yifan Sun, “Family,” The Polish National Film, Television and Theatre School, Lodz (Poland)

Narrative (Domestic Film Schools):
Asher Jelinsky, “Miller & Son,” American Film Institute
Hao Zheng, “The Chef,” American Film Institute
Omer Ben-Shachar, “Tree #3,” American Film Institute

Link: www.oscars.org/saa

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Mit Michael Steiners "Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse" schickt die Schweiz ihren erfolgreichsten Film des vergangenen Jahres, für den Hauptdarsteller Joel Basman mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet worden war, ins Rennen um eine Oscarnominierung in der Kategorie "International Feature Film" (vormals "Bester nicht-englischsprachiger Film") oder den sogenannten Auslandsoscar 2019, der aber erst 2020 verliehen wird.

Hier der Trailer:



Über den Film:
Das Drehbuch von Thomas Meyer basiert auf seinem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2012. Die Premiere erfolgte am 29. September 2018 am Zurich Film Festival, der Schweizer Kinostart erfolgte am 25. Oktober 2018. Der Film war mit über 270'000 Besuchern die erfolgreichste Schweizer Produktion 2018. Er ist die erste Schweizer Produktion, die weltweit auf Netflix gezeigt wird, weshalb der Film auch nicht in den deutschen Kinos anlief. Eine DVD ist allerdings seit dem 11. Okt. 2019 im Handel.

(Siehe zu dieser NETFLIX-Thematik auch unseren gestrigen Artikel.)

Wie von uns bereits gemeldet geht für Deutschland der Film "Systemsprenger" von Regisseurin Nora Fingscheidt ins Rennen um den besten nicht englischsprachigen Film. Der Film gewann zudem beim 15. Zurich Film Festival am 6. Oktober 2019 das Goldene Auge im Wettbewerb »Fokus: Schweiz, Deutschland, Österreich«.

Hier nochmals der Trailer:



Synopsis:
Pflegefamilie, Wohngruppe, Sonderschule: Egal, wo Benni hinkommt, sie fliegt sofort wieder raus. Die wilde Neunjährige ist das, was man im Jugendamt einen "Systemsprenger" nennt. Dabei will Benni nur eines: Liebe, Geborgenheit und wieder bei ihrer Mutter wohnen! Doch Bianca hat Angst vor ihrer unberechenbaren Tochter. Als es keinen Platz mehr für Benni zu geben scheint und keine Lösung mehr in Sicht ist, versucht der Anti-Gewalttrainer Micha, sie aus der Spirale von Wut und Aggression zu befreien.


Unter den weiteren Kandidaten für die 92. Oscar-Verleihung im kommenden Februar sind erstmals Beiträge aus Ghana, Nigeria und Usbekistan dabei.

Frankreich ist beispielsweise mit dem Sozialdrama "Les Miserables" des jungen Franzosen Ladj Ly vertreten. Der Film ist bei uns leider noch nicht angelaufen. Derzeitiger Frontrunner ist “Parasite” von Bong Joon Ho aus Süd-Korea. Der Film wird seit gestern, den 17. Oktober 2019, in den deutschen Kinos gezeigt. Eine Filmkritik von uns folgt höchstwahrscheinlich am Wochenende.

Insgesamt sind 93 LÄNDER im WETTBEWERB um den INTERNATIONAL FEATURE FILM OSCAR® 2019. Im vorigen Jahr hatten 87 Länder Beiträge für den Oscar in der Sparte "International Feature Film" eingereicht.

Erst am 13. Januar 2020 veröffentlicht die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die endgültigen Nominierungen für die Oscarverleihung, die am 9. Februar 2020 in Hollywood stattfindet.

Hier die Liste aller eingereichter Feature Filme in alphabetischer Länder-Reihenfolge:

Albania, “The Delegation,” Bujar Alimani, director;
Algeria, “Papicha,” Mounia Meddour, director;
Argentina, “Heroic Losers,” Sebastián Borensztein, director; Armenia, “Lengthy Night,” Edgar Baghdasaryan, director; Australia, “Buoyancy,” Rodd Rathjen, director;
Austria, “Joy,” Sudabeh Mortezai, director;
Bangladesh, “Alpha,” Nasiruddin Yousuff, director;
Belarus, “Debut,” Anastasiya Miroshnichenko, director;
Belgium, “Our Mothers,” César Díaz, director;
Bolivia, “Tu Me Manques,” Rodrigo Bellott, director;
Bosnia and Herzegovina, “The Son,” Ines Tanovic, director;
Brazil, “Invisible Life,” Karim Aïnouz, director;
Bulgaria, “Ága,” Milko Lazarov, director;
Cambodia, “In the Life of Music,” Caylee So, Sok Visal, directors;
Canada, “Antigone,” Sophie Deraspe, director;
Chile, “Spider,” Andrés Wood, director;
China, “Ne Zha,” Yu Yang, director;
Colombia, “Monos,” Alejandro Landes, director;
Costa Rica, “The Awakening of the Ants,” Antonella Sudasassi Furniss, director; Croatia, “Mali,” Antonio Nuic, director;
Cuba, “A Translator,” Rodrigo Barriuso, Sebastián Barriuso, directors;
Czech Republic, “The Painted Bird,” Václav Marhoul, director; Denmark, “Queen of Hearts,” May el-Toukhy, director;
Dominican Republic, “The Projectionist,” José María Cabral, director; Ecuador, “The Longest Night,” Gabriela Calvache, director;
Egypt, “Poisonous Roses,” Ahmed Fawzi Saleh, director; Estonia, “Truth and Justice,” Tanel Toom, director;
Ethiopia, “Running against the Wind,” Jan Philipp Weyl, director; Finland, “Stupid Young Heart,” Selma Vilhunen, director; France, “Les Misérables,” Ladj Ly, director;
Georgia, “Shindisi,” Dimitri Tsintsadze, director;
Germany, “System Crasher,” Nora Fingscheidt, director;
Ghana, “Azali,” Kwabena Gyansah, director;
Greece, “When Tomatoes Met Wagner,” Marianna Economou, director; Honduras, “Blood, Passion, and Coffee,” Carlos Membreño, director;
Hong Kong, “The White Storm 2 Drug Lords,” Herman Yau, director;
Hungary, “Those Who Remained,” Barnabás Tóth, director;
Iceland, “A White, White Day,” Hlynur Pálmason, director;
India, “Gully Boy,” Zoya Akhtar, director;
Indonesia, “Memories of My Body,” Garin Nugroho, director;
Iran, “Finding Farideh,” Azadeh Moussavi, Kourosh Ataee, directors;
Ireland, “Gaza,” Garry Keane, Andrew McConnell, directors;
Israel, “Incitement,” Yaron Zilberman, director;
Italy, “The Traitor,” Marco Bellocchio, director;
Japan, “Weathering with You,” Makoto Shinkai, director;
Kazakhstan, “Kazakh Khanate. The Golden Throne,” Rustem Abdrashov, director; Kenya, “Subira,” Ravneet Singh (Sippy) Chadha, director;
Kosovo, “Zana,” Antoneta Kastrati, director;
Kyrgyzstan, “Aurora,” Bekzat Pirmatov, director;
Latvia, “The Mover,” Davis Simanis, director;
Lebanon, “1982,” Oualid Mouaness, director;
Lithuania, “Bridges of Time,” Audrius Stonys, Kristine Briede, directors; Luxembourg, “Tel Aviv on Fire,” Sameh Zoabi, director;
Malaysia, “M for Malaysia,” Dian Lee, Ineza Roussille, directors;
Mexico, “The Chambermaid,” Lila Avilés, director;
Mongolia, “The Steed,” Erdenebileg Ganbold, director;
Montenegro, “Neverending Past,” Andro Martinović, director;
Morocco, “Adam,” Maryam Touzani, director;
Nepal, “Bulbul,” Binod Paudel, director;
Netherlands, “Instinct,” Halina Reijn, director;
Nigeria, “Lionheart,” Genevieve Nnaji, director;
North Macedonia, “Honeyland,” Ljubo Stefanov, Tamara Kotevska, directors; Norway, “Out Stealing Horses,” Hans Petter Moland, director;
Pakistan, “Laal Kabootar,” Kamal Khan, director;
Palestine, “It Must Be Heaven,” Elia Suleiman, director;
Panama, “Everybody Changes,” Arturo Montenegro, director;
Peru, “Retablo,” Alvaro Delgado Aparicio, director;
Philippines, “Verdict,” Raymund Ribay Gutierrez, director;
Poland, “Corpus Christi,” Jan Komasa, director;
Portugal, “The Domain,” Tiago Guedes, director;
Romania, “The Whistlers,” Corneliu Porumboiu, director;
Russia, “Beanpole,” Kantemir Balagov, director;
Saudi Arabia, “The Perfect Candidate,” Haifaa Al Mansour, director;
Senegal, “Atlantics,” Mati Diop, director;
Serbia, “King Petar the First,” Petar Ristovski, director;
Singapore, “A Land Imagined,” Yeo Siew Hua, director;
Slovakia, “Let There Be Light,” Marko Skop, director;
Slovenia, “History of Love,” Sonja Prosenc, director;
South Africa, “Knuckle City,” Jahmil X.T. Qubeka, director;
South Korea, “Parasite,” Bong Joon Ho, director;
Spain, “Pain and Glory,” Pedro Almodóvar, director;
Sweden, “And Then We Danced,” Levan Akin, director;
Switzerland, “Wolkenbruch’s Wondrous Journey into the Arms of a Shiksa,” Michael Steiner, director;
Taiwan, “Dear Ex,” Mag Hsu, Chih-Yen Hsu, directors;
Thailand, “Krasue: Inhuman Kiss,” Sitisiri Mongkolsiri, director;
Tunisia, “Dear Son,” Mohamed Ben Attia, director;
Turkey, “Commitment Asli,” Semih Kaplanoglu, director;
Ukraine, “Homeward,” Nariman Aliev, director;
United Kingdom, “The Boy Who Harnessed the Wind,” Chiwetel Ejiofor, director;
Uruguay, “The Moneychanger,” Federico Veiroj, director;
Uzbekistan, “Hot Bread,” Umid Khamdamov, director;
Venezuela, “Being Impossible,” Patricia Ortega, director;
Vietnam, “Furie,” Le Van Kiet, director.

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Noch interessanter dürfte aber die offizielle Liste der US-Favoriten für die Oscars 2019 sein, die wir nachfolgend im Stand vom
20. August 2019 auflisten können.

BEST MOTION PICTURE
"1917"
"The Farewell"
"Ford V. Ferrari"
"Harriet"
"The Irishman"
"Jojo Rabbit"
"Marriage Story"
"Once Upon a Time in...Hollywood"
"Parasite"
"The Report"

BEST DIRECTOR
Noah Baumbach ("Marriage Story")
Bong Joon-ho ("Parasite")
Sam Mendes ("1917")
Martin Scorsese ("The Irishman")
Lulu Wang ("The Farewell")

BEST ACTOR
Antonio Banderas ("Pain & Glory")
Leonardo DiCaprio ("Once Upon a Time in...Hollywood")
Adam Driver ("Marriage Story")
Joaquin Phoenix (“Joker”)
Jonathan Pryce ("The Two Popes")

BEST ACTRESS
Awkwafina ("The Farewell")
Cynthia Erivo ("Harriet")
Scarlett Johansson ("Marriage Story")
Saoirse Ronan ("Little Women")
Alfre Woodard ("Clemency")

BEST SUPPORTING ACTOR
Alan Alda ("Marriage Story")
Christian Bale ("Ford V. Ferrari")
Willem Dafoe ("The Lighthouse")
Al Pacino ("The Irishman")
Brad Pitt ("Once Upon a Time in...Hollywood")

BEST SUPPORTING ACTRESS
Annette Bening ("The Report")
Laura Dern ("Marriage Story")
Scarlett Johansson ("Jojo Rabbit")
Margot Robbie ("Once Upon a Time in...Hollywood")
Meryl Streep ("The Laundromat")

BEST ORIGINAL SCREENPLAY
"The Farewell" (Lulu Wang)
"Marriage Story" (Noah Baumbach)
"Once Upon a Time in...Hollywood" (Quentin Tarantino)
"Parasite" (Bong Joon-ho, Jin Won Han)
"Queen & Slim" (Lena Waithe, James Frey)

BEST ADAPTED SCREENPLAY
"The Goldfinch" (Peter Straughan)
"The Irishman" (Steven Zaillian)
"Jojo Rabbit" (Taika Waititi)
"Little Women" (Greta Gerwig)
"Motherless Brooklyn" (Edward Norton)

BEST ANIMATED FEATURE
"The Addams Family" (Greh Tiernan, Conrad Vernon)
"Frozen II" (Peter Del Vecho, Jennifer Lee, Chris Buck)
"Missing Link" (Chris Butler, Travis Knight, Arianne Sutner)
"Okko's Inn" (Kitarô Kôsaka, Shuhei Arai)
"Toy Story 4" (Jonas Rivera)

BEST PRODUCTION DESIGN
"1917" (Dennis Gassner, TBD)
"Cats" (Eve Stewart, TBD)
"Harriet" (Warren Alan Young, Marthe Pineau)
"Once Upon a Time in...Hollywood" (Barbara Ling, Nancy Haigh)
"Star Wars: The Rise of Skywalker" (Rick Carter, Kevin Jenkins)

BEST CINEMATOGRAPHY
"1917" (Roger Deakins)
"The Goldfinch" (Roger Deakins)
"Harriet" (John Toll)
"The Irishman" (Rodrigo Prieto)
"Once Upon a Time in...Hollywood" (Robert Richardson)

BEST COSTUME DESIGN
"1917" (Jacqueline Durran)
"Aladdin" (Michael Wilkinson)
"Dolemite is my Name" (Ruth E. Carter)
"Once Upon a Time in...Hollywood" (Arianne Phillips)
"Rocketman" (Julian Day)

BEST FILM EDITING
"1917" (Lee Smith)
"Ford V. Ferrari" (Michael McCusker)
"The Irishman" (Thelma Schoonmaker)
"Marriage Story" (Jennifer Lame)
"Star Wars: The Rise of Skywalker" (Maryann Brandon, Stefan Grube)

BEST VISUAL EFFECTS
"Ad Astra"
"Aladdin"
"Avengers: Endgame"
"The Irishman"
"Star Wars: The Rise of Skywalker"

BEST ORIGINAL SCORE
"1917" (Thomas Newman)
"Ad Astra" (Max Richter)
"The Goldfinch" (Trevor Gureckis)
"Harriet" (Terence Blanchard)
"Star Wars: The Rise of Skywalker" (John Williams)

BEST ORIGINAL SONG
"Aladdin" ("Speechless")
"Frozen II" (TBD)
"Queen & Slim" (TBD)
"Toy Story 4" ("The Ballad of the Lonesome Cowboy")
"Toy Story 4" ("I Can't Let You Throw Yourself Away")

BEST DOCUMENTARY FEATURE
"Apollo 11" (Todd Douglas Miller)
"Knock Down the House" (Rachel Lears)
"Maiden" (Alex Holmes)
"Pavarotti" (Ron Howard)
"Rolling Thunder Revue: A Bob Dylan Story by Martin Scorsese" (Martin Scorsese)

BEST INTERNATIONAL FEATURE
"Benedetta" (Netherlands)
"Ema" (Chile)
"Parasite" (South Korea)
"Pain & Glory" (Spain)
"Portrait of a Lady on Fire" (France)

Dass diese Liste allerdings nicht alle eingereichten Filme aufzeigt, sieht man bereits an der letzten Sparte »BEST INTERNATIONAL FEATURE« wo nur fünf Filme genannt sind, während in der weiter oben stehender Liste insgesamt 93 Länder mit ihren Filmen beteiligt sind.

Ähnliches trifft auch auf die Animations-Oscars zu, deren Einreichungen letzte Woche vervollständigt wurde. Insgesamt stehen 32 Filme im Wettrennen der Kategorie »Bester Animationsfilm«, sieben mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig wies die Academy darauf hin, dass einige der eingereichten Filme noch die Qualifkationsvoraussetzung erfüllen müssen, um nominierbar zu sein. Das beinhaltet, dass die Filme sieben Tage in einem Kino in Los Angeles laufen müssen, um am Wettbewerb teilnehmen zu können.

Ein Kinozeitfenster wie bei uns, das gleich mehrere Wochen oder sogar bei geförderten Filme Monate umfasst, bevor die Filme anderweitig ausgewertet werden dürfen, z.B. im TV, im Stream oder als DVD, gibt es mit solch strengen Auflagen in den USA nicht. Somit können auch NETFLIX-Filme zu den Oscars zugelassen werden, sofern diese die 7-Tage-Regel einhalten.

Beste Chancen auf eine Oscarnominierung hat übrigens der am vergangenen Wochenende in den USA hervorragend gestartete Film "Die Addams Family", dessen deutscher Start am 24. Oktober 2019 erfolgt.

Hier der Trailer:



Hier alle eingereichten Animationsfilme im Überblick:

"Abominable"
"Die Addams Family"
"Angry Birds 2 - Der Film"
"Another Day of Life"
"Away"
"Buñuel im Labyrinth der Schildkröten"
"Children of the Sea"
"Dilili à Paris"
"Die Eiskönigin 2"
"Funan"
"Genndy Tartakovsky's Primal - Tales of Savagery"
"Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt"
""I Lost My Body""
"Klaus"
"The Last Fiction"
"The Lego Movie 2"
"Marona's Fantastic Tale"
"Missing Link"
"Ne Zha"
"Okko's Inn"
"Pachamama"
"Promare"
"Rezo"
"Pets 2"
"Spies in Disguise"
"Les hirondelles de Kaboul"
"Ce magnifique gâteau"
"The Tower"
"A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando"
"Upin & Ipin: Keris Siamang Tunggal"
"Weathering with You"
"White Snake"

Die Oscarnominierungen werden am 13. Januar 2019 bekannt gegeben, die Verleihung findet am 9. Februar 2020 statt.
Link: www.oscars.org


MFG-Star 2019 - diesmal wurden ausschließlich Regisseurinnen nominiert

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Fünf Regisseurinnen können sich Hoffnungen auf den Nachwuchspreis der Filmförderung Baden-Württemberg machen. Auch die Filmauswahl für den Wettbewerb des Fernsehfilmfestivals Baden-Baden steht inzwischen fest.



Die MFG Filmförderung Baden-Württemberg und das FernsehfilmFestival Baden-Baden gaben die fünf nominierten Regisseurinnen für den Nachwuchspreis MFG-Star bekannt. | Die Alleinjurorin Hermine Huntgeburth wählt die beste Regiearbeit am 29. November 2019 aus.

Der von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg gestiftete MFG-Star wird alljährlich beim FernsehfilmFestival Baden-Baden für eine erste oder zweite Regiearbeit verliehen. Mit dem Preisgeld ist – in diesem Jahr letztmals – ein sechswöchiger Aufenthalt in der Villa Aurora in Pacific Palisades bei Los Angeles verbunden, auf den sich fünf nominierte Regisseurinnen Hoffnungen machen dürfen. 2019 sind ausschließlich Frauen für den MFG-Star nominiert. Die Wahl fiel auf folgende fünf Regisseurinnen:

Annika Blendl und Leonie Stade für "All I Never Wanted"
Vier Frauen, die um ihren Platz in der Leistungsgesellschaft kämpfen: Das Model Nina (16) stößt in der harten Mailänder Modewelt an die Grenzen ihrer Werte. Die erfolgreiche Serienschauspielerin Mareile (42) wird durch eine Jüngere ersetzt und muss zurück ans Provinztheater. Annika und Leonie, die einen Dokumentarfilm über Nina und Mareile machen, stehen vor der Entscheidung sich für Geld korrumpieren zu lassen, um den Film zu einem Erfolg zu verhelfen.

Miriam Bliese für "Die Einzelteile der Liebe"
Sophie und Georg haben sich einmal geliebt. Jetzt sind sie getrennt und kämpfen verbissen um das Sorgerecht für ihren Sohn. In lakonischen Momentaufnahmen zeichnet der Film das Porträt einer zersplitterten Familie. Die Beteiligten verhandeln ihre Sorgen und Sehnsüchte vor Hauswänden, zwischen Pfeilern und auf Parkplätzen. Zuhause ist hier kein sicherer Hafen, sondern ein Durchgangsort, an dem es zieht. Eine ernsthafte Trennungskomödie mit Gesangseinlagen.

Sabrina Sarabi für "Prélude"
Der 19-jährige David träumt von einem Leben als gefeierter Konzertpianist. Doch am Musikkonservatorium merkt er schnell, dass er nur ein Talent unter vielen ist. Sein Kommilitone Walter ist sein größter Konkurrent, und das nicht nur musikalisch. Nur die Affäre mit der selbstbewussten Gesangsstudentin Marie gibt ihm die Kraft, für ein Stipendium in New York zu kämpfen. Doch mit wachsenden Erwartungen von allen Seiten beginnt David, die Kontrolle über sein Leben zu verlieren.

Nora Fingscheidt für "Systemsprenger"
Pflegefamilie, Wohngruppe, Sonderschule: Egal, wo Benni hinkommt, sie fliegt sofort wieder raus. Die Neunjährige ist das, was man im Jugendamt einen „Systemsprenger“ nennt. Dabei will Benni nur eines: Liebe, Geborgenheit und wieder bei ihrer Mutter wohnen! Doch Bianca hat Angst vor ihrer unberechenbaren Tochter. Als keine Lösung mehr in Sicht zu sein scheint, versucht der Anti-Gewalttrainer Micha, sie aus der Spirale von Wut und Aggression zu befreien.

Die Vorauswahljury bestand aus Bettina Reitz (Juryvorsitzende Wettbewerb des FernsehfilmFestivals Baden-Baden), Cathrin Ehrlich (Festivalleiterin FernsehfilmFestival Baden-Baden), Ulrike Frick (Programmerin der Reihe NEUES DEUTSCHES FERNSEHEN beim Filmfest München), Andrea Hohnen (Programmleiterin FIRST STEPS) und Prof. Carl Bergengruen (MFG-Geschäftsführer).

Die vier nominierten Arbeiten werden dem Publikum am Freitag, dem 30. November 2019 im Rahmen einer ganztägigen Veranstaltung im Kurhaus Baden-Baden präsentiert. Der Berliner Radiomoderator Knut Elstermann moderiert die Filmgespräche im Anschluss an die Filmvorführungen.

Am Abend des 29. November 2019 entscheidet dann die alleinige Jurorin, die renommierte und mehrfach ausgezeichnete Regisseurin Hermine Huntgeburth, wer in diesem Jahr den MFG-Star gewinnt. Der Preis wird bereits zum 20. Mal im Rahmen des FernsehfilmFestivals Baden-Baden verliehen.



Das FERNSEHFILMFESTIVAL BADEN-BADEN 2019 findet seit 1989 statt. Es ist diesmal die 30. Ausgabe und feiert somit ein Jubiläum. Es findet vom 25.-29. November 2019 statt.

Die Filmauswahl für den Wettbewerb 2019 ist mittlerweile entschieden. Sender, Mitglieder der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, eine Auswahlkommission sowie die neue Juryvorsitzende Christiane von Wahlert und die Festivalleitung haben ihre Wahl getroffen.

Folgende Filme wurden von den Akademiemitgliedern für den offiziellen Wettbewerb gewählt:
Klassentreffen (WDR)
Tatort – Für immer und dich (SWR)
Tatort – Murot und das Murmeltier (HR)

Die Auswahlkommission schlägt folgende Filme für den Wettbewerb vor:
Bist du glücklich? (HR)
Play (BR/ARD Degeto)
Tödliches Comeback (NDR)

Von den Sendern nominiert sind:
Das Wunder von Wörgl (ORF/BR/ARTE/SRF/RAI SÜDTIROL)
Ein ganz normaler Tag (SAT.1)
Hanne (ARTE/NDR)
Lotte am Bauhaus (MDR/ARD Degeto/SWR)
Stumme Schreie (ZDF)
Tatort – Friss oder stirb (SRF)

Unter dem Vorsitz von Christiane von Wahlert wird die fünfköpfige Jury über die 12 nominierten TV-Produktionen des Wettbewerbs entscheiden. Zur Jury gehören in diesem Jahr auch der deutsch-türkische Regisseur und Drehbuchautor Mehmet Akif Büyükatalay, die Schauspielerin Lisa-Maria Potthoff, die Journalistin und Leiterin der ifs internationale Filmschule Köln Simone Stewens sowie die Fernsehkritikerin Heike Hupertz.

Links: www.fernsehfilmfestival.de | film.mfg.de


53. Hofer Filmtage eröffnen mit "Baumbacher Syndrome"

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"Baumbacher Syndrome" feiert am 22. Oktober 2019 in Hof Premiere.



Ab dem 22. Oktober 2019 gehen die Internationalen Hofer Filmtage in die 53. Runde und präsentieren bis zum 27. Oktober 2019 eine Auswahl an neuen, spannenden und emotionalen Spiel- und Dokumentarfilmen sowie eine Reihe von Kurzfilmen.

Das 1967 von Heinz Badewitz (*1941-†2016) in Bayern unweit des Transitweges durch die DDR nach West-Berlin gegründete Festival, ist bis heute eine der wichtigsten Plattformen für das junge deutsche Kino, die offen für neue Talente ist und ihnen hilft, den Weg ins Kino zu finden. Filmemacher wie Maren Ade, Tom Tykwer, Caroline Link, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Werner Herzog sowie Peter Jackson haben hier ihre Premieren gefeiert.

Bei den jährlich im Oktober stattfindenden Filmfestival steht neben ausländischen Produktionen vor allem der deutsche Film im Fokus. Dabei werden an sechs Tagen in zwei Kinos und insgesamt acht Kinosälen rund 130 Filme in 200 Vorstellungen angeboten. Alle Filme laufen als deutsche Erstaufführung bzw. Weltpremiere.

Zudem ist der Dokumentarfilm mit insgesamt 27 nationalen und internationalen Produktionen in diesem Jahr besonders stark vertreten. Die Themen umfassen Portraits von unkonventionellen Künstlern oder von kulturellen Institutionen wie das Burgtheater in Wien oder die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch; ferner geht es um Klimawandel und Öko-Bauern im Norden Deutschlands, um Familiengründung oder Heimkinder, um Obdachlose, die um ihre Würde kämpfen. Sie alle suchen einen Platz in unserer Gesellschaft.

VGF vergibt Nachwuchsproduzentenpreis erstmals in Hof.

Die VGF - Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken mbH vergibt zum 25. Jubiläum ihrer Auszeichnung wird den mit 60.000 Euro dotierte VGF-Nachwuchsproduzentenpreis in diesem Jahr am 26. Oktober 2019 erstmals auf den Internationalen Hofer Filmtagen. Bisher war der VGF-Nachwuchsproduzentenpreis im Rahmen der Verleihung der Bayerischen Filmpreise überreicht worden.


Premiere mit Film über den Moderator Max Baumbacher.

Zur Eröffnung wird Gregory Kirchhoffs „Baumbacher Syndrome“über einen Late-Night-Show-Moderator gezeigt, der erkennen muss, dass er sein Leben verfehlt hat. Der Film wurde in einer atemberaubenden Landschaft Spaniens Inszeniert.

Synopsis:
Tobias Moretti spielt in dem dritten Langspielfilm von Kirchhoff die Hauptrolle des international bekannten Moderators Max Baumbacher, der eines Morgens mit einer ungewöhnlich tiefen, fast magischen Stimme aufwacht. Die Nachricht über diese beispiellose Veränderung verbreitet sich in kürzester Zeit weltweit und veranlasst den Moderator, sich in der spanischen Villa seines Managers vor der Öffentlichkeit zu verstecken. Als Max die junge, verrückte Fida (Elit İşcan) kennenlernt und ihn sein depressiver Sohn (Lenz Moretti) aus einer früheren Beziehung unerwartet besucht, muss Max sich seiner Vergangenheit stellen.


Der 1992 in Hamburg geborene deutsche Regisseur Gregory Kirchhoff war mit der Komödie "Ostfriesisch für Anfänger" im Kino und ist zuvor für sein Debüt "Dusky Paradise" mehrfach ausgezeichnet worden. Außerdem sind die Newcomer Lenz Moretti und Elit İşcan in der Produktion von Kimotion Pictures und Kinescope Film zu sehen, die mit Mitteln von Nordmedia gefördert wurde.

Der österreichische Theater- und Filmschauspieler Moretti ist aktuell mit Siegfried Lenz' Literaturverfilmung "Deutschstunde" im Kino zu sehen.

Der Leiter der Hofer Filmtage Thorsten Schaumann: "Gregory Kirchhoffs 'Baumbacher Syndrome' erzwingt den Ausbruch aus einem Kabinett der Eitelkeiten. Das ist witzig, feinfühlig und immer überraschend in phantastischer Besetzung. Ich freue mich auf einen tollen Auftakt für sechs gemeinsame Erlebnistage im Kino!"


Weitere Filme des diesjährigen deutschen Programms.

BECAUSE WE DREAMT OF FLYING, Regie: Lillian Loveday Erlinger (D)
Marx, ein junger Deutscher, will entlang der Klippen Apuliens nach seiner suizidalen Depression wieder zu Kräften kommen. Er flüchtet vor seinen Problemen direkt in die Arme der mysteriösen, russischen Schönheit Mercedes, die Spaß daran findet, neue Probleme zu schaffen. Ein Spiel beginnt, das die Grenzen zwischen Realität und Fiktion testet. Mit Lena Tronina, Louis von Klipstein, Federico Calistri, Carlotta Bazzu.

COUP, Regie: Sven O. Hill (D)
Sommer 1988: Ein junger Bankangestellter, Familienvater und Rocker, entdeckt eine Sicherheitslücke und klaut seiner Bank Millionen, die er mit einem ausgetüftelten COUP beiseite schafft. Er setzt sich nach Australien ab, aber seine Lebensgefährtin will ihm nicht folgen und setzt ihn unter Druck. Mit Daniel Michel, Tomasz Robak, Paula Kalenberg, Rocko Schamoni.

DER WEG NACH PADULIM, Regie: Annette Friedmann (D)
Nach der Trennung von seiner -Freundin Lisa muss der Künstler Jiri um seinen Sohn kämpfen. Er entführt ihn in seiner Verzweiflung ins Ausland. Am Ende kommt es zu einer Konfrontation, in der beide Eltern sich entscheiden müssen, eine für das Kind beste Lösung zu finden. Mit Roman Knižka, Annika Blendl, Maximilian Sterk, Walter Kreye.

DIE LÜGE, DIE WIR ZUKUNFT NENNEN, Regie: Dominik Graf (D)
Das Team von Kommissarin Bessie Eyckhoff soll ein Unternehmen überwachen, das im Verdacht steht, illegalen Insiderhandel an der Börse zu betreiben. Doch die Versuchung, aus den abgehörten Informationen selbst Profit zu schlagen, ist für manche ihrer Kollegen zu groß. Mit Verena Altenberger, Andreas Bittl, Wolf Danny Homann, Dimitri Abold.

DIE RÜDEN, Regie: Connie Walther (D)
In einer Haftanstalt arbeiten vier junge Strafgefangene unter Anleitung einer Hundetrainerin mit Hunden, die Menschen attackieren. Nur wenn Aggression stattfinden darf, so die Haltung der Trainerin, kann der ewige Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt unterbrochen werden. Doch wer therapiert wen? Die Männer die Hunde, Oder die Hunde die Männer? Oder am Ende die Männer und Hunde die Frau? Mit Nadin Matthews, Ibrahim Al-Khalil, Konstantin-Philippe Benedikt, Ali Khalil, Marcel Andrée.

FLUTEN, Regie: Georg Pelzer (D)
Jonas verliert seinen Job und schafft es nicht, seiner Freundin, die im Examensstress ist, die Wahrheit zu sagen. Er verstrickt sich immer mehr in Alltagslügen bis ihm allmählich die Kontrolle über die Ereignisse entgleiten. Mit Fabian Kloiber, Alissa Borchert, Tobias Schormann Tamara Theisen.

GASMANN, Regie: Arne Körner (D)
Bernd ist Nebendarsteller am St. Pauli Theater in Hamburg und kommt mehr schlecht als Recht über die Runden, auch mit seiner Freundin läuft es nicht so gut und für den kleinen Sohn hat er kaum Zeit. Als er eine „Hauptrolle“ angeboten bekommt greift er zu, ein Stück über zwei SS-Männer, die „Unerwünschte“ vernichten, ist die Rolle für ein Alptraum. Eine mysteriöse junge Frau wird Bernds einziger Lichtblick. Mit Rafael Stachowiak, Gala Othero Winter, Kristof van Boven, Harry Baer.

IM NIEMANDSLAND, Regie: Florian Aigner (D)
Der Film spielt in Berlin im Sommer 1990 und erzählt eine "Romeo und Julia"-Liebesgeschichte vor der historischen Umbruchsphase zwischen Mauerfall und deutscher Einheit. Die Mauer ist offen, die Deutsche Einheit ist in Vorbereitung, der Streit um den Umgang mit enteigneten Häusern ist in vollem Gange. In dieser Zeit voller Hoffnungen und Ängste erleben Katja aus West-Berlin und Thorben aus der DDR ihre erste große Liebe. Eine schwierige Liebe, denn ihre Eltern streiten erbittert um ein Haus in Kleinmachnow (DDR). Es geht um alte Wunden und neue Vorurteile. Mit Emilie Neumeister, Ludwig Simon, Andreas Döhler, Lisa Hagemeister.

KOPFPLATZEN, Regie: Savaş Ceviz (D)
Als die alleinerziehende Jessica mit ihrem 8-jährigen Sohn in die Nachbarwohnung von Markus, einem gutaussehenden Architekten, einzieht, entwickelt sich zwischen den dreien eine intensive Beziehung, die über das nachbarschaftliche hinausgeht. Doch wie lange kann Markus seine wahren Gefühle verheimlichen? Mit Max Riemelt, Oskar Netzel, Isabell Gerschke, Luise Heyer, Joel Basman.

LEBENDIG, Regie: Michael Siebert (D)
Sophie und Wolfram, beide Theaterschauspieler und unheilbar krank, wollen den Rest ihrer Zeit gemeinsam verbringen und dem Leben ein Ende setzen. Während sie auf die lebensbeendenden Medikamente einer Freundin waren, nimmt Sophie Wolfram durch ihre Kraft mit auf eine große Theaterbühne und durchlebt ihre größten Rollen noch einmal ... Mit Sophie von Kessel, Wolfram Rupperti, Ulrike Willenbacher.

VERA, Regie: Waldemar Oldenburger (D)
Vera, selbst depressiv und Drogen abhängig, hilft vereinsamten Menschen in den Freitod, dabei singt sie immer ein Schlaflied ihrer Kindheit. Ein Auftrag führt sie zur 80-jährigen Gerda, die das Lied erkennt und Vera ein Rätsel aufgibt, das eine Verbindung zu ihrer Familie herstellt. Als Gerdas Sohn zurück kommt und merkt, dass seine Mutter noch am Leben ist, droht die Situation zu eskalieren. Mit Amanda Da Gloria, Andras Wimberger, Astrid Polak, Nadja Sabersky.

1986, Regie: Lothar Herzog (D)
Elena ist Studentin in Minsk, Weißrussland. Sie hat eine intensive, aber zunehmend zerstörerische Liebesbeziehung mit Viktor. Als ihr Vater verhaftet wird, muss sie, um seine illegalen Geschäfte weiterzuführen, immer wieder in die gesperrte Zone von Tschernobyl fahren. Sie ist fasziniert von der trügerischen Schönheit – doch bald scheint ihr Leben kontaminiert von einer zerstörerischen Kraft... Mit Daria Mureeva, Evgeni Sngadzhiev, Vitali Kotovitski, Helga Filippova.

800 MAL EINSAM - EIN TAG MIT DEM DEUTSCHEN FILMEMACHER EDGAR REITZ, Regie: Anna Hepp (Dokumentarfilm, D)
Im Austausch der Generationen trifft der Mitunterzeichner des Oberhausener Manifestes und Wegbereiter des „Neuen Deutschen Films” auf eine Nachwuchsregisseurin. Der Film greift Fragen nach persönlicher Biografie bis zum Kinosterben auf und wird zur Liebeserklärung an das Filmemachen an sich.

ROLAND REBERS TODESREVUE, Regie: Roland Reber (D)
Was ist Leben? Ist es die Sehnsucht eines Liebenden, die Angst vor dem Altern, der rebellische Kampf für ein würdevolles Sterben oder die Jagd nach den meisten Klicks? Ist es vielleicht nur eine Show? Der Film malt ein vielschichtiges Bild vom Sein und reiht das tabuisierte Thema Tod wieder in den Kreislauf des Lebens ein. Mit Roland Reber, Marina Anna Eich, Eisi Gulp, Antje Nikola Mönning, Christian Buse, Wolfram Kunkel.

BITTE NACH MITTE! DIE SCHAUSPIELSCHULE ERNST BUSCH ZIEHT UM, Regie: Anne Osterloh (Dokumentarfilm, D)
Der Dokumentarfilm skizziert Wesen und Wirken, Geschichte und Gegenwart der Berliner Schauspielschule „Ernst Busch“. Er nimmt den Umzug der Schule 2018 zum Anlass, die Widersprüche von künstlerischen und ökonomischen Interessen im Berlin der Nachwendezeit und auch der Gegenwart einzufangen. Nach dem Ende der DDR drohte der Schule das Aus: Das Gebäude war baufällig, Berlin war pleite, die Suche nach einem neuen Standort drohte zu scheitern. Die Studierenden selbst erkämpften sich schließlich unter dem Motto „Bitte nach Mitte!“ den neuen Standort.
Im Laufe des Films rückt der Umzug immer weiter in den Hintergrund. Die Regisseurin, selbst Absolventin der „Ernst Busch“, zeigt, was die Hochschule noch heute zu einer der angesehensten Schauspielschulen macht. Sie porträtiert Lehrende und Lernende, die der Schule seit jeher ihr unverwechselbares Gesicht geben. Sie zeigt eine Institution mit Widerstandsgeist zu allen Zeiten ihrer Existenz. Schauspieler und Regisseur Leander Haußmann beschreibt das so: „Diese Schule hat sich tapfer und aufrecht durch alle Zeiten geackert.“

BUTENLAND, Regie: Marc Pierschel (Dokumentarfilm, D)
Als Milchbauer in dritter Generation versorgt Jan Gerdes auf seinem Hof im Norden Deutschlands dreißig Kühe und verkauft erfolgreich Biomilch und Käse. Doch er hadert mit seinem Gewissen, als er seine Kühe bei sinkender Milchleistung an den Schlachthof verkaufen muss. Nach Scheidung und Burnout trifft er den Entschluss, seinen Hof aufzugeben. An dem Tag, als alle Kühe zum Schlachthof gebracht werden sollen, fehlt der Platz für die letzten zwölf. Anstatt einen neuen Transport zu bestellen, fassen er und seine Partnerin Karin Mück den Entschluss, die Kühe auf dem Hof zu behalten.
Es ist die Geburtsstunde von Hof Butenland – dem ersten Kuhaltersheim Deutschlands. Auf Butenland leben viele ehemalige „Nutztiere“ auf Augenhöhe mit den Menschen – ohne jeglichen Nutzen erfüllen zu müssen. Ein friedliches Miteinander, das fast schon utopisch erscheint. Jan Gerdes und Karin Mück entwerfen mit ihrem Projekt ein radikales Gegenmodell zur Nutztierhaltung, bei dem die Bedürfnisse der Tiere im Mittelpunkt stehen, fernab jeglicher wirtschaftlicher Interessen.

DAS HAUS DER GUTEN GEISTER, Regie: Marcus Richardt & Lillian Rosa (Dokumentarfilm, D)
Der Film spürt dem besonderen Geist und Ethos an der Oper Stuttgart nach, der das Haus zu außergewöhnlichen Erfolgen und internationaler Anerkennung geführt hat. Bereits sieben Mal erhielt die Oper Stuttgart die von internationalen Kritikern aus Europa und den USA vergebene Auszeichnung ‚Opernhaus des Jahres‘, so häufig wie kein anderes Opernhaus weltweit. Dieser Erfolg ist umso überraschender, da das Haus unter der Intendanz von Jossi Wieler von einer in der Opernwelt wohl einzigartigen Arbeitsweise geprägt ist: Musiktheater als integratives Gemeinschaftswerk, das im offenen Dialog und auf Augenhöhe zwischen Machern, unterschiedlichen Gewerken im Haus und dem Publikum entsteht.

DAS PERFEKTE SCHWARZ, Regie: Tom Fröhlich (Dokumentarfilm, D)
echs Menschen offenbaren ihre eigene Interpretation vom perfekten Schwarz und ihre Suche danach. Eike Günther ist Astrophysiker und hat sich auf die Entdeckung erdähnlicher Planeten spezialisiert – das perfekte Schwarz kann er definieren, aber nie finden. Das Echo des Urknalls ist schließlich überall. Es ist der Moment, in welchem Menschen ihre Masken fallen lassen. Kurz nachdem Gerhard Wiesbeck diesen Satz beendet, färbt er sein Gegenüber mit der Tattoonadel schwarz. In den Tiefen unserer Ozeane, dort wo kein Licht hinfällt, gibt es Leben. Und Meeresbiologen wie Antje Boetius erforschen es. Die schwarze Tiefe ist ihr Zuhause.
Einige Synästhesisten können Farben mit Tönen verknüpfen. Katja Krüger hat diese Fähigkeit und als Musikerin kann sie das perfekte Schwarz hörbar machen. Dorothea Stockmar ist Künstlerin und ausgebildete Trauerbegleiterin. Sie sagt, das perfekte Schwarz ist viel wichtiger als Leben oder Tod, weil es allem die Kontur gibt. Dieter Kirchner hat ewige Jahre gesucht, bis er das Schwarz in einem Obsedianstein fand. Aus ihm entwickelte er eine Druckformel, die es unseren Augen erlaubt, Bilder in ihrer Wirklichkeit zu sehen. Was ist das perfekte Schwarz? Die Antwort darauf ist vielleicht die, dass es keine gibt.

DAS WUNDER VON TAIPEH, Regie: John David Seidler (Dokumentarfilm, D)
1981 lud Taiwan zu einer ersten Fußballweltmeisterschaft der Frauen ein – zu einer Zeit, als der DFB den Frauenfußball, der in Deutschland bis 1970 offiziell verboten war, mehr duldete als förderte. Da die Gründung einer Frauennationalmannschaft für den DFB nicht von Interesse war, ging die Einladung an die deutschen Rekordmeisterinnen der SSG 09 Bergisch Gladbach. Die ehemaligen Spielerinnen erzählen im Film von den heute absurd anmutenden Bedingungen, unter denen sie für ihren großen Traum vom Fußball kämpften, gegen alle Widerstände und mit einer gehörigen Portion Humor. Ohne jede Unterstützung des DFB spielten sie vor hunderttausenden begeisterten Zuschauern in den WM-Stadien und live im taiwanesischen Fernsehen das Turnier ihres Lebens. Begleitet von historischem Filmmaterial – Zeitzeugnisse einer Männerwelt, die heute umso anachronistischer wirken – erzählt der Film eine Fußballgeschichte, in der es um viel mehr geht als sportlichen Erfolg, nämlich um Gleichberechtigung und Anerkennung.

Koproduktionen und internationale Spiel- und Dokumentarfilme.

THE BERLIN BRIDE, Regie: Michael Bartlett (D/USA)
In Anlehnung an die Stummfilmzeit - eine Geschichte fast ohne Worte, im Sinne von Poe und dem Berliner Fantasten E. T. A. Hoffmann. Zwei eigenwillige Berliner entdecken Teilstücke einer Schaufensterpuppe. Im Bann der Puppe und mit erschütternden Folgen überschreiten die beiden Finder die Grenzen des Möglichen. Eine surreale Vision sexueller Evolution und fehlgeleiteter Leidenschaft. Mit Miklos Koeniger, Henry Akina, Sushila Day, Michael Bartlett

DOMINO, Regie: Laleh Barzegar (IR/D)
Yalda hat lange versucht, ihre Ehe aufrechtzuerhalten. Schließlich gibt es keine andere Wahl, es bleibt nur noch die Scheidung und sie zieht wieder zu ihrer Familie. Doch diese akzeptiert die Scheidung nicht und Yalda muss sich von den Verwandten fernhalten. So intensiviert sich die Beziehung zu ihrem Kommilitonen Hamed. Mit Sonia Sanjar, Arash Afif, Keyvan Mohammadi, Farrokhmehr Keyvan, Mohammdreza Barzegar

SOHN MEINES VATERS, Regie: Jeshua Dreyfus (CH)
Am 60. Geburtstag seines Vaters Karl, der die Familie an einem Schabbat zusammenführt, möchte Simon seinen Eltern die neue Freundin vorstellen. Doch wie üblich sind diese mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt und Karl offenbart seinem Sohn, dass er mit der neuen Sekretärin schlafe. Die Mutter spinnt eine Intrige und Simon verstrickt sich immer mehr im klebrigen Familiennetz. Mit Dimitri Stapfer, Dani Levy, Miriam Joya Strübel, Sibylle Canonica, Katja Kolm

DOUBLE PLUS FIFTEEN, Regie: Mikel Rueda (ES)
Ana wird bald 50. Auf dem Papier scheint ihr Leben perfekt: Ehemann, zwei Kinder, einen tollen Job und ein schönes Haus mit Garten. Was ist mit ihren Träumen passiert, mit ihren Sehnsüchten? Eines Tages begegnet sie dem Teenager Erik in einem Sex-Chat und sie beschließen, sich zu treffen... Mit Maribel Verdu, German Alcarazu

UN CONFINE INCERTO / NICHT DEIN MÄDCHEN, Regie: Isabella Sandri (D/I)
Ein junger Mann und ein Mädchen, gemeinsam mit dem Wohnmobil durch Süddeutschland. Rangeleien, verkleiden, tanzen, lachen – er Saatgutvertreter, sie sein Püppchen. Beim Essen im Restaurant fällt dem Wirt das seltsame Paar auf und die seltene Sprache der schüchternen Kleinen: Ladin. In Rom ermittelt Polizeikommissarin Milia Demetz im Cyberspace und ist einem Pädophilennetzwerk auf der Spur. Als sie in einem der anonymen Videos ein Mädchen entdeckt, ist sie sich bald sicher: Das lasziv abgelichtete Kind ist die mit fünf Jahren in Südtirol verschwundene Magdalena Senoner... Mit Cosmina Stratan, Moisè Curia, Anna Malfatti, Valeria Golino, Heio Von Stetten

LOVE MACHINE, Regie: Andreas Schmied (A)
Das schöne Loserleben des Musikers Georgy Hillmaier in der tingelnden Zwei-Mann-Band hätte weiterhin ruhig so dahingehen können. Wäre er nicht aus seiner Wohnung geflogen und der Bandkumpel durch plötzlichen Herztod gestorben. Georgy kommt bei seiner Schwester Gitti unter, die sich als Beautyberaterin und Waxing-Spezialistin verdingt. Nach anfänglicher Skepsis unterstützt sie ihn auch bei seiner neuen Geschäftsidee und beginnt, Georgy als Callboy an ihre Kundinnen zu vermitteln. Mit Thomas Stipsits, Claudia Kottal, Julia Edtmeier, Ulrike Beimpold, Barbara Schöneberger, Stefan Bernheimer, Adele Neuhauser

DEINE FARBE, Regie: Maria Diana Ventura (USA/D)
Karl und Albert kommen aus unterschiedlichen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen. Sie verbindet die Sehnsucht, ihre Kleinstadtexistenz und ihr Land zu verlassen und nach Barcelona zu ziehen. Mit ihrem feinen Sinn für Humor und Provokation beschließen sie, ihre jugendlichen Abenteuer, ihre privaten Gespräche und Gefühle zu dokumentieren. Sie träumen davon, eines Tages ihre Leidenschaften öffentlich teilen zu können und so möglicherweise zur Stimme ihrer Generation zu werden. Als sie sich in der neuen Stadt niederlassen, realisieren sie, dass das Leben dort nicht so einfach ist. Ihr Widerstand gegen die Normalität entzweit die beiden und ihre Wege driften auseinander. Albert gerät in persönliche Nöte. Aber Stolz und Angst, seine Geheimnisse vor seinem engsten Freund zu offenbaren, treiben ihn an den Rand des Wahnsinns. Mit Jannik Schümann, Nyamandi Adrian, Juan Lo Sasso, Romina Küper, Maria Dragus.

ART OF WAITING, Regie: Erez Tadmor (Israel)
Liran und Tali, einem Paar um die Dreißig, das davon träumt, ein Kind zusammen zu bekommen, wird eines Tages gesagt, dass sie sich einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen müssen. Was auf den ersten Blick einfach erscheint, stellt sich dann als sehr komplex heraus. Sie entdecken, dass sie sich, um ein Kind zur Welt zu bringen, auf eine lange Reise voller Schwierigkeiten begeben müssen, die mit physischen und psychischen Schwierigkeiten einhergeht: mit familiärem Druck und natürlich der Herausforderung, die es für die Beziehung des Paares insgesamt darstellt. Wird ihre Liebe das aushalten?

AL-SHAFAQ – WENN DER HIMMEL SICH SPALTET, Regie: Esen Işik (CH)
Die Familie Kara, dominiert von dem Patriarchen und strenggläubigen Vater Abdullah, lebt schon lange in Zürich. Während ihr ältester Sohn Kadir und ihre Tochter Elif ihren Platz in der türkischen Familie wie auch der westlichen Welt gefunden haben, kämpft ihr jüngster Sohn Burak mit der fehlenden Anerkennung seines Vaters und seiner Suche nach einer Identität zwischen den Welten. Burak schwört der westlichen Welt ab und beginnt den Koran in das Zentrum seiner Weltanschauung zu stellen. Zunächst beeindruckt von der strenggläubigen Art ihres Sohnes merken Abdullah und Emine zu spät, dass Burak ihnen bereits entglitten und auf dem Weg in den heiligen Krieg ist. Der Vater macht sich auf, im türkisch-syrischen Grenzgebiet seinen Sohn zu suchen.

ASPROMONTE. LA TERRA DEGLI ULTIMI / LAND OF THE FORGOTTEN, Regie: Mimmo Calopresti (I)
Ende der 1950er Jahre stirbt in Africo, einem kleinen Dorf im Süden des Aspromonte-Tals, eine Frau bei der Geburt eines Kindes, weil ein Arzt nicht rechtzeitig ankommt. Keine Straße verbindet Africo mit anderen Dörfern. Nach dieser Tragödie lassen alle Bewohner Africos – einschließlich der Kinder – ihre gewohnten Tätigkeiten ruhen und bauen gemeinsam ihre eigene Straße. Die neue Lehrerin Giulia kommt aus dem Norden mit der Mission, die italienische Standardsprache zu unterrichten und so dazu beizutragen, Africo kulturell in den Rest des Landes einzubinden. Aber dabei hat sie mit dem lokalen Mafioso Don Totó zu kämpfen, der entschlossen ist, die Stadt abgeschnitten und somit unter seiner Macht zu halten.

DER BÜEZER, Regie: Hans Kaufmann (CH)
Der junge Bauarbeiter Patrick „Sigi“ Signer macht jeden Tag zuverlässig seinen Job, fühlt sich aber ein wenig einsam. Der Versuch, über Tinder eine Freundin zu finden, scheitert schnell. Und als er all seinen Mut zusammennimmt, eine Frau auf der Straße anspricht und sich als Werber ausgibt, bringt ihn das schon bald in Schwierigkeiten. Nur bei Walter, für den er ab und zu im Zürcher Milieu schwarz Kleinreparaturen erledigt, findet er ein offenes Ohr.

DEUX MOI / EINSAM ZWEISAM, Regie: Cédric Klapisch (F)
Rémy und Mélanie sind 30 Jahre alt und leben im gleichen Viertel in Paris, nur ein paar Schritte voneinander entfernt. Während Mélanie nach vielen Verabredungen den Glauben an die Liebe verloren hat, schafft es Rémy kaum, überhaupt erst ein Date zu bekommen. Sie leben nebeneinander her, ohne sich je zu begegnen und verirren sich dabei immer mehr in den Untiefen des modernen Großstadtlebens – und ohne es zu ahnen, bewegen sich beide doch in eine gemeinsame Richtung…

CHICHINETTE – WIE ICH ZUFÄLLIG SPIONIN WURDE, Regie: Nicola Alice Hens (Dokumentarfilm, D/F)
Mit 99 Jahren tourt die kleine weißhaarige Frau wie ein Rockstar durch die ganze Welt. Marthe Hoffnung Cohn ist ein Superstar der „“WWII-witnesses““. Sie hat Charakter und schnell verstehen wir, warum sie damals „Chichinette“ (Kleine Nervensäge) genannt wurde. Ihre Vorträge sind unterhaltsam und gespickt mit Pointen, mit Schlagfertigkeit und Charme fesselt Marthe ihr Publikum. Und mit ihrer unglaublichen Lebensgeschichte: Marthe Hoffnung, eine französische Jüdin aus Metz, die im Krieg ihren Verlobten und ihre Schwester verlor und 1945 entschied, als Spionin für die Alliierten in Nazi-Deutschland ihr Leben aufs Spiel zu setzen und für das Ende des Krieges zu kämpfen. Dann sprach sie 60 Jahre nicht über ihre unglaubliche Geschichte.
Der Film zeichnet, teils in animierten Bildern, einen beeindruckenden Lebensweg nach und beobachtet Marthe heute, wie sie mit der liebevollen Unterstützung ihres Mannes Major mit fast manischem Eifer die Welt bereist, um ihre Geschichte mit der jungen Generation zu teilen. Marthe Cohns Botschaft ist zugleich ihr Lebensmotto: „Es ist immer möglich, gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen, auch unter den schlimmsten Umständen“. Denn sie weiß: Viel Zeit bleibt ihr nicht.

DIE BURG, Regie: Hans Andreas Guttner (Dokumentarfilm, A)
Der Film zeigt ein Burgtheater, wie man es sonst nicht sieht. Wir sehen einen Mikrokosmos an Aktivitäten, die ineinandergreifen wie die Teile einer Maschinerie, die in all ihren Bereichen präzise funktionieren muss, um die theatrale Produktion am Laufen zu halten. Den verbindenden narrativen Faden bildet der Entstehungsprozess des Stücks GEÄCHTET von Ayad Akhtar, von der ersten Probelesung bis zur Premiere. Wir erleben die Intensität der Auseinandersetzung mit dem Material, die Vorbehalte und Selbstzweifel, aber auch die Reflexionen und Emotionen der Schauspieler, für die jede geglückte Inszenierung eine Verbesserung der Welt bedeutet. Hinter dem Pathos einer ehrwürdigen Tradition, dem Glanz und Elend der Aufführungen, erleben wir eine komplexe Arbeitswelt, mit Akteuren, die ihre spezialisierten Aktivitäten mit der Überzeugung ausüben, etwas Besonderes und Privilegiertes zu leisten.

DIE DOHNAL FRAUENMINISTERIN / FEMINISTIN / VISIONÄRIN, Regie: Sabine Derflinger (Dokumentarfilm, A)
Die Geschichte und die Geschichten der Frauen wurden über Jahrhunderte unterdrückt, nicht erzählt, vergessen… Johanna Dohnal war die erste Feministin in einer europäischen Regierung. Der Film setzt der Ikone der österreichischen Politik ein Denkmal und schafft damit eine Identifikationsfigur für heutige und nachfolgende Generationen. Wir finden uns in ihr wieder, in ihren Kämpfen, ihren Siegen, ihrem Scheitern. Ein Film gegen das Vergessen und für eine gleichberechtigte Zukunft.

Hofer Filmtage ehren Samir.

In ihrer diesjährigen Werkschau widmen sich die 53. Internationalen Hofer Filmtage dem irakisch-schweizerischen Filmemacher Samir. Damit würdigt man einen der vielseitigsten, engagiertesten europäischen Filmemacher. Gezeigt werden u.a.:

BAGHDAD IN MY SHADOW, Werkschau | Regie: Samir (CH)
Das Café ,Abu Nawas’ ist ein beliebter Treffpunkt für Exil-Irakis in London. Dort treffen ein gescheiterter Schriftsteller, eine untergetauchte Ehefrau und ein schwuler IT-Schwarzarbeiter auf einen fanatisch religiösen Jüngling, den Neffen des Schriftstellers. Aufgehetzt durch den radikal-islamistischen Prediger einer Hinterhofmoschee, wendet sich dieser gegen seinen Onkel und es kommt zum dramatischen Showdown.

CHRIS THE SWISS, Werkschau | Regie: Anja Kofmel | Produktion: Samir (Dokumentarfilm | HR, DE, FIN)
Kroatien, Januar 1992. Mitten in den Jugoslawienkriegen wird Chris, ein junger Schweizer Journalist, unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Zum Zeitpunkt des Todes trug er die Uniform einer internationalen Söldnergruppe. Anja Kofmel, seine Cousine bewunderte diesen stattlichen jungen Mann als kleines Mädchen. Als erwachsene Frau beschließt sie, seiner Geschichte nachzugehen und versucht zu verstehen, was Chris tatsächliche Beteiligung an diesem Konflikt war …


Die Bandbreite seines Schaffens umfasst nicht nur die Regie oder Kameraarbeit. Zudem ist er auch als Produzent und Förderer junger Talente tätig sowie als Autor und Schauspieler. Samir wird zu den Hofer Filmtagen anreisen und seine persönliche Auswahl an Filmen aus seinem umfangreichen Schaffen präsentieren. Er war bereits 1988 mit seinem Film „Filou“ und im Jahr 2005 mit „Snow White“ in Hof vertreten.

Samir wurde 1955 in Bagdad im Irak geboren und kam als Kind mit seinen Eltern während der 60er Jahre in die Schweiz. Er besuchte die Schule für Gestaltung in Zürich und absolvierte danach eine Lehre als Typograph. Danach folgte eine Ausbildung zum Kameramann. In den 80er Jahren begann er eigene Filme zu drehen. Inzwischen umfasst sein Werk eine Liste von mehr als 40 Kurz- und Langfilmen. Er realisierte nicht nur Projekte für das Kino, sondern arbeitete auch mit vielen TV-Sendern in Deutschland und der Schweiz zusammen.

1994 übernahm Samir mit dem Dokumentarfilmer Werner Schweizer die Produktionsfirma Dschoint Ventschr Filmproduktion, die als Talentschmiede in der Schweiz gilt.

Link: hofer-filmtage.com
Quellen: Hofer Filmtage | Filmecho | Zoom Medienfabrik


Nachwuchsförderung und Filmkritiken im Oktober 2019, Teil 3

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Nachwuchsförderung - Leuchtstoffe für den trüben Herbst.



Seit sechs Jahren gibt der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) mit seiner Reihe »Debüt im rbb« dem Filmnachwuchs eine regelmäßige Plattform, um Kinofilme aus der Region zu unterstützen. Im Oktober 2019 startete die zwölfte Staffel im Fernsehen, die erstmals ausschließlich Filme von Regisseurinnen zeigt. Die Produktionen werden jeweils Donnerstags um 23:59 Uhr ausgestrahlt.

Den Auftakt machte am 10. Oktober 20019 die Leuchtstoff-Produktion "Mängelexemplar" von Laura Lackmann. Die Absolventin der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) erzählt in der Verfilmung von Sarah Kuttners gleichnamigem Bestsellerroman über den Riss, der sich plötzlich durch das eigene Leben ziehen kann. Laura Tonke erhielt für ihre Leistung den Deutschen Filmpreis für die "Beste weibliche Nebenrolle".

Ebenfalls an der DFFB studierte die in Moldawien geborene Regisseurin Ana-Felicia Scutelnicu. In ihrem Leuchtstoff-Film "Anishoara" schildert sie auf beeindruckende Weise anhand der vier Jahreszeiten das Erwachsenwerden ihrer jungen Protagonistin. Der Film ist bis zum 25. Oktober 2019 noch in der RBB-Mediathek abrufbar.

Am 24. Oktober 2019 folgt "Dinky Sinky" von Mareille Klein, die an der HFF in München studiert hat. Sie erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich ein Kind wünscht. Doch ihre Sehnsucht erfüllt sich nicht – und dann läuft auch noch der Mann davon.

Die diesjährige Herbststaffel endet am 31. Dezember 2019 mit "Axolotl Overkill", dem Langfilmdebüt von Helene Hegemann. Sie verfilmte dabei ihren eigenen Debütroman. Ihre Protagonistin, die 16-jährige Mifti, ist wild, traurig, vernünftig und verliebt. Die Erwachsenen, auf die sie trifft, sind nur eins: verzweifelt. Also muss Mifti selbst erwachsen werden, auf die eine oder andere Art.

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Aktuell im Kino zu sehen ist dagegen der preisgekrönte Dokumentarfilm "Born in Evin" von Maryam Zaree. Der Film wurde auf der 69.Berlinale 2019 mit dem Kompass-Perspektive-Preis in der Reihe Perspektive Deutsches Kino ausgezeichnet und wurde zudem am 12. September 2019 Gewinner des Bayerischen »Fünf Seen Filmfestivals« (fsff) in der Sektion Dokumentarfilm.

"BORN IN EVEN" Dokumentation von Maryam Zaree (Deutschland). Seit 17. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Elisabeths Filmkritik:

Maryam Zaree war zwei Jahre alt, als ihre Mutter mit ihr in die Bundesrepublik Deutschland kam. Ihr Vater konnte sie nicht begleiten. Beide Elternteile waren in Maryam Zarees Heimat (Iran) im Gefängnis gewesen. Sie hatten sich gegen den Shah aufgelehnt, und auch gegen das Regime Ayatollah Khomeinis. Maryam erfuhr eher zufällig, durch eine unbedachte Äußerung ihrer Tante, die in Frankreich lebt, dass auch sie im Gefängnis war. Sie wurde in einem Gefängnis für politische Gefangene geboren. 40 bis 60 Insassen hatte eine Zelle. Eine Freundin der Mutter, die ebenfalls in dem Gefängnis war, berichtete ihr, dass alle Anwesenden sie mit Liebe in dieses Leben begrüßt haben.

Den Film "Born in Evin" betrachtet Maryam, die heute Schauspielerin und Autorin ist ("Shahada", "4 Blocks"), als ihr Lebenswerk. Das Schweigen über Erlebtes belastet nicht nur Einzelne, sondern die Nachgeborenen und die Gesellschaft als solche. Ihre Mutter, Nargess Eskandari-Grünberg, ist promovierte Psychologin. Ihr Stiefvater, Kurt Grünberg, ist ebenfalls Psychoanalytiker, der sich mit den Spätfolgen der nationalsozialistischen Judenvernichtung beschäftigt.

Durch diesen biografischer Hintergrund wurde Zaree sicherlich sensibilisiert, aber das heißt nicht, dass das Sprechen und Aufarbeiten einfacher wäre. Da ihre Mutter schwieg, suchte sie andere, um etwas über das Schicksal und die Umstände zu erfahren, die ihrer Generation mit in die kalte Wiege gelegt worden war. Auch wollte Zaree zwar einen Film über die Kinder von Evin drehen, aber sich selbst zuerst ganz raus nehmen. Aber wer andere zum Sprechen bewegen möchte, muss auch selbst geben und so tritt Maryam Zaree doch vor die Kamera. Über Jahre suchte sie nach Kindern, die wie sie in Gefangenschaft geboren wurden. Sie reiste bis nach Kalifornien, um jemanden zu finden, der mit ihr sprach. Die Generation der Kinder schweigt, so wie die Eltern. Auch, das ist gar nicht als Vorwurf gemeint, weil es schmerzhaft ist und auch weil einem die Worte fehlen. Für sie ist die Zeit ein dunkles Loch, aus der keine Erinnerung herausgelangt. Fast. Wie sehr ein Trauma nachwirkt und jeden Einzelnen und auch die Gesellschaft prägt, um dann, unerwartet doch bemerkbar zu machen, ist Teil dieser Geschichte. Doch hier sollte die Erzählerin selbst sprechen.

Elisabeth Nagy


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"AFTER THE WEDDING" Drama von Bart Freundlich (USA). Mit Michelle Williams, Julianne Moore, Billy Crudup u.a. seit 17. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Bart Freundlich, der Ehemann von Julianne Moore, wagte sich an das dänisch-schwedische Drama "NACH DER HOCHZEIT" von Susanne Biehl (2006) heran, das damals einen Auslands-Oscar bekam. Bei Biel spielte Mads Mikkelsen den Leiter eines indischen Waisenhauses und Rolf Lassgard einen steinreichen Spender, der eventuell bereit ist, das bankrotte Haus zu retten.

Bei Freundlich sind es die Amerikanerin Isabel (Michelle Williams), Mitbegründerin eines Waisenhauses in Kalkutta, die nach New York fliegt, wo die reiche Unternehmerin Theresa Young, eventuell eine Millionenspende bereit hält, unter der Prämisse, das Isabel persönlich in den Big Apple kommt.

„Ich komme mit einem großen Koffer voller Geld zurück!“, ruft Isabel den Waisenkindern zu, bevor sie sich auf den Weg nach New York macht.

Es erfüllt sie mit Unbehagen, als sie das Luxushotel betritt, indem sie untergebracht ist. Sofort fällt ihr ein, was man mit dem Geld, Sinnvolles tun könnte. Bevor sie zu dem Kern ihrer Reise kommen, ist Theresa erst einmal mit Hochzeitsvorbereitungen ihrer Tochter Grace beschäftigt. Die Hochzeit soll am nächsten Tag stattfinden. Kurzerhand lädt sie Isabel zur Hochzeit ein. Isabel, die ein einfaches Leben gewohnt ist, fühlt sich sichtbar unwohl in dieser, für sie, verschwenderischen Luxuswelt. Als sie auf der Hochzeit auch noch ihren Ex-Freund Oscar (Billy Crudup), der mit Theresa verheiratet ist, wieder sieht, ahnt sie, dass diese Begegnung kein Zufall ist. Sie wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Außerdem soll sie das Geld nur bekommen, wenn sie in New York bleibt.

Das US-Remake „After the Wedding“ ist für sich allein genommen ein durchaus sehenswerter Film. Schon allein, wegen seiner tollen Besetzung. Biel hingegen, hat die Geschichte damals besser erzählt. Das liegt an den männlichen Hauptdarstellern, die dem entscheidenden Twist eine stärkere Emotionalität und auch Glaubwürdigkeit verleihen.

Ulrike Schirm


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"PARASITE" Sozialkritischer Thriller von Joon-ho Bong (Südkorea). Gewinner der diesjährigen Goldenen Palme in Cannes. Mit Kang-Ho Song, Woo-sik Choi, Park So-Dam u.a. seit 17. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Familie Kim, Vater, Mutter und zwei erwachsene Kinder, hausen in einer miesen Souterrain-Wohnung in der Unterstadt. Sie ist feucht und klamm und Wanzen huschen hin und her. Ein bisschen Geld verdienen sie, mit dem Zusammenfalten von Pizzakartons. Die Kamera verfolgt den jungen Ki-woo, wie er verzweifelt sein Handy hoch hält, auf der Suche nach dem Empfangsnetz der Nachbarn. Neben der erhöht gebauten Toilette klappt es endlich. Das die Toilette höher liegt, als die Räume, hat auch einen Grund. Bei starken Regenfällen, kann es passieren, dass sie überläuft.

Die tragische Existenz der Familie ändert sich, als ein Freund von Ki-woo (Choi Wooshik) auftaucht und ihm anbietet seinen Job als Englischlehrer bei einer reichen Familie zu übernehmen, da er für ein Jahr ins Ausland geht. Ki-woo's anfängliches Zögern, dämpft er mit den Worten: „Du schaffst das schon. Die Mutter des Mädchens, dem du Nachhilfe geben sollst, ist ein einfaches Gemüt“. Flugs fälscht Ki-woos Schwester die nötigen Dokumente. Alles klappt wie am Schnürchen. Von nun an, geht Ki-woo bei der reichen Familie Park ein und aus. Die vierköpfige Familie lebt in einer supermodernen, luxuriösen Villa oberhalb der Stadt, natürlich mit dem nötigen Dienstpersonal.

Familie Kim ist zwar arm aber nicht doof. Gemeinsam schmieden sie einen äußerst raffinierten Plan, die Angestellten im Hause Park auszubooten und deren Platz einzunehmen. Der Vater als Chauffeur, die Schwester als Kunsttherapeutin für den kleinen Sohn und die Mutter als Hausangestellte. Ihre Familienzugehörigkeit vertuschen sie geschickt. Als der kleine Sohn feststellt, dass sie alle unangenehm riechen, droht die ganze Sache aufzufliegen. Geht aber gerade nochmal gut. Das falsche Spiel spitzt sich dramatisch zu, als sie in dem unterirdischen, perfekt getarnten Kellerräumen, den seit Jahren hausenden Ehemann der gefeuerten Haushälterin entdecken.

Der südkoreanische Regisseur Bong Joon-ho, der für seinen Film „Parasite“ in diesem Jahr auf dem Cannes-Festival die Goldene Palme erhielt, ist einer der aufregendsten Genre-Regisseure des aktuellen Films.

"PARASITE" ist eine rabenschwarze Gesellschaftssatire. Schon in seinen früheren Filmen "The Host", "Snowpiercer" und seinem Kinderfilm "Okja" wird klar, dass er ein Herz für die Verdammten dieser Erde hat.

Besonders in diesem Film ist es ihm hoch anzurechnen, dass er das Verhalten der Familie Kim nicht ins Lächerliche zieht oder gar zynisch betrachtet. Auch macht er sich nicht über die Einfältigkeit der reichen Familie Park lustig.

Meisterlich beobachtet er in seiner doppelbödigen Satire die Klassenunterschiede zwischen Arm und Reich. Erschreckend aktuell. Bitterböse zeigt er auf, was der Kapitalismus aus uns macht.

Ulrike Schirm


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"ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK" Musical-Dramödie von Philipp Stölzl (Deutschland, Österreich). Mit Heike Makatsch, Moritz Bleibtreu, Katharina Thalbach u.a. seit 17. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

„Ich war noch niemals in New York“ ist einer von vielen Hits von Schlagerstar Udo Jürgens. Er hätte bestimmt viel Freude an der quietschbunten, turbulenten Verfilmung des gleichnamigen Musicals, unter der Regie von Philipp Stölzl („Der Medicus“) gehabt.

Es beginnt mit dem Sturz der einsamen Maria (Katharina Thalbach), der Mutter von der erfolgsverwöhnten, zickigen TV-Moderatorin Lisa Wartberg (Heike Makatsch), deren Laune nicht die beste ist, da ihre Sendung sich in einem Quotentief befindet. Als Maria im Krankenhaus erwacht, kann sie sich an nichts erinnern, außer dass sie noch niemals in New York war.

Heimlich büxt sie aus und schmuggelt sich als blinde Passagierin an Bord eines luxuriösen Kreuzfahrtschiffes, mit dem Ziel New York. Gemeinsam mit ihrem Maskenbildner Fred (Michael Ostrowski) hetzt Lisa ihrer verwirrten Mutter hinterher, um sie zurückzuholen. Zu spät, das Schiff ist kurz vorm auslaufen. Der Kapitän drückt ein Auge zu und lässt die drei „blinden Passgiere“ an Bord. Tagsüber müssen sie arbeiten und übernachten müssen sie in den schäbigen Kabinen der Bediensteten unter Deck. Dort geht es nach Feierabend lustig zu. Gerne wird getanzt zu „Griechischer Wein“ und so manches Glas zu viel getrunken. Je länger sie an Bord sind, um so mehr vergessen sie die Zwänge und Sorgen ihres Alltags. Während der Überfahrt machen sie alte und neue Bekanntschaften, die ihr Leben verändern werden.

Lisa lernt Axel Staudach (Moritz Bleibtreu) und seinen Sohn Florian (Marlon Schramm) kennen. Dieser Axel ist überhaupt nicht ihr Typ, da sie auf Männer mit Glamour steht. Fred verliebt sich in den schwulen griechischen Bordzauberer Costa (Pasquale Aleardi) und Maria verknallt sich in den schrillen, gealterten Gigolo und Eintänzer Otto (Uwe Ochsenknecht), den sie schon aus ihrer Jugend kennt, sich aber wegen ihrer Amnesie, nicht erinnern kann.

Und da es ja ein Musical ist, darf hier jeder mit sichtlichem Spaß, in nostalgisch bunten Schiffskulissen und rot-orangefarbenen Sonnenuntergängen, singen und tanzen. Natürlich nach den Ohrwürmern von Udo Jürgens. Geschickt hat Stölzl die Liedtexte passend zu den einzelnen, zwischenmenschlichen Szenen ausgesucht und ab und zu den Text verändert. Das alle keine Gesangsstars sind, stört nicht, da Stölzl sie mit Augenzwinkern inszeniert hat. Hinter dem schrill bunten Spektakel verbirgt sich auch eine Ernsthaftigkeit, die durch Jürgens Liedtexte und den Geschichten seiner Protagonisten, bedingt ist.

Erfreulich ist, dass das schwule Paar nicht, wie leider sehr oft, überzogen tuntig, in Szene gesetzt wurde. Das Katharina Thalbach, geradeso am chargieren vorbeischrammt, ist auch erfreulich.

Ein überdrehtes Melodram, das für Entspannung sorgt. Darauf ein Glas griechischen Wein. Zum Wohl.

Ulrike Schirm


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Blu-ray Filmkritik und Verlosung:

"BEAST" Thriller von Michael Pearce (Großbritannien). Mit Jessie Buckley und Johnny Flynn u.a. ab 25. Oktober 2019 nur auf DVD und Blu-ray sowie als VoD erhältlich. Hier der Trailer:



Unsere Blu-ray Kritik:


Ein Mix aus Psychothriller und sinnlichem Liebesfilm beschreibt der Verleih das Video, das leider nicht mehr in die deutschen Kinos kommt, sondern nur über den Zweitverwertungsmarkt vertrieben wird.

Der bereits 2017 gedrehte Film "BEAST" feierte aber seine umjubelte Premiere auf dem Toronto International Filmfestival und begeisterte gleichermaßen das Publikum des Sundance Film Festivals sowie des London Film Festivals. Für uns war dies Grund genug, neugierig zu werden, denn Festivalfilme versprechen meist außergewöhnliche Spannung zu verbreiten, ohne dabei in den B-Movie-Charakter abzurutschen.

Und genauso war es. Schon vom Titel her wurden wir im Laufe der Story mehrfach auch eine falsche Fährte gelockt. Ein auf den ersten Blick ziemlich böse dreinschauender junger Mann, mit langem Vorstrafenregister als Wilderer, entpuppt sich jedoch bald als Schwerenöter, der die junge Moll begehrt.

Das junge Mädchen hat selbst einiges auf dem Kerbholz und lässt sich von dem Fremden gern verführen, denn als junger Teenager will man auch mal aufbegehren und nicht immer den elterlichen Ratschlägen im trauten Heim Folge leisten.

Erst als einige Morde die ländliche Gemeinschaft in Angst und Schrecken versetzen, kommen auch ihr Bedenken. Für ihre schauspielerische Leistung gewann Jessie Buckley einen BIFA für Most Promising Newcomer. Außerdem wurde BEAST bei den BAFTAs als Outstanding British Debut ausgezeichnet.

Dass aber nach der Aufklärung der Morde das Ende des Films noch lange nicht naht, hat uns dann doch etwas überrascht. Der Film bleibt weiterhin spannend, bekommt aber leider zum Schluss einen leichten Horror Touch, der uns weniger gefiel.

Gerne verlosen wir unser nur einmal angesehenes und bestens erhaltenes Rezensionsexemplar, um sich selbst von der Qualität des Filmes zu überzeugen. Die grandiosen Landschaftsaufnahmen kommen übrigens auf der brillanten Blu-ray-Qualität besonders zur Geltung.

W.F.

Anfragen an baf-berlin@web.de | Stichwort: BEAST.
Wie bei allen Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen.




33. Medientage München 2019

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Motto der Medientage „Next Digital Level - Let's build the Media we want!“



Medientage München 2019, die vom 23. bis 25. Oktober 2019 im ICM der Messe München stattfinden, versprechen unter dem Motto „Next Digital Level - Let's build the Media we want!“ die „wichtigsten Themen in einer sich radikal verändernden Medieninfrastruktur“ aufzugreifen und die Chancen für Medienunternehmen zu zeigen.

Auf insgesamt sieben Bühnen im ICM der Messe München diskutieren Referenten aus aller Welt zu den Themen Bewegtbild, Journalismus/Publishing, Audio/Radio, Medien & Netzpolitik, Social Media, Werbung & Marketing sowie über Prozesse und Methoden, die Medienunternehmen erfolgreich machen.

Film und Kino stehen in diesem Jahr nicht explizit auf der Agenda. Ein Panel zu dem PwC einlädt trägt den Titel „Game of Laws: Wenn digitales Know-how in der Filmproduktion auf rechtliche Schranken trifft“.

Der deutsche TV-Markt im Umbruch.

Beim TV-Gipfel geht es um „Neu-Ordnung“. Unter den Schlagworten „Creating New Value in Media“ wird gefragt was KKR in der deutschen Medienszene plant.

Das VoD & Streaming Special will mit dem Titel „Wie läuft’s beim VoD made in Germany?“ eine Zwischenbilanz ziehen und fragt auch „AVoD, SVoD oder was?! Streaming-Strategien zwischen Zahlungsbereitschaft und Zielgruppenansprache“.

SVoD bedeutet "Subscription-Video-on-Demand". Hierbei handelt es sich um eine Form von "Video on Demand", bei der Sie die Videos via Streaming abrufen können und eine monatliche oder jährliche Summe zahlen müssen. Es handelt sich hierbei also um ein Abonnement, wie z. B Amazon Prime.

TVoD heißt "Transactional-Video-on-Demand". Dieses Prinzip ist das Gegenteil eines Abos. Hierbei zahlen Sie für jeden Content einzeln.

AVoD bedeutet "Advertising-Video-on-Demand". Bei diesem Streaming-Prinzip zahlen Sie nichts, werden allerdings beim Schauen von Filmen und Serien mehrfach durch etwas Werbung unterbrochen.


Im Rahmen der Masterclasses teilen hochkarätige Speaker ihr Wissen mit einem interessierten Publikum.

Wie geht Audio Branding auf hohem Niveau? Wie können neue Podcasts aus der Masse herausstechen? Wie lässt sich User Engagement mit visuellem Storytelling steigern? Wie profitieren Medienmacher von Künstlicher Intelligenz, wie kann man mit KI Audioinhalte erstellen? Oder wie lassen sich bei der Recherche Quellen und Inhalte verifizieren?


Antworten auf diese Fragen bieten Carl-Frank Westermann von WESOUND, Rob Szymoniak von PODCASTMANIA, Maike Zimmermann von Microsoft, , Julia Köberlein und Bernhard Scholz von Kontextlab sowie Bernd Oswald von BR24 in insgesamt sechs Masterclasses bei den #MTM19. Geboten werden jeweils 90 Minuten Insights und praktisches Know-how von Expertinnen und Experten!

Der Besuch der Masterclasses ist für allen Besuchern mit gültigem Konferenz-Ticket möglich. Die Teilnehmerzahl ist jedoch limitiert, sodass eine separate Registrierung erforderlich ist. Alle Infos und den Anmelde-Link gibt es HIER.

Den Blick auf den internationalen Wettbewerb wirft die Fincons Group mit „How to compete in a global TV Arena“.

Im Fokus stehen auch Networking-Möglichkeiten sowie Präsentationsplattformen für Unternehmen. Hinzu kommen eigene Tages- und Abendveranstaltungen oder Kooperationsveranstaltungen wie etwa die traditionelle „Nacht der Medien“.

Über die Medientage:
Die Medientage München sind ein jährlich stattfindender Kongress der Kommunikationsbranche mit angeschlossener Messe. 2016 nahmen rund 6.000 Teilnehmer aus dem In- und Ausland an Kongress, Messe und Events rund um die Medientage teil.

ADRESSE
ICM – Internationales Congress Center München
Am Messesee
81829 München

Link: medientage.de


Call for Entries - FILM, DOKUS, ANIMATIONEN

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Gesucht werden Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme für das 17. Neiße Filmfestival sowie Animationsfilme für das 27. Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart.



Vom 12. bis 17. Mai 2020 geht das Neiße Filmfestival im deutsch-polnisch-tschechischen Dreiländereck in seine 17. Runde.

Die Festivalmacher vom Kunstbauerkino in Großhennersdorf suchen dafür wieder Wettbewerbsbeiträge in den Kategorien Spielfilm, Kurzfilm und Dokumentarfilm, auf die insgesamt neun Neiße-Fische - die Preisskulpturen des Festivals - und rund 21.000 Euro Preisgeld warten.

Neben den besten Filmen in jeder Kategorie und den Publikumslieblingen werden u.a. die beste darstellerische Leistung, das beste Drehbuch und das beste Szenenbild prämiert. Außerdem wird ein Spezialpreis an einen Film aus dem gesamten Festivalprogramm vergeben, welcher sich dem Verständnis der Nachbarschaft von Deutschland, Polen und Tschechien widmet.

Zugelassen zum Wettbewerb des 17. Neiße Filmfestivals sind Produktionen aus den Jahren 2019 und 2020, die in mindestens einem der drei Nachbarländer Deutschland, Polen und Tschechien produziert bzw. koproduziert wurden.

Besonders und einzigartig am Neiße Filmfestival ist sein genreübergreifender, trinationaler Charakter mit grenzüberschreitenden Filmvorführungen an rund zwanzig Spielorten im Dreiländereck an der Neiße und einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und Partys, welches gemeinsam mit Kooperationspartnern in allen drei Ländern organisiert wird.

Einsendeschluss für alle Einreichungen ist der 15. Dezember 2019. Die Auswahl der Filme erfolgt bis Mitte April 2020.


Die Filmanmeldung muss am Stichtag mit einer Sichtungs-DVD oder einem Screener-Link im Festivalbüro vorliegen oder als Einreichung auf der Homepage oder online auf FilmFestivalLife erfolgen.

Link: www.neissefilmfestival.net

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Aufruf zur Filmeinreichung beim 27. Internationale Trickfilmfestival Stuttgart 2020.

Vom 5. bis 10. Mai 2020 findet das 27. Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) statt, eine der weltweit wichtigsten Veranstaltungen für Animationsfilm. Der Aufruf zur Filmeinreichung für Animationsfilme, die nach dem 1. Oktober 2018 fertig gestellt wurden, gilt seit dem 6. September 2019 für die Hauptwettbewerbe des Festivals.

Noch bis zum 01. Dezember 2019 können Sie Ihre Filme beim zu folgenden Wettbewerben für das ITFS 2020 einreichen:

• Internationaler Wettbewerb
• Young Animation (Internationaler Studentenfilmwettbewerb)
• Tricks for Kids (Wettbewerb für animierte Kurzfilme)
• AniMovie (Internationaler Langfilm-Wettbewerb)


Alle Infos rund um die Filmeinreichung beim ITFS erhalten Sie hier auf einen Blick — einschließlich Einreichfristen, Anmeldeformularen und Reglements.

Die Einreichfrist für den neue Musikwettbewerb
• Bechstein Classic Animation Award endet erst am 01. März 2020.


Der neue Musikwettbewerb Bechstein Classic Animation Award richtet sich an Animationsstudierende und Absolvent*innen von internationalen Film- Kunst- und Medienhochschulen und prämiert den besten Einsatz / die beste Umsetzung von Musik in einem animierten Kurzfilm. Hierfür stellt das Musiklabel Bechstein Classic aus seinem Portfolio fünf Musikstücke zum Download zur Verfügung, die als integraler Bestandteil eines animierten Kurzfilms oder zur direkten Visualisierung verwendet werden können. Die Lizenz ist in Verbindung mit einer Einreichung des Films zum ITFS20 kostenfrei. Der Preis ist mit 2.500€ dotiert.

Das Reglement und Anmeldeformular zum Musikwettbewerb finden Sie hier.

Teilnehmen kann jeder Animationsfilm bis zu einer Länge von 35 Minuten einschließlich Kombinationen von Real- und Trickfilm, in dem einer oder mehrere der Tracks, die das Musiklabel Bechstein Classic per Download zur Verfügung stellt, zur Verwendung kommen. Sonderwünsche (wie z. B. instrumentale Versionen) sind nach Rücksprache möglich. Die Musikstücke können mit einer Eigenkomposition kombiniert werden.

Über das ITFS:
Das ITFS bietet Filmschaffenden, Regisseur*innen, Produktions- und Verleihfirmen eine professionelle Plattform, ihre Filme sowohl einem breiten Publikum als auch Fachbesuchern zu zeigen. Trickfilmfans jeden Alters haben die Möglichkeit, sechs Tage lang animierte Kurz- und Langfilme, Serien und Games zu sehen und zu erleben. Auf dem Festival wird eine große Bandbreite des aktuellen Animationsfilmschaffens mit seinen Schnittstellen zu Visual Effects, Architektur, Kunst, Design, Musik und Games präsentiert. Im Zentrum des Festivals stehen der künstlerische Animationsfilm, innovative interaktive und transmediale Arbeiten sowie die Förderung junger Talente. In den unterschiedlichen Wettbewerben werden Preisgelder in Höhe von bis zu 90.000 € vergeben.

Informationen zu weiteren Wettbewerben, die separat ausgeschrieben werden, finden Sie auf der Website des Festivals.

Link: www.ITFS.de


Filmplus 19 – Festival für Filmschnitt und Montagekunst 2019

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Vergabe der Schnitt Preise 2019 durch Filmplus vom 25.-28. Oktober 2019 in Köln.



Am 25. Oktober 2019 beginnt die neunzehnte Ausgabe von Filmplus, dem Kölner Festival für Filmschnitt und Montagekunst 2019.

Fünfzehnmal Montagekunst: Die Nominierten.

Die Filmplus-Vorjurys haben entschieden! 15 Filme gehen bei der 19. Ausgabe von Filmplus in drei Kategorien in die Wettbewerbe um die Schnitt Preise. Alle Filme werden während des Festivals vom 25. bis 28. Oktober 2019 in Köln gezeigt, anschließend sprechen die jeweils nominierten Editor*innen aus Deutschland und Österreich im Publikumsgespräch über ihre Arbeit.

Folgende Editor*innen wurden ausgewählt:

Je fünf Kinodokumentar-, Spiel- und Kurzfilme aus Deutschland und Österreich wurden für die so genannten “Schnitt Preise” ausgewählt. Die Filme werden im Rahmen des viertägigen Festivals im Kölner Filmforum im Museum Ludwig und im OFF-Broadway in Köln zu sehen sein.

Die Nominierungen für den Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm, ermöglicht durch die Film- und Medienstiftung NRW (dotiert mit 7.500 Euro):

• Denys Darahan für “Oray” (R: Mehmet Akif Büyükatalay)
• Jörg Hauschild für “Gundermann” (R: Andreas Dresen)
• Thomas Krause / Halina Daugird für “LOMO – The Language of many others” (R: Julia Langhof)
• Oliver Neumann für “Joy” (R: Sudabeh Mortezai)
• Hansjörg Weißbrich / André Bendocchi-Alves für “Glück ist was für Weicheier” (R: Anca Miruna Lazarescu)


Die Nominierungen für den Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm, ermöglicht durch die Stiftung Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst (dotiert mit 7.500 Euro):

• Anne Fabini für “Of Fathers and Sons – Die Kinder des Kalifats” (R: Talal Derki)
• Gesa Jäger / Louly Seif für “Dreamaway” (R: Marouan Omara / Johanna Domke)
• Niki Mossböck für “Erde” (R: Nikolaus Geyrhalter)
• Anna Pesavento für “Der Stein zum Leben” (R: Katinka Zeuner)
• Gabriele Voss für “Nachlass” (R: Christoph Hübner / Gabriele Voss)


Die Nominierungen für den Tentacle Sync Förderpreis Schnitt, ermöglicht durch Tentacle Sync und das Land NRW (dotiert mit 2.500 Euro):

• Jonas Eisenschmidt / Constanze Wolpers für “Die Experten” (R: Jonas Eisenschmidt / Constanze Wolpers)
• Marie Fontanel für “my own kind” (R: Mirjam Khera)
• Kerstin Honeit für “Panda Moonwalk or Why Meng Meng Walks Backwards” (R: Kerstin Honeit)
• Jessica Rudolph für “Peng!” (R: Jan Maroske)
• Paul Scholten für “Biotop” (R: Paul Scholten)


Die Schnitt Preise werden von zwei unabhängigen und gewerksübergreifend besetzten Jurys ausgewählt und am Montag, den 28. Oktober 2019, im Filmforum Museum Ludwig bei der offiziellen Preisverleihung vergeben. Ergänzt werden die Wettbewerbsbeiträge auch 2019 durch den Ehrenpreis Schnitt, mit dem in diesem Jahr Heidi Handorf gewürdigt wird, einen Themenschwerpunkt sowie durch den International Day.

Die Jury für den Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm:

Jonas Katzenstein (Produzent)
Ingrid Koller (Editorin, Vorjahrespreisträgerin)
Francis Meletzky (Regisseurin)
Gernot Roll (Kameramann und Regisseur)
Petra Zieser (Theater- und Filmschauspielerin)


Die Jury für den Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm:

Yana Höhnerbach (Editorin, Vorjahrespreisträgerin)
Imogen Kimmel (Regisseurin und Autorin)
Daniela Praher (Produzentin)
Börres Weiffenbach (Kameramann)
Fritz Wolf (Filmjournalist und Dramaturg)


Beide Jurys entscheiden gemeinsam über die Vergabe des Tentacle Sync Förderpreis Schnitt, Preispatin dieser Auszeichnung ist die Regisseurin Francis Meletzky.

Filmplus Akademie:

Die Filmplus Akademie und eine International Masterclass finden wie im vergangenen Jahr noch vor der offiziellen Eröffnung, am Freitag, den 25. Oktober 2019 ganztägig in Köln als kompaktes Weiterbildungsangebot statt mit sechs halbtägigen Workshops und einer ganztägigen International Masterclass.

Der Schwerpunkt der Workshops liegt auf der Verbesserung im Verständnis benachbarter Gewerke füreinander, der Stärkung von Kommunikation und Selbst-Bewusstsein im Montageprozess und vor allem im dramaturgischen Fokus, dem Storytelling.

Inhaltlich geht es um die Dramaturgie von Literaturadaption und Mini-Serie, um Sounddesign und Filmmusik, um Schnittberatung und die Emotionen beim Schneiden – eine bunte Palette bei ebenso kompetenten wie renommierten Dozent*innen direkt aus der Berufspraxis.

Eröffnung in Anwesenheit der Ehrenpreisträgerin.

Am Montag, den 25. Oktober 2019, startet FILMplus um 20:00 Uhr im Filmforum NRW des Museum Ludwig mit dem Eröffnungsfilm "Stammheim - Die Baader-Meinhof-Gruppe vor Gericht" von Reinhard Hauff in Anwesenheit der Ehrenpreisträgerin Heidi Handorf, die 1986 für den Filmschnitt verantwortlich zeichnete.

Hier der Trailer:



Synopsis:
1972 werden die RAF-Terroristen Andreas Baader und Jan-Carl Raspe gefangengenommen. Wenig später fasst die Polizei auch Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin. Nach Jahren der Isolationshaft im Hochsicherheitsgefängnis von Stammheim beginnt im Mai 1975 der Prozess. Das Urteil heißt 1977 lebenslänglich für alle. Ulrike Meinhof ist zu diesem Zeitpunkt bereits tot - sie hatte sich kurz vorher in ihrer Zelle erhängt.


Mehr als 85 Filme für Kino und Fernsehen hat Heidi Handorf durch ihre Montage mitgestaltet. Das Filmplus Festival zeichnet die Editorin für ihr Lebenswerk im Oktober mit dem »Ehrenpreis Schnitt« und einer Hommage aus.

Die in München lebende Filmeditorin montierte u.a. sechs Produktionen für Reinhard Hauff sowie weitere Filme für Regisseure wie Edgar Reitz, Herbert Achternbusch, Bernhard Sinkel, Matti Geschonneck und Oliver Storz.

Das Festival zeigt mit „Stammheim“, der im Erscheinungsjahr 1986 den Goldenen Bären bei der Berlinale gewann, eine ihrer herausragendsten Montageleistungen. Der Spielfilm basiert auf den Gerichtsprotokollen aus dem RAF-Prozess und wird wesentlich von seinem temporeichen Schnitt bestimmt, der die aggressive Stimmung bei den hitzigen Wortgefechten der Baader-Meinhof-Gruppe mit den Richtern greifbar macht.

Auch einen Teil der legendären Serie „Heimat“ (1984), die Heidi Handorf in zweieinhalbjähriger Arbeit für Regisseur Edgar Reitz schuf, wird im Rahmen der Hommage gezeigt. Die 11-teilige Produktion, die die Geschichte des fiktiven Hunsrückdorfs Schabbach und ihrer Bewohner über drei Generationen erzählt, gehört insbesondere wegen ihrer epischen Erzählstruktur zu den Meilensteinen der deutschen Fernsehgeschichte.

Heidi Handorf begann in den frühen 1970ern in München als Schnittassistentin und arbeitete mit einigen der renommiertesten Filmeditor*innen der Zeit zusammen: Darunter Peter Przygodda, Inez Regnier, Beate Mainka-Jellinghaus und Jane Seitz, mit der sie 1974 an „Die Verrohung des Franz Blum“ arbeitete. Es war die erste Zusammenarbeit mit Regisseur Reinhard Hauff, mit dem sie eine besonders nachhaltige, kreative Zusammenarbeit verbindet. Nach zwei Filmen für Herbert Achternbusch begann Handorf Anfang der 1980er Jahre mit dem Hunsrück-Projekt von Edgar Reitz, aus dem ein Dokumentarfilm und die Serie „Heimat“ entstand. Dem Fernsehen blieb Heidi Handorf auch danach neben ihrer Kinoarbeit treu und montierte zahlreiche Fernsehfilme, insbesondere für Matti Geschonneck und Oliver Storz. Für ihre Arbeit wurde sie dreimal für den Deutschen Kamerapreis nominiert (Kategorie: Bester Schnitt).

Die Bekanntgabe und Ehrung aller Preisträger*innen erfolgt im Rahmen unserer Preisverleihung am Montag, den 28. Oktober 2019, um 20:00 Uhr im Filmforum NRW. Musikalisch wird die Abschlussveranstaltung durch die Indie-Folk-Band „Stereo Naked“ begleitet.

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Das Ungewisse hörbar machen:
bvft Screening und Werkstattgespräch zu „Chris the Swiss“ bei Filmplus 19

Beim diesjährigen Filmplus Festival in Köln zeigt die Berufsvereinigung Filmton (bvft) eine außergewöhnlich spannende Doku mit hohem Animationsfilmanteil. Im anschließenden Werkstattgespräch wird Sounddesigner und Mischtonmeister Markus Krohn über seine Arbeit am Dokumentarfilm „Chris the Swiss“ berichten.

Persönliche Filmbilder aus dem Familienfundus, historische Archivaufnahmen, über einen langen Zeitraum aufgenommene Originaltöne und Animationssequenzen, die den Horror des Krieges spürbar machen - diese Elemente bilden das Ausgangsmaterial für diesen Dokumentarfilm. Welche Konsequenzen sich daraus für die Tongestaltung ergeben und wie man aus so unterschiedlichem Quellmaterial eine einheitliche, einfühlsame Filmtonästhetik in Dolby Atmos schaffen kann, das sind die Themen, um die es beim diesjährigen Screening und Werkstattgespräch der Berufsvereinigung Filmton gehen wird.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Anfang der 90er Jahre, die Jugoslawienkriege haben begonnen. Am 7. Januar 1992 wird in Kroatien ein junger Schweizer Journalist in der Uniform einer internationalen Söldnergruppe tot aufgefunden. 20 Jahre später spürt die Schweizer Filmemacherin Anja Kofmel dem Tod ihres Cousins nach. Was war geschehen? Was bewog den jungen Reporter, seine Neutralität aufzugeben? Und wie kam er schließlich zu Tode? Ihre persönliche Sicht wird in animierten Sequenzen erzählt, durch reale Szenen und umfangreiches Archivmaterial wird die journalistische Seite der Geschichte dokumentiert.


Mit „Chris the Swiss“ (CH/HR/FI/DE 2018, 90 Min.) ist Anja Kofmel ein vielfach international ausgezeichneter Dokumentarfilm gelungen. Neben dem Gewinn des diesjährigen Schweizer Filmpreises in den Kategorien Bester Dokumentarfilm, Bester Schnitt und Beste Filmmusik war er 2018 mehrfach in Cannes sowie bei den Emile Awards - dort für Best Sound Design in a Feature Film Production - nominiert.

bvft Screening und Werkstattgespräch zu „Chris the Swiss“
Vorführung am Montag, 28.10.2019 um 13:30 Uhr
Werkstattgespräch um 15:30 Uhr
Ort: OFF Broadway Kino, Zülpicher Str. 24, 50674 Köln
Moderation: Dietmar Kraus (Filmplus)
Gast: Markus Krohn (Sounddesigner und Mischtonmeister)

Bei dem Werkstattgespräch, das direkt nach der Vorführung des Films stattfindet, wird der Herstellungsprozess der Filmtonspur ausführlich erläutert und das Tonkonzept erklärt. Zur Veranschaulichung werden einzelne Elemente des Sounddesigns vorgespielt. Im Anschluss gibt es ein Q&A, bei dem Publikumsfragen beantwortet werden.

Weitere Informationen zum Film unter:
Link: www.christheswiss.net

Über die bvft:
Die Berufsvereinigung Filmton e.V. (bvft) ist ein im Jahr 2003 gegründeter Verein der die Belange der professionellen Filmtonschaffenden in Deutschland vertritt. Sie setzt sich für die Wertschätzung des Filmtons gegenüber Fernsehsendern, der Filmwirtschaft und in der Öffentlichkeit ein und ist Kommunikations- und Expertenplattform für technische, kreative und rechtliche Themen. Zu den regelmäßigen Aktivitäten der bvft gehören Veranstaltungen auf Filmfestivals, Jour-Fixe-Abende zu aktuellen Themen und die jährliche Herausgabe des bvft Filmton Guides.

Links: www.filmplus.de | www.bvft.de/verein
Quellen: rische & co pr | Filmplus | Kameramann



Filme to go: LEIHKARTE für UNIVERSAL Blockbuster

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Blockbuster von UNIVERSAL sind im November und Dezember bundesweit als LEIHKARTE in 48 Marktkauf- und EDEKA-Filialen erhältlich.



Zum Auftakt der Medientage München bewerben UNIVERSAL und AMAZON mit unterschiedlichen Konzepten ihre Streaming Dienste.

Während sich die Kinopolis Gruppe vehement gegen NETFLIX stellt und auf keinen Fall deren Filme in den deutschen Kinos zeigen will, sehen andere Kinoketten wie die Yorck Kinogruppe in Berlin, die Situation etwas entspannter. Zumindest das Kant Kino zeigte in letzter Zeit zwei Netflix Filme, die auf dem Internationalen Film Festival von Venedig ihre Premiere feierten, jetzt auch in Berlin, kurz vor Beginn der Streaming Verwertung im TV und Internet.

Nach dem überraschenden Erfolg von Netflix'"Roma" im letzten Jahr, der nicht nur in Venedig gewonnen hatte, sondern auch noch bei den Oscars absahnen konnte, will auch Amazon sechs bis zwölf Projekte pro Jahr exklusiv für seine deutsche Plattform Prime Video produzieren, sagte James Farrell, Head of International Originals, Amazon Studios, zum Auftakt des TV-Gipfels auf den Medientagen München am gestrigen Donnerstag, über den wir vorab hier berichteten.

"Wir wollen das machen, was herausragt und anders ist", erklärte Farrell seine Strategie für Deutschland.


Der Start anderer Streaming-Plattformen im Herbst (Disney) und im kommenden Jahr (Warner) beeinflusse Amazon nicht, weil das Unternehmen so kundenorientiert sei, sagte Farrell. Tatsächlich hat neben Netflix speziell Amazon mit seiner gewaltigen Marktmacht des Online-Handels, die Möglichkeit, ihre eigenen Filmproduktionen quasi kostenlos zu bewerben und zudem auf die Möglichkeit des VoD-Verleihs über Prime Video zu verweisen.

Aber auch andere US-Majors verschlafen den Zeiten-Wandel im Zweitverwertungsmarkt nicht. Während die Geschäfte mit Videotheken fast zum Erliegen gekommen sind, haben die VoD-Dienste kräftig an Marktmacht gewonnen, zum großen Ärger der Filmtheater, die in den letzten beiden Jahren weniger Umsatz zu verzeichnen hatten.

Vor allem Amazon beobachte genau die Kommentare zu den Produkten - auch in den Sozialen Medien, um ggf. darauf schnell mit einer neuen Strategie reagieren zu können.

Allerdings dürften sich auch die Filmtheater eigentlich nicht beschweren, weil sich die Kino- und Medienwelt in den letzten 25 Jahren durch die Digitalisierung restlos verändert hat. Die erhöhten Investitionen wurden durch vereinfachte digitale Distribution und flexiblere Handhabung der digitalen Filmkopien meist wieder ausgeglichen.

Zum Jahresende ziehen auch die Kartenverkäufen an den Kinokassen wieder kräftig an, denn diese Woche startete der Vorverkauf zum neuen "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" und brach gleich alle Rekorde.

Hier der Trailer:



Es ist der dritte Teil der neuen Star Wars“-Trilogie, die mit "Star Wars 7: Das Erwachen der Macht“ begann und 2017 mit "Star Wars 8: Die letzten Jedi“ fortgesetzt wurde.


Offenbar scheint der Disney-Film sogar den vierten Teil der Avengers-Saga "Avangers: Endgame", den umsatzstärksten Film aller Zeiten, derzeit allein durch die Vorverkäufe in den Schatten stellen zu wollen.

Regisseur Dani Levy sagt im Interview mit Blickpunkt:Film zum 25. Jubiläum von X Filme Creative Pool GmbH, Berlin, dass Kino generell wieder attraktiver werden sollte und im Umgang mit den Streamingplattformen mehr Selbstbewusstsein zeigen müsste.

Es dürfte nicht sein, dass gute Autoren und Regisseure ihre neuen High-Concept-Projekte am Kino vorbei entwickeln. Allmählich dämmert allen Beteiligten, dass es größerer Anstrengungen als bisher bedarf, um junges und verloren gegangenes Publikum wieder fürs Kino zu gewinnen. Das wird aber nur gelingen, wenn die veränderten Bedürfnisse und Wünsche des Publikums in den Mittelpunkt aller Anstrengungen gestellt werden, so Dani Levy.


Immerhin gibt es genügend exklusive Produkte aus Hollywood, das die Zuschauer in Massen vor die Leinwand lockt - wie z.B. Todd Phillips'"Joker", der in Arthäusern wie in Mainstreamkinos gleichermaßen punktet.

Es gibt auch nicht zu wenig deutsche Filme, aber es gibt nicht genügend, die die Leute auch interessieren.

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Konkurrenz zum Kino droht aber auch aus den eigenen Reihen der US-Verleiher. Immer noch aktuelle Blockbuster von UNIVERSAL wie „Pets 2“, „MIB International“ und „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ sind im November und Dezember nämlich als LEIHKARTE für 4,99 € bundesweit in 48 Marktkauf- und EDEKA-Filialen erhältlich.

Dazu muss keine DVD oder Blu-ray Disc erworben werden.

Die Filme können nach einer Code-Einlösung auf PC und Mac im Stream angeschaut werden. Allerdings muss der Monitor über eine digitale Verbindung (HDMI, DVI, Display-Port) verbunden sein. Je nach Internet-Bandbreite werden die Filme in Full-HD-Qualität zur Verfügung gestellt. Analoge Video-Verbindungen per VGA werden jedoch nicht unterstützt.

Innerhalb der 48 Stunden ab Einlösung darf der Film beliebig oft auf bis zu drei unterschiedlichen Geräten angeschaut werden. Unterstützt sind auch Smart-TVs der Marken Samsung, LG, Philips, Medion, Telefunken, Metz. Sie finden die App "Leihkarte" im App-Angebot Ihres Smart-TV in der Kategorie "Video" oder "Unterhaltung". Panasonic und Sony sind leider bisher nicht dabei.

So geht's
1. Kaufen Sie sich im teilnehmenden Handel eine Leihkarte.

2. Rubbeln Sie den Zahlencode frei.

3. Geben Sie den Zahlencode auf einem der unterstützten Endgeräte ein. Viel Vergnügen beim Anschauen des Films!


Folgende Filme sind ab November erhältlich:
Pets 2, MIB International, Yesterday, Der Grinch, Drei Schritte zu dir, The Dead Don't Die, John Wick: Kapitel 3.

Ab Dezember kommen hinzu:
Fast & Furious: Hobbs & Shaw, Warcraft: The Beginning, Tatsächlich… Liebe, Drei Schritte zu dir, Der Grinch.

Link: www.leihkarte.de | universal-pictures.de
Quellen: Universal | Leihkarte | Blickpunkt:Film


62. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm

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DOK LEIPZIG 28. OKTOBER – 3. NOVEMBER 2019.



Die 62. Ausgabe des Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, eines der größten seiner Art in Europa, findet vom 28. Oktober bis zum 3. November 2019 in Leipzig statt und eröffnet das Dok-Festival mit "Das Forum" von Marcus Vetter.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Mit einem Blick hinter die Kulissen des Weltwirtschaftsforums in Davos, Schweiz, öffnet das diesjährige Leipziger Dokfilm-Festival. Der Streifen "Das Forum" ist eine Weltpremiere. Dem Regisseur Marcus Vetter ist es gelungen, hinter den Kulissen des Treffens zu drehen. In Zeiten von grassierendem Populismus und zunehmendem Misstrauen gegenüber den Eliten begleitet der Film Klaus Schwab, den 81-jährigen Gründer des umstrittenen Weltwirtschaftsforums, über den Zeitraum eines Jahres bei seinen Bemühungen, sein Leitmotiv umzusetzen: den Zustand der Welt zu verbessern.

Währenddessen scheint jedoch die Welt aus den Fugen zu geraten: Klimakrise, Brexit, Gelbwestenproteste auf Frankreichs Straßen, der brennende Amazonas-Regenwald und der Handelskrieg zwischen den USA und China. Aber nicht nur eine neue Riege populistischer Führer wie Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro fordern das Establishment heraus, auch eine neue Generation rebellischer Jugendlicher, angeführt von der Klimaaktivistin Greta Thunberg drängen in die Öffentlichkeit.


Vetter erhielt bereits den Deutschen Filmpreis für "Das Herz von Jenin" und ist mehrfacher Grimme-Preisträger.

„DAS FORUM ist einer der komplexesten Filme, die wir je gemacht haben. Über fünf Jahre mussten wir am Zugang zu den Eliten arbeiten - immer mit der Prämisse, unvoreingenommen hinter die Kulissen des World Economic Forums zu blicken“, so Produzent Christian Beetz, der von Beginn an auch als Autor in der Entwicklung des Films involviert war. „In Zeiten der schnellen Antworten auf die großen Herausforderungen der Welt, zeigt DAS FORUM, wie komplex und kontrovers die Welt im Konkreten geworden ist. DAS FORUM ist ein Blick auf die Demokratie mit seinem weltumspannenden kapitalistischen Wirtschaftssystem und zeigt die Dilemmata auf, in denen wir alle tagtäglich stecken.“


Christian Beetz, mehrfacher Grimme-Preisträger, zählt mit seiner Firma gebrueder beetz filmproduktion zu den wichtigsten unabhängigen Dokumentarfilm-Produzenten in Deutschland, dessen Filme vielfach national und international ausgezeichnet wurden, u.a. THE CLEANERS (nominiert für den International Emmy Award 2019 ), GAZA (Sundance-Nominee 2019), DAS LAND DER ERLEUCHTETEN (Sundance Special Jury Award 2016), LEBT WOHL, GENOSSEN! (Grimmepreis 2013).

Fünf Filme der Babelsberger Filmuniversität in der offiziellen Auswahl.

In der „Offiziellen Auswahl“ von DOK-Leipzig sind in diesem Jahr 161 Filme aus 56 Ländern – darunter gleich fünf Filme der Filmuniversität Babelsberg. Zwei weitere sind in den kuratierten Filmprogrammen der Sonderreihen zu sehen.

In den Deutschen Wettbewerb hat es "Im Stillen Laut" geschafft.

Hier der Trailer:



In dem Langfilm werfen Erika und Tine, beide 81, einen humorvollen Blick zurück auf ihr Leben in der DDR. Damals kämpften sie um Freiheit, Autonomie und ihre Liebe – zur Empörung der prüden Stasi.


Im Deutschen Wettbewerb Kurzfilm läuft der 14-Minüter "Nacht ueber Kepler 452b": Flackernd vorbeiziehende Lichtflecke. Unscharfe Straßenansichten. Helfer bugsieren Obdachlose in einen Minibus, um sie vor dem Erfrierungstod zu retten. Viel mehr können sie nicht tun.

Im Internationalen Programm feiert "Autobahn" Weltpremiere, eine Langzeitbeobachtung über Bad Oeynhausen und seine Einwohner*innen.

Hier der Trailer:



Der Verkehr auf der B 61 erleidet in dem Kurort einen Infarkt. Denn ausgerechnet hier fehlt seit 40 Jahren ein kleines Stück Autobahn. Heilung verspricht der Bau einer Umgehungsstraße. Ein Portrait über Deutschland, über den kleinen Mensch, der sich fügen muss, über Bürokratie, über Großbauprojekte die sich verzögern, und Politik, und vor allem: ein Film über das ganz normale Leben.


Das Internationale Programm Kurzfilm präsentiert "Inside Me". In dem 5-Minüter lässt uns Anna stellvertretend für viele an ihrer wohl bisher tiefgreifendsten Entscheidung teilhaben: abtreiben oder nicht. Ein Entscheidungsbericht als animierter Dokumentarfilm.

Der Kurzfilm "Waldstück" dagegen katapultiert das Publikum in einen Wald in Brandenburg – mitten hinein in eine Kreisbewegung, die von der archäologischen Sicherung eines KZ-Außenlagers und persönlichen Erinnerungen zur Suche nach NS-Devotionalien führt. Und zurück.

Hier der Trailer:



Die Sonderreihe Kids DOK hält wie immer Spannendes für das junge Publikum bereit. Darunter "Wellen aus Licht"über die kleine Frida und ihren besonderen Blick auf die Welt: Sie sieht Farben und Umrisse nur verschwommen. Aber dafür erkennt sie umso klarer, was um sie herum geschieht und wo sie einmal hinwill.

Re-Visionen zeigt "Wozu denn über diese Leute einen Film?", eine Filmuni-Produktion von 1980. Einem Freund von Regisseur und Autor Thomas Heise wird das Motorrad geklaut. Gemeinsam machen sie sich auf ins Milieu, um die Sache aufzuklären. Direct Cinema made in GDR. Konflikte mit der Hochschulleitung waren nicht beabsichtigt, aber unvermeidlich.

Künstlerischer Dokumentar- und Animationsfilm in all seiner Vielfalt, das bietet DOK Leipzig. Auch in diesem Jahr darf man sich wieder auf viele spannende Themen, großes Kino, kleine Juwelen und zahlreiche interessante Animationstechniken freuen.

Kostenlose Screenings im Hauptbahnhof.

Keine Tickets braucht ihr für unsere Screenings in den PROMENADEN Hauptbahnhof. Auch 2019 wird die Osthalle wieder zum Kinosaal! An allen Festivalabenden zeigt das Festival DOK-Leipzig jeweils Filme aus dem Internationalen Wettbewerb, dem Internationalen Programm und dem Deutschen Wettbewerb, angefangen am Montagabend mit dem Eröffnungsfilm "DAS FORUM". Der Eintritt ist kostenfrei.

Eine Übersicht der Vorführungen am Leipziger Hauptbahnhof gibt es hier.

Spannende Sonderreihen bei DOK Leipzig.

Allein in den Sonderreihen präsentiert DOK Leipzig 150 Filme. Hier kommt jede/r auf ihre oder seine Kosten. Animationsfilmfans können sich auf das legendäre Regiegespann Brothers Quay und auf das neue Format »Animation Perspectives« von Brenda Lien und Max Colson freuen.

Für die Sonderreihe Licht durch Finsternis hat sich der estnische Filmemacher und Künstler Mait Laas mit der Philosophie Jakob Böhmes auseinandergesetzt. Vor gut 400 Jahren hat dieser unter anderem gesagt, Licht und Schatten könnten nicht ohne einander existieren. Mait Laas wendete das Ganze auf’s Kino an und DOK Leipzig zeigt schließlich je vier Animationsfilme unter den Mottos „Licht“ und „Finsternis“.

Politischen Tiefgang und Raum für Diskussionen gibt’s beim Symposium mit dem Titel »Wem gehört die Wahrheit?«

DOK Leipzig lobt erstmals Regisseurinnen-Preis aus.

Das DOK Leipzig wird in diesem Jahr erstmals einen Regisseurinnen-Preis ausloben, um weiblichen Filmschaffenden mehr finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen. Damit könnten weibliche Filmschaffende ab diesem Jahr auf mehr finanzielle Unterstützung bei der Entwicklung ihrer Projekte hoffen.

Der Preis wird gemeinsam mit dem sächsischen Kunstministerium ausgelobt. Er ist mit 5.000 Euro dotiert und soll erstmals auf der Eröffnungsveranstaltung der diesjährigen Festivalausgabe am 28. Oktober 2019 verliehen werden.

Für den neuen Preis kommen den Angaben zufolge Beiträge in Frage, die für den sogenannten DOK Co-Pro Market ausgewählt wurden. Der Koproduktionsmarkt sei die zentrale Branchenplattform des DOK-Festes, auf dem Filmemacher*innen jeweils an den ersten beiden Festivaltagen nach Kooperations- und Finanzierungspartnern suchen können. Die pro Festivaljahrgang etwa 35 Beiträge des Markets haben in der Folge auch die Aussicht auf weitere Preise.

Sachsens Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) sagte, sie freue sich, mit dem neuen Preis für das beste Dokumentarfilmprojekt einer Regisseurin auch in diesem Jahr die gezielte Förderung von Frauen in der Filmbranche unterstützen zu können. „Die Qualität der Filme von Frauen ist nicht besser oder schlechter als die von Männern“, betonte die Ministerin. Dennoch seien Filmemacherinnen in den meisten Ländern weiter deutlich unterrepräsentiert. Dies sei nicht zu rechtfertigen, betonte Stange. Von Diversität und Gleichstellung profitiere die gesamte Gesellschaft.

Die Leiterin des Festivalbereichs DOK Industry, Brigid O'Shea, sagte, die Veranstalter seien „unglaublich dankbar“, dass die Ministerin zusammen mit den Machern „die Kluft zwischen den Geschlechtern schließen möchte“. Dies sei nicht nur dringend notwendig, sondern auch ein Menschenrecht, betonte sie. Der neue Entwicklungspreis fördere und unterstütze Filmemacherinnen auf der ganzen Welt.


Zur Förderung weiblicher Dokumentarfilmer hatte das Festival im vergangenen Jahr eine Frauenquote von 40 Prozent für den Deutschen Wettbewerb Langfilm eingeführt. Im deutschen Wettbewerb war diese Quote nach Angaben der Festivalleitung im vergangenen Jahr deutlich übertroffen worden.

Weltkino stiftet "Goldene Taube" bei DOK Leipzig.

Der Weltkino Filmverleih von Michael Kölmel ist neuer Preispate bei DOK Leipzig. Das Unternehmen wird bei der 62. Festivalausgabe den mit 10.000 Euro dotierten Preis »Goldene Taube« im Deutschen Wettbewerb für lange Dokumentar- und Animationsfilme stiften.

"Wir lieben gute Filme und wir lieben Leipzig, aus diesem Grund ist es uns eine besondere Freude, DOK Leipzig zu unterstützen", sagt Michael Kölmel, der neben Dietmar Güntsche die Geschäftsführung von Weltkino innehat. "Sowohl Dokumentar- als auch Animationsfilme haben einen hohen Stellenwert im Kinoprogramm von Weltkino, daher sind wir sehr gespannt auf den diesjährigen Wettbewerb."


Bei DOK Leipzig liefen in der Vergangenheit immer wieder Filme, die anschließend über Weltkino in die deutschen Kinos gebracht wurden, wie u.a. "Zwischen den Stühlen " oder "Loving Vincent ".

Rekord-Preisgeld bei DOK Leipzig.

In diesem Jahr werden 24 Preise vergeben, die mit einer Rekordsumme von insgesamt 82.000 Euro sowie Sachleistungen im Wert von 11.000 Euro dotiert sind.

Die sieben »Goldenen Tauben« und weiteren Auszeichnungen des Festivals vergibt DOK Leipzig bei der Preisverleihung am 2. November 2019. Erstmals werden alle Goldenen Tauben der Langfilmwettbewerbe von Preisstiftern dotiert. Der MDR stiftet die »Goldene Taube« im Internationalen Wettbewerb, das Preisgeld in den Next-Masters-Wettbewerben übernimmt wie in den Jahren zuvor die Sparkasse Leipzig.

Neu vergeben werden in diesem Jahr drei Preise im Rahmen von DOK Industry, der Branchenplattform von DOK Leipzig. So stiftet das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den »Preis der Kunstministerin« für das beste Dokumentarfilmprojekt einer Regisseurin. Darüber hinaus werden neu der »D-Facto Motion Work in Progress« und der »EWA Woman's Talent Development Award« vergeben.

"Ich danke ausdrücklich allen Preisstiftern, Partnern und Förderern des Festivals. Ohne deren großartige Unterstützung wäre es nicht möglich, jährlich über 300 Filme und fast 2000 internationale Fachbesucher/innen nach Leipzig zu holen sowie dem Leipziger Publikum ein unvergessliches Kinoerlebnis zu bescheren. Ich wünsche mir, dass dieses tolle Engagement dem Festival noch viele Jahre erhalten bleibt", erklärt Festivalleiterin Leena Pasanen, die bei der Preisverleihung ihre Abschiedsvorstellung in Leipzig gibt und die Leitung des Filmfestivals in Bologna übernehmen wird.


Christoph Terhechte wechselt zu DOK Leipzig.

DOK Leipzig erhält ab 1. Januar 2020 einen neuen Intendanten und Geschäftsführer. Christoph Terhechte wird die Nachfolge von Leena Pasanen antreten, deren Intendanz nach fünf Jahren regulär endet.

Terhechte ist derzeit künstlerischer Leiter des Internationalen Filmfestivals Marrakesch. Von 2001 bis 2018 war er Leiter des Internationalen Forums des Jungen Films der Berlinale, welches er zu einem der international tonangebenden Zentren des unabhängigen künstlerischen Kinos entwickelte.

Kulturbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Skadi Jennicke sagt zur Wahl: "Mit Christoph Terhechte gewinnt die Stadt Leipzig für DOK einen Intendanten mit künstlerischem Weitblick, internationalem Renommee und viel Erfahrung sowie Sensibilität. Dies wird bei der Ausrichtung des Festivals hinsichtlich der Verankerung in der Stadtgesellschaft aber auch hinsichtlich der überregionalen und internationalen Bedeutung von DOK von entscheidendem Vorteil sein."


Link: www.dok-leipzig.de
Quellen: Leipziger Volkszeitung | Filmecho | Filmuniversität | Noise Film PR


Gewinner der 53. Hofer Filmtage 2019

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Max Riemelt wurde mit dem Filmpreis der Stadt Hof ausgezeichnet. Der »Hofer Goldpreis 2019« geht an Lothar Herzog für seinen Debütfilm "1986"



Vom 22. bis zum heutigen 27. Oktober 2019 laufen die 53. Hofer Filmtage. (Wir berichteten hier.) Bereits am Freitagabend wurden die ersten Gewinner verkündet. Am Samstag folgte der »GOLD Preis« für die beste Regie.

Max Riemelt wurde im Rahmen der Hofer Filmtage am Freitag mit dem »Filmpreis der Stadt Hof« ausgezeichnet.

Der Schauspieler war 2004 mit "Napola", 2009 mit "13 Semester", 2011 mit "Playoff", 2012 mit "Der deutsche Freund", 2014 mit "Auf das Leben!" und 2018 mit "Amnesia" in Hof und wurde vom letztjährigen Preisträger Alfred Holighaus für seine Bescheidenheit, Intelligenz und Freundlichkeit gewürdigt. Im Anschluss an die Preisverleihung glänzte er in "Kopfplatzen", einem neuen mutigen Drama von Savas Ceviz, das subtil von einem Pädophilen erzählt, der mit seiner Neigung ringt.

Bei der Preisverleihung in der Freiheitshalle wurde außerdem der »Förderpreis Neues Deutsches Kino« vergeben, wie im Vorjahr wieder an einen sehr ungewöhnlichen Film.

Diesmal ging der Nachwuchspreis an den Spielfilm "Coup" von Sven O Hill. Sein Debüt wurde mit 10.000 Euro dotierten »Förderpreis Neues Deutsches Kino« ausgezeichnet.

Synopsis:
Sommer 1988: Ein zweiundzwanzigjähriger Bankangestellter, Familienvater und Rocker, stiehlt seiner Bank Millionen. Aber nicht mit Pistole und „Hände hoch“, sondern indem er eine Sicherheitslücke entdeckt und mit einem ausgetüftelten COUP die Beute beiseite schafft. Mit den geklauten Millionen setzt er sich dann nach Australien ab und weiht erst von dort aus am Telefon seine Lebensgefährtin ein. Sie will aber nicht nachkommen. Damit hat er nicht gerechnet. Sein Aufenthalt im australischen Luxushotel gleicht dem in einem goldenen Käfig, die wachsende Sehnsucht nach dem gemeinsamen kleinen Sohn wird immens. Seine Lebensgefährtin stellt ihn vor die Wahl: Zurück zum gehassten Durchschnittsleben, aber zu seinem geliebten Sohn oder weiterhin das ausschweifende Leben eines Millionärs, ohne seinen Sohn. „Ich habe das Geld doch für euch geklaut! Für uns! Was mach’ ich denn jetzt?“


Die jungen Jury-Mitglieder, Schauspielerin Franziska Weisz, Tini Tüllmann, die 2016 für ihren Thriller "Freddy/Eddy" mit dem Heinz-Badewitz-Preis prämiert worden war, und Max Gleschinski, der im vergangenen Jahr für sein Thriller-Drama "Kahlschlag" den Förderpreis erhalten hatte, begründen ihre Auswahl nachfolgend.

Jurybegründung für „Coup“:
„Unterhaltsam absurd entführt uns der Film in die einzigartige, wahre Geschichte eines tiefstapelnden Hochstaplers. Trotz seines kleinen Budgets führt uns diese Antiheldenreise bis nach Australien und zurück. Die Geschichte eines Bankräubers, dem man jeden Pfennig gönnt, wird in einem mutigen Mix aus drei verschiedenen Genres erzählt. In seiner innovativen Mischung aus Dokumentar–, Animations– und Spielfilm nimmt der Film sich Freiheiten, neue Wege zu gehen, die wir gerne häufiger im Neuen Deutschen Kino sehen würden.“


Gewinner des »VGF-Nachwuchsproduzentenpreises 2019« sind Fabian Halbig und Florian Kamhuber für „LIMBO“ von Tim Dünschede.

Die Münchner Produzenten von NORDPOLARIS erhalten den mit 60.000 Euro höchstdotierten deutschen Nachwuchsproduzentenpreis der VGF für die Produktion des Kinofilms „Limbo“. Der Preis wurde im Rahmen der Hofer Filmtage am Freitag abend in der Klangmanufaktur der Hofer Symphoniker verliehen. Tim Dünschedes Abschlussfilm an der HFF München feierte seine Premiere beim Filmfest München und wird ab 20. Februar 2020 in deutschen Kinos zu sehen sein.

Synopsis:
"Limbo" zeigt in einem rasanten Tempo, wie die Managerin Ana (Elisa Schlott) auf zwielichtige Gestalten stößt, nachdem sie ein Geldwäsche-Netzwerk entdeckt hat. Zum Cast gehören Martin Semmelrogge als alternder Kleinganove Ozzy, Christian Strasser als Wiener Gangsterboss und Tilman Strauß als verdeckter Ermittler Carsten. Alle zusammen treffen sich bei einem illegalen Box-Kampf, der übrigens mit bloßen Fäusten ausgetragen wird, in Fachkreisen auch als "Bare-Knuckle-Fight" bekannt.


Der »Hans-Vogt-Filmpreis 2019« geht an die Regisseurin und Drehbuchautorin Caroline Link.

Der mit 7.500 Euro dotierte »Granit – Hofer Dokumentarfilmpreis 2019« geht an "BUTENLAND" von Marc Piersche.

Synopsis:
Als Milchbauer in dritter Generation versorgt Jan Gerdes auf seinem Hof im Norden Deutschlands dreißig Kühe und verkauft erfolgreich Biomilch und Käse. Doch er hadert mit seinem Gewissen, als er seine Kühe bei sinkender Milchleistung an den Schlachthof verkaufen muss. Nach Scheidung und Burnout trifft er den Entschluss, seinen Hof aufzugeben. An dem Tag, als alle Kühe zum Schlachthof gebracht werden sollen, fehlt der Platz für die letzten zwölf. Anstatt einen neuen Transport zu bestellen, fassen er und seine Partnerin Karin Mück den Entschluss, die Kühe auf dem Hof zu behalten.

Es ist die Geburtsstunde von Hof Butenland – dem ersten Kuhaltersheim Deutschlands. Auf Butenland leben viele ehemalige „Nutztiere“ auf Augenhöhe mit den Menschen – ohne jeglichen Nutzen erfüllen zu müssen. Ein friedliches Miteinander, das fast schon utopisch erscheint. Jan Gerdes und Karin Mück entwerfen mit ihrem Projekt ein radikales Gegenmodell zur Nutztierhaltung, bei dem die Bedürfnisse der Tiere im Mittelpunkt stehen, fernab jeglicher wirtschaftlicher Interessen.


Der »Bild-Kunst Förderpreis« geht an den Spielfilm "THE PERFECT CANDIDATE / DIE PERFEKTE KANDIDATIN" von Haifaa Al Mansour.
Heike Fademrecht erhält den Preis für das Beste Kostümbild und Olivier Meidinger für das Beste Szenenbild.

Synopsis:
Maryam ist eine Ärztin in einer kleinen Stadt in Saudi-Arabien. Trotz ihrer exzellenten Fähigkeiten muss sie sich jeden Tag aufs Neue den Respekt der Mitarbeiter und der Patienten erkämpfen. Wütend macht Maryam vor allem der Zustand der Straße vor der Klinik. Weil die Stadt die Zufahrt nicht asphaltiert, bleiben die Patienten regelmäßig im Schlamm stecken. Maryam will Veränderung und bewirbt sich um eine bessere Stelle in Dubai. Doch wegen einer Formalität und weil sie keine männliche Begleitung hat, lässt man sie nicht reisen. Maryam sucht Hilfe bei einem entfernten Cousin. Doch der Zufall will es, dass dieser als Beamter nur Kandidaten für die anberaumte Wahl des Stadtrats empfängt. Vor allem aus Trotz erklärt sich Maryam kurzerhand zur Kandidatin.

Erst später wird ihr klar, welche Chance zwischen der bürokratischen Willkür lauert: als Stadträtin könnte sie die Asphaltierung der Klinik-Zufahrt selbst in die Hand nehmen. Maryam und ihre beiden Schwestern treten eine Kampagne los, die nicht zu übersehen ist. An jeder Ecke lauern Restriktionen für Frauen; trotzdem wird Maryams Stimme lauter, werden ihre Auftritte mutiger, ihre Forderungen radikaler. Die junge Ärztin, die vom lang erkämpften Recht auf ein eigenes Auto wie selbstverständlich Gebrauch macht, besteht nun auch auf die Straße, auf der sie fahren kann.


Der »Bild-Kunst Sonderpreis 2019« geht an den Kurzfilm "KAISER / EMPEROR" von Jannis Alexander Kiefer.
Lara Roßwag erhält den Preis für das Kostümbild und Josina von Minckwitz für das Szenenbild.

Synopsis:
„Des Kaisers neue Kleider“ in einem neuen Gewand. Der Film versetzt Hans Christian Andersens Märchen in eine Firma im 21. Jahrhundert zu einer dystopischen, aber dennoch bunten Erzählung über Macht, Hierarchien und unsichtbare Raupen.


Die Preisverleihung des »Hofer Goldpreis 2019« der Friedrich-Baur-Stiftung für die beste Regie wurde erst Samstag Nacht durch die Bayerische Akademie der Schönen Künste in memoriam Heinz Badewitz 2019 in der Hoftex-Halle verliehen. Der Preisträger erhält einen Goldbarren im Wert von derzeit rund 43.000 Euro sowie künstlerische Beratung bei der Entwicklung eines neuen Films.

Insgesamt waren 12 Filme nominiert. Im Wettbewerb sind alle Regisseure, die mit ihrem ersten Langspielfilm deutscher Produktion auf den Hofer Filmtagen Premiere feiern. Jedes Jahr bestimmt die Bayerische Akademie der Schönen Künste einen Mentor, der den Preisträger auswählt. In diesem Jahr übernimmt Regisseur und Drehbuchautor Bernhard Sinkel die Entscheidung.

Der »Hofer Goldpreis 2019« geht an Lothar Herzog für seinen Debütfilm "1986"

Hier der Trailer:



Synopsis:
Elena ist Studentin in Minsk, Weißrussland. Sie hat eine intensive aber zunehmend zerstörerische Liebesbeziehung mit Viktor. Als ihr Vater verhaftet wird, muss sie seine illegalen Geschäfte weiter führen. Um Deals für ihn zu erledigen, fährt sie immer wieder in die gesperrte Zone von Tschernobyl. Sie ist fasziniert von der trügerischen Schönheit der Zone – doch bald scheint ihr Leben kontaminiert von einer zerstörerischen Kraft...


Links: hofer-filmtage.com | hofer-filmtage.com/.../filmpreise-2019


Berlin DOK-Film Premiere und unsere Filmkritiken im Okt. 2019, Teil 4

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WORLD ECONOMIC FORUM meets GREENPEACE: Wie retten wir dir Welt?



Vorgestern berichteten wir hier vorab vom DOK-Film Festival in Leipzig, das heute mit Markus Vetters Doku-Thriller"DAS FORUM" eröffnet wird.

In unserer Rubrik Film & TV-Kritik möchten wir schon jetzt auf die Gebrüder Beetz Filmproduktion aufmerksam machen, die am 4. November 2019 um 19:00 Uhr in der Urania Berlin ihre Berlin-Premiere mit Regisseur Marcus Vetter und weiteren Gästen feiert.

"DAS FORUM" Dokumentation von Markus Vetter (Deutschland/Schweiz 2019). Produktion: Gebrueder Beetz Berlin. Ab 6. November 2019 bundesweit in den deutschen Kinos. Hier nochmals der Trailer:



Synopsis:

Jedes Jahr treffen beim Weltwirtschaftsforum in Davos die führenden Menschen aus Wirtschaft und Politik aufeinander. Gegründet wurde es 1971 von dem deutschen Klaus Schwab. Ziel war es, die Weltelite zu versammeln und gemeinsam wichtige Themen und ethische Fragen zu diskutieren und dafür Lösungen zu finden. Zum Zeitpunkt der Gründung hatte niemand damit gerechnet, dass das Treffen auch noch 50 Jahre später existieren würde und unter diesem Dach bereits Friedensverträge geschlossen und Kriege beendet wurden.

Auch beim Forum 2019 wurden wie jedes Jahr die wichtigen Themen der Welt behandelt. Ganz oben auf der Agenda stand die Weltklimakatastrophe, der politische Kurs der USA unter Präsident Donald Trump, aber auch vieler anderer europäischer Länder und Russland. Auch die Digitalisierung hat Einzug beim Weltwirtschaftsforum gehalten und so geht es auch immer öfter um künstliche Intelligenz, Kryptowährungen, Blockchains und Robotik.

Der Filmemacher Marcus Vetter hat sich hinter die Kulissen des Weltwirtschaftsforums in Davos begeben und sich gefragt, ob das World Economic Forum zur Lösung der weltweiten Probleme beitragen kann oder von den Machtansprüchen einiger der Teilnehmer instrumentalisiert wird?

„DAS FORUM ist einer der komplexesten Filme, die wir je gemacht haben. Über fünf Jahre mussten wir am Zugang zu den Eliten arbeiten - immer mit der Prämisse, unvoreingenommen hinter die Kulissen des World Economic Forums zu blicken“, so Produzent Christian Beetz, der von Beginn an auch als Autor in der Entwicklung des Films involviert war. „In Zeiten der schnellen Antworten auf die großen Herausforderungen der Welt, zeigt DAS FORUM, wie komplex und kontrovers die Welt im Konkreten geworden ist. DAS FORUM ist ein Blick auf die Demokratie mit seinem weltumspannenden kapitalistischen Wirtschaftssystem und zeigt die Dilemmata auf, in denen wir alle tagtäglich stecken.“


Greenpeace CEO Jennifer Morgan und Managing Director des Weltwirtschaftsforums (WEF) Dominic Waughray werden bei der Premiere anwesend sein. Beide haben gemeinsame Wurzeln in der NGO-Arbeit, sich dann aber für unterschiedliche Wege entschieden. Sie diskutieren im Anschluss an die Vorführung auf dem Podium unter anderem über die Frage, ob man die Welt nur gemeinsam mit den Eliten retten kann, wie es das Weltwirtschaftsforum propagiert, oder ob genau das der falsche Weg ist.

Quellen: Noise Film PR | Filmstarts

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"BONNIE & BONNIE" Romanzen-Drama von Ali Hakim (Deutschland). Mit Sarah Mahita, Emma Drogunova, Kasem Hoxha u.a. seit 24. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Jeder hat das Recht auf sein eigenes Leben. Aber nicht die 17-jährige Yara (Emma Drogunova), die mit ihren erzkonservativen Eltern, ihrem Bruder und der kleinen Schwester in Hamburgs multikulturellem Stadtteil Wilhelmsburg lebt und die mit einem Jungen aus der Nachbarschaft verheiratet werden soll.

Yara ist ein modernes Mädchen, dass nach Hip-Hop Musik tanzt und mit ihren Freund*innen Videos dreht und im Netz hochlädt. Aus Jux und Tollerei soll Yara eine Mutprobe bestehen, indem sie auf der Strasse die Hand einer fremden Person greift. Ihre Wahl fällt auf die vorbestrafte Kiki (Sarah Mahita), die von dem Scherz nicht gerade erbaut ist und ein Messer zückt. Doch irgendwie hat es zwischen den beiden gefunkt.

Einige Zeit später lädt Kiki, die aus schwierigen Verhältnissen kommt, Yara zu einer Spritztour ein. Es kommt zu einem Kuss. Die zwei Mädchen verlieben sich ineinander. Für die toughe Kiki, die sich nimmt, was sie will, ist das kein Problem. Yara jedoch muss ihre Beziehung streng geheim halten. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr Bruder Bekim (Slavko Popadic) ein Auge auf die bildschöne Kiki geworfen hat.

Trotz aller Vorsicht, erfährt Yaras Familie von ihrer Beziehung. Yara darf nur noch zur Arbeit gehen und danach muss sie sofort nach Hause kommen. Yara entschliesst sich, zu fliehen. Gemeinsam mit ihrer Geliebten hauen beide in Richtung Südfrankreich ab, wo Kikis Schwester leben soll. Von nun an, nennen sie sich „Bonnie & Bonnie“, frei nach dem berühmten Gangsterpaar „Bonnie und Clyde“. Zwei verliebte Frauen gegen den Rest der Welt.

Regisseur Ali Hakim, in Kabul als Kind afghanischer Eltern geboren, kam 1989 in die BRD und wuchs in Hamburg – Wilhelmsburg auf. "Bonnie & Bonnie" ist sein Langfilmdebüt. Zusammen mit Maike Rasch schrieb er das Drehbuch. Für sein Coming-of-Age-Drama hat er zwei wunderbare Hauptdarstellerinnen gefunden. Die total coole Kiki zeigt nach und nach ihre zarte Seele und Yara, die hin- und hergerissen ist zwischen ihren Gefühlen zu Kika und ihrer Familie, spielt den Balanceakt sehr überzeugend. Die beiden Nachwuchsdarstellerinnen, sieht man hoffentlich in Zukunft noch öfter.

Hakims Film ist ein Credo für Gleichberechtigung und das Recht darauf, zu lieben, wen auch immer man will.

Ulrike Schirm.


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"DIE ADDAMS FAMILY" Animationsfilm von Conrad Vernon & Greg Tiernan (USA). Mit Stimmen von Charlize Theron, Oscar Isaac, Chloë Grace Moretz u.a. seit 24. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Nach der Kultserie aus den 60-Jahren und den zwei Spielfilmen aus den Neunzigern, gibt es die morbide Addams Family nun auch als animierten Film-Spaß.

Immer wenn die Family meint ein Zuhause gefunden zu haben, werden sie verjagt. Nun scheint es, als ob sie endlich ihr Traumhaus gefunden haben. Auf einer Anhöhe eine ehemalige, vor sich hin rottende Anstalt für psychisch Kranke. Freudigst ziehen sie ein. Vater Gomez, seine Frau Morticia, die Kinder Wednesday und Pugsley, der mit wahrer Lust, zerstörerisch unterwegs ist.

Kaum eingezogen, soll er die Mazurka lernen, einen ziemlich komplizierten Säbeltanz, den er auch noch vor der gesamten Familie bis aufs I-Tüpfelchen genauestens vorführen soll. Weiterhin dabei, „Das eiskalte Händchen“ das sich auf seinen Fingerspitzen behände durch das Haus bewegt. Der gruselige Butler Lurch, Onkel Fester und weitere merkwürdige Gestalten.

Unterhalb der gruftigen Villa liegt eine quietsch-bunte Stadt, in der eine barbie-puppen-ähnliche TV-Moderatorin, Margeaux, das Sagen hat. Die Einwohner sind alle gleichgeschaltet und irgendwie haben alle einen Knall. Margeaux hat sich in den Kopf gesetzt, eine Planstadt mit dem Namen „Assimilation“ zu errichten. Alles soll komplett gleich aussehen. Ihr Erkennungslied: „Was ist so toll daran, du selbst zu sein, wenn du wie alle anderen sein kannst“. Natürlich ist ihr die marode Behausung der Addams Family ein Dorn im Auge. Doch mit denen sollte sie sich lieber nicht anlegen.

Wednesday, die unbedingt zur Schule gehen möchte, mault herum: „Mutter willst du mir den Wunsch verwehren, andere Kinder zu peinigen? Lass mich bitte zur Schule gehen“. Schnell stellt sie fest, dass Schule ein Gefängnis ist. Außerdem findet sie es bemitleidenswert, wenn Mädchen rosafarbene Kleidung tragen. Beide Mütter sind entsetzt, als Wednesdy und ihre Freundin, die Kleidung getauscht haben. Mutter der Freundin zu den schwarzumrandeten Augen ihrer Tochter: „Das ist schwarz umrandete Augen-Depri-Pampe“.

Die beiden Regisseure, Greg Tiernan und Conrad Vernon halten sich ziemlich genau an die Vorlage, nutzen aber die Möglichkeit der Animation für überraschende Einfälle und „singen ein Loblied“ auf die Individualität.

Ulrike Schirm


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"TERMINATOR 6: Dark Fate" Action-Sci-Fi von Tim Miller (USA). Mit Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Mackenzie Davis u.a. seit 24. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Nach 27 Jahren kehren Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton im 6. Teil „Terminator - Dark Fate“ zurück. Teil 6 folgt auf Teil 2 „Tag der Abrechnung“ (1991). Die Geschehnisse dazwischen, werden ignoriert.

Nach einer kurzen Rückblende, fällt ein junger Terminator (Gabriel Luna) nackt vom Himmel. Damals rettete Sarah Connor (Linda Hamilton) 3 Millionen Menschen das Leben. Schreckliches wurde ihr angetan und noch immer ist sie voller Hass und kann der Killer-Maschine von damals nicht vergeben.

Es ist schon total cool, wie die 63-jährige Hamilton wieder mit der Knarre unterwegs ist, im Visier, der junge, neue Cyborg-Killer, der unbesiegbar erscheint. Vor ihm muss sie die Mexikanerin Daniela Ramos (Natalia Reyes), die bisher ein ganz normales Leben als Fabrikarbeiterin führte, verteidigen. An ihrer Seite steht die kybernetisch weiter entwickelte Grace (Mackenzie Davis), die sich nach wie vor als Mensch sieht und die Beschützerrolle für die junge Mexikanerin übernommen hat. Auch wenn die drei Frauen sich mit aller Kraft zur Wehr setzen, es geht nicht ohne die Hilfe des Alt-Terminators (Schwarzenegger), inzwischen Familienvater und Innenausstatter. Ausgerechnet er hat nun einen, meist von Frauen ausgeübten, Job. Das ist schon humorvoll anzusehen.

Produzent James Cameron schrieb zusammen mit Regisseur Tim Miller („Deadpool“) das Drehbuch. Sehr viel Neues ist ihnen nicht eingefallen. Der Hauptteil des Science-Fiction-Dramas besteht aus gewohnten Action-Szenen, nur das diesmal Frauenpower, im Kampf gegen Killerroboter aus der Zukunft, angesagt ist.

Ulrike Schirm




Starke Partner und höheres Preisgeld bei den 61. Nordischen Filmtagen Lübeck

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Das Preisgeld für den Dokumentarfilmpreis in Lübeck wurde verdoppelt.



Heute beginnen die 61.Nordischen Filmtage Lübeck, die an sechs Tagen vom 29.10.-3.11.2019 insgesamt 196 Filme in 283 Vorstellungen und 9 Sektionen präsentieren. Sie sind das größte Festival auf dem europäischen Kontinent für aktuelles Filmschaffen aus den nordischen und baltischen Ländern sowie aus Norddeutschland.

In Bezug auf Finnland bekommt das Filmfestival in Lübeck diesmal allerdings Konkurrenz vom Filmfestival Cottbus, das sich direkt im Anschluss vom 5.-10 November 2019 dem osteuropäischen Film widmet und erstmals seinen Blick nicht nur nach Osten richtet, sondern diesmal auch Filme aus Finnland zeigt, das kulturell immer noch als Schnittstelle zwischen Russland und Europa wahrgenommen wird.

Doch Konkurrenz belebt das Geschäft und somit ist es nur gut wenn verstärkt Filme in Deutschland aus Ländern gezeigt werden, die man ansonsten kaum bei uns regulär im Kino zu sehen bekommt.

Zu den offiziellen Austragungsorten der 61. Nordischen Filmtagen Lübeck gehört die CineStar-Gruppe, die mit dem CineStar Filmpalast Stadthalle und dem CineStar Lübeck – Das Filmhaus sogar gleich zwei Vorführorte bereit stellt. Daneben sind das Kolosseum, das Kommunale Kino Lübeck und der Schuppen 6 offizielle Festival-Kinos der Nordischen Filmtage Lübeck.

Eröffnet wird das diesjährige Festival am 29. Oktober 2019 um 19.00 Uhr mit dem schwedischen Spielfilm „Feuer und Flamme“ (Eld och Lågor/Swoon), zu dessen Deutschlandpremiere das Regie-Duo Måns Mårlind und Björn Stein, Hauptdarsteller Albin Grenholm und die Produzentin Kristina Åberg (Atmo AB) erwartet werden.

Hier der Trailer von "Eld & Lågor":



Synopsis:
Stockholm 1940. Im Vergnügungspark Gröna Lund konkurrieren die Fahrgeschäfte Lindgren und Nilsson um Kunden. Dabei geht es auch mit unfairen Mitteln zu; die Familien sind seit langem verfeindet. Um die Pläne der Nilssons auszuspionieren, schleicht sich eines Nachts der junge John Lindgren in deren Büro. Dort ertappt ihn die frisch aus dem Ausland heimgekehrte Tochter Ninni. Sie selber merken es nicht, doch ihre Körper reagieren prompt: Die beiden sind füreinander bestimmt … Vor der Kulisse des historischen Rummelplatzes entrollen die schwedischen Blockbuster-Regisseure Mårlind & Stein ein farbenprächtiges Panorama. In ihrer „Romeo und Julia“-Geschichte bieten sie alles auf, was zu einem Kinospektakel gehört: eine rasante Handlung, mitreißende Songs, außerordentliche Spezialeffekte – ohne das sie darüber die ernsten Konflikte der Zeitgeschichte aus den Augen verlieren.


Über 36.000 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchen jedes Jahr die Nordischen Filmtage Lübeck, die zu den ältesten Filmfestivals in Deutschland und Europa zählen, denn schon im Jahre 1956 fanden sie erstmals statt. Lübeck ist auch die Stadt von Thomas Manns nobelpreisgekröntem Roman „Die Buddenbrooks“, der 2008 von Heinrich Breloer verfilmt wurde.

Noch bekannter ist allerdings der deutsche Stummfilm "Nosferatu - Symphonie des Grauens" von Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahre 1922, der auf den Roman "Dracula" von Bram Stoker basiert, und zur damaligen Zeit ungewöhnlich viele Außenaufnahmen von Lübeck zeigt, die noch heute besichtigt werden können.

Das jährlich Anfang November stattfindende Filmfestival wird von der Hansestadt Lübeck in Zusammenarbeit mit den Filminstituten und Filmstiftungen Skandinaviens sowie den Filminstitutionen der baltischen Länder ausgerichtet. Die Schirmherrschaft haben die Botschafter der nordischen Länder in Deutschland.

Sechs Tage lang werden die neuesten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden vorgestellt. Daneben gibt es ein umfangreiches Kinder- und Jugendfilmprogramm in der unter anderem mit dem Spielfilm "TAIKI" von Mirjam de With eine niederländisch-schwedische Koproduktion auf dem Programm steht.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Bruno, 9, ist ein begeisterter Video-Gamer, und Taiki, den er durch die digitale Wildnis lotst, ist sein liebster Avatar. Auch um Bruno von seiner Sucht zu entwöhnen, machen die Eltern mit ihm und der kleinen Schwester Ferien im fernen Schweden. Doch auf der Autofahrt gibt es Streit zwischen den Geschwistern, und aus der Drohung, Bruno auf der Landstraße auszusetzen, wird unversehens Ernst. Während die Eltern auf freundliche Schweden angewiesen sind, um ihre Fahrlässigkeit wieder gut zu machen, freundet sich der durch die Wälder irrende Bruno mit einem Wolfshund an, der in der wirklichen Wildnis sein Führer wird … Von der Bewährung eines kleinen Jungen, dem in der analogen Welt ein ganz persönlicher Einsatz abverlangt wird, erzählt „Taiki“ auf vergnügliche Weise. Wobei der Spaß für die ganze Familie auch darin besteht, dass hier die Eltern ordentlich dazulernen müssen.


Das Programm besteht in diesem Jahr aus insgesamt 37 Filmen, davon 18 Lang- und 19 Kurzfilme.

Darüber hinaus widmet sich eine Sektion den nordischen und baltischen Serien. Die Retrospektive präsentiert wichtige Epochen, bestimmte Genres oder bedeutenden Persönlichkeiten der Filmgeschichte ebenso wie die Reihe Immersive Medien/360° bzw. VR Filme.

Der Dokumentarfilmpreis der Nordischen Filmtage Lübeck.

Der Dokumentarfilmpreis der Nordischen Filmtage Lübeck wird in diesem Jahr nicht nur unter dem neuen Namen "Dokumentarfilmpreis des DGB Bezirk Nord" verliehen, sonder sein Preisgeld wird auch verdoppelt.

Dazu erklärte de Vorsitzende des DGB-Bezirks Nord, Uwe Polkaehn: "Seit 1991 sind die Gewerkschaften in unterschiedlichen Konstellationen mit der Stiftung des Dokumentarfilmpreises aktive Förderer der Nordischen Filmtage Lübeck. In diesem Jahr hat der DGB Bezirk Nord den Filmpreis übernommen, das Preisgeld auf 5.000 Euro verdoppelt und auf ein internationales Niveau angehoben. Wir wollen damit die Arbeit von Regisseurinnen und Regisseuren fördern, die sich innovativ mit Veränderungen in unserer Gesellschaft auseinandersetzen und sich sozialpolitisch besonders engagieren. Die lange Tradition des gewerkschaftlichen Engagements bei den nordischen Filmtagen wollen wir so fortsetzen."


Das Dokumentarfilmprogramm der 61. Nordischen Filmtage Lübeck beweist, dass die Filmschaffenden unterschiedliche Spuren verfolgen, besondere Blickwinkel und außergewöhnliche Gestaltungsmittel wählen müssen, um das Publikum für politische Zusammenhänge zu sensibilisieren, so die Festivalleiterin Linde Fröhlich.

Im Programm des „Filmforums“, der Plattform für den norddeutschen Film bei den Nordischen Filmtagen Lübeck, die seit über 30 Jahren existiert, werden neben 44 Spielfilmen ebenfalls außergewöhnliche Dokumentarfilme von jungen Nachwuchsfilmemacher*innen als auch Werke von renommierten Regisseur*innen gezeigt, die mit neuen Stoffen begeistern.

Dabei folgen viele Filme den Spuren des Vergangenen, widmen sich der Geschichtsaufarbeitung oder auch Familiengeschichten, bis hin zum heiteren Weihnachtsfilm für die ganze Familie.

Die »Specials« der 61. Nordischen Filmtage Lübeck sind geprägt von bildgewaltigen Naturfilmen und einem Fokus auf Künstlerpersönlichkeiten aus Norwegen, dem Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse.

Die von Jörg Schöning kuratierte »Retrospektive« trägt in diesem Jahr den Titel "Undercover Nord/Nordost. Spione und Geheimagenten im skandinavischen Raum". Gezeigt werden sowohl Filme, die zwischen 1913 und 2012 in Deutschland, Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden sowie vor 1989 in den damaligen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen entstanden sind.

Eröffnet wird die Sektion mit dem deutsch-norwegischen Agentendrama "Zwei Leben" mit Juliane Köhler und Liv Ullmann in den Hauptrollen.

"Wasser" ist der diesjährige Themenschwerpunkt der Sektion "Immersive Medien", in der 360°- und VR-Filme gezeigt werden. Sie werden im Fulldome-Kino, dessen Kapazität in diesem Jahr auf 120 Plätze aufgestockt wurde, sowie im Infinity Dome am Klingenberg in Lübeck präsentiert. Als erste Filmtitel nannten Festivalleiterin Linde Fröhlich und Managing Director Florian Vollmers den 360°-Film "The Embrace of the Ocean" der Finnen Hannes Vartiainen und Pekka Veikkolainen sowie "Kalouka'hina - Das Zauberriff" von Peter Popp.

Hier der Trailer, der sich allerdings erst im Kuppeldome-Kino zur voller Geltung entfalten kann.



Synopsis:
Eines der wertvollsten Geheimnisse der Ozeane ist das Zauberriff Kaluoka’hina. Durch Magie ist es vor Entdeckung durch Menschen geschützt – bis ein Vulkan ausbricht. Jetzt liegt es am jungen Sägefisch Jake und seinem verrückten Kumpel Shorty, die Magie wiederherzustellen … Der 360°-Klassiker in einer neuen Fassung mit noch brillanteren Bildern.


Einen großen Stellenwert hat die Nachwuchsförderung bei den Nordischen Filmtagen, wie die Kuratorin der Kinder- und Jugenfilme, Franziska Kremser-Klinkertz, anlässlich der Pressekonferenz betonte.

So realisieren im Rahmen des Jugendfilmprojekts "Young Nordic Filmmakers" 20 junge Erwachsene aus Deutschland, Finnland, Norwegen und Dänemarkt in Workshops außerhalb des Festivalzeitraums Kurzdokumentar- und -spielfilme mit der Unterstützung nationaler und internationaler Partner wie dem Bundesverband Jugend und Film oder - erstmals in diesem Jahr - dem EU-Programm Erasmus+ Jugend in Aktion.

Themenschwerpunt ist in diesem Jahr "Europa". Ein weiteres Jugendprojekt starten die Nordischen Filmtage Lübeck in diesem Jahr mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks zusammen mit der Musik- und Kunsthochschule Lübeck sowie dem Festival International du Film in Lübecks Partnerstadt La Rochelle, wo sich acht musikbegeisterte Jugendliche aus Deutschland und fünf aus Frankreich bereits im Juli getroffen haben, um für zwei nordische Kurzfilme die Musik zu komponieren. Die entstandenen Werke werden nun bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck aufgeführt.

Zudem betonte Florian Vollmers, dass man mithilfe der Hauptsponsoren und Partner in diesem Jahr eine solide Finanzierung der Nordischen Filmtage hinbekommen habe. Die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck, die seit 2008 den Preis für den besten Kinder- und Jugendfilm stiftet, habe ihre Unterstützung deutlich erhöht und gehöre nun zu den Hauptförderern des Festivals.

Frank Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, erklärte: "Der Film spielt als Kunstform eine zentrale Rolle im Alltag vieler Menschen. Die Nordischen Filmtage schaffen Jahr für Jahr ein Programm, das uns überrascht, zuweilen herausfordert und gleichzeitig in die Welt der Filmemacher einführt - und setzen sich so gekonnt von den Angeboten der heutigen Streaming-Plattformen ab. Ausländische Filme werden im O-Ton erfahrbar und wir staunen, wie viel wir trotzdem verstehen. Gespannt warten wir im Vorfeld auf die Programmübersicht in den 'Lübecker Nachrichten' und fiebern bereits am Ticketschalter auf das Filmereignis hin. Keine Frage - die Nordischen Filmtage Lübeck sind ein Kleinod, das wir gemeinsam erhalten müssen."


Der Norddeutsche Rundfunk (NDR), langjähriger Medienpartner der Nordischen Filmtage Lübeck, zeigt übrigens anlässlich der diesjährigen 61. Festivalausgabe aktuelle Filme aus Nordeuropa in seinem TV-Programm. In zwei skandinavischen Nächten (Sa., 26.10. und Sa., 02.11.2019) werden insgesamt fünf Filme gezeigt, von denen vier zuvor auf den Nordischen Filmtagen Lübeck liefen.

Link: www.nordische-filmtage.de.
Quellen: Stadt Lübeck | Nordische Filmtage | Blickpunkt:Film


9. LITAUISCHES KINO GOES BERLIN

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Litauisches Filmfestival mit 45 Lang- und Kurzfilme aus Litauen, Estland und Lettland.



Vom 31. Oktober bis 4. November 2019 bringt das Litauische Kino in Berlin mit 45 aktuellen und historischen Lang- und Kurzfilmen aus Litauen, Estland und Lettland die ganze Bandbreite der baltischen (Film-)Kultur in die Hauptstadt.

In den Spielstätten ACUDKino, Sputnik Kino und ACUD Club erwartet die Zuschauer*innen neben den Filmvorführungen außerdem ein spannendes Rahmenprogramm mit einem Konzert der litauischen Post-Punk Girlband SHISHI, einer Ausstellung, Performance und Masterclass.

In der Reihe FESTIVAL PEARLS präsentiert das Festival aktuelles litauisches Kino und Festival-Hits der letzten Jahre. Zu sehen sein werden etwa der Spielfilm "MOTHERLAND" (GIMTINĖ) des jungen Regisseurs Tomas Vengris.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Kurz nach dem Fall der Sowjetunion reist der 12-jährige Kovas in die litauische Heimat seiner Mutter Viktorija, die vor 20 Jahren dem Sowjetregime entfloh. Getrieben von nostalgischen Gefühlen will sie auf dem geliebten Familienanwesen ein neues Leben aufbauen. Doch angesichts der neuen Bewohner des Hauses muss sich Viktorija entscheiden, wie weit sie für ihren Traum gehen will.


In seinem Spielfilmdebüt "MOTHERLAND" beleuchtet Regisseur Tomas Vengris, Sohn litauischer Einwanderer und aufgewachsen in den USA, den Kampf der romantisch verklärten Heimat seiner Vorfahren mit den realen Problemen Litauens nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Für die Rolle der Viktorija konnte Vengris Severija Janušauskaitė gewinnen, die in Deutschland durch die Rolle der Swetlana Sorokina in der Serie Babylon Berlin bekannt wurde, für die sie auch den Titelsong “Zu Asche, zu Staub” sang.

Ebenfalls als Teil der FESTIVAL PEARLS läuft "SUMMER SURVIVORS" (IŠGYVENTI VASARĄ) der aufstrebenden Regisseurin Marija Kavtaradzė.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Das Spielfilmdebüt erzählt die Geschichte der ehrgeizigen Psychologin Indre, die einwilligt, zwei ihrer Patienten zu einer psychologischen Einrichtung an der Küste zu fahren. Obwohl alle drei Reisenden ihre inneren Kämpfe austragen, rücken sie auf dieser ungewöhnlichen Reise näher zusammen. Eine bittersüße und kraftvolle Geschichte, die – genau wie der Sommer – voller Hoffnungen und Überraschungen steckt.


Der Film feierte Ende September nicht nur seine Berlin Premiere beim Favourites Film Festival, sondern gewann auch den Publikumspreis des Festivals. Nun ist er noch einmal beim Litauischen Festival zu sehen. Die Regisseurin wird zur Vorführung anwesend sein.

Als weiterer Langfilm wurde der litauische Dokumentarfilm "ANIMUS ANIMALIS" von Aistė Žegulytė in die Sektion FESTIVAL PEARLS eingeladen. Der Film spielt im Umfeld von Tierpräparatoren, Wildzüchtern und zoologischen Museen kunstvoll mit der Grenze zwischen dem Realen und dem Künstlichen.

In ihrer Retrospektive würdigt das Festival einen der berühmtesten litauischen Filmemacher, Arūnas Žebriūnas (1931-2013) und zeigt zwei seiner Filme: "THE BEAUTY" von 1969 und "NUSSBROT" von 1978. Žebriūnas erreichte internationale Bekanntheit mit seinen Kurzfilmen, bevor er 1964 mit "THE GIRL AND THE ECHO" (PASKUTINĖ ATOSTOGŲ DIENA) den internationalen Durchbruch feierte.

Aktuelle Kurzfilmproduktionen aus Litauen präsentiert das Festival in den Programmen der SHORT FILM COMPETITION. Daneben laufen weitere Kurzfilme aus Litauen, Estland und Lettland in zwei Programmen: In den BALTIC MIDNIGHT SHORTS geht es auch schon mal härter zu, während die BALTIC KIDS ANIMATIONS sich mit diaglogfreien Animationen an die kleinen Gäste richtet.

Gezeigt wird unter anderem das estnische Kurzdrama "ICE" von Anna Hints über Harri, einen Soldat in der estnischen Armee, der für einen Trip mit seinem Sohn eine Menge riskiert. In der Komödie "DOLLS" von Ieva Norvele aus Lettland wird eine Taxifahrt im nächtlichen Riga zu einer Anhäufung seltsamer Ereignisse.

Der Eröffnungsabend wird im ACUD Club am 31.10.2019 um 21:00 Uhr von der litauischen Post-Punkt Band "SHISHI" am bestritten. Die Zuschauer*innen erwartet ein spannendes Rahmenprogramm.

In einer Masterclass unter dem Titel CINEMA AFTER ATOMIC WINTER erklärt der renommierte litauische Fotograf Remigijus Treigys anhand seiner Werke die Philosophie seines kreativen Schaffensprozesses. In der Fotoausstellung 21 DAYS IN BERLIN präsentiert der Fotokünstler darüber hinaus seine Beobachtungen während eines dreiwöchigen Stipendiums der Robert Bosch-Stiftung in in Berlin (2003). Schließlich bilden Treygis’ Arbeiten die Inspiration für die Spoken-Word-Performance BERLINALIEN mit dem Poeten Rolandas Rastauskas. Musikalisch untermalt wird er dabei von dem Schlagwerker Arkadijus Gotesmanas.

Link: ltkinogoesberlin.de
Quelle: Noise Film Pr

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Neben dem ACUD KINO in Berlin-Mitte ist das MOVIEMENTO in Berlin-Kreuzberg eines von zwei Vorführkinos des Litauischen Festivals. Doch es könnte womöglich das letzte Mal sein, dass dort das Festival stattfinden kann, denn schon wieder droht eine Kino-Schließung.

Über die Crowdfunding-Plattform Startnext werden Retter zum Erhalt des ältesten Kinos in Deutschland gesucht.

Durch Immobilienverkauf ist das Moviemento akut gefährdet. Zwei Millionen soll das Gebäude wert sein. Ganz zum Erliegen wird der Geschäftsbetrieb glücklicherweise nicht kommen. Mit dem Kino Central in Berlin Mitte und dem Kino Toni in Berlin-Weißensee hat man sich weitere Standorte gesichert.

Eine Unterstützung für das Moviemento ist möglich unter:
Link: www.startnext.com/moviemento


35. Interfilm Festival 2019 und Shorts Attack mit Kurzfilmen zu 30 Jahre Mauerfall

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Interfilm, das 35. Internationale Kurzfilmfestival Berlin.



Vor fast 40 Jahren in den besetzten Häusern Kreuzbergs gegründet, wird interfilm auch im Jahre 2019 nicht müde, vom 5. - 10. November 2019 die spannendsten Kurzfilme auf die größten Leinwände der Hauptstadt zu bringen. Es ist mit jährlich 20.000 Besuchern eines der größten Festivals seiner Art.

Mehr als 400 Filme in über 60 thematischen Programmen werden in 10 Berliner Kinos gezeigt. Es gibt spannende Events, Partys, das interforum und vieles mehr.

Oscarverdächtiges findet sich im Internationalen Wettbewerb, Poetisches nicht nur bei den Animationen, diverse Lebensaspekte sind auf die über 60 thematische Programme verteilt und das Allerschrägste wird bei Eject, der Langen Nacht des abwegigen Films gefeiert.

Hier der diesjährige Trailer:



Kurzfilm steht für Aktualität und Experimentierfreude, für überraschende Geschichten und radikale Ansätze.

Junge wie erfahrene Filmemacher*innen toben sich aus, finden oder perfektionieren ihre künstlerische Stimme und setzen sich mit Themen auseinander, die für die großen Mainstreamproduktionen zu sperrig, zu provokativ oder zu obskur sind. Dabei strotzt der aktuelle Kurzfilm auch technisch vor Ideenreichtum: von handgemachtem Puppentrick bis zu aufwändigsten Kamerafahrten ist alles vertreten, was das cineastische Herz begehrt.

Im Online Wettbewerb "Eyes Wide Open" konzentriert sich interfilm auf die Themen Umwelt und Gerechtigkeit. Das Publikum kann auf der Festivalwebsite über 9 durchweg originelle Filme abstimmen. Die Filme handeln von Artenvielfalt, Brexit, Flucht aus der Zukunft, Rassismus, Waffenwahn und Abhör-Apps. Der Online Wettbewerb läuft bis zum 7. November 2019, der Publikumsliebling wird am 9. November 2019 bei der Preisverleihung des Festivals verkündet. Die Heinrich Böll Stiftung vergibt an den Gewinnerfilm ein Preisgeld von 1000,- Euro.

Links: Interfilm Berlin, das Internationale Kurzfilmfestival www.interfilm.de/interfilm-festival-2019

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KUKI und Teen Screens 2019

Bereits am 3. November 2019 startet das KUKI Festival von Interfilm Berlin. Bis zum 10. November 2019 werden beim Internationalen Kurzfilmfestival für Kinder und Jugendliche Berlin im Filmtheater am Friedrichshain, im Kino des Zeiss-Großplanetariums sowie im City Kino Wedding die Wettbewerbsprogramme und Sonderprogramme für Kinder und Teens gezeigt.

Link: www.interfilm.de/kuki-festival-2019

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Shorts Attack im November: Grenz(be)ziehungen – 30 Jahre Mauerfall.

Weil wir nicht alle Film-Veranstaltungen bei uns berücksichtigen können, sind leider die monatlichen Shorts Attack! von Interfilm ein wenig ins Hintertreffen geraten.

Unter dem Titel Grenz(be)ziehungen – 30 Jahre Mauerfall haben die Shorts Attack im November 2019 jedoch eine besonders interessante Mischung aus 7 Filmen in 90 Minuten zusammengestellt, die in 4 Berliner Kinos sowie auf weiteren Leinwänden in 23 deutschen Städten gezeigt werden.

Mauern überall lautet das Motto: In Mexiko, Israel und der Festung Europa zeigt sich der Mauerbau als Strategie gegen Kommunikation und Völkerverständigung. Anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Mauerfall“ sollen die Bollwerke bereist, die Undurchdringlichkeit von Beton und Stacheldraht getestet und auf Stasi-Thriller zurückgeblickt werden.

Link zu weiteren Infos: www.shortsattack.com

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In Kooperation mit den Kulturprojekte Berlin präsentiert Interfilm Berlin vom 4. bis zum 10. November 2019 insgesamt 38 Filme an sechs Berliner Orten, die sich im Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Zukunft bewegen. Sie ermöglichen die filmische Erkundung aktueller gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen. Alle Programme werden bei der Erstaufführung moderiert.

In dieser Zeit wird die Hauptstadt mit über 200 Veranstaltungen zu einem großen Open-Air-Ausstellungs- und Veranstaltungsgelände. An sieben Originalschauplätzen der Friedlichen Revolution des 9. November 1989 sind alle Besucher*innen dazu eingeladen, sich zu informieren, sich zu erinnern, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen und das Ende der einst geteilten Stadt erneut zu feiern.

Insgesamt sieben Open-Air-Ausstellungen sowie 3D-Videoprojektionen an Häuserfassaden, 30.000 im Himmel schwebenden Botschaften sind Teil einer Kunstinstallation, die mit Augmented Reality-Projekten sowie einer Bühnenshow am Abend des 9. November 2019 am Brandenburger Tor ergänzt werden und auf vielfältigste Weise an die Menschen erinnern sollen, die 1989 in der DDR der SED-Diktatur mutig die Stirn boten, auf die Straße gingen und mit einer friedlichen Revolution die Mauer zu Fall brachten.

Die Berliner Mauer teilte mehr als 28 Jahre lang vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 die zwei Stadthälften in zwei unterschiedlich politische Systeme.

Das nahezu unüberwindbare Grenzbefestigungssystem der Deutschen Demokratischen Republik sollte die DDR von West-Berlin hermetisch abriegeln. Sie trennte nicht nur die Verbindungen im Gebiet Groß-Berlins zwischen dem Ostteil und dem Westteil der Stadt, sondern umschloss völlig alle drei Sektoren des Westteils und unterbrach damit auch seine Verbindungen zum Berliner Umland, das im DDR-Bezirk Potsdam lag.

Durch die vom sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow eingeführte Perestroika (Umgestaltung) hatte sich auch in der Bevölkerung der DDR eine breite Massenbewegung formiert, die auf den sogenannten Montagsdemonstrationen Reformen forderte. Trotz des Widerstands durch den SED-Generalsekretär Erich Honecker war das bestehenden System der DDR aber nicht länger zu halten.

Zwei weitere Sondervorführungen, die während der Berliner Festivalwoche zum 30. Jubiläum der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls vom 4. bis 10. November 2019 gezeigt werden, finden in der ehemaligen Stasizentrale in Berlin-Lichtenberg statt.

In der ehemaligen Stasizentrale präsentiert am Dienstag, 5. November 2019, von 20:00 – 22:00 Uhr und am Donnerstag, 7. November 2019, von 16:00 – 17:30 Uhr 5 Kurzfilme in 90 Minuten.


Der Fotograf Harald Hauswald erzählt in Mark Thümmlers preisgekrönter Dokumentation "Radfahrer"über seine Überwachung durch die Stasi. Der Film konfrontiert Schwarz-Weiß-Fotografien Harald Hauswalds mit Beobachtungen der Stasi über den Fotografen. Zu sehen sind Bilder, die Harald Hauswald im Ost-Berlin der achtziger Jahre aufgenommen hat; aus dem Off zu hören sind Auszüge aus Hauswalds Stasi-Akte.

Hier der Trailer:



Außerdem kommen Erinnerungen an die Stasi-Zentrale an der Normannenstraße auf und die Befürchtung wird genährt, dass auch Social Media und die Neuen Technologien Verfolgung erwirken. Polizeigewalt kann parodistische Züge annehmen, doch ein wahrer Fall über das Verschwinden eines Kindes in der DDR transportiert uns zurück zu den Praktiken des SED-Regimes.

Links: www.interfilm.de | mauerfall30.berlin
Quellen: Interfilm Berlin | SteinbrennerMüller Kommunikation



Neues Kino in der Berliner Königsstadt zeigt zwei NETFLIX Filme

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Eröffnung der „Kino & Bar in der Königstadt“ am Sonntag mit den NETFLIX Produktionen „THE LAUNDROMAT“ & „THE KING“.



Der 1873 eingeführte Name Königsstadt (auch Königsviertel, Königsvorstadt, Georgenvorstadt) ist ein historischer Stadtteil in Berlin-Mitte, der sich in die Ortsteile Prenzlauer Berg und Friedrichshain erstreckt und im Westen an die Spandauer und Rosenthaler Vorstadt sowie im Osten an die Stralauer Vorstadt grenzt.

Die neue Kino-Bar in der Straßburger Str. 55 in 10405 Berlin ist von der Torstraße in Höhe des Rosenthaler Platzes in wenigen Schritten zu erreichen.

Ein reguläres Kinoprogramm wird es allerdings kaum geben. Dafür werden themenspezifische Reihen präsentiert und es steht sowohl Festivals als auch zur Miete zur Verfügung. Darüber hinaus wird das von Harald Siebler geleitete Kino auch das von ihm initiierte South East European Film Festival à Berlin (SEEFF) beherbergen.

Im selben Haus hat auch interfilm Berlin, das internationale Short Film Festival, sein Büro und wird dort öffentlich einige Specials aus seinem am 5.11.2019 startenden umfangreichen Programm jeweils um 20:00 Uhr zeigen.

Am 6.11.2019 werden die "Europe Unknown: #Roma4Life" gezeigt
Am 7.11.2019 laufen dort die "Berlin Beats"
Am 9.11.2019 präsentiert interfilm die "China New Talents"


Nach einem Umtrunk am Samstag für geladene Gäste wird das 65 Plätze umfassende Kino am Sonntag, den 3. November 2019 mit zwei NETFLIX-Produktionen fürs Publikum eröffnet, die nicht regulär im Kino zu sehen sind. Gezeigt werden unter dem Motto "außergewöhnliche Abende" bereits ab 18:00 Uhr Steven Soderbergs „THE LAUNDROMAT“ gefolgt um 20:00 Uhr von David Michôds „THE KING“ mit Timothée Chalamet und Robert Pattinson.

Link: kino-bar.berlin


Beide Filme liefen vor dem offiziellen NETFLIX Streaming in Berlin nur in einer Matinee im Kant Kino, der Yorck-Kinogruppe.

Auch Martin Scorseses "THE IRISMAN", ebenfalls eine NETFLIX-Produktion, wird nicht regulär ins Kino kommen, da sich der HDF-Kinoverband ebenso wie die AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater dagegen sträuben, diese Filme zu zeigen und deshalb Ausnahmen vom regulären Kino-Zeitfenster nicht tolerieren wollen.

Damit liegen sie auf gleicher Welle wie die Filmfestspiele von Cannes, die keine NETFLIX-Filme mehr für den Wettbewerb zulassen wollen.

Die Filmfestspiele von Venedig haben dagegen keine Einwände hochrangige NETFLIX-Filmkunst auch im Wettbewerb zu präsentieren. Mehr als fünf erwähnenswerte und aufwändig gestaltete NETFLIX-Filme werden im Jahr auch kaum produziert werden können, denn der Schwerpunkt bei NETFLIX liegt auf Serien-Produktionen, die mehr ABO-Zuschauer vor den heimischen TVs binden.

Am 21.11.2019 könnte evtl. noch als Sonder-Veranstaltung "MARIAGE STORY" von Noah Baumbach mit Scarlett Johansson und Adam Driver in wenige deutsche Kinos kommen, gefolgt von "TWO POPES" von Fernando Meirelles am 5. Dezember 2019, der Ende August 2019 im Rahmen des Telluride Film Festivals seine Weltpremiere feierte.

Für "THE IRISMAN" hat sich allerdings das Filmkunst 66 in der Berliner Bleibtreustraße stark gemacht und wird den dreieinhalb Stunden langen Film vom 14.-18. November 2019 jeweils um 19:00 Uhr als Special-Event zeigen.

Hier der Trailer:



Noch exklusiver geht's in Köln zu. Dort darf INDAC, eine ehrenamtlich arbeitende Plattform der deutschen Animations- & VFX-Szene, Sergio Pablos lang erwarteten Zeichentrickfilm „KLAUS“ in Kooperation mit NETFLIX am 7. November 2019 um 19:30 Uhr im Cinedom ein einziges Mal gratis zeigen.

Hier der Trailer:



Wer kostenlos in dem 300 Plätze fasssenden Kölner Kino dabei sein möchte, schreibt bitte eine Mail an Johannes Wolters unter: info@indac.org - Stichwort: "Klaus".

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GOLDMEDIA
Aufbruch im Streamingmarkt.

Der Wettbewerb im Streamingmarkt ist neu entfacht, berichtet GOLDMEDIA Consulting für Marktforschung + Nutzerforschung unter: www.vod-ratings.com.

Video-on-Demand-Plattformen prominenter Anbieter wie Disney oder Apple stehen kurz vor ihrem Markteintritt, Geschäftsmodelle brechen auf. Doch noch ist der Pay-VoD-Markt in Deutschland klar verteilt: Nach Abonnentenzahlen liegen die Branchenführer Amazon Prime Video und Netflix mit einem Anteil von 47 Prozent bzw. 36 Prozent weit vor der Konkurrenz. Bei der täglichen Nutzung hat dagegen Netflix klar die Nase vorn mit einem Anteil von 59 Prozent gegenüber Amazon Prime Video mit 36 Prozent.

In Deutschland entfallen auf ein Netflix-Abo drei Nutzer, während es bei Amazone Prime Video nur zwei sind. Maxdome kommt auf 1,5 Nutzer pro Abo. Das erklärt, warum sich die Zahl der Abonnenten und die der täglichen Nutzer (Nutzung gestern kumuliert) so stark unterscheiden.

Bei der Marktverteilung nach Abonnements liegt Sky Ticket im Ranking der rein Abo-finanzierten Services (ohne Sportanbieter) hinter Amazon und Netflix auf Platz 3 mit einem Anteil von 5,9 Prozent, gefolgt von Maxdome mit 5,6 Prozent. Bei der täglichen Nutzung kommt Sky Ticket ohne Sport auf einen Marktanteil von 2,2 Prozent und Maxdome auf 1,8 Prozent.

Die Konkurrenz steht bereits in den Startlöchern und wird die Marktanteile verschieben. Im Kernbereich der Abo-Dienste will Apple TV+ bereits Anfang November 2019 in Deutschland starten, Disney+ hingegen soll hierzulande erst im nächsten Jahr verfügbar sein. Zudem versuchen bestehende Streamingdienste durch Spezialisierung oder durch (zumindest teilweise) werbefinanzierte Geschäftsmodelle Marktanteile zu gewinnen.

Zudem haben Medienkonzerne wie z.B. Warner oder NBC begonnen, den Start eigener Angebote namens HBO Max und Peacock vorzubereiten – beide Dienste mit einer Kombination aus Abo und werbefinanziertem Zugang. Ob und wann diese Angebote nach Deutschland kommen, ist noch nicht klar. Warner Medias neuer Videostreamingdienst HBO Max wird im Mai 2020 in den USA für 15 US-Dollar im Mai 2020 starten und damit vergleichsweise hochpreisig sein.

Für die Kinobetreiber sind die Aussichten düster. Ein Kooperieren mit den Streamingdiensten, um für die Kinoleinwand geschaffene Werke weiterhin in den Filmtheatern zeigen zu können, wäre sinnvoller als ein Boykott.

Quellen: Goldmedia | Golem | Zoom Medienfabrik


43. Duisburger Filmwoche 2019 erweitert Preisspektrum

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df43 - das Festival des deutschsprachigen Dokumentarfilms vergibt erstmals auch einen Preis der Stadt Duisburg.



Die 43. Ausgabe der Duisburger Filmwoche, dem Festival des deutschsprachigen Dokumentarfilms, findet vom 4. bis 10. November 2019 unter der neuen Festivalleitung von Gudrun Sommer und Christian Koch statt. Das Leitungsduo setzt zwar neue Akzente, hält an bewährten Strukturen jedoch fest.

Neben den Hauptauszeichnungen des Festivals (3sat- und Arte-Dokumentarfilmpreis), wird erstmals ein Preis der Stadt Duisburg vergeben. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.

Nominiert sind alle Beiträge mit einer Länge von bis zu 65 Minuten. Eine in diesem Jahr neu eingerichtete Jury wird sowohl über diesen neuen Preis als auch über die Carte Blanche – Nachwuchspreis des Landes NRW entscheiden.

Alle Filme im Programm erhalten auf dem Festival auch in der neuen Wettbewerbsstruktur weiterhin die gleiche, ungeteilte Aufmerksamkeit. Jeder Vorführung folgt eine einstündige Diskussion mit den anwesenden Filmemachern, die von den Mitgliedern der Auswahlkommission moderiert wird.

Unter den insgesamt 24 Filmen im Programm des Festivals finden sich außerdem aktuelle Produktionen von in Duisburg bereits bekannten Namen wie Thomas Heise, Lukas Marxt, Bernd Schoch oder Katrin Schlösser. Daneben werden zahlreiche junge Filmschaffende, etwa Katharina Kraft, Therese Koppe oder Matthias Lintner, erstmals Arbeiten in Duisburg vorstellen.

Eröffnung mit Film zum Thema Klimawandel.

Eröffnet wird das Festival am 4. November 2019 mit "HAMBI – Der Kampf um den Hambacher Wald". Der komplette Film ist noch bis zum 3. November 2019 in der ZDF-Mediathek abrufbar.

Hier der Trailer:



Synopsis:
In dem Film von Lukas Reiter (Redaktion: ZDF/Das Kleine Fernsehspiel) treffen entgegengesetzte Blickwinkel aufeinander: Oben in den Baumhäusern und unten bei den Polizeiaufmärschen, bei den Protestliedern umgeben von gepanzerten Fahrzeugen im Waldstück Hambacher Forst. Es wird mit schwerem Gerät geräumt. An diesem Ort kulminiert der Konflikt um die Zerstörung der Natur durch den RWE-Konzern und den friedlichen Widerstand.


Weitere Dokumentarfilme des diesjährigen Programms.

"Bewegung eines nahen Bergs" von Sebastian Brameshuber (AT,FR 2019, 85′).
Hier der Trailer:



Synopsis:
In der Duku des österreichischen Regisseur Sebastian Brameshuber geht es um Rohstoffe, Verwertungsketten und Heimat. Der selbstgelernte Mechaniker Clifford betreibt unweit einer Erzmine in den Steirischen Alpen eine Autowerkstatt. Er kauft Autos an und handelt mit ihnen: Entweder er versilbert sie im nahen Grenzgebiet zu Ungarn oder schlachtet die PKW aus, um die Ersatzteile in seine nigerianische Heimat zu verkaufen.


"Fortschritt im Tal der Ahnungslosen" von Florian Kunert (DE 2019, 67′).
Hier der Trailer:



Synopsis:
Die Doku, die zuerst im Forum der 69. Berlinale aufgeführt worden war, zeigt zunächst irritierende Bilder: Syrische Asylbewerber fahren mit einem Trabbi durch Ostsachsen, hissen kichernd und in FDJ-Uniform die DDR-Flagge und präsentieren Mähdrescher aus dem Kombinat „Fortschritt“. In das Tal, in dem der Film spielt, drang zu DDR-Zeiten kein Westfunk vor. Nun sind dort Fremde angekommen, die mit den Dortgebliebenen die Geschichten des jeweils anderen erkunden. Fortschritt im Tal der Ahnungslosen ist der Abschlussfilm von Florian Kunert an der Kunsthochschule für Medien Köln.


"Madame" von Stéphane Riethauser (CH 2019, 94′).
Hier der Trailer:



Synopsis:
Madame von dem schweizerischen Filmemacher Stéphane Riethauser ist ein doppeltes Portrait. Von Caroline, der hochbetagten Grand Dame und Geschäftsfrau, und Stéphane, dem geliebten Enkel und Regisseur des Films. Gegen die Gesetzlichkeiten ihrer bourgeoisen Genfer Familie wollte sie keine Gattin sein und er kein „echter“ Mann. Aus alten und jüngeren Archivaufnahmen treten zwei Menschen hervor, die schillern im Grau der Konvention.


Link: duisburger-filmwoche.de

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In Ergänzung zur Duisburger Filmwoche startet am 4. November 2019 auch doxs!, dessen Gründung vor siebzehn Jahren das Ergebnis eines leicht neidischen Schielens auf das niederländische Eldorado des Kinderdokumentarfilms war.

Inzwischen hat sich das Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen auch in Deutschland grundlegend verändert. Mit der Digitalisierung und den sozialen Netzwerken sind neue Spielregeln im Umlauf und die Zielgruppe von doxs! ist mittendrin.

doxs! hat sich zum Ziel gesetzt, die Jugendlichen und Kinder mit den Kreativen zusammenzubringen. Bei der Konzeption, am Set, im Schneideraum – und im Kino. Über die Jahre hat sich doxs! kontinuierlich weiterentwickelt.

Seit 2011 wird die Filmauswahl von der Bundeszentrale für politische Bildung mit einem europäischen Filmpreis GROSSE KLAPPE unterstützt, um den in diesem Jahr acht Regiearbeiten des Festivalprogramms konkurrieren. Der Gewinnerfilm wird von einer Jugendjury aus Duisburg, Bochum und Moers ausgewählt und im Rahmen der doxs!-Preisverleihung am Freitag, 8. November 2019 im Kino filmforum in Duisburg gekürt.

Hier der Trailer mit Ausschnitten der nominierten Produktionen:



Mit dem ECFA Documentary Award kam 2016 in Zusammenarbeit mit der European Children’s Film Association eine weitere Auszeichnung hinzu. Das Festival strahlt nach Europa aus und macht zeitgleich in Deutschland Schule: Der Kinder- und Jugenddokumentarfilm ist mittlerweile auch hierzulande kein Fremdwort mehr, sondern fester Bestandteil in der Programmplanung von Festivals.

Link: www.do-xs.de


Eine Schauspieler-Ehrung und zwei Filmkritiken im Nov. 2019, Teil 1

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Vergabe des Herbert-Strate-Preis für Mario Adorf in Köln.



Mario Adorf wird am 5. November 2019 im Rahmen der Vergabe des Kinoprogrammpreis NRW in Köln mit dem Herbert-Strate-Preis ausgezeichnet. Das teilte die Film- und Medienstiftung NRW mit, die den Ehrenpreis seit 2004 zusammen mit dem HDF Kino e.V. an Persönlichkeiten vergibt, die sich in besonderer Weise um das deutsche Kino und den deutschen Film verdient gemacht haben.

Die Auszeichnung in NRW erfolgt im Rahmen des Kinoherbstes, der wieder im Zeichen Filmfestivals und Filmreihen steht. Darunter das Kinofest LÜNEN, das Festival für deutsche Filme, das vom 13.-17. November 2019 mit der 30. Ausgabe ein Jubiläum feiert. Zudem beschäftigen sich in Köln Konferenzen und Fachtagungen mit dem Filmschaffen und der Zukunft von Film und Kino im digitalen Zeitalter.

Die Entscheidung zugunsten des 89-Jährigen Mario Adorf fällte eine dreiköpfige Jury, bestehend aus der Filmstiftungs-Geschäftsführerin Petra Müller (vormals Geschäftsführerin beim Medienboard Berlin-Brandenburg), der HDF-Kino-Vorstandsvorsitzenden Christine Berg, und Kinobetreiberin Margarete Papenhoff.

In deren Begründung heißt es:
"Mario Adorf ist einer der bekanntesten, beliebtesten und besten Schauspieler Deutschlands. Zahllose unvergessene Filme von Autoren und Regisseuren wie Billy Wilder, Sam Peckinpah, Rainer Werner Fassbinder, Helmut Dietl, Margarethe von Trotta, Philipp Kadelbach, Volker Schlöndorff, Lola Randl oder Urs Egger hat er mitgeprägt, hat gerade den Filmen junger Filmemacher mit seiner Bekanntheit das Interesse eines großen Publikums gesichert. So hat er sich immer wieder auch für risikoreiche Projekte engagiert, die mit wachen Augen auf die deutsche Gesellschaft und auf internationale Entwicklungen schauen. Durch seine Mitwirkung in vielen internationalen Spielfilmen war er immer auch ein unübersehbarer Botschafter des deutschen Kinos. Es ist uns eine große Freude, Mario Adorf mit dem Herbert Strate-Preis auszuzeichnen."

Petra Müller betont:
"Mario Adorf ist ohne Frage ein Ausnahmeschauspieler, der dem deutschen und internationalen Kinofilm und auch dem Fernsehen seit mehr als sechs Jahrzehnten unvergessliche Figuren und Geschichten geschenkt hat, einer, der in großen Charakterstudien und kleinen Rollen brilliert, der Filmkunst dient und das große Publikum begeistert. Und mehr als das, er zeigt Haltung, in seinen Filmen, auf der Bühne und in seinen Büchern. So hat sich Mario Adorf nicht nur, aber vor allem um Film und Kino große Verdienste erworben. Wir gratulieren ihm zum Herbert Strate Preis 2019."

Für Christine Berg steht fest:
"Das Publikum kann sich darauf verlassen: Wenn Mario Adorf mitspielt, erwartet es Besonderes, nämlich Unterhaltung im besten Sinne, Unterhaltung mit Anspruch, mit Geist, mit Herz. Viele Millionen Besucher hat Adorf über die Jahre in die Kinos gezogen. Und auch im hohen Alter ist er experimentier- und spielfreudig geblieben, und das mit einer Energie, die Leinwand und Bildschirm geradezu vibrieren lässt. - Es ist uns eine außerordentliche Freude, Mario Adorf am 5. November mit dem Herbert Strate-Preis auszuzeichnen, verbunden mit dem Wunsch, dass noch viel aufregende und anregende Arbeit auf ihn wartet."


"ES HÄTTE SCHLIMMER WERDEN KÖNNEN - MARO ADORF" Dokumentation von Dominik Wessely (Deutschland). Ab 7. November 2019 im Kino.

Mario Adorf (* 8. September 1930 in Zürich, Schweiz) ist ein deutscher Schauspieler mit deutsch-italienischen Wurzeln. Er gehört zu den profiliertesten zeitgenössischen Darstellern auf der Bühne, im Kino und im Fernsehen. Daneben betätigt sich Adorf als Schriftsteller und Hörbuchautor. Er wuchs in einem katholischen Kinderheim in der Eifel auf, da seine alleinstehende Mutter das Kind nicht ernähren konnte.

Seinen Lebenslauf schildert der Schauspieler persönlich in Dominik Wesselys Dokumentarfilm "Es hätte schlimmer kommen können - Mario Adorf", der zwei Tage nach der Auszeichnung am 7. November 2019 in den deutschen Kinos startet.

Hier der Trailer:



Unsere Kurzkritik:

Maria Adorf spielte seit 1954 in über 200 Film-und Fernsehproduktionen Haupt-und Nebenrollen. An der Schauspielschule wurde er angenommen, weil, weil er Stärke und Naivität besitzt. In Dominik Wesselys Dokumentation kommen aber auch Weggenossinnen wie Senta Berger und Margarethe von Trotta zu Wort.

Ein wenig zu kurz abgehandelt werden nach unserem Geschmack die Atze Brauner Verfilmungen von Karl May in denen Mario Adorf mehrmals den Schurken spielt. Erst in diesen Filmen wurde er seinerzeit einem breiten deutschen Publikum bekannt. Anderen, uns weniger bekannten Filmausschnitten wird etwas mehr Raum gewidmet.

Zum Ende des Filmes folgt man ihm aber ausgiebig auf den Spuren in seine zweite Heimat Italien, wo er immer noch hochverehrt wird. Er spricht sogar italienisch flüssiger, als sein nicht ganz akzentfreies hochdeutsch, obwohl er in der rheinischen Eifel aufwuchs und in München Schauspielunterricht hatte. Aber vielleicht mag dies nur uns Berlinern so vorkommen, denen das norddeutsche mehr liegt als das bayerische und süddeutsche.

Ein Buch des Autors Tim Bröse, das im März erschienen ist, hat mit großer Zuneigung und Begeisterung, aber auch mit geschickten, immer tiefer bohrenden Fragen mehr Persönliches über Mario Adorf entlockt, als er normalerweise preisgeben würde.

Der Film fasst eine Essenz daraus in Bildern zusammen. Sehr persönlich, aber auch ein wenig eitel, spricht Mario Adorf ebenso im Film über seine Arbeit und sein Leben besonders in den letzten Jahren, über Glücksmomente und Enttäuschungen, über Deutschland und seine Heimat in der Eifel, aber auch über Italien und über den Beruf des Schauspielers, über die Frauen seines Lebens, seine Freunde und seine Kollegen.

W.F. & U.S.

Quellen: Blickpunkt:Film | Kiepenheuer & Witsch | Wikipedia

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"PORTRAIT EINER JUNGEN FRAU IN FLAMMEN" Ein meisterwerkliches Historien-Drama von Céline Sciamma (Frankreich). Mit Noémie Merlant, Adèle Haenel, Luàna Bajrami u.a. seit 31. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Bretagne im Jahr 1770. Die Malerin Marianne (Noémie Merlant) hat den Auftrag ein heimliches Portrait der jungen Héloise (Adèle Haenel) anzufertigen. Eine Gruppe von Fischern rudert sie bei rauer See zu einer kleinen bretonischen Insel. Marianne springt ins eiskalte Meer, um ihre Leinwände zu retten, ihr wichtigster Besitz. Die Fischer setzen sie ab und verschwinden. Im Verlauf des Films tauchen keine Männer mehr auf. Alles dreht sich nur noch um die beiden Frauen.

Noch ahnt Marianne nicht, dass sich Héloise auf keinen Fall malen lassen will. Töchter wie sie, sollen durch Heirat ihre verarmte Familie retten. Das Portrait soll dazu dienen, sie standesgemäß zu verheiraten. Schon ihre Schwester hat aus diesem Grund den Freitod gewählt. Offiziell wird Marianne als Gesellschafterin eingestellt. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als das junge Mädchen bei ihren gemeinsamen Spaziergängen genauestens zu beobachten, damit sie jede Nuance aus dem Gedächtnis auf die Leinwand zaubern kann.

Die anfänglich verstohlenen Blicke der beiden Frauen werden immer begehrlicher und gefühlsreicher. Als die Wahrheit ans Licht kommt, ist es bereits zu spät. Die beiden haben sich ineinander verliebt. Neben Marianne und Héloise treten noch zwei weitere, für die Handlung wichtige Figuren auf. Die Mutter von Héloise (Valeria Golino), die die Lüge eingefädelt hat und Sophie (Luàna Bajram) das Dienstmädchen, das ungewollt schwanger ist.

Obwohl in der Geschichte nicht eine Männerfigur auftaucht, ist das Patriarchat subtil spürbar.

Bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes erhielt Regisseurin Céline Sciamma den Preis für das beste Drehbuch. Sie hat für ihren Film Bilder gefunden, die an Gemälde erinnern. Ihr Film strahlt eine ganz besondere Ruhe aus, getragen von ihren Hauptdarstellerinnen, deren Blicke von einer betörenden Magie, die man so noch nie gesehen hat, den Film zu einem besonderen Juwel machen. Wunderschön und sinnlich.

Ulrike Schirm



Gewinner von DOK Leipzig und den Nordischen Filmtagen in Lübeck

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Preisvergaben am Samstag 2.11.2019 sowohl in Leipzig, als auch in Lübeck.



Beim 62. Dokumentarfilmfestival DOK Leipzig sind am Samstag, den 2.11.2019 die besten Produktionen prämiert worden. Mit der »Goldenen Taube«, dem Hauptpreis für den besten internationalen Langfilm, wurde "EXEMPLARY BEHAVIOUR" von Audrius Mickevicius und Nerijus Milerius ausgezeichnet. Die litauischen Filmemacher ergründen darin Schuld und Sühne am Beispiel zweier zu lebenslänglicher Haft verurteilter Straftäter.

Hier der Trailer:



Nach der Ermordung seines Bruders fragt sich Audrius Mickevicius, ob Schuld jemals verjährt und Mord tatsächlich gesühnt werden kann. Noch vor Fertigstellung des Films erkrankte und verstarb Audrius Mickevicius. Nerijus Milerius vollendete das Projekt, eine Koproduktion von Litauen, Slowenien, Bulgarien und Italien 2019). Übergeben wurde der mit 10.000 Euro dotierte Preis von MDR-Programmdirektorin Dr. Katja Wildermuth. Der MDR stiftet bereits seit 2013 eine der »Goldenen Tauben«.

Neben der »Goldenen Taube« verleiht der MDR seit 1995 traditionell auch den Filmpreis für den besten osteuropäischen Dokumentarfilm. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis ging an "THE WIND. A DOCUMENTARY THRILLER" von Michal Bielawski (Polen, Slowakei 2019). Bielawski erzählt in seinem "dokumentarischen Thriller" vom Föhn-Wind "Halny", der immer Frühjahr und Herbst die Hohe Tatra im Süden Polens und in der Slowakei heimsucht und manchmal ganze Waldgebiete zerstört.

In der Jury-Begründung heißt es:
"Der Film belegt eindrucksvoll, welche Imagination und Faszination vom Dokumentarfilm ausgehen kann, wenn es gelingt, ein Thema so präzise und bildgewaltig herauszuarbeiten und künstlerisch zu verdichten. Michal Bielawski erweist sich als virtuoser Beobachter, Erzähler, Rufer und Dokumentarist, nicht nur osteuropäischer Lebenswelten. 'The Wind' erzählt (nämlich) nicht nur über ein Wetter-Phänomen in den polnischen Karpaten, obwohl es auf dem ersten Blick so ausschaut."


Als beste deutsche Produktion wurde "ZUSTAND UND GELÄNDE" von Ute Adamczewski mit einer Goldenen Taube und 10.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Sie filmte Orte in Sachsen, denen man nicht mehr ansieht, dass sie Schauplätze der NS-Verfolgung waren.

Gemeinsames Engagement für den Dokumentarfilm.

Der MDR hat sich auch in diesem Jahr als exklusiver Medienpartner in Hörfunk und TV in großem Maße bei DOK Leipzig engagiert: Der Sender richtete einen MDR-Tag aus - mit der Präsentation des ARD-Dokumentarfilmwettbewerbs "Top of the Docs" sowie einem "Special Screening".

Hier wurde der Dokumentarfilm "Russlands Millenniumskinder" von Irene Langemann gezeigt - eine von Lichtfilm produzierte WDR/MDR-Koproduktion mit Unterstützung der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen.

Außerdem fand parallel zum Festival in der Leipziger Senderzentrale die 4. ARD-Programmwerkstatt zur Zukunft dokumentarischer Produktionen statt. Daran nahmen Produzenten aus ganz Deutschland sowie Verantwortliche der ARD-Landesrundfunkanstalten und von ARTE teil.

In diesem Jahr stand die Programmwerkstatt ganz im Zeichen der digitalen Herausforderungen, ein Forum widmete sich Netzprojekten und dokumentarischen Formaten in der digitalen Welt. Die zweitägige Veranstaltung analysierte erstmals den Zuschauerglauben an die Authentizität des Dokumentarfilms und macht ihn zugleich im digitalen Bilderrauschen von Fakenews offensichtlich wieder einordnungsbedürftig und angreifbar.

Programmchef Ralph Eue warnte bereits beim Eröffnungsvortrag im Leipziger Kupfersaal den Wirklichkeitsanspruch an Dokumentarfilme misszuverstehen. Wahrheit sei immer Konstruktion – immer verhandelbar, nie objektiv.

Ergänzend empfehlen wir dazu den sehr intellektuell und informativ geschriebenen Feuilleton-Artikel im Berliner Tagesspiegel vom Sonntag hier zu lesen, der die Ergebnisse des diesjährigen Festivals erklärt und zusammenfasst.


Auch der MDR begleitete das Festival tagesaktuell trimedial in seinen Programmen und berichtete für die gesamte ARD vom DOK Leipzig. Zudem erlebten sechs Dokumentarfilme von internationalen Regisseurinnen ihre Premiere im MDR-Fernsehen und es liefen die beiden MDR-Koproduktionen "Gundermann Revier" von Grit Lemke und "Wohin mit all der Liebe" von Marita Stocker im Internationalen Programm des Festivals.

Link: www.dok-leipzig.de

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Der Preisträger der 61. Nordischen Filmtage Lübeck ging erneut nach Island, Mika Kaurismäki erhielt den Publikumspreis.

Der Film "WHITE, WHITE DAY" ("Weißer weißer Tag - Hvítur, hvítur dagur") ist der Gewinner der 61.Nordischen Filmtage Lübeck, dem weltweit wichtigsten Forum für Filme aus den skandinavischen und baltischen Ländern. Die isländisch-dänisch-schwedische Koproduktion von Hlynur Pálmason wurde am Samstagabend, den 2.11.2019, in Lübeck mit dem mit 12.500 Euro dotierten NDR-Filmpreis ausgezeichnet.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Der Film beschreibt die Krise eines Mannes nach dem Tod seiner Frau, die auch in Gewalt mündet. Ingimundur kommt nicht über den Tod seiner Frau hinwegkommt. Als Hinweise auftauchen, dass sie ihn betrogen hat, bricht der Schmerz wieder hervor. Er verdächtigt einen Mann aus dem Ort der Affäre und steigert sich zunehmend in diese Idee hinein, wobei er auch zu brachialen Mitteln greift. Ein isländisches Sprichwort sagt, an bestimmten, "weißen" Tagen sei es möglich mit Toten zu sprechen. In solch eine Zwiesprache mündet dieses Psychogramm eines verhärteten Mannes.


Die Jury lobte die "immense Kraft und Komik" dieses Films. Der Film würde mit "... spielerischer Leichtigkeit die tiefe Verzweiflung eines großen Verlustes auffächern. In ungewöhnlichen, genau beobachteten Szenen mit großer Bildkraft begegnen sich die Figuren auf Augenhöhe". Arsenal Filmverleih bringt den Film ab 13. Februar 2020 in Deutschland in die Kinos.

Insgesamt 18 Produktionen konkurrierten um die Auszeichnung, die an "Spielfilme von besonderer künstlerischer Qualität" verliehen wird. Der mit 12.500 Euro dotierte NDR Filmpreis ist der Hauptpreis der Nordischen Filmtage Lübeck und wird bereits seit 1990 vom NDR ausgelobt.

Der Preis des Freundeskreises für das Beste Spielfilmdebüt, der mit 7.500 Euro dotiert ist, ging an „AURORA“ von Regisseurin Miia Tervo aus Finnland. Hauptdarstellerin Mimosa Willamo nahm den Preis am Abend entgegen.

Hier der Trailer:



Synopsis:
In "Aurora" hat die lebenslustige Aurora (Mimosa Willamo) starke Bindungsängste. Eines Tages lernt sie zufällig den Iraner Darian (Amir Escandari), der auf der Flucht ist und um sein Leben fürchten muss.


Zur fünfköpfigen Jury des NDR Filmpreises gehörten in diesem Jahr der Dramaturg und Drehbuchautor Thomas Hailer, die Schauspielerin Julia Hartmann, der Produzent Sebastian Weyland, der Schauspieler Stephan Szász und Philine Rosenberg, aus der NDR Redaktion Film, Familie und Serie.

Der Publikumspreis der Lübecker Nachrichten, dessen Preisgeld 5.000 Euro beträgt, wurde an einen Film aus Finnland vergeben: „MEISTER CHENG“ („Mestari Cheng“) von Mika Kaurismäki, dessen Hauptdarstellerin Anna-Maija Tuokko den Preis in Empfang nahm.

Hier der Trailer:



Ausgewählt wurde die Auszeichnung vom Publikum, das in diesem Jahr erstmalig per Online-Voting abstimmen konnte.

Der mit 2.500 Euro dotierte Baltische Filmpreis für einen nordischen Spielfilm ging nach Dänemark: Regisseur Ulaa Salim wurde bei der Filmpreisnacht der 61. Nordischen Filmtage Lübeck für sein Spielfilmdebüt „SONS OF DENMARK“ („Danmarks sønner“) ausgezeichnet.

Hier der Trailer:



Der Kirchliche Filmpreis Interfilm, gestiftet vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg (dotiert mit 5.000 Euro), ging an „ECHO“ ("Bergmál") von Rúnar Rúnarsson. Ihn nahm die anwesende Produzentin des Films, Lilja Ósk Snorradóttir, entgegen.

Der in diesem Jahr erstmals mit einem höheren Preisgeld von 5.000 Euro ausgestattete Dokumentarfilmpreis ging in den äußersten Norden Finnlands: ausgezeichnet wurde „DIE KRAFT DES JOIK“ ("Luodi fábmu") von Regisseur Paul-Anders Simma.

Über den mit 5.000 Euro dotierten Kinder- und Jugendfilmpreis konnte sich ebenfalls ein finnischer Film freuen: „STUPID YOUNG HEART“ („Hölmö nuori sydän“), die Oscar-Einreichung des Landes für 2020, den wir bereits anlässlich der Verleihung des »Gläsernen Bären« der Berlinale-Sektion Generation 14plus hier vorgestellt hatten. Regisseurin Selma Vihunen holte den Preis persönlich ab.

Hier nochmals der Trailer:



Auch Christian Dyekjær aus Dänemark war hocherfreut als er den Preis der Kinderjury (Preisgeld: 5.000 Euro) für seinen Film „LUCIA UND DER WEIHNACHTSMANN“ („Julemandens Datter“) entgegennehmen konnte.

Über den seit 2018 mit 5.000 Euro ausgestatteten CineStar Preis für einen Kurzfilm im Filmforum, freute sich Regisseur Julius Dommer, dessen Film „ASCONA“ gewann. Der Film schildert das Geschehen auf einem Minigolfplatz in Bad Oldesloe.

Link: www.nordische-filmtage.de
Quellen: ARD TEXT | OTS by dpa

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Bereits morgen, den 5.11.2019, beginnt das Film Festival Cottbus - Festival des osteuropäischen Films, das diesmal ebenfalls Filme aus Finnland erstmals in seinem Programm zeigt. Wir werden berichten.


29. FilmFestival Cottbus 2019 mit 7 Weltpremieren davon 2 im Wettbewerb

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210 Filme aus 45 Ländern beim Internationalen Festival des osteuropäischen Films in Cottbus.



Das 29. FilmFestival Cottbus (FFC) präsentiert in diesem Jahr 210 Filme aus 45 Ländern. Auf dem Programm stehen vom 5. bis 10. November 2019 sieben Weltpremieren, eine Europapremiere und 61 Deutschlandpremieren. Auch in diesem Jahr zeigt das Filmfest wieder die kulturelle Vielfalt Ost- und Mitteleuropas und hinterfragt dabei einseitige Geschichtsbilder.

Wie Bernd Buder, Leiter des Festivals, auf der Pressekonferenz in der Potsdamer Staatskanzlei erläuterte, beäugen sich die Festivals gegenseitig und messen ihren Rang gegenseitig oftmals an der Anzahl der Weltpremieren. Zwei davon ("PIG – Das Schwein" von Giga Liklikadze aus Georgien und "FULL MOON" von Nermin Hamzagić aus Bosnien / Herzegowina) werden in diesem Jahr im Wettbewerb gezeigt, der 12 Filme umfasst.

Die anderen fünf Weltpremieren wurden bis auf einen russischen - weiter unten stehenden Film - nicht näher benannt, sind aber erfahrungsgemäß in den Länderschauen zu finden oder im Jugendfilm-Wettbewerb sowie im Wettbewerb der Kurzfilme.

Bei dem Festival werden 18 Preise vergeben, die mit insgesamt mehr als 75.000 Euro dotiert sind. Erstmals sind auch Filme aus Griechenland, Finnland und der Türkei vertreten. Wobei Finnland eine Sonderrolle einnimmt, denn es ist laut Festivalleitung das einzige nordeuropäische Land, das geografisch und kulturell direkt an Russland anstößt und auch immer noch Koproduktion mit Russland eingeht.

Wie von uns gestern berichtet, legen seit Jahren auch die Nordischen Filmtage in Lübeck ihren Fokus auf die nordischen Länder, wobei Finnland diesmal besonders stark vertreten war. So gewann am letzten Samstag den mit 5.000 Euro dotierten Publikumspreis der Lübecker Nachrichten der finnische Regisseur Mika Kaurismäki für seinen Spielfilm „MEISTER CHENG“ („Mestari Cheng“).

Wir sind gespannt, was uns an weiteren Filmen aus Finnland in Cottbus erwartet.

Neben den internationalen Filmen fand bereits gestern im Vorfeld des offiziellen Festivals, das heute Abend im Staatstheater Cottbus mit einer griechischen Komödie eröffnet wird, die Lausitzer Filmschau mit Filmen aus der Region um Cottbus statt. Dazu gibt es auch einen tollen Trailer, der sich dem Tageabbau der Kohle in der Lausitz widmet, das derzeit die Gemüter hochkochen lässt. doch die Hoffnung stirbt zuletzt, denn eine Rekultivierung könnte dereinst alles in Breitbild schön grün und bunt erstrahlen lassen.

Hier der Trailer des Festivals:



In früheren Jahren hatten wir mehrmals das Festival besucht, da es uns ein Anliegen war, direkt von Festivals aus unserer Region Berlin-Brandenburg berichten zu können. Doch in den letzten Jahren sind die Hotel-Preise auch in Cottbus kräftig angestiegen, sodass unser Budget - wie auch bei etlichen anderen Journalisten - nicht mehr ausreichend gedeckt wird. Andererseits ist Cottbus inzwischen relativ schnell und preiswert mit der Bahn zu erreichen. Wer allerdings wert auf die spannenden Spätvorstellungen legt, sollte besser über Nacht in Cottbus bleiben, denn eine Rückfahrt gibt es nach Mitternacht nicht mehr.

Glücklicherweise werden in diesem Jahr einige Filme auch in Berlin gezeigt, wie das Festival uns mitteilte. Darunter am So. 10.11.2019 um 17:00 Uhr der russische Wettbewerbs-Film "DIE SONNE ÜBER MIR GEHT NIE UNTER - The Sun Above Me Never Sets" sowie am Sa. 9.11.2019 um 17:00 Uhr mit "DER MAGIER" ein weiterer russischer Film aus dem Fokus. Alle Filme sind im russischen Haus in der Friedrichstraße in Berlin zu sehen. Tickets gibt's hier.

Darüber hinaus zeigt im Anschluss an das Festival das ACUD-Kino in Berlin-Mitte am 11.+12. November 2019 jeweils um 20:00 Uhr mit dem tschechischen Jugend-Film "LET THERE BE LIGHT / Es werde Licht" von Marko Škop um eine paramilitärische rechte Jugendgruppe sowie mit dem ungarischen Fokus-Beitrag "KOJOTE" von Márk Kostyál eine kleine Nachlese des Festivals.

Die griechische Koproduktion "SMUGGELING HENDRIX" der Länder Zypern, Deutschland und Griechenland von Regisseur Marios Piperides, die das Festival heute eröffnet, hat ab 13. November 2019 auch im ACUD-Kino ihren offiziellen deutschen Kinostart.

Hier der Trailer:



Wir konnten den Film vorab schon sehen und waren über die politische und städtebauliche Situation an der türkisch-griechischen Grenze entsetzt. Manch leerstehendes und verfallenes Gebäude erinnerte uns doch stark an die Situation an der Ost-Berliner Grenze noch vor dem Mauerfall.

So ist es kein Wunder, dass der Spielfilm genau jetzt zum Jubiläum der friedlichen Revolution startet, um an die Situation des Mauerfalls vor 30 Jahren zu erinnern. Der Plot um einen kleinen Foxterrier "Hendrix", der die Sperranlagen unbemerkt überwindet, aber nicht mehr aus dem türkischen Teil der zyprischen Insel zurückgeholt werden kann, ist natürlich frei erfunden, während die Grenzanlagen auch heute immer noch sehr real zwischen den beiden zyprischen Landesteilen existieren und an manch Drama der innerdeutschen Grenze erinnern.

Mit weiteren Werken blickt das Film Festival Cottbus in die bewegten 1990er-Jahre, kreativen Protest in Niederschlesien und auf Ungarn, das Land, das wesentlich zur Öffnung der Mauer beitrug, aber heute mit autoritär-populistischen Sichtweisen für negative Schlagzeilen sorgt. Das osteuropäische Kino ist und bleibt DER kreative Vermittler mehrdeutiger Wahrheiten, das beweisen unsere Sektionen, die das Kreativpotential Montenegros, Polens und Russlands aufzeigen.

Ungarische Filmemacher reflektieren die Situation im eigenen Land. Ob alte Meister oder junge Talente, ob Dokumentar-, Spiel- oder Kurzfilm – das ungarische Kino präsentiert sich facettenreich. Eine Bestandsaufnahme, die von Großproduktion bis Independent reicht.

Filme aus Montenegro zeigen die Gegensätzlichkeiten des an der Adria gelegenen Staates zwischen Küste und Gebirge, Tradition und Moderne. Neben den zwei jugoslawische Kult-Regisseuren Momir Matović und Živko Nikolić stehen vor allem junge Talente im Fokus. Perspektiven eines Filmlandes im Aufbruch. Marija Perovićs Film "BREASTS" (ME/ HR/ RS 2019) wird als deutsche Premiere gezeigt. Die montenegrinische Regisseurin ist Teil der diesjährigen FFC Jury.

Zwölf Filme werfen einen Blick auf die polnische Region Niederschlesien mit ihrer charismatischen Hauptstadt Wrocław / Breslau. Einblicke in Alltag und Geschichte, Krieg und Vergebung, rechtsfreie Räume und fantasievollen Protest – zwischen Western-Motiven und Experimentalkunst. Seine internationale Premiere feiert "THE BATTLE OF WROCŁAW" (PL 2016) von Beata Januchta.

Darüber hinaus zeigt das Festival mit dem polnischen Film "OF ANIMALS AND MEN" (PL 2019) von Łukasz Czajka, eine außergewöhnliche filmische Reflexion und in mahnender Erinnerung an den deutschen Angriff auf Polen vor 80 Jahren. Außerdem sind zu sehen das coco-Projekt "THE MUTE" (Bartosz Konopka, PL 2019) und der Abschlussfilm des 29. FFC: "CORPUS CHRISTI" (Jan Komasa, PL 2019).

Anlässlich des 100. Jubiläum des Bauhauses widmet sich die Sonderreihe „Zwischen Bauhaus und Brutalismus“ der sozialistischen Architektur-Moderne. „Fluchtbewegungen: Angst und Ankommen in Osteuropa“ zeigt, wie sich osteuropäische Filmemacher aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln mit der Situation Geflüchteter in ihren Ländern beschäftigen.

Zu den Höhepunkten des russischen Filmjahres gehört Mikhail Morskovs "MAGICIAN" (RU 2019), der als Weltpremiere gezeigt wird. Pavel Lungins "LEAVING AFGHANISTAN" (RU 2019) läuft dagegen als deutsche Premiere in Cottbus.

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Gewinner der LAUSITZER FILMSCHAU.

Erste Gewinner können wir ebenfalls verkünden. Kurz nach Mitternacht erreichte uns ein Mail aus Cottbus mit den Preisträgern der Lausitzer Filmschau von gestern.

Im Cottbuser Filmtheater Weltspiegel zeichnete die Jury die Filmemacherinnen Luisa Nawka und Sophia Ziesch für ihren Kurzfilm "SMY" (deutsch: WIR SIND) mit dem Hauptpreis der 17. Lausitzer FilmSchau – Łužyska filmowa pśeglědka – Łužiska filmowa přehladka aus.

Der Kurzfilm "ŹIWA ŽEŃSKA – DIE WILDE FRAU" erhielt den Sonderpreis der Stiftung für das sorbische Volk und der Kurzfilm "KLASSENKAMPF", entstanden beim Filmworkshop „Protest!“, gewann den Publikumspreis. Zudem gab es mit dem Kurzfilm "UNBOXING WARSCHAU" von Robert Posselt & Vincent Grundke überraschend einen vierten Publikums-Gewinner.

Link: www.filmfestivalcottbus.de


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