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Channel: Berliner Arbeitskreis Film e.V.
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Der Herbst 2019 am iSFF Berlin, im Filmhaus Frankfurt und bei der Münchner Filmwerkstatt

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Script Continuity, Regieassistenz und Synchronbuch sowie Produktionsleitung, die Post-TV-Ära und gutes Pitching am Institut für Schauspiel-, Film- und Fernsehberufe in Berlin.

Seit 25 Jahren bietet das iSFF Weiterbildungen in den Bereichen Film/TV, Synchron, Sprech- und Musiktheater. Es bietet für die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich intensiv für bestimmte Berufsbilder weiterzubilden. So können sie die eigene Karriere festigen, sich beruflich weiterentwickeln oder innerhalb der Branche umsatteln. Dabei paart das iSFF immer tagesaktuelles Produktionswissen mit Top-Dozenten aus der Branche.

Im November bietet das iSFF Interessierten die Möglichkeit, die beiden momentan stark nachgefragten Berufsfelder »Script Continuities« und »Regieassistent*innen« von renommierten Profis aus der Branche zu erlernen. Außerdem ist der begehrte Synchronbuch-Workshop im Herbst wieder im Programm.

Darüber hinaus gibt es neue Angebote mit Workshops wie „Die Post-TV-Ära“, „Der Pitch – Das erfolgreiche Anbieten von Stoffen und Projekten“ sowie über das erfolgreiche Produzieren von Werbefilmen.

LEHRGÄNGE im Bereich FILM / TV

Die als Vollzeitweiterbildungen angelegte Lehrgänge bieten die Möglichkeit, sich für das Berufsfeld zu qualifizieren oder mit Hilfe erfahrener Fachkräfte aus der Branche intensiv die eigenen Fähigkeiten zu vertiefen und erweitern. Die Lehrgänge des iSFF sind zertifiziert und werden u.a. durch die Bundesagentur für Arbeit gefördert.

Script Supervisor / Script Continuity

Dauer: 04.11. – 13.12.2019

geförderter Lehrgang

Gute Script Supervisor*innen / Script Continuities sind mehr denn je gefragt. Durch private Sender, durch Netflix & Co. und vermehrte internationale Koproduktionen in Deutschland ist der hiesige Produktionsmarkt stark angewachsen. Der Job ist interessant und vielseitig. Der hier angebotene praxisbezogene Lehrgang vermittelt Kenntnisse und Fähigkeiten zur Ausübung dieses anspruchsvollen Berufes am Filmset im In- und Ausland.

Weitere Informationen zum Lehrgang hier

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Regieassistenz – First Assistant Director

Dauer: 11.11.2019 – 24.01.2020

Sie suchen den Einstieg in einen attraktiven Beruf mit Zukunft? Sie planen und organisieren gerne? Es macht Ihnen Spaß in einer mittleren Führungsposition an professionellen Filmproduktionen mitzuwirken?

Immer mehr Programmangebote von Streaming Diensten und eine erhöhte Anzahl von Serienproduktionen lassen auch den Beruf der Regieassistenz und des First Assistant Directors zu einem Mangelberuf werden. Das Wachstum der Branche und die im Lehrgang behandelten, zeitgemäßen Themen bilden heute optimale Voraussetzungen für Ihre Zukunft mit erfolgreichen Berufsaussichten.

Weitere Informationen zum Lehrgang hier

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Produktionsleiter*in mit IHK-Prüfungsvorbereitung

Dauer: 18.11.2019 – 11.03.2020

geförderter Lehrgang

Leitung: Annette Koschmieder, Drehbuchautorin, Dramaturgin, Script Consultant & Marcella Rafael, Herstellungsleiterin für TV, Werbung, Serie

Produktionsleiter*innen bei audiovisuellen Produktionen sind heute mehr denn je mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert. Orientiert am aktuellen Bedarf vermittelt die Fortbildung kompakt sämtliche Aufgabengebiete dieses anspruchsvollen Berufes. Die Teilnehmer*innen erlernen den Umgang mit der Software „SESAM“, die im modernen Medienmarkt unter anderem für das Kalkulieren audiovisueller Projekte etabliert ist. Die Software wird während des Lehrgangs den Teilnehmer*innen kostenlos zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen zum Lehrgang hier

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WORKSHOPS im Bereich FILM / TV

Mit den Workshops des iSFF, die zumeist am Wochenende stattfindet, haben die Teilnehmer die Gelegenheit, sich auch neben der Arbeit weiter zu qualifizieren. Eine Förderung des Workshops über die Bildungsprämie ist möglich.

Synchronbuchautor*in

Datum: 27. – 29.09. und 02. – 03.11.2019

Anhand von Original-Drehbüchern und Rohübersetzungen werden deutsche Dialogbücher erstellt, die der Eigenheit der Filme in Sprachwahl, Dramaturgie und Lippensynchronität entsprechen. Christian Gundlach, u.a. Autor und Regisseur, erläutert und demonstriert den Arbeitsablauf einer Synchronisation. Eigene Schreibversuche dienen dazu, Unterschiede zwischen verschiedenen Filmgenres zu erarbeiten und auszuwerten.

Weitere Informationen zum Workshop hier

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„Die Post-TV-Ära“

Datum: 26. – 27.10.2019

Leitung: Søren Schumann, Head of Department ARTE rbb

Globalisierung und Digitalisierung haben die Medienbranche mit voller Wucht erwischt. Kein Grund zum Pessimismus, denn der allumfassende Paradigmenwechsel befördert Neues. Hier darf gestaltet werden. Premium und Innovation sind wichtiger denn je. Die Nische lebt. Søren Schumann, Head of Department ARTE rbb, zeigt anhand konkreter Beispiele, welche Chancen die Branche in der unmittelbaren Zukunft für uns alle bereithält.

Weitere Informationen zum Workshop hier

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Der Pitch – Das erfolgreiche Anbieten von Stoffen und Projekten

Datum: 02.-03.11.2019

Leitung: Brigitta Manthey, Referentin für Filmförderung beim Medienboard Berlin-Brandenburg

Mehr denn je ist die Film- und Medienbranche intensiv auf der Suche nach fiktionalen Inhalten. Wie lässt sich also eine eigene Idee eines Stoffs oder Projekts auf ihre jeweilige Eignung überprüfen und bestbringend präsentieren? Der Workshop unter der Leitung von Brigitta Manthey befasst sich mit den branchenüblichen Anbahnungs- und Kommunikationsformen beim Anbieten von eigenen Stoffen oder Projekten.

Weitere Informationen zum Workshop hier

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Werbespots produzieren von A-Z

Datum: 02.11.2019

Leitung: Stephan Pauly, Werbefilm-Producer

Das Hands On – Seminar für alle, die wissen wollen, wie sie aus einem Agentur-Script einen fertigen Werbespot machen. Dabei behandelt der Werbefilm-Producer Stephan Pauly, der über langjährige internationale Erfahrung verfügt, u.a. auch Fragen der Finanzierung/Kalkulation und einer überzeugenden Angebotserstellung sowie der Präsentation (der erfolgreiche Pitch!).

Weitere Informationen zum Workshop hier

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Das komplette Angebot und detaillierte Informationen finden Sie auf der Homepage des iSFF. Fragen zum Kursangebot beantwortet Ihnen das iSFF gern per Telefon oder e-Mail.

Tel.: 030 - 9018 374 43

Mail: isff@ba-mitte.berlin.de

Link: www.isff-berlin.eu

Quelle: rische & co pr

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Auch das Filmhaus Frankfurt sowie die Münchner Filmwerkstatt haben ihr Herbstprogramm veröffentlicht. Martin Blankemeyer, Chef der Münchner Filmwerkstatt erhielt gerade den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, wie wir am 22. September 2019 schrieben.

Er wird zudem bereits ab morgen, den 28. September 2019 zwei Tage lang im Filmhaus Frankfurtüber das Thema No-Budget-Filmproduktion referieren.

Seminar NoBudget-Filmproduktion in der Praxis

am 28. und 29. September 2019 im Filmhaus Frankfurt

Martin Blankemeyer, Vorstand der Münchner Filmwerkstatt, hat jahrelange Erfahrung als Produzent mit mehr als zehn eigenen No-Budget-Produktionen! Er wird als Gast im Filmhaus Frankfurt dort über das Thema No-Budget-Filmproduktion referieren. Wenn ihr etwas vorhabt, aber nicht sicher seid, ob es ohne Geld klappen kann, ist Martin euer Mann.

Mehr Informationen zum Seminar in Frankfurt hier

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Filmfinanzierung und Produktionsverträge Teil V.

Termin: Sa, 12.10.2019, 15:00-18:00 Uhr im Filmhaus Frankfurt

Link: IN16 Informationsreihe Film- und TV-Produktion in der Rechtspraxis

Weitere Seminare und Infoveranstaltungen in Frankfurt

S69 SeminarVisual Design

Termin: Sa, 02.11.2019, 10:00 Uhr bis So, 03.11.2019, 16:00 Uhr

S28 Seminar: Produktionsvorbereitung – Vom Drehbuch zum Drehbeginn

Termin: Sa, 09.11.2019, 10:00 Uhr bis So, 10.11.2019, 18:00 Uhr

S86 Seminar: Filmhochschul-Bewerbungstraining

Termin: Sa, 16.11.2019, 10:00 Uhr bis So, 17.11.2019, 18:00 Uhr

IN32 InformationsveranstaltungWebserien

Termin: Sa, 23.11.2019, 10:00-18:00 Uhr

IN15 Informationsveranstaltung: Arbeiten im und für das Fernsehspiel

Termin: Sa, 30.11.2019, 10:00-17:00 Uhr

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Filmhaus Frankfurt e.V.

Fahrgasse 89 · 60311 Frankfurt am Main

Telefon: 069 - 13379994

Web: www.filmhaus-frankfurt.de

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ERFOLGREICH FERNSEHKRIMIS SCHREIBEN

am 12. und 13. Oktober 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

Der Krimi ist die Besonderheit der deutschen Fernsehlandschaft – kein anderes Genre wird so viel produziert, und kein Genre unterscheidet sich so stark von der klassischen Dramaturgie. Martin Thau, Mastermind der Drehbuchwerkstatt an der Hochschule für Fernsehen und Film München, lüftet im Rahmen seines Wochenendseminars die Geheimnisse dieses Formats und gibt interessierten Autoren das nötige Wissen und geeignete Hilfsmittel an die Hand, um in diesem Markt zu reüssieren.

Link: www.filmseminare.de/fernsehkrimis-schreiben

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GRUNDLAGEN DER BILDGESTALTUNG

am 12. und 13. Oktober 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

Regisseurin und Kamerafrau Julia Daschner, ausgezeichnet mit dem Preis für die beste Bildgestaltung, vermittelt an diesem Wochenende, wie ein Film „gut ausschaut“, also was eine gute Bildsprache ausmacht und wie diese gelingt – egal ob beim Privatvideo oder dem eigenen Filmprojekt. Dafür erläutert sie die Grundbegriffe der Kameraarbeit sowie alle Regeln für eine gelungene Bildkomposition.

Link: www.filmseminare.de/bildgestaltung

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DSLR-WORKSHOP

am 19. und 20. Oktober 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

Christoph Harrer, seit über 15 Jahren als freiberuflicher Kameramann u.a. für das ZDF und RTL tätig, erläutert hier alles Wissenswerte im Umgang mit digitalen Photokameras mit Videofunktion, die mit ihrem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis der perfekte Einstieg in die Profiliga in Sachen Bildqualität sind. Von der richtigen Konfiguration der Kamera über die sinnvolle Zusammenstellung der Ausrüstung bis zum Postproduktions-Workflow wird nicht nur das nötige theoretische Wissen vermittelt, sondern dieses im Rahmen kleiner Dreharbeiten auch in der Praxis angewendet.

Link: www.filmseminare.de/dslr-workshop

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FILM VERSTEHEN

am 19. und 20 Oktober 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

Michael Wolf, langjähriger Mitarbeiter der kommunikations- und medienwissenschaftlichen Abteilung der Hochschule für Fernsehen und Film München, ist unser Mann für den klugen Blick. An diesem Wochenende eröffnet er neue Perspektiven auf ein Medium, das wir alltäglich und oft etwas gedankenlos konsumieren – von Grundlegendem bis zur Vorstellung der alleraktuellsten Theoretiker, anschaulich erklärt anhand vieler Filmausschnitte.

Link: www.filmseminare.de/filmanalyse

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NONFIKTIONALES STORYTELLING

am 26. und 27. Oktober 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

Daniel Sponsel, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des DOK.fest München, führt an diesem Wochenende in die besondere Dramaturgie non-fiktionaler Formate ein. Die Teilnehmer lernen dabei, was es beim Storytelling zu beachten gibt und erlangen so die Fähigkeit, sich bereits bei den Recherchen auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren, ihre Themen zu schärfen und sie natürlich auch packend zu erzählen.

Link: www.filmseminare.de/dramaturgie-dokumentarfilm

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CAMERA ACTING

vom 31. Oktober bis 3. November 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

In diesem viertägigen Workshop unter der Leitung von Hendrik Martz erlernen die Teilnehmer die nötige Technik, um sicher und souverän vor der Kamera zu agieren – und können das finale Ergebnis als eigene Szene mit nach Hause nehmen! Nach dem theoretischen Unterricht zur „Conrad Technique“ wird diese durch viele praktische Übungen und die Improvisation vor der Kamera in verschiedenen Szenen einstudiert, aufgezeichnet und ausgewertet. Dabei lernen die Teilnehmer, vor der Kamera zu überzeugen und erhalten zum Abschluss den „Beweis“ dafür gleich mit, den sie natürlich auch für ihr show reel verwenden können!

Link: www.filmseminare.de/camera-acting

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EINFÜHRUNG IN DIE LICHTBESTIMMUNG

am 2. und 3. November 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

Zu Zeiten der analogen Filmproduktion war die Lichtbestimmung, auch Farbkorrektur oder Color Grading genannt, eine der großen Geheimwissenschaften. Im Zuge der digitalen Demokratisierung der Filmproduktion ist auch diese heute allgemein zugänglich. Jedermann kann sie nun nutzen, um z.B. bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen gemachte Aufnahmen aneinander anzugleichen oder auch, um einen ganz eigenen, spezifischen „Look“ für seinen Film zu kreieren. Matthias „Mazze“ Aderhold und Patrick Plischke zeigen an diesem Wochenende, wie und womit die Profis arbeiten – und wie heutzutage selbst mit Freeware beachtliche Ergebnisse erzielt werden können.

Link: www.filmseminare.de/farbkorrektur

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KONFLIKTMANAGEMENT FÜR FILMSCHAFFENDE

am 9. und 10. November 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

Film- und TV-Produktionen erfordern ein erhöhtes Maß an Kommunikation, welches besonders von den Personalverantwortlichen erbracht wird. Durch systemische Aufstellungen von Beispielkonflikten zeigt Marc Oliver Dreher, an welchen Stellen mögliche Kommunikationsprobleme in der Produktion entstehen können und bringt somit Bewusstsein für mögliche Probleme aber auch Lösungsansätze nahe. Dieses Seminar ist für alle Aspekte der Kommunikation hilfreich und ist fester Bestandteil unserer IHK-Lehrgänge.

Link: www.filmseminare.de/konfliktmanagement

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DREHBUCHHANDWERK

am 16. und 17. November 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

Frank Raki und Christoph von Zastrow sind erfahrene Drehbuchautoren und Lektoren, die sich im Seminar „Drehbuchhandwerk“ im November in die Karten schauen lassen. Ihr Ansatz der Gegenüberstellung klassischer Modelle eignet sich nicht nur für Einsteiger, die professionelle Anleitung suchen, sondern auch für bereits Fortgeschrittene, die die Systematik hinter dem Theorienwirrwarr begreifen wollen.

Link: www.filmseminare.de/drehbuchhandwerk

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FILMSCHNITT UND MONTAGE

am 23. und 24. November 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

Gewiefte Cutter behaupten gelegentlich, sie könnten aus ein und demselben Rohmaterial gleichermaßen Romantik, Spannung, Trauer, Action oder Comedy herstellen – inwiefern (und wie) das geht, wo die Grenzen liegen und was man bereits beim Drehen dafür beachten muss, erläutert der erfahrene Filmemacher Uwe Wrobel. Dazu macht er die Teilnehmer an diesem Wochenende mit den Grundzügen und Feinheiten der filmischen Montage vertraut.

Link: www.filmseminare.de/montage

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FILMHOCHSCHUL-BEWERBUNGSTRAINING

am 30. November und 1. Dezember 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

Das Studium an einer der großen Filmhochschulen vermittelt alles nötige Wissen, aber vor allem ein Netzwerk von unschätzbarem Wert, um in der Filmbranche als Regisseur, Autor, Produzent oder sonst erfolgreich zu sein. Wie eine Bewerbung für einen Studienplatz abläuft, wie man seine Chancen erhöht, aber auch, welche Alternativen es gibt, präsentiert Daniela Parr, die diesen Prozeß selbst erfolgreich durchlaufen hat, an diesem Wochenende.

Link: www.filmseminare.de/filmhochschul-bewerbungstraining

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PRODUKTIONSLEITUNG

am 30. November und 1. Dezember 2019 in der Münchner Filmwerkstatt

Das Aufgabengebiet des Produktionsleiters hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter ausgeweitet. Welche Fäden wo zu ziehen und wie Wirtschaftlichkeit und Kreativität unter einen Hut zu bringen sind vermittelt der erfahrene Produktionsleiter Marc Oliver Dreher. Der Einblick in die Materie ist spannend für Aufnahmeleiter, Produktionsassistenten, angehende Produzenten und alle, die sich für den Beruf des Produktionsleiters interessieren.

Link: www.filmseminare.de/produktionsleitung

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Antworten auf häufige Fragen zu diesen und allen anderen Seminaren aus dem Programm der Münchner Filmwerkstatt wie z.B. zu Ort, Uhrzeiten, Unterkunft, Anmeldung, öffentlicher Förderung mit den Prämiengutscheinen der Bildungsprämie (durch die bei Vorliegen der Voraussetzungen 50 Prozent des Teilnehmerbeitrags übernommen werden) u.v.a.m. finden sich unter www.filmseminare.de/muenchen/faq

Die dort niedergelegten Regelungen sind gleichzeitig auch die Vertragsbedingungen. Eine vollständige, laufend aktualisierte Übersicht des breiten Programms findet sich unter www.filmseminare.de

Münchner Filmwerkstatt e.V.

Postfach 860 525

81632 München

Tel.: 089 / 20 33 37 12

Fax: 089 / 20 33 27 14

Web: www.muenchner-filmwerkstatt.de


Neuer Film-Verband und neue Studie zur Zukunft des linearen Fernsehens

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Lineares Fernsehen vs. Streaming: Neue Studie von Roland Berger und Uni Münster.

Etwa ein Drittel des TV-Konsums wird in zehn Jahren zum Streaming abwandern – bei jungen Zuschauern sogar zwei Drittel.

Als ein Ergebnis davon sind Verluste bei den linearen Werbeeinnahmen von bis zu neun Milliarden Euro zu erwarten. Mit diesen Eckdaten wartet eine neue Studie auf, die die Unternehmensberatung Roland Berger zusammen mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster erstellt hat. Befragt wurden dazu rund 1.600 Personen in Deutschland.

Bevor wir weiter auf die Zahlen eingehen und uns damit befassen, welche Auswirkungen dies auf das klassische, lineare Fernsehen und die betroffenen Sendeanstalten hat, wollen wir anmerken, dass die Studie sich offensichtlich nicht auf die Auswirkungen bei den Filmtheatern bezieht, was aber unserer Meinung ebenfalls von großer Relevanz wäre.

Hauptverband Cinephilie will Filmkunst retten.

Zur Rettung der Filmkunst und somit auch zur Rettung der Arthaus und Programmkinos in Deutschland wurde bereits im Februar 2019 während der 69. Berlinale mit dem Hauptverband Cinephilie ein neuer Filmverband gegründet, wie die Süddeutsche Zeitung hier schrieb.

Der Verband möchte sich als "wirksame Interessengemeinschaft" und "spartenübergreifendes Forum" etablieren.

Link: www.hvcinephilie.de

In einem Aufruf aus Kinobetreibern, Kuratoren und Produzenten heißt es beim Hauptverband Cinephilie: "Das Diktat der Zahlen zerstört die Qualität des Kinos, Kino kann nur als sozialer, diverser und kreativer Ort überleben". Dazu gehört "eine Neuausrichtung der Filmförderung nach transparenten Vergabekriterien und eine Neubewertung von Erfolg" sowie "Diversität und Gendergerechtigkeit in der Filmkultur".

Nun mag man meinen, dass es den Arthaus-Kinos doch gar nicht so schlecht geht. Während die großen Blockbuster-Kinoketten in den letzten anderthalb Jahren deutlich weniger Besucher zu verzeichnen hatten und arge Verluste einfuhren, konnten die zur Ag Kino - Gilde gehörenden Filmtheater, trotz der letzten beiden sehr heißen und trocknen Sommermonate, ihre Zuschauerzahlen nahezu stabil halten. Dazu trugen allerdings auch die den Programmkinos angeschlossenen Freilufttheater sowie zahlreiche Filmfestivals bei, die gute Zuschauerzahlen vorzeigen konnten.

<font color="#FF8040">Das Programmangebot von Filmfestivals führt zu positiven Umsätzen.</font>

Dazu Albert Wiederspiel, Festivalchef vom Filmfest Hamburg: "Wir sind dafür da, unserem Publikum die besten Filme zu zeigen. Alle Festivals haben steigende Zahlen. Ich glaube, die Besucher wollen ein gut kuratiertes Programm sehen. Die Zuschauer erwarten eine moderierte Vorstellung und am Ende eine Diskussion mit dem Filmemacher, also weit mehr als nur eine Filmvorführung".

Festivals seien auch nicht dazu da, Kinostarts vorzubereiten. Von den vierhundert Berlinale-Filmen schaffen es vielleicht fünfzig, einen Verleih zu bekommen? Auch beim Filmfest Hamburg haben in diesem Jahr nur 32 von den 130 Kinofilmen, also etwa nur 10% der Filme, die in diesem Jahr gezeigt werden, einen Verleih, so Wiederspiel gegenüber Blickpunkt:Film weiter.

Obwohl die Zuschauer diese Filme sehen wollen, kommt also 90% der internationalen Filmkunst gar nicht regulär in die deutschen Kinos. Laut Hauptverband Cinephilie wäre es die Aufgabe der Filmförderung, neue Kriterien zu schaffen, damit Filme, die den Qualitätsanspruch der Zuschauer nicht genügen, auch nicht mehr die Leinwände verstopfen.

Auch wir vom BAF e.V. würden dafür eintreten, dass mehr preisgekrönte europäische Filme und deutsche Koproduktionen, die bisher keinen Verleih haben, im Kino oder auch im Stream auf bekannten Plattformen gezeigt werden. Um noch mehr Publikum zu bekommen, müssten jedoch sprachliche Barrieren abgebaut werden. Allerdings werden inzwischen Untertitel viel stärker als früher bei den Zuschauern akzeptiert.

Sogar die großen Kinoketten des Mainstreams haben inzwischen auf das veränderte Kundenverhalten reagiert. So hat Cinemaxx ein neues Preissystem eingeführt, das von Montag bis Mittwoch gilt. Im Standard-2D-Preis kostet das Kinoticket an diesen Tagen nur 5,99 Euro, allerdings nicht vor oder an Feiertagen. An den übrigen Tagen fiel die Anpassung ebenfalls moderat aus: 7,99 Euro lautet nun der 2D-Standardpreis auf allen Plätzen, nur für 3D werden wie üblich drei Euro Aufpreis fällig; auch VIP-Sitze kosten, sofern vorhanden, eine Extra-Gebühr.

<font color="#800000">Quo Vadis, deutsche Medien?</font>

DieStudie"Quo Vadis, deutsche Medien? Zur Zukunft deutscher Fernsehanbieter in digitalen Streaming-Zeiten" von Roland Berger und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zeigt, dass heute nur noch etwa die Hälfte der Sehzeit in traditionelles TV fließt. Somit büßt das klassische, lineare Fernsehen in Deutschland immer mehr an Strahlkraft und Relevanz ein.

Unter den einzelnen Anbietern hat Netflix inzwischen die Pole-Position in Sachen Sehzeit eingenommen und auch Amazon befindet sich unter den Top 5. Bei den 16 bis 29-Jährigen führt Netflix mit einem Anteil von knapp 30 Prozent der gesamten Sehzeit, gefolgt von YouTube und Amazon.

Die Autoren der Studie berechnen, dass sich die Entwicklung vom passiven TV zum aktiven Streaming in den kommenden zehn Jahren deutlich fortsetzen wird und den TV-Sendern Zuschauerabwanderung und Verluste bei den linearen Werbeeinnahmen in Milliardenhöhe drohen.

Die Autoren erwarten, dass den Sendern rund ein Drittel der Zuschauerzeit und damit verbunden zwischen 4,5 und 8,8 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren verloren gehen. Zum Vergleich: In den vergangenen zehn Jahren haben die beiden großen privaten TV-Häuser Werbeumsätze in Höhe von gut 50 Milliarden Euro sowie Gesamtumsätze von knapp 90 Milliarden erwirtschaftet.

Die Studie zeigt zudem, dass es den deutschen TV-Sendern äußerst schwer fallen wird, diese Verluste beim klassischen Fernsehen durch einen Zuwachs an eigenen Streaming-Zuschauern auszugleichen: Denn die amerikanische Streaming-Konkurrenz ist im Marketing den deutschen Sendern meilenweit voraus. Vor allem bei jungen deutschen Zuschauern ist Netflix führend sowohl in der Attraktivität der gezeigten Inhalte als auch in Sachen Markensympathie, Seherlebnis und Kundenvertrauen.

"Diese Ergebnisse sollten die Manager deutscher Fernsehanstalten aufschrecken", so Niko Herborg, Medienexperte von Roland Berger im Competence Center Restructuring, Performance, Transformation & Transaction. "Im Streaming-Bereich haben die Sender in den vergangenen Jahren den Anschluss verloren: Amerikanische Dienste dominieren heute den deutschen Markt – und gefährden in Zukunft das Überleben der linearen TV-Sender."

Die Situation dürfte sich für die deutschen TV-Sender in den kommenden Monaten zuspitzen, wenn bald weitere kapitalstarke amerikanische Streaming-Anbieter auf den deutschen Markt drängen. Die Studie verdeutlicht, dass insbesondere Disney durch seine große Markensympathie, aber auch Warner/HBO gute Chancen beim hiesigen Publikum haben. Hinzu kommen die Eigenproduktionen der beiden Hollywood-Studios, die als sehr attraktiv angesehen werden.

Dazu Studienautor Prof. Dr. Thorsten Hennig-Thurau, Professor für Marketing & Medien am Marketing Center der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster: "Beide Konzerne könnten Amazon ernsthafte Konkurrenz um den zweiten Platz im Streaming-Rennen machen."

Die Verfasser der Studie skizzieren daher drei strategische Optionen für das Überleben deutscher Medienhäuser in diesem Marktumfeld. Diese werden auf jeden Fall radikale Veränderungen vornehmen müssen, um im Wettlauf um den deutschen Zuschauer eine Chance auf nennenswerte Streaming-Marktanteile zu haben. Dabei komme außergewöhnlichen Inhalten eine herausragende Bedeutung zu, wobei es nicht mehr reiche, besser zu sein als andere TV-Sender.

Weitere Infos und Download der Studie hier:

Quellen: Roland Berger | Süddeutsche Zeitung | Hauptverband Cinephilie | Blickpunkt:Film | AG Kino

Gewinner: LUCAS Filmfestival Frankfurt/M und FAVOURITES Audience Award Berlin

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Litauischer Film gewinnt den Publikums Preis des FAVOURITES Film Festivals Berlin 2019.

Kurz vor Mitternacht erreichte uns die Meldung zum Gewinner des FAVOURITES Film Festival Berlin, das vom 25. - 29. September 2019 im City Kino Berlin-Wedding stattfand.

Einige der sechs Filme, die im Wettbewerb standen, hatten wir uns angeschaut. Darunter war auch ein Dokumentarfilm, den wir schon auf der Berlinale sehen konnten. Die meisten Filme waren jedoch Berliner Erstaufführungen, aber alle gezeigten Filme haben keinen regulären Verleih in Deutschland, was sehr schade ist, denn was wir gesehen haben hat uns tief berührt.

Wir müssen sogar sagen, dass es uns schwer fiel unter den durchweg sozialkritischen Werken, einen Favoriten zu nennen. Um so mehr waren wir gespannt wie das Publikum entscheiden würde. Im April, als das Festival auch in Bremen stattfand, hatte der belgisch-französische Film "Nos batailles | Our Struggles" von Guillaume Senez den Publikumspreis gewonnen.

Die Berliner entschieden anders. Gewinner wurde gestern Abend der Litauische Spielfilm "Išgyventi Vasarą | Summer Survivors" von Marija Kavtaradzė.

Hier der Trailer:

Synopsis:
Die junge Psychologin Indre kommt zu Forschungszwecken an eine psychiatrische Klinik, wo sie schon kurz nach ihrer Ankunft gebeten wird, zwei Patienten in eine andere Einrichtung am Meer zu fahren. Der energische, aufgeschlossene Paulius befindet sich in der manischen Phase seiner bipolaren Störung, die introvertierte Juste wiederum kämpft nach einem Selbstmordversuch still mit ihren Depressionen. Während die beiden innerlich mit ihren Erkrankungen ringen, sieht ihre Reise von außen aus wie ein sommerlicher Roadtrip unter Freunden. Zwischen sorglosen Augenblicken des Lachens und intensiven Momenten der Annäherung schwingt zunehmend die Hoffnung mit, dass alles möglich ist.

Marija Kavtaradzė findet für ihren Debütfilm einen bittersüßen Tonfall, der die Schmerzen der Figuren fühlbar macht, gleichzeitig aber auch die Leichtigkeit des Sommers spüren lässt.

Der Film wird am heutigen Sonntag noch einmal um 17:00 Uhr im City Kino Wedding gezeigt. Schon ab 16:30 Uhr wird zum Festivalabschluss Sekt und Kuchen gereicht.

Link: www.favouritesfilmfestival.de

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Die Preisträger von Deutschlands ältestem Filmfestival für junges Publikum.

Zum Finale der 42. Ausgabe von LUCAS, Deutschlands ältestem Filmfestival für junges Publikum, das vom 19. - 26. September 2019 in Frankfurt/Main stattfand, wurden in drei Kategorien aktuelle Kinder- und Jugendfilme ausgezeichnet.

Festivalleiterin Julia Fleißig hob die persönlichen Begegnungen mit zahlreichen internationalen Filmgästen hervor: „Wie stark Kinder und Jugendliche bei Lucas eingebunden sind, wie tiefgehend sie sich mit den filmischen Werken auseinandersetzen – das sorgt im Gespräch mit den erwachsenen Profis regelmäßig für Staunen und Begeisterung.“

LUCAS #42 PREISTRÄGERFILME im Einzelnen:

Sektion 8+
Preis für den besten Langfilm (5.000 €)
MIJN BIJZONDER RARE WEEK MET TESS (Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess, NL/DE 2019. R: Steven Wouterlood)

Hier der Trailer:

Begründung der Kinderjury:
Über Familie, das Alleinsein und ganz besonders die Freundschaft. Über all diese Themen erzählt unser Gewinnerfilm berührend, aber auch mit einer gewissen Portion Witz und Leichtigkeit. Der Film handelt von einem Mädchen, das ihren Vater sucht, einem Vater, der nichts von seiner Tochter weiß, von einem Jungen, der sich auf das Alleinsein in ferner Zeit vorbereitet und von vielem mehr. Man fühlt sich von diesem Film in den Bann gezogen, insbesondere von der Kameraführung, die einem klarmacht, dass man auch ohne Worte mit den Kinobesucher/innen «sprechen» kann. Wir sind beeindruckt, dass so junge Leute schon so gut spielen können und fasziniert von dem Drehbuch, welches keine Fragen offenlässt.

Preis für den besten Kurzfilm (2.000 €)
IJRAIN MARADONA (Maradonas Beine, DE/PS 2018. R: Firas Khoury)
Lobende Erwähnung Langfilm
LANDET AF GLAS (Land aus Glas, DK 2018. R: Jeppe Vig Find, Marie Rønn)
Lobende Erwähnung Kurzfilm
LA CHASSE (Die Jagd, FR 2017. R: Jean-Pierre Dupuy)

Sektion 13+
Preis für den besten Langfilm (5.000 €)
GIANT LITTLE ONES (CA 2018. R: Keith Behrman)

Hier der Trailer:

Über den Film berichteten wir schon zum Start des Festivals am 18. September 2019. Der Film wird demnächst im Verleih von Edition Salzgeber herausgebracht. Leider ist der deutsche Trailer ohne Musik versehen, was ein großes Manko ist, denn erst das perfekte Zusammenspiel von Bild, Ton und Atmosphäre macht einen guten Film aus. Wir zeigen deshalb noch einmal den internationalen Trailer, der die Stimmung des Filmes viel besser wiedergibt. Der mitreißende Soundtrack mit furios choreografierten, leuchtenden Bildern begeisterte auch uns.

Der Film thematisiert die Wirrungen des (queeren) Heranwachsens und wird von Salzgeber nicht als Kinderfilm vermarktet, sondern soll in Abendvorstellungen einem cineastisch anspruchsvollem und auch queeren Publikum präsentiert werden.

Begründung der Jury 13+:
Das Spiel der Darsteller/innen in diesem Film ist so authentisch, dass die Charaktere nicht nur glaubwürdig, sondern real wirken. Aus der Entwicklung der Beziehung zwischen den Figuren entwickelt der Film ein großartiges Storytelling, das viele Verbindungen zu eigenen Lebensrealitäten eröffnet. Wir haben auch die Verwendung von Musik als erzählerisches Mittel geschätzt. Die Bildkomposition war brillant. Die Art und Weise, wie die Schlüsselszene aufgenommen wurde, spiegelte die Mehrdeutigkeit der Situation voll und ganz wider. Dieser Film überwindet Klischees. Mit potenziell vertrauten Situationen erzählt er eine wichtige Geschichte, auf außergewöhnlich liebevolle Weise, mit aufrichtigem und genauem Blick. GIANT LITTLE ONES ermutigt dazu, unserer und der Sexualität anderer ohne Vorurteile und Labels zu begegnen.

Preis für den besten Kurzfilm (2.000 €)
FUCK LES GARS (Scheiß auf die Jungs, CA 2018. R: Anthony Coveney)
Preis für eine außergewöhnliche cineastische Leistung (2.000 €)
ESPERO TUA (RE)VOLTA (Du bist dran, BR 2019. R: Eliza Capai)
Lobende Erwähnung Langfilm
CHARLOTTE A DU FUN (Charlotte hat Spaß, CA 2018. R: Sophie Lorain)
Lobende Erwähnung Kurzfilm
IL PREZZO DEL BIGLIETTO (Der Fahrschein, CH 2018, R: Mariama Baldé)

Sektion 16+
Youngsters Award (5.000 €)
LES MÉTÉORITES (Meteoriten, FR 2018. R: Romain Laguna)

Hier der Trailer:

Begründung der Youngsters-Jury:
Meteoriten – selten und rätselhaft: Als einer die Erde trifft, erblickt ihn Nina, in deren Leben Rationalität keine große Rolle spielt. Ein Film über Emotionen und das, was uns antreibt, Sexualität und die (menschliche) Natur. Die Welt um Nina herum bewegt sich in die Zukunft, während sie sich dafür entscheidet, im jetzigen Moment zu verharren. Diesen Moment fängt die Schauspielerin Zéa Duprez wunderbar ein, begleitet durch eine kraftvolle und klare Kinematographie. Das Kinodebüt des Regisseurs Romain Laguna und seines Casts beginnt als Science-Fiction und wird zu einer toll ausgearbeiteten und subtilen Annäherung an die Liebe.

Lobende Erwähnung der Youngsters-Jury
FIORE GEMELLO | TWIN FLOWER (Italien 2018. R: Laura Luchetti, Deutschlandpremiere)

Synopsis:
Durch Sardiniens schroffe, karge Landschaft ist Anna auf der Flucht vor einem düsteren Mann und trifft dabei auf Basim. Vorsichtig kommen sie sich näher und trotzen bald gemeinsam den Widrigkeiten. In Rückblenden entfaltet Luchetti Annas Geschichte und fast nebenbei sozialpolitische Themen.

ECFA-Award
MIJN BIJZONDER RARE WEEK MET TESS (Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess, NL/DE 2019. R: Steven Wouterlood)

Begründung der ECFA-Jury:
Wir haben einen Film ausgezeichnet, der mit Leichtigkeit, Ironie und Tapferkeit über schwierige Themen wie Depression, Tod, Abwesenheit eines Familienmitglieds und Einsamkeit spricht. Wir freuen uns, dass der Film diese Fragen ernst nimmt und auch Lösungen anbietet. Wir begrüßen die Botschaft des Films zur Emanzipation von Jungen und von Mädchen und möchten die Leistung der Schauspieler/innen sowie die warmen und farbenfrohen, charmanten visuellen Ideen hervorheben.

Bridging The Borders Award
CHUSKIT (IN 2018. R: Priya Ramasubban)

Begründung der Cinema Without Borders Jury:
Der ausgewählte Film erzählt die Geschichte eines neunjährigen indischen Mädchens, das davon träumt, die Schule zu besuchen. Durch eine tragische Wendung des Schicksals ist sie nach einem Unfall querschnittsgelähmt und auf ein Leben zu Hause, in Begleitung ihres strengen Großvaters, beschränkt. Trotz ihrer körperlichen Einschränkungen bleibt sie mental stark und entschlossen, verliert niemals ihre Träume aus den Augen und hält an der Hoffnung fest, sich gegen die Tradition durchzusetzen. Durch kluges Storytelling baut dieser Film Brücken zwischen den Generationen und vermittelt letztlich eine Botschaft der Hoffnung: Wir können alles schaffen, was wir uns vornehmen – mit Würde und Anmut.

Publikumspreis
THE WAYANG KIDS (Die Wayang-Kinder, SG 2018. R: Raymond Tan, Deutschlandpremiere)

Hier der Trailer:

Synopsis:
Open und seine Freundin Bao Er sind Teil einer Wayang-Gruppe in Singapur, die für die Aufführung einer chinesischen Oper üben. Open ist in sich und seine Welt gekehrt. Sich zu verständigen, fällt ihm schwer. Wie soll es da ausgerechnet mit der Hauptrolle klappen?

Link: lucas-filmfestival.de

Reaktivierung eines Kiezkinos und neue Filmkritiken im September 2019, Teil 5

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In Berlin-Friedrichshain soll das Kino INTIMES wieder eröffnet werden.

Vorgestern, den 28.09.2019, berichteten wir von einer Studie über Streamingdienste und wie diese die Medienlandschaft in Zukunft verändern könnten. Die Auswirkungen der Video-on-Demand Abrufdienste (VoD) haben allerdings nicht nur Einfluss auf das häusliche lineare Fernsehen, sondern könnten vor allem für die kleinen Kiezkinos bedrohlich werden.

In diesem Zusammenhang erfreut eine Meldung aus Berlin-Friedrichshain um so mehr. Am 23.09.2019 berichtete der Tagesspiegel, dass das seit einem halben Jahr geschlossene Kino INTIMES gerettet werden soll. Es soll demnächst nicht nur wieder eröffnet werden, sondern nach umfassender Sanierung und mit neuer komfortabler Bestuhlung versehen, darüber hinaus auch ein zweiter Kinosaal geschaffen werden.

Nachdem der alte Betreiber dafür schon die Pläne ausgearbeitet hatte, aber das Wagnis einer Sanierung aus verschiedenen Gründen nicht eingehen wollte, hat sich das ebenfalls im Kiez ansässige Lichtblick Kino für die Fortführung des Kino-Betriebes bereit erklärt. Möglich wurde dies nur, weil eine starke Gemeinschaft aus Wohnungs- und Hauseigentümern sowie Kiezbewohnen, großes Interesse an der Fortführung des Filmtheaterbetriebs zeigte und langfristig eine günstige Miete anbot.

Anders erging es seinerzeit dem Eiszeit-Kino in Berlin-Kreuzberg und dem Klick-Kino in Berlin-Charlottenburg (wir berichteten), denen beiden kurz nach teuren Umbau und Neueröffnung von den Hauseigentümern gekündigt worden war.

In Berlin-Friedrichshain scheint die Welt aber noch in Ordnung zu sein. Dort sitzt man lieber in Cafés, trifft sich mit Nachbarn zum Plausch, um anschließend gemeinsam einen Film anzuschauen.

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Sechs neue Filmkritiken zu Kinostarts im September 2019, Teil 5

"NORMAL" italienischer Dokumentarfilm von Adele Tulli (Italien). Ab 3. Oktober 2010 bundesweit im Verleih von Missing Films in ausgesuchten Kinos. Preview mit Filmgespräch am 1. Oktober 2019 im Kino der Berliner Kulturbrauerei. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

All das, was in unserer Gesellschaft als Normal gilt, ist nicht weiter erwähnenswert und selbstverständlich. Es ist eben normal. Alles was unter dem Begriff Unnormal ist, wird abgelehnt, wird misstrauisch beäugt und mit diffusen Ängsten betrachtet. Es ist eben unnormal. Es kann nicht sein, was nicht sein darf und wird somit ausgegrenzt, was einer Diskriminierung gleich kommt.

Adele Tullis Filmdokument beginnt mit ganz normalen Alltagssituationen. Sie filmt anonyme schwangere Frauen, die unter Wasser Aqua-Gymnastik betreiben. Ein kleines Mädchen bekommt Ohrlöcher gestochen, kleine Jungen nehmen an einem Motorradrennen für Kinder teil, kleine Mädchen spielen mit Puppen. Es ist auch ganz normal, dass man jungen Männern zeigt, wie man Pistolen und Gewehre lädt. Bei der Herstellung von Plastikspielzeug gilt die Farbe rosa als das Non-plus-ultra für „kleine Prinzessinnen“ und hellblau ist natürlich die Farbe für kleine Jungen …

Die Filmemacherin und Wissenschaftlerin Tulli, die während ihres Studiums bereits zu subversiver Filmästhetik im queeren und feministischen Kontext forschte (Anmerkung der Redaktion), zeigt in Momentaufnahmen, dass dem weiblichen und männlichem Geschlecht schon nach der Geburt bestimmte Eigenschaften angedichtet werden, die von großen Teilen der Gesellschaft, wenn wir nicht endlich dagegen steuern, von Generation zu Generation weiter vererbt werden.

Tullis Dokumentation enthält noch mehr Beispiele, die hier nicht alle erwähnt werden sollen und die in ihrer Aneinanderreihung von ganz normalen Tatsachen, in ihrer Fülle, dem Zuschauer die Augen öffnen. Das macht sie nicht mit dem berühmten erhobenen Zeigefinger sonder gibt dem Zuschauer Denkanstöße zu eigenen Reflektionen.

Ihr Film endet mit den Aufnahmen einer Heirat zwischen zwei Männern. Eine Hochzeit unter Homosexuellen, mag vielleicht in Berlin nur noch wenige erschüttern, aber für den Rest der Welt als Unmöglichkeit betrachtet wird, was noch milde ausgedrückt ist. Leider zeigt Tulli nicht mehr Ausschnitte von „Anomalitäten, die dem starren Glauben, nur Heterosexualität sei normal, mit aufrüttelnden Beispielen, das Gegenteil beweisen würden.

Ulrike Schirm

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"NUREJEW– THE WHITE CROW" Biopic-Drama von Ralph Fiennes (Großbritannien, Frankreich, Serbien). Mit Oleg Ivenko, Adèle Exarchopoulos, Chulpan Khamatova u.a. seit 26. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

1938 wurde Rudolf Chametowitsch Nurejew in der Transsibirischen Eisenbahn geboren. Er wuchs in bettelarmen Verhältnissen in Irkutsk, Russland auf. Als Kind war er ein Außenseiter und immer allein, man nannte ihn eine „weisse Krähe“. Als seine Mutter in der Lotterie eine Karte für eine Ballettaufführung gewinnt, nimmt sie ihre Kinder mit. Rudolf ist total verzaubert. Er will Balletttänzer werden. Nurejew gilt als einer der besten Ballett-Tänzer des 20. Jahrhunderts, ein Star im klassischen Ballett.

In „The White Crow“ erzählt Ralph Fiennes die Geschichte des sowjetischen Ausnahmetänzers in verschiedenen Zeitebenen und legt sein Augenmerk auf das Jahr 1961, Paris. Es ist die Hochphase des kalten Krieges. Das Ensemble des russischen Kirow- Balletts besucht zum ersten Mal, im Rahmen eines Kulturaustauschs, den Westen. Jeglicher Kontakt mit den Franzosen ist verboten. Noch sind die KGB-Bewacher ziemlich gelassen. Das ändert sich, als Nurejew sich mit einer jungen Chilenin (Adèle Exarchopoulos) anfreundet, mit ihr durch die Nachtclubs der Stadt zieht, Museen besucht, sich von Franzosen einladen lässt und sich mit ihnen in gebrochenem Englisch unterhält. Das erregt den Unmut des Aufsehers Strischewski.

Fiennes selbst spielt die Rolle des russischen Tanzlehrers Alexander Puschkin. Nurejew, gespielt von dem ukrainischen Balletttänzer Oleg Ivenko ist sehenswert. Es ging Fiennes nicht nur um den begnadetsten Tänzer, sondern um den Menschen Nurejew, der abseits der Bühne gegen herrische Autoritäten aufbegehrte und mit seinen Allüren und seiner Künstlerarroganz, die Leute verschreckte und dessen Ziel es war, nachdem er das freiheitliche Leben der Pariser erlebte und beobachtete, auf keinen Fall in seine Heimat zurückzukehren. Er beschließt in Frankreich politisches Asyl zu beantragen. Kein leichtes Unterfangen, denn der sowjetische Geheimdienst versucht alles, was in ihren Kräften steht, um den Überläufer daran zu hindern.

Oleg Ivenko hat nicht nur die kantigen Gesichtszüge des wahren Künstlers, sondern auch dessen verschlossene Gesichtszüge, die bei kleinsten Anlässen, die ihm nicht passen, in helle Wut umschlagen.

Nurejew starb 1993 an den Folgen von Aids. Sein Grab in Paris ist mit einer Skulptur eines rot-goldenen Teppichs überzogen. Seine Homosexualität wird nur am Rande erwähnt. In einer kleinen Rolle tritt Louis Hofmann als sein Geliebter Teja Kremke auf.

Ralph Fiennes: „Es ist das Portrait des Künstlers als junger Mann mit all seinen rauen Kanten, seiner Einsamkeit, seiner Fantasie und seinen Dummheiten. Er hat etwas Unangenehmes und Rücksichtsloses an sich, aber so ist nun mal die Jugend, die sich selbst verwirklichen will. Und ich finde das sehr bewegend“.

Das Biopic ist auch eine interessante Zeitreise in das Paris der Sechziger-Jahre. Der Film über den jungen Nurejew, der zum ersten Mal westlichen Boden betritt und von einem Kulturrausch überwältigt wird, ist mitreißend gedreht.

Ulrike Schirm

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"MIDSOMMAR" Horrorfilm von Ari Aster (USA). Mit Florence Pugh, Jack Reynor, Will Poulter u.a. seit 26. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Nach seinem düsteren Horrorschocker „Hereditary“ schickt Ari Aster seine Protagonisten in einen sonnendurchfluteten Albtraum. Eine Gruppe junger Studenten aus Amerika reist nach Schweden, um dort am Mittsommerfest teilzunehmen.

Dani (Florence Pugh), die unter dem Schock einer Familientragödie steht und zusätzlich an der Lieblosigkeit ihres Freundes Christian (Jack Reynor) leidet, verspricht sich von dieser Reise eine tröstliche Ablenkung. Eingeladen zu diesem Trip, hat sie der schwedische Gaststudent Pelle (Vilhelm Blomgren). Eigentlich möchte Christian lieber mit seinen Freunden, ohne Dani, die Reise, die auch als Bildungsurlaub gedacht ist, antreten. Aber aus Mitleid und weil er zu schlaff ist, ihr das ins Gesicht zu sagen, nimmt er ihre Anwesenheit in Kauf. Empfangen werden sie von weißgekleideten Menschen, die Frauen tragen Blumenkränze im Haar, alles wirkt friedlich und herzlich, fast wie in einer fröhlichen Hippie-Kommune. Pelle, der mit diesen Leuten aufgewachsen ist, verabreicht seinen Freunden zur Entspannung erst einmal einen halluzinogenen Drogencocktail. Besonders Dani setzt die Droge arg zu.

Die freundliche Idylle trügt. Das Grauen in „Midsommar“ entfaltet sich langsam. Dani und die Jungen werden Teil heidnischen Rituale, bestehend aus Runen, Opfer-und Paarungszeremonien, bis hin zu Foltermethoden.

Schon am ersten Tag nach ihrer Ankunft, springt ein alter Mann vor aller Augen von einer Klippe in den Tod. Und weil er nicht sofort tot ist, wird er erschlagen. Es folgen weitere, unter die Haut gehende Schockmomente, die in dieser heidnischen Sekte völlig normal sind. Die Sekte folgt einer heidnischen Tradition, genannt Harga, die tagelang rituell gefeiert wird. Man ahnt, dass es für die jungen Amerikaner schlimm ausgehen könnte aber es wird zusehends verstörender.

Aster ist ein Meister des Horrorgenres. Die lichtdurchflutenden Bilder, die malerische Kulisse, der unheimliche Soundtrack und die visuellen Effekte, machen dieses Drama zu einem Meisterwerk. Getragen wird das alles von einer herausragenden Florence Pugh, deren bitterböse Entliebungsgeschichte, dem ganzen noch eine persönlich Horrorattitude verschafft.

Ulrike Schirm

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"GELOBT SEI GOTT - GRACE À DIEU" Drama von François Ozon (Frankreich, Belgien). Mit Melvil Poupaud, Denis Ménochet, Swann Arlaud u.a. seit 26. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:


Ulrikes Filmkritik:

Ursprünglich wollte Francois Ozon einen Film über männliche Fragilität drehen. Er wollte den Fokus auf Männer legen, die sichtbar leiden und Emotionen zeigen. Eigenschaften, die eher dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden.

Zitat: „Deshalb hatte ich als Titel zunächst an 'DER WEINENDE MANN' gedacht. Dann bin ich auf den aktuellen Fall Preynat gestoßen. Auf der Website der Opfer, La Parole Liberée (Das gebrochene Schweigen), las ich Aussagen von Männern, die als Kinder und Jugendliche Missbrauchsopfer der katholischen Kirche waren. Besonders berührt hat mich Alexandre, ein streng gläubiger Katholik, der berichtet, wie er bis zum Alter von 40 Jahren schweigend mit sich gerungen hat, um dann endlich seine Geschichte erzählen zu können. Auf der Website fand ich Interviews, Artikel sowie E-Mail Korrespondenz zwischen Alexandre und hohen Amtsträgern der katholischen Kirche von Lyon, wie Kardinal Barbarin und Regine Maireder Kirchenpsychologin, die für die Unterstützung der Opfer von Priestern zuständig ist. All diese Dokumente haben mich tief bewegt und ich habe Alexandre kontaktiert.“

Ozon traf weitere Opfer und ihre Anwältinnen. Während der Gespräche wurde nicht gefilmt. Ozon hört ihnen aufmerksam zu und machte sich Notizen. Er hatte die Idee ein Theaterstück daraus zu machen, entschied sich dann für einen Dokumentarfilm, was die Opfer nicht so gerne wollten. Sie stellten sich eher einen Film wie "SPOTLIGHT" vor, in dem sie sich in fiktionale Charaktere verwandeln, gespielt von bekannten Schauspielern. Schlussendlich entstand der Spielfilm "GELOBT SEI GOTT", frei nach einer wahren Geschichte.

Alexandre (Melvil Poupaud) lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Lyon. Durch puren Zufall entdeckt er, dass der Priester, der ihn während seiner Pfadfinderzeit vor 30 Jahren missbraucht hat, weiterhin mit Kindern arbeitet. Dunkle Erinnerungen steigen in ihm hoch.

Er fasst den Entschluss, endlich gegen den Mann vorzugehen. Vergeblich wendet er sich an die Kirche, um den Fall intern zu klären. Da die Kirche nicht daran denkt, den pädophilen Pater zu entlassen, denkt Alexandre daran, Strafanzeige zu stellen. Für ihn stehen menschliche Werte im Vordergrund, die katholische Kirche ist ihm zu scheinheilig. Doch vorerst sucht er nach weiteren Betroffenen, mit denen er gemeinsam den Verein La Parole Libérée gründet.

Er findet sie in Francois (Denis Ménochet) und Emanuel (Swann Arlaud), die auf unterschiedliche Weise, mit den Folgen des damaligen Missbrauchs umgehen und getroffen sind. Francois ist die treibende Kraft ihrer Organisation. Sie beschließen Preynat, der sich in den Achtzigerjahren an mehr als siebzig Kindern vergangen haben soll, vor Gericht zu bringen. In den meisten Fällen, ist die Verjährungsfrist verstrichen. Was die sexuellen Übergriffe mit ihnen seelisch macht, zeigt sich auf tragische Weise bei Emanuel.

Es ist tröstlich, wieviel Kraft die Männer aus dem Zusammenhalt schöpfen. Absolut widerlich hingegen, sind die weinerlichen Ausreden des Paters.

Mit großem Einfühlungsvermögen widmet sich Ozon der unterschiedliche Charakterisierung der Betroffenen. Sein Anliegen war nicht die Kirche zu verdammen, sondern ihre Widersprüche und die Komplexität der Geschehnisse aufzudecken und zu zeigen, dass die Kirche nicht bereit ist, sich den Verbrechen zu stellen. Eher verschleppt man sie solange, bis es nicht mehr geht.

Die aktuelle Lage im Fall Preynat: Im Januar 2016 wurde gegen Pater Preynat Anklage erhoben. Er wurde wegen sexuellen Missbrauchs unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Die gerichtliche Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Kardinal Barbarin wurde am 7. März 2019 wegen Nichtanzeige der sexuellen Übergriffe auf Minderjährige unter 15 Jahren und unterlassener Hilfeleistung, zu 6 Monaten auf Bewährung verurteilt. Er ging in Berufung und gilt weiterhin als unschuldig. Für Preynat wurde noch kein Gerichtstermin festgelegt.

In Ozons Film wird sehr viel geredet. Und das ist auch gut so. Nach Jahren des Schweigens, können Worte eine unendliche Befreiung sein.

Ozons erschütternde Bestandsaufnahme wurde auf der Berlinale 2019 mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnet.

Ulrike Schirm

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"DER DISTELFINK - The Goldfinch" Literaturdrama von John Crowley (USA). Mit Ansel Elgort, Oakes Fegley, Nicole Kidman u.a. seit 26. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Im Alter von 13 Jahren verliert Theodore Decker (Oakes Fegley) seine Mutter bei einem Bombenanschlag im Metropolitan Museum of Art. Eine Tragödie, die sein Leben für immer verändert. Der Junge wird neben einem alten Mann verschüttet. Bevor er stirbt, drückt er dem Jungen noch schnell ein Bild in die Hand. Es ist das Lieblingsbild seiner Mutter, ein Gemälde eines winzigen Vogels, festgekettet an seiner Stange. Der Diestelfink, 1654 von dem niederländischen Maler Carel Fabritius. Theo soll es retten. Das kleine rothaarige Mädchen, das vorher noch neben dem alten Mann stand und mit ihm das Bild bestaunte, geht dem Jungen nicht mehr aus dem Kopf.

Da sein Vater nicht auffindbar ist, findet er ein neues Zuhause bei den Barbours, einer vornehmen Familie eines Schulfreundes. Mrs. Barbour (Nicole Kidman) kümmert sich um den Jungen.

Der sich an dem Tod seiner Mutter schuldig fühlende Theo, verbringt die meiste Zeit in Hobies Antiquitätenladen „Hobart & Blackwell“, dem Geschäftspartner des alten tödlich verletzten Mannes, der ihn gedrängt hat, das Bild mitzunehmen. Bei Hobie (Jeffrey Wright) lernt er das Restaurieren von Möbeln, eine Arbeit, die ihn fasziniert und ihm Freude macht.

Hier trifft er auch das rothaarige Mädchen wieder, Pippa, das sich von ihren Verletzungen erholt. Das Pippa zur unerfüllten Liebe seines Lebens wird, ahnt er noch nicht.

Eines Tages taucht plötzlich sein alkoholsüchtiger Vater auf, der ihn mitnimmt, in einen abgeschiedenen Ort, in der Nähe von Las Vegas. In seinem Gepäck, das sorgsam und heimlich verpackte Bild. Er freundet sich mit dem Ukrainer Boris an, mit dem er in Drogen-und Alkoholexzesse abdriftet. Als sein Vater ihn zu einer kriminellen Handlung überreden will, verlässt er eiligst dessen Haus.

Theo, inzwischen erwachsen geworden, nun gespielt von Ansel Elgort, reist in krimineller Mission nach Europa, in das Land des Schöpfers des Bildes, der 1654 bei der Explosion einer Schießpulverfabrik getötet wurde.

Es ist nicht einfach, einen über 1000 Seiten umfassenden Roman in seiner gesamten Komplexität zu verfilmen. Independent-Filmer John Crowley, hat die Geschichte des traumatisierten Jungen, dessen Mutter ihm kurz vor ihrem Tod, von ihrer Liebe zu dem Bild erzählt und das ihm später zum Verhängnis wird, in drei Zeitebenen aufgeteilt. Er hat dafür kunstvoll komponierte Bilder gewählt, die einen, in einen geheimnisvollen Sog von Verbrechen, Unheil, Trauer, Zufall und auch Liebe ziehen. Er hat sich überwiegend auf die Innenwelt konzentriert und die Außenwelt bewusst vernachlässigt, so das der Film streckenweise wie ein Kammerspiel angelegt ist und man nah an den Figuren bleibt. Lebendiger wird es, als Theo auf den ukrainischen Jungen Boris trifft, beide noch nicht erwachsen, der ihn mit seinem unbefangenem Charme zum Ladendiebstahl und Drogen verführt. Später, in einer brenzligen Situation in Amsterdam, zeigt er sich als wahrer Freund.

Es fällt einem leicht, mit dem trauernden Jungen mitzufühlen, der mit dem Verlust der Mutter fertig werden muss. Schwieriger ist es, dem erwachsenen Theo emotional zu folgen. Vielleicht liegt es daran, dass da die entscheidende Szene mit seiner Mutter im Museum vor dem Bild, erst in einer ziemlich spät auftauchenden Rückblende gezeigt wird und man erst dann wirklich erfährt, was dieses Bild für ihn bedeutet und warum es sein Leben so beeinflusst hat. Erst jetzt versteht man seine Verschlossenheit. Gegen Ende des Films sagt Theo den entscheidenden Satz, um den es im Roman sowohl als auch im Film geht: „Inmitten unseres Sterbens, ist es herrlich und ein Privileg, das zu lieben, was der Tod nicht anrührt“. (Die Unvergänglichkeit der Kunst.)

Ulrike Schirm

Der Film basiert auf dem Pulitzerpreis prämierten Roman „Der Distelfink“ von Donna Tartt aus dem Jahr 2013.

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"CELEBRATION" Doku von Olivier Meyrou (Frankreich). Mit Yves Saint Laurent, Pierre Bergé u.a. seit 26. September 2019 im Kino. Hier der Trailer:

Unsere Filmkritik:

Es gibt bereits einige Filme über den Modezar Yves Saint Laurent, den international bekannten französischen Modeschöpfer mit algerischer Abstammung, der 2008 in Paris verstarb.

2014 verfilmte Jalil Lespert die Lebensgeschichte des Modeschöpfers, der 1961 das Modeunternehmen Yves Saint Laurent in Paris gründete, nachdem er zuvor als Assistent bei Christian Dior begonnen hatte, um für die französische Haute-Couture-Mode Modelle zu entwerfen.

Doch ein Spielfilm ist trotz redlicher Bemühungen und guter Recherche nur ein annäherndes Biopic und keine wirklichkeitsgetreue Dokumentation, die der zerbrechlichen Figur des Yves Saint Laurent gerecht werden kann. Schon als kleiner Junge suchte er meist Zuflucht vor dem Mobbing seiner Mitschüler bei seiner Mutter, die französische Modemagazine abonnierte und gern mit ihren Schneidern ihre neuen Kleider besprach.

Als 18-Jähriger verlies er Algerien und begann 1954 eine Ausbildung zum Mode- und Bühnenzeichner in Paris, die er jedoch nicht beendete. Dennoch hatte er beim Einreichen von Entwürfen großen Erfolg und belegte die vordersten Plätze. Aus anfänglicher Freundschaft zum Mitbewerber Karl Lagerfeld packte ihn aber der Ehrgeiz und es entwickelte sich über die Jahre schließlich Rivalität.

1958 lernte Saint Laurent seinen späteren Lebensgefährten und Geschäftspartner Pierre Bergé bei einem Dinner kennen. Doch ein Einberufungsbefehl zum Militärdienst nach Algerien im Jahre 1960 durchkreuzte die Karriere. Noch vor seiner Abreise bekam Saint Laurent einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine psychiatrische Anstalt überwiesen, wo man ihn mit Elektroschocks und Drogen (Sedativa) behandelte. Eine lebenslange Drogenabhängigkeit war die Folge.

An dieser Stelle setzt die 2007 erstmals auf der Berlinale gezeigte Doku an, deren weitere Veröffentlichung Pierre Bergé, rechte Hand von Saint Laurent, sein Leben lang versuchte zu verhindern, denn er wollte seinen Meister und Liebhaber stets vor peinlichen Auftritten schützen. 2018 verstarb Bergé, sodass die 1998 entstandenen Aufnahmen zur Vorbereitung von Saint Laurents letzter Kollektion nun doch noch das Licht der Öffentlichkeit erblicken können.

In Ihnen wird allerdings Pierre Bergé zum eigentlichen Star des Films. Ohne seine gute Seele, Hilfe und Unterstützung hätte es wohl kein Kleidungsstück auf den Laufsteg geschafft. Fast alles war Saint Laurent nicht perfekt genug, um es präsentieren zu können. Noch wenige Minuten vor der Show verlangte der Meister noch Änderungen. Nur durch die Überzeugungskraft und Umsicht von Bergé konnte ein Desaster verhindert werden.

Sehenswert! - W.F.

Moritzburg zeigt moderne Klassiker - CHB-Berlin präsentiert einen Bauhaus Lehrer

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Ausstellung und Filmpräsentation über Moholy Nagy im Collegium Hungaricum Berlin (CHB).


100 Jahre Bauhaus wird seit Anfang des Jahres 2019 in Berlin, Dessau und Weimar gefeiert. Mit einem Festakt eröffnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dazu im Januar 2019 eine Ausstellung über Bauhaus-Künstler in der Akademie der Künste, denn das Berliner Bauhaus-Archiv Museum für Gestaltung, ein vom Bauhaus-Architekten Walter Gropius entworfenes Gebäude, ist leider wegen Renovierungsmaßnahmen, zu dem auch ein neuer Erweiterungsbau gehören wird, für einige Jahre geschlossen.

Doch nach dem Umbau wird das Bauhaus-Archiv wieder die umfangreichste Sammlung zum Bauhaus stilecht präsentieren können. Leider ereilte ein ähnliches Schicksal auch Weimar und Dessau. Auch in Dessau konnte erst in der zweiten Hälfte des Jahres »100 Jahre Bauhaus« gebührend gefeiert werden.

Zur Eröffnung des neuen Bauhaus-Museums in Dessau am 08. September 2019 stürmten dann am Eröffnungstag aber gleich rund 1750 Menschen die Ausstellung in dem Glasbau mit dem schwarzen, schwebenden Balken. Die Besucher des neuen Baus im Zentrum der Stadt, der rund 30 Millionen Euro gekostet hat, waren beeindruckt. In Weimar dagegen hatte schon im April ein Bauhaus Museum geöffnet.

Original Bauhaus in Berlin

Berlin zeigt anlässlich des Bauhausjubiläums bereits seit dem 06. September 2019 in einer temporären Dependence am Ernst-Reuter-Platz zahlreiche Stücke aus dessen hundertjähriger Geschichte. Die Ausstellung ist noch bis zum 27. Januar 2020 geöffnet.

Auf der Mittelinsel des Ernst-Reuter-Platzes konnten sich zudem Interessierte vom 31. August bis 08. September 2019 bei einer speziellen Bauhauswoche frei nach dem Motto «Umsonst und draußen» mit dem Thema Bauhaus auseinandersetzen. Ein aus originalen, ausgedienten Fenster-Elementen des Dessauer Bauhauses errichteter Pavillon bot dazu Gelegenheit.

Auch die Berlinische Galerie Museum für moderne Kunst präsentiert bis zum 27. Januar 2020 eine Ausstellung in der mit rund 700 Exponaten ein Potpourri aus bekannten, unbekannten und wiederentdeckten Stücke aus dem Bauhaus-Archiv und der ganzen Welt gezeigt wird.

In Filmen wird dazu ihre Geschichte erzählt. Hier ein Trailer:



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CHB präsentiert Ausstellung & Installation über László Moholy-Nagy

Ganz besonders wichtig erscheinen uns aber die Gründer des Bauhauses zu sein. Dazu gehört u.a. der ungarisch-US-amerikanische Maler, Fotograf, Typograf und Bühnenbildner László Moholy-Nagy, der von 1923 bis 1928 Lehrer am Bauhaus in Berlin war.

Er zählt zu den bedeutendsten und vielseitigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts, der von der Malerei, Skulptur und Grafik über die Fotografie, Filmkunst und Typografie bis hin zur Objektgestaltung und zum Ausstellungsdesign in zahlreichen Medien Bleibendes schuf. Er wurde zudem als einer der einflussreichsten Lehrer am Bauhaus und später in den Vereinigten Staaten als Gründer des New Bauhaus bekannt.

Ihm widmet das Collegium Hungaricum Berlin (CHB) in der Dorotheenstr. 12 in 10117 Berlin eine eigene Ausstellung mit frühen Bildern, Zeichnungen und Filmen.

Unter dem Titel: »Vom Pinsel bis zur Kamera« werden noch bis zum 18.10.2019 Werke von László Moholy-Nagy und seinen ungarischen Zeitgenossen in der Sammlung Antal-Lusztig, Debrecen gezeigt.

Ergänzend dazu präsentiert die Grafikerin, Filmemacherin und Professorin am Bauhaus Dessau, Angela Zumpe, im Kino des Bassi Instituts beim CHB ihre Film-Installation "THINGS TO COME".

Ihre Premiere erlebte die Installation im Kunstmuseum Moritzburg in Halle (Saale). Dort wurde sie auf 13 Projektionsflächen in einem 400 Quadratmetern großen Raum präsentiert. Speziell für Berlin wurde daraus eine lineare Fassung erstellt, die auf einer großen Leinwand in verschieden Szenen und zum Teil in Split-Screen-Technik die Ereignisse aus dem Leben des Bauhaus-Meisters László Moholy-Nagy und seiner Partnerinnen Lucia und Sibyl zwischen 1929 und 1935 nachzustellen versucht.

Mit Hilfe heutiger Digitaltechnik sind Momente aus Moholy-Nagys bewegtem Leben in jenem Stil zu sehen, der dem Künstler in den 1930er-Jahren als das Kino der Zukunft vorgeschwebt haben mag. Es ist die Geschichte eines visionären Lichtdesigners, der am Massengeschmack des Kinopublikums scheiterte.

Ihre Uraufführung erlebte die lineare Split-Screen-Fassung des Films von Angela Zumpe im CHB am 16. September 2019.

Wiederholungen erfolgen am 10. & 18. Oktober 2019 um 19:00 Uhr im CHB - Collegium Hungaricum Berlin.


Präsentation von "THINGS TO COME" im CHB | Foto: © A. Zumpe
Anschließend wandert die Installation in einer weiteren speziell erstellten Zwei-Screen-Fassung in die Lyonel-Feininger Galerie in Quedlinburg. Dort ist sie unter Trägerschaft der Stiftung Moritzburg vom 2.10. - 2.12.2019 zu sehen.

"Meister Moderne - das Comeback" in Moritzburg

Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle an der Saale selbst wartete am letzten Sonntag, den 29.09.2019, mit einer neuen Ausstellung über seine frühere Spitzensammlung von Kunst der klassischen Moderne auf.

Unter dem Titel "Meister Moderne - das Comeback" sind rund 400 Bilder und Plastiken unter anderem von Paul Klee, Erich Heckel, Lionel Feininger, Lovis Corinth und Oskar Schlemmer zu sehen.

Letzterer war ein deutscher Maler, Bildhauer und Bühnenbildner, der als Meister am Bauhaus in Weimar und Dessau tätig war. Schlemmer thematisierte in seinen Werken vor allem die Stellung der menschlichen Figur im Raum.

In seiner Hauptschaffensperiode (1920–1932) entstanden zahlreiche Gemälde stereometrischer Figuren sowie ineinander greifender Figurengruppen, in deren geometrisch-choreographischer Ausgestaltung universelle Harmonisierungsbestrebungen anklingen. Sein bekanntestes Gemälde ist die Bauhaustreppe aus dem Jahr 1932.

Die Nationalsozialisten hatten viele der Arbeiten 1937 als "Entartete Kunst" diffamiert und 146 von ihnen beschlagnahmt.

Die Schau dauert bis zum 12. Januar 2020.

Quellen: A. Zumpe | CHB | Wikipedia | ARD Text | Berlin.de



Murnau-Filmpreis Vergabe und GOLDENE KAMERA Digital Awards

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Wilhelm Murnau Filmpreis geht nach Argentinien.



Die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung ist in der Landeshauptstadt Wiesbaden angesiedelt, wo sie das Deutsche Filmhaus sowie das Murnau-Filmtheater betreibt.

Hauptaufgabe der Stiftung bürgerlichen Rechts ist der Erhalt und die Pflege eines Großteils des deutschen Filmerbes, um die einzigartigen Bestände öffentlich zugänglich machen zu können.

Link: www.murnau-stiftung.de

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Murnau-Filmpreis Vergabe in Bielefeld.

Daneben gibt es aber auch noch eine Gesellschaft in Bielefeld zur Verleihung des Bielefelder Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreises, der in diesem Jahr bereits zum 11. Mal vergeben wurde, als Würdigung des wohl bedeutendsten Sohnes der ostwestfälischen Stadt Bielefeld.

Erstmalig wurde der Preis 1988 verliehen, zum 100. Geburtstag des Stummfilmregisseurs Friedrich Wilhelm Murnau, der am 28. Dezember 1888 in der Bahnhofstraße in Bielefeld zur Welt kam.

Die Auszeichnung des Jahres 2019 ging diesmal an Lucrecia Martel, der wichtigsten lebenden Filmregisseurin Lateinamerikas. Sie nahm den Preis am 29. September 2019 persönlich in Bielefeld entgegen.

Die Jury habe die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung einstimmig zuerkannt.

Die 52-jährige Martel habe ein filmisches Werk zwischen narrativem Kurz- und Langfilm sowie Dokumentation und Musikvideo entwickelt. Es sei von ebenso großer Vielfalt wie künstlerischer Konsequenz geprägt, so die Jury.

Bielefelder Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreis

Link: murnaufilmpreis.de

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Ein wenig verwirrend ist auch die Geschichte um den »GOLDENE KAMERA Digital Award«.

Eigentlich gibt es die »GOLDENE KAMERA« seit mehr 50 Jahren. Gegründet wurde der Preis von der Fernsehzeitschrift „Hörzu“, die bis 2014 zum Verlag Axel Springer gehörte. Die Rechte gingen mit dem Verkauf der „Hörzu“ von Springer an Funke („WAZ“) über, die den Preis nach Hamburg portierte.

Vor einem Jahr aber kooperierte die Funke Mediengruppe plötzlich mit YouTube und verlieh einen neu geschaffenen »GOLDENE KAMERA Digital Award« wiederum in Berlin. Auch der Original GOLDENE KAMERA Preis kehrte in diesem Jahr zurück an die Spree.

Gleichzeitig wurde aber verkündet, dass die nächste Preisverleihung im Jahre 2020 die letzte sein werde. Thomas Gottschalk soll den Original Preis der Hörzu bei einer außergewöhnliche Gala am 21. März 2020 im ZDF-Fernsehen zu Grabe tragen.

Der Name GOLDENE KAMERA würde aber erhalten bleiben, denn der »YouTube GOLDENE KAMERA Digital Award« soll weiterhin in Berlin vergeben werden.



Am 27. September 2019 war es dann wieder soweit und der noch recht junge »YouTube GOLDENE KAMERA Digital Award« konnte zum zweiten Mal vergeben.

Die Show zur Verleihung fand vor über 1.000 Gästen im Kraftwerk Berlin statt und wurde ab 20:00 Uhr live auf YouTube, aber nicht im Fernsehen übertragen. Moderiert wurde der Abend von Linda Zervakis und Daniele Rizzo.

Das sind die Preisträger:

"Best of Comedy & Entertainment": Joseph DeChangeman
"Best of Information": STRG_F
"Best of Let's Play & Gaming": Domtendo
"Special Award": Rezo
"Best of Education & Coaching": Sally's Welt
"Best Newcomer": Frank Elstner - "Wetten, das war's..?"
"Best Music-Act": Wincent Weiss
"Best Brand Channel": ebay Kleinanzeigen-WG

Über die Gewinner der ersten vier Kategorien entschied die Jury. Von ihr wurde darüber hinaus auch ein Sonderpreis für herausragende Leistungen im Netz vergeben.

Über den Sieger in der Kategorie "Best Brand Channel" stimmte das Publikum während der Verleihung im Berliner Kraftwerk per Live-Voting ab.

Auch die User konnten in den vergangenen Wochen bereits mitbestimmen: Sie kürten Wincent Weiss bei der Userwahl zum "Best Music Act". Und wählten Domtendo auf Platz 1 in der Kategorie "Best of Let's Play & Gaming".

Weitere Nominierte waren:

"Best of Comedy & Entertainment": RobBubble, Postillon24
"Best of Information": maiLab, MrWissen2go
"Best of Education & Coaching": Benjamin Jaworskyj, Laura Kampf
"Best Newcomer": Leeroy will's wissen!, My name is Andong
"Best Brand Channel": Die Techniker, Turn On

Für die musikalischen Höhepunkte an diesem Abend sorgten Die Fantastischen Vier, ELI und Preisträger Wincent Weiss.

"Es war eine großartige Show. Sie hat einmal mehr unter Beweis gestellt, wie lebendig die Marke GOLDENE KAMERA gerade auch in digitalen Zeiten ist. Meine Gratulation an alle Preisträgerinnen und Preisträger", so Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende der FUNKE MEDIENGRUPPE.


Link: www.goldenekamera.de/digitalaward



Noch Einreichungen für die 16. exground youth days möglich

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Für die 16. Auflage der exground youth days, der Jugendfilmsektion von exground filmfest, sind noch Einreichungen möglich.



16 Filme aus 24 Ländern // Einreichfrist für Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb endet am 18. Oktober 2019.

Die 16. Auflage der exground youth days, der Jugendfilmsektion von exground filmfest, wird am 16. November 2019 um 17.30 Uhr mit "THE ORPHANAGE" (PARWARESHGAH) von Shahrbanoo Sadat I. in der Caligari FilmBühne eröffnet.

Hier der Trailer, der Koproduktion aus Afghanistan/Dänemark/Deutschland/Frankreich/Katar/Luxemburg:



Synopsis:
Afghanistan 1989: Kino, das ist die große Liebe des 15-jährigen Qodrat. Nicht nur, dass er sich als Protagonist in farbenfrohe Bollywoodfilme hineinträumt. Er verdient sogar Geld damit, indem er Kinotickets billig kauft und teurer verscherbelt. Doch dann wird die Polizei auf ihn aufmerksam und steckt ihn in ein von den Sowjets geführtes Waisenhaus. Während sich für Qodrat eine neue, aufregende Welt eröffnet, rücken draußen die Mudschahedin immer näher.


Wie in ihrem preisgekrönten Debütfilm "WOLF AND SHEEP" (2016) stellt die Regisseurin Shahrbanoo Sadat in "THE ORPHANAGE" erneut Kinder in Afghanistan in den Mittelpunkt und konnte auch erneut Quodratollah Qadiri für die Hauptrolle gewinnen. Sadat gelingt ein berührender Film über die Träume im Leben eines Jugendlichen, das von einem inneren wie äußeren Umbruch geprägt ist.

Zwischen dem 16. und 21. November 2019 präsentieren die exground youth days ein spannendes Programm mit 16 Lang- und Kurzfilmen aus 24 Ländern (darunter internationale Koproduktionen), die Einblicke in die unterschiedlichen Lebenswelten junger Menschen gewähren. Während der Internationale Jugendfilm-Wettbewerb Lang- und Kurzfilme von renommierten und aufstrebenden Regisseur(en)/-innen aus aller Welt präsentiert, stehen beim Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb die Werke von jungen Regietalenten aus Wiesbaden und Umgebung im Mittelpunkt.

Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb

Hierfür können sich interessierte junge Menschen zwischen 12 und 18 Jahren noch bis zum
18. Oktober 2019
bewerben und ihre Werke beim exground filmfest einreichen. Insgesamt werden in beiden Wettbewerben Geld- und Sachpreise im Wert von insgesamt 4.650 EUR vergeben.

Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb haben einheimische Regietalente die Chance, ihre Werke zum ersten Mal auf der großen Leinwand zu präsentieren. Das Downloadformular zur Anmeldung sowie alle Details zur Einreichung finden sich hier.


Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb:
Revolution, Social-Media-Hype und der Clash von Tradition und Moderne


Um Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsensein in politisch aufregenden Zeiten geht es auch in der britischen Produktion BEATS von Brian Welsh. In Schottland im Sommer 1994 ist das politische Klima aufgeheizt: Versammlungsverbote sollen Zusammenstöße zwischen Rebellen und Polizei verhindern. Die besten Freunde Spanner und Johnno wachsen Tür an Tür in einer Arbeitersiedlung in einer Kleinstadt auf. Auf dem Weg zu einem illegalen Underground-Rave reisen die beiden Jungs in eine Unterwelt der Anarchie, bevor sie das Leben in verschiedene Richtungen führen wird. Vor dem Hintergrund der Rave-Kultur der 1990er-Jahre inszeniert Brian Welsh diese bittersüße Coming-of-Age-Geschichte in beeindruckenden Schwarzweiß-Aufnahmen.

Von den ekstatischen Beats der Rave-Bewegung geht es zu den energiegeladenen Protesten der jungen Bevölkerung Brasiliens in YOUR TURN (ESPERO TUA (RE)VOLTA) von Eliza Capai. Im Fokus des preisgekrönten Dokumentarfilms stehen die Erfahrungen, Leidenschaften und Ängste von Jugendlichen, die in ihrem Protest für das Recht auf Bildung eine mitreißende Dringlichkeit entwickeln. Eliza Capai gelingt mit YOUR TURN eine hochaktuelle Studie der Protestbewegungen und ihrer Entwicklung bis zur Wahl des rechtsextremen Jair Bolsonaro zum Präsidenten von Brasilien.

Eine weiteren aufschlussreichen Blick auf ein aktuelles Phänomen wirft Liza Mandelup in ihrem Dokumentarfilm JAWLINE (USA 2019). Mandelup begleitet den 16-jährigen Austyn Tester auf der Jagd nach Likes und Followern, um endlich die engen Grenzen seines deprimierenden Heimatortes irgendwo in Tennessee hinter sich zu lassen. Großen Erfolg verspricht dabei der Manager Michael Weist, dessen Instagram-Boys zwar millionenfach geklickt werden, aber auch einen zweifelhaften Ruf genießen.

In eine ganz andere Welt taucht Michela Occhipinti in ihrem Spielfilm FLESH OUT (Italien 2019) ein. Nach einer mauretanischen Tradition sollen zukünftige Bräute zunehmen, denn nur Frauen mit wohlgerundeten Figuren entsprechen dem mauretanischen Schönheitsideal. Veridas Hochzeit findet in drei Monaten statt, und bis dahin soll sie 20 Kilo zunehmen. Verida quält sich durch eine Prozedur, die sie physisch wie psychisch extrem belastet: sechs Mahlzeiten am Tag, auch nachts Couscous mit Milch. Das Interesse eines anderen Mannes stürzt sie endgültig in einen Gewissenskonflikt zwischen Tradition und Moderne. Michela Occhipintis Spielfilmdebüt ist inspiriert von wahren Begebenheiten.

Kurzfilme bei den exground youth days

Im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb werfen acht internationale Kurzfilme, die jeweils vor einem Langfilm gezeigt werden, einen Blick auf die Lebenswelten jugendlicher Protagonisten. Zum zweiten Mal vergibt die Jugendjury einen Preis für den besten Kurzfilm, dotiert mit 500 EUR und gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.

Zu sehen sein wird unter anderem der israelische Beitrag GIRL ON A BIKE von Thekra Mekalde, in dem ein muslimisches Mädchen ihre Leidenschaft fürs Fahrradfahren auslebt, obwohl dies für Frauen in ihrer Umgebung als „unangemessen“ gilt. Gegen gesellschaftliche Konventionen und Anpassungen verstößt auch die Gruppe Jugendlicher in Martin A. Walthers Dokumentarfilm TRAIN ROBBERS (TOGRǾVERE) aus Norwegen, die in den 1990er-Jahren regelmäßig Züge überfiel. Dem beengten Leben im ländlichen Neuseeland versucht ein junger Mann in SHADOW CUT von Lucy Suess (Neuseeland 2018) zu entrinnen – und zögert dennoch, seine Pläne seiner besten Freundin anzuvertrauen.

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exground Filmfest 32
Wiesbadener Kinofestival 15. bis 24. November 2019 // Fokus Brasilien


exground filmfest 32 eröffnet mit der Deutschlandpremiere von THE FATHER’S SHADOW aus Brasilien

Die 32. Ausgabe des exground filmfest wird am 15. November 2019 mit dem brasilianischen Mystery-Thriller "THE FATHER’S SHADOW" (A SOMBRA DO PAI) von Gabriela Amaral Almeida in der Caligari FilmBühne in Wiesbaden feierlich eröffnet. Der Film, den das Festival als Deutschlandpremiere zeigt, bildet zugleich den Auftakt für den diesjährigen Länderfokus Brasilien.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Nach dem Tod ihrer Mutter lebt die neunjährige Dalva mit ihrer Tante und ihrem Vater zusammen. Als dieser Geister sieht und immer mehr in Depressionen versinkt, versucht Dalva, ihre Mutter zum Leben zu erwecken. Mit überzeugenden Schauspielern, allen voran Nina Medeiros als Dalva, gelingt Gabriela Amaral Almeida ein wohltemperierter Mix aus Drama, Horror und Fantasy.


Insgesamt präsentiert exground filmfest vom 15. bis 24. November 2019 in den Spielstätten Caligari FilmBühne, Murnau-Filmtheater und in der Krypta der Marktkirche rund 200 unabhängig produzierte Lang- und Kurzfilme, darunter internationale, deutsche und Weltpremieren, sowie ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Konzerten, Podiumsdiskussionen, einem Filmquiz sowie dem Klassiker, der „exground Gongshow“. Mit der Eröffnungsparty kehrt exground filmfest in diesem Jahr wieder in das Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden zurück.

exground filmfest
Wiesbadener Kinofestival e. V.
15. - 24. November 2019
Ernst-Göbel-Straße 27
65207 Wiesbaden

Link: exground.com
Quelle: Noise Film PR Berlin



14. Weltkinofestival in Berlin mit neuem ARRI Media Preis und ersten Highlights

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14. Ausgabe von AROUND THE WORLD IN 14 FILMS wieder Ende November in der Berliner Kulturbrauerei.



Schon jetzt freuen wir uns auf neue Highlights bei einem der interessantesten Filmfestivals in Berlin.

Das von Bernhard Karl ins Leben gerufene Festival »AROUND THE WORLD IN 14 FILMS« ist deutlich überschaubarer als die Berlinale, zeigt aber dennoch die wichtigsten Filme dieser Saison aus den Sektionen großer Internationaler Filmfestivals wie Cannes, Venedig, Locarno, Karlovy Vary oder auch Rotterdam, Toronto und Sundance, um nur einige der wichtigsten Festivals zu nennen.

Die 14. Ausgabe des Weltkinofestivals, das vom 21. bis 30. November 2019 im Berliner Kino CineStar in der KulturBrauerei cineastische Höhepunkte des aktuellen Weltkinos präsentiert, kann man fast als Jubiläum sehen, wenn man die darin doppelt enthaltene Zahl "vierzehn" als Maß nimmt.

Die große Überraschung ist allerdings die Unterstützung durch die Firma ARRI Media, bekannt für Licht- und Kameratechnik, die zur 14. Ausgabe von AROUND THE WORLD IN 14 FILMS einen neuen Preis stiften wird.

Von 2009 bis 2017 verlieh das Filmfestival den undotierten "IFA – Intercultural Film Award" des Instituts für Auslandsbeziehungen in Berlin.

Diesmal jedoch stiftet ARRI Media einen neuen dotierten Regiepreis. Der/die Preisträger*in erhält einen Voucher im Wert von 5.000 Euro für eine Postproduktion vom Set bis zum Screen.

Unserer Meinung nach hat damit das Festival unter der gemeinsamen Leitung von Susanne Bieger und Bernhard Karl ein neues Niveau erreicht, wozu wir es nur beglückwünschen können.


Seit 2006 zeigt AROUND THE WORLD IN 14 FILMS als Berliner "Festival der Festivals" jeweils zum Jahresende außergewöhnliche Werke des aktuellen Weltkinos aus 14 Ländern und Regionen rund um den Erdball. Hinzugekommen sind in den letzten Jahren einige Special-Vorführungen des German Films und eine Sundance Night sowie eine Hommage und einen Spotlight auf den World Cinema Fund der Berlinale, sodass im letzten Jahr insgesamt 25 Weltklassefilme dem geneigten Publikum zur Auswahl standen.

Wir sind gespannt, was uns diesmal erwartet und ob sich darunter vielleicht wieder mal eine NETFLIX Produktion befindet, die normalerweise nicht in die Kinos kommt, sondern nur in speziellen Events, oder auf einigen wenigen Festivals meist außer Konkurrenz gezeigt wird.

Im Wettbewerb von Venedig 2019 lief z.B. die Netflix Produktion "The Laundromat" (Die Geldwäscherei), eine Komödie von Steven Soderbergh, die in Berlin nur am gestrigen »Tag der Deutschen Einheit« und nochmals am nächsten Sonntag, den 6. Mai 2019 in einer Matinee um 11:45 Uhr sowie ein letztes Mal um 20:45 Uhr in dem zur Berliner Yorck Kinogruppe gehörenden Kant Kino gezeigt wird. Alle anderen Berliner Kinos, die dem Verbund der AG Kino - Gilde angehören, weigerten sich angeblich, den Film auf der großen Kinoleinwand zu präsentieren.

Auch wenn in dem Drama um die Panama Papers, basierend auf Jake Bernsteins Sachbuch „Secrecy World“, so großartige Stars wie Mit Meryl Streep, Gary Oldman und Antonio Banderas mitspielen, ist dem Regisseur von "Sex, Lügen und Video", der 1989 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme erhalten hatte, diesmal kein großer Wurf gelungen, den man unbedingt sehen müsste.


Hier der Trailer des großangelegten Versicherung- und Finanzbetrugs, der mithilfe von Offshore-Finanzplätzen und sogenannten Briefkastengesellschaften manch einen Anleger in die Pleite stürzen lies.



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Erste cineastische Höhepunkte bei 14 Films.

Mit "Bacurau", dem neuen Werk des brasilianischen Starregisseurs Kleber Mendonça Filho, der in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet worden war und mit dem in Sundance ausgezeichneten "Honey Boy", einer in den USA gedrehten außergewöhnlichen Filmbiografie über die Kindheit und Jugend des exzentrischen Schauspielers Shia LaBeouf, hat das unabhängige Filmfestival zwei erste Programmpunkte für die diesjährige 14. Ausgabe veröffentlicht.

In dem Mystery-Science-Fiction-Drama "Bacurau", das der Regisseur Kleber Mendonça Filho gemeinsam mit Juliano Dornelles verfilmte, spielen Stars wie Sônia Braga und Udo Kier mit. Das Festival zeigte in der Vergangenheit bereits Kleber Mendonça Filhos "Neighbouring Sounds".

Hier der Trailer:



Actionreich wird es dagegen in dem Biopic "Honey Boy" der israelischen Regisseurin Alma Har’el, bekannt durch ihre Doku "Bombay Beach", zu dem der Schauspieler Shia LaBeouf das Drehbuch verfasste und auch die Rolle seines Vaters übernahm.

Hier der Trailer:



Freuen kann man sich aber auch auf "Vitalina Varela" von Pedro Costa aus Portugal, dem diesjährigen Locarno-Gewinner, dessen Film anschließend auch beim TIFF in Toronto lief. Das Festival zeigte zuvor bereits "Ne change rien", Pedro Costas Porträt der französischen Schauspielerin Jeanne Balibar.

Hier der Teaser:



Synopsis:
Die Milieustudie "Vitalina Varela" begleitet das Leben der Titelfigur in einem Stadtteil Lissabons, einem Slum, der von Einwanderern aus den Cap Verden bewohnt wird. In der wahren Lebensgeschichte der Protagonistin geht es u.a. um die Beerdigung ihres Mannes, der eine Zeitlang wortlos verschwand, über den sie aber später erfuhr, dass er in einem Gefängnis gelandet war.

Der Regisseur erhielt dafür in Locarno 2019 den Goldenen Leoparden, Vitalina Varela wurde als beste Schauspielerin ausgezeichnet.

Link: 14films.de
Quelle: Jelly Press, Nikola Mirza




Neue Filmtechniken mit hoher Framerate - Neue Filmkritiken im Oktober 2019, Teil 1

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Ang Lees neues 3D+ Stereoskopie-Format mit sehr hoher Framerate ist allerdings noch nicht überall abspielbar und wird vielerorts deshalb auf 60 fps begrenzt, wiedergegeben.



Filme sind eigentlich fürs Kino gemacht und dennoch scheint die moderne Fernsehtechnik mit einer unglaublich hohen Auflösung in 8K dem Kino demnächst den Rang abzulaufen. Auf der letzten IFA-Messe in Berlin warben im September zahlreiche Hersteller mit übergroßen TV-Screens für ein brillantes Kinoerlebnis daheim, welches man nur in wenigen Filmtheatern erleben kann.

Einige Lichtspielhäuser wie die IMAX-Kinos bieten zwar bereits hochauflösende Laserprojektion mit gestochen scharfen Bildern an, aber in der Fläche und abseits der Großstädte findet man oft noch Kinoprojektionen, die über 2K-Auflösung kaum hinauskommen.

In den Mediamärkten dagegen werden schon vornehmlich Flachbildschirme in 4K-Technik angeboten. Und im nächsten Jahr startet in Japan zur Olympiade die reguläre 8K-Fernsehübertragung, um noch genauer alle Details übertragen zu können.

Tatsächlich sind vor allem Naturaufnahmen auf solch scharfen Bildschirmen ein Erlebnis, von denen Dokumentarfilmer vor wenigen Jahren nur zu Träumen wagten. Wer sich solch einen Bildschirm neben sein Fenster stellen würde, wird von Weitem kaum einen Unterschied zwischen Wirklichkeit und Illusion feststellen können.

Ähnliches muss wohl auch der Filmemacher Ang Lee gedacht haben, als er in seinem neuen Film "Gemini Man" mit hochauflösenden Bildern fürs Kino experimentierte. Dafür benutzt er anstelle einer üblichen Framerate von 24 Bildern/sec., die unglaubliche Bildaufnahmegeschwindigkeit von 120 Frames/sec., die allerdings nur wenige Kinos in der Welt abspielen können.

Unser Kollege Gerold Marks, Vorstandsmitglied im BAF, hat dies sehr anschaulich auf seiner eigenen Plattform, der »Digitalen Leinwand« hier beschrieben, sodass wir uns in der nachfolgenden Filmkritik von Ulrike Schirm mehr auf die inhaltlichen Mängel des Films beschränken können. Denn wo Licht ist, gibt es auch Schattenseiten.

Technisch ist der taiwanisch-US-amerikanische Filmregisseur schon immer auf der Höhe der Zeit gewesen.

Bereits in "Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger", für den Ang Lee einen Regie-Oscar entgegennehmen konnte, setzte er neue Maßstäbe im 3D-Film. Der mittels Computer-Engine erschaffene Tiger sah so lebensecht aus, wie kein künstlich erschaffenes Lebewesen je zuvor auf der Leinwand.

In "Gemini Man" nun also nochmal eine Steigerung mit 3D+. Mittels neuer Technik wird Will Smith geklont, was eigentlich nichts wirklich Neues im Kino wäre. Aber sein Ebenbild ist 25 Jahre jünger, ohne dass man an seiner Echtheit zweifeln könnte, denn die ultrarealistische Umsetzung ist absolut perfekt gelungen und soll die Zukunft des Kinos einläuten, um sich gegen Netflix Streams daheim behaupten zu können.

Noch aufregender wird es in wenigen Wochen, wenn Martin Scorseses "The Irishman" für kurze Zeit ins Kino kommt. Darin ist die Titelfigur sogar in drei Dekaden zu sehen. Martin Scorsese tritt einmal wohl als etwa 30-Jähriger, dann als 50-Jähriger und anschließend als alter Mann auf. Und alle Figuren spielt er selbst in Rückblicken. Sein Erscheinen wurde dabei jedes Mal - ebenso wie in Ang Lees Film - per Computer Generated Imagery (CGI) verjüngt.

Schöne neue Welt sagte schon George Orwell.

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"GEMINI MAN" Sci-Fi-Action-Film von Ang Lee (USA, CHINA). Mit Will Smith, Mary Elizabeth Winstead, Clive Owen u.a. seit 3. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Will Smith im Doppelpack.

Eigentlich ist der etwa 50-jährige Elite-Killer Henry Brogen (Will Smith) noch fit und sein Killerinstinkt funktioniert noch bestens. Dennoch will die CIA ihn loswerden und ist hinter ihm her.

Verfolgt wird er von einer jüngeren Version seiner selbst. Er findet heraus, dass er vor 27 Jahren geklont wurde und von seinem jüngeren Ich zur Strecke gebracht werden soll. Der sieht ihm nicht nur verblüffend ähnlich, er hat auch seine gleichen, vielleicht sogar noch etwas fitteren, jugendlichen Kampffähigkeiten.

Die Geschichte ist schon 20 Jahre alt. Ihre filmische Umsetzung scheiterte an den technischen Möglichkeiten in zweierlei Hinsicht. Erstens am nötigen Know-How, um am Computer das jüngere Alter Ego des Protagonisten herzustellen und zweitens die herkömmliche 3D-Technik zu verfeinern. Nun ist es gelungen.

Gedreht wurde mit 120 fps (Bilder pro Sekunde), üblich sind 24 Frames/sec. Ang Lees "GEMINI MAN" startet nun nicht nur kontrastreicher und wahnsinnig heller als bisherige 3D-Filme, sondern die neue 3D+ Technik entwickeln eine grandiose Realität, sodass man das Gefühl verspürt, selbst Teil des Geschehens zu sein. Technisch brillant, Story mäßig mau.

Ulrike Schirm


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"SKIN" Biopic-Drama von Guy Nattiv (USA). Mit Jamie Bell, Danielle Macdonald, Vera Farmiga u.a. seit 3. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Es war im Jahr 2000 als der 13-jährige Jamie Bell das Publikum als „Billy Elliot“ begeisterte. Er tanzte sich in ihre Herzen. In „Skin“ verwandelt sich der begnadete Schauspieler in eine tickende Hassbombe.

Bryon Wider ist Mitglied des Vinlanders Social Clubs einer berüchtigten rechtsradikalen Gruppierung, die mit hasserfüllter Gewalt auf alles Fremde losgeht. Ein rechter Mob, der bei seinen Aufzügen „Verbrennt diese Erde“ grölt.

Bryons Körper ist von Kopf bis Fuss mit zahlreichen Nazisymbolen tätowiert. Sein Vorbild sind seine Zieheltern (Bill Kamp, Vera Farmiga), Anführer dieser widerwärtigen Vereinigung. Scheinheilig kümmern sie sich um verwahrloste Straßenkinder, die sie nach und nach indoktrinieren. Eines Tages lernt Bryon bei einem nordisch-völkischem Fest, die dreifache Mutter Julie (Danielle McDonald), die der rechten Szene gerade den Rücken gekehrt hat, kennen. Er verliebt sich in sie, zum Entsetzen seiner Eltern, die alles versuchen, um ihn davon abzubringen. Nicht nur sie, auch seine Mitstreiter fangen an, ihn regelrecht zu terrorisieren. Besonders in ihn, haben sie große Hoffnungen gesetzt.

Je öfter Bryon Julie und ihre Kinder trifft, desto mehr erwächst in ihm die Sehnsucht, nach einer normalen Familie. Bryon entschließt sich, seine Tätowierungen weglasern zu lassen. Eine äußerst schmerzhafte Prozedur, die sich über zwei Jahre hinzieht. Bei seinem schwierigen Ablösungsprozess, unterstützt ihn der afroamerikanische Menschenrechts-Aktivist Daryle (Mike Colter), dem er bei einen ihrer Aufmärsche noch hasserfüllt gegenüberstand.

Der israelische Filmemacher Guy Nattiv erzählt in seinem ersten US-Spielfilm „Skin“, basierend auf seinem gleichnamigen, in diesem Jahr mit einem Oscar prämierten Kurzfilm, authentisch und ungeschönt die Geschichte des Szeneaussteigers Bryon „Babs“ Widner, der zu den meistgesuchten weißen Rechtsradikalen des FBI zählte. Nur durch die Hilfe des Menschenrechts-Aktivisten Daryle Jenkins war der Ausstieg möglich.

In Jamie Bell hat Nattiv einen herausragenden Darsteller gefunden, der die Wandlung zu einem Ex-Nazi überzeugend spielt. Ein Film, der unter die Haut geht. Erschütternd und aufwühlend.

Ulrike Schirm


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"DEUTSCHSTUNDE" Drama von Christian Schwochow (Deutschland) nach dem gleichnamigen Buch von Sigfried Lenz. Mit Ulrich Noethen, Levi Eisenblätter, Tobias Moretti, Johanna Wokalek, Maria Dragus, Sonja Richter, Louis Hofmann, Tom Gronau u.a. seit 3. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Christian Schwochow und seine Mutter Heide haben den berühmten Roman "Deutschstunde" von Siegfried Lenz (1926-2014) aus dem Jahre 1968 erneut für die Leinwand adaptiert. 1971 gab es bereits eine Verfilmung für's Fernsehen unter der Regie von Peter Beauvais mit Wolfgang Büttner als Maler Max Ludwig Nansen und Arno Assmann als Polizist Jepsen. In Schwochows Neuverfilmung des Literaturklassikers werden Jepsen von Ulrich Noethen und Nansen von Tobias Moretti verkörpert.

Schwochos Beweggrund, das Drama jetzt nochmals zu verfilmen, ist die Tatsache, dass sich wieder verstärkt Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus in unsere Gesellschaft einschleicht und teilweise öffentlich artikuliert wird. Schwochow hält sich streng an das Buch. Neue Ideen entfaltet er nicht.

Deutschland, kurze Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Siggi Jepsen, der Sohn eines Dorfpolizisten, sitzt in einer Besserungsanstalt ein. Er soll in einem Aufsatz „Die Freuden der Pflicht“ beschreiben. Ihm fällt nichts ein. Eine nackte Leibesvisitation kommt einer Demütigung gleich.

Nach einiger Zeit beginnt er sich an seine Kindheit am äußersten Rand von Schleswig Holstein, während des zweiten Weltkriegs, zu erinnern. Sein Vater, der Ordnungshüter Jens Ole Jepsen, für den der Begriff der Pflichterfüllung an oberster Stelle steht und der dafür sorgt, dass aus seinem Sohn etwas brauchbares wird, hat den Auftrag erhalten, dem Maler Max Ludwig Nansen ein Malverbot zu erteilen und es genauestens zu überwachen. „Ich tue nur meine Pflicht“, ein Satz, den er noch des Öfteren gebetsmühlenhaft widerholt. Der elf-jährige Siggi, der bei seinem Patenonkel Nansen ein-und ausgeht, soll ihn observieren. Der Junge gerät in einen schweren Gewissenskonflikt. Ist er nicht folgsam, wird auch schon mal seine Hand auf eine heiße Herdplatte gedrückt.

Nichtsdestotrotz, Siggi, für den Nansen ein Freund und Vertrauter ist, will ihn und seine Bilder vor dem strengen Vater schützen. Er schleppt die Bilder in ein verlassenes Haus. Er geht sogar so weit, dass er nach dem Krieg, bei einer Vernissage versucht, eins von Nansens Bildern zu stehlen, um es zu retten. Das ist der Grund, warum er in der Besserungsanstalt für schwer erziehbare Jugendliche landet.

Erzählt wir die tragische Geschichte eines Jungen, der zwischen zwei Männern steht, während der Faschismus sich immer weiter ausbreitet. Als sein Vater aus dem Krieg heimkommt, hat er nichts aus seinen Fehlern gelernt. Das ist das Bitterste, was der Film zeigt. Der gesamte Film ist in düstere Farben getaucht. Das Einzige an Buntheit sind Nansens Bilder.

Das Lenz die Figur des verfolgten Nansen an den Maler Emil Nolde anlehnt, dessen Werke von den Nazis als „entartete Kunst“ bezeichnet wurden, und das sich nach jüngsten Erkenntnissen herausstellt, dass er ein bekennender Nationalsozialist und Antisemit war, wird in Schwochos Film mit keinem Wort erwähnt. Insgesamt ist „Deutschstunde“ eine atmosphärisch dichte und handwerklich solide Neuverfilmung des legendären Romans.

Ulrike Schirm



24. Schlingel - Internationales Filmfestival für Kinder (Chemnitz)

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Das Festival für Kinder und junges Publikum findet seit 1996 alljährlich in Chemnitz statt.



Mit außergewöhnlichen und brandneuen Produktionen lockt das Internationale Filmfestival für Kinder und junges Publikum SCHLINGEL erneut vom 07.10 - 13.10.2019 Tausende kleine und große Cineasten aus dem sächsischen Chemnitz und Umgebung in den CineStar der Galerie Roter Turm.

Mehr als 230 Filme aus aller Welt werden im Programm zu sehen sein, um 128 konkurrieren in den Wettbewerben um die begehrten Trophäen. Alljährlich legt das Festival darüber hinaus seinen Programm-Fokus auf ein bestimmtes Land. In diesem Jahr ist es Schweden.

Neben erstklassigem Filmgenuss hält der SCHLINGEL mit Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Workshops auch ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Rahmenprogramm bereit. Zum dritten Mal in Folge ist der SCHLINGEL 2019 auch im Filmpalast Astoria in Zwickau zu erleben. Zudem werden in sachsenweiten Matinee-Tourneen ausgewählte Produktionen auch außerhalb des Festivals einem großen Publikum zugänglich gemacht.

Eröffnungsveranstaltung schon heute Abend mit spannenden Filmausschnitten.

Exklusive Einblicke ins diesjährige Festivalprogramm, spannende Filmausschnitte und interessante Filmgäste aus aller Welt gibt es bereits heute Abend, den 6. Oktober 2019 ab 19:00 Uhr bei der Eröffnung im CineStar. Durch den Abend führt KiKA-Moderatorin Jess. Karten gibt’s für 5,- Euro an allen bekannten Theater-Vorverkaufsstellen.

Der Clou: In der Festivalwoche erhält jeder Besucher der Eröffnung gegen Vorlage seiner Eintrittskarte im CineStar eine Freikarte für einen SCHLINGEL-Film nach Wahl.


Das Wettbewerbsprogramm startet am 7. Oktober 2019 ab 8:15 Uhr mit deutschen und internationale Erstaufführungen, die je nach Altersstufe parallel in verschieden Kinosälen der CineStar Galerie Roter Turm gezeigt werden. Neben Chemnitzer Festivalpremieren werden in den folgenden Tagen auch zwei Welturaufführungen, darunter eine aus Russland und eine aus Deutschland sowie zwei europäische Erstaufführungen - eine aus Südafrika und eine aus Kirgisien - gezeigt.

Erstmals preisgünstiges Open-Air-Kino tagsüber in den Ferien.

Erstmals können Kinder und Jugendliche ab Sonntag, den 11. August 2019 in der Herbst-Ferien-Woche auch tagsüber Open-Air-Kino erleben. Möglich macht dies eine knapp 30 Quadratmeter große LED-Leinwand am Theaterplatz. In den ab 4,- Euro im Parkett erhältlichen Tickets oder für neun Euro in der Lounge, werden Produktionen vergangener Festival-Editionen gezeigt, die allesamt einen wunderbaren Einblick in das vielfältige und überaus besondere SCHLINGEL-Angebot liefern.

Offiziell eröffnet wird die Ferienkino-Woche am Sonntag, den 11. August 2019 um 17.30 Uhr mit der französisch-belgischen Komödie „Der kleine Spirou“ von Nicolas Bary (Frankreich), welche beim SCHLINGEL 2017 mit dem Preis der Stadt Chemnitz ausgezeichnet wurde.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Der Film erzählt die Geschichte des jungen Spirou, der nach den Sommerferien die Schule wechseln soll, um zum Hotelpagen ausgebildet zu werden. Doch finden er und seine Freunde diesen Plan alles andere als toll. Eine Weltreise mit Freundin Suzette soll allen beweisen, dass er stattdessen durchaus das Zeug zum Abenteurer hat. Sein Großvater Pepe wird gespielt von dem großartigen Pierre Richard!

Die Ferienkino-Woche wird mit täglich drei Filmen fortgesetzt, die 10.30 Uhr, 13.00 Uhr und 17.30 Uhr anlaufen.

SCHLINGEL rief Arbeitsgemeinschaft (AG) Filmfestivals ins Leben.

Das Internationale Festival SCHLINGEL gehört übrigens zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft (AG) Filmfestivals. Bei einem ersten Zusammentreffen am 4. Juli 2019 in Kassel haben sich über 60 deutsche Filmfestivals zusammengetan, um sich untereinander zu vernetzen, bessere Bedingungen für Filmfestivals in Deutschland zu schaffen und gemeinsam mit den Filmschaffenden und anderen Verbänden Filmkultur zu stärken und zu fördern.

Filmfestivals stehen am Beginn der Auswertungskette; sie begreifen sich als Teil der Filmwirtschaft sowie der kulturellen Praxis Kino und ihrer Vermittlung. Allein in Deutschland gibt es circa 400 Filmfestivals, weltweit mehrere Tausend. Im Gegensatz zu den schwindenden Zuschauerzahlen im Kino verzeichnen Filmfestivals eine stetig zunehmende Nachfrage. Sie tragen überdies zur sozialen Aufwertung von Kinoräumen erheblich bei.

Im Bemühen, die Kinoauswertung deutscher Filme attraktiver zu machen, kommt Filmfestivals eine zentrale Bedeutung zu. Leider wurde deren Stimme bei der Novellierung des Filmförderungsgesetzes aber bislang gar nicht gehört. Filmfestivals müssen im FFG künftig stärker berücksichtigt werden.

In einer Stellungnahme zur Novellierung des Filmförderungsgesetztes (FFG) fordert die AG Filmfestival: „Die Novellierung des FFG muss die Frage beantworten, wie das Kino als Auswertungsort von Filmen aufgewertet werden kann und welchen Stellenwert das Kino im Spektrum der Auswertungszusammenhänge künftig noch einnehmen soll."


Link: ff-schlingel.de


Zum zweiten Mal Naturfilmpreis in Mecklenburg-Vorpommern verliehen

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Auf Film gebannte Natur: Preisvergabe beim Darßer NaturfilmFestival in Wieck auf Darß und Umland 2019.



Die Dokumentationen "Wilde Nächte - Wenn die Tiere erwachen" und "Kongo - Schutz für den Gorillawald" sind die Gewinner des Deutschen Naturfilmpreises 2019.

Die Preise wurden am Samstagabend, den 5. Oktober 2019 beim Darßer Naturfilmfestival in Wieck auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst vergeben. Sie sind jeweils mit 7500 Euro dotiert. Zwölf Filme konkurrierten um den deutschen Naturfilmpreis. Zum Festival kamen mehr als 5000 Besucher.

Der poetische Film "Wilde Nächte - Wenn die Tiere erwachen" des aus Thüringen stammenden Uwe Müller habe die Jury mit Wortwitz, guter Musik und ungewöhnlichen Bildern überzeugt, hieß es.

Hier der Teaser:



Synopsis:
Wenn die Dunkelheit einbricht und die Menschen schlafen, erwachen nachtaktive Tiere wie Füchse, Marder und Uhus und trauen sich aus ihren Verstecken. Im Schutz der Dunkelheit suchen sie Partner, Reviere oder Nahrung. Nur Spuren verraten ihr nächtliches Treiben. Der Tierfilmer Uwe Müller zeigt dank moderner Nachtfilm-Technik die mit perfekten Sinnen ausgestatteten Tiere und bringt für den Zuschauer Licht ins Dunkel der geheimnisvollen Welt der Nachtschwärmer.


Die 45 Minuten lange Doku war im Januar erstmals auf Arte gezeigt worden und wurde zudem am 15. September 2019 beim Green Screen Festival im Schleswig-Holsteinischen Eckernförde, dem größten Internationalen Naturfilmfestival, mit der besten Musik ausgezeichnet.

Über zwei Jahre lang hat sich der Tierfilmer Uwe Müller auf die Lauer gelegt und so manche schlaflose Nacht verbracht. Um die mit perfekten Sinnen ausgestatteten Nachttiere vor die Kamera zu bekommen und ihr natürliches Verhalten einzufangen, brauchte er nicht nur Geduld. Mit moderner Nachtfilm-Technik ist es ihm gelungen, Licht ins unbekannte Leben der Tiere bringen.

Der dotierte Deutsche Naturfilmpreis wird erst seit 2018 verliehen, obwohl das Darßer Naturfilmfestival bereits 2005 vom Förderverein Nationalpark Boddenlandschaft anlässlich des 15. Gründungsjubiläums des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft ins Leben gerufen worden war. Wir hatten das Festival bereits bei unserem Urlaub auf Zingst am 5. August 2019 angekündigt.

Im Rahmen des Festivals wurden neben dem Deutschen Naturfilmpreis weitere Filme in verschiedenen Kategorien mit Preisen beehrt.


Die Preisträger des Deutschen Naturfilmfestivals:

Bester Film | Wildnis Natur
"Wilde Nächte – Wenn die Tiere erwachen" von Uwe Müller.

Bester Film | Mensch und Natur
"Naturparadiese mit Zukunft: Kongo – Schutz für den Gorillawald" von Thomas Weidenbach

Hier der Trailer:



Synopsis:
In den Regenwäldern im Norden der Republik Kongo geschieht Außergewöhnliches: Hier zerstören Holzfäller den Wald nicht, sondern tragen durch ihre Arbeit zum Erhalt der Tropenwälder bei. Die Holzfirma IFO kooperiert dabei eng mit Naturschützern. Mit Erfolg: Allein im Wald dieses Holzunternehmens leben 70.000 Gorillas. Mehr als irgendwo sonst.


Jury-Preis für herausragende Leistungen: Beste Kamera und Publikumspreis
"Die verrückte Welt der Hörnchen" von Yann Sochaczewski

Jury-Preis für herausragende Leistungen: Bestes Sounddesign
"Die Weihnachtsinsel und der Palmendieb" von Moritz Katz & Braydon Moloney

Preis der Kinderjury
"Magisches Island – Leben auf der größten Vulkaninsel der Welt" von Jan Haft

Zu den Themen der im Rahmen des Festivals gezeigten Filmen gehören wilde Tiere und atemberaubende Landschaften ebenso wie einzigartige Ökosysteme und seltene Arten. Spielorte sind das Nationalparkzentrum Darßer Arche in Wieck, die Multimediahalle in Zingst, das Ostseebad Prerow sowie das Ozeaneum in Stralsund.

Links: www.deutscher-naturfilm.de | www.darsser-naturfilmfestival.de

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Gewinner des Internationalen GREEN SCREEN Naturfilmfestivals.

Zur Vollständigkeit unserer Berichterstattung wollen wir das deutlich größere Internationale Green Screen Naturfilmfestival nicht außen vorlassen. Das ebenfalls an der Ostsee am 15. September 2019 im Schleswig-Holsteinischen Eckernförde zu Ende gegangene Naturfilmfestival Green Screen hatte mit über 22.300 Zuschauern erneut einen Besucherrekord aufgestellt.

Zum diesjährigen Themenschwerpunkt „Klimawandel“ bot Green Screen zahlreiche Sonderfilme und politische Diskussionen. An fünf Festivaltagen wurden insgesamt 119 Filme gezeigt. Mit diesem Zuschauerinteresse ist Green Screen das größte Naturfilmfestival in Europa. Zusätzlich besuchten 220 Experten der Naturfilmbranche aus aller Welt das Festival, darunter Vertreter aus den USA und Südafrika.

Green Screen ist neben den fünf Festivaltagen zwölf Monate im Jahr unterwegs: Sonderveranstaltungen in ganz Deutschland und in Dänemark erreichen weitere 22.500 naturbegeisterte Besucher. Von den insgesamt mehr als 45.000 Zuschauern besuchen in diesem Jahr 8.700 Schulkinder die naturpädagogischen Programme des Festivals.

Die wichtigsten GREEN SCREEN Preisträger 2019

Bester Film, dotiert mit 5.000 €:
"Herrscher einer vergessenen Welt - Biokos Drills" von Oliver Goetzl

Synopsis:
Vor der Küste Zentralafrikas liegt eine geheimnisvolle Insel im Atlantik: Bioko. Bedeckt von dichten Regenwäldern ist sie die Heimat für eine der seltensten Affenarten der Welt: Drills. Bisher gab es noch keinen Film über die vom Aussterben bedrohten Tiere. Dies ist das erste intime Porträt und zeigt erstmals ihren Lebensraum.


Heinz Sielmann Filmpreis, dotiert mit 7.500 €
"plan b: Die Wächter der Bäume" von Melanie Jost

Publikumspreis
"Going Nuts - Die verrückte Welt der Hörnchen" von Yann Sochaczewski

Hier der Trailer:



Synopsis:
Hörnchen gehören zu den bekanntesten und beliebtesten Tieren auf der Welt. Überall sind sie zu sehen, sie haben mittlerweile fast alle Lebensräume der Erde besiedelt und begleiten so manchen Spaziergänger im Park oder im Wald und amüsieren uns mit ihren akrobatischen Kletterkünsten. Manche Hörnchen können fliegen, viele leben am Boden oder in Bäumen und einige bevorzugen die Kälte oder die Hitze...


Beste Story
"Elephant Path / Njaia Njoku" von Todd McGrain

Beste Kamera
"Die Weihnachtsinsel & der Palmendieb" von Moritz Katz & Braydon Moloney

Beste Musik
"Wilde Nächte - wenn die Tiere erwachen" von Uwe Müller

Link: www.greenscreen-festival.de

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Greta Thunbergs Wutrede beim UN-Sondergipfel

Greta Thunberg und 15 Kinder reichten Beschwerde bei den Vereinten Nationen ein.

Im Zusammenhang mit den Veränderungen in der Natur durch die weltweite Klimaerwärmung wollen jetzt endlich auch wir die 16-jährige Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg und ihre Wutrede beim UN-Sondergipfel zum Klima erwähnen. Sie hatte dort zudem mit weiteren Kinder und Jugendliche aus zwölf Ländern eine Beschwerde beim Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen eingereicht.

In einer emotionalen Rede hatte die schwedische Schülerin am 23. September 2019 Politikern aus aller Welt eklatantes Versagen beim Klimaschutz vorgeworfen.

Hier nochmals der Clip:



Mit Tränen in den Augen fragte sie: "Wie könnt ihr nur weiter wegschauen?" Thunberg warf den Politikern vor, sie seien immer noch nicht reif genug zu sagen, wie ernst die Lage sei. "Wir stehen am Anfang eines Massenaussterbens und alles, worüber ihr reden könnt, ist Geld und die Märchen von einem für immer anhaltenden wirtschaftlichen Wachstum - wie könnt ihr es wagen?"


Die Beschwerde ist aufgrund eines Zusatzprotokolls zur Kinderrechtskonvention möglich. Die Kinder und Jugendlichen zwischen 8 und 17 Jahren aus Argentinien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Indien, den Marshallinseln, Nigeria, Palau, Südafrika, Schweden, Tunesien und den USA werden dabei von einer Rechtsanwaltskanzlei unterstützt. Auch Unicef unterstützt das Anliegen der Kinder, ist aber nicht offizieller Partner der Beschwerde.

Quellen: MSN | RP Online | ZDF


Aufruf zu Einreichungen für achtung berlin - new berlin film award

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Call for Entries ist geöffnet - Filmeinreichung für 2020.



BIS ZUM 1. DEZEMBER 2019 KÖNNEN AKTUELLE FILME ALLER LÄNGEN UND GENRES ZUM WETTBEWERB 'MADE IN BERLIN-BRANDENBURG' 2020 EINGEREICHT WERDEN.

CALL FOR ENTRIES - Filmeinreichung für 2020
Wettbewerb Made in Berlin-Brandenburg

achtung berlin – new berlin film award, das Festival für neues Kino aus Berlin- Brandenburg, feiert vom 15. - 22. April 2020 seine sechzehnte Ausgabe!

Ab sofort können aktuelle abendfüllende Spiel- und Dokumentarfilme, mittellange Filme und Kurzfilme zur den Auswahlsichtungen für den Wettbewerb 'Made in Berlin-Brandenburg' eingereicht werden.
Die Filmanmeldung geschieht ausschließlich über den Festivalpartner FilmFestivalLife.com

Die Filmeinreichung endet am 1. Dezember 2019.


Den direkten Link zur Anmeldung sowie die Teilnahmebedingungen für den Wettbewerb 'Made in Berlin-Brandenburg' gibt es auf der website von www.achtungberlin.de.

Mit dem Fokus auf den kreativen Output des Filmstandorts Berlin-Brandenburg hat sich achtung berlin - new berlin film award als zweitgrößtes Berliner Filmfestival etabliert.

Im Mittelpunkt des Filmprogramms steht die Wettbewerbssektion 'Made in Berlin-Brandenburg', in der aktuelle Filme aller Genres und Längen um den 'new berlin film award' in verschiedenen Kategorien konkurrieren.

Komplettiert wird das Festival für neues Kino aus Berlin-Brandenburg durch die Sektionen 'Berlin Independent', 'Berlin Documents' sowie weiteren Programmhighlights. Mit einer filmhistorischen Retrospektive und den informativen achtung berlin Branchentagen rundet achtung berlin - new berlin film award das Festivalprogramm ab.

Hier geht's direkt zur Filmanmeldung!


Link: achtungberlin.de


Berlin Photo Week & DOKU.ARTS 2019

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DOKU ARTS 12 auch diesmal wieder im Zeughaus Kino.



Liebe Freunde der Kunst. Es ist lang her, aber wir erinnern uns, dass eine der ersten Veranstaltungen von DOKUARTS im Jahre 2007 noch in der Akademie der Künste stattfand. Während im August 2019 die Rencentres International Paris/Berlin mit ihren neuen Filmen zur zeitgenössischen Kunst noch das Haus der Kulturen der Welt (HKW) bevorzugten, haben die DOKUARTS in den letzten Jahren das etwas kleinere Zeughaus Kino im Deutschen historischen Museum für sich entdeckt.

Allerdings ist das große Auditorium im HKW wegen grundlegender Sanierung derzeit sowieso geschlossen. Darunter wird auch die 70. Berlinale leiden und das Gebäude für ihr Generation Programm im Februar 2020 nicht nutzen können.

Für DOKUATRS, dem 12. Festival für Filme zur Kunst, das vom 10.-27. Oktober 2019 stattfindet, steht glücklicherweise das bewährte Zeughaus Kino im DHM wieder zur Verfügung.

Übrigens passt der Termin auch dieses Jahr wieder optimal zu anderen Veranstaltungen, die für kunstinteressiertes Publikum von Bedeutung sein könnten. Schon 2016 wurde DOKUARTS in der selben Woche wie der European Month of Photography (EMOP) veranstaltet. Diesmal ist es die Berlin Photo Week, die gleichzeitig stattfindet. Doch dazu später mehr.

DOKUARTS wurde 2006 in der Akademie der Künste auf Initiative des Künstlerischen Leiters des Festivals, Andreas Lewin, gegründet. Seither ist das Festival auch international bei FilmemacherInnen, Produzenten*Innen sowie Kulturinstitutionen gefragt. Seit 2012 ist es regelmäßig in Berlin und mit einem Teil der Filmauswahl auch in Rio de Janeiro/Brasilien zu Gast.

Diesmal werden 25 Filme aus 17 Ländern gezeigt, darunter Brasilien, China, Iran, der Libanon, Mexiko und Pakistan. Alle Werke, von denen mehr als die Hälfte unter der Regie von Filmemacherinnen entstanden sind bzw. von Künstlerinnen handeln, sind erstmalig in Berlin zu sehen und überwiegend Deutschlandpremieren.

Zahlreiche Regisseur*innen werden ihre Arbeiten persönlich vorstellen, darunter Filme mit und über: Armando, Mania Akbari, Miles Davis, Ida Haendel, Jacqueline de Jong, Anne Teresa De Keersmaeker, Miloš Forman, Seamus Heaney, Toyo Ito, Naomi Kawase, Buster Keaton, Maleonn (Ma Liang), Piet Oudolf, Ziva Postec, Paula Rego und Orson Welles.

Reservierungen werden über das Zeughaus Kino entgegengenommen (Einzelvorstellung: € 5,- | 25 Filme für € 30,- mit dem Festivalpass)

Symposium Nuances Now

Am 11. Oktober 2019 findet von 14-18 Uhr das fünfte DOKUARTS-Symposium statt, das sich unter anderem mit der Aktualität der Nuance auseinandersetzt und deren Bedeutung für das dokumentarische Filmemachen diskutiert. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldungen sind noch möglich unter info@doku-arts.de. Nähere Informationen zum Programm der Tagung sind hier zu finden.

Hinweis:Die Beschreibungen zum Filmprogramm haben wir am Ende des Textes im Link unter der erweiterten Ansicht eingefügt, um die Seite übersichtlicher zu gestalten.

Link: doku-arts.com

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Vom 10. bis 13. Oktober 2019 treffen sich Fotografen und Liebhaber der Fotografie auf der Berlin Photo Week 2019, deren Eröffnung am Mittwoch, den 10. Oktober 2019 um 12:00 Uhr im Kraftwerk Berlin stattfindet.

Mit dabei als Hauptpartner: Canon mit seinem kompletten Portfolio, dem Canon Professional Service (CPS) sowie Referenten bei der tPIC (The Professional Imaging Conference). Canon Deutschland ist zudem mitverantwortlich für die diesjährige Gestaltung der Veranstaltung.

Hier ein Trailer vom letzten Jahr:



Die Foto Online Community EyeEm gründete 2018 die Berlin Photo Week als ein neuartiges und kreatives Foto Festival. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung im vergangenen Jahr mit mehr als 10.000 Fotobegeisterten kehrt die Berlin Photo Week zurück in die Hauptstadt und macht Berlin wieder zum Zentrum für Fotografie.

In der kultigen Veranstaltungslocation „Kraftwerk Berlin“ ist Canon sprichwörtlich auf allen Ebenen vertreten.

Der FUNPLACE in der ersten Etage ist von Canon unter dem Motto „Live and Create“ ausgestattet. Hier ist alles instagrammable: Fotogene Installationen und kreative Set-ups für Endkonsumenten laden zum Ausprobieren der Canon Produkte sowie zu Foto-Experimenten und zum Teilen auf Social Media ein.

Die Gallery in der zweiten Etage ist zudem mit hochwertigen Canon Projektoren bestückt, die Installationen und brillante Bilder in Premiumqualität wiedergeben.

Im Rahmen der diesjährigen Berlin Photo Week findet auch erstmals die tPIC (The Professional Imaging Conference) statt, eine Konferenz für professionelle Anwender, die auf der dritten Etage im Kraftwerk Berlin stattfindet. Auf der Konferenz erhalten Profis die exklusive Möglichkeit, Tipps von angesehenen Branchenkennern und Experten zu erhalten. An zwei Tagen (11. und 12. Oktober 2019) präsentieren über 30 hochkarätige Referenten auf drei Bühnen unterschiedliche Vorträge aus den Bereichen Recht, Marketing und Business. Auch Canon wird auf der diesjährigen tPIC diverse Beiträge beisteuern, die von Canon Ambassadoren gehalten werden, u.a. zu den Themen Fotojournalismus, Selbstmarketing und New Business. Zudem nutzt Canon das professionelle Umfeld, um sich mit dem Canon Professional Service (CPS), Sensorreinigungen und einer exklusiven Beratung für Großformatdrucker zu präsentieren.

Parallel finden auf der Photo Week Off-Site-Events wie Photowalks, Masterclasses, Lectures, Portfolio Reviews und die jährliche Verleihung der EyeEm Awards statt. Canon ist dieses Jahr Sponsor der Award Kategorie „Street Photography“, eines der anspruchsvollsten Genres innerhalb der Fotografie.

Die Berlin Photo Week gibt allen Fotografie-Interessierten – vom ambitionierten Hobbyisten bis hin zum Profi – die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, sich zu vernetzen und voneinander zu lernen. Was alle jedoch verbindet: Die Leidenschaft zur Fotografie.

Rainer Führes, Geschäftsführer von Canon Deutschland: „Die Berlin Photo Week macht Fotografie und ihre verschiedenen Formen erlebbar. Unsere Gesellschaft ist so visuell wie nie und der Bedarf an guten Bildern wächst stetig – sowohl bei Profis als auch bei Enthusiasten. Unser Ansinnen ist es, unseren Kunden nicht nur die besten Produkte an die Hand zu geben, sondern Fotografen auch in ihren gestalterischen Kreationen zu unterstützen. Wir freuen uns, zusammen mit EyeEm, die Besucher der Berlin Photo Week auf ihren individuellen Wegen der Fotografie zu begleiten.“

Gen Sadakane, Co-Founder und Creative Director von EyeEm, ergänzend dazu: „Canon brennt wie wir für die Fotografie. Wir teilen das Ziel, die Foto-Community weltweit zu unterstützen und zu inspirieren. Deshalb freuen wir uns sehr, dass Canon als weltweit größter Imaging-Hersteller mit mehr als 80 Jahren Expertise im Imaging-Bereich die Berlin Photo Week als Hauptpartner unterstützt.“


Canon wird sein komplettes Portfolio auf der Berlin Photo Week ausstellen, welches die gesamte Imaging-Kette abbildet: Von der Aufnahme beeindruckender Bilder bis hin zum Drucken im Groß- und Kleinformat und Teilen der Bilder.

Weitere Infos unter: www.berlinphotoweek.com
Location: www.kraftwerkberlin.de
Quellen: photoscala | Profifoto | EyeEm | Lumix | Canon


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Das Filmprogramm der 12. DOKUARTS-Ausgabe umfasst:

ARCADIA (GB 2018, R: Paul Wright, Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs, Eröffnungsfilm) Der preisgekrönte Filmemacher Paul Wright hat sich durch Archivmaterial des British Film Institutes und des BBC gearbeitet, das 100 Jahre überspannt. Sein Film mit einem berückenden Soundtrack von Adrian Utley (Portishead) und Will Gregory (Goldfrapp) ist eine poetische, spannende Studie zu dem sich verändernden – und widersprüchlichen – Verhältnis der Briten zu ihrem Land.

THRESHOLD (LB 2018, R: Rania Stephan, Deutschlandpremiere, Vorfilm zum Eröffnungsfilm) Rania Stephans Filmexperiment besteht ausschließlich aus Tür- und Schwellen-Szenen eines ägyptischen Science Fiction Films von 1987 über einen obsessiven Wissenschaftler, der von der Idee einer in die Ewigkeit ausdehnbaren Zeit besessen ist. Auf unterhaltsame Weise gelingt es ihr, durch radikale Kürzung des Originals die Prophezeiung des Forschers zu erfüllen. Ein Kurzfilm an der Schwelle zwischen Erzählung und Abstraktion.

MIASMA, PLANTS, EXPORT PAINTINGS (CN 2018, R: Bo Wang, Pan Lu, Deutschlandpremiere in Anwesenheit von Bo Wang) In ihrem preisgekrönten Kurzfilm erkunden die chinesischen Künstler*innen Bo Wang und Pan Lu den Zusammenhang zwischen kolonialer Expansion, Wissenschaft und Bildherstellung. Ihre provokative Filmcollage zeigt auch, wie Vergangenheit sich in den Bildern der Gegenwart fortsetzt.

VARIATIONS KAWASE (FR/JP 2019, R: Yves Montmayeur, Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) führt das umfangreiche internationale Werk Naomi Kawases an seinen Ursprung zurück, den Montmayeur in der anhaltenden Faszination der Regisseurin für Japans traditionelle Kunstformen im Bereich von Musik, Gesang und Performance findet.

INDUS BLUES (PK 2018, R: Jawad Sharif, Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) erzählt von der vom Verschwinden bedrohten Welt traditioneller Musiker in Pakistan. Sharif versammelt in seinem Film die verbliebenen Meister der pakistanischen Volksmusik und macht die überwältigenden Landschaften Pakistans zum Schauplatz des Überlebenskampfes einer uralten und reichen Kultur, die sich an die dörflichen Ränder abgedrängt sieht.

THE EYES OF ORSON WELLES (GB 2018, R: Mark Cousins, Berlinpremiere) Orson Welles war nicht nur Schauspieler und Regisseur, sondern auch bildender Künstler. Der preisgekrönte Filmemacher Mark Cousins, zeitlebens ein Bewunderer Welles’, hat erstmals Zugang zu dessen Skizzen und Zeichnungen erhalten. Mit ihrer Hilfe gelingt es ihm, die einzigartige Weise, mit der Welles die Welt sah, erfahrbar zu machen.

NO FURTHER INSTRUCTIONS (MX 2017, R: Francisco González Piña, Berlinpremiere) - ein Architekturfilm, in dem gebaut wird. Die spannende Langzeitbeobachtung zeigt, wie mexikanische Ingenieure und Arbeiter in der Stadt Puebla pünktlich, präzise und im Kostenrahmen ein Museum für barocke Kunst errichten. Der komplexe, biomorphe Entwurf des japanischen Stararchitekten Toyo Ito lässt alle Beteiligten über sich hinauswachsen.

SEAMUS HEANEY AND THE MUSIC OF WHAT HAPPENS (GB 2019, R: Adam Low, Europapremiere in Anwesenheit des Regisseurs) zeichnet ein sehr persönliches Porträt des irischen Poeten und Nobelpreisträgers Seamus Heaney, der in diesem Jahr achtzig geworden wäre. Der Film rückt die Gedichte Heaneys ins Zentrum und zeigt so einen Dichter, dessen Schreiben tief in seiner nordirischen Herkunft wurzelt und dabei stets den Anspruch auf Freiheit in sich trägt.

MILES DAVIS: BIRTH OF THE COOL (US/GB 2019, R: Stanley Nelson, Berlinpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) wirft einen frischen Blick auf den Mythos „Miles Davis“. Unveröffentlichtes Archivmaterial und die Stimmen von berühmten Kollegen, seinen Kindern und Partnerinnen lassen das kaleidoskopartige Porträt eines grenzüberschreitenden Künstlers entstehen, der die amerikanische Kulturgeschichte wie kaum ein anderer geprägt hat.

THE GREAT BUSTER: A CELEBRATION (US 2018, R: Peter Bogdanovich, Deutschlandpremiere) Der amerikanischen Regisseur Peter Bogdanovich präsentiert in seiner neuen Dokumentation über Buster Keaton faszinierende Archivfunde aus allen Lebensphasen des großen stummen Clowns, die er mit zahlreichen Filmausschnitten und einem erfrischend geistreichen Voiceover zum Leben erweckt.

UP THE MOUNTAIN (CN 2018, R: Yang Zhang, Berlinpremiere) zeigt das Leben in einem abgelegenen Bergdorf, dem der Zuzug eines Künstlers aus Shanghai eine ungewöhnliche Kunstschule beschert hat. Seine Schüler*innen sind - mit einer Ausnahme - die älteren Frauen des Dorfes: ein Zusammentreffen von Vergangenheit und Gegenwart, aus dem schöne, bizarre und märchenhafte Momente erwachsen.

MAKING WAVES: THE ART OF CINEMATIC SOUND (US 2019, R: Midge Costin, Berlinpremiere) Der Ton steht im Kino trotz seiner Bedeutung für die psycho-physische Wirkung von Filmen oft im Schatten der Bilder. Kenntnisreich und unterhaltsam erzählt die Sounddesignerin Midge Costin die Filmgeschichte aus der Perspektive des Tons und zeigt, wie sich die technische und künstlerische Entwicklung des Tons und die sich wandelnden Erzählweisen gegenseitig bedingt und befruchtet haben.

JACQUELINE DE JONG – THE ART REBEL (FR 2019, R: François Levy-Kuentz, Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) Die 1939 in den Niederlanden geborene Künstlerin Jacqueline de Jong ist eine Rebellin im Leben wie in der Kunst. Ihr von permanentem Wechsel der Stile bestimmtes Werk lässt sich kaum einordnen. François Lévy-Kuentz gelingt ein unkonventionelles, höchst unterhaltsames Porträt der scharfzüngigen Künstlerin, die er ein Jahr lang mit der Kamera begleitete.

LIFE AS IT IS: MILOŠ FORMAN ON MILOŠ FORMAN (D 2018, R: Robert Fischer, Berlinpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) Als der Filmhistoriker Robert Fischer vom Tod Miloš Formans erfuhr, fasste er den Entschluss, aus einem Gespräch, das er 2000 mit dem Regisseur geführt hatte, einen abendfüllenden Interviewfilm zu montieren. Forman zeigt sich darin als begnadeter Erzähler und scharfsinniger Zeitzeuge, der von jener Freiheit und jenen viel zitierten Werten zeugt, die Europa mit Amerika verbinden und die heute oft so hohl klingen.

ZIVA POSTEC. THE EDITOR BEHIND THE FILM SHOAH (CA 2018, R: Catherine Hébert, Deutschlandpremiere in Anwesenheit der Regisseurin) Ziva Postec arbeitete als Editorin an Claude Lanzmanns legendärem Dokumentarfilm „Shoah“. Catherine Héberts Porträt würdigt Postecs zentrale Rolle bei dem Prozess, aus 350 Stunden Material jenen Film herauszuarbeiten, der zum Meilenstein in der filmischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust wurde. Ihr Film dokumentiert diese Herkulesarbeit und ist zugleich die längst fällige Anerkennung einer beeindruckenden Frau.

THE HAENDEL VARIATIONS (D 2018, R: Christine Jezior, Berlinpremiere in Anwesenheit der Regisseurin) Christine Jezior widmet der legendären polnisch-britischen Violinistin Ida Haendel ein ungewöhnliches Porträt. Von 2009 bis 2017 hat sie die nun 91-jährige Musikerin filmisch begleitet. Entstanden ist ein sensibler, philosophischer Film über das Alter, über menschliche Größe und Virtuosität, in dem die wunderbare Ida Haendel die Hauptrolle spielt.

RUDEBOY: THE STORY OF TROJAN RECORDS (GB/JM 2018, R: Nicolas Jack Davies, Berlinpremiere) Das legendäre Londoner Plattenlabel Trojan Records war Dreh- und Angelpunkt bei der Eroberung Großbritanniens durch die jamaikanische Musik in den 1960er Jahren. Nicolas Jack Davies erzählt die fast vergessene Geschichte der Begegnung der britischen Arbeiterjugend mit der jamaikanischen Subkultur, ohne die die moderne multikulturelle Gesellschaft in Großbritannien nicht denkbar wäre.

THE MYTH OF ARMANDO (NL 2018, R: Sjors Swierstra, Jan Minneboo, Deutschlandpremiere in Anwesenheit der Regisseure) „Armando“ ist das Pseudonym jenes enigmatischen Künstlers und Autors, dessen Werk obsessiv um Gewalt und Kriegstraumata kreist. In den Niederlanden wurde er zur prägenden Figur der Nachkriegskunst. Am Ende seines Lebens konfrontieren die Filmemacher ihn mit dem mythischen Bild, das er von sich selbst schuf.

FIVE SEASONS: THE GARDENS OF PIET OUDOLF (US/NL 2018, R: Thomas Piper, Berlinpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) Der niederländische Garten- und Landschaftsarchitekt Piet Oudolf, unter anderem bekannt für die gemeinsam mit Diller Scofidio + Renfro geplante New Yorker High Line, steht für eine neue Gartenkunst. Thomas Pipers poetische Filmsprache stellt Oudolfs kreativen Prozess, seine ästhetischen und ökologischen Ansichten und die wechselhafte Schönheit seiner Gärten vor.

OUR TIME MACHINE (CN 2019, R: Yang Sun, S. Leo Chiang, Europapremiere) Der Fotograf und Künstler Maleonn hat es sich in den Kopf gesetzt, gemeinsam mit seinem Vater - einst ein erfolgreicher Regisseur der Pekingoper - ein Puppentheaterprojekt zu realisieren. Doch der Vater erkrankt an Alzheimer. Mit dramaturgischem Geschick destillieren die Filmemacher aus der Geschichte einer Theaterproduktion das humorvoll berührende Porträt einer Vater-Sohn-Beziehung.

BANDO, A MOVIE OF: (BR 2018, R: Lázaro Ramos, Thiago Gomes, Europapremiere) Im Umfeld der Samba-Reggae-Formation Olodum entstand 1990 die Bando de Teatro Olodum mit ihrer afrobrasilianischen Version von Augusto Boals Theater der Unterdrückten. Erstmals erzählt eine Dokumentation mit Interviews und unveröffentlichtem Videomaterial von der überbordenden Kreativität und emanzipatorischen Kraft des einzigartigen Ensembles im Ringen um politische und künstlerische Anerkennung.

THE MIRACLE OF THE LITTLE PRINCE (NL/NO 2018, R: Marjoleine Boonstra, Berlinpremiere in Anwesenheit der Regisseurin) Mit visueller Kraft erzählt Marjoleine Boonstra von Menschen, die sich mit der Übersetzung von Antoine de Saint-Exupérys Klassiker „Der Kleine Prinz“ für den Erhalt ihrer vom Verschwinden bedrohten Sprache einsetzen. Die Vereinten Nationen haben 2019 zum Jahr der indigenen Sprachen erklärt. Boonstras feinsinniger, poetischer Film leistet dazu einen wunderbaren Beitrag.

A MOON FOR MY FATHER (IR/GB/D 2019, R: Mania Akbari, Douglas White, Deutschlandpremiere in Anwesenheit von Douglas White) Die iranische Filmemacherin Mania Akbari und der englische Künstler Douglas White untersuchen in einem persönlichen Essayfilm in Briefform die Beziehung von Körper, Objekt, Trauma und Erinnerung. Der poetische Gestus des Briefwechsels macht diesen eindringlichen Film zu einer Meditation über den Zusammenhang von Leben und Kunst.

PAULA REGO, SECRETS & STORIES (GB/PT 2017, R: Nick Willing, Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs) Die anglo-portugiesische Malerin Paula Rego gewann in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Ansehen. Mit Hockney, Freud und Bacon gehört sie heute zu den führenden figurativen Malern ihrer Generation. Ohne die geheimnisvolle Mehrdeutigkeit ihrer Bilder anzutasten, zeigt Regos Sohn Nick Willing in seinem Dokumentarfilm die zutiefst autobiografischen Resonanzen ihres künstlerischen Universums.

MITTEN (BE/FR 2019, R: Olivia Rochette, Gerard-Jan Claes, Deutschlandpremiere in Anwesenheit der Regisseure) Seit über 35 Jahren kreiert Anne Teresa De Keersmaeker mit ihrer Gruppe „Rosas“ Stücke, die sich intensiv mit Musik und Komposition auseinandersetzen. Rochette und Claes haben sie bei ihren kollaborativen Probenarbeiten filmisch begleitet und einen faszinierenden Einblick in die äußerst präzise Arbeit der Choreografin geschaffen.

Link: doku-arts.com


Gewinner von Filmfest Hamburg & Zürich Film Festival 2019

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"Pelikanblut"überzeugte in Hamburg - "Systemsprenger" in Zürich.



In gewisser Weise sind "Pelikanblut" von Katrin Gebbe und "Systemsprenger" von Nora Nora Fingscheidt ähnlich. Ersterer ist ein klein wenig jüngeren Datums und feierte seine Premiere jüngst in Venedig und anschließend in Toronto, während der zweitgenannte Film bereits im Februar im Wettbewerb der 69. Berlinale gezeigt wurde, und seit Mitte September in zahlreichen deutschen Kinos mit Erfolg läuft.

Beides sind Filme von Frauen und in beiden Fällen geht es um schwer erziehbare Kinder. Damit enden aber auch die Gemeinsamkeiten, denn Gebbes Film, der nun in Hamburg seine deutsche Premiere feierte und zum Gewinner des mit 25.000 Euro dotierten Hamburger Produzentenpreises erklärt wurde, ist für die breite Kinoleinwand angedacht und legt seinen Schwerpunkt mehr auf das Unvermögen der Mutter, mit dem fünf Jahre alten adoptierten Kind und ihren Ausrastern klarzukommen.

In "Systemsprenger" dagegen, einem 16:9 Fernsehfilmformat, der in Zürich als Bester Film im Wettbewerb des Fokus: Schweiz, Deutschland, Österreich ausgezeichnet wurde, steht dagegen ganz die neunjährige Benni mit ihrer Anpassungsunfähigkeit im Mittelpunkt des Geschehens. Der Film, der zuvor noch nicht in der Schweiz angelaufen war, geht übrigens für Deutschland in der Kategorie des sogenannten Auslands-Oscars 2020 ins Rennen, für das sich diesmal 93 Länder bewerben, fünf mehr als im letzten Jahr.

Doch bevor wir zu den Preisen in Zürich kommen, die wir ebenfalls chronologisch abarbeiten wollen, ein Überblick der Reihe nach von den Gewinnern in Hamburg, die am 5. Oktober 2019 verliehen wurden. Dort hatten insgesamt 144 Produktionen auf dem Programm gestanden. Das Festival konnte einen Zuwachs von 2.000 Besuchern gegenüber dem Vorjahr und insgesamt 45.000 Besucher verzeichnen.

Die Preise des 27. FILMFEST HAMBURG:

Den mit 25.000 Euro dotierten Hamburger Produzentenpreis »Deutsche Kinoproduktionen«, um den sieben Filme der Sektion "Große Freiheit" konkurrierten, durfte Verena Gräfe-Höft für den von ihr produzierten "Pelikanblut" (Regie: Katrin Gebbe) in Empfang nehmen. Hauptdarstellerin Nina Hoos wurde wenige Tage zuvor mit dem Douglas Sirk Preis ausgezeichnet.

Hier ein Ausschnitt:



Bei den neun Filmen der Sektion "Freihafen", die für den Hamburger Produzentenpreis »Europäische Kino-Koproduktion« nominiert waren, machte Michael Henrichs als deutscher Koproduzent von "You Will Die at Twenty" (Regie: Amjad Abu Alala) das Rennen. Die Auszeichnung ist ebenfalls mit einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro verbunden. Beide Preise werden von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg gestiftet. Darüber hinaus stellt die Hamburger Postproduktionsfirma Optical Art ein Kino-Grading im Wert von 15.000 Euro für den ausländischen Koproduzenten des Gewinnerfilms zur Verfügung. Dieses geht an die französische Firma Andolfi mit Sitz in Paris.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Ein zu Tode geweihter unter den Lebenden: Ein Junge wächst mit einem Fluch auf und wird in seinem Dorf wie ein Aussätziger behandelt. Kurz nach seiner Geburt werden Muzamil und seine Eltern mit einer fatalen Weissagung konfrontiert: Ein islamischer Derwisch prophezeit ihnen, dass der Junge mit zwanzig sterben wird. Der Vater verlässt daraufhin die Familie. Muzamil wird von seiner Mutter allein aufgezogen, die ihn umsorgt und überbehütet. Die Dorfbewohner meiden den Verfluchten, auch weil sie keinen Sinn darin sehen, eine Beziehung mit jemandem einzugehen, der ohnehin bald stirbt. Dann wird Muzamil 19.


In der Reihe "Televisionen" kam "Das freiwillige Jahr" zu Preisehren. Der von Ingmar Trost produzierte Fernsehfilm von Ulrich Köhler und Henner Winckler erhielt den Hamburger Produzentenpreis »Deutsche Fernsehproduktionen«, der gleichfalls mit 25.000 Euro dotiert ist und von der VFF gestiftet wird.

Weitere Preise gingen an Regisseur Julien Elie für seinen Film "Dark Suns" - er gewann den mit 10.000 Euro dotierten "Sichtwechsel" Filmpreis.

Hier der Trailer:



Jurybegründung:
"Ein umwerfender Film, nicht nur aufgrund der Relevanz und Brisanz seines Themas, sondern aufgrund des unbedingten Willens, es in aller Tiefe auszuloten, Zusammenhänge aufzuzeigen, die ein politisch alarmierendes, sehr deutliches Bild der gesellschaftlichen Zustände in Mexiko zeichnen. Ein mutiger Film: Unglaublich, wieviel Vertrauen Julien Elie bei den betroffenen Zeitzeug*innen aufbauen konnte, die sich trotz deutlich beschriebener Gefahren in intimstem Schmerz offenbaren. Ein komplett uneitler Film, der bei aller Professionalität der Recherche die gewählten Mittel ausschließlich der Transparenz des Sujets unterordnet und dabei nie die Perspektive der Protagonist*innen, noch die der Zuschauer*innen missachtet. Die Vielstimmigkeit der Recherche ergibt das Portrait eines willkürlichen Gewalt- und Terrorsystems. Gleichzeitig impliziert der Film einen Sichtwechsel, insofern er die Möglichkeit und die gelebte Realität von individuellem Widerstand dokumentiert. Darin liegt seine monolithische Stärke."


Sebastian Brameshuber wurde für sein Werk "Bewegungen eines nahen Bergs" der »Politische Preis« der Friedrich-Ebert-Stiftung zugesprochen, der mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden ist. Den ebenfalls mit 5.000 Euro verbundenen »NDR-Nachwuchspreis« für Langfilmdebüts oder zweite Regiearbeiten gewann Mehdi M. Barsaoui für "Ein Sohn".

Publikumsfavorit war "Psychobitch" von Martin Lund aus Norwegen, der den mit 5.000 Euro dotierten Commerzbank-Publikumspreis holte. Der Film siegte auch beim Kinderfilmfest MICHEL.

Hier der Trailer:



"Porträt einer jungen Frau in Flammen" von Céline Sciamma wurde mit dem »Art Cinema Award« des Internationalen Verbands der Filmkunsttheater (C.I.C.A.E.) geehrt und der »Preis der Filmkritik« ging an "Leben im Fuchun Gebirge" von Gu Xiaogang.

Links: www.filmfesthamburg.de | www.michel-kinderfilmfest.de

Das 28. Filmfest Hamburg wird im kommenden Jahr vom 24. September bis 3. Oktober 2020 stattfinden.

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Die Preisträger des 15. ZFF.

Das am 6. Oktober 2019 zu Ende gegangene 15. Zurich Film Festival vergab seine Auszeichnungen für die drei Wettbewerbe in die USA, nach Rumänien und nach Deutschland.

Nora Fingscheidts "Systemsprenger", der auch für Deutschland ins Oscar-Rennen, um den besten nicht englischsprachigen Film geht, gewann das Goldene Auge im Wettbewerb »Fokus: Schweiz, Deutschland, Österreich«.

Hier der Trailer:



Der österreichische Beitrag "Lillian" von Andreas Horvath erhielt eine besondere Erwähnung.

Hier der Trailer:



Die Jury des Wettbewerbs »Internationaler Spielfilm« um Präsident Oliver Stone kürte "Sound of Metal" von Darius Marder zum Sieger. Besondere Erwähnungen gab es für "Just 6.5" von Saeed Roustaee, "A White, White Day" von Hlynur Pálmason sowie "Babyteeth" von Shannon Murphy, dessen Trailer wir hier zeigen können.



Trine Dyrholm wurde für ihre schauspielerische Leistung in "Queen of Hearts" ausgezeichnet; David Zonana konnte sich über die Auszeichnung als bester Regisseur für "Mano de obra" freuen.

Den Wettbewerb "Internationaler Dokumentarfilm" entschied "Collective" von Alexander Nanau für sich. Mit einer besonderen Erwähnung bedachte die Jury "17 Blocks" von Davy Rothbart und "Midnight Family" von Luke Lorentzen.

Als "Beste Internationale Serie" machte "Just For Today" von Nir Bergman und Ram Nehari das Rennen.

Favorit des Publikums war der Dokumentarfilm "Vokunteer" von Anna Thommen und Lorenz Nufer. Die Kinderjury wählte Sarah Winkenstettes "Zu weit weg" zu ihrem Liebling. Der Kinderpublikumspreis ging an "Invisible Sue - Plötzlich unsichtbar" von Markus Dietrich aus Deutschland.

Hier der Trailer:



Der erstmals im Rahmen des ZFF vergebene Zürcher Filmpreis für eine Schweizer Produktion ging an "Le vent tourne" von Bettina Oberli (Bester Spielfilm), "Immer und Ewig" von Fanny Bräuning (Bester Dokumentarfilm) und "Summerloch" von Moris Freiburghaus (Bester Kurzfilm).

Der in Zusammenarbeit mit Eye on Science lancierte »Science Film Award« ging an Niklaus Hilber für sein Werk "BRUNO MANSER - DIE STIMME DES REGENWALDES", welcher am Zurich Film Festival Weltpremiere feierte.

Hier der Trailer:



Jurybegründung:
"Es ist ein umfassender und dringend aktueller Film über die Erhaltung der Wälder, die biologische Vielfalt und die Bedeutung der Achtung der Menschenrechte".


Im Rahmen einer glamourösen Award Night im Opernhaus wurde auch der Golden Icon Award an Cate Blanchett vergeben.

Link: zff.com

Quellen: Filmfest Hamburg | Zurich Film Festival | Filmecho | Blickpunkt:Film


Film Festival Cologne 2019 (Köln)

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Gestern fand der Start des Film Festival Cologne (#ffcgn) in NRW statt.



Kaum ist das Filmfest Hamburg zu Ende gegangen, dreht sich das Festivalkarussell in Köln mit dem Film Festival Cologne weiter.

Unter dem Motto: "Schon jetzt sehen, was morgen wichtig ist" präsentiert das Film Festival Cologne vom 10. bis 17. Oktober 2019 erneut die weltweiten Trends und herausragenden Arbeiten audiovisuellen Erzählens.


Das noch recht junge Festival hat zwar noch nicht die Bedeutung von Hamburg, München oder gar Berlin erreicht, aber als Produktionsort im Umfeld des WDR, dem größten Landesanstalt im ARD-Verbund, gewinnt Köln zunehmend an Bedeutung.

Die Festivalreihen kuratieren gewohnt verlässlich die aktuellen Highlights und die maßgeblichen Produktionen der nächsten Saison. Die thematischen Sessions und die Artist Talks diskutieren das interdisziplinäre Zusammenwirken von Film, gesellschaftlichen Entwicklungen und technischen Möglichkeiten. Und es werden wieder hochkarätige Gäste aus aller Welt erwartet, die ihre Werke persönlich vorstellen.

AWARDS 2019

FILMPREIS KÖLN
NICOLAS WINDING REFN
Mit dem von der Film- und Medienstiftung NRW und der Stadt Köln gestifteten und mit 25.000 Euro dotierten Filmpreis Köln wird der dänische Regisseur Nicolas Winding Refn geehrt. Gewürdigt werden Persönlichkeiten, die durch ihr Schaffen in herausragender Weise zur Weiterentwicklung der Film- und Mediensprache beigetragen haben…

THE HOLLYWOOD REPORTER AWARD
Abel Ferrara für TOMMASO
Der Hollywood Reporter Award zeichnet den besten fiktionalen Beitrag in den Wettbewerbsreihen TOP TEN TV und BEST OF CINEMA FICTION aus. Der Preis wird 2019 an den US-Regisseur Abel Ferrara für seinen Film TOMMASO verliehen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert…

COLOGNE CREATIVE AWARD
Hideo Kojima
Der Cologne Creative Award zeichnet eine Persönlichkeit aus, die durch eine mediale Ausdrucksform auf visionäre und kreative Art und Weise dazu beiträgt, die Zukunft des audiovisuellen Erzählens zu gestalten. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird erstmalig verliehen und geht an den japanischen Games-Entwickler Hideo Kojima…

INTERNATIONAL ACTORS AWARD
August Diehl
Der International Actors Award zeichnet Persönlichkeiten aus, die in herausragender Weise durch ihre schauspielerischen Leistungen Bekanntheit und Anerkennung im internationalen Film- und TVGeschehen erlangt haben. Der von Network Movie gestiftete Preis von 10.000 Euro geht in diesem Jahr an deutschen Schauspieler August Diehl…

PHOENIX PREIS
Nanfu Wang
Der phoenix-Preis wird für den besten Dokumentarfilm in den Wettbewerbsreihen TOP TEN TV und BEST OF CINEMA DOCUMENTARY verliehen. Der Preis wird von dem TV-Sender phoenix gestiftet und ist mit 10.000 Euro dotiert. Die in China geborene US Regisseurin Nanfu Wang erhält in diesem Jahr die Auszeichnung für ihren Dokumentarfilm ONE CHILD NATION…

FILMPREIS NRW
Der 2016 etablierte Filmpreis NRW zeichnet den besten Beitrag der Wettbewerbsreihe MADE IN NRW aus. Träger des mit 20.000 Euro dotierten Preises sind das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Köln und die Film- und Medienstiftung NRW…

MADE IN NRW
Ein großer Schwerpunkt des Festivals sind natürlich heimische Produktionen aus Nordrhein-Westfalen (NRW). Aber auch darin kommt unsere Stadt Berlin vor, denn derzeit ist keine andere Stadt für neue Filmdrehs mehr gefragt als Deutschlands Hauptstadt.

Patrick Vollrath inszeniert seinen ersten Langspielfilm "7500" als klaustrophobischen Cockpit-Thriller.

Synopsis:
Ein Flug von Berlin nach Paris. Co-Pilot Tobias Ellis bereitet routiniert den Abflug der Maschine vor. Der Start verläuft wie immer reibungslos. Doch dann versucht eine Gruppe junger Männer, ins Cockpit einzudringen. Tobias gerät in die Position, über Leben und Tod entscheiden zu müssen. Eine Tour de Force für den brillanten Joseph Gordon-Levitt.


BEST OF CINEMA FICTION & LOOK
Für Cineasten dürften die Reihen »Best of Cinema Fiction« sowie »Look« am interessantesten sein. Dort werden herausragende Werke des aktuellen Weltkinos gezeigt, die zuvor ihre Premiere auf internationalen Festival wie Venedig gefeiert haben.

In Václav Marhouls fast dreistündigen Spielfilm "The Paintet Bird" kommt ein gewaltiges und erschütterndes Meisterwerk von Venedig direkt nach Köln.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Ein Junge flieht während des Zweiten Weltkriegs in einem namenlosen osteuropäischen Land von Dorf zu Dorf. Seine Tante ist gestorben, die ihn im Auftrag seiner Eltern vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager bewahren sollte. Nach dem kontroversen gleichnamigen Roman von Jerzy Kosińksi aus dem Jahr 1965 erzählt der tschechische Regisseur Václav Mahoul in brillant komponierten Schwarzweißbildern von antisemitischen Grausamkeiten der Nazis und der Landbevölkerung.


Ein Meisterwerk des Arthauses ist dagegen "Portrait of a Lady on Fire" von Céline Sciamma, der bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet worden war.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die Pariser Malerin Marianne im Jahr 1770 auf eine Insel an der Küste der Bretagne: Sie soll heimlich ein Gemälde von Héloïse anfertigen, die bald verheiratet werden soll. Die junge Frau weigert sich, Modell zu sitzen um gegen die von ihrer Mutter arrangierte Ehe zu protestieren. Céline Sciamma (TOMBOY) liefert mit ihrem neuen Film einen exquisit gefilmten feministischen Gegenentwurf zu all den Filmen über Malerfürsten und ihre leicht bekleideten Musen.


Im Panorama der 69. Berlinale wurde bereits der bildgewaltige Filmtrip "Monos" des Kolumbianer Alejandro Landes gezeigt. Nun ist der Thriller, der in Sundance mit einem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet wurde, auch in Köln zu sehen.

Hier der Trailer:



Synopsis:
Eine Gruppe jugendlicher Guerilleros wacht in den Anden über eine US-Geisel. Aber halbautomatische Waffen und verrücktspielende Hormone sind keine gute Kombination. Letzte Reste von Disziplin gehen verloren, als die Geisel einen Fluchtversuch unternimmt und die Gruppe im Dschungel auseinanderfällt.


Dies drei Filmbeispiele sollten für einen kurzen Überblick genügen. Alles weitere kann ausführlich auf der Homepage des Kölner Festivals nachgelesen werden.

Die umfangreichen Filmvorführungen werden zudem durch zahlreiche Fachprogramme für die Branche ergänzt.

Link: filmfestival.cologne
Eine Veranstaltung der Cologne Conference GmbH




Berlin Photo Week, Prix Europe in Potsdam und 4. Europäischer Kinotag

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Zahlreiche Veranstaltungen, Preisverleihungen und Ausstellungseröffnungen beschäftigten uns an diesem Wochenende.




Mit hochinteressanten Zahlen wurde am gestrigen Freitag, den 11.10.2019 im Kraftwerk Berlin die Berlin Photo Week vom Hauptpartner Canon eröffnet. Auf die Veranstaltung, die neben einer Ausstellung vor allem den Schwerpunkt auf Vorträge für angehende Fotografen legt, hatten wir u.a. schon am Mittwoch hingewiesen.

Erstaunt haben uns dennoch Informationen, die uns vorher nicht geläufig waren:

Von allen jemals veröffentlichten Fotos auf der Welt, und das sind etliche Millionen, sollen davon allein 10% in diesem Jahr entstanden sein, hieß es in einem Vortrag des Canon Symposiums.

Offensichtlich haben nicht nur neue Kameramodelle, sondern auch die Smartphones mit immer besseren Objektiven eine Boom auf den Social-Media-Plattformen ausgelöst, der nicht mehr zu stoppen ist.

Sogar die Photokina soll künftig jährlich im Frühjahr in Köln stattfinden und nicht mehr in einem zweijährigen Turnus im Herbst.

Schwieriger ist jedoch das Geldverdienen mit professioneller Fotografie geworden. Wie angebliche Statistiken aufzeigen, soll jemand, der vielleicht im Internet auf zwei Millionen Followers in seinen Blogs oder auf Instagram Accounts verweisen kann, tatsächlich nur einen Rücklauf von einer Handvoll echter Kaufinteressenten haben.

Auch die Verschärfung des Urheberrechts hilft nicht immer den Fotografen, ihr Recht zu bekommen. Eigentlich sollten Veröffentlichungen jeweils den Namen des Fotografen angeben. Dies wird jedoch von einschlägigen Medien oft mit dem Hinweis auf den verschärften Datenschutz unterlassen, sodass es oft schwierig wird, den Urheber herausragender Fotografien herauszubekommen. Die Leidtragenden sind wiederum jene Fotografen, die als Freischaffende ihr Geld erwerben müssen, deren Namen aber kaum einer kennt.

Bekannte Namen in der Ausstellung des Kraftwerks Berlin.

Bekannte Namen dagegen haben wir in der Ausstellung im Kraftwerk Berlin gefunden. Dazu gehören unter anderem Sven Markquardt, Fotograf und Türsteher in Deutschlands bekanntestem Technoclub, dem Berghain Berlin. Seine Bilder der Underground-Szene sind legendär. Im Kraftwerk Berlin wurde ihm ein eigener Raum gewidmet, abgedunkelt und mit düsteren Basslauten untermalt. Auf der Berlinale liefen insgesamt drei Filme von und über den in Ost-Berlin aufgewachsenen Fotografen, der bei der DEFA in die Lehre ging. Einer davon, die Doku "Schönheit & Vergänglichkeit" von Annekatrin Hendel erscheint am 5. Dezember 2019 in den deutschen Kinos.

Hier der Trailer:



An anderer Stelle ist Olaf Heine mit Bildern aus seinem jüngst veröffentlichten Buch »Rwandan Daughters« zu sehen. Eine größere Ausstellung läuft zudem seit dem 7. September 2019 im Museum Frieder Burda in der Auguststraße 11-13 in 10117 Berlin, die noch bis zum 22. Februar 2020 geöffnet bleibt.

Ergänzt werden die Bilder um ein Video mit dem Making of zum Buch. Hier der Clip:



Synopsis:
Fast eine Million Menschen fielen dem Völkermord in Ruanda 1994 zum Opfer, etwa 250.000 Frauen wurden vergewaltigt. Heute leben Täter und Opfer oft Tür an Tür. Und während Frauen in der ruandischen Gesellschaft in den vergangenen 25 Jahren an Einfluss gewonnen haben, leben die Opfer der Vergewaltigungen und ihre Kinder weiterhin oft ausgegrenzt mit dem Stigma der Witwen und Waisen. Gerade die Töchter der Vergewaltigungsopfer sind es heute, die ihre traumatisierten Mütter auffangen und gegen das Stigma ankämpfen – mit beispiellosem Mut und grenzenloser Zuversicht in einer von schweren Traumata geprägten und autoritär regierten Gesellschaft. Rwandan Daughters ist ein Zeugnis der Kraft dieser Frauen.


Einen Eindruck vom Rundgang durch das Kraftwerk Berlin, bei dem fast alle namhaften Hersteller wie Canon, Nikon Sony Olympus, Leica, Panasonic, Fuji und auch Tamron ihre neusten Produkte zeigen und ausführlich Interessenten beraten können, schildert unsere Kollegin Elisabeth Nagy nachfolgend. Ihren Text hat sie mit ein paar selbst geschossenen Bildern unterlegt.

Berlin Photo Week - Notizen & Impressionen

Die 2. Berlin Photo Week hat sich das Kraftwerk ausgeguckt, wo es auf zwei bzw. drei Ebenen viel zu sehen und auszuprobieren gibt. Das Kraftwerk hatte bereits, das ist jetzt zwei Jahre her, einen Olympus-Playground beherbergt. Die Atmosphäre in dem ehemaligen Heizkraftwerk Mitte, in der Köpenicker Straße (U-Bahnhof Heinrich-Heine-Straße), passt. Weitläufigkeit und Überschaubarkeit sind hier gegeben.

Foto © Elisabeth Nagy 2019
Auf der unteren Ebene befindet sich das "Funplace". Hier ist es nicht ganz so abwechslungsreich, wie bei einem Olympus-Playground, aber die Idee ist ähnlich. Eine Kamera mitbringen oder von einem der Hersteller, die ihre Stände vor Ort haben (Canon, Panasonic Lumix, Tamron, Sony, Olympus, Leica), leihen und dann die Szene wirken lassen. Übrigens erkundigte ich mich am Olympus-Stand gleich mal, ob es denn bald wieder einen Playground geben wird. Leider ist da nichts in Planung. Schade eigentlich.

Foto: © Elisabeth Nagy 2019
Als Photo-Amateur oder Profi kann man neue Apparate in die Hand nehmen, Fragen stellen. (Und im Kopf nachrechnen, wie lange man wohl darauf wird sparen müssen.) Auf der dritten Ebene, die der Konferenz vorbehalten ist, kann man sich ja von Anbietern von Buchhaltungssoftware und Kreditkartenfirmen, die gezielt Freischaffende ansprechen wollen, entsprechend beraten lassen.

Die tPIC-Konferenz (the Professional Imaging Conference) richtet sich an professionelle PhotographInnen und ist entsprechend nicht kostenfrei. (Funplace und die Ausstellungen sind frei zugänglich.) Die Idee ist, Photograph*Innen zusammen zu bringen, eine Begegnung zu ermöglichen. Kontaktaufnahme erwünscht. Die Konferenz dient aber auch der Fortbildung. Die Themen sind dabei praktischer Natur: Preisgestaltung, Strategien für Wettbewerbe, aktuelle Entwicklungen im Bildrecht, Instagram als Marketing-Tool. Das sind nur einige Beispiele. Die Konferenzen finden einträchtig nebeneinander statt. Das Publikum bekommt Kopfhörer und damit sind Beeinträchtigungen in der Akustik sicher umschifft. Es sieht übrigens schick aus, wenn ein Teil der Etage blau, ein anderer grün leuchtende Kopfhörer trägt.

Foto: © Elisabeth Nagy 2019
Da ein kreatives Umfeld in der Regel Kreativität fördert, ist eine Ausstellung mit Photokunst das I-Tüpfelchen. Auf der zweiten Ebene kann das Publikum auch innerlich zur Ruhe kommen und sich auf die Photoarbeiten bekannter Künstler einlassen. Nur in einem (aus Gründen) abgetrennten Raum werden mehr als das Sehen gefordert. Sven Marquadts Ausstellung transportiert seine Photographien auch mit einem akustischen Mantel.

Nicht so sehr Trends, als Persönlichkeiten bestimmen die traditionellen Kalender des italienischen Kaffeeunternehmens Lavazza. Im Kraftwerk zeigen sie eine Auswahl der Bilder (von Annie Leibovitz oder Ellen von Unwerth), die erst auf dem zweiten Blick die Verbindung mit der Kaffeekultur verraten. Im neuen Kalender für 2020* zeigt David LaChapelle, wie Natur und Kaffeegenuss auf einer spirituellen Ebene zusammentreffen können.

Eine andere Note trifft der Photograph Olaf Heine. Er stellt sein Projekt "Rwandan Daughters" vor. 25 Jahre sind seid dem Völkermord in Ruanda vergangen. Auch Vergewaltigung ist eine Waffe, rund 250.000 Frauen fielen ihm 1994 zum Opfer. Heine suchte Frauen und ihre aus der Vergewaltigung stammenden Töchtern auf, porträtiert sie gemeinsam, holt sie aus dem gesellschaftlichen Abseits und gibt ihnen (in dem daraus entstandenen Photoband) eine Stimme.

Elisabeth Nagy


Das Ausstellungsevent mit Conference ist noch bis Sonntag, den 13.10.2019 geöffnet.

Weitere Infos unter: www.berlinphotoweek.com
Location: www.kraftwerkberlin.de

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Fotografie der Nachkriegsmoderne im
Museum für Fotografie


Parallel zur Eröffnung der oben genannten Photoweek fand in der Jebensstraße am Berliner Bahnhof Zoo eine Pressekonferenz zur Fotoausstellung über Ludwig Windstosser an, die unsere Kollegin Ulrike Schirm für uns besuchte. Die Eröffnung über die Fotografie der Nachkriegsmoderne fand ebenfalls gestern am Abend statt.

Mit rund 200 Aufnahmen zeigt das Berliner Museum für Fotografie vom 12. Oktober - 23. Februar 2020 die erste umfassende Einzelausstellung des Stuttgarter Fotografen Ludwig Windstosser (1921–1983), der auch in Berlin und im Ruhrgebiet tätig war.

Durch seine Firmenporträts avancierte Windstosser zum führenden Industriefotografen der westdeutschen Nachkriegszeit und ist dennoch bis heute weitgehend unbekannt. Auch für seine zahlreichen Buchprojekte fing Windstosser den nachkriegsdeutschen Zeitgeist mit seiner Kamera ein. Die Bildbände führen das Lebensgefühl in Großstädten einerseits sowie ein breites Spektrum an Landschaftsaufnahmen andererseits vor Augen.

Windstossers Nachlass bestand aus 200.000 Fotos und Abzügen, von denen nun ein kleiner aber herausragender Teil erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wird.

Beeindruckt haben uns zahlreiche Bilder, darunter auch Fotos von Kumpels im Bergbau des Ruhrgebiets. Wir selbst haben dort unter dem bekannten Filmemacher und Dozenten der Fachhochschule Dortmund, Adolf Winkelmann, Film und Fotografie studiert. Winkelmann ist durch den Film "Jede Menge Kohle" bekannt geworden, dessen Trailer wir hier noch einmal zeigen.



Der Film ist natürlich kein Bestandteil der Ausstellung über Windstosser, dessen abstrakte, eindringliche schwarz-weiß Fotografien den industriellen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland nach dem Krieg noch viel eindringlicher belegen.

Hinzu kommen auch Architekturaufnahmen der großen Chemiegiganten im Rhein-Main-Gebiet sowie Bilder von Nachkriegsbauten in West-Berlin. Als Mitglied der Gruppe »fotoform«, die ebenfalls einen kleinen Teil der Ausstellung belegt, trug Windstosser maßgeblich zu einer neuen Bildsprache der fotokünstlerischen Nachkriegsavantgarde bei.

Museum für Fotografie
Jebensstraße 2
10623 Berlin
Link: www.smb.museum/.../museum-fuer-fotografie

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Verleihung des PRIX EUROPE in Potsdam

Am gestrigen Abend wurden in Potsdam auch die Preise des Prix Europe verliehen. Insgesamt 16 Trophäen in Stierform gingen an die Besten Europäischen Fernseh-, Radio- und Digital Media Programme des Jahres.

Die Veranstaltung, wurde für die nächsten fünf Jahre vom ehemaligen SFB-Gebäude am Berliner Funkturm nach Potsdam ins Waschhaus verlegt. Sie findet weiterhin unter der Hoheit des RBB, dem Rundfunk Berlin-Brandenburg statt.

Der seit 1987 bestehende Wettbewerb hat sich zu einem wichtigen Bezugspunkt für europäische Medienschaffende und aufbrechende Talente entwickelt. Jedes Jahr werden beim PRIX EUROPA die besten Medienproduktionen des Kontinents gesichtet, diskutiert und ausgezeichnet.

Für das Jahr 2019 hatten sich 656 Produktionen aus 37 Ländern beworben, 206 davon schafften es in den Wettbewerb. Alle Gewinner sowie weitere Infos finden sie unter den nachfolgenden Links.

Der PRIX EUROPA wurde in diesem Jahr erstmals vom 6. bis 12. Oktober 2019 in Potsdam unter dem Motto „The Power of Dialogue“ ausgerichtet. Der Umzug wurde begleitet von verschiedenen Neuerungen, unter anderem eine Öffnung für ein breiteres Publikum in Form von öffentlichen Filmvorführungen und einer Publikumsjury, sowie zwei neuen Preisen für den digitalen Nachwuchs und einem erstmalig zu vergebenden Award für die beste Radio-Doku-Serie.

Links: www.prixeuropa.eu | www.prixeuropa.eu/winner

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AG Kino - Gilde lädt am Sonntag zum 4. Europäischen Kinotag.

Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller, das belgische Regieduo Jean-Pierre und Luc Dardenne sowie Drehbuchautorin Céline Sciamma stehen in diesem Jahr Pate für den 4. Europäischen Kinotag, der am Sonntag, den 13. Oktober 2019, in über 800 Kinos weltweit den europäischen Film feiert. Eine weitere besondere Zusammenarbeit entstand mit dem ungarischen Animationsfilmer Milorad Krstic der sowohl in Locarno als auch bei der Berlinale zu Gast war und in diesem Jahr das Poster und den Look für die internationale Homepage entworfen hat.

Der neue Präsident des internationalen Arthouse-Verbands CICAE Christian Bräuer erklärt dazu: „Mit dem Europäischen Kinotag feiern wir die Vielfalt des europäischen Films und unserer Kinos als lokal verankerte, engagierte Kulturorte. Kinos sind die Herzkammer für Filme und geben der 7. Kunst gesellschaftliche Relevanz. Der Europäische Kinotag ist zudem ein klares Bekenntnis zu europäischen Werten und der Freiheit und Unabhängigkeit des Filmemachens.“


In über 30 Ländern laden am Sonntag die unabhängigen Kinos zu besonderen Veranstaltungen mit Filmen zu bestimmten Themen, „Best of“-Reihen, Klassikern, Previews, Filmgesprächen, Kinorundgängen und vielem mehr ein. Inzwischen beteiligen sich auch Kinos aus den Vereinigten Staaten, Kolumbien und dem Iran am Europäischen Kinotag. Alle Kinos, die teilnehmen wollen, bekommen eine Handreichung, was sie an diesem Tag tun können, um so mit wenig Aufwand einen möglichst großen Effekt zu erzielen. Dazu gibt es Marketingmaterialien und günstige Kinopreise.

Links: www.kinotag.eu | artcinemaday.org/de


LACINETEK bringt kuratierte Filmklassiker auf die Leinwand

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Die VOD-Plattform LACINETEK zeigt kuratierte Filmklassiker jetzt auch in einem Berliner Kino.



Bevor wir auf die relativ neue und auch uns bisher unbekannte VOD-Plattform LACINETEK eingehen, wollen wir noch einmal an den heute stattfindenden 4. Europäischen Kinotag erinnern.

Als Nachtrag hatten wir gestern zum »Art Cinema Day« die Yorck-Kinos in Berlin erwähnt, die alle Filme des EU-Sonderprogramms zum Sonderpreis von 6,- EUR heute anbieten. Mit dem Yorck-Kinoabo zahlen Sie sogar nur 3,- EUR.

Gezeigt werden bereits ab dem Vormittag zahlreiche Previews aus dem aktuellen EU-Kinoprogramm. Deutscher Kooperationsparten des EU-Programms ist übrigens die AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater.

Links: www.kinotag.eu | artcinemaday.org/de | www.yorck.de/festivals/europaeischer-kinotag

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Erst seit Februar ist die französische Video-On-Demand (VOD) Plattform LACINETEK auch in Deutschland aktiv und behauptet sich hierzulande als erste deutsche VOD Plattform für Filmklassiker.

Gut etabliert hat sich inzwischen dort die kuratierte Vorstellung von Filmklassikern durch Regiegrößen über den Screen zu Hause.

Doch dabei soll es nicht bleiben. Nun wird das Kuratierungsprinzip vom Heimkino auch auf die Leinwand übertragen. Regelmäßig sollen Regiegrößen ihre liebsten Filmklassiker einmal im Monat nun auch auf Leinwänden im Kino präsentieren.

Für das Arthouse-Kino ist dies eine tolle Idee einen besonders ausgewählten Film an einem Abend im Kino noch einmal zu zeigen. Einige Kinos, wie das Bundesplatzkino in Berlin, praktizieren diese Art der Filmpflege schon seit längerem. Das neue daran ist, dass ein größerer Veranstalter aus dem Streaming und Heimkinobereich dies erstmals mit Retrospektiven auch für ein bestimmtes Kino plant.


Zum Auftakt hat LACINETEK die national und international vielfach ausgezeichnete Regisseurin Jutta Brückner eingeladen. Sie präsentiert am 18. Oktober 2019 im Wolf Kino Berlin mit "Muriel oder Die Zeit der Wiederkehr" (1963) von Alain Resnais einen Film, der sie nachhaltig beeindruckt und inspiriert hat. Im Anschluss an die Vorführung lädt sie das Publikum zu einem Filmgespräch ein und ergründet mit ihm das Besondere an Resnais Film.

Alain Resnais’ dritter Spielfilm ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Jean Cayrol.

Hier der Trailer in OF:



Synopsis:
"Muriel oder die Zeit der Wiederkehr" (Muriel ou le Temps d’un retour, 1963) spielt im November 1962 in Boulogne-sur-Mer an der französischen Atlantikküste. Die verwitwete Hélène Aughain (Delphine Seyrig) betreibt in ihrer Wohnung ein Möbelantiquariat. Sie lebt dort mit ihrem Stiefsohn Bernard (Jean-Baptiste Thierrée), der seit seiner Rückkehr aus dem Algerienkrieg von der Erinnerung an eine gewisse Muriel besessen ist. Hélène beschließt, ihre verlorene Jugendliebe (Jean-Pierre Kérien) zum ersten Mal nach zwanzig Jahren wiederzusehen. Alphonse reist mit der jungen Françoise (Nita Klein) an, die er als seine Nichte vorstellt, und quartiert sich mit ihr zusammen in Hélènes Wohnung ein.

In dem Film widmet sich Alain Resnais den Empfindungen und Lebenslügen sowie dem kontinuierlichen Selbstbetrug seiner Protagonisten. Als Hélènes frühere große Liebe Alphonse mit seiner Nichte Françoise anreist, beginnt eine intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Schon bald offenbart sich die von den Narben des Zweiten Weltkriegs geprägte Hafenstadt als sinnbildliche Kulisse für die in ihr agierenden Figuren. Muriel erzählt von der existentiellen Verflechtung von Erinnerungen und Gegenwart, vom Pragmatismus der Liebe und von kollektiven Traumata.


Der Film ist auch auf LACINETEK.de erhältlich.

Vorführung im Wolf Kino, Weserstr. 59, 12045 Berlin
am Freitag, 18.10.2019 um 18:30 Uhr, anschließend Q&A mit Jutta Brückner.
Renais’ erster Spielfilm in Farbe wird in der 2015 digital restaurierten Fassung gezeigt. Der Film ist in der französischen Originalfassung mit englischen Untertiteln zu sehen.


Über Jutta Brückner:
Die promovierte Autorin und Regisseurin begann in den 70er Jahren TV-Serien, Dokumentar-, Essay- und Spielfilmen für Fernsehen und Kino, sowie Video- und Theaterperformances zu realisieren. Ihren Durchbruch hatte sie mit dem Film Tue recht und scheue niemand - Das Leben der Gerda Siepenbrink, einem Dokumentarfilm über das Leben ihrer Mutter.
Ihre Filme sind national und international anerkannt und vielfach ausgezeichnet. Sie erhielt mehrfach den Preis der Deutschen Filmkritik, den FIPRESCI-Preis der Berlinale, sowie den Publikumspreis auf dem Frauenfilmfestival in Sceaux. Für ihr Gesamtwerk erhielt sie den Tribute for outstanding achievement in the art of film des Festivals von Denver.

Jutta Brückner ist außerdem bekannt für ihr Engagement zur Gleichstellung von Frauen in der Filmbranche. Ihr Film "Tue recht und scheue niemand" ist auf LACINETEK.de erhältlich.

Über LACINETEK:
LACINETEK.de ist die erste deutschsprachige Plattform, die sich den großen Filmklassikern des 20. Jahrhunderts widmet. Sie wurde im Rahmen der Berlinale 2019 gelauncht und ist seitdem in Deutschland und Österreich verfügbar. Die deutschsprachige Version der Plattform wurde von La Cinémathèque des Réalisateurs (SRF), der Deutschen Kinemathek und EYZ Media realisiert, nachdem LACINETEK 2015 in Frankreich ins Leben gerufen wurde.

Herzstück der Plattform sind die kuratierten Filmlisten. Jeden Monat präsentieren ein Regisseur oder eine Regisseurin auf LACINETEK eine kommentierte Auswahl an Filmklassikern, die besondere Bedeutung für sie haben. Bis heute haben mehr als 60 Regisseurinnen und Regisseure aus aller Welt, darunter Maren Ade, Leos Carax, Costa-Gavras, Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne, Todd Haynes, Christoph Hochhäusler, Aki Kaurismaki, Lodge Kerrigan, François Ozon, Park Chan-woo, Christian Petzold, Ira Sachs, Céline Sciamma, Bertrand Tavernier, Joachim Trier, Agnès Varda, Apichatpong Weerasethakul und Wim Wenders, mehr als 1000 Filme zusammengestellt, davon sind 250 ausschließlich über LACINETEK zugänglich.

Alle Filme des Katalogs sind ohne Abonnement verfügbar. Es besteht die Möglichkeit, sich einzelne Filme zu einem Preis ab 2,99 Euro als Stream zu leihen oder ab 7,99 Euro dauerhaft zu erwerben.

Link: lacinetek.de
Quelle: rische & co pr


Unsere Filmkritiken im Oktober 2019, Teil 2 und die Gewinner des SCHLINGEL

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Kinderfilmpreis des "SCHLINGEL" Filmfestivals geht nach Estland.



Bevor wir zu unseren heutigen Filmbesprechungen kommen, wollen wir die Hauptgewinner des "SCHLINGEL", dem Internationalen Festival für Kinder und junges Publikum in Chemnitz nennen, das am Wochenende, den 13.10.2019, seine Preise verkündete.

Der mit 12.500 dotierte Europäische Kinderfilmpreis ist nach Estland vergeben worden. Der Streifen "Zaubereulenwald" in der Regie von Anu Aun überzeugte durch einzigartige Aufnahmen von bedrohten Tierarten, wie die Jury mitteilte. Ebenfalls mit einem Preis bedacht wurde die junge Hauptdarstellerin des Films.

Ausgezeichnet wurde auch die französisch-belgische Produktion "Lügen haben kurze Beine" (10.000 Euro) in der Regie von Julien Rappeneau.

Der mit 1.000 Euro dotierte Preis der Jugendjury ging an "Scherbenhaufen" von Imri Matalon & Aviad Givon (Israel).

Die undotierten Publikumspreise gingen in Chemnitz an "Bori" von Jinyu Kim (Südkorea) und in Zwickau an "Giant Little Ones" von Keith Behrman (Kanada), den wir bei uns schon am 18.09.2019 im Vorfeld des 42.LUCAS Filmfestival in Frankfurt erwähnt hatten.

Nach Angaben der Veranstalter kamen 25.000 Besucher zur 24. Ausgabe des "SCHLINGEL" Festivals. Zu sehen waren 233 Produktionen aus 52 Ländern, 128 Filme standen im Wettbewerb.

Link: ff-schlingel.de

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Diesmal haben wir für unsere Leser insgesamt fünf Filmkritiken zu aktuell in den deutschen Kinos angelaufenen Spiel- und Dokumentarfilmen.

"M.C. ESCHER– REISE IN DIE UNENDLICHKEIT" Biopic-Doku von Robin Lutz (Niederlande). Mit den Sprechern Matthias Brandt und Stephen Fry. Seit 10. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Unsere Filmkritik:

Obwohl Dokumentarfilme überall auf Festivals Preise absahnen können und meist auch hoch in der Gunst des Publikums stehen, werden sie im Kino - angesichts der Übermacht an Spielfilmen - leider kaum wahrgenommen.

Auch wir waren anfangs skeptisch, was uns erwarten würde. So kennt doch fast jedes Kind die "unmöglichen" Zeichnungen des Holländers M.C. Escher, die bei Wasserläufen und endlosen Treppen quasi ein Perpetuum Mobile vortäuschen, obwohl es in der Realität gar nicht existiert kann.

Um so mehr waren wir überrascht, dass genau diese genannten Bilder gar nicht Schwerpunkt des Filmes sind. Der Grafiker M.C. Escher bezeichnete sich auch gar nicht als Künstler, sondern als Mathematiker und präsentiert den Film höchstpersönlich, obwohl er bereits 1972 im Alter von 73 Jahren verstorben war.

Offensichtlich befand sich aber in seinem Nachlass eine genaue Beschreibung, wie ein Film über ihn auszusehen hätte. Erst mit heutigen digitalen Mitteln und nahtlosen - morphing ähnlichen - Übergängen ist es gelungen die ganze Welt des M.C. Escher zu ergründen.

Fasziniert war der Holländer auf Reisen in den Orient von immer wiederkehrenden Motiven, die in abgewandelter Form auf Ornamenten oder als Verzierungen in Moscheen ihre Einkehr fanden.

In abgewandelter Form, jedoch mit noch mehr Perfektion, versucht sich daran auch der Holländer, begleitet von seinen eigenen Worten, was diese Doku besonders charmant gestaltet.

Zu viele Worte wollen wir gar nicht verlieren, um nicht zu viel zu verraten. Man muss es selbst gesehen haben, um zu verstehen, wie eine moderne Dokumentation aufgebaut sein sollte, um zu faszinieren. Wir sehen Figuren, die sich in 2D-Schablonen verwandeln, um wieder plastisch zu werden oder Treppen, die gleichzeitig aufsteigen und hinabgehen, um sich in einem Kreis zu verbinden und paradoxe Landschaften sowie surreale Stadtszenen.

Der Film gibt einen grandiosen Einblick in das Schaffen eines der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Im Vergleich zu Eschers Kunstdrucken schaffen die Filmaufnahmen eine zeitlose Komponente, die Eschers zeitgenössische Gegenwart mit der heutigen verbindet. Seine Ideen von Täuschung und Realität haben nichts an Aktualität verloren, wie Beispiele aus Theater, Film, Popkultur, Architektur und Körperkunst zeigen. Auch nach seinem Tod haben seine Bilder voller unendlicher Verwandlungen, unmöglicher Perspektiven und dem Streben danach, die Schönheit der Unendlichkeit in einer begrenzten Fläche festzuhalten, nichts von ihrer Faszination verloren.

W.F.


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"DER GLANZ DER UNSICHTBAREN" Komödie nach einer wahren Begebenheit mit sich selbst spielenden Laiendarstellern unter der Regie von Louis-Julien Petit (Frankreich). Mit Audrey Lamy, Corinne Masiero, Noémie Lvovsky u.a. seit 10. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Regisseur Louis-Julien Petit: „Ich wollte in meinem Film „Der Glanz des Unsichtbaren“ von jenen Frauen erzählen, die von der Gesellschaft ausgeblendet werden, und jenen, die tagtäglich bei ihnen sind. Ich wollte zeigen, dass sie trotz der Rückschläge, die sie auf ihrem Weg erlitten haben, nichts von ihrer Persönlichkeit, ihrer Würde, ihren Wünschen und ihren Träumen eingebüßt haben“.

Ulrikes Filmkritik:

Eine Tageseinrichtung in Nordfrankreich, in der sich obdachlose Frauen tagtäglich treffen, soll geschlossen werden. Eine willkürliche Maßnahme der Behörden, die der Meinung sind, das zu wenige von ihnen, die sich dort aufhalten, einen Arbeitsplatz bekommen. Gerade mal 3 Monate bleiben den Sozialarbeiterinnen, um die Einrichtung zu retten. Wo die Frauen nachts unterkommen, interessiert die Behörden eh nicht.

Lady Di, Edith Piaf, Salma Hayek, Brigitte Macron, Marie-Josèe Nat. Einige von den Frauen haben sich glanzvolle Namen ihrer Vorbilder gegeben und das schon bei einem Workshop zu denen Petit die Frauen, die echte Frauen von der Strasse sind, vor den Dreharbeiten eingeladen hat.

Jetzt müssen sich die Betreuerinnen mächtig ins Zeug legen, um möglichst vielen Frauen einen Job zu besorgen. Eine von ihnen ist Chantal. Wenn in der Tagesstätte irgendein ein Gerät kaputt geht, sei es die Waschmaschine, oder die Spielekonsole, findet sie den Fehler und repariert das Teil. Wenn sie sich bei einem Arbeitgeber vorstellt und der wissen will, wo sie das Reparieren von Elektrogeräten gelernt hat, erzählt sie ganz ehrlich und trocken, im Knast. Dort war sie, weil sie ihren prügelnden Mann erschossen hat. Aufgrund ihrer Ehrlichkeit stellt man sie nicht ein. Nun muss sie mit den Betreuerinnen ein Bewerbungstraining machen und die Kunst des Weglassens lernen, ohne zu lügen.

Dann gibt es noch die Immobilienfachfrau, die gerade mal einen Tag gearbeitet hat, eine ehemalige Straßenhändlern, eine Ex-Domina und eine ehemalige Psychotherapeutin. Sie alle haben wirklich auf der Strasse gelebt. Nachdem die Stadt auch noch ein abgelegenes Zeltlager, wo die Frauen übernachtet haben, räumen lässt, müssen die Sozialarbeiterinnen alles Erdenkliche tun, damit die Frauen, die in der Gesellschaft meistens als „Pennerinnen“ abgewertet werden, nicht auch noch ihre Tagesunterkunft verlieren.

Jetzt müssen die Betreuerinnen herausfinden, was die Frauen überhaupt können. Mit viel Mut setzen sich die vier Sozialbetreuerinnen Audrey (Audrey Lami), Angélique (Déborah Lukumuena), Manu (Corinne Masiero) Und Hélène (Noémie Lvovsky) für ihre Schützlinge ein. Flugs wird die Tagesstätte besetzt und die Frauen werden geschult. Schminkkurse werden angeboten, Vor laufender Kamera wird ein effizientes Bewerbungstraining geprobt und eine Job- und Partnerbörse wird eingerichtet. Mit viel Humor und zivilem Ungehorsam, entwickelt sich eine kollegiale Solidarität zwischen allen Beteiligten.

Mit Empathie und viel Herz für sein gesamtes Ensemble, besonders für seine Laiendarstellerinnen, die die Obdachlosigkeit an eigenem Leib erfahren mussten, gewinnt sein Film eine großartige Authentizität, weit entfernt von einem Elendsdrama. Er gibt den Unsichtbaren ein Gesicht und würdigt den aufopferungsvollen Einsatz der vier Frauen, die nicht weggucken. Eine dramatische Komödie, komisch und bewegend zugleich.

Ulrike Schirm


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"JOKER" Drama von Todd Phillips (USA, Kanada). Mit Joaquin Phoenix, Robert De Niro, Zazie Beetz u.a. seit 10. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

Drei Jahre hat Todd Phillips („Hang Over“) an seinem Projekt „Joker“ gearbeitet. Das Drehbuch schrieb er zusammen mit Scott Silver („The Fighter“). Eine typische Comicverfilmung ist „Joker“ nicht. „Batman“ ist in Phillips „Joker“ noch ein kleines Kind. Zum ersten Mal hat er in seiner Heimatstadt New York gedreht. Anfang der 80-Jahre war die Stadt hochverschuldet, versank im Dreck, die Infrastruktur war marode und die Kriminalitätsrate beängstigend hoch. Die Metropole steht für Gotham City 1981. Die Ähnlichkeiten mit „Taxi Driver“ und der tragischen Showbiz-Satire „The King of Comedy“ sind nicht zu übersehen.

Phillips taucht in seinem Drama tief in die Seele seiner erbärmlichen und geschundenen Figur Arthur Fleck, „Joker“ (Joaquin Phoenix) ein. Fleck, der bei seiner Mutter (Frances Conroy) wohnt, die ihn „Happy“ nennt und sich von ihm in der Badewanne die Haare waschen lässt und ihm erklärt, dass seine Bestimmung „Lachen und Freude in die Welt zu bringen“ ist.

Viel zu lachen hat er allerdings nicht. Er schlägt sich als Kinderclown im Krankenhaus und als Stand-up-Komiker durch, in der Hoffnung eine Karriere als bewunderter Comedian zu machen. Gleich am Anfang sieht man, wie Fleck mit einem Werbeschild durch die vermüllten Strassen von Gotham läuft,und von einer Gruppe Jugendlicher verspottet und verprügelt wird, wobei sein Werbeschild zerbricht und das er auf seine Kosten ersetzen soll.

Später sieht man, wie er von betrunkenen Yuppies in der U-Bahn verhöhnt und drangsaliert wird. Es folgt eine Demütigung nach der anderen. Als auch noch der von ihm verehrte Talkshow Moderator und Comedy-Star Murray Franklin (Robert de Niro) ihn in seine Show einlädt und ihn vor seinem Live-Publikum lächerlich macht, ist seine Verzweiflung kaum noch mitanzusehen. Wegen massiver Sozialkürzungen, bekommt der psychisch labile Fleck keine Therapie mehr und auch keine Psychopharmaka mehr. Ein Arbeitskollege schenkt ihm eine Waffe, die ihm ausgerechnet aus der Hosentasche rutscht, während er im Krankenhaus Kinder in seinem Clownsaufzug bespasst. Ein Job, bei dem er aufblüht und beinahe glücklich wirkt. Er wird gefeuert. Es ist der Beginn seines fatalen Absturzes.

Phoenix, der für seine Rolle zwischen Wahn und Wirklichkeit, mehr als 20 Kilogramm abgenommen hat, spielt die zu Tränen rührende Figur mit einer unglaublichen Hingabe. Seine trostlose Kindheit, gezeichnet durch die Abwesenheit seines Vaters, sein Leben mit der schizophrenen Mutter und den Nachwirkungen des frühen sexuellen Missbrauchs. Seine Enttäuschungen, seine Verzweiflung, die ständigen Demütigungen, entladen sich in einer Lache, die einem durch Mark und Bein geht. Sie überträgt sich auf seinen ausgemergelten Körper, der regelrecht geschüttelt wird von diesem qualvollen Gelächter, indem sich die gesamte Trostlosigkeit seines hoffnungslosen Daseins entlädt.

Als er absolut nicht mehr weiter weiß, mündet seine Ausweglosigkeit in schieren Wahnsinn und er greift zu seiner Waffe und schießt wie wild um sich. Ein Verzweiflungsakt eines Ausgestoßenen, der in einer Gesellschaft lebt, die empathielos auf alles Andersartige und Fremde mit Hass und Erniedrigung reagiert.

Gotham City, ein Ort, verkommen und verdreckt, in dem die sozialen Missstände für Aggressionen und Wut sorgen und den Unterprivilegierten eine grenzenlose Verachtung entgegenschlägt. „Geht es mir nur so, oder wird die Welt da draußen wirklich immer verrückter?“ fragt Fleck in einer Stelle. Eine wahre Überleitung in das Jahr 2019. Kümmern wir uns eigentlich noch um die Schwachen und Kranken? Werden bei uns nicht auch die Reichen immer reicher? Mit einer grenzenlosen Schamlosigkeit werden die Dritte-Welt-Länder ausgebeutet und irrsinnige Kriege, Hunger und Not führen zu Tausenden von Flüchtenden, denen eine Wellen von Hass entgegenschlägt.

Müssen wir erst wahnsinnig werden, so wie Arthur Fleck, um der verlorenen Empathielosigkeit endlich mit Widerstand zu begegnen, auch notfalls mit Gewalt?

„Joker“ ein emotional aufwühlendes und erschütterndes Psychogramm einer ausgestoßenen Kreatur. Einfach grandios. Auch ohne seinen Gegenspieler Batman.

Ulrike Schirm


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"DEM HORIZONT SO NAH" Romanzen-Drama von Tim Trachte (Deutschland). Mit Luna Wedler, Jannik Schümann, Luise Befort u.a. seit 10. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

"Dem Horizont so nah" basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Jessica Koch, einem Drama zwischen Liebe und Tod, was sie selbst vor 20 Jahren erlebt hat, und mit dem Schreiben verarbeitet hat.

Es ist die Geschichte der jungen Jessica (Luna Wedler), die sich Hals über Kopf in das Männermodel Danny (Jannik Schümann) verliebt. Er sieht blendend aus und erinnert einen an den jungen James Dean. Noch ahnt das junge Mädchen, dass in der Cateringfirma ihrer Eltern arbeitet, nicht, dass der durchtrainierte Typ, der sich mit Kickboxen fit hält, die Liebe ihres jungen Lebens wird.

Sie staunt nicht schlecht als er sie in seinem schicken Cabrio abholt, um mit ihr in einem Luxusrestaurant essen zu gehen. Er erzählt ihr, dass er viel Geld als Unterwäsche-Model verdient. Jessica realisiert, dass sie und Danny in zwei total unterschiedlichen Welten leben. Aber welch junges Mädchen fühlt sich nicht geschmeichelt, von einem so gut aussehenden Jungen ausgeführt zu werden. „Mein Leben ist in Wirklichkeit eine einzige Katastrophe. Wenn du klug bist, dann rennst du ganz weit weg, solange du noch kannst“, rät er ihr. Worte, die sie wie einen Keulenschlag treffen. Doch es ist zu spät. Sie hat sich bereits in ihn verliebt.

Jetzt muss ich leider Spoilern.

Später erzählt Danny ihr seine Geschichte. Er wurde von seinem Vater missbraucht und ist seitdem HIV-infiziert. Jessica ist im ersten Moment erschüttert. Sie wirft ihm vor, warum er ihr das nicht früher gesagt hat, um eine Ansteckung zu vermeiden. Doch sie hält zu ihm.

Danny weiß bereits seit 10 Jahren, dass er infiziert ist, hat sich aber nie behandeln lassen, da er glücklicherweise von HIV-bedingten Krankheitssymptomen verschont blieb, noch ist er total fit. Jessica ist klug genug und sucht eine Beratungsstelle auf, um sich zu informieren. Wirklich aufgeklärt über die Möglichkeiten einer HIV-Therapie wird sie nicht. 1999, das Jahr in dem der Film offensichtlich spielt, gab es schon seit drei Jahren die sogenannte hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART), die allein in Deutschland tausende Menschen mit HIV davor bewahrte an AIDS zu erkranken und zu sterben.

Eigentlich ist es medizinisch äußerst unwahrscheinlich, so plötzlich an einer durch AIDS ausbrechenden Störung des zentralen Nervensystems zu erkranken. Längst hätte er eine HIV-Therapie beginnen können, um die Folgen seiner Erkrankung zu verhindern. Statt dessen wählt er den Freitod.

Es ist schon merkwürdig, warum Jessica Koch, den schon damals wissenschaftlichen Fortschritt für die Behandlung von HIV ausklammert. Womöglich um die Dramatik der Liebesgeschichte besonders tragisch zu gestalten. Vielleicht hat sie auch nur nicht ausführlich genug recherchiert. Und wenn es dann so ist, wie es ist, warum wird mit keinem Wort erwähnt, warum Danny sich nicht behandeln ließ.

Im Vergleich zu dem verfilmten Roman „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, der eine ähnliche Thematik beinhaltet, fehlt dem verfilmten Roman „Dem Horizont so nah“ eine emotionale Tiefe, noch Momente eines sensiblen Herantasten an den nahen Tod. Es fehlt das Gespür für feinsinnige Zwischentöne.

Regisseur Tim Trachte hat das Drama auf die Zielgruppe der etwa 13-bis 16-jährigen Mädchen zugeschnitten. Schlussbild: Großaufnahme Danny. Mit glücklichem Lächeln vor einem sonnendurchflutenden Horizont.

Eine derartige Verherrlichung des Freitods, in Anbetracht des überwiegend jugendlichen Publikums, ist pädagogisch äußerst fragwürdig. Einziger Lichtblick: Die Wandlungsfähigkeit von Luna Wedler ("Das schönste Mädchen der Welt").

Ulrike Schirm


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"NEVRLAND" Drama von Gregor Schmidinger (Österreich). Mit Paul Forman, Simon Frühwirth, Markus Schleinzer u.a. seit 10. Oktober 2019 im Kino. Hier der Trailer:



Ulrikes Filmkritik:

In "Nevrland" verarbeitet der Wiener Regisseur Gregor Schmidinger seine Angststörungen unter denen er 10 Jahre lang litt.

Der 17-jährige Jakob (Simon Frühwirth) dessen Mutter die Familie schon früh verlassen hat, lebt mit seinem überforderten Vater (Josef Hader) und dem pflegebedürftigen Großvater (Wolfgang Hübsch), der an schwerer Demenz erkrankt ist, zusammen.

Viel gesprochen wird in dieser Gemeinschaft nicht. Stattdessen läuft der Fernseher. Jakob, der an einer massiven Angststörung leidet, arbeitet im Schlachthaus seines Vaters, ein Ort, der nur schwer zu ertragen ist. Für Jakob die reinste Hölle. Das Blut und die Angstschreie der Tiere lösen bei ihm furchtbare Panikattacken aus. Er sucht die Hilfe eines Therapeuten. Auf einem Stuhl sitzend, soll er die Position seiner Angst im Raum beschreiben. Sie sei direkt hinter ihm, sagt er.

Die Angst ist nicht nur in seinem Kopf, sie breitet sich im ganzen Körper aus und führt oftmals zu Blackouts. Berührungen erträgt er nicht, Freunde hat er auch nicht. Zuhause flüchtet er in eine virtuelle Welt. In dieser Parallelwelt, klickt er Gay-Porn-Seiten an und chattet stundenlang mit Männern.

Dort trifft er auf den amerikanischen Kunststudenten Kristjan (Paul Forman), der es schafft, Jakob zu einem realen Treffen zu bewegen. Kristjan nimmt ihn mit in eine Welt voller Drogen, Techno-Beats, flackerndem Stroboskoplicht und Sex, wo die Grenze zwischen Realität und Fantasie zusehends verschwindet. Ein Trip nach "Nevrland", zu den eigenen Ängsten, der Auseinandersetzung mit den Wunden der Vergangenheit und zu sich selbst.

Schmidinger: „Angststörungen sind die am häufigsten diagnostizierte psychische Erkrankung in der westlichen Welt. Bedingt durch meine eigene Krankheit, war NEVRLAND eine Möglichkeit, mich auf künstlerische Art mit dem Thema Angst zu beschäftigen und zugleich mit dem Thema der Selbstwerdung. Schon der Psychoanalytiker Wilhelm Reich beschrieb Angst und Sexualität als zwei Seiten einer Medaille und die Triebfedern des Lebens. Er verstand die Angst als den das Leben schützenden und die Sexualität als den dem Leben zugewandten Impuls. Mir war es wichtig, Sexualität zeitgenössisch darzustellen, also auch den Einfluss von Pornografie und der digitalen Medien zu zeigen, unter dem sie heute steht. Ich wollte einen Film aus der POST-GAY-PERSPEKTIVE machen, d.h. die Homosexualität der Hauptfigur nicht ins Zentrum des Films zu rücken oder gar zu problematisieren bzw. das Coming-out zum großen Thema zu machen.“

"Nevrland" ist eine visuell packende, filmische Erfahrung, die körperlich und emotional durchlebt wird. Die intensive Bildsprache und surrealen Visionen werden gepusht von den Techno-Beats des Meat Market Labels, dem Urgestein der schwulen Technoszene.

Simon Frühwirth stand zum ersten Mal vor der Kamera und das macht er großartig. Belohnt wurde er mit dem Max-Ophüls-Preis 2019.

Ulrike Schirm



34. unabhängiges Filmfest Osnabrück 2019 und die Gewinner des BFI in London

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Höheres Preisgeld beim 34. unabhängigen Filmfest Osnabrück 2019.



Seit 2012 wird im Rahmen des Osnabrücker Filmfestivals der Friedensfilmpreis an einen Dokumentar- oder Spielfilm vergeben, der, so die Statuten, seine ästhetische Qualität in herausragender Weise mit humanem Denken und sozialem Engagement verbindet.

In diesem Jahr wird dafür die Preissumme von bislang 12.500 Euro auf 15.000 Euro erhöht, wie die Festivalleitung und die Osnabrücker Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur bekannt gaben.

Festivalleiterin Julia Scheck bedankte sich beim Stiftungsvorstand und fügte an: „Mit der aufgestockten Preissumme wird es für Filmschaffende noch attraktiver, sich an unserem Friedensfilmwettbewerb zu beteiligen. Der Preis ist eine hohe Wertschätzung der unabhängigen und engagierten Filmarbeit.“ Gerrit Sievert von der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur ergänzt: „Wenn wir mit der erhöhten Förderung noch mehr Filmschaffende für das Filmfest Osnabrück begeistern können, haben wir alle was davon. Die Macherinnen und Macher, das Publikum und der Kulturstandort Osnabrück.”


Frühere Preisträger waren unter anderem die Regisseurinnen und Regisseure Thom Verheul, Anja Salomonowitz, Philippe Lioret, Annekatrin Hendel, Abderrahmane Sissako, Leonardo Di Costanzo und Simon Lereng Wilmont.

Über den Preisträgerfilm entscheidet jeweils eine unabhängige Fachjury. Zu den Mitwirkenden des Gremiums zählten in den zurückliegenden Jahren unter anderem der Drehbuchautor und Schauspieler Michael Schenk („Bridge of Spies“, „Babylon Berlin“), die Dokumentarfilmerin Roswitha Ziegler („Der Traum von einer Sache – Gorleben 1980-1982“), Regisseurin Prof. Sung-Hyung Cho („Full Metal Village“), Drehbuchautorin Annette Hess („Weißensee“, „Ku’damm 56“), der Max-Ophüls-Preisträger Andreas Köhler („Global Family“), die Kulturpublizistin und Moderatorin Jenni Zylka.

Erneut ausgeschrieben wurde ebenfalls der Filmpreis für Kinderrechte, der Kurzfilmpreis und der Preis für den besten studentischen Kurzfilm.

Vom 16. bis 20. Oktober 2019 wird das Filmfest in Osnabrück die Auslese aus den diesjährigen Einreichungen in Programmsparten wie »Focus on Europe« - ausgewähltes europäisches Arthouse-Kino, »Vistas Latinas« - Argentinien in den 1970er Jahren, »FilmFest Extrem« - engagiertes Genre-Kino sowie mit »FilmFest Kurz&Laut« - Kurzfilme und Musikvideos präsentieren und Besucher*Innen und Gästen einen Einblick in das weltweite zeitgenössische Filmschaffen ermöglichen.

Im 34. Jahr seines Bestehens umfasst das Programm des Festivals 38 Lang- sowie 51 Kurzfilme. Insgesamt erreichten über 1.050 Einreichungen das Festivalteam. Während des Festivals werden jeweils drei Welt- zwei Europa- und acht Deutschlandpremieren gefeiert. In vier Wettbewerben und sechs Sektionen bildet das Unabhängige FilmFest Osnabrück eine große Bandbreite des internationalen Independent- und Arthouse-Kinos ab.

Festivalleiterin Julia Scheck berichtet aus der Arbeit der Auswahlgremien: „Wir können schon versprechen: Unsere Besucherinnen und Besucher dürfen sich auch in diesem Jahr auf viele spannende und außergewöhnliche Beiträge in allen unseren Programmsektionen freuen. Und wie bei jedem FilmFest erwarten wir internationale Filmschaffende zu interessanten Gesprächen und persönlichen Begegnungen mit dem Publikum.“


Zur Eröffnung wird unter anderem die in Berlin lebende Regisseurin Elke Margarete Lehrenkrauss mit ihrem Dokumentarfilm "LOVEMOBIL" erwartet. Hier der Trailer:



Synopsis:
‎Wenn die Nacht im ländlichen Deutschland hereinbricht, säumen alte VW-Karawanen, die mit auffälligen Lichtern geschmückt sind, die Landstraßen, die durch Kartoffelfelder und dunkle Wälder führen. In diesen Bussen warten Prostituierte aus Osteuropa und Afrika auf ihre vorbeifahrenden Kunden. Der Film porträtiert diese Frauen, die von weit her auf der Suche nach Geld und einem besseren Leben kamen. Bis eines Tages in geisterhafter Atmosphäre ein Mord an einer der Prostituierten geschieht und die ganze Szenerie erschüttert, die alle zum Handeln veranlasst. Ein Film über einen Mikrokosmos, der eine Gesellschaft am härtesten Ende eines globalisierten Kapitalismus beschreibt.‎


Das 34. Unabhängige FilmFest endet am 20. Oktober 2019 mit der öffentlichen Preisverleihung.

Link: filmfest-osnabrueck.de

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Die diesjährigen Gewinner des London-Filmfestivals.

Beim BFI London Film Festival, das vom 2.-13. Oktober 2019 stattfand, hat der kolumbianische Film "Monos", ein Thriller von Alejandro Landes über Kindersoldaten, den Preis für den besten Film im offiziellen Wettbewerb gewonnen.

Jury-Präsident Wash Westmoreland lobte den Film bei der Preisverleihung im Nobelkino Vue Leicester Square als "atemberaubende filmische Errungenschaft" und "Meisterwerk".


Der Film, der auch auf der 69. Berlinale im Panorama lief, gewann Anfang des Jahres bereits den World Cinema Dramatic Special Jury Award beim Sundance Film Festival in den USA.

Hier der Trailer:



Im Wettbewerb der Debütfilme setzte sich das senegalesische Liebesdrama "Atlantics" von Mati Diop durch. Die französisch-senegalesische Filmemacherin wurde für ihr Werk auch im Mai bei den Filmfestspielen in Cannes mit einer Palme d'Or als erste schwarze Frau in der Reihe des World Cinema ausgezeichnet.

Hier der Trailer der Netflix Produktion:



Synopsis:
Die 16-jährige Friseurin Ada (Mame Bineta Sane) lebt in Dakar und leidet unter dem plötzlichen Verschwinden ihres Geliebten Souleimane (Ibrahima Traore). Kurz darauf plant ihre Familie sie gegen ihren Willen mit einem reichen Mann zu verheiraten... Eine phantastische Saga aus Liebe und Leid.


Der Grierson Award im Dokumentarfilmwettbewerb ging an die Doku "White Riot" von Rubika Shah über multikulturelle Punk- und Reggae-Konzerte im London der 1970er Jahre, die übrigens schon im Jahre 2017 auf der Berlinale in der Sektion »Generation 14plus« lief.

Als bester Kurzfilm wurde die iranische Produktion "Fault Line" (Gosal) von Soheil Amirsharifi ausgezeichnet.

Die Gewinner der vier Sektionen erhielten als Erinnerungszugabe eine 35mm-Kopie ihres Films, die der Sponsor CPC London finanzierte. Nach Angaben der Veranstalter wurden mehr als 60 Prozent der Wettbewerbsfilme in allen Sektionen von einer Regisseurin oder Ko-Regisseurin hergestellt.

Links: www.bfi.org.uk | whatson.bfi.org.uk/lff/Online
Quellen: Filmecho | Filmstarts


Call for Entries DOK.fest München 2020

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Bitte jetzt Filme für die 35. Edition des DOK.fest München einreichen.



Für das 35. Internationale Dokumentarfilmfestival München sucht das Team vom DOK.fest dokumentarische Geschichten für die große Leinwand, die bewegen und neue Horizonte öffnen.

Das DOK.fest München ist das Festival für künstlerisch wertvolle, gesellschaftlich relevante Dokumentarfilme. In den letzten Jahren hat es sich zu einem der größten Dokumentarfilmfestivals in Europa entwickelt und ist seit 2019 das größte Festival dieser Art in Deutschland. Das internationale Programm umfasst drei große Wettbewerbe und insgesamt vierzehn Preise (2.500 bis 10.000 Euro). 2019 konnte das Festival mit über 52.000 Besucher*innen einen neuen Rekord feiern.

Ab sofort sind Filmemacher*innen, Produzent*innen, Vetriebe und Komponist*innen herzlich eingeladen, ihre aktuellen Filme für die verschiedenen Programmbereiche des DOK.fest München 2020 (06.–17. Mai 2020) einzureichen.

Gesucht werden herausragende nationale und internationale Dokumentarfilme ab einer Länge von 52 Minuten, die nach dem 1. Januar 2019 fertiggestellt und in Deutschland weder im Kino noch im Fernsehen gezeigt oder auf einer Onlineplattform frei zugänglich gemacht worden sind. Premieren werden bevorzugt.

Einreichschluss: 20. Dezember 2019
Reglement und weitere Informationen hier.


DOK.education Kinder- und Jugendprogramm.
Auch für das Kinder- und Jugendprogramm DOK.education werden Dokumentarfilme (10 – 30 Minuten) gesucht, die starke Geschichten für und über Kinder und Jugendliche (im Alter von 6 bis 18 Jahren) künstlerisch und kreativ erzählen. Die Einreichung für DOK.education ist kostenfrei. Die Filme dürfen bereits ausgestrahlt und auf anderen Plattformen gezeigt worden sein.

Einreichschluss: 20. Dezember 2019
Reglement und weitere Informationen hier.


Deutscher Dokumentarfilm-Musikpreis.
Der Deutsche Dokumentarfilm-Musikpreis würdigt Filmkompositionen, die sich in besonderer Weise mit der dokumentarischen Erzählung verbinden. Komponist*innen und Filmemacher*innen sind herzlich eingeladen, ihre Originalkompositionen für einen aktuellen langen Dokumentarfilm aus dem deutschsprachigen Raum einzureichen.

Einreichschluss: 03. Februar 2020
Reglement und weitere Informationen hier.


VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis.
Einmalig in Deutschland zeichnet der VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis mutige Dokumentarfilm-Produzent.innen in Deutschland aus. Der Preis ist gestiftet von der VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten mbH und mit 7.500 Euro dotiert. Die Einreichung ist unabhängig von der Teilnahme am DOK.fest Filmprogramm.

Einreichschluss: 03. Februar 2020
Reglement und weitere Informationen hier.


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SAVE THE DATE - Einreichungen zum DOK.forum München 2020.

Der DOK.forum Marktplatz ist der Ideen- und Koproduktionsmarkt des DOK.fest München und sucht starke dokumentarische Projekte im Entwicklungsstadium aus dem deutschsprachigen Raum. Ein gesonderter Call erfolgt am 09. Dezember 2019.

Der mit 2.500 Euro dotierte Deutsche Kompositions-Förderpreis stärkt die Zusammenarbeit von Regisseur.innen und Komponist.innen. Der Preis wird im Rahmen des DOK.forum Marktplatz an ein Projekt in Entstehung verliehen.

Einreichzeitraum: 09. Dezember 2019 – 03. Februar 2020
Reglement und weitere Informationen folgen in Kürze.

Der Förderpreis British Pathé Archive Award würdigt beim DOK.forum Marktplatz 2020 Projekte mit einem großen Anteil an Archivmaterial und stärkt damit ein traditionsreiches dokumentarisches Genre. Das Gewinnerprojekt erhält British Pathé Archivmaterial im Wert von 14.000 Euro oder alternativ 2.500 Euro in bar.

Einreichzeitraum: 09. Dezember 2019 – 03. Februar 2020
Reglement und weitere Informationen folgen in Kürze.

Link: www.dokfest-muenchen.de

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Kontakt:

Elisabeth Hamberger, hamberger@dokfest-muenchen.de
DOK.fest München, Dachauer Straße 116, 80636 München
Tel.: 089 – 51 39 97 88

DOK.forum Marktplatz
Sina Weber, marktplatz@dokfest-muenchen.de
Tel.: 089 – 51 51 97 86 (Ab Dezember 2019)


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